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ech
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Bochum

Bewertungen

Insgesamt 766 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2020
Schrei nach Rache (eBook, ePUB)
Bürgel, Matthias

Schrei nach Rache (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auch der zweite Auftritt des Fallanalytikers Falk Hagedorn bietet wieder Thrillerspannung vom Feinsten

In diesem Thriller schickt der Autor Matthias Bürgel den knorrigen Fallanalytiker Falk Hagedorn in seinen zweiten Fall und liefert dabei wieder packende Thrillerspannung vom Feinsten.

Eigentlich hat Falk Hagedorn, der nach einem Unfall seit Jahren dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen ist, die Arbeit für die Polizei längst hinter sich gelassen und sich mit einer eigenen Praxis selbstständig gemacht. Doch dann lässt er sich doch noch einmal vom LKA überreden, ein Täterprofil für eine grausame Mordserie im Umfeld von Flughäfen zu erstellen. Zwischen den Taten gibt es scheinbar keinen Zusammenhang und eine DNA-Spur von einem der Tatorte deutet auf eine Frau als Täterin hin. Doch wenn Hagedorn gewusst hätte, worauf er sich dabei einlässt, hätte er mit Sicherheit die Finger von der Sache gelassen.

Matthias Bürgel arbeitet selber als Kriminalbeamter und konnte so einiges an persönlichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen lassen. Dies merkt man diesem Thriller auch jederzeit an, die Ermittlungen werden sehr realitätsnah beschrieben und auch die Abläufe innerhalb des Polizeiapparates kommen absolut glaubwürdig rüber.

Die Story selber besticht durch einen packenden Schreibstil und ein hohes Erzähltempo, die bildhaften Beschreibungen lassen zudem beim Lesen das Kopfkino auf Hochtouren laufen. Gekonnt treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie nach einigen überraschenden Wendungen schließlich in einem krachenden Showdown münden, der neben einem großen Schockmoment auch noch eine schlüssige Auflösung präsentiert. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders Falk Hagedorn macht es einem dabei mit seiner arroganten und zuweilen auch ziemlich abweisenden Art nicht unbedingt leicht, ihn zu mögen. Doch immer wieder blitzt durch, das sich unter der rauhen Schale doch ein weicher Kern verbirgt.

Wer auf packende und wendungsreiche Thriller steht, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten.

Bewertung vom 26.08.2020
Die Lichtstein-Saga: Aquilas
Erdmann, Nadine

Die Lichtstein-Saga: Aquilas


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer Fantasy-Saga mit einem tollen Setting und gut gezeichneten Protagonisten

Nachdem mich die Autorin Nadine Erdmann zuletzt schon mit ihrer E-Book-Reihe "Die Totenbändiger" überzeugen konnte, war ich auf den ersten Band der auf 4 Bände angelegten Lichtstein-Saga, die noch einmal ein deutliches Stück weiter Richtung High Fantasy geht, schon sehr gespannt. Am Ende hat mich auch dieses Buch wieder absolut begeistert zurückgelassen.

Die in der Welt der Menschen aufgewachsene Liv wacht eines guten Tages in der Zwischenwelt Interria auf und erfährt dort ihre wahre Herkunft und Bestimmung. Sie ist eine von vier Cays, den Auserwählten Cayaniels, deren Aufgabe es ist, die vier Lichtsteine nach Burgedal zu holen, um mit dem Engelslicht den Übergang zur Schattenwelt, dem Reich der Dämonen, zu sichern. Und die Zeit drängt, denn die Dämonen haben längst Verbündete unter den Menschen gefunden, die ihnen helfen sollen, die magische Grenze zu durchbrechen. So bleiben Liv und ihren Mitstreitern Ari, Noah und Kaelan wenig Zeit zum Kennenlernen und zur Vorbereitung auf ihre erste gemeinsame Mission.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und absolviert den üblichen Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine spannende Geschichte zu erzählen, die zugleich Lust auf die weiteren Bände macht, umd zum anderen das Setting und die Protagonisten einzuführen, die das Geschehen auch über die weiteren Bände tragen sollen, scheinbar mühelos. So entwickelt die Geschichte von Beginn an eine unheimliche Sogwirkung, die einen mit jeder Seite tiefer in das tolle Setting hineinzieht, Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, gerade die Hauptfiguren wachsen einem dabei schnell ans Herz.

