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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 2108 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2023
Möwensommer
Römer, Lotte

Möwensommer


sehr gut

Locker, leichte Urlaubslektüre

Floristin und Dauer-Single Lina liebt ihre Heimatinsel Norderney und den Blumenladen „Blühende Phantasie“ ihrer Chefin Claudia. Solch einen Laden wünscht sich Lina auch irgendwann mal für sich. Und sie liebt ihren Freund seit Kindergartentagen Mattis, der ebenfalls noch Junggeselle ist und sich gerne der schönen Damenwelt annimmt. Fast wäre diese Freundschaft in die Brüche gegangen, als sie nach einer Partynacht zusammen im Bett gelandet sind.
Als Bent Schlüter, der neue Standesbeamte auf die Insel kommt, bringt der das Leben von Lina (und auch von Mattis) ganz schön durcheinander.

Was für ein locker-leichter Sommer, Sonne, Urlaubsroman von Lotte Römer. Ich liebe die Menschen, die ich hier kennenlerne. Manche ein bisserl mehr, wie den alten Herrn Rainer, den chaotischen Baron von Stein oder Lenas Bruder Oliver mit seinen beiden Graupapageien Herr Schröder und Frau Merkel. Und natürlich Lina und Claudia. Auch Mattis mochte ich mit jeder Seite ein bisserl mehr. Bent wäre bestimmt kein Freund von mir geworden. Aber ich kann Lena verstehen, was ihn für sie so anziehend macht.
Bald schon konnte ich mir denken, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde (oder war es Wunschdenken?). Aber das hat dem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Ganz im Gegenteil. Ich konnte es kaum erwarten bis endlich dieser eine erlösende Augenblick da war. Hach, einfach nur schön. Ich habe es Lina so gegönnt.
Auch die farbenfrohen und detailreichen Bilder, die mir die Autorin z.B. vom Blumenladen oder den mit Efeu dekorierten Strandkörben (naja, schön ist anders) in den Kopf setzt sind einfach herrlich. Überhaupt konnte sich mein Kopfkino nicht über zu wenig Arbeit beschweren.
So ein kleines „mien leven Deerns“ bringt das norddeutsche Feeling schon sehr gut rüber. Davon hätte es hier und da noch mehr sein können.

Viel zu schnell musste ich mich von der Urlaubsinsel Norderney und den Menschen, die ich liebgewonnen habe, wieder verabschieden. Ich habe hier wundervolle, unterhaltsame Gute-Laune-Lesestunden verbracht und jede einzelne Seite des Buches genossen.

Bewertung vom 04.07.2023
Warum blinken Glühwürmchen? / Die kleine Schnecke Monika Häuschen Bd.3
Naumann, Kati

Warum blinken Glühwürmchen? / Die kleine Schnecke Monika Häuschen Bd.3


ausgezeichnet

Lehrreich mit ganz viel Lesespaß

Ich habe Monika Häuschen erst mit diesem 3. Band kennengelernt und bin mir sicher: auch die ersten beiden Bücher werden noch bei uns einziehen.

Zusammen mit dem launischen Regenwurm Schorsch und dem klugen Gänserich Herr Günter lernt Schnirkelschnecke Monika hier wieder viele neue Gartenbewohner kennen. Hier geht es um Vögel, Haustiere und hier im speziellen um Meerschweinchen, um Bienen, um Grillen, Frösche und Glühwürmchen. Jedem der vier Spezies ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Besonders sticht hier die Vogeluhr heraus, auf der genau erklärt wird, wann welcher Vogel in der Früh sein erstes Lied anstimmt.

