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Benutzername: 
ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 766 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2020
Der Tod kennt dein Geheimnis
Scherf, H.C.

Der Tod kennt dein Geheimnis


ausgezeichnet

Beste Thrillerunterhaltung mit Gordon Rabe und seinem Team im Kampf gegen skrupellose Mädchenhändler

Mit diesem Thriller schickt der Autor H. C. Scherf sein Ermittlerteam rund um Hauptkommissar Gordon Rabe in ihren vierten Fall, der erneut mehr als überzeugend ausfällt.

Man braucht hier aber keinerlei Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Zudem kommt diesmal mit der neuen Kollegin Mia Richter, die nach einigen Kurzauftritten ab sofort fest zum Team dazugehört, frischer Wind in die bewährte Gruppe um Gordon und seine Mitarbeiter Leonie Felten und Kai Wiesner.

Die ersten Fälle, an denen Mia mitarbeiten darf, haben es gleich mächtig in sich. Zum einen führt die Leiche einer jungen Frau, die im Becken des Essener Stadthafens gefunden wird, auf die Spur skrupelloser Mädchenhändler, die die Essener Rotlichtszene mit "Frischfleisch" beliefern. Und dann ist da noch der angebliche Selbstmord einer Tochter aus gutem Hause, der reichlich Rätsel aufgibt und die Abgründe einer scheinbar so heilen Familie offenlegt.

Dies ist inzwischen die dritte Thrillerserie, die ich von H. C. Scherf lese, und wie bei all seinen Vorgängern überzeugt auch dieses Buch wieder durch eine nahezu perfekt aufgebaute Geschichte, einen packenden Schreibstil und gut charakterisierte Chraraktere, die zudem ziemlich vielschichtig angelegt sind. Auch diesmal geht es wieder ziemlich blutig zu, dabei werden die entsprechenden Szenen allerdings keineswegs als reiner Effekt eingesetzt und auch nicht allzu plakativ ausgeschmückt, sondern ergeben sich aus der Psyche der Täter, die zudem durchaus nachvollziehbar beschrieben wird. Das auch diese Serie wieder im Ruhrgebiet angesiedelt ist, blitzt zwar an einigen Stellen durch, im Zentrum stehen hier aber eindeutig die Geschichte und die Figuren, der Lokalkolorit wird eher dosiert eingesetzt. .

Liebhaber von spannenden und abgründigen Thrillern werden hier erneut bestens bedient und unterhalten, auf den nächsten Auftritt des rundherum überzeugenden und gut ergänzten Teams bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 04.11.2020
Heidehexen
Kroon, Klaas

Heidehexen


ausgezeichnet

Packender Kriminalroman um eine brutale Mordserie in Lüneburg und Umgebung

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Klaas Kroon sein bewährtes Ermittlerteam aus Lüneburg in ihren bereits dritten Fall. Diesmal bekommen Marie Gläser, Walter Sobchak und ihr Chef Stephan Weide in Person von Irina Schostakova vom LKA Hannover sogar noch personellen Zuwachs, der ordentlich frischen Wind ins Team bringt. Mich konnte der Autor dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man braucht hier keinerlei Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als in einem Lüneburger Gewerbegebiet ein Toter gefunden wird, ist dies nur der Auftakt einer Reihe grausamer Gewaltverbrechen, bei denen zunächst keinerlei Verbindung zwischen den Opfern zu erkennen ist. Als ein weiterer Mann spurlos verschwindet, werden die Ermittlungen zum Rennen gegen die Zeit.

Hinter dem Pseudonym Klaas Kroon verbirgt sich ein Hamburger Journalist und Kommunikationsprofi. Und das merkt man dem Buch mit seiner gut aufgebauten und gründlich recherchierten Geschichte auch jederzeit an. Mit einem packenden Schreibstil und einer ordentlichen Portion Lokalkolorit treibt der Autor das Geschehen voran, zeigt dabei, das er auch ohne große Actionmomente reichlich Spannung erzeugen kann, und lässt das Ganze am Ende in einen fulminanten Showdown mit einer stimmigen Auflösung münden, die absolut schlüssig rüberkommt und keine wesentlichen Fragen offen lässt. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Und auch wenn findige Krimileser vielleicht schon früh ahnen werden, was es mit den titelgebenden Heidehexen auf sich haben könnte, tut dies der Klasse dieses Krimis keinen Abbruch, zumal sich hinter ihrer Rolle in diesem Fall auch noch so einige Überraschungen verbergen .

