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smartie11
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In Niedersachsen
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Bewertungen

Insgesamt 920 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2017
Veilchens Rausch / Valerie Mauser Bd.4
Fischler, Joe

Veilchens Rausch / Valerie Mauser Bd.4


ausgezeichnet

Veilchens vierter Fall – ein spannender Krimi mit viel Humor und Lokalkolorit

Meine Meinung:
„Veilchens Rausch“ ist der mittlerweile vierte Fall für Joe Fischlers sympathische Ermittlerin Valerie „Veilchen“ Mauser beim Innsbrucker LKS (wenn man den Kurzkrimi „Immer Ärger mit Ötzi“ nicht mitrechnet).

Für meinen Geschmack kann ich nur sage: Es wir immer besser! Nachdem mir beim zweiten Band über weite Strecken das Tempo gefehlt hat und im dritten, sehr humorvollen und actionreichen Band die Krimi-Handlung etwas zu kurz kam, ist der vierte Fall nun genau so, wie ein guter und unterhaltsamer Regionalkrimi sein soll!

Die Story startet ganz bodenständig und verhältnismäßig unaufgeregt mit dem Auffinden der Leiche der jungen Victoria Schwarz, die auf der Umbrüggler Alm als Aushilfs-Kellnerin gearbeitet hat. Derweil kämpft das Ermittler-Team des LKA mit ausgewachsenen Personalproblemen: der noch frische Chef Nikolaus Geyer ist heillos überfordert, Schmatz hat mehr Augen für die Renovierung seines Schmatzerhofs sowie Veilchens Tochter Luna und weitere Kollegen sind krank oder im Urlaub. Zu allem Übel deuten alle Indizien auf keinen Geringeren als den Landeshauptmann und Veilchenverehrer Freudenschuss und der schleimige Unsympath Staatsanwalt Krotlackner (genannt „die Kröte“) macht auch noch mächtig Druck. Keine leichte Aufgabe also für Österreichs eigenwilligste, aber auch sympathischste Ermittlerin Valerie Mauser, die sich nach ihrer Degradierung erstmal ganz unten in der Hackordnung wiedergefunden hat. Doch mit ihren speziellen Mitteln und Verbindungen gräbt sie sich immer tiefer in den Fall ein und steht so irgendwann vor einem „Luxus-Problem“: Sie hat gleich einen bunten Strauß potenziell Verdächtiger! Nur die handfesten Beweise fehlen ihr noch…

„Veilchens Rausch“ hat somit alles, was ein guter Krimi braucht! Durch Ränkespiele, undurchsichtige Verbindungen und halbseidene Machenschaften ergibt sich während des Lesens ein stetig wechselndes Bild auf den Fall. Hier kann man ganz hervorragend mit spekulieren und -rätseln, wer denn nun die junge Victoria umgebracht hat, was mir großen Spaß bereitet hat.

Am Ende präsentiert Joe Fischler eine Auflösung, auf die ich überhaupt nicht gekommen bin. Hier gab es für mich nur ein kleines Manko: Mir fehlten im Nachhinein dezent versteckte Hinweise, die mich zu dieser Lösung hätten bringen können – aber vielleicht waren sie für mich persönlich auch nur zu dezent versteckt…

Eine große Stärke der Veilchen-Reihe sind die vielen, wunderbar kantigen und teilweise schrägen Charaktere, von denen man die Meisten trotz aller Macken einfach nur gern haben kann. Allen voran natürlich das Veilchen mit dem blonden Afro auf dem kopf und der bösen Souffleuse auf der Schulter, aber auch ihr gewichtiger Ex-Partner und „Lebensmensch“ Stolwerk oder auch der rasende Analysetechniker Schmatz mit den mangelnden Martial-Arts-Talenten. Natürlich dürfen hier auch die passenden Antagonisten nicht fehlen, die dank des schleimigen Freudenschuss, des krötigen Krotlackner oder auch des smarten Großkapitalisten Goldschmied gleich zahlreich vorhanden sind.