Schon das Cover mit dem Regenwurm, dem Gänserich und der kleinen Schnecke ist ein echter Hingucker und macht richtig Lust auf die vier Sachgeschichten zum Staunen und Lachen. Dazu gibt es auf der Innenseite, sowohl vorne als auch hinten, die Schlaubergervorträge von Herrn Günter. Hier erfahre ich einiges Wissenswertes über einige der Tiere, die ich hier vorkommen. Genau so wie in den hellgrün unterlegten Kästchen, die hier und da im Text erscheinen. Eine ganze Seite beschäftigt sich mit den verschiedenen Vogelzungen, mit der Meerschweinchen- und Raupensprache, mit den Blättern im Garten, den Berufen der Bienen, mit der Lautstärke verschiedener Tiere und vieles mehr. Besonders gut gefällt mir die Doppelseite mit den Haustieren. Hier erkennt man sehr gut, dass die Tiere, wenn überhaupt, nicht nur zum Kuscheln da sind, sondern auch richtig viel Arbeit machen.
Im Vordergrund stehen natürlich die Geschichten über die Alltäglichkeiten und auch über die Abenteuer, die Monika, Schorsch und Herr Günter im Garten erleben.

Durch die liebevoll und detailreich gestalteten Illustrationen von Barbara Fisinger kommt die Atmosphäre und die Stimmung im Garten sehr gut heraus. Allein vom Anschauen dieser farbenfrohen Bilder bekomme ich nicht genug. Einfach toll.

Was für ein wundervolles Kindersachbuch mit dem Thema „Wie verständigen sich eigentlich Tiere miteinander“ hat Autorin Kati Neumann hier zusammengestellt. Ein tolles und spannendes Buch für alle, die Spaß mit den Geschichten haben und auch noch einiges über unsere Natur lernen wollen.
Wir werden uns dieses Buch immer wieder anschauen.

Bewertung vom 03.07.2023
Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller
Wood, Dany R.

Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller


ausgezeichnet

Sehr guter Einstieg in eine neue Thriller-Reihe

Influencerin Cecilia will mit ihren Freundinnen Sofia und Esra in einem kleinen Ferienhaus in Ed in der beliebten Urlaubsregion Dalsland in Schweden ihren Junggesellinnenabschied feiern. Nach einem Streit ist Sofia plötzlich verschwunden. Ein Psychopath, der auch endlich einmal eine Freundin haben will und der Sofia für Cecilia hält, die er über Instagram „kennt“, hat sie entführt und hält sie auf Anraten seines „Vertrauten“ und einzigen Freundes gefangen, bis sie sich an ihn „gewöhnt“ hat.
Monica Sandström und ihr Kollege Ole Henriksson vom Polizeirevier Uddevalla in der Provinz Västra Götalands Län kümmern sich aber erst mal um den Fall der Studentin Maria Lundberg, 20, die nackt mit einer Orchideenblüte hinterm Ohr und bestialisch abgestochen gefunden wird. Als bald darauf eine ebenso dekorierte ermordete Frau gefunden wird, scheint klar, dass hier ein Serientäter sein Unwesen treibt. Ist dem auch Sofia zum Opfer gefallen?


Im 10. Jahr ist dies das 12. Buch aus der Feder von Dany R. Wood mit dem er mich das erste mal mitnimmt in die Ferienregion Dalsland in Schweden und sich in dieser herrlichen Landschaft an einem Thriller versucht. Und nachdem ich das Buch nun gelesen habe, muss ich sagen: Dany R. Wood kann nicht nur humorvolle Krimis schreiben, er kann auch diesen kaltblütigen und psychisch angehauchten Thriller. Davon hätte ich gerne mehr.
Die Geschichte selbst basiert auf zwei Säulen. Einerseits auf der dauernden Sozial-Media-Präsenz vor allem junger Mädchen und Frauen, andererseits auf dem Verlangen nach Freundschaft und Liebe.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, wie die taffe und resolute Kriminalkommissarin Monica Sandström, deren Mann Gustav bei einer Angelfahrt verschwunden ist; ihren Partner KHK Ole Henriksson, ein echtes Sahneschnittchen, den ich schon bei seinem Praktikum in Hirschweiler im Saarland kennenlernen durfte; Polizeiassistent und IT-Genie Kamal, der indische Jungster in der Ermittlertruppe, der sich sein Büro mit Sekretärin Ulla teilen muss oder Revierleiter Pontus Dahlberg, der mir ab dem ersten Kennenlernen unsympathisch ist; oder auch Philip Pettersson, Björn Martinsson, Marktleiter Lasse Holmgreen und der Junge für alles in der Ferienanlage Victor Blom – alle sind mit den ihnen eigenen Kennzeichen sehr gut vorstellbar beschrieben. Mein Kopfkino hat hier mal wieder Höchstleistungen vollbracht und mich dauernd mit neuen Bildern gefüttert.
Dany R. Wood´s Schreibstil ist leicht und locker. Erzählt wird einerseits aus der Sicht des Täters, andererseits aus der des Opfers. Auch die Ermittler kommen immer wieder zu Wort. Diese Erzählweise macht die Geschichte sehr schnell und spannend, wozu auch unvorhersehbare Wendungen noch beitragen. Mein Bauchgefühl hatte zwar schnell einen Täter ermittelt, doch konnte ich nicht glauben, welche kranken Hirne hier ausrasten und sich festgesetzt haben.