Wer auf spannende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 30.10.2020
Zechenkiller
Sabrowski, Sylvia

Zechenkiller


ausgezeichnet

Spannender Kriminalroman mit sympathischen Protagonisten und viel Ruhrgebietsflair

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren zweiten Fall und bietet dabei eine fein aufeinander abstimmte Mischung aus Spannung und Lokalkolorit, die mit einer ordentlichen Portion des für das Ruhgebiet so typischen trockenen Humors abgeschmeckt ist und so für ein großes Lesevergnügen sorgt.

Man braucht aber keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nach der Schließung der Zeche Prosper-Haniel toben in Bottrop heftige Diskussionen über eine mögliche Vermischung des belasteten Grubenwassers mit dem Grundwasser. Als der ehemalige Bergmann und jetzige Umweltaktivist Felix Sprockmann, Gründer und Vorsitzender der Bürgerintiative "Bottrop bleibt sauber", bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben kommt, schalten sich Liesa und Timo in die Ermittlungen ein und geraten schnell zwischen die Fronten. Doch davon lassen sich die beiden nicht abschrecken und stoßen schließlich auf massive Drohungen, die das Opfer erhalten hat. Hat der selbsternannte "Zechenkiller" diese etwa in die Tat umgesetzt ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders hervorzuheben sind hier Liesas Oma Gertrude Kwatkowiak und ihr Schwiegersohn Willi, die sich zu einer Wohngemeinschaft der besonderen Art zusammengefunden haben und den rauhen Charme des Ruhrgebietes auf besonders gelungene Art und Weise verkörpern. Aber auch Liesa und Timo sind mir im Laufe der Geschichte ziemlich ans Herz gewachsen, so das ich sehr auf weitere Auftritte der beiden hoffe. Potential für weitere Geschichten ist auf jeden Fall vorhanden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2020
Blutinsel (eBook, ePUB)
Hefner, Ulrich

Blutinsel (eBook, ePUB)


gut

Packender Thriller mit gelungener Grundidee, der im Mittelteil aber auch ein paar Längen aufweist

Mit diesem Buch legt der Autor Ulrich Hefner einen spannenden Thriller mit einer gelungenen Grundidee vor, der bei der Umsetzung meiner Meinung nach aber doch kleinere Mängel aufweist.

Als auf Hell´s Kitchen Island Im Golf von Maine der ehemalige Leuchtturmwärter brutal ermordet wird und seine Frau spurlos verschwindet, werden Detective Cathy Ronsted und ihr Kollege Brian Stockwell mit den Ermittlungen betraut. Sie treffen auf Bewohner, die sehr abweisend auftreten und scheinbar einiges zu verbergen haben. Als es zu weiteren Morden kommt, spitzt sich das Geschehen auf der einsamen Insel immer weiter zu. Zeitgleich fliehen ca. 300 Meilen entfernt vier Strafgefangene während eines Unfalls bei einer Gefangenenüberführung und ziehen eine Blutspur durch das Land, die in Richtung von Hell´s Kitchen Island verläuft.

Die gut aufgebaute Geschichte startet ziemlich spannend und legt durch zahlreiche Perspektivwechsel auch gleich ein hohes Tempo vor. Im Mittelteil kommt das Ganze dann aber so ein wenig ins Stottern und weist dadurch auch einige Längen auf, bevor das Tempo im letzten Drittel wieder anzieht und der spannende Showdown mit seiner überzeugenden Auflösung für ein mehr als versöhnliches Ende sorgt. Die Figuren sind insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, auch wenn das Kompetenzgerangel zwischen den Ermittlern vielleicht doch einen etwas zu großen Raum einnimmt. Sehr gelungen sind die Beschreibungen von Land und Leuten, die das Kopfkino über weite Strecken auf Hochtouren laufen lassen.

