Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dark Rose
Wohnort: 
NRW
Über mich: 
Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 701 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2019
Der Kinderflüsterer
North, Alex

Der Kinderflüsterer


weniger gut

Leider kein Spannungsroman

Vor 20 Jahren wurden 5 Kinder in Featherbank entführt und ermordet. Der Täter wurde gefasst, doch das letzte Opfer ist bis heute verschwunden.

Tom Kennedy zieht nach dem Tod seiner Frau mit seinem Sohn Jake ins beschauliche Featherbank. Von der Vergangenheit des Ortes ahnt er nichts. Doch dann verschwindet ein weiteres Kind und die Ermittler befürchten, dass der Serienmörder, der „der Kinderflüsterer“ genannt wurde, vielleicht einen Komplizen hatte. Währenddessen behauptet Jake er höre an seinem Fenster ein Flüstern. Hat der Kinderflüsterer, oder dessen Komplize nun Jake im Visier? Oder bildet sich das der Junge nur ein?


Als ich den Klappentext las, war mir als Thriller Fan klar, dass ich das Buch lesen muss. Der teils gewöhnungsbedürftige Schreibstil, die vielen schnellen Perspektivenwechsel und die oft verwirrende Handlung haben es mir leider sehr schwer gemacht, mich in das Buch einzufühlen. Ich war meistens einfach nur verwirrt. Lange Zeit passiert nichts im Buch, wodurch Langeweile aufkommt, doch leider führt das dazu, dass man nicht wirklich aufmerksam liest und plötzlich kommt man dann nicht mehr mit. Ich habe mich außergewöhnlich schwer getan mit diesem Buch. Spannung kam bei mir nicht auf. Die Idee ist toll und die Charaktere an sich auch interessant, aber mir kommt die Handlung oft in die Länge gezogen vor.


Was mir am besten gefallen hat, war definitiv das Cover. Der halbe gelbe Schmetterlingsflügel, der keiner ist, sondern aus Knochen besteht, das ist eine wirklich clevere Idee! Was das ganze aber noch viel besser macht, seit die Tatsache, dass der Flügel und die einzelnen Knochen fühlbar gemacht wurden. Streicht man über das Cover kann man die einzelnen Knochen erfühlen und die Textur des „Flügels“. Das fühlt sich einfach faszinierend an und passt sehr gut zu einem Thriller. Das Cover macht das Buch in mehrerlei Hinsicht zu etwas ganz besonderem.


Fazit: für mich war das Beste am Buch das wirklich coole Cover. Doch leider geht es bei einem Buch ja vorwiegend um den Inhalt und der hat mich enttäuscht. Ich hatte auf einen Thriller oder wenigstens auf Spannung pur und Fingernägelkauen gehofft, wenn das Buch schon als „der Spannungsroman des Jahres 2019“ vermarktet wird. Ich fand zwar die Charaktere interessant und auch die Handlung an sich, aber an der Umsetzung haperte es für mich gewaltig. Das Buch hat einige Längen und die sorgen dafür, dass man abdriftet und sich sogar langweilt. Ich hatte deutlich mehr erwartet. Leider kann ich dem Buch nur 2 Sterne geben, für die interessanten Charaktere und das wirklich geniale Cover.

Bewertung vom 09.08.2019
Die kleine Bäckerei in Brooklyn / Romantic Escapes Bd.2
Caplin, Julie

Die kleine Bäckerei in Brooklyn / Romantic Escapes Bd.2


ausgezeichnet

Ein locker leichter Liebesroman mit "gute Laune"-Garantie!

Vorneweg ein paar Worte zur Gestaltung des Buches. Der Taschenbuchumschlag ist aus etwas dickerem Papier, als normalerweise bei Taschenbüchern und auch nicht glatt, sondern leicht strukturiert.

Auf dem Cover und dem Buchrücken sind einige Elemente besonders hervorgehoben. Auf dem Buchrücken ist es der Titel, der ist erhaben, er fühlt sich rau an. Ebenso wie die Elemente auf dem Cover, der Titel, der Name der Autorin, der Kaffeebecher, das Bonbon, die Blume und der Donut sind alle in dieser Art gestaltet und sie alle fühlen sich rau an.

Auf der Innenseite des Buches befindet sich eine Karte von New York mit kleinen roten Punkten, die mit Zahlen versehen sind und daneben eine Legende, dadurch kann man die im Buch erwähnten Orte direkt finden und sich die Entfernungen verdeutlichen.