Ein mehr als gelungener Auftakt mit hohem Suchtpotential, der die Messlatte für die weiteren Bände zudem gleich mächtig hoch hängt.

Bewertung vom 26.08.2020
Verschnitt
Hauff, Jennifer

Verschnitt


ausgezeichnet

Beklemmender Thriller zum Thema Intersexualität, der betroffen macht und noch lange nachhallt

In diesem Thriller rückt die Autorin Jennifer Hauff das Thema Intersexualität in den Mittelpunkt und transportiert es über eine spannende und bewegende Geschichte, die noch lange über ihr Ende nachhallt.

Im Zentrum der Geschichte steht die OP-Schwester Liane, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Machenschaften von Professor Gelders, der seit Jahren geschlechtsverändernde Operationen an Kleinkindern vornimmt, ein Ende zu setzen. Welche persönlichen Motive sie dabei antreiben, wird erst im Verlauf der Geschichte deutlich. Mit aller Entschlossenheit zieht Liane ihren Plan durch, nimmt dabei wenig Rücksicht auf ihr persönliches Umfeld und merkt erst spät, das sie mit ihrem Fanatismus Menschenleben gefährdet. Kann sie ihr Ziel erreichen, ohne dabei selbst zur Täterin zu werden ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende einen Showdown, der nicht nur reichlich Spannung bietet, sondern darüber hinaus auch noch eine schlüssige Auflösung auf Lager hat, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Echte Sympathieträger sucht man zu Beginn noch vergebens, sie entwickeln sich erst im Laufe der Geschichte, wenn man immer mehr hinter die Fassade der einzelnen Figuren blicken durfte. Die doch ziemlich berechnende Art von Liane macht es dabei nicht wirklich leicht, sie zu mögen, auch wenn man im Verlauf der Geschichte ihre Motive immer besser nachvollziehen kann.

Man merkt der Geschichte jederzeit an, das die Autorin intensiv zum Thema Intersexualität recherchiert hat. Die Ergebnisse lässt sie gekonnt in das Geschehen einfließen, ohne es damit zu überfrachten oder den Lesefluss zu stören. Die Wirkung der Geschichte, die auf Fakten berüht und von einem wahren Fall inspiriert wurde, wird dadurch aber noch einmal deutlich verstärkt.

Bewertung vom 21.08.2020
Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1
Matheson, Nadine

Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1


sehr gut

Spannender Thriller mit einer angeschlagenen Ermittlerin, die reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet

Bei ihrem Thriller-Debüt schickt die Autorin Nadine Matheson mit DI Anjelica Henley eine doch ziemlich angeschlagene Ermittlerin ins Rennen, die zwar keinen perfekten Start hinlegt, insgesamt aber doch reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet.

Nachdem DI Henley bei der Verhaftung eines Killers lebensgefährlich verletzt wurde und dabei fast ihr ungeborenes Kind verloren hätte, hat sie im letzten Jahr nur Innendienst geschoben. Doch nun ist sie zum Entsetzen ihres Mannes Rob wieder an vorderster Front gefragt und bekommt es gleich mit einem brutalen Täter zu tun, der den damaligen Killer scheinbar kopiert. Haben es Henley und ihr neuer Partner Salim Ramouter mit einem Nachahmungstäter zu tun oder steuert der Jigsaw Man seinen Nachfolger aus dem Gefängnis heraus ?

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schlußendlich in einem fulminanten Finale münden, das in Sachen Spannung und Dramatik jede Menge zu bieten hat. Das tröstet so ein wenig darüber hinweg, das man in Sachen Tätersuche schon recht früh erahnen kann, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird.