Dany R. Wood hat mich gefesselt, mir Gänsehaut über die Arme laufen lassen, mich von seiner Geschichte überzeugt und mich vor allem sehr gut unterhalten. Dem letzten Cliffhanger entnehme ich, dass es weitergehen wird mit Sundström und Henriksson und darauf freue ich mich schon jetzt.

Bewertung vom 01.07.2023
Der Ankerplatz
Busch, Ulrike

Der Ankerplatz


ausgezeichnet

Der 6. Fall für Molly Bleck

Nach ihrer privaten Auszeit genießt KHK Molly Bleck die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz in der alten Dienstvilla an der Strandpromenade von Timmendorf. Aber schon bald setzt ein neuer Fall ihrem gechillten Ankommen ein Ende.
Kirsten Haberkorn holt sich zu einer Besprechung zur Eröffnung der umstrittenen Ferienwohnanlage „Haberkorns Ankerplatz“ auf dem Priwall ihre Nachbarin Britta Manning, die sich mit der geladenen Prominenz auskennt, als Unterstützung. Als Kirsten telefoniert, öffnet Britta die Haustür im Erdgeschoss und wird durch eine Paketbombe schwerst verletzt. Hängt dieser Anschlag mit dem Tod eines Bauleiters von vor zwei Jahren zusammen, der für Bauunternehmer Haberkorn gearbeitet hat?
KHK Molly Bleck, Leiterin der Soko Mysterios in Timmendorfer Strand, hat zusammen mit ihrem Team KHK Malte Graf und KK Benjamin Fink, der für die Recherche zuständig ist, alle Hände voll zu tun um diesen verzwickten Fall zu lösen.

Bevor die Geschichte und die Ermittlungen Fahrt aufnehmen, stellt Autorin Ulrike Busch mir das Stammpersonal kurz vor, was für Neueinsteiger bestimmt interessant ist. Ich persönlich lerne die Menschen einer Kriminalreihe gerne von Anfang an kennen. Aber auch diesen abgeschlossenen Fall kann man sehr gut ohne viele Vorkenntnisse lesen.

Der Fall um die bei einem Bombenanschlag zu Tode gekommene Britta Manning ist richtig spannend aufgebaut und hat mich von Anfang an gefesselt. Ich hatte auch schnell einen Täter gefunden, allerdings ohne mir ein Motiv vorstellen zu können. Bei dem Täter ist es geblieben, aber das Motiv bzw. die Motive haben mich ganz schön schockiert.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und ich habe es genossen, bei den Gesprächen zwischen Molly und Malte Mäuschen spielen zu können. Steinchen für Steinchen setzen sie das Puzzle zusammen bis endlich der erlösende letzte Stein gefunden ist.
Ulrike Busch erzählt ihre Geschichte so bildhaft, dass mein Kopfkino schon nach den ersten Seiten auf vollem Empfang steht. Gerade die Umgebungsbeschreibungen und das Eröffnungs-Feuerwerk auf dem Priwall hatte ich direkt vor Augen und bin immer noch begeistert.
Auch dass ich wieder einen kleinen privaten Einblick in das Leben der Ermittler bekomme, mag ich sehr.
Dass das Schicksal einer alten Dame, die hier eine Rolle spielt, so ein gutes Ende nimmt, hat mich riesig gefreut. Das hat sie sich so verdient.

