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Benutzername: 
Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1117 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


ausgezeichnet

Nach langen Jahren in einer großen Kanzlei, wird Pirlo gefeuert, obwohl er einen guten Job gemacht. Er fängt in seinem Wohnzimmer als Strafverteidiger neu an. Zusammen mit Sophie Mahler einer angehenden Anwältin verteidigt er eine Frau die des Mordes an ihrem Ehemann angeklagt ist. Ein schier aussichtsloser Fall, die Anklage scheint wasserdicht.
Es ist ein Justizkrimi, wir kennen den Mordfall, anscheinend auch die Täterin, die Polizei ist mit der Arbeit fertig und die Anwälte und Richter müssen jetzt ihren Job machen.
Der Autor ist selber Anwalt, das ist wichtig weil immer wieder Details des Gerichtsverfahrens erklärt werden. Diese Erklärungen passen gut ins Geschehen, sie tauchen als Gedanken oder auch als Ermahnungen hin und wieder auf.
Der Schreibstil ist schnell, mit kurzen Sätzen und prägnanten Aussagen. Es geht wenig Zeit für Beschreibungen drauf, kurz mal das Wetter oder die Kleidung aber immer im Zusammenhang zur Handlung. Das Privatleben der beiden ist sehr unterschiedlich und spielt mit eine wichtige Rolle.
Die Protagonisten sind nicht unbedingt Sympathieträger, sie haben fast alle Seiten die man sogar als unsympathisch bezeichnen kann. Für mich ist das sogar ein Highlight, endlich mal ein Roman wo ich über die Figuren lästern, mich aufregen kann, ohne das ich ein "schlechtes Gewissen" habe. Das Buch ist wie eine Gerichtsverhandlung, es geht um Gerechtigkeit nicht um Sympathie oder Antipathie.

Bewertung vom 05.09.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

Herr Schmidt hat eine Ehefrau Barbara, das reicht für alles. Putzen, kochen, Kinder großziehen, Nachbarschaftspflege, Unterstützung von sozialen Projekten und den Garten außer Rasen mähen, das können Frauen nicht. Eine "typische" Ehe die in die Jahre gekommen ist. Eines Morgens steht Barbara nicht mehr auf, warum, keine Ahnung, was nun, noch schlimmer.
Sie kann einfach nicht mehr und Herr Schmidt, Walter muss sich kümmern. Überraschender Weise tut er das, auf seine Weise. Wie bei jedem Menschen der etwas im fortgeschrittenen Alter neu lernen muss, vor allem unter Druck, es fängt beim Kaffee kochen an. Geht alles schief was nur schief gehen kann. Mit seinen Kindern über Kreuz sind die zwar in Sorge um die Mutter aber nicht um ihn. Nach 52 Jahren Ehe erkennt Herr Schmidt, Walter was seine Frau alles gemacht hat und was viel wichtiger ist, was sie ihm bedeutet. Eine Frau die er heiraten musste, gegen den Willen seiner Mutter, weil sie ein Kind von ihm erwartete.
Ich könnte das Buch als eine bitterböse Satire bezeichnen, aber das wird der Geschichte nicht gerecht. Es ist mehr. Besser spät als nie würde ich sagen, Herr Schmidt, Walter würdigt auf einmal seine Frau nach innen wie nach außen. Er gibt sich Mühe damit sie wieder zu ihrer alten Form zurück findet. Er richtet sich nach ihren Wünschen, unterlässt Dinge von denen er ahnt dass sie sie stören könnten.
Die Autorin hat diese Wandlung von einen Misanthropen in einen erträglichen alten Mann sehr gut beschrieben. Vor allem an den Bemerkungen oder Reaktionen die in ganz kurzen Andeutungen vorhanden sind, konnte ich mir als Leserin sehr gut vorstellen was für ein Mann er vorher war.
Um es kurz zu sagen, ich hätte ihn zum Teufel geschickt.
Aber auch hier wieder, in zarten Andeutungen, wird gezeigt warum Barbara geblieben ist.
Ein menschliches Buch, wir sind nicht immer nett und lieb, wir Menschen sind auch böse und unausstehlich. Die Autorin hat trotzdem viel Verständnis. Danke