Sophies Leben war perfekt, zumindest ihrer Meinung nach. Tolle Wohnung, toller Job, toller Mann. Gut, James war faul und viel unterwegs und ich wollte ihn von Anfang an gegen die Wand klatschen, aber ok, Sophie fand ihn ganz toll. So toll, dass sie eine große Chance im Job ablehnt, um bei ihm bleiben zu können. Bis sie durch Zufall einer Frau begegnet, die ihre Welt zusammenstürzen lässt. James ist bereits verheiratet und hat ein Kind. Er fährt zweigleisig und Sophie hatte nie auch nur den Hauch einer Ahnung, bis sie von seiner Frau in einem Café angekeift wird ihr den Mann gestohlen zu haben.

Kurzentschlossen nimmt Sophie den Job in New York, den sie zuvor wegen James abgelehnt hatte doch an. Der erste Eindruck ist nicht unbedingt der beste. Sophie hat Jetlag und fühlt sich überwältigt von allem. Das Herz des Viertels ist die kleine Bäckerei / Café über der Sophie wohnt. Und es dauert nicht lange, bis auch Sophies Leben sich um die Bäckerei dreht. Sie gehört ihrer Vermieterin und neuer Freundin Bella, die zufällig die Cousine eines Kollegen ist, Todd, Kolumnist und Frauenschwarm. Doch Sophie hat die Nase voll von Männern, ganz besonders von Playboys! Oder doch nicht?


Die Charaktere in diesem Buch sind alle samt total sympathisch. Sophie ist, abgesehen von ihrem anfangs erbärmlichen Männergeschmack, der sich ja zum Glück noch bessert, sehr „normal“ und nahbar. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie kommt zwar aus London, auch nicht gerade eine Kleinstadt, aber New York ist einfach eine ganz andere Hausnummer. Alles ist größer, lauter, bunter. Da kann man schon verstehen, dass sie die Stadt erst einmal erschlägt, das ginge denke ich jedem so. Ihre letzte Beziehung lässt Sophie an ihrem Urteilsvermögen zweifeln. Und sie ist sich nicht sicher, ob sie überhaupt je wieder eine Beziehung eingehen will.

Todd ist ein Frauenheld. Er hat jede Menge Frauen am Start aber mit keiner will er etwas längerfristiges. Nur ein bisschen Spaß mehr nicht. Wenn eine mehr will, lässt er sie am Telefon abwimmeln. Doch die Tatsache, dass Sophie ihn nicht ernst nimmt als Mann und potentiellen Partner scheint ihn anzustacheln. Er unternimmt mehrmals etwas mit ihr, ohne es „Date“ zu nennen, obwohl es manchmal den Eindruck erweckt, dass es eines ist. Allerdings betont er immer wieder, dass er nichts Ernstes will. Die Gründe dafür liegen in seiner Familie, seine Eltern führen eine schreckliche Ehe und sind das denkbar schlechteste Vorbild.

Der Schreibstil ist locker leicht aber unterschwellig auch eindringlich. Das Buch ist eine Liebeserklärung an New York und ganz besonders an Brooklyn. Es steckt sehr viel Liebe und Herzblut darin und das spürt man einfach auf jeder Seite.


Fazit: Mir hat das Buch so richtig, richtig gut gefallen! Die Charaktere sind unbeschreiblich sympathisch. Ich habe viel gelacht und mich auch ein wenig in Brooklyn verliebt. Ich kann das Buch wirklich aus vollem Herzen empfehlen. Es ist ein locker leichter Liebesroman, nicht nur für die Urlaubszeit es ist ein Buch, das einem einfach gute Laune macht beim lesen.

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.08.2019
Amelia (eBook, ePUB)
Wöllmer-Bergmann, Kristin

Amelia (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein sehr schöner Fantasy-Roman mit kleinen Schwächen

Achtung: Band 2 einer Reihe!



Amelia stammt aus einer italienisch-deutschen Familie. Sie ist die einzige im „heiratsfähigen Alter“, die noch unverheiratet ist und dadurch den Verkuppelversuchen vor allem ihrer Tanten schutzlos ausgeliefert. Ja, sie meinen es gut und Amelia will ja jemanden finden, aber es sollte schon wenigstens jemand sein, bei dem es sich gut anfühlt. Sie will nicht einfach irgendjemanden nehmen, nur um endlich auch verheiratet zu sein.

