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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 873 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2020
Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen im Hotel
Scheller, Anne

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen im Hotel


ausgezeichnet

„Traust du dich hinein in dieses Hotel? Dann öffne die erste verschlossene Seite (mit einem Lineal oder Brieföffner).“

So beginnt das Buch, das ein Exit-Spiel ist und bei dem man versuchen muss, aus dem Hotel wieder herauszukommen.
Wichtig zum Start: man braucht Stifte (am besten in mehreren Farben), Schere und Schmierpapier. Und ein Lineal zum Öffnen der Seiten. Ein Brieföffner - wie alternativ angegeben - wäre mir für Grundschüler im Eifer des Rätselgefechts noch zu unsicher.

Ganz wichtig: man kehrt immer wieder zurück auf das Zimmer-Bild und von da aus geht es dann mittels der Symbole weiter auf die entsprechende neue Buchseite. Man arbeitet das Buch also nicht Seite für Seite ab, sondern springt munter hin und her.

Die Rätsel sind ganz schön tricky und schön abwechslungsreich. Man sollte aus meiner Sicht aber schon in der dritten Klasse sein, denn man muss rechnen können (auch Stunden/Minuten) und die Aufgaben genau lesen.
Nachdem die Rätsel anspruchsvoll sind, funktioniert das Buch aber auch gut bei älteren Kindern, bis 12 Jahre hat man bestimmt seinen Spaß daran.
Schon die Aufgabenstellungen sind nicht immer so formuliert, dass man auf den ersten Blick weiß, was man nun machen soll, nach etwas grübeln kommt dann aber der Aha-Effekt. Ohne einen Erwachsenen, der zumindest zum Einstieg etwas Hilfestellungen gibt, überfordert es m. E. Drittklässer aber noch. Wenn die Kinder dann allerdings erst mal „drin“ sind, dann kommen sie oft sogar schneller als wir Erwachsene auf den richtigen Lösungsweg.

Falls man einmal nicht weiterkommen sollte, gibt es jeweils zwei Tipps, die weiterhelfen sollen. Allerdings sind diese so vage, dass sie uns im Fall der Fälle nicht weitergeholfen hätten, soweit sind wir schon immer selbst gekommen. Aber es gibt auch eine Auflösung zu jeder Fragestellung, so dass man notfalls auch nachsehen kann (man muss jede Aufgabe bearbeiten, da man sonst nicht weiter spielen kann).

Das Buch ist hochwertig, die verschlossenen Seiten lassen sich unkompliziert und ohne einzureißen schön trennen. Das kennen wir bei Adventskalenderbüchern, die auch so funktionieren, ganz anders, dort sieht das Buch im Anschluss immer fürchterlich aus.

Was anfangs tatsächlich schwer fällt: das Buch ist nach dem Spiel so nicht nochmal verwendbar und nie im Leben würden wir normalerweise in ein Buch schreiben oder malen. Man muss sich erst einmal davon frei machen, dass es eben kein klassisches Buch ist, sondern ein Spiel in Buchform.
Deshalb finde ich es auch nicht tragisch, dass es nur einmal zu bespielen ist, für uns ist es eben kein Buch, das wir mehrmals lesen möchten, sondern ein spannendes und anspruchsvolles Rätsel und Spiel, das Kindern auch etwas zutraut, gerade das gefällt mir hier sehr.

Unser Fazit: wir sind sehr angetan und hatten viel Spaß beim Rätseln, hatten oft große Augen und die Stirn in Runzeln, wir mussten uns richtig anstrengend. Und hatten dann verdiente Erfolgserlebnisse.
Eine Empfehlung für alle kleinen und großen Rätselfreunde.

Bewertung vom 09.04.2020
Abenteuer in Berlin / Matti und Max Bd.3
Lehmann, Sandra

Abenteuer in Berlin / Matti und Max Bd.3


ausgezeichnet

Matti darf seinen Freund Max in Berlin besuche - juchuuu. Schon auf der Fahrt trällert er lauter Schlager über Berlin.
Dann wird es aber alles andere als ein gemütlicher Besuch beim Freund - sie finden eine Schatz und eine aufregende Rallye durch Berlin beginnt.