Bewertung vom 04.09.2021
Junge mit schwarzem Hahn
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


ausgezeichnet

Martin ist ein besonderer Junge, Waise und von den Dorfbewohnern gemieden. Nur wenn sie Hilfe bei anstrengenden oder schwierigen Arbeiten wollen, erinnern sie sich an ihn. Er ist trotzdem immer hilfsbereit und freundlich. Eines Tages taucht ein Maler in dem Ort auf und die Welt ändert sich für Martin, er begleitet den Maler auf seinen weiteren Weg. Die Welt ist zwar nicht besser aber er bringt mit seinen besonderen Gaben Licht darin.
Ist die Erzählung ein Märchen, eine Fabel oder eine Horrorgeschichte? Spielt die Geschichte im Mittelalter, während des dreißig jährigen Krieges oder ist es vielleicht eine Dystopie? Wie kann ein so intelligentes Kind zwischen all diesen Dummköpfen überleben ohne wahnsinnig zu werden? Warum fühlt sich niemand in irgendeiner Form für diese Waise verantwortlich denn ihr Schicksal hat viel mit dem Dorf zu tun.
Alle diese Fragen sind mir beim Lesen durch den Kopf geschossen und habe sie dann für mich selbst beantwortet, andere Leser finden vielleicht andere Fragen und dann auch andere Antworten. Spannend und ungewöhnlich ist das Buch. Einerseits hatte ich Mitleid mit dem Jungen und dann wieder mit seiner Umwelt. Auf subtile Art und Weise führt Martin seine Umwelt vor, wer möchte sich gern als so dumm oder gar dämlich bloßstellen lassen. Okay die Dorfbewohner und andere Figuren wissen nicht wie sie wirken aber mein Mitleid für Martin war verschwendet, er hat Bewunderung verdient.
Genau wie die Autorin, sie hat ein wunderbares, anderes Buch geschrieben.

Bewertung vom 03.09.2021
Wenn ich wiederkomme
Balzano, Marco

Wenn ich wiederkomme


gut

Wenn ich wiederkomme, der Titel des Buchs wirft die Fragen auf wo bist du hin, warum bist du gegangen und was ist dann?
Der Autor erzählt die Geschichte einer Frau und Mutter die aus Rumänien nach Mailand geht, ihren Mann und die Kinder bei ihren Eltern lässt um als Pflegekraft Geld zu verdienen damit die Kinder weiterhin die Schule besuchen können. Er beschreibt wie die Kinder mit dem unerwarteten Verlust der Mutter umgehen. Wie der Mann noch weiter in die Antriebslosigkeit verfällt, wie Daniela auf vieles verzichtet und extreme Bedingungen aushält damit ihre Kinder es einmal besser haben.
Auch hier in Deutschland arbeiten viele Frauen als Pflegekräfte in privaten Haushalten, sie sind günstiger als ein Heim und wir können unsere Angehörigen bei uns behalten und trotzdem unserem Beruf nachgehen. Eigentlich ein Gewinn für alle Seiten. Für die Frauen ein Gewinn mit vielen Schattenseiten. Sprachbarrieren, Einsamkeit und teilweise auch Überforderung.
Ein wichtiges Thema, aber ist es für einen Roman geeignet? Meiner Meinung nach ja, denn so erreicht das Thema viele Leser die nicht unmittelbar davon betroffen sind.
Andererseits habe ich mir von einem Roman mehr Emotionalität erwartet, so wie bei dem ersten Buch von diesem Autor das ich gelesen habe. Hier haben mich die Personen nicht mitgenommen auf ihre Reise, haben nur oberflächlich Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken gewährt.
Ich wollte keine Tränen, Vorwürfe oder ähnliches. Ich hätte nur gern gehabt, das es für alle Beteiligten deutlicher wurde wie tief der Einschnitt ist, welche dauerhaften Folgen durch solche einsamen Entscheidungen entstehen, das Verständnis oder eben Unverständnis auf allen Seiten deutlicher beschrieben wurde.