Eines nachts hat Amelia einen unglaublichen Sex-Traum. Ein heißer Mann im Anzug klettert auf ihren Balkon und sie haben den heißesten Sex ihres Lebens als Amelia plötzlich aufwacht. Doch der Mann ist noch da! Wie ist das möglich?

Der Mann heißt Sebastien und er ist kein gewöhnlicher Mann. Er hütet ein Geheimnis, das Amelias Welt auf den Kopf stellt. Und das ist noch nicht alles. Auf einmal wird Amelia von einem anderen Mann verfolgt und angegriffen. Plötzlich befindet sie sich inmitten einer uralten Fehde.

Kann die Beziehung von Sebastien und Amelia das Lüften seines Geheimnisses überstehen? Was wird aus Amelia, entscheidet sie sich für ein Leben ohne Sebastien oder gerät sie zwischen die Fronten?



Mir war Amelia sofort sympathisch. Die Schilderungen der Verkuppelversuche, die in Klammern stehenden Erklärungen – ich habe so viel von mir in ihr entdeckt. Ich bin genauso alt wie sie und auch schon lange Single. Gut, mir bleiben wenigstens die Verkuppelversuche erspart, weil meine Mutter mir das niemals antun würde und die restliche Verwandtschaft, erstens weit weg wohnt und zweitens mich sowieso merkwürdig findet. Naja, ich komme vom Thema ab. Amelia ist so „normal“, sie hat Fehler und Ticks, redet sich gern um Kopf und Kragen und wenn sie ein Fettnäpfchen sieht, springt sie gern auch mal mit Anlauf hinein.

Sebastien ist gutaussehend und mysteriös. Aber er scheint wirklich Gefühle für Amelia zu haben und es wird von seiner Seite aus sehr schnell sehr intensiv. Doch seine Geheimniskrämerei ist nicht gerade hilfreich.



Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Allerdings war mir Amelia immer wieder zu dick aufgetragen. Ihr Verhalten war mir manchmal zu sehr over the top, zu dramatisch, zu hyperaktiv und auch oft zu naiv. Ich hatte oft das Gefühl bei ihr gibt es gefühlstechnisch nur extreme.

Was mich ebenfalls gestört hat, war, die Sache mit ihrem Gewicht. Sie empfindet sich als Fett, Sebastien natürlich als perfekt und als es dann noch eine Klamottenkrise gibt, die durch eine strenge Diät gelöst wird, geht mir ein wenig die Stimmung flöten. Auf einmal wird Amelia dargestellt, als sei sie nur deswegen übergewichtig, weil sie an einer Tour ungesundes Essen und Süßigkeiten in sich hineinstopft. Das ist mir zu sehr Klischee. Ich zum Beispiel habe auch Übergewicht und das nicht zu knapp, leider. Aber bei mir liegt es nicht an Süßigkeiten oder falschem oder zu viel Essen. Ich finde es einfach schade, dass hier wieder mal die Klischees über Übergewichtige bedient werden. Natürlich liegt es daran, dass „die“ ihr Essverhalten nicht unter Kontrolle haben. Das finde ich einfach total schade.



Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich werde definitiv auch Band 1 lesen! Amelia und Sebastien waren mir beide sehr sympathisch und ich fand es toll, dass in der Hauptstory die Klischees nicht bis zum Erbrechen bemüht, sondern mal ein ganz anderer Weg eingeschlagen wurde. Mein heimlicher Liebling ist übrigens Ferdinand, er ist einfach so niedlich! Wie ein tapsiger Hundewelpe!

Schade fand ich allerdings, dass Amelia gefühlstechnisch zu sehr zu extremen neigte und das für mich manchmal einfach zu viel war und unrealistisch wirkte. Auch die Sache mit dem Gewicht fand ich schade, weil die für mich leider alle gängigen Klischees aufgegriffen und Stück für Stück abgehakt hat. Ich hätte mich gefreut, wenn auch hier mal andere Wege eingeschlagen worden wären.

Von mir gibt es deswegen 4 Sterne.

Bewertung vom 07.08.2019
First Comes Love
Kacvinsky, Katie

First Comes Love


gut

Für New Adult Liebesroman Fans genau das Richtige!

