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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 1004 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2021
Der Tod bestraft deine Sünden
Scherf, H.C.

Der Tod bestraft deine Sünden


ausgezeichnet

Gelungener Abschluss

Schon vom ersten Fall an habe ich das Ermittlerteam um Gordon Rabe begleitet und immer wieder mitgefiebert. Nun zum sechsten und letzten Mal, denn Gordon will seine Tätigkeit bei der Polizei aufgeben und sich mehr der Familie widmen. Auch hier wurde es wieder richtig spannend und gefährlich für Gordon und seine Gefährten. Da der Fall in sich geschlossen ist, können auch Quereinsteiger gut mitlesen, wer die ganze Reihe kennt, wird aber noch mehr Lesespaß haben.
Wie es die Leser von H.C. Scherf bereits kennen und schätzen, geht es auch dieses Mal wieder tief in die Abgründe der menschlichen Seele. Gleich zwei grausame Fälle halten das Team und auch den Leser in Atem. Es geht um Gerechtigkeit, grausame Sitten, uralte und überkommene Rituale und die Erkenntnis, dass manche Menschen kein Gewissen haben.
Die Schilderungen des Autoren sind wieder eindringlich und hallen lange nach. Selbst nach Beenden der Lektüre, ist das Buch lange im Kopf präsent. Umso gespannter bin ich, was als nächste von H.C. Scherf kommt.

Bewertung vom 18.05.2021
Der falsche Friese
Aden, Martina

Der falsche Friese


gut

Nicht ganz überzeugend

Dieses Buch klang der Kurbeschreibung nach spannend und ansprechend, aber dann hatte ich leider so meine Probleme mit dem Buch. Ich glaube, das schwierigste für mich war, dass ich die Hauptfigur nicht wirklich mochte. Dann tue ich mich immer unglaublich schwer, ein Buch weiterzulesen. Weil ich das Buch aber unbedingt fertiglesen wollte, habe ich mehrere Ansätze gebraucht.
Die Geschichte als solche fand ich durchaus interessant, auch weil sie zugleich in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielt. Das mag ich sehr, vor allem, wenn sie die beiden Geschichtenteile dann immer weiter miteinander verbinden und klar wird, warum was passiert ist. Auch die Auflösung fand ich rund.
Leider waren mir die Figuren bis zum Ende fremd und so konnte ich keine rechte Bindung aufbauen. Schade.

Bewertung vom 08.05.2021
Der Marathon-Pater
Breer, Tobias;Hajek, Jutta

Der Marathon-Pater


ausgezeichnet

Inspirierend und aufrüttelnd

Manchmal ist es ganz wenig und ganz klein, was man hat. Eine gute Basis ist es dennoch, wenn man dazu Mut, Gottvertrauen und Tatenkraft hat und einfach loslegt. So ist Pater Tobias. Er lässt sich nicht aufhalten und hilft da, wo es nötig ist - egal wie bescheiden die Ausgangssituation auf den ersten Blick auch scheinen mag. Und dazu läuft er... denn: Wer etwas bewegen will, muss sich bewegen.

Ein Pater, der Marathon läuft? Ungewöhnlich? Ja, sehr. Und auch sehr inspirierend, aufrüttelnd und mitreißend. Sein Glaube an Gott gibt ihm Kraft, aber genauso auch das Laufen - auch weil er da Gott nahe sein kann. Und auch, weil er so Spenden- und Sponsorengelder sammeln kann, die den Armen und Verlorenen so viel geben. Nicht nur Essen, Kleidung und Bildung, sondern auch Freude, Lebenskraft und vor allem Würde.