Bewertung vom 02.09.2021
Der Schattenkönig
Mengiste, Maaza

Der Schattenkönig


gut

1935 vor dem Beginn des zweiten Weltkriegs überfällt Mussolini Äthiopien. Er erwartete einen leichten Sieg über ein Volk ohne nennenswerte Armee mit wenigen modernen Waffen. Er mit seiner herausragend aus gestattenden Armee hätten die Äthiopier nichts entgegen zusetzen. Der Kaiser Haile Selasie musste ins Exil.
Die Italiener setzten Giftgas gegen die gesamte Bevölkerung und Massenerschießungen an der Führung des Staates ein. Trotzdem hatten sie nur teilweise Erfolg. Nicht nur Männer zogen gegen die Eroberer in den Krieg sondern auch Frauen und Kinder.
Hier fängt der Roman an, Hirut eine Angestellte bei einem Offizier gehört zu den Kämpfenden an ihrem Beispiel wird die endlose Grausamkeit des Krieges beschrieben, ebenso die Zeit danach unter Haile Selasie der das Land in die Moderne führt, bis er 1974 gestürzt wird.
Ich hatte nach dem Klappentext einen feministischen Roman erwartet. Dem war nicht so, nicht die Frauen standen im Vordergrund sondern der Krieg, seine Auswirkungen und die langfristigen Folgen.
Es war kein aufregendes oder emotionales Buch, der Schreibstil eher sachlich ab und zu auch mystisch ansonsten wäre es auch bedingt durch die Grausamkeiten fast nicht lesbar gewesen. Die Autorin beschreibt das Verhalten der Angreifer wie der Verteidiger als unausweichlich, wie vorherbestimmt.
Es war interessant ein Buch über dieses Land und seine Geschichte zu lesen, es taucht eher selten in der Berichterstattung oder in anderen Büchern auf und wenn dann meistens in Zusammenhang mit Dürre und Hungersnot. Es ist ein Land das zur Wiege der Menschheit gehört, daher verdient es und auch dieses Buch, das viel erzählt über die Menschen die dort leben, beachtet zu werden,

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2021
Das geheime Leben des Albert Entwistle
Cain, Matt

Das geheime Leben des Albert Entwistle


sehr gut

Albert ist Postbote und hat wenig Kontakt zu seinen Mitmenschen, er will es so weil er Angst vor ihren Reaktionen hat. Vor langer Zeit war Albert verliebt und es endete sehr böse. Seitdem ist er allein. Nun droht die Rente und noch mehr Einsamkeit. Er lernt die junge Nici kennen und die hilft ihm sein Leben umzukrempeln, er lernt immer mehr Menschen kennen, er öffnet sich und diese Menschen akzeptieren ihn so wie er ist. Etwas das er nie erwartet hat.
Wie sehen mich die Menschen so wie ich mich darstelle oder so wie ich bin. In der heutigen Zeit mit Social Media sind das auf einmal zwei verschiedene Sichtweisen, die selten zueinander passen.
Es ist ein leiser Roman über ein Coming out im fortgeschrittenen Alter. Als Albert jung war, galt Homosexualität noch als Verbrechen und gefährlich. Gott sei Dank ist all das heute kein Thema mehr.
Ich war traurig über Alberts Geschichte die er in seinen Erinnerungen noch einmal erlebt. Gefreut hat mich dann das Verhalten seiner Kollegen, neuen Bekannten und auch Freunden.
Es mag vielleicht manches etwas zu süß dargestellt worden sein aber im Ganzen ist es ein zu Herzen gehendes freundliches Buch. Albert ist ein so liebenswerter Mensch der alle Menschen nach näheren Kennenlernen mitnimmt auch mich als Leserin.
Es gab keine negative Person in diesem Buch, alle waren sympathisch und außer Albert trat auch keine in den Vordergrund, es ergab ein harmonisches Bild. Es ist ein Wohlfühlbuch, das uns Leser aber trotzdem zum Nachdenken über unser Verhalten auffordert.