Last but not least hat mir einmal mehr der wunderbar beschwingte und oftmals extrem humorvolle Schreibstil Fischlers sehr gut gefallen, der sehr gut zu seinen Charakteren und dem österreichischen Setting passt und manchmal fein ironisch, manchmal aber auch schön bissig rüberkommt.

FAZIT:
Ein Solider Kriminalfall, viel Humor und schräge Charaktere - ein gelungener Alpenkrimi, der auf ganzer Linie überzeugen kann.

Bewertung vom 19.10.2017
Schmeckt ja doch!, m. Audio-CD
Hoffmann, Ulrich

Schmeckt ja doch!, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Eine sehr gute Einführung in das Thema Meditation für Kinder mit dem Schwerpunkt „Ernährung“ - mit CD und praktischen Übungen

„Mit regelmäßigen Meditationen unterstützen Sie Ihr Kind darin, die nötigen Verhaltensweisen auszubilden, um Probleme nicht durch Ess-Störungen zu verdecken, sondern selbst souverän zu lösen.“ (S. 55)
Meine Meinug:
Vorweg: Wir praktizieren Ulrich Hoffmanns Mini-Meditationen nun schon mehrere Monate regelmäßig (seit dem Erscheinen der ersten beiden „Mini-Meditationen“-Bücher).

Wenn man von Anfang an wissen möchte, ob diese (am besten regelmäßig zu praktizierenden!) Meditationen eine Wirkung auf das (Ess-)Verhalten des Kindes haben, bietet dieses Buch auf den Seiten 115 – 135 noch ein strukturiertes Tagebuch an, mittels dessen über mehrere Wochen Fortschritte und Veränderungen gezielt beobachtet und festgehalten werden können.

Selbst beobachtete Auswirkungen:
Nach zwei Monaten im Einsatz kann ich sagen, dass meine beiden Söhne (5 & 9) die Mini-Meditationen generell lieben, die wir zwar nicht täglich, aber sehr regelmäßig mehrmals die Woche praktizieren, meist vor dem Schlafen gehen als Bestandteil des Abendrituals. Selbst wenn die Kids zuvor sehr „aufgedreht“ waren, ist festzustellen, dass sie nach nur drei Minuten deutlich ruhiger und ausgeglichener sind. Hierdurch können Probleme besser angesprochen und auch verarbeitet werden, so dass sich ernsthafte Ess-Störungen hoffentlich gar nicht erst entwickeln.

FAZIT:
Ein wirklich empfehlenswertes Buch für Eltern, sowohl allgemein zum Thema „Meditationen mit Kindern“ als auch im Speziellen zur Prävention von Ess-Störungen. Darüber hinaus noch mit tollem Preis-/ Leistungsverhältnis - Top!

Bewertung vom 19.10.2017
Keine Angst vor niemand
Hoffmann, Ulrich

Keine Angst vor niemand


ausgezeichnet

Eine perfekte Einführung in das Thema Meditation für Kinder mit den Schwerpunkten „Ängsten“ und „innerer Stärke“ - mit CD und praktischen Übungen

„Zu meditieren bedeutet, bewusst und absichtsvoll in Ruhe Zeit mit sich selbst zu verbringen.“ (S. 10)

„Wer meditiert, hat einen niedrigeren Blutdruck, wird seltener krank, lebt länger und vor allem: zufriedener.“ (S. 47)
Meine Meinug:
Vorweg: Wir praktizieren Ulrich Hoffmanns Mini-Meditationen nun schon mehrere Monate regelmäßig (seit dem Erscheinen der ersten beiden „Mini-Meditationen“-Bücher).

Wenn man von Anfang an wissen möchte, ob diese (am besten regelmäßig zu praktizierenden!) Meditationen eine Wirkung auf das Verhalten des Kindes haben, bietet dieses Buch auf den Seiten 113 – 133 noch ein strukturiertes Tagebuch an, mittels dessen über mehrere Wochen Fortschritte und Veränderungen gezielt beobachtet und festgehalten werden können.