Ich war von diesem Buch sehr beeindruckt. Auf lockere und gut lesbare Art und Weise erzählen Pater Tobias und Autorin Jutta Hajek aus dem bewegten Leben des Gottesmannes. Von den Anfängen und seiner Kindheit, von den härtesten Prüfungen und den schwierigsten Läufen, aber auch von den vielen Erfolgen und der Freude, die er den Menschen bringen kann. Das Buch ist zugleich unterhaltsam, aber auch einfach interessant und lehrreich. Es zeigt, man kann mit ganz wenig oft viel erreichen, vor allem wenn man Mitstreiter hat und nicht aufgibt!

Unbedingt lesen!

Bewertung vom 03.05.2021
Wolkendrache
Aigelsperger, Lisa

Wolkendrache


ausgezeichnet

Sei nicht traurig

Die Wolken begleiten uns Menschen fast immer und jeden Tag. Wer voller Fantasie und Glauben ist, erkennt in ihnen Formen und Gestalten, der kleine Fynn sieht sogar Drachen in ihnen. Seine Eltern lachen darüber und finden, das seien nur Wolken. Nur Doti, der kleine Hund, hält immer zu Fynn und sieht auch Drachen. Doch eines Tages ist Doti weg und Fynn fühlt sich schrecklich alleine… er kann keine Drachen mehr sehen. Dafür zeigen seine Eltern ihm jetzt die Drachen, wieder und wieder. Bis eines Tages Doti als Wolkendrache zu sehen ist…
Eine wunderbare Geschichte, die schlicht und mit wenigen Worten, dafür umso gewaltiger erzählt, wie wichtig ist, sich seine Fantasie zu bewahren und nach den Wolkendrachen Ausschau zu halten. Egal, wie alt man ist und wie hart die Zeiten sind, im Herzen darf man immer Kind bleiben und das Unmögliche glauben und hoffen.

Bewertung vom 03.05.2021
Eisblut / Kommissarin Linda Lange Bd.3 (eBook, ePUB)
Petersen, Nadine

Eisblut / Kommissarin Linda Lange Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da gefriert das Blut

Auf dieses Buch war ich sehr neugierig, weil mich die Beschreibung sehr angesprochen hat und auch die Gegend, in der das Buch spielt. Ich kannte die Vorgänger nicht, bin also als Quereinsteiger in die Geschichte gegangen, aber das war überhaupt kein Problem. Sicherlich wäre es noch spannender gewesen, wenn man die vorangegangenen Ereignisse auch kennen würde, aber auch so hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Fall war auch in sich geschlossen, sodass man das Buch auch wunderbar einzeln lesen kann. Ich fand es auch toll, dass aufgeklärt wird, was der Titel bedeutet.
Ich mochte die beiden Ermittler sehr, sie sind ein wunderbares Duo, dessen Stärken und Schwächen sich perfekt ergänzen. Vermutlich sind sie auch genau deshalb so erfolgreich. Auch wenn das ungestüme Verhalten von Linda in der Vergangenheit schon richtig gefährlich wurde, hat sie nicht daraus gelernt. Das fand ich einerseits zwar anstrengend, vor allem für ihre Kollegen, aber andererseits auch sympathisch. Sie brennt für ihren Beruf und geht voller Leidenschaft an die Lösung von vertrackten Fällen. Das hat mir auch sehr imponiert. Auch ihr Kollege Lewandowsky hat seine besondere Fähigkeiten, unter anderem sie im Zaum zu halten.
Es wird richtig spannend und der Mörder macht auch nach den drei ersten Toten nicht halt. Kann es wirklich einer sein, der jahrelang verschwunden ist? Und warum benehmen sich manche Polizisten so seltsam? Selbst lesen und mitfiebern!

