Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 691 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2010
Die Geschichte des Edgar Sawtelle
Wroblewski, David

Die Geschichte des Edgar Sawtelle


weniger gut

Edgar ist der einzige Sohn von Gar und Trudy, die auf einer Farm im mittleren Westen eine Hunde-zucht betreiben. Er ist von Geburt an stumm, was aber der Verständigung mit seinem Umfeld und den Hunden keine Schwierigkeiten bereitet.
Edgar ist 14 Jahre alt, als der Bruder seines Vaters auf der Farm auftaucht und alte Streitigkeiten zwischen den Brüdern wieder aufflammen. Eines Tages findet Edgar seinen Vater sterbend in der Scheune. Ist er wirklich eines natürlichen Todes gestorben, oder stimmen Edgars Ahnungen, dass sein Onkel etwas damit zu tun hat?
Laut Klappentext wird Edgar noch einige Zeit in der Wildnis mit seinen Hunden verbringen.
Bevor sich allerdings die Lage für Edgar zuspitzt, habe ich den Roman etwa in der Mitte abgebro-chen. Diese Art von Schreibstil war so gar nichts für mich. Stellenweise konnte mich die Geschichte fesseln, doch grundsätzlich zog es sich für mich einfach zu lange hin und war zu undurchsichtig geschrieben. Erschien Edgar sein Vater im Regen, ist es als Metapher anzusehen, wegen seiner unbewussten Vermutungen? Die Aussage der hellsichtigen alten Frau gibt Sinn, aber er scheint sich nicht dran zu halten. Auch das Ende liest sich ausgesprochen uneindeutig. Ist die Wahrheit ans Licht gekommen?
Die Landschaftsbeschreibungen, die Arbeit mit den Hunden hat mir gut gefallen.
Doch die Handlung war mir einfach zu langwierig geschildert. Natürlich ist das Geschmackssache, zwischendurch gab es immer wieder Stellen, die mir gefielen, aber grundsätzlich trifft dieser Roman nicht meinen Lesegeschmack.

Bewertung vom 01.11.2010
Spa-Geflüster
Weldon, Fay

Spa-Geflüster


gut

Bisher hatte ich keine Ahnung wer Baccaccio war, doch durch diesen Roman hat man gleich wieder was dazu gelernt und hat wenigstens eine Ahnung von Baccaccio, wenn man es nicht gelesen hat.
So schreibt Fay Weldon in Form der Erzählerin Phoebe, einer Schriftstellerin, über das Zwangsbeisammensein mehrerer eigenständiger, gut situierter Frauen, die Weihnachten und Sylvester in einem Wellness Spa verbringen.
Durch ausstehende Lohnzahlungen und schlechten Wetterverhältnissen gestaltet sich der Spaufenthalt etwas anders als gedacht. So treffen sich die Frauen am Whirlpool und eine nach der anderen erzählt ihre Geschichte.
Die Nagelspezialistin, die von einem Scheich entführt wurde, die Richterin, die eine Ge-schlechtsumwandlung hinter sich hat.
Teilweise seltsame Geschichten, voller Intrigen und Habgier, teilweise schon abenteuerlich zu lesen. Phoebe hält die einzelnen Geschichten fest und zweifelt zwischendurch an ihren eigenen Leben, ihrem Mann, der erst das Haus unbewohnbar machte und dann zu seiner kranken Mutter zu fahren.
Dies alles ist teils amüsant und auch hintersinnig, voll Anspielungen auf unsere Gesellschaft geschrieben. Ich hatte das Gefühl, dass die Art des Schreibens ein wenig auf die Geschichte der jeweiligen Frau abgestimmt ist. Allerdings fehlte mir persönlich noch das letzte, fesselnde Fünkchen im Schreibstil, den Geschichten. Somit konnten mich die Spageschichten nicht ganz überzeugen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2010
Café Eden
Kalpakian, Laura