Ich habe es auch diesmal wieder genossen mit der Soko Mysterios auf Verbrecherjagd zu gehen, habe die wundervoll unterhaltenden Stunden richtig genossen und bin traurig, dass auch dieser Fall schon wieder gelöst ist.

Bewertung vom 29.06.2023
Der Strand - Vergessen / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.3
Sander, Karen

Der Strand - Vergessen / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Spannender Abschluss einer tollen Trilogie

Die Suche nach der verschwundenen gehörlosen Lilli Sternberg geht weiter. HK Tom Engelhardt und LKA-Kryptologin Mascha Krieger wollen den Fall und Lillis Schicksal nicht ungeklärt lassen. Dazu haben sie mit drei ungeklärten Todesfällen und zwei Mordanschlägen im Moment wirklich mehr als genug zu tun.
Ob es ihnen gelingt das Schicksal von Lilli aufzuklären lest ihr in diesem spannenden dritten und letzten Teil der Strand-Trilogie.

Auch wenn alle drei Teile relativ unabhängig voneinander gelesen werden können, bringt es doch wesentlich mehr Leseerlebnis und auch Verständnis, wenn man den Fall und vor allem die Menschen, die hier agieren, von Beginn an kennenlernen kann.
Teil 3 geht mit den Ermittlungen nahtlos von Bd. 2 über. Der Spannungsbogen ist nicht abgerissen und hält sich sehr hoch bis zum Schluss. Dazu tragen auch die kurzen Kapitel und die dauernden Ortswechsel bei. Da die Schauplätze mehrmals am Tag wechseln, kommt es mir sehr gelegen, dass bei jedem Wechsel in einer knappen Überschrift beschrieben wird, wann ich mich wo gerade aufhalte. Das erleichtert mein Verständnis ungemein.
Da ich wusste, dass es hier nun zum finalen Entscheid kommen wird, habe ich mich sehr schwer getan, mal eine Lesepause einzulegen. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Suche nach dem gehörlosen Mädel ausgeht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es gab aus Bd. 1 und Bd. 2 so viele lose Fäden und Verwicklungen, die hier nach weiteren falschen Fährten und nicht zu erwartenden Wendungen nach und nach plausibel und gut nachvollziehbar aufgelöst wurden.
Ich konnte es fast nicht glauben, wie falsch, hinterhältig und nur auf den eigenen Vorteil bedacht manche Menschen hier agieren. Sie sind aber auch nicht abgrundtief böse, z.T. haben sie mir sogar ein bisserl leid getan.
Ich erfahre bei einem solch verzwickten Fall auch gerne etwas aus dem Privatleben der Ermittler. Ich finde, das macht sie noch nahbarer und menschlicher. Ich habe die Soko Strand mit Tom, Mascha, Paul, Björn André, Lisa Alandt und sogar Kira Blanck während unseres lesetechnischen Beisammenseins richtig ins Herz geschlossen. Und ich freue mich sehr, wenn ich Tom und Mascha vielleicht schon bald bei einem neuen Fall begleiten darf. Besonders, weil Autorin Karen Sander es schafft, mich ohne großes Blutvergießen und ohne knallharte Actionszenen an ihre Geschichte zu fesseln.
Durch die bildhafte Beschreibung Karen Sanders habe ich die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ein bisserl kennengelernt. Eine Reise wert würde ich meinen.

Eine spannende, wendungsreiche und interessante Geschichte mit einem Ende, das mir sehr gut gefallen hat, geht zuende. Ich bin mal wieder sehr gut unterhalten und in meiner kriminellen Auffassungsgabe stark gefordert worden. Absolut gelungen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2023
Findet das Flugungeheuer! / Die Dinoschule Bd.3
Sabbag, Britta

Findet das Flugungeheuer! / Die Dinoschule Bd.3


ausgezeichnet

Diesmal kommt die Gefahr aus der Luft

Auf der Dinosaurier-Insel Sauritius ist es gerade genau so heiß wie hier bei uns im Moment. Da machen Onea, Tom und Freddy mit ihren Dinos nur kurze Ausflüge um die Lage zu erkunden. Auch diesmal scheint alles in Ordnung zu sein. Alles ist ruhig, sogar zu ruhig. Onea kommt das komisch vor. Als sie dann am Strand nach Finn suchen, den sie nirgends finden können, sehen sie es…
Was sie dort am Himmel beobachten und warum sie sich dann ganz schnell verstecken, das solltet ihr beim Lesen der spannenden Geschichte selbst herausfinden.

