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smartie11
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In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 920 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2017
Heilkraft von Obst und Gemüse
Bühring, Ursel;Bächle-Helde, Bernadette

Heilkraft von Obst und Gemüse


ausgezeichnet

Ein „Schweizer-Gesundheitstaschenmesser“ für die Küche – ich bin begeistert!

Zum Inhalt:
Auf den ersten rund 40 Seiten geben die beiden Autorinnen einen sehr gelungenen allgemeinen Überblick darüber, was Obst und Gemüse alles Positives für unseren Körper und damit die Gesundheit leisten können.
Auf den Seiten 46 – 202 werden dann insgesamt 36 heimische Obst- & Gemüsesorten vorgestellt, wobei jeder Sorte vier bis zehn Seiten gewidmet werden. Dies gliedert sich dann in die folgenden Kapitel auf: „Die Pflanze“, „Das ist drin“, „Einkaufen und Lagern“, „Zubereiten“, „Bitte beachten“, „So wirken XXX“ und „Rezepte“.
Abgerundet wird der Inhalt von einem das Glossar über die einzelnen und sehr vielfältigen Wirkstoffe von Obst und Gemüse sowie einem praktischen Stichwortregister von „Abnehmen“ bis „Zwiebeln“ (S. 216 / 217). Zum weiteren Vertiefen des Themas sind auch noch einige Literatur- und Web-Tipps zu finden.

Meine Meinung:
Um es schon mal kurz vorweg zu nehmen: Ich bin begeistert! Obgleich ich mich schon seit längerem mit dem Thema „gesunde Ernährung“ beschäftige, habe ich in diesem Buch wirklich noch viel Neues für mich erfahren.

Wussten Sie beispielsweise, dass Hülsenfrüchte „neben dem Schutz vor Krebserkrankungen auch bei der Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall eine große Rolle“ spielen? (S. 61) oder dass Chicorée Altersfältchen mildern und bei der Gewichtsabnahme unterstützen kann (S. 65)? Gleichfalls war mir auch neu, dass eine sehr einfach herzustellende „Kürbis-Tinktur“ (S. 117) Blasen- und Prostataleiden sowie Schwangerschaftsübelkeit lindern kann. Oder dass Johannisbeeren die Konzentration fördern und die Nerven beruhigen können (S. 91), Sellerie Stress reduzieren kann (S. 169) und dass Meerrettich ein pflanzliches Antibiotikum ist und z.B. bei Nasennebenhöhlenentzündungen helfen kann (S. 131). Dies sind nur ein paar Beispiele über die (Heil-)Kräfte von regionalem Obst & Gemüse, die Sie in diesem Buch finden können.

Praktischer Weise liefern die beiden Autorinnen gleich eine Vielzahl von extrem abwechslungsreichen Rezepten mit. Hier finden sich nicht nur leckere und teilweise ausgefallene Hauptgerichte (z.B. „Linsen mit Spätzle“ – S. 124 / „Winter-Risotto“ – S. 167 / „Spinat-Kokos-Suppe“ – S. 179) und Salate (z.B. „vitaminreicher Wintersalat“ – S. 67 / „Mineralstoffreicher Obstsalat“ – S. 151), sondern auch für Aufstriche (z.B. „Power-Bohnen-Mandelpaste“ – S. 62 / „Grünkohl-Pesto“ – S. 110) und Getränke (z.B. „Apfeltee“ – S. 48 / „Roten Traubensaft“ - S. 196 / „Immun-Kick-Smoothie“ - S. 201). Auch für Leckermäuler halten die Autorinnen ein paar wirklich schöne Rezepte bereit, wie etwa das „Himbeer-Tiramisu“ (S. 89) oder das „Kirsch-Parfait“ (S. 101). Selbst ein paar Liköre finden sich unter den Rezepten (z.B. „Johannisbeer-Likör“ - S. 93 / „Grüner Walnusslikör“ / S. 190), die sich auch sehr gut als selbstgemachte Geschenke eignen und für die auch gleich ein „Anti-Kater-Mittel“ mit Gurken (S. 85) mitgeliefert wird.