Grays Leben passt zu seinem Namen. Es ist grau, immer gleich, immer langweilig und ruhig. Doch dann spricht er endlich dieses seltsame Mädchen an, das ihm schon häufiger aufgefallen ist, weil sie sich so merkwürdig verhält. Dylan ist das genaue Gegenteil von Gray. Sie ist farbenfroh, hyperaktiv, leidenschaftlich und ungewöhnlich. Während alle anderen im Sommer aus Phoenix flüchten und der Sonne aus dem Weg gehen, macht sie hier Ferien und legt sich auf den glühend heißen Asphalt, um Geckos zu fotografieren.


Dylan ist mir sehr sympathisch. Sie ist quirlig und lebensfroh. Allerdings quasselt sie wie ein Wasserfall und schwätzt nicht nur Gray schwindelig, sondern auch ich fühlte mich manchmal, als hätte ich gerade das Schleuderprogramm der Waschmaschine hinter mir. Gray hat einen schrecklichen, traumatischen Verlust erlebt und geht deswegen auf Abstand zu allen aus lauter Angst wieder verletzt zu werden. Seine Familie ist ein Trümmerfeld und alle gehen einander aus dem Weg.

Dylan bringt Gray ins Leben zurück. Sie rast in sein Leben wie ein Wirbelsturm, stellt alles auf den Kopf, macht ihn schwindelig und ehe er sich versieht, kann er sich sein Leben ohne sie kaum noch vorstellen.


Was mich gestört hat ist vor allem die Tatsache, dass ab einem gewissen Punkt Gray zum Sexbesessenen Teenager mutiert. Plötzlich drehen sich alle seine Gedanken nur noch darum mit Dylan ins Bett zu gehen. Immer und immer wieder beschäftigt ihn nur noch dieses eine Thema Sex hier, Sex da ohne Pause. Das finde ich sehr schade. Davor hatte er deutlich mehr Tiefgang und plötzlich ist er so seicht wie ein Planschbecken.

Die erste Wendung fand ich auch nicht so schön. Ich hatte Dylan anders eingeschätzt. Ich kann nicht sagen, worum es genau geht, das wäre zu sehr gespoilert.


Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht. Die beiden Protagonisten waren mir sympathisch und die Handlung war interessant. Das Buch ist ein New Adult Liebesroman und genau das bekommt man, es geht ums erwachsen werden, um Liebe, um Verlust und darum zu erkennen, was für eine Art Leben man führen will.

Allerdings fand ich das letzte Drittel des Buches deutlich schwächer, als den Rest. Was unter anderem an Grays plötzlicher Sexfixierung und der ersten Wendung und deren Folgen lag. Für mich hat Gray und das ganze Buch dadurch an Tiefgang verloren. Auf mich wirkte es fast, als sei der Autorin plötzlich wieder eingefallen, dass sie ja über Teenager schreibt und was ist typisch für Teenager? Richtig: Fixierung auf Sex und nicht nachvollziehbare Entscheidungen! – so kam das zumindest bei mir an.


Das Buch bekommt von mir 3,5 Sterne. Dort, wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf 3 ab.

Bewertung vom 04.08.2019
Die Welt durch deine Augen
Heine, Sarah

Die Welt durch deine Augen


weniger gut

Interessanter Aufbau aber bei mir kamen keine Gefühle an


Enya will nichts mehr als Autorin sein. Sie will vom Schreiben leben können und ihren Traum verwirklichen. Leider ist das aber nicht so einfach. Es hagelt Absagen, ihr Freund, selbst ein erfolgreicher Musiker, findet, sie sollte das Schreiben an den Nagel hängen und etwas Vernünftiges tun. Er hat ja auch leicht reden, er lebt ja seinen Traum. Enya jobbt in einem Café und dort lernt sie eines Tages Janosch kennen, der sie wie niemand zu vor zu verstehen scheint. Was soll Enya tun? Carlo oder Janosch? Schreiben oder nicht? Traum oder Realismus?

 

Das Buch hat einen ungewöhnlichen Aufbau. Die Handlung wird immer wieder durch Passagen aus Enyas Buch unterbrochen, man liest also im Prinzip zwei Bücher. Das ist mal etwas ganz anderes. Außerdem ist es interessant zu erleben, wie schwer es sein kann, das eigene Buch in einem Verlag unter zu bringen. Irgendwie glaubt man immer, das sei so einfach, immerhin gibt es so viele Neuerscheinungen jedes Jahr, aber dem ist nicht so und das zeigt dieses Buch sehr deutlich.