Bewertung vom 03.05.2021
Warum Bayern ein orientalisches Land ist und andere weiß-blaue Wahrheiten
Reichold, Klaus

Warum Bayern ein orientalisches Land ist und andere weiß-blaue Wahrheiten


ausgezeichnet

Weiß-blaues Kleinod

Als geborene Bayerin bin ich immer neugierig, mehr über unser geliebtes weiß-blaues Land zu erfahren. Ich weiß natürlich schon einiges über die Geschichte des Landes und über seine Entstehung und Entwicklung. Dieses Buch aber hat mich trotzdem neugierig gemacht und ich bin total begeistert. Schön, dass ich dieses vielseitige Kleinod entdeckt habe.
Den Autor Kleins Reichold kannte ich bereits von dem Buch „Die phantastische Welt des Märchenköngis“, das ich ebenfalls sehr gerne gelesen habe. Umso neugieriger war ich nun, warum Bayern ein orientalisches Land ist und was es sonst noch für weiß-blaue Wahrheiten gibt.
Mir gefällt schon der erste Blick aufs Cover und die Innenseiten des Covers sind ebenfalls sehr interessant und informativ gestaltet. Ich mag es, wenn ich schon beim ersten Blättern einen so positiven Eindruck bekomme. Und dann der Prolog… Aus der Ich-Perspektive des Erzählers geschrieben und so unterhaltsam. Man erfährt hier schon viel über Bayern und es macht noch neugieriger auf das, was kommt.
Die Gliederung des Buches in viele kleinere Geschichten, die jeweils ein Kapitel lang sind, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Jedes Kapitel ist in sich geschlossen und kann daher auch alleine gelesen werden. Das mochte ich auch sehr. Man kann sich einfach aussuchen, worüber man jetzt lesen möchte und dann den jeweiligen Abschnitt genießen. Und es ist ein Genuss, soviel Neues, Spannendes, Witziges und Unterhaltsames über Bayern zu erfahren. Hier wird jeder fündig, hier kann jeder noch was lernen. Ein wunderbares Buch, das einen Ehrenplatz in meinem Regal bekommen wird, das ich immer wieder gerne lesen und auch nachkaufen und verschenken werde. Wer Bayern mag, wird dieses Buch lieben!

Bewertung vom 26.04.2021
Mord auf Rhode Island (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Mord auf Rhode Island (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Molly in Höchstform

Man könnte meinen, Molly wird ruhiger, wenn sie erstmal verheiratet ist. Das hatte ihr Verlobter und jetziger Mann ja gehofft. Und so einige andere auch – ihre Leserschaft aber sicherlich nicht. Eher im Gegenteil und zum Glück ist es auch nicht so. Wieder ermittelt Molly, dieses Mal stolpert sie wirklich quasi über den Toten, und läuft dabei zu Höchstform auf.
Gut gefallen hat mir, dass der Roman nicht in New York spielt und man andere Szenerien kennenlernt, auch wenn ich die bisherigen Einblicke in das junge New York immer sehr spannend fand. Das Leben auf dem Land hat aber auch seinen Reiz und hat mich in seinen Bann gezogen.
Molly und Daniel wollten sich eigentlich eine Auszeit nach ihrer Hochzeit gönnen, kleine Flitterwochen, aber es ist ihnen nicht vergönnt. Ein Toter stört und Daniel wird schwer krank – ob da am Ende alle heil aus der Sache herauskommen? Alle Fans von Molly fiebern hier wieder richtig mit und leiden auch ein bisschen. Zum Glück hat Molly ihre beiden Freundinnen zur Unterstützung und sie lässt auch nicht locker, bis auch dieser Fall, der so seine ganz eigenen Seiten hat und auch mit der düsteren Vergangenheit zu tun hat, gelöst ist.
Von Molly und ihren verrückten Abenteuern bekomme ich nie genug, hoffentlich gibt es bald wieder neue Fälle, die uns nach New York entführen.