Uns hat das Buch richtig gut gefallen, wir hatten eigentlich vermutet, dass hier eine Story um die Sehenswürdigkeiten Berlins herum gebaut wurde - aber es ist genau anders herum, das Abenteuer steht im Vordergrund und nebenbei und total stimmig erfährt man ganz viel über Berlin. Sowohl über die Sehenswürdigkeiten von Wannsee über Zoo bis Konnopke´s mit seiner Currywurst , aber auch viel über die Zeit der Teilung und der Rosinenbomber. Super gemacht!
Auch spezielle Berliner Wörter wie Schrippen und Buletten dürfen natürlich nicht fehlen.

Die perfekte Begleitlektüre für einen Berlin-Aufenthalt mit Kindern - oder im Nachklang, zum "in Erinnerungen schwelgen" und neue Pläne für eine erneute Reise schmieden. Kein klassischer Kinderreiseführer, sondern eine Abenteuergeschichte mit Berlin-Hintergrund.

Wir hatten schöne Lesestunden und haben vom Schwimmbad-Pommes am Wannsee geträumt und gleich Zoo-Videos der Panda-Bärchen (die auch schon genannt sind) angesehen. Eine kleine Berlin-Reise, auch wenn wir gerade nicht verreisen können...

Einstimmige Bewertung von Mutter und Kind: ***** Fünf Sterne *****

Bewertung vom 08.04.2020
Das Chaospferd
Daveron, Nika S.

Das Chaospferd


ausgezeichnet

Dieses Buch liebt die Tochter.
Im Tagebuchstil erzählt die zwölfjährige Romi aus ihrem Leben - und zum Bucheinstieg ist sie sehr, sehr happy, denn sie hat gerade ein e i g e n e s Pferd bekommen. Wow!

Pferdebücher gibt es ja viele, dieses hier hat aber besonderen Anklang gefunden. Aus zwei Gründen: es ist in der Ich-Form geschrieben, das mag das Kind immer total gerne. Und dann kam noch gut an, dass es keine "Mädchen bekommt ein Pferd, reitet das erste Mal, eine magische Verbindung zwischen Mädchen und Pferd baut sich auf und tadaaa - sie gewinnt sogleich ihr erstes Turnier-Story" ist.


Zora ist dickköpfig, einfach ein Chaospferd und von einfachen Sofort-Erfolgen kann sich Romi gleich mal verabschieden. Auch Romi ist nicht immer das Mustermädchen aus dem Roman, sie zofft sich mit ihrer besten Freundin, macht Fehler und gerade das macht das Buch so authentisch.


Lustig ist es natürlich auch - und "Pferdesprache" wird auch verwendet, das erfreut das Kinderherz und die pferdeunkundige Mutter hatte mal keine Ahnung, wovon die Rede ist. Aber keine Bange, man kann natürlich trotzdem folgen, auch wenn man nicht weiß, was ein Paddock ist.

Für alle Pferdemädels und Jungs (es kommt auch ein Junge im Buch vor und gar kein rosa Glitzer!) ein witziges Buch - 100 %-ige Weiterempfehlung der Tochter.

Bewertung vom 07.04.2020
Emily und die geheime Nachtpost / Mitternachtsstunde Bd.1
»Trindles & Read«, Laura Trinder und Benjamin Read

Emily und die geheime Nachtpost / Mitternachtsstunde Bd.1


sehr gut

Ich habe mich bei dem Buch ja sofort in das Cover verliebt und "in echt" ist es noch mal grandioser, einzelne Elemente davon leuchten nämlich im Dunkeln. Emilys Augen wirken dann so richtig gruselig. Uaaaah!
Bei Tageslicht sieht Emily samt Igelchen ja eher niedlich aus und deshalb hat das Cover bei mir auch einen völlig falschen Erst-Eindruck hinterlassen.

Denn tatsächlich ist die Fantasygeschichte alles andere als niedlich!
Für Zehnjährige finde ich es teilweise schon ganz schön heftig, relativ brutal und sehr gruselig. Die zehnjährige Co-Leserin ist aber nach dem Lesen der Harry Potter Bänden deutlich abgebrühter und gibt genau das mit: "Wenn man Harry Potter gelesen hat, ist das Buch hier nicht so sehr gruselig. Wenn man aber etwas ängstlicher beim Lesen ist, dann darf man das Buch mit Zehn noch nicht lesen."