Allerdings habe ich es nicht geschafft mit Enya warm zu werden. Ich weiß nicht, ob es nur an ihrer Ich-Bezogenheit lag oder was es war, aber leider hat sie mich kalt gelassen. Janosch dagegen fand ich sympathisch, vor allem, wie schnell er sich von Enyas Buch hat gefangen nehmen lassen und wie er ihr hilft und sie unterstützt – viel mehr als ihr Freund Carlo das je getan hat.

 

Fazit: Ich fand die Idee und den Aufbau des Buches sehr interessant, aber leider hat mich die Protagonistin kalt gelassen und dadurch fiel es mir sehr schwer in das Buch hineinzufinden. Ich habe mich echt schwergetan durchzuhalten. Irgendwie lag für mich so eine schwere auf dem Buch, eine Melancholie und die ging, glaube ich, von Enya aus. Für mich war das Buch leider nichts. Die Idee mit dem Buch im Buch fand ich gut und auch, dass dieses zweite Buch die Verbindung zwischen Enya und Janosch schafft gefiel mir, aber das Buch an sich hat mich nicht begeistern können. Bei mir kam kein Gefühl der Verbundenheit mit den Protagonisten auf.

Daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne und die auch nur wegen der guten Idee und dem interessanten, ungewöhnlichen Aufbau.

Bewertung vom 04.08.2019
Faye - Herz aus Licht und Lava
Herzog, Katharina

Faye - Herz aus Licht und Lava


sehr gut

Ein Jugend-Fantasy Abenteuer vor der malerischen und mystischen Kulisse Islands

Faye ist 17 und eigentlich wollte sie die Herbstferien alleine Zuhause bleiben. Doch sie hat Mist gebaut und jetzt muss sie ihre Mutter zwangsweise nach Island begleiten, worauf sie so gar keine Lust hat.

Relativ schnell stellt Faye fest, dass sie sich der Anziehungskraft dieses Landes und seiner Mythen und Legenden nicht entziehen kann. Faye entdeckt, dass sie magische Gaben besitzt und immer mehr seltsame Ereignisse passieren in ihrer Umgebung. Es scheint fast, als gehöre sie hier her. Doch wie kann das sein? Und was hat das alles mit einem alten Holunderbaum und dem gutaussehenden aber oft unfreundlichen Aron zu tun? Kann es sein, dass an den Mythen und Legenden etwas Wahres dran ist?

 

Ich habe mich stellenweise mit Faye recht schwer getan, da ich sie als sehr naiv und manchmal schon fast dumm empfunden habe. Aber sie ist im Verlauf des Buches erwachsener geworden, wenn auch nicht weniger naiv. Sie wächst an ihren Aufgaben und ihren Gaben und das hat mir sehr gut gefallen.

Aron bleibt bis wenige Seiten vor Schluss absolut undurchsichtig. Von seinen Launen bekommt man ein Schleudertrauma. Er hat mir da zu viele Klischees bedient, ebenso wie Faye, wenn es um ihn ging. Kaum war er in Sicht, verwandelt sie sich in eine stotternde, stammelnde, stolpernde Tomate. Und er ist so überheblich und auch oft fies zu ihr, nur um im nächsten Moment wieder umzuschwenken und beinahe nett zu sein und zwei Seiten später ist er wieder ein Mistkerl.

 

Mir hat die Mythologie und deren Anteil an der Handlung sehr gut gefallen. Alles war stimmig und machte den Eindruck, dass es genau so sein könnte. Die große Enthüllung war mich keine Überraschung, aber das ist auch nicht schlimm. Sie hat gepasst und darauf kommt es an.

 

Was mich etwas gestört hat, waren Fayes Teenie-Anfälle, die mir manchmal einfach etwas zu weit gingen, sodass sie mir fast auf die Nerven gegangen ist. Ihre Naivität wurde für mich auch etwas überreizt. Andererseits hat mir ihre Entwicklung gefallen, die ohne diese „Schwächen“ nicht möglich gewesen wäre.

 

Noch ein paar Worte zur Gestaltung:

Das Buch ist das am schönsten gestaltete Buch, dass ich je gesehen habe. Auf dem Cover verlaufen goldene Adern (aus goldfarbener Folie oder so), die man fühlen kann, ebenso wie den Buchtitel und um den Buchtitel herum befindet sich noch ein Kreis mit verschlungenen Linien, die man ebenfalls erfühlen kann. Das Lesebändchen ist goldfarben und die Kapitelüberschriften sind auch wunderschön gestaltet. Davon abgesehen ist die Schriftgröße, sowie der Zeilenabstand, also das Schriftbild sehr angenehm. Ich bin in letzter Zeit sehr pingelig geworden, wenn es um das Schriftbild geht aber hier ist absolut alles perfekt. Das Buch lässt sich unter anderem deswegen so gut lesen.