Selbst beobachtete Auswirkungen:
Nach zwei Monaten im Einsatz kann ich sagen, dass meine beiden Söhne (5 & 9) die Mini-Meditationen generell lieben, die wir zwar nicht täglich, aber sehr regelmäßig mehrmals die Woche praktizieren, meist vor dem Schlafen gehen als Bestandteil des Abendrituals. Selbst wenn die Kids zuvor sehr „aufgedreht“ waren, ist festzustellen, dass sie nach nur drei Minuten deutlich ruhiger und ausgeglichener sind.

FAZIT:
Ein wirklich empfehlenswertes Buch für Eltern, sowohl allgemein zum Thema „Meditationen mit Kindern“ als auch im Speziellen zur Milderung von Ängsten oder Prävention von Mobbing-Attacken. Darüber hinaus noch mit tollem Preis-/ Leistungsverhältnis - Top!

Bewertung vom 16.10.2017
Geniale Getreideküche
Gründemann, Eva;Okrafka, Kai

Geniale Getreideküche


ausgezeichnet

Rund 70 sehr abwechslungsreiche Rezepte und viel Wissenswertes rund um´s Korn


Zum Inhalt:
„Geniale Getreideküche“ von Eva Gründemann und Kai Okrafka ist mehr als eine reine Sammlung von Rezepten rund um die unterschiedlichsten Getreidearten. Nach einem kurzen Vorwort startet ein sehr interessanter und gut aufbereiteter, 40seitiger Theorieteil, in dem die beiden Autoren viel Wissenswertes über Getreide, dessen Kulturgeschichte (von der ersten Kultivierung bis zum modernen Ackerbau), dessen Zubereitung und über die einzelnen Arten (z.B. Getreide vs. Pseudogetreide) und Sorten vermitteln. Auf dem „Körnerstammbaum“ (S. 15) kann man beispielsweise auf einen Blick erkennen, wie die unterschiedlichen Getreidearten miteinander verwandt sind. Praktischer Weise sind die Sorten hier gleich nach „glutenhaltig“ und „glutenfrei“ getrennt. Der kleine Exkurs zum Thema „Unverträglichkeiten & Co.“ gibt einen ersten, guten Einblick in diese Thematik.
Auf den Seiten 20 bis 35 stellen die beiden Autoren dann alle Körnerarten auf jeweils einer Seite übersichtlich und gut strukturiert vor. Die „Steckbriefe“ arbeiten hierbei sehr schön die Unterschiede heraus und machen klar, dass Getreide eben nicht gleich Getreide ist. Nach der Lektüre wird man sich erst richtig bewusst, dass Getreide viel mehr als „nur“ ein Sattmacher ist!

