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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1216 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2021
Der Junge aus der letzten Reihe
Raúf, Onjali Q.

Der Junge aus der letzten Reihe


ausgezeichnet

Eine berührende und herzerwärmende Geschichte über den Löwenmut eines kleinen Mädchens.

Inhalt:

Alles beginnt mit einem leeren Stuhl:
In der letzten Reihe des Klassenzimmers gibt es einen leeren Platz. Doch auf einmal, kurz nach den Sommerferien sitzt dort ein neuer Junge.

Der Neunjährige heißt Ahmet und verhält sich ein wenig sonderbar: ganz still und schweigend sitzt er dort und klammert sich an seinen verschlissenen roten Rucksack.

Eines der Kinder nimmt sich vor, Ahmet zum Freund zu gewinnen. Sie und auch einige der anderen Mitschüler schenken dem Jungen Süßigkeiten und Obst.

Schon bald erfahren sie, dass Ahmet wegen des Krieges aus seiner Heimat Syrien flüchten musste. Zu allem Unglück hat er auf der Flucht seine Familie aus den Augen verloren.

Ganz klar: Ahmet muss geholfen werden?


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die Geschichte wird von einem (bis kurz vor Schluss) namenlosen Mädchen in der Ich-Form erzählt.

Die Idee, die Protagonistin die gesamte Geschichte hindurch namentlich nicht zu benennen, ist außergewöhnlich und hat mir sehr gefallen. So steht das Mädchen (es hätte auch ein Junge sein können) stellvertretend für jeden von uns. Selbstverständlich werde ich nachfolgend ihren Namen nicht erwähnen ;-)
Die Neunjährige schildert auf wundervolle Weise kindlich-naiv und unschuldig die Ereignisse rund um das Kennenlernen, die ersten Auseinandersetzungen Ahmets mit Schul-Schlägern und natürlich die Mission "Familie finden".

Nach und nach erfahren die Kinder und somit auch der Leser einiges über Ahmets unglaubliche Reise (mit "selbstgemalten" Bildern veranschaulicht), sein Leben in Syrien und seine Träume: berührend und aufrüttelnd zugleich.

Immer wieder beeindruckt die herzliche Art, Unvoreingenommenheit und tiefe Überzeugung des Mädchens und die ihrer Freunde. Sie heißen Ahmet herzlich willkommen und sehen ihn völlig frei von Vorurteilen: ein Kind, allein, traumatisiert und eingeschüchtert und trotzdem mit Kampfgeist und einer großen Sehnsucht nach Frieden und einer neuen Heimat.

Die Kinder verstehen nicht, warum andere Menschen (vor allem Erwachsene) in Ahmet nur den Flüchtling sehen und diese durch die Bank weg als Schnorrer, Diebe oder Terroristen bezeichnen.

"Vor ihr auf dem Pult steht ein großes Schild mit der Aufschrift: »Bücher sind wie Menschen. Beurteile sie nicht nach ihrem Äußeren, dann kannst du mit ihnen große Abenteuer erleben! Das mag ich, weil es lustig ist, sich Menschen als Bücher vorzustellen und zu raten, auf welches Abenteuer sie einen mitnehmen würden." (vgl. S. 146)

Obwohl oder gerade weil das Mädchen selbst kein leichtes Leben hat, setzt es alles daran, Ahmet ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie kratzt ihr letztes Geld zusammen, um ihm einen Granatapfel als Erinnerung an seine Heimat zu kaufen.

Um Ahmets Eltern aufzuspüren, schmiedet die 9 3/4 Jährige gemeinsam mit ihren Freunden Josie, Tom und Michael einen Plan und - weil er vielleicht zu scheitern droht - auch noch einen Notfallplan.

Eine einfühlsam erzählte Geschichte über Ängste, Vorurteile, Ausgrenzung, Mobbing sowie Löwenmut, Courage und Hilfsbereitschaft.

Hinter dieser Geschichte stehen unzählige Kinder und das Nachwort, die persönliche Seite hinter diesem Kinderbuch-Debüt berührt zusätzlich. Abschließend finden sich u.a. kindgerechte Denkanstöße und Anregungen, was man selbst tun kann.

Übrigens ist das Buch nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene lesenswert. Genauso gut eignet es sich aufgrund wichtiger Themen als Schullektüre.


Fazit:

Ein großartiges Debüt und ein wahrer Kinderbuchschatz!

Auf altersgerechte und herzerwärmende Weise werden wichtige wie auch schwere Themen (Krieg, Flüchtling, Vorurteile uvm.) Kindern näher gebracht.

Eine Geschichte, die im Kopf bleibt und noch lange nachhallt:
berührend, warmherzig und lehrreich für Kinder, Jugendliche aber auch für Erwachsene.

...
Rezensiertes Buch "Der

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Sträters Gutenachtgeschichten
Sträter, Torsten

Sträters Gutenachtgeschichten


sehr gut

Eine bunte Mischung kurzer Geschichten: skurril, hanebüchen, absurd und irre (lustig). Wer Sträters Humor kennt und teilt: unbedingt lesen!

Inhalt:

Bevor Torsten Sträter auf Bühnen Geschichten über Alltägliches und Kurioses (oder beides gleichzeitig) mit viel Witz und Absurdität erzählt hat, hat er mit "Jacks Gutenachtgeschichten" Anfang der 2000er drei Bände mit Horror-Storys veröffentlicht.

Dieses Buch vereint eine überarbeitete Fassung dieser Gruselgeschichten.