Ihr Kritikpunkt ist ein anderer: sie fand die Handlung teilweise ziemlich verwirrend - mit all den merkwürdigen Geschöpfen und der eigenen Logik in der Mitternachtsstunde kann ich der Einschätzung folgen, ging mir auch so.

Emiliy als Charakter ist super, sie ist richtig rotzig und nicht auf den Mund gefallen und spart auch in Extremsituationen nicht mit ihren Sprüchen.
Kostprobe gefällig?
"Sorry, aber wir sind hier nicht in Herr der Ringe und ich bin nicht ihr verdammter Frodo"
Fanden wir klasse!
Emily hat ihr loses Mundwerk von ihrer Mutter, auch diese spart nicht mit Sprüchen, am besten hat mir ihre Lebensweisheit: "Gerate nie wissentlich in eine Snack-Unterversorgung" gefallen.

Vom kleinen Igel Hoggins haben wir uns mehr Präsenz im Buch erwartet, dieser war gar nicht so sehr im Mittelpunkt.

Insgesamt waren wir ein klein wenig enttäuscht, weil wir mit großen Erwartungen ans Lesen gegangen sind, das Fazit der Tochter:
Wenn es Band 2 in der Stadtbibliothek gibt, würde ich ihn wieder lesen, mein Taschengeld würde ich aber nicht dafür opfern.

Geeinigt haben wir uns auf 4 Punkte - wobei die Tochter hier großzügiger als ich war.

Bewertung vom 06.04.2020
Lilous Wundergarten Bd.1
Nisse, Sarah

Lilous Wundergarten Bd.1


ausgezeichnet

Lilou ist mit ihrer Familie aus Frankreich in das Haus ihrer verstorbenen Oma gezogen. Aber irgendetwas stimmt mit Omas Garten nicht: es gibt einen versteckten und geheimen Teil, in dem seltsame Dinge vor sich gehen...

Das Buch hat uns sehr gut gefallen, es wird ab acht Jahren empfohlen, das passt gut zum eigenständigen Lesen, zum Vorlesen ist das Buch auch schon früher geeignet, weil es zwar magisch, aber nicht gruselig ist. Es ist allerdings schon ordentlich Text, so dass man dafür etwas Zeit einplanen darf.

Besonders gut hat uns neben dem fröhlichen Cover gefallen, dass das Buch voll von verrückten magischen Ideen ist, zum Beispiel Albtraum-Gummibärchen (keine Bange, werden nicht angewendet), ein sprechender und stets schlecht gelaunter Blutweiderich und noch viel, viel mehr.
Schön ist auch, dass die Erwachsenen nicht völlig außen vor sind, sondern von den Kindern einbezogen werden.
Und natürlich das Happy End, wir wollen nicht zu viel verraten, aber es könnte sein, dass sogar der Blutweiderich am Schluss nicht mehr gar so grumpfelig ist...

Bewertung vom 05.04.2020
Das Geheimnis der Dorfeiche / Irmelina Geisterkind Bd.1
Ruwe, Lydia

Das Geheimnis der Dorfeiche / Irmelina Geisterkind Bd.1


sehr gut

Irmelina ist ein Naturgeist, sie ist nur so groß wie ein Marmeladenglas und für die meisten Menschen unsichtbar. Ihr Auftrag: die alte Dorfeiche beschützen.
Juna mag sich nicht an die strengen Regeln zu Hause halten und büxt aus - dabei lernt sie den kleinen Naturgeist kennen und eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht.

Das Buch hat uns sofort angelacht, das fröhliche Cover mit der aufgeweckten Irmelina inmitten der alten Dorfeiche, total herzerfrischend.

Innen dann geht es eigentlich eher geruhsam los, es ist kein Holterdipolter-Action-Kinderbuch, sondern erzählt ruhig vor sich hin. Wir sind eher die ungeduldigen Leser und haben uns dann schon gefragt, ob die Geschichte noch an Dynamik gewinnt. Ja, das tut sie, keine Bange und nicht hetzen!