Zum Rezeptteil:
Der Rezeptteil gliedert sich in die folgenden fünf Kapitel auf:
• „Grundrezepte“: 10 Rezepte, die man immer wieder gebrauchen kann. Hier finden sich Basis-Teig-Rezepte für Brot, Baguette, Pizza, Mini-Brötchen, Nudeln und Burger-Buns sowie Anleitungen zur eigenen Herstellung von Hafermilch und Reismilch (S. 59). Mit einem leckeren glutenfreien „Buchweizen-Nussbrot“ (S. 52) und dem etwas aufwändigeren „Rheinischen Schwarzbrot“ hat man auch gleich zwei „Spezialitäten“ mit dabei. Sehr interessant ist hier auch die Doppelseite zum Thema „Sprossen ziehen“ (S. 60 / 61).
• „Frühstücksideen“: 14 extrem abwechslungsreiche Rezepte mit vielen Ideen für das gesunde Frühstück, wie beispielsweise der „exotische Chia-Frühstückspudding“ (S. 69). Wenn es unter der Woche morgens schnell gehen muss, kann man beispielsweise auch die zwei leckeren „Granola“-Rezepte (S. 70) am Wochenende zubereiten. Auch Freunde des süßen Frühstücks kommen hier mit dem „Pfirsich-Kirsch-Clafoutis“ (S. 77) oder der frischen „Chia-Erdbeer-Marmelade“ (ohne Kochen! / S. 78) nicht zu kurz.
• „Leichte Mahlzeiten & Snacks“: 19 Gerichte - auch gerne für die Party oder zwischendurch - von herzhaften „Bärlauch-Pizzabrötchen“ (S. 89) bis hin zu „Gemüse-Schnitten“ (S. 109)
• „Hauptgerichte“: 16 verschiedene, meist sehr vollwertige und gesunde Rezepte, von denen es uns insbesondere die „Emmer-Kürbis-Ravioli mit Salbeibutter“ (S. 126) und die „Spargel-Buchweizen-Quiche“ (S. 154) angetan haben.
• „Süsses": 13 kleine Sünden, die oft gar nicht so sündig und alles andere als alltäglich sind. Der schnell zusammengerührte „gebackene Maispudding“ (S. 160) oder auch der „Apfelreis aus dem Ofen mit Vanillesauce“ (S. 164) dürften auch bei Kindern der Hit sein. Auch für die Kaffeetafel gibt es hier Leckereien, die gesünder als die z.B. eine Buttercremetorte sind und dennoch sehr gut schmecken, wie etwa die „Möhren-Kokos-Cupcakes“ (S. 172) oder auch der glutenfreie „Buchweizen-Streuselkuchen mit Rhabarber“ (S. 179)

Sehr gelungen finde ich es, dass es zu vielen Rezepten praktische Tipps zu Variationen (z.B. vegan / saisonal) oder auch Wissenswertes gibt (z.B. dass Leinöl und -samen reich an Omega-3-Fettsäuren sind). Die Zubereitungsanweisungen sind stets leicht verständlich und übersichtlich, die Zutatenlisten gut strukturiert.


FAZIT:
Rundum gelungen: Interessantes Körner-Wissen mit vielen sehr abwechslungsreichen Rezepten, auch für glutenfreie oder vegane Ernährung zu empfehlen!

Bewertung vom 02.10.2017
Vier Freunde und ein Geheimnis
Bornstädt, Matthias von

Vier Freunde und ein Geheimnis


ausgezeichnet

Ein tierisches und farbenfrohes Abenteuer für Leseanfänger

Unsere Meinung:
"Vier Freunde und ein Geheimnis" ist ein Band aus der neuen Kinderbuchreihe "Zoo der Zaubertiere" von Bestsellerautor Matthias von Bornstädt (u.a. „Nevio, die furchtlose Forschermaus“, „Labyrinth der Geheimnisse“ und „Bibi und Tina“). In einem handlichen Format im widerstandsfähigen Hardcover präsentiert von Bornstädt ein spannendes Abenteuer seiner vier tierischen Hauptdarsteller aus dem Zoo von Glücksstadt. Hier treffen sich des Nachts der kleine, mutige Affenjunge Anton, das freundliche Kängurumädchen Lana, der neugierige Pinguinjunge Kim und der abenteuerlustige kleine Löwe Erik. Zusammen entdecken sie die Geheimnisse des nächtlichen Zoos und sogar noch viel mehr!

Meinem Sohn (6 / erste Klasse) gefällt dieses Buch richtig gut. Durch die vielen, wunderbaren und farbenfrohen großen Illustrationen von Grit Döhne hat er es gleich neugierig zur Hand genommen und von sich aus angefangen, darin zu lesen. Durch die kindgerechte Wortwahl und das klare, vergrößerte Schriftbild in Druckschrift ist dieses Buch sehr gut für kleine Leseanfänger der Klassenstufen 1 & 2 geeignet. Auch die kurzen Kapitel von nur wenigen Seiten und die Tatsache, dass der Text maximal jeweils ca. eine halbe Seite einnimmt, passt gut ins Konzept.