Mein Eindruck:

Ich habe schon alle vorherigen Werke von Torsten Sträter - egal ob in geschrieben oder gesprochen - verschlungen, mich an die Horror-Geschichten jedoch bislang noch nicht herangetraut. Comedy ist schließlich gefühlt meilenweit vom Horror-Genre entfernt und letzteres zählt nicht im zu meiner Lieblingslektüre.

Nun da es die Bände "Postkarten aus der Dunkelheit", "Hämoglobin" und "Hit the Road Jack" aus den Jahren 2004 - 2006 in überarbeiteter Fassung und als Sammelband erschienen sind, bin ich aber doch neugierig geworden.

Torsten Sträter hat eine unnachahmliche Art, konsequent jede Abschweifung vom eigentlichen Thema mitzunehmen. Und wenn man als Leser/Zuhörer überhaupt nicht mehr weiß, wo die Reise eigentlich gehen soll, gelingt dem Autor in einer abschließenden Kehrtwende stets die Rückkehr zum ursprünglichen Thema. Plötzlich ergibt das Flatterhafte und Unsortierte einen Sinn.

In seinen Horror-Storys (die übrigens sehr heimatverbunden sind dank WDR4, Stau auf der Autobahn beim Kreuz Castrop-Rauxel usw.) ist bereits der Humor, die typische Erzählweise zu erkennen und beim Lesen habe ich immer wieder die Stimme des Autors im Ohr.

Das Vorwort sollte man unbedingt lesen! Ob in den Geschichten auch Autobiografisches drinsteckt? Blutproben-Transport, Herrenschneider usw.

Die "harmlosen" Kulissen wie ein Altenheim oder eine Tankstelle zeigen, dass das Grauen auch in direkter Umgebung stattfinden kann.

Vom Werwolf über Okkultismus und Kurioses wird miteinander verquirlt und am Ende jeder Geschichte - egal wie absurd sie vielleicht sein mag und welche verrückte Wendung sie genommen hat - bleibt ein Gedanke übrig: Was für ein verrückter Kokolores!

Bereits nach wenigen Kurzgeschichten steht fest: Sträter kann tatsächlich nicht nur witzig sondern auch - auf seine absurde Art - Grusel-Geschichten mit Witz und Spannung.

Wer hier allerdings Gänsehaut pur erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Daher nur 4 von 5 Sternen, denn für Horror-Storys fehlt tatsächlich manchmal das Gruselelement; genial, fesselnd, schockierend und blutrünstig sind aber sie allemal.

Für Sträter-Fans und Liebhaber des feingeschliffenen Wortes ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen!


Fazit:

Eine bunte, unterhaltsame Sammlung kurzer Gruselgeschichten für zwischendurch.

Die für Torsten Sträter typische Erzählweise (teils ausufernden und abschweifend und mit viel Humor und Ruhrpottcharme) ist bereits zu erkennen.

Auch wenn die Geschichten fast zwanzig Jahre alt sind, haben sie vom Unterhaltungswert nichts eingebüßt und sind alles andere als kalter Kaffee.

Anlehnung an die Rubrik "Kamma nomma gucken!" aus der Sendung "Sträter" gibt es die Leseempfehlung "Kamma nomma lesen!".


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Rezensiertes Buch: "Sträters Gutenachtgeschichten" aus dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit / Der kleine Drache Kokosnuss - Alles klar! Bd.7
Siegner, Ingo

Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit / Der kleine Drache Kokosnuss - Alles klar! Bd.7


ausgezeichnet

Ein gelungener Mix aus Abenteuergeschichte und Sachbuch. Farbenfroh und anschaulich illustriert.

Inhalt:

"Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit" ist das siebte Sachabenteuer von Kokosnuss, Matilda und Oskar.

Die drei Freunde reisen gemeinsam mit Hilfe des Laserphasers 100.000 Jahre zurück in die Steinzeit, um ihren Freund Klonk und die Drachenbabys Knöpfchen und Zöpfchen zu besuchen. Letztere haben nämlich Geburtstag.

Bei diesem Abenteuer finden sie auch Antworten auf viele Fragen:
- Wie und wo haben die Menschen in der Steinzeit gelebt?

- Wie sah ihr Alltag aus?

- Welche Werkzeuge haben sie verwendet?

- Dank welcher Erfindungen wurde der Alltag erleichtert?

- Welche Tiere lebten in der Steinzeit?

Uvm.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre zum Vorlesen bzw. für geübte Erstleser



Illustrationen:

Der Vorsatz des Buches wurde sowohl für eine detaillierte Zeitleiste mit vielen Kurzinfos sowie abschließend für eine Weltkarte genutzt, um die Entwicklung und Wanderung des Menschen zu veranschaulichen.

Im Innern des Buches werden die Sachtexte von zahlreiche kleinen und größeren Illustrationen begleitet.

Beispielsweise wird gezeigt, welche Werkzeuge, Kleidung usw. dank der Mammut-Jagd das Überleben in der Steinzeit gesichert haben.

Farbenfroh und detailliert vertiefen die Zeichnungen das Gelesene und natürlich dürfen auch kunstvolle Höhlenmalereien nicht fehlen.


Mein Eindruck:

Dies ist das siebte Sach-Abenteuer der Reihe. Alle Bände können unabhängig voneinander und von den "normalen" Geschichten gelesen werden. Die Freunde sind in ihrem Abenteuer "Der kleine Drache Kokosnuss reist in die Steinzeit" zum ersten Mal Klonk und den Drachenbabys begegnet. Diese Vorgeschichte kennen wir nicht und hatten trotzdem keinerlei Verständnisprobleme.