Selbstverständlich gibt es auch viele Rezepte für bewähre Hausmittel, vom „Jungbrunnen Apfelessig“ (S. 47) bis zum „Wohltuenden Halsweh-Sirup“ (S. 133). Darüber hinaus gibt es noch einige schöne Kosmetika-Rezepte, wie etwa die „Aprikosen-Hautcreme“ (S. 53) oder auch das „Gurken-Rosen-Fluid“ (S. 85), das auf Katharina di Medici zurückgehen soll!

Hier werden auch Zutaten wie Zucker, milch- oder glutenhaltige Produkte verwendet. Dies entspricht zwar nicht jedermanns Geschmack in Sachen „gesunde Ernährung“ wer diese aber in Maßen konsumiert (und nicht dagegen allergisch ist), sollte damit m.E. aber kein Problem haben.

Wie man sieht, bietet dieses Buch eine Fülle an wertvollen und überzeugenden Informationen in Kombination mit mannigfaltigen Rezepten für jeglichen Geschmack und viele Anwendungsmöglichkeiten.

FAZIT:
Essen Sie sich gesund! Ein wunderbares Buch für alle, die sich bewusst ernähren wollen.

Bewertung vom 13.12.2017
Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1
Fields, Helen

Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1


ausgezeichnet

Das perfekte Debut – ein sehr guter Thriller mit allem, was dazu gehört

Meine Meinung:
„Die perfekte Gefährtin“ ist das Debut und der Auftakt zu einer neuen Thrillerreihe der britischen Autorin, Produzentin und Anwältin Helen Fields. Bereits nach wenigen Seiten hatte mich die Autorin an ihren Plot gefesselt. Ungewöhnlicher Weise lernt der Leser den Täter schon sehr früh im Buch kennen, was allerdings der Spannung überhaupt keinen Abbruch getan hat. Eher im Gegenteil: Es entspinnt sich eine Art perfides Katz- & Mausspiel zwischen dem äußerlich unscheinbaren, aber zutiefst psychopathischen Täter und dem Chefermittler DI Luc Callanach. Hierbei scheint der Täter seinen Häschern immer einen Schritt voraus zu sein, insbesondere auch aufgrund seiner langfristigen und pedantischen Planung. Obgleich man durch die stetig wechselnden Handlungsstränge immer wieder einen Einblick in die Psyche, die Motivation und die Vorgehensweise des Täters erlangt, schafft es Helen Fields doch problemlos, nicht nur für das Team von Luc Callanach einige Überraschungen bereit zu halten, sondern auch für ihre Leser. So entwickelt dieser Thriller einen drängenden Sog, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt und mich bis zum furiosen Finale gefesselt hat.

Sehr bemerkenswert fand ich es auch, dass die Autorin ihren Lesern parallel gleich noch einen zweiten Fall serviert, der die Abwechslung und das Tempo zusätzlich befeuert. Dieser Fall ist die Bühne für Fields´ zweite Protagonistin: DI Ava Turner – eine extrem taffe und bodenständige Ermittlerin, die mir noch besser gefallen hat als Luc Callanach. Dieser war mir durch seine straighte und direkte Art zwar ebenfalls sehr sympathisch, legte durch eine dunkle, sehr belastende Vorgeschichte allerdings doch von Zeit zu Zeit Verhaltensweisen an den Tag, die mir ein wenig suspekt erschienen sind. Letztendlich hat die Autorin hier aber ein wirklich tolles Protagonisten-„Paar“ geschaffen, von dem ich sehr gerne mehr lesen würde. Komplettiert wird das Ganze durch eine ebenfalls sehr gelungene „zweite Reihe“ von Figuren, die einen bunten Strauß kantiger Charaktere bereithält.

FAZIT:
Absolut fesselnd, erfrischend anders und durchaus überraschend – ein Thriller mit Sogwirkung!