Die rd. 30seitige Geschichte um das Abenteuer der vier kleinen Tierkinder hat meinen Sohn so gefesselt, dass er das Buch sehr gerne weiter gelesen hat. Es ist unterhaltsam und stellenweise auch sehr spannend zu lesen, was die Tiere im Zoo erleben. Nebenbei geht es hier auch noch um Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt und es gibt zwischendurch auch noch ein paar interessante Informationen (z.B. das nur weibliche Kängurus einen Beutel haben) oder auch Fragen zum Text ("Was könnten die drei jetzt tun?"), die die kleinen Leser aktiv in die Geschichte mit einbinden.

Komplettiert wird dieses wirklich rundum gelungene Buch für Erstleser durch ein schönes Quiz mit 12 Fragen zur Geschichte (ähnlich wie man es von „Antolin“ kennt) und den Verweis auf die tolle Homepage zu dieser Buchreihe (www.klett-lerntraining.de/zaubertiere). Hier gibt es noch viel mehr Interessantes zu entdecken!

FAZIT:
Ein rundum gelungenes Buch für kleine Erstleser – absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 02.10.2017
Simply Quick
Kutos, Julian

Simply Quick


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Das Kochbuch startet mit einer Einführung und ein paar grundsätzlichen Informationen und praktischen Tipps. Beispielsweise gewährt der Autor auf S. 11 einen Blick in seine „Vorratskammer“, sprich er gibt einen Überblick über die wichtigsten Zutaten für die schnelle Küche. Hier finden sich rund 90 Zutaten die man parat haben sollte, von geläufigen Zutaten wie Weizenmehl und Zucker bis zu eher außergewöhnlichen Zutaten wie etwa Sardellen oder Kaffir-Limettenblätter. Interessant, aber schon aus seinen ersten beiden Kochbüchern bekannt, sind Kutos´ kurze Ausführungen über die fünf Sinne beim Kochen (denn das ist durchaus mehr als nur Riechen und Schmecken) sowie die fünf grundlegenden Geschmacksrichtungen, von denen das „unbeschreibliche“ Umami wohl den Wenigsten bekannt sein dürfte.

Auf den Seiten. 20 - 29 erläutert der Autor den „perfekten Schnitt“ (es kommt halt auch auf die Technik an!) für einige Lebensmittel, u.a. Zwiebeln, Knoblauch, Mangos und Avocados (Kern mit dem Messer einschneiden und herausziehen!), passenderweise mit bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Auf den Seiten 34 – 43 widmet sich der Autor auf jeweils einer Seite noch den Themen „schnellen Beilagen“, „Fleisch richtig zubereiten“, „Steak richtig braten“, „Fisch richtig zubereiten“ und „Was trinke ich zum Essen“. Dies ist für passionierte Hobbyköche sicherlich nichts Neues, für mich aber interessant und hilfreich.

Zum Rezeptteil:

Die Rezepte selbst sind sehr strukturiert aufbereitet und jeweils mit Angaben zur Arbeitszeit (AZ) und Zubereitungszeit (ZZ – inkl. Kochen, backen etc.) versehen. Die Zutatenlisten variieren von erfreulich kurz bis durchaus umfangreich. Die Zubereitungsbeschreibungen sind durchweg leicht verständlich. Einige Rezepte sind mit gut nachvollziehbaren und schrittweise bebilderten Zubereitungsanweisungen versehen (z.B. das Brathuhn in Folie auf S. 154 ff.), was schon fast einer Geling-Garantie gleichkommt. Die Rezepte dieses Buches teilen sich in die folgenden fünf Kapitel auf:

• Grundrezepte mit den vier schnell zuzubereitenden und immer wieder zu gebrauchenden Rezepten zu „Mayonnaise“, „Kräuterbutter“, „Hühnerfond“ und „Suppenwürze“,
• „Schnelle Salate & Vorspeisen“: Neun abwechslungsreiche und durchaus ausgefallene (z.B. „Saibling-Ceviche“ / S. 57) Rezepte, von denen uns insbesondere der fruchtige „Mozzarella-, Tomaten- und Pfirsich-Salat“ (S. 62) sehr gut gefallen hat.
• „Schnelles mit Brot“: Sieben verschiedene Rezepte, unter anderem für selbst gebackenes „Butter-Toastbrot“ (S. 90 – wirklich super-fix zusammengerührt!) und leckere, knusprige „Dinkelweckerl“ (S. 89 / siehe Foto). Super ist z.B. der überbackene „Schinken-Sauerrahm-Toast“ (S.84), der sich perfekt nach eigenem Geschmack variieren lässt.
• „Schnelle Pasta und Reis“: Acht Rezepte von Klassisch („Pasta Carbonara / S. 94) bis Exotisch („Chicken-Tomaten-Curry“ / S. 100 / super lecker! / siehe Foto).
• „Schnelles Gemüse“: Sieben sehr abwechslungsreiche Rezepte mit teilweise Snack-Charakter (z.B. „Sellerie-Chips“ / S. 125)
• „Schnell gebrutzelt“: Acht Rezepte für die heiße Pfanne, wie etwa „Teriyaki-Spieße“ (S. 132) oder auch „Saltimbocca“ (S. 144 ff.) für Fleisch-Liebhaber.
• „Schnelle Braten“: Braten und schnell? Richtig! Julian Kutos bietet hier fünf schöne Rezepte (davon eines „Butter-Kartoffelpüree“ / S. 162) an, mit denen man wohl jede Schwiegermutter auf Sonntagsbesuch beglücken kann, wie etwa dem klassischen „Schweinsbraten“ (S. 159).
• „Schnelle Desserts“: Acht verschiedene Leckereien, vom italienischen „Ruck-Zuck“-Dessert „Sgroppino“ (S. 171) bis zum fruchtigen „Schnelles Himbeersorbet“ (S. 184). Die „Biskuitroulade“ von S. 178 lässt sich übrigens sehr gut mit der „Schoko-Buttercreme“ von S. 177 kombinieren (siehe Foto).

FAZIT:
Insgesamt mal wider ein sehr gelungenes, rundes und erfreulich „bodenständiges“ Kochbuch mit 56 abwechslungsreichen und wirklich schnell zubereiteten Rezepten für jeden Anlass.

Bewertung vom 29.09.2017
It's Market Day
Haebel, Fabio

It's Market Day


ausgezeichnet

Sehr lecker, extrem abwechslungsreich und oftmals vergleichsweise einfach zubereitet


Meine Meinung:

Reine Kochbücher als „Sammlung von Rezepten“ sind ja mittlerweile anscheinend weitgehend aus der Mode. So kommt auch dieses Kochbuch mit einem ganz bestimmten Thema daher: Märkte! Das gefällt mir persönlich schon mal sehr gut, denn diese Form des Einkaufens ist in unserer schnelllebigen Zeit bei Vielen ein wenig in Vergessenheit geraten. In sofern ist dieses Buch auch ein Plädoyer für Regionalität und Frische. Autor Fabio Haebel, Gründer einer Hamburger Catering-Agentur und eines Bistros & Restaurants, stellt hier seinen Lesern in diesem Buch acht besondere Märkte in Europa vor: Paris (Marché d´Aligre), Kopenhagen (Torvehallerne), Berlin (Markthalle Neun), Amsterdam (Ten Katemarkt), Wien (Naschmarkt), London (Brixton Market), Syrakus (Mercato di Ortigia) und Madrid (Mercado de la Paz). Jedem Markt widmet er dabei ca. 12 Seiten (inkl. Fotos und „7 Dinge, die sie über XXX wissen sollten“) und macht dabei Lust, selbst mal wieder auf den Markt zu gehen und auch auf Reisen die lokalen Märkte ganz gezielt mit auf den Besichtigungsplan aufzunehmen.