Die Kombination aus magischen Wesen und Menschenkindes, das auch noch etwas motzig und nicht als volles Musterkind dargestellt ist, hat der Tochter gut gefallen. Dazu die schöne Botschaft, sich um die Natur zu kümmern und die inkludierte Baumkunde sowie eine Anleitung zum Saatkugeln herstellen machen das Buch zu einer runden Sache.

Bewertung vom 01.04.2020
Miracle Creek
Kim, Angie

Miracle Creek


ausgezeichnet

Hui, was für ein Buch!
Ist es ein Thriller? Ein Drama? Ein Kammerspiel? Ein klein wenig von allem.
Im Mittelpunkt steht ein viertägiger Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, sie soll ihren achtjährigen Sohn während einer Sauerstoff-Therapie getötet haben, ebenso ihre Freundin Kitt.
Nach und nach treten verschiedene Zeugen vor und schildern ihre Sicht der Dinge. Aber was ist tatsächlich geschehen? Was ist die Wahrheit?
Die eigene Wahrnehmung verändert sich, je nachdem, wer gerade im Zeugenstand ist. Man fühlt an Tag 1 mit einem Zeugen und hasst ihn an Tag 4 und umgekehrt.

Neben der Spannung, endlich zu erfahren, was nun tatsächlich geschah, lebt das Buch auch von der Beschreibung der Lebensumstände von Migranten aus Korea in den USA - erschütternd und niederschmetternd.

Die Themenfelder Mutterliebe, behinderte Kinder, Autismus und alternative Heilmethoden nehmen viel Raum ein und stimmen nachdenklich.

Durch den ständigen Perspektivenwechsel kann man sich in alle Charaktere einfühlen und die jeweiligen Handlungsweisen auch überwiegend nachvollziehen. Ein besonderer Schreibstil, der mich richtig tief in die Story versinken ließ.

Fazit: Bislang eines meiner Buchhighlights des Jahres 2020 - das ich doch etwas fassungslos mit einem tiefen Seufzen weggelegt habe. Unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.03.2020
Tagesschau und Co. - Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen
Welk, Sarah

Tagesschau und Co. - Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen


ausgezeichnet

Wir sind hier nicht so die Sachbuch-Fans, die Wissensvermittlung ist oft so trocken und so bis ins letzte Detail ist es dann ja doch auch nicht interessant. Dachten wir, aber...

Irrtum! Wir sind doch Sachbuch-Fans, es kommt nur darauf an, wie sie gemacht sind.
Hier ist sowohl das Thema als auch die Aufbereitung spannend und so gar nicht trocken.

Es geht um Nachrichten, also von "Nachrichten - was ist das eigentlich?" über den Unterschied von öffentlich-rechtlich und privat, wie Nachrichten ausgewählt werden, warum fast nur schreckliche Nachrichten vorkommen und viel viiel mehr.
Stets kindgerecht, aber auch für Erwachsenen total spannend. Es ist ein umfassender Einblick, bei dem auch ich als "Große" noch einiges Neues erfahren habe.
Das Kind hat das Buch sogar in einem Rutsch durchgelesen, was für ein Sachbuch sehr ungewöhnlich ist.

Neben den reinen Infos gibt es aber auch genauso wichtige Kapitel als Hilfestellung, beispielsweise was man tun kann, wenn einem Nachrichten Angst machen oder wie man Fake News erkennen kann.

Zwischendrin gibt es immer wieder Mitmachteile, also Rätsel und Co, bei denen man dann gleich mal testen kann, ob man alles verstanden hat oder auch mal selbst etwas ausprobieren kann.

Lustig wird es auch, zum Beispiel im Kapitel "Pleiten, Pech und Pannen und auch sonst ist der Schreibstil nicht nur ernst, sondern durchaus auch witzig (dort, wo es passt), sehr gelacht haben wir beispielsweise bei der Erklärung, ob eine Meldung nah dran ist "...wenn beispielsweise bestimmte Autos in Hamburg...nicht mehr fahren dürfen, weil sie die Luft verpesten, dann ist das für die Menschen interessanter, als wenn das in Quetzaltenango, Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogogoch oder Saint-Louis-du-Ha! Ha! der Fall ist." (ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht vertippt - die Erklärung, wo die Orte liegen, die gibt es übrigens in einem Infokästchen dann auch noch).

Ganz dicke Weiterempfehlung, ein Buch auf Kinderaugenhöhe, das aber auch für Erwachsene ein Gewinn ist.