Café Eden


sehr gut

In diesem Roman wird das Leben der Eden Douglass erzählt. Ein Leben, was alle Zutaten mitbringt, um sie später mit Erfolg zusammen zu fügen und zu Eigenständigkeit führt. Eden orientiert sich schon als Kind mehr an ihrer Tante und ihrer Großmutter, da ihre Mutter in einer Scheinwelt lebt und ihr Vater ist eher willensschwach, schafft es kaum die Familie zu ernähren, aber fast schon fanatisch im mormonischen Glauben. Durch alle Zeit ziehen sich Rezepte aus ihrer Familie und von Freunden, Bekannten, die Eden zusammen trägt. Dazu kommt ihre interessante Lebensgeschichte und die Männer, die sie liebte. Das Ende war für mich überraschend, damit hätte ich gar nicht gerechnet und es wirkte sehr realistisch und lebensnah.
Die Autorin schreibt in einem sehr ansprechenden Stil das ganze Buch hat mir sehr gut gefallen und ich war regelrecht traurig, als es zu Ende war. Die Veränderungen während eines Lebens werden sehr gut dargestellt. Auch anhand der Filmindustrie und wie durch Verbohrtheit eine ganze Familie ins Unglück gestürzt wird. Aber auch wie man mit Durchhaltevermögen und Kraft, die die Douglass-Frauen haben, wieder auf die Beine kommt.
Diesen Roman kann ich nur empfehlen.

Bewertung vom 03.10.2010
Der Hochzeitssari
Banerjee, Anjali

Der Hochzeitssari


gut

Die junge Inderin Lakshmi betreibt zusammen mit ihrer Mutter in Seattle einen Sari-Laden. Dank der Gabe einer Göttin kann Lakshmi die geheimsten Wünsche ihrer Mitmenschen erkennen. So verhilft sie ihren Kundinnen zu den für sie perfekten, passenden Sari und macht sie glücklich. Allerdings fehlt ihr selber ein Partner, und ganz in indischer Tradition verhaftet ist sie bereit, den von ihrer Mutter ausgesuchten indischen Mann kennen zu lernen. Doch als der gut aussehende Nick den Laden betritt, spürt sie ihre Gabe nicht mehr.
Ein recht nett geschriebener Roman, der für mich aber ohne besondere Spannung, Höhen und Tiefen blieb. Die Ich-Erzählerin Lakshmi bleibt etwas auf Distanz. Angedeutete Schwierigkeiten zum persönlichen Glück werden nicht wirklich als Schwierigkeiten wahr genommen.
Für mich ein schnell zu lesender Liebesroman mit der Ergänzung der Gabe von Lakshmi, der aber nicht besonders hervorsticht.

Bewertung vom 28.09.2010
Ein diebisches Vergnügen / Sam Levitt Bd.1
Mayle, Peter

Ein diebisches Vergnügen / Sam Levitt Bd.1


sehr gut

Mit einer Prise Leichtigkeit werden die Ermittlungen von Sam Levitt in einem großen Versicherungs-fall erzählt.
Ein reicher Anwalt aus Los Angeles hat eine enorme Weinsammlung, was er unbedingt durch ein groß angelegtes Zeitungsinterview publik machen musste. Prompt wird der Weinkeller leer geräumt. Doch statt die Versicherungssumme zu zahlen, wird Sam Levitt von seiner früheren Freundin und Bearbeiterin des Falles, mit der Klärung des Weinraubes beauftragt.
Einst selber auf der anderen Seite des Gesetzes ist Sam zwar gegen jede Form von Gewalt, aber dafür nicht minder einfallsreich, wie er an die benötigten Informationen kommt.
Mit Hilfe einer französischen Weinkennerin und ihres Cousins führt der Weg von Paris nach Marseille. Neben den Ermittlungen kommt der Genuss von gutem Essen und, besonders gutem Wein, nicht zu kurz.
Mit Dreistigkeit und Raffinesse führt Sam den Fall zu einem unkonventionellen, erfolgreichen Ende. Zum Schluss ist auch er von einer Überraschung nicht sicher.
In einem angenehmen Schreibstil führt der Autor den Leser durch die Geschichte, mit einigen Seitenhieben auf die jeweilige landestypische Art, aber mit einem Augenzwinkern.
Ein lesenswertes Buch, und kein Wunder, dass aufgrund der vorherigen Bücher des Autoren ein Run auf sein Anwesen in Frankreich erfolgte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2010
Morgenlied / Nacht-Trilogie Bd.3
Roberts, Nora