Bewertung vom 06.12.2017
Das Mysterium der Tiere
Brensing, Karsten

Das Mysterium der Tiere


ausgezeichnet

Ein Sachbuchhighlight: extrem informativ, sehr unterhaltsam und zum Nachdenken anregend

„Wir Menschen sind schon eine merkwürdige Tierart“ (S. 318)

Meine Meinung:
Der Autor Karsten Brensing ist Meeresbiologe und hat in Verhaltensbiologie promoviert. Seinem Sachbuch „Das Mysterium der Tiere“ merkt man diesen wissenschaftlichen Background durchaus an, findet man doch allein 542 Fußnoten! Wer hier nun aber eine trockene wissenschaftliche Abhandlung erwartet – weit gefehlt! Wissenschaftlich? Auf jeden Fall! Trocken oder gar langweilig? Keine Spur! Denn Karsten Brensing versteht es ganz hervorragend, seinen Lesern auf sehr unterhaltsame und erfrischende Weise die „Welt der Tiere“ näherzubringen und geht dabei teilweise sogar bis auf die Molekularebene hinunter und betrachtet biochemische Prozesse. Hier finden sich die unglaublichsten Geschichten aus dem Tierreich und dazu noch einige sehr außergewöhnliche Tierarten, die ich zuvor noch gar nicht kannte. Beispiele gefällig? Gerne!

In diesem Buch werden Sie mikroskopisch kleine Bärtierchen kennenlernen, von explodierenden Bienen lesen, über geschlechtswandelnde Clownsfische staunen, Schnecken in Hamsterrädern vorgestellt bekommen sowie drogensüchtige Braunbären. Man kommt beim Lesen aus dem Staunen eigentlich kaum heraus. Scheinbar „ganz nebenbei“ und auch für Laien sehr gut verständlich bewegt Karsten Brensing dabei zentrale Fragen wie beispielsweise „Kultur bei Tieren“, „die Geheimsprache der Tiere“ oder auch das „logische Denken“ von Tieren. Wer hätte schon gedacht, dass selbst Einsiedlerkrebse und Spinnen eine „Animal Personality“ haben können?

Am Ende fasst der Autor seine Themen sehr gut zusammen und rundet das bislang gelesene in sich ab. Über hunderte Seiten und viele Kapitel hinweg hat uns der Autor dabei die Tiere dieser Welt näher gebracht. Er zeigt unglaubliche, erstaunliche und immer wieder überraschende Beispiele von „tierischem“ Verhalten auf, das den Blick der Leser auf die fantastische Vielfalt unserer Fauna verändert. So ist es am Ende nur mehr als folgerichtig, dass der Autor ein flammendes und fundiertes Plädoyer nicht nur für den Tierschutz, sondern für Tierrechte hält. Er geht sogar so weit, Tiere als dritte Personenform (nach natürlichen und juristischen Personen) einführen zu wollen. Wer dieses Buch aufmerksam und unvoreingenommen vom Anfang bis zum Ende durchgelesen hat, wird ihm hier kaum noch widersprechen wollen!

FAZIT:
Extrem unterhaltsam und immer wieder erstaunlich, sehr erfrischend zu lesen, sehr gut recherchiert und kritisch reflektiert mit einem flammenden Plädoyer für die Rechte der Tiere.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2017
Die furchtlose Nelli, die tollkühne Trude und der geheimnisvolle Nachtflieger
Reinhardt, Verena

Die furchtlose Nelli, die tollkühne Trude und der geheimnisvolle Nachtflieger


sehr gut

Ein spannendes Krimi-Abenteuer in zauberhafter Atmosphäre

Meine Meinung:
„Die furchtlose Nelli…“ ist ein „Spin Off“ des Kinderbuches „Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul“ der Autorin Verena Reinhardt und besticht insbesondere durch seine phantastisch und auch ein bisschen geheimnisvoll anmutende Atmosphäre des kleinen Wanderzirkusses Woimick. In diesem ganz besonderen Mikrokosmos treten Menschen und Tiere zusammen auf, wie beispielsweise die Messerwerferin Trude mit der furchtlosen Nelli, einer kleinen Haselmaus. Doch als der Wanderzirkus mit seinem Zeppelin mitten in der nebligsten und schwärzesten Nacht irgendwo im Nirgendwo landet, und auf einmal viele merkwürdige, ja teilweise sogar lebensgefährliche Vorkommnisse geschehen, geht unter den Artisten die Angst um! Hier wird es durchaus schon ein bisschen gruselig, sehr mysteriös und auf jeden Fall richtig spannend! Aber keine Sorge, bei all dem verliert die Autorin das anvisierte Alter ihrer Leser (ab 10 Jahren) nicht aus den Augen.