Bewertung vom 29.03.2020
Beute / Bennie Griessel Bd.7
Meyer, Deon

Beute / Bennie Griessel Bd.7


ausgezeichnet

Das war mein erster Deon Meyer Thriller, aber ganz bestimmt nicht mein letzter.

Anfangs habe ich etwas gebraucht, bis ich in das Buch hineingekommen bin. Zwei scheinbar erst mal zusammenhanglose Erzählebenen, einmal ein Mord in Südafrika und einmal das Leben eines einsamen Möbelrestaurators in Frankreich, mit vielen (süd-)afrikanischen und französischen Namen und Begriffen und mir unbekannten Charakteren waren doch erst einmal anspruchsvoll für den Einstieg.
Der Spannungsbogen baut sich erst allmählich auf - insgesamt eher kein Thriller der Art, die einem atemlos durch das Buch hetzten lässt.

Begeistert hat mich hier die für mich perfekte Balance aus Thriller und Hintergrundinfos, das Buch bewegt sich in der politischen Landschaft Südafrikas und man bekommt einen Einblick in Korruption und State capture (hilfreich ist hier das Glossar am Buchende, das ich leider erst nach Beendigung des Buches entdeckt habe). Ich habe sehr viel für mich Neues erfahren und während des Lesens auch viel gegoogelt, weil es so interessant war.

Auch die beiden Ermittler samt ihrem Privatleben haben mir sehr gut gefallen, vermutlich wäre es noch schöner, die Entwicklung über mehrere Bände zu verfolgen, aber auch ein Spontaneinstieg mit diesem Band war problemlos. Es ist kein witziges Buch, aber manchmal kommen schon auch Sprüche wie auf die Frage eines Professors ob sie einen bestimmten Krimischriftsteller nicht kennen: "Wir lesen keine Krimis, Prof. Die sind uns ein bisschen zu ...larifari" Köstlich!

Spannend, informativ, aktuell: ein Thriller mit Anspruch, absolut lesenswert.

Bewertung vom 26.03.2020
Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


ausgezeichnet

Vorneweg: das Buch hat insbesondere eingangs erschreckend viele Bezüge zu unserer aktuellen Lebenssituation, ob es gerade im Moment die richtige Lektüre ist, das sei mal dahingestellt. Menschen mit Atemschutzmasken, schweren Hustenanfällen und Lungenkrankheiten, Menschen, die nicht mehr aus dem Haus gehen, Einkäufe, bevor der Notstand ausgerufen wird, all das gibt es auch im Buch. Eine unbeschwerte Ablenkung in Corona-Zeiten ist die Lektüre nicht!

Zum Buch selbst: drei Teenies, zwei davon eher Außenseiter und zwei von schweren Allergien geplagt, erfahren nach einem heftigen Regen massive Linderung ihrer Beschwerden. Allerdings wächst zeitgleich ein seltsames schwarzes Gras, das alles zu überwuchern droht und nicht ausrottbar ist.

Das Buch hat mich tatsächlich ab Seite 1 gepackt, der Spannungsbogen baut sich Stufe um Stufe auf und die Ursache für die merkwürdigen Geschehnisse hat mich total überrascht. Etwas spooky, aber in der Handlung verpackt erscheint es gar nicht so abgefahren.
Die drei Teenies wurden gut beschrieben, man konnte sich in alle drei einfühlen und zwischendrin gab es auch etwas banalen Teenie-Alltag zum Durchschnaufen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr, unkompliziert und er lässt sofort die Bilder zur Handlung vor dem geistigen Auge entstehen.

Das Buch wird ab 12 Jahren empfohlen - es beinhaltet allerdings schon ganz schön brutale Szenen, die zwar nicht in aller Breite geschildert werden, aber Potential für Albträume ist ausreichend vorhanden. Ich würde das Buch nicht unter 14 Jahren verschenken.

Was ich nicht wusste: Bloom ist Band 1 einer Trilogie und endet mit einem Cliffhanger. Das kann ich so gar nicht leiden, hier war es aber o.k., da die Handlung trotzdem in sich weitestgehend einen Abschluss gefunden hat.

Ein starkes Buch, ich bin auf jeden Fall bei Band 2 wieder dabei.