Morgenlied / Nacht-Trilogie Bd.3


gut

Dritter Teil der Nachttriologie.
Nachdem Caleb Hawkins und Fox O’Dell ihre Partnerin in der vorherigen zwei Teilen ihre Partnerinnen gefunden haben und ihre persönlichen Kämpfe mit dem Dämon hatten, der seit ihrer Blutsbruderschaft versucht Hawkins Hollow zu vernichten, hat nun Gage Turner seinen sehr großen Kampf gegen das Böse. Dabei auch mit sich selber, denn er ist ruhelos und will sich nicht fest binden. Doch da ist Cybil, die ihn langsam, aber stetig sehr beeindruckt und seine Gefühle für sie viel intensiver werden lässt, als er es wahr haben möchte.
Eine spannende Geschichte um einen alten, entfesselten Dämonen und der Geschichte die dahinter steckt und bis in die Gegenwart, in das Leben von Gage, Caleb und Fox reicht.
Wieder hat Nora Roberts einen schönen Liebesroman geschrieben, der gut zu lesen ist und eine interes-sante, phantasievolle Handlung hat. Ja, auch hier weiß der Leser von Anfang an, wer zusammen kommt und dass alles gut endet. Doch wie immer, ist der Weg dahin angenehm zu lesen.

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2010
Dewey und ich
Myron, Vicki; Witter, Bret

Dewey und ich


sehr gut

An einem kalten Wintermorgen findet die Bibliothekarin Vicki einen kleinen Kater völlig durchgefroren in der Rückgabeklappe der Bücherei in Spencer, Iowa. Er wird Dewey genannt, liebevoll aufgepäppelt und nach etwas Überzeugungsarbeit darf er in der Bücherei bleiben. Neunzehn Jahre lang ist Dewey schon fast eine Institution und er nimmt seinen Job als Bilbliothekskatze sehr ernst. Er spendet Trost, Zuwendung und Abwechslung an jeden Besucher, der es braucht. Instinktiv spürt Dewey wo er gebraucht wird.
Natürlich hat er auch seine Eigenarten, wie eine Vorliebe für Gummibänder und sein mäkeliges Eßverhalten. Zusammen mit Vicki Myron begleiten wir Dewey durch sein Leben, er hat eine große Bekanntheit erreicht, und erfahren auch einiges über das Leben von Vicky Morton.
Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, aus der Sicht Vicky Mortons, sehr gut lesbar, und die wahre Geschichte von Dewey wird interessant, kurzweilig und auch sehr gefühlsbezogen näher gebracht. Man lernt, auch anhand der Geschichte von Vicki, dass es sich lohnt immer weiter durchzuhalten, zu kämpfen. Wie wichtig es ist, Freunde, Familie (und sei es eine ver-ständnisvolle Katze) an seiner Seite zu haben. Zum Ende von Deweys Geschichte wird es dann wirklich traurig. Leider hat alles ein Mal ein Ende.
Mir hat das Buch gut gefallen und Tiere sind wichtig! Dazu noch sehr schöne Fotos von Dewey, der einen schon vom Cover genau so anblickt, wie seine Persönlichkeit war.

Bewertung vom 22.08.2010
Alles auf Anfang
Benioff, David

Alles auf Anfang


gut

Acht Kurzgeschichten. Acht Mal Geschichten um Menschen, in denen ein Augenblick im Leben alles ver-ändert.
Für mich meist bedrückende Geschichten, in denen die Hauptpersonen durch eher unschöne, niederdrü-ckende Momente, wo die Tragik die Komik überwiegt, vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Mir gefielen die Geschichten, Leonard und ich und Merde bringt Glück, am besten. Letztere hat wirklich eine Menge Trakgik in sich und führt die menschenverachtende Form von medizinischen Blindstudien dem Leser vor Augen. Bei Leonard dann, wie dumm ein Mensch vor Liebe sein kann, oder das, was er für Liebe hält. Sehr bedrückend fand ich die Geschichte um den jungen russischen Soldaten, der eine alte Frau erschiessen soll.
Auch die für mich weniger interessanten Geschichten liessen sich gut und flüssig lesen und hielten einen bei der Stange. Persönlich hätte ich mir aber Geschichten gewünscht, die einen mehr in den Bann ziehen. Andererseits ist die eher emotionslose Sprache für solche Dinge genau richtig, und weitere Gedanken und Gefühle sind dem Leser überlassen.
Bei diesem Buch kann ich nicht einfach sagen gut, oder nicht so gut, das ist hier Geschichtenabhängig.