DI Henley schleppt eine Menge an privaten und beruflichen Problemen mit sich herum und ihre Art, mit ihnen umzugehen, macht es einem nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Zum Ende hin konnte sie bei mir aber doch noch ein paar Pluspunkte sammeln. Mit Salim Ramouter gibt es hier aber einen gut gesetzten Gegenpol zu ihr, der den Sprung zum Sympathieträger wesentlich besser und schneller hinbekommt. Und auch die übrigen Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind gut gezeichnet und vielschichtig angelegt.

Wer auf spannende und eher düster angelegte Thriller steht, wird hier insgesamt gut bedient, für die weiteren Bände der Reihe bleibt aber auch noch deutlich Luft nach oben.

Bewertung vom 19.08.2020
Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Vollmondnächte
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Vollmondnächte


ausgezeichnet

Packende Fortsetzung der Dark Urban Mystery Serie "Die Totenbändiger"

In diesem Taschenbuch sind die Bände 3 und 4 der neuen Dark Urban Mystery Serie "Die Totenbändiger" versammelt, in der uns die Autorin Nadine Erdmann in ein düsteres London entführt, in dem Geister und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, quasi zum täglichen Leben dazugehören. Schutz vor diesen Geistern bieten die sogenannten Totenbändiger, die in der Lage sind, diese Geister zu bändigen und sogar auszulöschen. Da sie diese Fähigkeiten aber auch gegen Menschen einsetzen können, treten ihnen diese mit deutlicher Skepsis oder sogar Ablehnung entgegen.

Man kann diesen Band zwar grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden bzw. dem ersten Sammelband lesen und verstehen, ein kurzer Rückblick zu Beginn des Buches gibt hierzu auch gute Hilfestellung. Da die einzelnen Bände aber aufeinander aufbauen und sich gleich mehrere rote Fäden durch die Geschichte ziehen, empfiehlt es sich schon, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Die sogenannten Vollmondnächte, in denen die Geister deutlich aggressiver auftreten, sorgen für Sky und Gabriel Hunt vom Spuk Squad der Londoner Polizei für reichlich Stres und einige gefährliche Einsätze. Währenddessen müssen sich ihre Geschwister Cam, Ella und Jules weiterhin an ihrer neuen Schule behaupten, wo sie als Totenbändiger einigen Anfeindungen ausgesetzt sind. Besonders Cam hat hier unter den Übergriffen von Topher und seiner Gang zu leiden, kann sich dabei aber immer auf die Unterstützung seiner Geschwister, des neuen Familienmitgliedes Jaz und seines Freundes Evan verlassen.

Nachdem der typische Spagat des Serienauftaktes erfolgreich absolviert wurde, kann die Autorin nun ein stärkeres Augenmerk auf die Story legen, was noch einmal für eine deutliche Steigerung in Sachen Spannung sorgt. So bekommen die Geschichten immer mehr Tiefe und die einzelnen Protagonisten gewinnen auch deutlich an Kontur hinzu. Und da dadurch die Serie mit jedem Band besser und atmosphärisch dichter wird, kann ich für diesen Sammelband nun auch voller Überzeugung die Bestnote vergeben.

Eine packende Fortsetzung, die nicht nur gut unterhält, sondern auch weiterhin Lust auf mehr macht. Daher auch diesmal wieder die deutliche Warnung: Vorsicht Suchtgefahr !