Es entwickelt sich ein richtiger Krimi, der den Kombinationsgeist der unerschrockenen und latent vorlauten Nelli fordert, denn bis auf ihre getreue Gefährtin Trude scheinen alle anderen Zirkusmitglieder vollkommen neben der Spur zu sein! Stellenweise haben mich der Fall und das Duo Nelli & Trude schon ein bisschen an die guten, alten Fälle von Miss Marple oder Hercule Poirot erinnert. Ein bisschen schade fand ich es nur, dass die kleine Haselmaus Nelli oftmals etwas poltrig und schroff daher kam – das hatte ich irgendwie ein wenig anders erwartet, ist aber mein ganz persönlicher Geschmack.

Ganz begeistert war ich neben dem zauberhaften Setting und dem spannenden Kriminalfall auch von dem Einfallsreichtum und der Kreativität der Autorin. Neben den vielen wunderbaren Charakteren, u.a. dem kleinen Bauchredner und Marienkäfer Coccinellus, gibt es hier beispielsweise das praktische „Tigerbraun“ mit einer „magischen Komponente, in der das Prinzip der Tigertarnung eingefangen worden ist“ (S. 141), oder auch die merkwürdige Droge Valmü, die ein „Fünfuhrkoma“ erzeugen kann. Eine wahrhaft phantastische und unglaubliche kleine Welt also!

FAZIT:
Ein spannendes Abenteuer voller besonderer Charaktere und in dem zauberhaften Mikrokosmos des fliegenden Zirkusses.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2017
Spoonfood
Baswald, Bianca-Rafaéla;Baswald, Michael

Spoonfood


ausgezeichnet

Ich bin absolut begeistert – ein „must have“ (nicht nur) für jeden Suppen-Freund!

Zur Aufmachung:
Das Kochbuch ist sehr hochwertig produziert: Hardcover mit geprägtem Titel Leinen-Buchrücken, knapp 300 Seiten aus stabilem Papier und Lesebändchen. Zu allen Gerichten gibt es sehr schöne Food-Fotos ohne unnötigen Schnickschnack.

Zum Inhalt:
Immer, wenn ich ein neues Kochbuch durchblättere, habe ich ein paar „Post Ist“ zur Hand und klebe diese gleich an die Rezepte, die mir besonders gefallen und die ich gerne nachkochen möchte. „Spoonfood“ ist tatsächlich mein erstes Kochbuch (von vielen Kochbüchern), in dem nach dem ersten Durchblättern mehr Seiten mit „Klebi“ versehen sind als ohne! Mit über 120 sehr abwechslungsreichen und teilweise international angehauchten Rezepten bekommt man hier wirklich eine Menge Rezepte für die unterschiedlichsten Geschmäcker und Vorlieben. Dabei finden sich auch viele gluten- und / oder lactosefreie sowie vegetarische oder vegane Rezepte, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Nach einer kurzen Einleitung und einem knackig knappen Überblick über die Basics startet auf S. 15 sogleich der Rezeptteil, den die Autoren nach den vier Jahreszeiten gegliedert haben:
• Frühling: 22 Suppen & 12 Eintöpfe, wie etwa eine würzige „Bärlauchcremesuppe (S. 21), der Klassiker „Spargelcremesuppe“ (S. 29) oder auch ein deftiges Hühnergulasch mit Pasta (S. 62)
• Sommer- 16 Suppen & 11 Eintöpfe, von der „italienischen Minestrone mit gerösteten Pinienkernen und Penne“ (S. 103) über den sehr leckeren „Brokkoli-Kartoffel-Eintopf mit Kokosmilch“ (S. 119) bis zum exotischen „Karotten-Kartoffel-Madras“ (S. 120)
• Herbst: 12 Suppen & 20 Eintöpfe: klassische „Gulaschsuppe“ (S. 144), „herbstliche Kürbiscremesuppe mit gerösteten Kürbiskernen“ (S. 151) oder auch ein veganes „Kartoffelgulasch“ (S. 175)
• Winter: 16 Suppen & 11 Eintöpfe, u.a. eine fruchtige „Karotten-Orangen-Suppe“ (S. 226), ein orientalischer „Kichererbsen-Tahini-Eintopf“ (S. 245) oder auch der „Wintergemüse-Eintopf“ (S. 257)
• Grundrezepte: Hier finden sich noch vielfach zu gebrauchende Basics für Brühen & Beilagen (wie etwa Croutons, Ciabatta und Fleischbällchen)