Um eine Vorstellung der Insel Sauritius auf der Onea, Tom und Freddy mit den Sauriern leben zu bekommen, finde ich einen Inselplan jeweils auf der Vorder- und Rückseite des Covers mit einigen Orten, die in der Geschichte vorkommen.
Britta Sabbag hat die Geschichte auch diesmal wieder kindgerecht, sehr gut verständlich, gut vorlesbar und vor allem spannend gestaltet. Natürlich gelingt es Onea, Tom und Freddy auch diesmal wieder mit Mut, Witz, Klugheit und ein bisserl Glück die bedrohten Dinos der Insel zu retten.
Die farbigen Illustrationen von Clara Vath ergänzen die Geschichte hervorragend und durch sie wird alles noch vorstellbarer.
Durch die große Schrift und die kurzen Kapitel eignet sich das Buch neben dem Vorlesen auch sehr gut zum selbst lesen. Mit solch einer Geschichte macht das Lesen lernen doppelt so viel Spaß.
Im Dinolexikon am Ende des Buches stellen sich die beiden neuen Tiere der Geschichte vor. Und die Leseprobe zu Band 4 der Dinoschulen-Reihe macht richtig neugierig auf das nächsten Abenteuer von Onea, Tom und Freddy.

Eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt bei der wir wieder großen Lesespaß auf Sauritius hatten.

Bewertung vom 26.06.2023
Todesküste / Emma Klar Bd.8
Peters, Katharina

Todesküste / Emma Klar Bd.8


ausgezeichnet

Emma wird langsam ruhiger

Privatermittlerin Emma Klar, die als verdeckte Ermittlerin auch für das BKA ermittelt, bekommt von Michaela Reiter den Auftrag ihren Mann Paul zu suchen, der seit dem Vorabend verschwunden ist. Reiter ist für die Polizei kein Unbekannter. Als er gefunden wird, sieht es auf den ersten Blick nach einem Suizid aus. Kann das wirklich sein oder ist er einer Vergeltungsmaßnahme zum Opfer gefallen?
Als auf Höhe der Torfbrücke Graal-Müritz ein weiterer Toter gefunden wird, nackt und erfroren, der auch polizeilich bekannt ist, beginnt für Emma Klar die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Hängen die beiden Fälle vielleicht sogar zusammen? Gut, dass sie mit ihrem Lebensgefährten Christoph Klausen, der eine Sicherheitsfirma betreibt, und ihrem Freund, dem Journalisten und IT-Spezialisten Jörg Padorn, ein kompetentes Team an ihrer Seite hat.

Ich finde es für Eltern, die ihre Kinder an einen Kinderschänder bzw. -mörder verloren haben und die nicht dafür verurteilt werden konnten, so schlimm. Daher kann ich die Eltern, die hier keine Empathie für die Toten zeigen bzw. an einer Ermittlung der Todesumstände nicht interessiert sind, sehr gut verstehen. Was da dahinter steckt werde ich aber hier nicht verraten.
Es ist schon der achte Fall aus der Feder von Katharina Peters für ihre taffe Protagonistin Emma Klar, den ich auch diesmal sehr interessant aber auch nervenaufreibend fand. Nach dem Lesen des Prologes meinte ich zu wissen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde. Aber weit gefehlt. Immer wieder wendet sich das Blatt, immer mehr Puzzleteile reihen sich aneinander. Bis der Täter gefunden ist und ich mir mal wieder eingestehen musste, dass ich auf der falschen Fährte gewesen war.
Das einzige, was mir diesmal nicht so gefallen hat, war die Herangehensweise von Emma an diese Fälle. Sie beißt sich bald an einer Spur fest und ihre Ermittlungen wirken auf mich diesmal sehr einseitig. Das Ende hingegen finde ich auch diesmal sehr stimmig und ausgewogen.
Man kann auch dieses Buch gut lesen, ohne die anderen Fälle zu kennen. Mir macht es aber viel mehr Spaß, die Menschen, die ich hier immer wieder treffe, von Anfang an kennengelernt zu haben und den Weg nun mit ihnen gemeinsam zu gehen.