Bewertung vom 26.04.2021
Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2
Ziebula, Thomas

Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2


ausgezeichnet

Absolut gelungen

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich schon Teil eins so sehr mochte. Schon lange vor dem Erfolg von Babylon Berlin mochte ich Geschichten und Romane dieser Art. Vor allem wenn es um die neuere deutsche Geschichte geht, weiß ich leider immer viel zu wenig, finde ich. Ich mag keine trockenen Geschichtsbücher, aber ich liebe Krimis und Thriller, die in der Vergangenheit spielen und den Leser mit auf eine Zeitreise nehmen. So erfährt man fast wie nebenbei viel über die damalige Kultur, das Leben und die Menschen. Ich mag es, dass das Buch in einer Stadt spielt, die wunderbar und bedeutend ist, aber nicht Berlin ist. Das ist inzwischen zu abgedroschen. Leipzig im Jahr 1920 hat soviel zu bieten, es ist eine wahre Wonne. Das Leben tobt – wahrscheinlich, weil der Krieg gerade erst aus ist und die Menschen auch das Überleben feiern. Auch wenn sie immer noch ihre Wunden lecken und die Narben noch nicht verheilt sind. So wie bei Clara und Rosa, die ihre geliebten Männer im Krieg verloren haben. Oder wie bei Paul Stainer, der ein Trauma davon getragen hat und dann auch noch seine geliebte Edith verloren hat.
All das beschreibt Thomas Ziebula so einfühlsam und authentisch, dass man sich fühlt als wäre man vor Ort. Als eine mir lieb gewordene Person im Buch stirbt, musste ich wirklich schlucken… und das Buch erstmal zur Seite legen. Wenn ein Autor es schafft, seine Leser so zu begeistern und mitzureißen, hat er alles richtig gemacht, würde ich sagen. Die Geschichte ist spannend, geschichtlich interessant und packend. Man beendet das Buch und hat das Gefühl, sich von Freunden verabschieden zu müssen. Auch wer das erste Buch nicht kennt, kommt gut in die Geschichte rein, noch besser und eindringlicher ist es natürlich, wenn man auch „Der rote Judas“ kennt.
Ein tolles Buch, dem ich gerne mehr als fünf Sterne geben würde! Selten berühren mich Geschichten so nachhaltig!

Bewertung vom 26.04.2021
Tod in Zeeland
Capellmann, Carla

Tod in Zeeland


ausgezeichnet

Mörderisches Karma

Yoga und Krimi? In einem? Passt das wirklich zusammen? Ja, und sogar richtig gut! Wie, das zeigt Autorin Carla Capellmann in ihrem Debütroman „Tod in Zeeland“. Da haben so einige mieses Karma oder sogar mörderisches Karma? Und dabei sollten in der Yogaburg durch ausgeglichene Menschen sein, die mit sich und der Welt im Einklang leben. Dass das nicht so ist, merkt Freddie leider ganz schnell, als sie schon gleich zu Beginn des Seminars quasi im wahrsten Sinne des Wortes über eine Tote fällt. Ihr Freund, der die Tote kannte, und auch sie selbst geraten in den Fokus der Ermittlungen. Nun ist guter Rat teuer… Freddie stürzt sich in die Ermittlungen und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise nach Zeeland. Die gekonnten Schilderungen der Landschaft, der Leute, der Bräuche und des Essens sorgen für viel Lokalkolorit, ohne ins Kitschige abzudriften. Es ist wie ein kleiner Urlaub, wenn man mit Freddie und ihrem fiets am Meer entlang radelt oder leckere Poffertjes genießt.
Gleichzeitig ist es wirklich spannend und bis zuletzt unklar, wer der Mörder ist, warum ein Schuhdieb umgeht und ob künftig Yogis oder Pferde die Burg bewohnen werden. Ich bin ein geübter Krimileser, kam aber erst am Ende des Buches auf die Spur des Mörders. So sorgt die Autorin nicht nur für reichlich Spannung, sondern auch für eine gelungene Überraschung. Und ein kleiner Cliffhänger macht noch mehr Lust auf den zweiten Teil, als man eh schon hat. Wer so ein Debüt schreiben kann, von dem kommt in Zukunft hoffentlich noch viel mehr! Und vielleicht erfahren wir dann auch mehr vom hoofdinspecteur, der so gut riecht und warme, schiefergraue Augen hat…