Faye ist eine Zierde für jedes Regal.

  

Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Story fand ich originell und interessant, die Handlung schlüssig und unterhaltsam. Faye hat eine schöne Entwicklung gemacht und sich von einem bockigen Teenie in eine junge Erwachsene verwandelt. Allerdings wurde mir ihre Naivität und ihr anfängliches Teenie-Ich etwas zu weit getrieben. Ebenso wie das hin und her mit Aron. Doch da mir der Rest des Buches wirklich gefallen hat, gibt es von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 03.08.2019
Sal
Kitson, Mick

Sal


gut

Ein interessantes Konzept aber leider nicht ganz mein Fall


Das Cover passt perfekt zum Buch. Es ist schlicht, zieht aber dennoch die Aufmerksamkeit auf sich, ebenso der Buchtitel. Durch das Cover in Verbindung mit dem Titel, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Durch den Klappentext weiß man wer Sal ist, aber mir kommt das Buch ein bisschen so vor, als würde es uns Sal an die Hand geben wollen und darauf warten, dass jemand sie in den Arm nimmt. Aber nun erst einmal zur Handlung:


Die 13-jährige Sal ist mit ihrer kleinen Schwester Peppa in den Wald geflohen. Der Freund ihrer Mutter missbraucht Sal, aber sie sind nicht ihretwegen geflohen, sondern weil Peppa jetzt 10 ist und mit 10 hat es bei Sal angefangen, dieses Risiko will sie nicht eingehen. Sie hat Robert, den Freund ihrer Mutter umgebracht und kurz darauf ist sie mit Peppa geflohen.
Sie lebt für ihre Schwester, tut absolut alles für sie. Zur Polizei konnten sie nicht gehen, ihre Alkoholiker Mutter und auch deren Freund hatte ihnen eingeschärft, dass das Jugendamt käme und die Schwestern trennen würde und das kommt für Sal nicht in Frage. Niemals würde sie das Leben oder die Sicherheit ihrer Schwester jemand anderem anvertrauen. Also blieb nur die Flucht.

Sal wirkt gleichzeitig erwachsen und abgeklärt, erklärt sich aber trotzdem die Welt noch manchmal wie ein Kind. Sie hat sich gut vorbereitet und weiß, wie sie jagen kann, wie man einen Unterstand baut, Feuer macht und dergleichen. Peppa geht dabei immer vor und ich finde das bewundernswert und tragisch zugleich.
Sal hat mir so oft beim Lesen das Herz gebrochen. Sie tut mir so schrecklich leid! Ihre Geschichte ist so unglaublich tragisch und allein der Gedanke, an die vielen Kinder, die so etwas wirklich durchleben müssen, macht mich ganz krank.
Ich finde ihre Art des Erzählens faszinierend und fesselnd, aber auch anstrengend, da manche Sätze Bandwurmcharakter haben. Ich habe den beiden beim Lesen die ganze Zeit die Daumen gedrückt und gehofft, dass sie am Ende in eine liebevolle Familie kommen, in der Sal sich sicher genug fühlt, um selbst wieder ein Kind sein zu können.
Wie das Ende tatsächlich ausfällt, kann ich natürlich nicht verraten, aber nur so viel: mir war es viel zu offen und melancholisch. Es ist zwar realistisch aber ich kein Fan von Enden, die eigentlich keine sind, weil noch so viel offen bleibt.


Der Schreibstil ist, wie gesagt, gleichzeitig richtig gut und anstrengend. Sal erzählt auf eine Art, die mir bislang nur selten untergekommen ist. Eine Mischung aus erwachsen und abgeklärt und kindliche Erklärung der Welt um sie herum. Sal ist sehr erfinderisch und findig und das bekommt der Leser mehrmals gezeigt. Gleichzeitig schafft sie es, das Leben in den Wäldern für ihre Schwester zu einem Abenteuer zu machen, durch die Geschichten, die sie ihr erzählt.