Dadurch, dass die Ermittler nicht so recht weiter kommen, erhöht sich die Spannung immer mehr und der Bogen bleibt hoch. Ein weiterer Fall für Emma Klar und ihr Team, bei dem ich mit rätseln und mit ermitteln konnte. Nun bin ich gespannt, welchen Herausforderungen sich Emma im neunten Fall stellen muss.

Bewertung vom 20.06.2023
Das SexHaus der Wollust   Erotische Geschichten
Wiles, Simona

Das SexHaus der Wollust Erotische Geschichten


ausgezeichnet

In der Schanzstraße geht’s heiß her

In diesen elf erotischen Geschichten erlebe ich Frauen, die nur auf das eine aus sind: die körperbetonte Hilfe ihrer männlichen Kollegen in einem ganz speziellen Bereich.
Hier macht Fliesenleger Adrian in der Schanzstraße die Ritzprobe; Immobilienmakler Benjamin lässt sich von Ute für eine Wohnung verwöhnen; ich erlebe Hausmeister Siegfried, der sich bei Eli und Daria nicht nur um die Dusche kümmert und Postbote Ingbert, der nicht nur Briefe und Pakete ausliefert.

Mir gefällt der leichte, lockere, sehr freizügige Erzählstil von Simona Wiles sehr gut. Ohne anstößig zu sein oder derb unter die Gürtellinie zu gehen nimmt sie mich mit in die verschiedenen Wohnungen in der Schanzstraße 6 zu den verschiedensten Menschen. Meinen Geschmack hat sie mit ihren Geschichten wieder absolut getroffen.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 20.06.2023
Heimwärts
Morton, Kate

Heimwärts


sehr gut

Eine Familiengeschichte, die zum Nachdenken anregt

In den Adelaide Hills in South Australia löscht eine Tragödie am Heiligabend 1959 fast eine ganze Familie aus. Fast – bis auf ein Baby, das verschwunden bleibt. Die Polizei ermittelt zwar, aber der Fall insgesamt bleibt ungelöst.
Im Dezember 2018, fast 60 Jahre später, stößt die Journalistin Jess schon fast zufällig auf dieses Geschehnis, als sie ihrer Großmutter Nora bei der sie aufgewachsen ist, nach einem Unfall in Sydney beistehen will. Ihre Nachforschungen bringen sie auch ihrer eigenen Familiengeschichte immer näher.

Es hat etwas gedauert, bis ich in dieser Geschichte angekommen bin. Aber dann hat sie mich gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es ist eine sehr leise Geschichte in die ich langsam immer tiefer eintauche. Alles wird sehr ausführlich erzählt und ich versuche zu erkennen, was wichtig ist und was es für die Auflösung des Rätsels nicht braucht.
Kate Morton hat einen sehr bildhaften und eingängigen Erzählstil, der mir schnell wunderschöne, aber auch zutiefst traurige Bilder in meinen Kopf zaubert. Es ist ganz gewiss keine heile Welt Geschichte, in die sie mich hinein zieht. Sie regt mich eher zum Nachdenken an; über Familie, was bedeutet Heimat, über die Suche nach der eigenen Identität. Seite für Seite tauche ich tiefer ein und es tritt ein Geheimnis zutage, das unglaublich scheint.
Die vielen Menschen, die ich hier kennenlerne, erzählen das, was sich damals zugetragen hat, aus ihrer eigenen Sicht. So entstehen immer neue Bilder, die ich abspeichere und damit versuche mein eigenes Bild der Geschehnisse Stück für Stück zu vervollständigen. Schnell war mir zwar klar, in welche Richtung die Geschichte gehen könnte. Es aber dann schwarz auf weiß zu lesen war für mich nochmal richtig erschütternd.