Die Charaktere wachsen dem Leser schnell ans Herz, denn Kokosnuss und seine Freunde bilden ein tolles Team. Noch dazu sind sie wissbegierig und immer offen für neue Abenteuer.

Die Bücher der "Alles klar!"-Reihe sind ähnlich aufgebaut:

Jedes Kapitel umfasst zwei Seiten, so dass Stück für Stück selbst gelesen werden kann. Das Abenteuer ist gut strukturiert, lehrreich und informativ und dennoch spannend zu lesen. Somit eine gelungene Mischung aus Sachbuch und Abenteuergeschichte zudem ansprechend durch die vielen farbigen Illustrationen.

Wichtige Begriffe wie "Jäger und Sammler" sowie Fremdwörter wie "Homo Sapiens" sind fett gedruckt, allerdings gibt es separates kein Glossar, das sie näher erläutert. Per Fußnote werden einige Fachbegriffe und Infos (z.B. Gewicht eines Wollhaarmammuts) weiter ausgeführt.

Durch die nebenbei in das Abenteuer eingeflochten Informationen ist das Buch lehrreich und unterhaltsame zugleich.

Nur das Thema "Alltag der Kinder in der Steinzeit" vermisst man bei der Lektüre. Es wird zwar auf Jagd, Wohngemeinschaften usw. eingegangen, aber was haben die Neandertaler-Kinder den ganzen Tag über gemacht?

Wir vergeben 4,5 von 5 Forscher-Sternchen und freuen uns schon jetzt auf weitere spannende Sachbuch-Abenteuer mit Kokosnuss, Oskar und Matilda!

Fazit:

Eine faszinierende Reise in die Steinzeit. Die Freunde Kokosnuss, Matilda und Oskar erleben ein spannendes und gleichzeitig lehrreiches Abenteuer.

Eine gelungene Mischung aus Sachbuch und Geschichte, kurzweilig gestaltet und ergänzt durch viele farbenfrohe Illustrationen.

Auch für Erwachsene gibt es dank dieser Kinderbuchreihe allerlei Neues zu erfahren.


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Rezensiertes Buch: "Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Steinzeit" aus dem Jahr 2021

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Ein Sommergast für Mona Maus / Das kleine Waldhotel Bd.4
George, Kallie

Ein Sommergast für Mona Maus / Das kleine Waldhotel Bd.4


ausgezeichnet

Das vierte und letzte Abenteuer der liebenswerten Maus: charmant, warmherzig und zuckersüß und wie immer traumhaft illustriert.

Inhalt:

Der Sommer kündigt sich an und im Waldhotel sind die Vorbereitungen für eine Stachelschwein-Hochzeit in vollem Gange. Hierbei geht so Einiges schief und die Nerven des Brautpaares aber auch die der Angestellten werden arg gebeutelt.

Als eine unbekannte Mäusedame im Waldhotel auftaucht und nach Mona Maus fragt, scheint das Chaos perfekt. Wer ist diese Emma Erdbeere und welches Geheimnis verbirgt sie?

Doch plötzlich hat Mona Maus ganz andere Sorgen: ein Waldbrand bedroht das Hotel und alle Bewohner bringen sich schnellstmöglich in Sicherheit. Doch während Gäste nach Hause reisen und Angestellte bei ihren Familien unterkommen sorgt sich Mona Maus: Wohin soll sie nur gehen?


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)
ca. ab 8 Jahre (zum Selbstlesen)


Illustrationen

Ein kleiner und hochwertiger Bücherschatz.
Im Inneren ergänzen und unterstreichen zauberhafte braun-weiße Bleistiftzeichnungen die Handlung. Zudem schaffen sie eine warme und wunderbare Atmosphäre.

So schlicht die Illustrationen auf den ersten Blick wirken, so detailliert und liebevoll sind sie auf den zweiten.

Der Zeichenstil gefällt sehr und die vielen kleinen und großen Illustrationen lassen Mona und die Bewohner des Waldhotels lebendig werden. Die Darstellung der Tiere ist besonders gelungen, da Maus, Eichhörnchen, Dachs & Co. natürlich aber auch niedlich und sympathisch dargestellt sind.


Mein Eindruck:

Dies ist das vierte Abenteuer von Mona Maus und den Tieren im Waldhotel und somit das Ende einer bezaubernden Reihe.

Die Erzählungen sind in sich abgeschlossen und auch ohne die vorherigen Bände zu kennen, findet man sich schnell zurecht, da die Vorgeschichte kurz zusammen gefasst wird. Trotzdem empfehle ich, die Abenteuer in chronologischer Reihenfolge zu lesen.

Der Aufbau der Geschichte ist immer gleich:
es wird ein Fest geplant, vorbereitet und veranstaltet - passend zur jeweiligen Jahreszeit - und dem Hotel/den Gästen droht eine plötzliche Gefahr, der sich die kleine Maus mit viel Köpfchen und Mut - oftmals zunächst zum Ärger des Hotelinhabers - entgegenstellt.

Die Geschichte ist altersgerecht, einfühlsam und warmherzig erzählt und die Charaktere werden liebevoll und detailliert beschrieben.

Abermals begleiten große Sorgen die kleine Maus und wie so oft bleibt sie optimistisch:
"Wie soll man ohne das Schlechte überhaupt wissen, was gut ist?" (vgl. Mona Maus S. 56)

So schnell lässt Mona sich nicht unterkriegen. Sie sieht in allen Tieren das Gute, hilft wo sie nur kann, hat das Herz am rechten Fleck und beweist wahren Mut.