Wie gesagt, hier ist mit Sicherheit für jeden Geschmack viel dabei, von bekannten Klassikern bis hin zu international angehauchten Suppen & Eintöpfen (indisch, mexikanisch, griechisch, polnisch, ungarisch…). Zu vielen Rezepten gibt es gleich noch praktische Tipps zu Variationen oder passenden Toppings.
Das Buch wird abgerundet von einem Saisonkalender, einem Glossar (auch w/ der österreichischen Bezeichnungen; z.B. Karfiol = Blumenkohl), und einem übersichtlichen Rezeptregister (nach Alphabet und nach Ernährungsgewohnheiten: vegetarisch, laktosefrei, glutenfrei, vegan).

Praktikabilität:
Ich habe inzwischen mehrere Rezepte aus diesem Buch nachgekocht, bei denen die Zutatenlisten i.d.R. erfreulich übersichtlich und die Zubereitungsanweisungen sehr verständlich waren. Die Ergebnisse waren stets (annähernd) so, wie sie (laut Rezeptbild) sein sollten und geschmacklich war bislang wirklich alles absolut top. Selbst meinen Kindern (7 & 9) hat es bislang immer geschmeckt - auch wenn in einem Fall die Paprika aussortiert wurde – wofür aber dieses Buch nichts kann… ; o )

FAZIT:
Eine wahre Schatztruhe (nicht nur) für jeden Suppen- & Eintopfliebhaber – kann ich nur uneingeschränkt und wärmstens empfehlen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2017
Einfach backen
Zimmermann-Längle, Conny

Einfach backen


ausgezeichnet

Einfach lecker! 90 sehr abwechslungsreiche Rezepte für jeden Geschmack

Aufmachung / Inhalt:
Das 210 Seiten starke Hardcover-Backbuch startet nach ein paar einleitenden Worten der Autorin mit ein paar „Tipps & Tricks“ (S. 18 – 19) zu verschiedenen Teigsorten (z.B. dass man bei Rührteig die Eier immer einzeln zugeben sollte) oder auch zur richtigen Backtemperatur (Heißluft immer 20° niedriger als Ober- / Unterhitze), gefolgt von einem Überblick über die wichtigsten Backutensilien, die ambitionierte Hobbybäcker im Haushalt haben sollten („Backwerkstatt“ / S. 20 – 21).
Der Rezeptteil gliedert sich in die folgenden Kapitel:
1. „Das Back-Einmaleins“: 15 „Basics“-Rezepte, u.a. für Biskuitteig, Ölteig, Mürbeteig, Germteig (=Hefeteig) und Buttercreme, auf die im Folgenden viel zurück gegriffen wird
2. „Sonntagstorten“: 13 Rezepte, mit denen man bei jedem Kaffeekränzchen oder der Familienfeier punkten kann
3. „Kaffeeklatsch-Gebäck“: 10 abwechslungsreiche Rezepte von der Apfeltasche bis zu traumhaften Schokolade-Whoopies
4. „Cupcakes & Muffins“: 7 Rezepte, die insbesondere auch durch ihre tollen Toppings bestechen
5. „Backspass für Kinder“: 6 Rezepte, bei denen die Kleinen gut „mitmischen“ können (u.A. leckere „Keks-Lollies“)
6. „Backen wie früher“: 11 Rezepte, u.a. ein schnell zubereiteter und sehr leckerer Apfelkuchen
7. „Montagskuchen“: 10 Rezepte für leckeres Backwerk für jeden Tag, z.B. ein fruchtiger „saftig-süßer Kirschkuchen“
8. „Backen quer durchs Jahr“: Frühling (3 Rezepte), Sommer (3 Rezepte), Herbst (3 Rezepte – davon zwei mit Kürbis) und Winter (9 Rezepte); Die fix zusammengerührten und gebackenen „Palmbrezen“ eigen sich ganz hervorragend zum frühstück oder auch zum Mitnehmen