Bewertung vom 31.08.2021
Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Die Wunderfrauen sind in den siebziger Jahren angekommen. Louise hat immer noch ihren Laden und Familie mittlerweile sind Zwillinge dazu gekommen. Marie hat einen Pferdehof und ist fast glücklich. Annabell ist selbstbewusster und forscht in der Vergangenheit. Helga ist erfolgreiche Ärztin und immer noch alleinerziehend. Alle vier sind echte Freundinnen sie teilen Freud und Leid, manchmal einen Ratschlag zu viel aber sie gehören zueinander.
Sie setzen sich mit Problemen mehr auseinander, es wird nicht mehr soviel als gegeben angesehen. Sie hinterfragen mehr. Das ergibt zusammen mit dem Jahrzehnt eine intensivere Bindung an mich als Leserin. Ich kann mich besser hinein versetzen. Es passt vom Alter, von den Erfahrungen und ich habe eigene Erinnerungen an die siebziger Jahre.
Der Schreibstil ist wieder Klasse, kein Gefühl von das hatten wir doch schon mal. Es ist eher wie ach daran erinnere ich mich oder wie schön das habe ich auch erlebt. Die verschiedenen Aufhänger der Geschichte wie die Olympischen Spiele oder das Weltjugendtreffen in Ostberlin sind sehr gut integriert.
Jedes Detail ist ausgefeilt, Trompetenärmel, Prilblumen, Schlaghosen oder die einzelnen Zigarettenmarken. Das jedes Kapitel einer anderen Wunderfrau gewidmet ist finde ich schön, es endet zwar meistens mit einen Cliffhanger aber innerhalb des Buchs stört es nicht. Ich musste mich jedes mal wieder neu auf die Figur einlassen, klingt komisch aber es ist wie ein Zusammentreffen mit verschiedenen Freundinnen zu unterschiedlichen Zeiten, wie im realen Leben auch.
Es ist eine Trilogie und dieses ist der letzte Band, schade ich könnte bis ins hohe Alter mit diesen Frauen befreundet sein. Gut ist auch das man jeden Band unabhängig von einander lesen kann. Klar ist es spannender mit den fünfziger Jahren anzufangen usw.. Der Autorin ist es gelungen jedes Buch für sich zu entwickeln. Es gibt keine Rückblenden die sich nicht selbst erklären. Netterweise gibt es zu jedem Buch eine Spotify Liste mit der erwähnten Musik, ein schönes Geschenk zum Buch.

Bewertung vom 29.08.2021
Someone like you / Moonflower Bay Bd.2
Holiday, Jenny

Someone like you / Moonflower Bay Bd.2


sehr gut

Die Ärztin Nora Walsh kommt nach Moonflower Bay um ihr Leben zu ändern. Sie weiß noch nicht wie aber nach einer vergifteten Beziehung braReucht sie Ruhe. Sie trifft auf Jake der aussieht als ob er einer Göttersage entsprungen ist. Aber so verletzt wie er kann kein Gott sein. Die beiden werden Freunde vielleicht auch etwas mehr.
Einerseits ist das Buch eine leichte humorvolle Regentagelektüre. Andererseits werden schwere Themen angesprochen die man nicht so leicht wegstecken kann. Die Art wie diese Dinge behandelt werden, zeugen von viel Feingefühl und es wird darauf hingewiesen das weniger Fragen manchmal die richtige Art und Weise ist mit Menschen und ihren Verletzungen um zugehen. Es ist kein erhobener Zeigefinger, es wird niemand kritisiert, sondern es werden die Gefühle von Betroffenen dargelegt. Ein schöner Gedanke der sich festsetzen sollte.
Mir hat das Buch gefallen, anscheinend eine neue Serie da es schon ein erstes Buch von Moonflower Bay gibt. Es ist ein lockerer leichter Schreibstil zum so weg lesen, ohne das Widrigkeiten außen vor gelassen werden, denn sie gehören zum Leben dazu.
Alle Leser von Fools Gold und Redwood Dreams werden auch hier ihren Spaß haben.