Ein unter dem Strich gelungener Thriller, der mich zwar nicht komplett überzeugen, aber dennoch gut und spannend unterhalten konnte.

Bewertung vom 16.10.2020
Hauser - Immer feste druff!
Zwengel, Andreas

Hauser - Immer feste druff!


ausgezeichnet

Abgedrehte und temporeiche Krimikomödie mit einem klassischen Antihelden

In dieser abgedrehten und temporeichen Krimikomödie schickt der Autor Andreas Zwengel mit dem Privatdetektiv Hauser einen klassischen Antihelden ins Rennen und lässt ihn durch eine ziemlich turbulente Geschichte stolpern.

Nach einem spektakulären Fall, den Hauser auf seine ganz spezielle Art und Weise löst, steht er plötzlich im Lichte der Öffentlichkeit. Und so lässt ein Folgeauftrag auch nicht lange auf sich warten. Die Suche nach 5 mysteriösen Erben gelingt ihm zwar in Rekordzeit, die Sache hat aber einen gewaltigen Pferdefuß. Und so schuldet er urplötzlich so ziemlich jeder Frankfurter Unterweltgröße einen Gefallen und muss schon gewaltig aufpassen, um hier nicht den Kopf zu verlieren, und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Mit einem packenden Schreibstil und viel Sinn für Situationskomik treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schickt seine Hauptfigur dabei von einer absurden Situation in die nächste. Die zahlreichen skurrilen Typen, mit denen er die Geschichte bestückt, sorgen immer wieder für Überraschungen und machen einfach nur Spaß. Doch auch die Krimihandlung kommt hier nicht zu kurz und so ergibt sich eine sehr ausgewogene Mischung aus Spannung und Humor. Zudem hat Hauser durchaus das Potential zur Serienfigur, daher hoffe ich auf ein Wiederlesen in nicht allzu ferner Zukunft.

Wer auf abgedrehte Krimikomödien steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte Hauser jedenfalls auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Bewertung vom 14.10.2020
Ich bin der Sturm
Kastel, Michaela

Ich bin der Sturm


ausgezeichnet

Packender und kompromissloser Thriller um eine junge Frau auf einem gnadenlosen Rachefeldzug

Mit diesem Buch legt die Autorin Michaela Kastel einen packenden und kompromisslosen Thriller mit einer ungewöhnlichen Hauptfigur vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte und auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights des Jahres gehört.

Seit Jahren wird eine junge Frau, der man den Namen Madonna gegeben hat, an einem unbekannten Ort gefangen gehalten und muss dort in ihrem Kellerverlies Nacht für Nacht Unvorstellbares über sich ergehen lassen. Als sich ihr plötzlich die Möglichkeit zur Flucht ergibt, zögert sie nicht lange und greift zu. Nun kennt sie nur noch ein Ziel: Rache an dem Menschen, der sie in diese Hölle geschickt hat. Doch die Jägerin ist zugleich auch eine Gejagte und ihre Gegner kennen keine Skrupel, um ihre Beute zu erwischen.

Mit einem packenden und bildgewaltigen Schreibstil, der das Kopfkino beim Lesen permanent auf Hochtouren laufen lässt, treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und hält dabei den Spannungsbogen von Anfang bis Ende auf einem sehr hohen Niveau. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Allerdings erleben wir das Geschehen fast ausschließlich aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Madonna und die ist ab und an so ein wenig mit Vorsicht zu genießen.

Wer auf spannende Thriller mit ungewöhnlichen Figuren steht, wird hier bestens bedient und mit einer mitreißenden Geschichte belohnt, die neben reichlich Spannung auch einige berührende Momente auf Lager hat, die unter die Haut gehen.