Ich kann dieses zauberhafte Abenteuer von Herzen empfehlen, denn es erzählt eine wunderschöne Geschichte voller Hoffnung über Heimat, Familie und Füreinanderdasein. Im Fokus liegt abermals die wundervolle Botschaft: „Niemand bleibt zurück! Zusammen können wir alles schaffen!“


Hinweis zum Hörbuch:

Zu jedem der vier Bände ist ein Hörbuch erschienen.
Gelesen wird die mit Musik untermalte, ungekürzte Fassung von Andreas Fröhlich.
Durch seine ganz unverkennbare Art und mit Hilfe verschiedenster Variationen der Stimme lässt er die Bewohner und Angestellten des Hotels lebendig werden.


Fazit:

Der vierte Band der zauberhaften Kinderbuchreihe rund um das Waldhotel, die liebenswerte Maus und ihre Freunde beinhaltet abermals eine außergewöhnliche und berührende Geschichte.

Mit Humor und Herz erzählt wird sie vervollständigt durch stimmungsvolle und detaillierte Illustrationen.

Wichtige Themen wie das Überwinden von Vorurteilen, Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn finden in diesem Abenteurer ihren Platz.

Von uns gibt es eine Leseempfehlung für Groß und Klein, für Jungen wie Mädchen! Die Reihe "Das kleine Waldhotel" hat das Zeug zum Kinderbuch-Klassiker!

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Rezensiertes Buch: "Das kleine Waldhotel - Ein Sommergast für Mona Mau

Bewertung vom 17.06.2021
Rico, Oskar und das Mistverständnis / Rico & Oskar Bd.5
Steinhöfel, Andreas

Rico, Oskar und das Mistverständnis / Rico & Oskar Bd.5


ausgezeichnet

Auch das fünfte Abenteuer besticht durch Wortwitz, Charme und liebenswerte Charaktere!

Inhalt:

Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:
Ersterer ist tiefbegabt und braucht daher zum Denken manchmal ein wenig länger. Letztgenannter dagegen ist hochbegabt: ein helles Köpfchen, dafür aber ängstlich und übervorsichtig.

Die beiden Jungs sind die besten Freunde ... bis jetzt!
Denn Rico und Oskar haben Krach! Aber so richtig.

Rico ist zum ersten Mal verliebt und alles andere wird zur Nebensache. Oskars Eifersucht stellt die Freundschaft auf eine harte Probe.

Noch dazu ist der Treffpunkt der Freunde, der geheime Hof, in Gefahr. Ob es der Gang gelingt, die beiden Streitenden zu versöhnen und den Spielplatz zu retten?


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Mein Eindruck:

Dies ist das fünfte Abenteuer der ungleichen Freunde Rico und Oskar. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man problemlos in die Geschichte hinein. Zu Beginn werden die wichtigsten Personen kurz vorgestellt.

Die Geschichte wird wieder von Rico mit seinen unverwechselbaren Worten und viel Witz erzählt.
Rico bezeichnet sich selbst als tiefbegabt und vergleicht seine Denkweise mit einer Bingotrommel, bei der Kugeln bunt durcheinander geraten und auch mal verloren gehen. Dieses Mal kommt zu allem Überfluss noch die Verliebtheit hinzu.

Das liebenswerte Kerlchen ist erwachsener geworden und schlägt sich mit verschiedenen Kniffen inzwischen selbstsicherer durchs Leben, beispielsweise werden Fremdwörter sowie deren Bedeutung in eigenen Worten sofort notiert. Ricos Art, die Welt zu betrachten, ist erfrischend anders. So schildert er auf seine Weise die Herkunft des Ausdrucks "Eselsbrücke" oder fasst grammatikalische Eigenheiten zusammen:

"APOSTROPH: Ein Wortzipfelchen, das eine kleine Abkürzung bedeutet. Man benutzt es auch, wenn man auf die Frage »Wessen?", an eine Antwort, die mit s endet, nicht noch ein s hängen will, wie zum Beispiel: Lars' Kochbuch. Es gibt sogar extra falsche Apostrophe für Leute, die ihre Läden Horst's Wurststübchen oder Gabi's Nagelstudio nennen und die mittwoch's Ruhetag haben." (vgl. S. 26)

Für diesen letzten Satz feiere ich Rico! Allein aufgrund der neuen Sichtweisen und Wortschöpfungen ist das Abenteuer wie immer ein großartiges Lesevergnügen.

Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail angelegt und was wäre Rico ohne seinen besten Freund: Oskar bildet den perfekten Gegenpart. Als Leser leidet man richtig mit, wenn die beiden aufgrund Streit und Eifersucht kein Wort mehr miteinander wechseln.

In diesem Abenteuer gilt es, den Spielplatz zu retten, der einem Hochhaus weichen soll. Rico und Oskar ermitteln aufgrund ihres Streits getrennt voneinander. Während Rico seinen Part gewohnt in der Ich-Form erzählt, schildert er dieses Mal Oskars Erlebnisse besser gesagt "Oscars kapitale Abenteuer" in kurzen Einschüben als allwissender Erzähler. Die Handlung wird kurzerhand auf den Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verlegt und inhaltlich und sprachlich angepasst, was wunderbare Worte wie "fulminant" beinhaltet, Auch die Schriftart und Illustrationen sind entsprechend auf alt getrimmt.

Die Geschichte besticht neben der wunderbaren Erzählweise und ihren liebenswerten Anti-Helden durch Geheimnisse aus der Vergangenheit, dreiste Betrügereien sowie turbulente und berührenden Rettungsaktion. Sie zeigt, dass man auch mal Fünfe gerade lassen muss und wie wichtig Vertrauen und Zusammenhalt ist.