Das Buch hat aber leider auch seine Längen; oft reihen sich Kapitel um Kapitel Jagdszenen aneinander und stellenweise hat man das Gefühl eher einen Survival Ratgeber, als einen Roman zu lesen.
Vom Ende bin ich enttäuscht. Ich hatte ein richtiges, abgeschlossenes Ende erwartet. Mir ist es zu offen und düster.


Fazit: Ich hatte große Erwartungen an Sal, als ich die Leseprobe gelesen hatte. Leider konnte das Buch diese zu großen Teilen nicht erfüllen. Es ist etwas ganz anderes aber anders ist nicht immer gut. Die Story an sich ist interessant und Sal und Pepper sehr, sehr sympathisch. Durch die Längen und das für mich deprimierende und enttäuschende Ende kann ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben.

Bewertung vom 02.08.2019
Bee mine - Liebe summt
Gercke, Martina

Bee mine - Liebe summt


ausgezeichnet

Ein locker leichter Liebesroman mit ganz viel Herz und tollen Charakteren!

Achtung: Band 6 einer Reihe! Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, aber die Protagonisten der vorherigen Bände werden erwähnt, es wird also gespoilert, wenn man die vorherigen Bände – wie ich – nicht gelesen hat. Ich für meinen Teil werde das aber bald nachholen, ich bin nämlich angefixt!


Abby ist stolz darauf Polizistin zu sein und sehr gut in ihrem Job. Doch leider wird ausgerechnet ihr der neue Kollege als Partner aufgedrückt, ein Chauvinisten-Schwein frisch importiert aus den 50er Jahren (und ich bin mir nicht sicher ob aus den 1950er oder 1850er Jahren). Er scheint als unzumutbar zu empfinden eine Frau als Partner zu haben und lässt Abby das bei jeder sich bietender Gelegenheit sehr deutlich spüren. Davon abgesehen ist er auch einfach ein A... erster Güte. Allerdings wird recht bald klar, dass vielleicht doch mehr in ihm stecken könnte, als ein Mistkerl. Versteckt sich vielleicht in Wirklichkeit ein netter Kerl hinter all dem Schwachsinn, der aus seinem Mund kommt?
Ein Lichtblick sind definitiv ihre besten Freundinnen und teilweise WG Mitbewohnerinnen. Sie nennen sich die Portobello Girls. Sie bauen Abby immer wieder auf. Eine weitere Stütze ist ihr Jugendprojekt „Honey Hunters“, bei dem sie mit straffällig gewordenen Jugendlichen zusammen Bienenvölkern ein neues Zuhause gibt.
Und da wäre auch noch Owen Wright. Eine Zufallsbekanntschaft mit Potential für mehr. Bei einem Zwischenfall in einer Bar ist er Abby zu Hilfe gekommen und es knistert ziemlich zwischen den beiden. Ist er ihr Mr. Right? Und was ist mit Jason, ihrer „immer wieder Mal“-Affäre?

Ich fand Abby total sympathisch. Sie ist einfach herrlich normal. Sie hat Fehler und Marotten, wie jeder andere, hat auch mal miese Laune, jammert manchmal aber beißt sich immer durch. Sie liebt ihren Job als Polizistin und geht darin total auf, ebenso, wie in ihrem Jugend-Projekt, mit dem sie viele Leben zum Positiven verändert. Sie ist unglaublich einfühlsam mit den Jugendlichen und weiß genau, wie sie mit ihnen umgehen muss.
Owen ist heiß und nett und einfach ein Traummann. Ich denke mehr muss ich gar nicht sagen.
Die anderen Portobello Girls sind auch alle samt sehr sympathisch, auch wenn mir Emily etwas zu dramatisch war, aber gut, es gibt eben einfach auch Menschen, die dramatisch sind. Solche Freundinnen wünscht sich denke ich jeder. Freundinnen, die einfach absolut alles stehen und liegen lassen, um einander beizustehen. Das ist Freundschaft.


Fazit: Mit hat das Buch wirklich gut gefallen. Es ist ein locker leichter Liebesroman mit tollen Charakteren, egal ob Protagonist oder Nebencharakter, schön durchdachter Handlung und ganz viel Herz. Ich kann es wirklich empfehlen! Wer Liebesromane mag, ist hier genau richtig!
Eine Warnung muss ich allerdings aussprechen. Ich hatte nicht mitbekommen, dass es sich hierbei um eine Reihe handelt und jetzt ist es passiert: ich bin angefixt und muss die vorherigen 5 Bände auch lesen. Also: Achtung! Lesen auf eigene Gefahr!