Meine Meinung:
Dieses Backbuch besticht für mich durch die große Abwechslung, von schnell zubereiteten Kleingebäck bis hin zu festlichen und etwas aufwändigeren Torten, die dank leicht verständlicher Anleitung aber dennoch gelingen sollten und für einen „wow“-Effekt auf der Kaffeetafel sorgen sollten. Neben ein paar „Kinderrezepten“ für kleine Naschkatzen finden sich auch einige Rezepte für schöne Kuchen und Torten mit Alkohol (Eierlikör, Rotwein, etc.).
Alle Rezepte, die ich bislang ausprobiert habe, konnte ich ohne großen Aufwand und mit sehr leckeren Ergebnissen zubereiten. Gerade auch die Basics-Rezepte finde ich dabei sehr hilfreich, da man auf dieser Basis auch selbst sehr gut variieren und experimentieren kann.

FAZIT:
Ein abwechslungsreiches und „rundes“ Backbuch mit vielen Rezepten für jeden Anlass und alle Geschmäcker.

Bewertung vom 22.11.2017
Signor Rinaldi kratzt die Kurve
Licalzi, Lorenzo

Signor Rinaldi kratzt die Kurve


ausgezeichnet

Ein italienischer „Road Trip“ mit schrulligen, aber wunderbaren Charakteren

„Wer allein bleibt, stirbt.“ (Track 115)

Meine Meinung:
Grantelnde, ältere Herren stehen in der aktuellen Literatur ja hoch im Kurs. Ich denke da z.B. an den „Hundertjährigen“ oder auch an einen Mann namens „Ove“. Nun schickt also der italienische Autor Lorenzo Licalzi, der ehemals ein selbst gegründetes Seniorenheim leitete, einen weiteren Kandidaten ins Rennen: den 80jährigen, ziemlich verbitterten und schon fast einsiedlerisch lebenden Pietro Rinaldi. Doch als dieser beschließt, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, kommt ihm zuerst die Mutter seines ungeliebten Schwiegersohns zuvor – und dann zu seinem Bestürzen auch noch seine Tochter und ihr Mann. So tritt auf einmal auch sein 15jähriger Enkelsohn Diego wieder in sein Leben, zu dem er zuvor so gut wie keinen Kontakt mehr hatte. Also machen sich die beiden in Pietros altem Citroen „Déesse“ und mit Familien-Hund Sid Richtung Rom zu Diegos Onkel auf, in dessen Obhut er seinen Enkel geben will.

Doch diese Reise verläuft – wenig überraschend – alles andere als geplant und geradeaus. Denn diese gemütliche Fahrt über die stimmungsvollen italienischen Landstraßen ist zugleich eine Reise in Pietros eigene Vergangenheit – und damit eine Reise zu sich selbst. Fast vergessene alte Freunde und ehemalige Lieblingsorte tauchen hier aus dem Nebel des Vergessenen auf, genauso wie neue Freunde und malerische Orte. Dabei erkennt Pietro nicht nur sich selbst in Diego wieder, sondern auch Einiges, mit dem er längst abgeschlossen hatte.

Es ist schön, dieses besondere Trio zu begleiten und Stück für Stück näher kennenzulernen. Und es macht Spaß, Pietro beim Granteln und Meckern zuzuhören und seine schleichende Wandlung zu begleiten. Am Ende wachsen einem die Figuren ebenso sehr ans Herz, wie es bei den Charakteren untereinander der Fall ist. Das Ende, das sich Licalzi für seine Geschichte erdacht hat, ist sehr passend und rundet diese Geschichte perfekt ab, so dass man das (Hör)Buch ganz zufrieden zur Seite legen kann, auch wenn die Geschichte noch ein bisschen wohlig nachklingt.

Die Hörbuchproduktion habe ich als sehr gelungen empfunden. Sprecher Erich Wittenberg verleiht, obgleich selbst eigentlich noch ein bisschen zu jung, Pietro eine passende Stimme und bringt die Charaktere und die Story lebendig und abwechslungsreich rüber. Durch passende Betonung und ein angenehmes Lesetempo macht es Spaß, ihm zuzuhören.

FAZIT:
Ein berührender, bitter-süßer Road-Trip mit wunderbaren Charakteren.