Fünf Sternchen und eine Leseempfehlung für diesen spannenden Kinderkrimi mit Tiefgang über Streit, Eifersucht und Versöhnung.


Fazit:

Rico und Oskar erleben ihr fünftes spannendes Abenteuer:
Wortwitz, spannende Familiengeheimnisse und überraschende Wendungen sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen, ebenso wie die liebenswerten Protagonisten und die außergewöhnliche Erzählweise.

Eine Kinderbuchreihe, die ich Groß und Klein ans Herz legen möchte.


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Rezensiertes Buch "Rico, Oskar und das Mistv

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Die Brücke der toten Hunde / Alan C. Wilder Bd.1
Wirbeleit, Patrick

Die Brücke der toten Hunde / Alan C. Wilder Bd.1


ausgezeichnet

Ein fantastisches Abenteuer mit viel Witz, schaurigen Gespenstern und einem unerschrockenen Geisterjäger.

Inhalt:

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt der junge Alan dessen Firma. Doch die "Alan C. Wilder Ltd." ist nicht irgendeine Detektei:

Sie bietet Hilfe bei übersinnlichen Problemen aller Art und ist spezialisiert auf Phänomene wie Poltergeister, Dämonen und Gespenster.

Alan nutzt seine Gabe, mit Geister Kontakt aufzunehmen, und gleich der erste Fall führt ihn auf eine Brücke, von der sich aus unerklärlichen Gründen bereits sechzig Hunde hinab in den Tod stürzten.

Wer wohl die armen Tiere seit Jahrzehnten zu sich ruft? Und warum?

Keine leichte Aufgabe für Alan. Der Junge wird bei seinen Ermittlungen auf eine harte Probe gestellt, denn Geisterjagd ist nichts für schwache Nerven!



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre




Illustrationen/Covergestaltung:

Das Cover ruft sofort Erinnerungen an Geistererzählung und Detektivgeschichten wach, z. B. Klassiker wie "Der Hund von Baskerville".

Die schaurig schöne Gruselstimmung ist fast schon greifbar. Der Clou: die drei "glühenden" Hunde leuchten tatsächlich im Dunkeln.

Der Stil von Ulf K., Illustrator und Comiczeichner, passt einfach perfekt: schlicht und trotzdem vielseitig und punktgenau.

Die Gestaltung der Figuren sowie deren schlichte aber effektvolle Mimik ist einfach nur herrlich und beim Anblick der Geister muss man unweigerlich schmunzeln. Der Humor der Geschichte spiegelt sich hervorragend auch in den Zeichnungen wieder. Alan tappt auch mal im Dunkeln (sowohl mit seiner Theorie wie auch tatsächlich) und somit bleibt auch das eine oder andere Panel kurzerhand vollkommen schwarz.

Die gruselige Atmosphäre ist einfach wunderbar und altersentsprechend harmlos.

Das Zusammenspiel von Bild und Text ist hervorragend gelungen.

Beim Comic sprechen die Bilder oft auch für sich und führen die Handlung weiter, gerade für Lesemuffel ein willkommener Ansporn.



Mein Eindruck:

Dies ist das erste übersinnliche Abenteuer und ich hoffe, dass noch viele weitere folgen werden.

Die Geschichte wird von Alan selbst mit viel Humor und spannend erzählt, man kann prima mitfiebern und wird von Beginn an in die Handlung reingezogen.

Alan ist gewitzt und nicht auf den Mund gefallen. Ein unerschrockener und entschlossener Geisterjäger.

Nebenfiguren wie der Helfershelfer Lord Peter, ein Äffchen, das im Büro für Ordnung sorgt und Alan bei den Ermittlungen begleitet, oder der Geist des Vaters, der weiterhin im Familienarchiv Nachforschungen anstellt und dem Sohnemann Ratschläge gibt, machen das ungewöhnliche Abenteuer noch unterhaltsamer.

Der Wortwitz und Alans lockere Erzählweise sorgen für ein großartiges Lesevergnügen. Aufgrund der kurzen Texte ist dieser Comicband besonders für Lesemuffel und Comic-Neulinge interessant. Die Lektüre der knapp 100 Seiten vergeht wie im Flug.

"Die Brücke der toten Hunde" ist als Band 1 gelistet und ich bin gespannt auf weitere Abenteuer des sympathischen Geisterjägers.



Fazit:

Ein phantasievolles und witziges (kindgerechtes) Grusel-Abenteuer, welches durch einen sympathischen Geisterjäger, einen kniffligen Fall und atmosphärische Zeichnungen besticht.

Ein außergewöhnlicher und herrlich schräger Gruselspaß für große und kleine Comicfans.



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Rezensiertes Buch: "Alan C. Wilder Ltd. - Protokolle des Übersinnlichen - Die Brücke der toten Hunde" aus dem Jahr 2020

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2021
Mord mit verteilten Rollen / Ein Fall für Hercule Poirot Bd.27
Christie, Agatha

Mord mit verteilten Rollen / Ein Fall für Hercule Poirot Bd.27


ausgezeichnet

Hercule Poirot und Ariadne Oliver ermitteln: brilliant, spannend und unterhaltsam mit Charme und in einer imposanten Kulisse.

Inhalt:

Die Schriftstellerin Ariadne Oliver hat sich bereit erklärt, anlässlich eine Gartenfestes auf Nesse House ein Mörderspiel zu organisieren.

Zwar entsteht aufgrund ihrer blühenden Fantasie rasch ein verzweigtes und undurchsichtiges Gebilde mit Täter, Motiv und Schauplatz des Verbrechens, dennoch wendet sie sich hilfesuchend an Hercule Poirot.