Bewertung vom 28.08.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


ausgezeichnet

Vor über zwanzig Jahren sind drei Mädchen verschwunden, nur eins kehrte zurück. Jetzt ist wieder ein Mädchen unauffindbar und wieder geht das Grauen um in dem Dorf in den Schweizer Bergen. Valeria ist die Jugendliche von damals, jetzt ist sie Interpolagentin immer mit dabei um die schlimmsten Verbrechen aufzuklären. Elias ihr Freund von damals bittet sie um Hilfe. Sie nimmt eine Auszeit um die verschwundene Nora suchen zu helfen. Das Trauma ihrer damaligen Entführung hat Valeria geprägt. Deshalb ist sie sehr sensibel was die Stimmungen und Spuren in ihrem ehemaligen Heimatdorf betrifft.
Der Grund für die Rückkehr ist schon schlimm genug, aber der herannahende Winter, die schroffen Berge, die dunklen, dichten Wälder und die schweigsamen, verschlossenen Bewohner sind eine Mischung die unter die Haut geht. Der Autor vermittelt ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Angst. Beim Lesen habe ich die ganze Zeit Angst gehabt das sie das Mädchen nicht rechtzeitig finden, dann habe ich gefroren wie schon lange nicht mehr. Gleichzeitig haben mir die Menschen leid getan die mit dem Minimum auskommen müssen. Sie versuchen im Einklang mit der Natur zu leben etwas das ich sehr bewundere. Gleichzeitig werden sie von Investoren und Bauunternehmern unter Drück gesetzt die ein Luxushotel nach dem anderen bauen.
Die trotz allem sehr starke Frau Valeria war eine tolle Figur, schroff und empfindsam. Die Nebenfiguren brachten sie zum Strahlen, aber alle wirkten überzeugend.
Die Geschichte entwickelte sich langsam, die Spannung baute sich immer mehr auf, der Schluss war stimmig, der Showdown hatte einen Höhepunkt wie ich ihn selten so gelesen habe.

Bewertung vom 27.08.2021
Wenn die Schatten sterben
Gasser, Christof

Wenn die Schatten sterben


sehr gut

Becky erbt ein Anwesen in der Schweiz und reist mit ihren Sohn dorthin. Sie will Abstand von ihrem alten Leben und etwas Neues anfangen. Bei Renovierungsarbeiten findet man eine eingemauerte weibliche Leiche. Becky forscht nach und erfährt von Emma einer jungen Frau die 1940 ermordet wurde. Sie bekommt professionelle Hilfe von einem Schweizer Kommissar.

Zwei Frauen zwei Zeitabschnitte. Und doch greifen die Ereignisse wie Zahnräder ineinander. Die Gegenwart wird durch die Tagebücher aus der Vergangenheit unterbrochen. Abwechselnd wird die Geschichte von Becky und Emma erzählt. Wir Leser erleben die Geschichten der Frauen immer in der augenblicklichen Gegenwart. Es ist spannend zu verfolgen wie die Frauen mit ihrem Schicksal umgehen. Die beiden Frauen sind sehr starke Figuren da fallen alle anderen ins zweite Glied, auffallend das bei den Kindern auch das Mädchen die ausgeprägtere Persönlichkeit ist.

Ab und zu ein Gedankenblitz der nicht laut ausgesprochen ist (markiert durch kursive Schrift) lockert diesen Krimi auf.

Vor allem die historischen Ereignisse und die dazugehörigen Erklärungen sind gut eingebunden.

Der Schluss war überraschend und schnell, für mein Verständnis etwas zu sehr heile Welt, schön war daran das es keine Liebesbeziehung zum Ende gab.