Kate Morton hat mir mit „Heimwärts“ einige unterhaltsame, aber auch aufwühlende Lesestunden geschenkt, mich bewegt und an ihr Buch gefesselt. Wer gerne Romane liest, die zum Nachdenken anregen und Familiengeschichte, ein bisserl historisches und einen Hauch von Spannung vereinen, der ist hier genau richtig.
Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die beiden Übersetzerinnen Stefanie Fahrner und Judith Schwaab, die die Geschichte ins Deutsche übersetzt und dadurch für mich lesbar gemacht haben.
Meine Reise nach Sydney wird mich wohl noch eine Zeit lang beschäftigen.

Bewertung vom 18.06.2023
Die Steine der Zwillinge
Borghoff, Wilma

Die Steine der Zwillinge


sehr gut

Spannend, mystisch, richtig gut

Die Zwillingsschwestern Nora und Helene haben seit Kindesbeinen einen ganz außergewöhnlichen Draht zueinander. Sie spüren schnell, wenn es der anderen nicht gut geht.
Nur um ihrem Mann Niklas einen Gefallen zu tun begibt sich Nora Linde mit ihm zusammen auf einen Wanderurlaub in Kanada. Leichtsinnig machen sie auch bei schlechtem Wetter nicht halt, ignorieren alle Warnzeichen. Bis Niklas abstürzt und Nora sich auf den Weg macht um Hilfe zu holen. Ein fataler Fehler, der sie in höchste Lebensgefahr bringt. Zuhause macht sich Helene auf den Weg ihre Zwillingsschwester zu suchen. Daheim muss sich die Familie mit Reportern herumschlagen und bekommt Besuch von einer Person, von der bisher niemand etwas wusste...

Wow, was für eine ungewöhnliche und tolle Geschichte.
Ich gebe zu, es hat etwas gedauert bis ich in Noras und Helenes Familien, die ich sehr intensiv kennenlerne, und dann in Kanada angekommen bin. Aber ab ca. der Hälfte des Buches war es dann so spannend und nervenaufreibend, dass ich es nicht mehr aus der Hand gelegt habe.
Ich lerne die Zwillingsschwestern Nora und Helene als Kinder kennen, wo sie schon eine sehr enge und telepathische Verbindung zueinander haben. Sie verstehen sich ohne Worte auch über größere Entfernungen hinweg, leben später jede ihr eigenes Leben mit ihren jeweiligen Partnern bzw. Familien. Ihre ganz besondere Verbindung reißt nie ab und so merkt Helene sofort, als Nora in Kanada in Gefahr ist.
Eine große Rolle spielen hier zwei Steine, die die Zwillinge auf ihrem gemeinsamen Jakobsweg gefunden haben und die die Telepathie noch zu verstärken scheinen. Gut, dass Nora ihren Stein mit nach Kanada genommen hat.

Mir hat diese Geschichte sowohl durch die vielen verschiedenen Menschen, die ich hier kennenlerne und die mir bis auf wenige Ausnahmen alle sehr sympathisch sind, als auch durch die Geschehnisse in Kanada sehr gut gefallen. Autorin Wilma Borghoff versteht es gekonnt meine Gefühle heraus zu kitzeln und ich hatte manchmal das Bedürfnis Nora zu schütteln und ihr zuzurufen „lass das bitte sein“. Aber hätte sie auf mich gehört, wäre daraus keine so emotionsgeladene Geschichte entstanden, die mich bis zum Schluss richtig gefesselt hat.

Ich habe diese Reise in die kanadische Wildnis trotz oder gerade wegen der folgenschweren Geschehnisse sehr genossen. Die Beschreibungen von @borghoffwilma haben mich berührt, fasziniert und mir wundervolle Bilder in den Kopf gepflanzt. Ein Buch mit einer ungewöhnlichen Geschichte, das ich sehr gerne gelesen habe und es gerne weiter empfehle.