Wie sehr von Nutzen die Anwesenheit eines brillanten Kopfes ist, zeigt sich schon bald, denn aus dem harmlosen Rollenspiel wird plötzlich tödlicher Ernst, als die kleine Marlene, die das Opfer "spielen" soll, tatsächlich ermordet aufgefunden wird.

Welche tragischen Ereignisse und Familiengeheimnisse verbergen sich dahinter?



Mein Eindruck:

Dies ist der dreißigste Fall für Hercule Poirot.

Dank des Vorwort (verfasst anlässlich der britischen Neuausgabe im Jahr 2014) erfährt man, dass Agatha Christie ein reales Anwesen als Vorlage für ihr mörderisches Rollenspiel gewählt hat. Das Haus, in dem der Roman spielt, ist nämlich Christies eigenes in Devon: Greenway House in Greenway Estate. Fans der Hercule Poirot Serie mit David Suchet in der Hauptrolle konnten es darin bereits bewundern.

Die Kulisse wird derart detailliert beschrieben, dass man sie tatsächlich vor Augen hat.

Der Originaltitel "Dead Man's Folly" gibt übrigens einen zusätzlichen Fingerzeig, worauf zu achten ist. Bei Agatha Christie Krimis lohnt sich immer ein Blick auf die Original- bzw. Alternativtitel.

Wie bei den meisten Agatha Christie Krimis tappt man auch in diesem Mordfall als Leser lange Zeit, vielleicht sogar bis zum Schluss im Dunkeln:

zahlreiche Verdächtige und falsche Fährten, die zu Spekulationen anregen, und am Ende wird die unerwartete Auflösung präsentiert.

Der Fokus aber liegt wie so oft auf den detailliert entworfenen Charakteren, der Kluft zwischen der gehobenen Gesellschaft und deren Bediensteten.

Hercule Poirot besticht und überzeugt durch seine geniale Kombinationsgabe. Die (charmante) Arroganz und Ordnungsliebe sorgen auch in diesem Kriminalfall für Unterhaltung.

Ariadne Oliver bildet das perfekte Gegenstück zum peniblen Poirot: etwas unkonzentriert, chaotisch und wahnsinnig impulsiv und kreativ. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ist ein schwieriger Charakter, eine Person, die man liebt oder hasst. In diesem Fall allerdings ist ihre Rolle unverzichtbar.

Wer englische Kriminalromane im klassischen Whodunit-Stil schätzt, wird an diesem kniffligen Fall und den abwechslungsreichen Charakteren seine Freude haben.



Fazit:

"Mord mit verteilten Rollen" hat alles, was man von einem Krimi erwartet:

interessante und vielseitige Charaktere, eine imposante Kulisse und ein fesselnder und unterhaltsamer Plot, spannend bis zum Finale!

Für mich einer der besten Agatha-Christie-Krimis.



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Rezensiertes Buch: "Mord mit verteilten Rollen" aus dem Jahr 2020 inkl. Vorwort anlässlich der britischen Neuausgabe 2014

Hinweis: Auch erschienen unter dem Titel "Wiedersehen mit Mrs. Oliver"

Bewertung vom 10.06.2021
Alien Academy Bd.1
Till, Jochen

Alien Academy Bd.1


ausgezeichnet

Ein gelungener Einstieg in eine außergewöhnliche, witzige und herrlich schräge Kinderbuchreihe.

Inhalt:

Cody wacht eines morgens auf und hat einen totalen Blackout!
So viele Fragen rasen dem Jungen durch den Kopf:

- Wieso sehen meine Eltern so seltsam aus? Ganz anders als ich mit ihren drei Pobacken, Rüsseln und grüner Haut.
- Welche Sprache sprechen sie?
- Was hat es mit diesem mysteriösen Unfall auf sich, der für seinen Gedächtnisverlust verantwortlich sein soll?

Als wäre das alles noch nicht genug, eröffnen ihm seine "Eltern", dass er ab heute wieder zur Schule gehen soll: in die Alien Academy!

Bereits auf der Fahrt zur Schule kommen immer neue Fragen auf, denn keiner seiner Mitschüler gleicht dem anderen und alle haben wie Cody ihr Gedächtnis verloren.

In Brocken, Loff, Fluffy, Tripto und NRG findet Cody schnell Freunde.
Ob es ihnen gelingen wird, herauszufinden, was geschehen ist und warum ihnen die Erwachsenen keine klaren Antworten geben wollen?


Illustrationen:

Den Zeichenstil von Raimud Frey mögen wir sehr: cool, witzig und außergewöhnlich.

Die tollen comic-artigen Illustrationen werden durch blaue Highlight ergänzt. Obwohl sie bereits in schwarz-weiß beeindruckend wirken.

Die Gestaltung der verschiedenen Spezies und der Roboterist detailliert und die im Abenteuer beschriebenen Eigen- und Besonderheiten sind genial umgesetzt.

Neben Cody - der im Gegensatz zu den anderen für uns natürlich völlig normal (aber nicht langweilig) aussieht - haben sich der Brocken und Fluffy in unser Herz geschlichen.
Ersterer wegen seiner immensen körperlichen Stärke und gleichzeitig völligen Schüchternheit mit Dackelblick und letzterer, weil er einfach so zuckersüß ausschaut mit seinen großen Kulleraugen. Ich muss zugeben, dass ich auch nicht widerstehen könnte und Fluffy am liebsten den ganzen Tag streicheln würde ;-) Als krasser Gegensatz zu seinem knuffigen und niedliche Äußeren passt der miesgelaunte Gesichtsausdruck einfach perfekt.