Bewertung vom 17.08.2020
Velmerstot / Jan Oldinghaus Bd.4
Schlennstedt, Jobst

Velmerstot / Jan Oldinghaus Bd.4


ausgezeichnet

Packender Ostwestfalen-Krimi um eine Mordserie im Umfeld einer obskuren Gruppe von Welterneuerern

Mit diesem Buch schickt der Autor Jobst Schlennstedt den Ermittler Jan Oldinghaus und seine Kollegen von der Bielefelder Kriminalpolizei in ihren bereits vierten Fall. Man kann das Buch aber auch problemlos lesen und nachvollziehen, wenn man, so wie ich, die ersten drei Bände der Reihe noch nicht kennt. Alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Auf dem lippischen Velmerstot im Eggegebirge werden die enthaupteten Leichen zweier Frauen gefunden. Unweit von ihnen findet sich zudem die Leiche eines Mannes, der vermeintlich mit einem Schwert Selbstmord gegangen hat. Handelt es sich bei ihm um den Täter oder liegt hier ein Ritualmord vor ? Alle drei Opfer waren Mitglieder einer obskuren Gruppe von Welterneuerern, die reichlich Rätsel aufgibt. Das es innerhalb des Ermittlerteams zu diversen zwischenmenschlichen Streitigkeiten bzw. Mißverständnissen kommt und Jan sich nach dem Tod seines Vaters zudem noch mit lange verdrängten Konflikten innerhalb seiner Familie herumschlagen muss, macht die Ermittlungen in diesem verzwickten Fall nicht unbedingt einfacher.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine atmosphärisch dichte und gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie am Ende in einen fulminanten Showdown münden, der neben reichlich Spannung auch eine schlüssige Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Die Mischung aus Ermittlungsarbeit und privaten bzw. beruflichen Konflikten der Protagonisten ist perfekt aufeinander abgestimmt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind.

Ein toller Kriminalroman mit viel Lokalkolorit aus Ostwestfalen, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Mein erster Fall mit Jan Oldinghaus wird mit Sicherheit nicht mein letzter bleiben.

Bewertung vom 13.08.2020
Der Fall Sartory / Kommissar Ingo Behrends Bd.8
Lange, Roland

Der Fall Sartory / Kommissar Ingo Behrends Bd.8


sehr gut

Spannender Harz-Krimi, der zudem interessante Einblicke in die Abläufe eines Krimifestivals bietet

Das Krimifestival "Mordsharz" hätte in diesem Jahr eigentlich zum zehnten Mal stattfinden sollen, bevor es den derzeitigen Streichungen infolge des Corona-Virus zum Opfer gefallen ist. In diesem Kriminalroman, der anläßlich des Jubiläums im Umfeld des Festivals spielt, verlegt der Autor Roland Lange das Ende des Virus nun etwas nach vorne und lässt das Festival zumindestend literarisch doch noch stattfinden.

Zugleich ist dieser Kriminalroman der achte Fall aus der Reihe rund um den Kriminalhauptkommissar Ingo Behrends und seinen Freund und zugleich auch Rivalen, den Journalisten Holger Diekmann. Man braucht hier aber keinerlei Vorkenntnisse, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Mit der Verpflichtung der frischen Bestsellerautorin Carolin P. Sartory ist dem Krimifestival "Mordsharz" ein ganz großer Wurf gelungen. Dumm nur, das die Starautorin zur groß angekündiigten Lesung gar nicht erst erscheint, und kurz darauf ihre Leiche in einem abgelegenem Hof gefunden wird. Da die gute Frau nicht unbedingt eine große Sympathieträgerin war, besteht für Ingo Behrends und sein Team kein Mangel an Motiven und Verdächtigen. Und natürlich steckt auch diesmal wieder Holger Diekmann seine Nase in den Fall und verfolgt ganz eigene Spuren.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor das Geschehen voran und lässt dabei jede Menge Lokalkolorit aus dem Harz in die gut aufgebaute Geschichte einfließen. Darüber hinaus bietet die Story auch noch einige interessante Einblicke in den Ablauf eines Krimifestivals, bei dem zudem der eine oder andere bekannte Autor einen Kurzauftritt hat. Aber auch der eigentliche Kriminalfall weiß zu überzeugen und bietet am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das der Schlagabtausch zwischen Behrends und Diekmann stellenweise einen etwas zu großen Raum einnimmt, kann den insgesamt überzeugenden Gesamteindruck kaum trüben.

Wer auf spannende Kriminalromane mit viel Lokalkolorot steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.