Bewertung vom 02.08.2019
Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten (eBook, ePUB)
Vaughn, S. K.

Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine perfekte Mischung aus Science Fiction, Liebesroman, Thriller und Krimi! Absolute Leseempfehlung!

25. Dezember 2067: Als May Knox auf der Krankenstation des Forschungsraumschiffes Stephen Hawking II erwacht, stellt sie schnell fest, dass hier nichts ist, wie es sein sollte. Sie hatte offenbar im Koma gelegen. Die Krankenstation ist verwüstet und die künstliche Intelligenz des Raumschiffes nennt sie Commander. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Was war passiert? Die KI teilt ihr mit sie sei stark dehydriert, unterernährt und leide scheinbar unter retrograder Amnesie. Relativ schnell kommen erste Erinnerungen zurück: Sie waren auf dem Rückweg vom Planeten Europa zurück zur Erde und sie war definitiv der Commander der Mission, doch was war dann passiert?
Mays Hoffnung von ihrer Crew Antworten zu bekommen bekommt schnell einen Dämpfer: es ist niemand mehr da, sie findet nur jede Menge Leichen. Sie ist ganz allein und ein Kontakt zur NASA nicht möglich. Die einzige „Person“ die noch übrig ist, ist die künstliche Intelligenz, die sie Eve nennt, so hieß auch ihre Mutter. Die beiden müssen zusammenarbeiten, wenn May überleben soll.
Alles deutet auf Sabotage hin, aber wer sollte so etwas tun? Ein Crewmitglied? May im Fieberwahn oder ähnlichem? Jemand aus dem Kontrollzentrum der NASA? Oder gar Eve?

Zeitgleich sucht Eves Noch-Ehemann Stephen nach Hinweisen auf den Verbleib von Mays Schiff. Eines steht für ihn fest: sollte May noch Leben, wird er alles tun, um sie zu retten.


Das Buch hat mich stark an „Der Marsianer“ – eines meiner Lieblingsbücher – erinnert, wobei May nicht ganz allein ist, sie hat immerhin die KI, die zwar kein Mensch ist, aber mit der sie dennoch reden kann und die ihr hilft am Leben zu bleiben.

Ich fand May, Eve und Stephen sehr sympathisch. Mein Liebling ist aber definitiv Eve. Aber auch die Nebencharaktere sind richtig interessant und toll ausgearbeitet. Ich fühlte mich May sehr nah, auch wenn ich einige ihrer Taten in der Vergangenheit nicht nachvollziehen kann, aber sie sagt ja von sich selbst, dass sie nicht einfach ist und damit hat sie recht. Ich mag ihren Humor und wie sie es immer wieder schafft sich Problemen zu stellen und sie anzugehen.

Die Handlung findet auf mehreren Ebenen und aus mehreren Sichtweisen statt: May in der Gegenwart also auf dem Raumschiff, Mays Vergangenheit mit Stephen – hier versucht sie über Erinnerungen die Lücken in ihrem Gedächtnis zu stopfen, Stephen in der Gegenwart und Stephen in der Vergangenheit.
Diese Aufteilung in Verbindung mit den relativ kurzen Kapiteln empfand ich als sehr angenehm. Zu Beginn des Buches, weiß man nur das, was May weiß und die Rückblenden erlauben einem Stück für Stück das Puzzle zusammen zu fügen. Trotzdem schafft man es nicht, dem Ende einen Schritt voraus zu sein und bekommt noch einige Überraschungen geliefert.


Fazit: Das Buch ist eine Mischung aus Science Fiction, Liebesroman, Thriller und Krimi. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es wurde von Seite zu Seite spannender. Man wird direkt in die Handlung hineingeworfen und taucht auch zwischenzeitlich nicht mehr auf. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass irgendwann absolut jeder verdächtig erschien und man trotz angestrengtem Nachdenken, nicht bei jedem Charakter die Motive oder die wahren Absichten erkennen konnte. Ich liebe es überrascht zu werden und das hat dieses Buch wirklich geschafft – im positiven Sinne.
Mir hat das Buch so richtig, richtig gut gefallen! Ich werde es bestimmt noch mehrmals lesen. Jetzt bin ich allerdings emotional ziemlich am Ende – es war einfach so spannend und das so lange.

Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen! Nicht nur Science Fiction Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Das Buch ist eine perfekte Mischung aus Science Fiction, Liebesroman, Thriller und Krimi.