Von jedem dieser acht Märkte hat der Autor jeweils sieben bis elf Rezepte mitgebracht oder entwickelt, so dass sich insgesamt 73 sehr abwechslungsreiche Rezepte in diesem Kochbuch finden. Hier sind Rezepte für jeden Anlass, für jeden Geschmack und auch für jede Kocherfahrung mit dabei (alle Rezepte sind in die Kategorien leicht, mittel und schwer klassifiziert). Das Buch enthält sowohl beliebte Klassiker wie etwa die Berliner Currywurst (S. 73; mit einem echt tollen Rezept für fruchtig-würzige Curry-Sauce!), eine deftige Linsensuppe (S. 82) oder auch eine gut einzuweckende Rote Grütze (S. 82), ebenso wie sehr viele internationale und für mich neue Rezepte, wie beispielsweise tolle Burger-Buns aus Reismehl (glutenfrei! / S. 89), „Guinnes Chicken“ (S. 139) oder auch ein unglaubliches „Double Choc Tiramisu“ (S. 201), das sehr einfach und schnell zubereitet ist (ohne die Kühlzeit). Dank Rezepten mit Jakobsmuscheln oder Seeigeln (!) werden auch die Freunde ausgefallenerer Gerichte hier fündig. Sehr schön finde ich es auch, dass der Autor gleich mehrere sehr leckere alkoholische (z.B. „Berlin Booze Lemonade“ - S. 74) und nicht-alkoholische Getränke (z.B. eine fantastische Pfirsichlimonade - S. 227) mit anbietet.

Die Zubereitung aller Gerichte ist übersichtlich und leicht nachvollziehbar präsentiert. Die angegebenen Zubereitungszeiten haben sich bei mir bislang als durchaus realistisch erwiesen – gerade bei den erfreulich schnell zubereiteten Gerichten (wie z.B. das Pilz-Käse-Omelett von S. 101 – in nur 20 Minuten gezaubert!). Überhaupt gefällt es mir sehr gut, dass viele der Rezepte mit - in Relation zum Ergebnis - eher geringem Aufwand zuzubereiten sind. Wer es anspruchsvoller mag, kann mit diesem Kochbuch aber auch z.B. seine eigenen Lammbratwürste (S. 112) herstellen!

Abgerundet wird das Buch von sehr vielen, stimmungsvollen und hochwertigen Fotografien sowie einigen Tipps und Tricks am Rande, wie etwa Tipps zum Grillen von großen Fleischstücken (S. 32), zum richtigen Waschen von Linsen oder auch über „Place to be“-Locations in den acht Destinationen.

FAZIT:
Viele sehr einfach und schnell gezauberte Gerichte, extrem abwechslungsreich und mit internationalem Touch – eine Bereicherung für die Küche!

Bewertung vom 29.09.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


ausgezeichnet

Ein komplexer Fall mit stetig steigender Spannung und düsterer Atmosphäre

Meine Meinung:

„Der gefährlichste Gegner der Kraft ist die Schwäche.“ (S. 105)

„SOG“ ist nach dem ebenfalls sehr empfehlenswerten „DNA“ der zweite Thriller um den außergewöhnlichen Kommissar Huldar und die taffe Kinderpsychologin Freya. Auch wenn der Fall an sich in sich geschlossen ist, würde ich jedem empfehlen, zunächst „DNA“ zu lesen, da beide Protagonisten schon sehr viel aus dem ersten Band „mitbringen“.

Wie schon am Ende des Vorgängerbandes abzusehen war, ist Huldar mittlerweile degradiert worden. Seine ehemalige Mitarbeiterin Erla ist nun seine Chefin, seine Kollegen behandeln ihn wie einen Aussätzigen und Freya will auch nichts mehr von ihm wissen. Zu allem Ärger muss er sich mit einem Fall herumschlagen, der eher nach einem Dummjungenstreich aussieht als nach einem echten Fall. Doch bei allen Unzulänglichkeiten Huldars, seiner geradezu magischen Anziehungskraft für Fettnäpfchen und falsche Verhaltensweisen ist Huldar doch vor allem eines: Ein echter Terrier, der so schnell nicht wieder loslässt, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. So entwickelt sich Huldars Fall parallel zum Hauptfall seiner Kollegen, der mit dem Auffinden zweier abgetrennter Hände sehr rätselhaft und blutig beginnt.