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Mein Eindruck:

Jochen Till ist mit seiner „Alien Academy“ ein perfekter Einstieg in eine spannende Kinderbuchreihe gelungen.

Mit viel Humor und noch mehr Fragezeichen im Kopf erzählt Cody seine unglaubliche Geschichte, die kleine und große Leser von der ersten Seite an fesselt.

Er entdeckt zwar immer neue Hinweise, doch diese verwirren ihn nur noch umsomehr. Wie gut, dass er in der Schule auf Gleichgesinnte trifft.

Optisch und charakterlich unterscheiden sich alle Schüler wie Tag und Nacht, aber gerade von diesen Besonderheiten und Eigenarten lebt das Abenteuer. Die Spannweite reicht vom riesigen Koloss Brocken, der vor allem und jedem Angst hat und - ganz dem Motto "harte Schale, weicher Kern" - ein total schüchternes und liebenswertes Kerlchen ist, bis hin zum immer gut gelaunten und neugierigen Tripto.

Die Geschichte besticht zudem durch Witz und Wortspiele. Beispielsweise heißen die Lehrkräfte "Knowitall" und sind auf den ersten Blick tatsächlich allwissend. Für Lacher sorgt der Austausch der Knowitall-Einheit einer neueren Generation gegen ein älteres Modell, dass im Hinblick auf Höflichkeit und Umgangsformen selbst noch sehr viel zu lernen hat.
Das Abenteuer steckt voller verrückter und herrlich schräger Einfälle und so überraschen neben der eigentlichen Story jede Menge skurrile Einfälle.

Wir hatten viel Freude und sind neugierig, wie die Abenteuer für Cody und seine Freunde weitergehen. Denn - soviel sei verraten - Unklarheiten und Rätsel gibt es am Ende noch immer genug ;-)


Fazit:

Die Geschichte wird mit viel Witz erzählt und besticht durch außergewöhnliche, grundverschiedene Charaktere und herrlich schräge Dialoge.

Ein außerirdisches Abenteuer mit vielen Besonderheiten, Geheimissen und spannenden Wendungen.

Die modernen schwarz-weiß Illustrationen mit ihren blauen Highlights ergänzen das Abenteuer perfekt und lassen die Alien-Freunde lebendig werden.

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Rezensierte

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2021
Ein Drachenfreund für Linus / Erst ich ein Stück, dann du Bd.1
Schröder, Patricia

Ein Drachenfreund für Linus / Erst ich ein Stück, dann du Bd.1


ausgezeichnet

Ein humorvolles und warmherziges Abenteuer mit liebenswerten Charakteren und zauberhaften Illustrationen. So macht Lesenlernen Spaß!


Inhalt:

Der kleine Drache Fumo lebt mit seiner Herde hoch oben in den Bergen. Eigentlich sollte es ein Grund zum Feiern sein, dass er und seine Freunde allesamt sieben Jahre alt geworden sind. Doch im Gegensatz zu den anderen Drachenkindern will es mit dem Feuer speien bei Fumo noch nicht recht klappen. Alles, was er hervorbringt, ist eine lauwarme, rote Soße.

Linus und seine Familie wohnen im Tal. Der Junge ist zwar schon acht Jahre alt, aber dennoch immer und überall der Kleinste.

Durch Zufall treffen die beiden Außenseiter aufeinander und freunden sich an. Obwohl der Menschenjunge selbst natürlich kein Feuer spucken kann, hat er einen genialen Plan, um dem kleinen Drachen zu helfen.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahren (zum Vorlesen)
oder für Erstleser/Erstklässler gemeinsam bzw. im Wechsel mit einem geübten Vorleser



Illustrationen/Covergestaltung:

Die Bücher der "Erst ich ein Stück, dann du"-Reihe sind aufgrund ihres Designs sofort zu erkennen. Dieses wurde zwar nun umgestaltet, dennoch verbindet diese Reihe nach wie vor ein ähnliches Layout.

Das Abenteuer von Linus und seinem Drachen Fumo aus dem Jahr 2007 war eines der ersten der Reihe und wurde nun ebenfalls in neuem Gewand nochmals veröffentlicht.

Das Buch ist reich an farbenfrohen Illustrationen, denn auf jeder Doppelseite finden sich kleine und größere, liebevoll gestaltete Zeichnungen, die die Handlung widerspiegeln.

Den unverwechselbaren Zeichenstil von Ute Krause mögen wir sehr: mit nur wenigen Strichen gelingt es ihr, die liebenswerten Charaktere zum Leben zu erwecken. Die Mimik des kleinen Drachen sowie der Kontrast zwischen grüner Schuppenhaut und roter Soße ist herrlich anzusehen.



Mein Eindruck:

Wir haben bereits einige Bücher der "Erst ich ein Stück, dann du"-Reihe gelesen und das von Patricia Schröder entwickelte Konzept des abwechselnden Lesens empfiehlt sich für Vorschulkinder sowie für Erst- und Zweitklässler.

Die Kapitel sind kurz und man kann sich das Abenteuer gut einteilen. Die Passagen für Leseanfänger sind fett und größer gedruckt und eine einfache Wortwahl sowie kurze Sätze erleichtern die ersten Leseversuche. Ohne große Stolpersteine sind diese Zeilen gut zu bewältigen, so dass erste Erfolgserlebnisse zum Weiterlesen animieren.

Das Abenteuer wird mit Humor und Charme erzählt. Hierbei ist die Handlung einfach gehalten, damit jüngere Leser gut folgen können.

Die Charaktere schließt man schnell ins Herz:

Den kleinen Fumo, weil er so anders ist, als die anderen, und Linus, weil er das Herz am rechten Fleck hat und seinem Drachenfreund zeigt, dass eine Schwäche auch eine Stärke sein kann.

Sorgen und Versagensangst aber auch Freundschaft und Selbstvertrauen ziehen sich durch das gesamte Mut-mach-Abenteuer.

Die warmherzige und humorvolle Geschichte zaubert so kleinen Lesern und großen Vorlesern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Fünf drachenstarke Sterne und eine Leseempfehlung für dieses Abenteuer.

Zudem eine Buchreihe, die wir allen i-Dötzchen ans Herz legen möchten.



Fazit:

Gemeinsamer Lesespaß und Motivation für Erstleser:

Die größer und fettgedruckten Passagen in Fibelschrift sind speziell für Anfänger konzipiert, so dass das Buch sehr gut gemeinsam, d. h. im Wechsel gelesen werden.

Eine humorvolle und abenteuerliche Mut-mach-Geschichte, warmherzig und spannend erzählt mit liebenswerten Charakteren und wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen.

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Rezensiertes Buch "Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus" aus dem Jahr 2021

Bewertung vom 10.06.2021
Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte


ausgezeichnet

Eine witzige und lehrreiche Geschichte.
Steckdosen wird man anschließend mit ganz anderen Augen sehen ;-)

Inhalt:

Da die Eltern ein romantisches Wochenende in Venedig planen, werden die Kinder die Zeit mit Oma und Opa verbringen.
Doch bevor es überhaupt soweit kommt, stellt die sechsjährige Tiffany die Frage, wofür so ein romantisches Wochenende überhaupt gut sein soll. Sie hat so etwas schließlich noch nie gebraucht.

Ihre große Schwester Luisa allerdings plant eines mit ihrem Freund Justin. Auch wenn sie es "Zelten" nennt.

Nun ist es an Papa, ein wichtiges und heikles Gespräch zu führen. Bei dem selbstverständlich alle zuhören und mitreden wollen.


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre


Illustrationen und Covergestaltung:

Hochrote Wangen, Vater und Tochter nebst Freund auf dem Sofa eng zusammen ... Die Peinlichkeit ist schon fast greifbar und dann ist das Trio auch noch umringt von neugierig blickenden Großeltern, Nachbarn usw.

Das Buch ist wunderschön und farbenfroh illustriert. Auf jeder Doppelseite finden sich große und kleine Illustrationen.

Den Zeichenstil von Astrid Henn mag ich sehr. Lustige und liebenswerte Details ergänzen die Illustrationen, beispielsweise kleine Hinweise auf andere Kinderbücher des Autors oder vorherige Abenteuer der Familie.


Mein Eindruck:

Nach Oma mit kaputten Internet und Opa mit defektem Wasserkocher hat Marc-Uwe Kling sich nun dem Vater gewidmet. Dem armen Kerl wird die Aufgabe übertragen, mit seiner älteste Tochter Luisa und ihrem Freund ein "heikles Gespräch" zu führen.

Im Fokus stehen wieder Mama, Papa, Tochter Tiffany (6), Sohn Max (12) und die älteste Tochter Luisa (17) sowie die Großeltern.

Das Gespräch sollte zwar zwischen Vater, Tochter und deren Freund Justin stattfinden, aber verständlicherweise sind alle anderen Familienmitglieder neugierig und so stehen bald auch die Großeltern und sogar der Nachbar interessiert daneben. Während die Eltern klischeehaft versuchen, mit Blümchen und Bienchen bzw. Steckdose und Stecker der Stehlampe das Wunder des Lebens zu erklären, stehen der kleinen Tiffany bald nur noch Fragezeichen im Gesicht.

Die Steckdose wird man als Leser wohl anschließend mit anderen Augen sehen oder sogar jedes Mal um Erlaubnis fragen.

"Das äh, das Wichtigste ist natürlich, dass man die Steckdose vorher fragt." (vgl. Papa S. 38)

Zum Glück übernimmt letztendlich Luisa das Gespräch. Hier zeigt sich, wie aufgeklärt sie bereits ist, und dass man Kindern auch ohne blumige Umschreibungen die normalste Sache der Welt erläutern kann.

Allerdings würde ich das Buch eher ab 8 Jahre aufwärts empfehlen. Denn der zweite Teil der Geschichte widmet sich nicht nur der korrekten Benennung der Geschlechtsorgane oder der Frage, wie denn nun eigentlich das Baby in den Bauch der Mutter gelangt. Auch auf Verhütung, freie Liebe in den 1960er Jahren und verschiedene Formen von Sexualität geht die Geschichte ein.

Es ist somit kein reines Sachbuch, sondern kann dank Humor und viel Augenzwinkern hervorragend als Einstieg in das - dann hoffentlich nicht mehr ganz so heikle - Thema genutzt werden.


Fazit:

Ein lehrreicher und unterhaltsamer Lesespaß für Groß und Klein:

Aufklärung funktioniert auch anders, denn der Autor spielt mit viel Witz und Ironie ganz bewusst mit Konventionen, Klischees und veralteten Vorstellungen.

Der ideale Einstieg für ein "heikles" Gespräch mit dem eigenen Nachwuchs.

Den Zusatz "Das witzigste Aufklärungsbuch seit dem Urknall" kann ich nur unterschreiben und gebe eine Leseempfehlung für diese herrlich schräge und lehrreiche Geschichte!

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Rezensiertes Buch: „Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte" aus dem Jahr 2021

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