Im weiteren Verlauf gestalten sich die Ermittlungen sehr schwierig und zäh, während Spannung und Bedrohung Crescendo-artig immer weiter zunehmen und die Kreise, die der Fall nimmt, immer größer werden. Hier ist der Titel des Buches extrem gut gewählt, denn je weiter man beim Lesen voranschreitet, desto größer wird der Sog, der von diesem Buch ausgeht. Im großen Finale präsentiert Yrsa Sigurdardóttir dann das reinste Gewitter mit Überraschungen wie Blitze und Handlungen wie Donnerschläge. Und ein ganz entscheidendes Detail hebt sich die Autorin noch bis zum Epilog auf, der dieser bedrohlichen und bestürzenden Geschichte ein passendes Ende setzt.

Neben der extrem intelligent aufgebauten Story lebt diese noch frische Reihe von den sehr kantigen und extravaganten Charakteren – Allen voran natürlich Huldar und Freya. Diese beiden erleben ein ständiges Auf und Ab und letztlich ist es immer wieder Huldar selbst, der mühevoll aufgebautes Vertrauen und Gefühle durch eine unbedachte Handlung in einem Wimpernschlag wieder zunichte macht. „Oh Mann, Huldar!“.. . habe ich während des Lesens nicht nur einmal gedacht. Und dennoch mag ich diesen verschrobenen Kerl!

FAZIT:
Eine komplexe und intelligente Grundstory, eine stetig zunehmende Spannung, eine düstere Atmosphäre und extravagante Charaktere – ein fantastischer Mix für einen Thriller!

Bewertung vom 27.09.2017
Mausetot im Mausoleum
Minck, Lotte

Mausetot im Mausoleum


sehr gut

Humor, skurrile Szenen und Charaktere und eine ordentliche Portion Spannung – ein guter Mix!

Meine Meinung:

„Minipli-Man und Hornbrillen-Girl“ (S. 129) ermitteln wieder

Ich muss zugeben, dass dies mein erster „Loretta Luchs“ war, aber es wird bestimmt nicht mein letzter gewesen sein! Ich hatte keine Schwierigkeiten, mich einzulesen und im Reigen der Figuren zu Recht zu finden. Protagonistin Loretta Luchs ist ein Charakter wie ich ihn mag: bodenständig, authentisch, ein bisschen schräg und mit einem „sehr stark ausgeprägten Hang, eigenwillig zu handeln“ (S. 131). Ganz wunderbar sind ihre koddrigen Erwiderungen und Sprüche, die sie oftmals – wohl zu ihrem Glück – nur in Gedanken tätigt. Aber auch die anderen Figuren sind Lotte Minck sehr gut gelungen und bilden einen bunten Strauß ungewöhnlicher und ganz individueller Charaktere, sei es Frank aus „Kropkas Klümpchenbude“ mit seinem unverwechselbaren Dialekt oder auch die sympathische Astrologin Stella Albrecht mit ihrer wahrsagenden Oma alias „Madame Pythia“.

Die Story selbst entwickelt sich – mit Ausnahme des einen Mordes, der schon in der offiziellen Kurzbeschreibung erwähnt wird - in der ersten Hälfte des Buches eher langsam. Hier hätte es für meinen Geschmack ruhig ein bisschen mehr Spannung sein dürfen. Dafür legt Lotte Mink ab ungefähr der Hälfte den Schalter um und Tempo und Spannung nehmen gehörig an Fahrt auf. (Nicht nur) die Ereignisse überschlagen sich und Lotte Mink konfrontiert Loretta und ihre Leser mit mehr als nur einer Überraschung und wahrlich skurrilen Situationen. Hier versteht es die Autorin wirklich, ihre Leser zu fesseln, und das dann auch bis zum Schluss.

FAZIT:
Solide Krimi-Unterhaltung mit einem ordentlichen Schuss Humor, schrägen Charakteren und skurrilen Situationen.