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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2016
Rattenfängerin
Weiss, Claudia

Rattenfängerin


sehr gut

Wie bereits bei den Vorgängerbänden, bin ich auch hier wieder von der Geschichte und den darin verwobenen historischen Ereignissen stark beeindruckt.

Geschickt versteht es die Autorin, dem Leser noch ein bisschen Geschichtsunterricht unterzujubeln, was mitunter auch ganz schön anstrengend sein kann. Kaum hat man sich mit dem Hauptstrang beschäftigt und die Protagonisten zugeordnet, erwartet den Leser Seitenlänge historische Ereignisse und Details, die jedoch nie langweilig wirken, nur den Lesefluss beim Hauptstrang etwas einbremsen.

Da ich Wrangel und Gattin bereits aus den Vorgängerbänden kenne, waren sie mir vertraut und ich konnte mich sofort wieder in deren Handlungen einfinden. Die Örtlichkeiten waren so detailliert beschrieben, so dass ich mir alles genau vorstellen konnte, ja teilweise fast schon selbst den Brandgeruch wahrgenommen habe.

- Fazit -

Das Buch ist zwar eigenständig zu lesen, um aber die Handlungen der Protagonisten noch besser verstehen zu können, empfehle ich, die Vorgängerbänden zu lesen. Historisch interessierte Leser und Hamburg Kenner werden bei diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen.

Allein wegen der vielen eingeworfenen historischen Details und Ereignisse, ziehe ich einen Punkt ab und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 20.03.2016
Belle - Der Fluch von Balmoral Castle
Amreich, Conny

Belle - Der Fluch von Balmoral Castle


ausgezeichnet

Oh....ein tolles Buch ....seufz....doch leider schon zuende.. Schon das Cover fand ich zauberhaft, interessant, aber auch etwas mystisch. Bedingt wohl durch die beiden Augen.

Aber beginnen wir von vorn: [Spoiler] Alles beginnt in Indien im Jahr 1857. Dort tobt der Krieg zwischen den Indern und den Briten. Obwohl sie mit ungleichen Waffen kämpfen (Schwert und Elefant, Gewehr und Pferd) gibt es ein ständiges Aufbäumen der beiden Fronten. Grausam werden die Inder gefangen genommen und getötet. Aber auf den Anführer der Inder wartet eine besonders brutale und grausame Strafe. Er wird in blutige Kuhhäute eingenäht (die Kuh gilt im Übrigen als Heilig in Indien), und vor eine Kanone gebunden. Mit seinen letzten Worten spricht er einen Fluch aus. Den Flüche gegen Arthur of Cumberwall. Auf das alle Menschen erkennen, welches Monster er ist.

Die Geschichte fängt nach einem Zeitsprung und Ortswechsel aber erst richtig an. Nämlich als 1877 in Schottland ein Tierarzt die Nachricht erhält. dass er das kranke Pferd der Königin heilen soll. Seine Tochter Belle, die ebenfalls gerne Tierärztin werden möchte, begleitet ihn und das Abenteuer bzw. das Märchen nimmt seinen Lauf.

Die Autorin, Conny Amreich, hat es geschafft, mich auf den ca. 220 Seiten komplett in eine Märchenwelt abtauchen zu lassen. Gänzlich vergessen waren Zeit und Raum, ich wollte einfach nur lesen.

Märchen mit kriminalistische Handlung, so würde ich dieses Buch einordnen. Viele schöne Seufz-Momente, sehr interessante und spannende Szenen, und Protagonisten, die einfach liebenswert sind.

- Fazit -

Ein tolles und kurzweiliges Buch, für zwischendurch. Märchen gespickt mit ein bisschen Krimi.... aber ganz viel Unterhaltung.

Ich habe es sehr genossen und vergebe deshalb 5 Sterne.

Bewertung vom 06.03.2016
König in Ketten
Thurner, Michael M.

König in Ketten


gut

Der aufmerksame Leser meiner Rezensionen wird inzwischen wissen, dass ich ein absoluter Cover-Käufer bin. Genau aus diesem Grund wollte ich auch das vorliegende Buch haben. Ein Langschwert mit Ketten.... das hatte mich schon sehr neugierig gemacht.

Der Rückentext klang ebenso interessant, und auch der Prolog machte mich neugierig. Was genau war das Lederland? Und was hatte es mit dem Fetten Mann auf sich.

Schnell hatte ich mich dann auch in die Geschichte eingelesen. Aber schon nach einigen Seiten habe ich festgestellt, dass die Charakteren mir irgendwie zu farblos sind. Klar, einige Großmäuler sind dabei, die auch gerne mal etwas derber auftreten, aber ansonsten konnte mich niemand so richtig fesseln.

Auch die Geschichte selbst plätschert so ein bisschen vor sich hin. Zwar nicht langweilig, aber auch nicht wirklich rasant und spannend. Ich würde eher sagen, dass man einfach nur liest.

Sehr gut fand ich zu Beginn das Personarium. So war gleich klar, mit wem man es zu tun hatte.

- Fazit -

Es ist ein Fantasyroman, der einfach nett zu lesen ist. Sprachlich sehr modern, jedoch eine wenig mitreißende Geschichte.

Bewertung vom 05.03.2016
Toter geht's nicht / Henning Bröhmann Bd.1
Faber, Dietrich

Toter geht's nicht / Henning Bröhmann Bd.1


ausgezeichnet

Als "alte" Krimi-Tante wollte ich unbedingt diesen Krimi lesen. Lange hatte ich ihn auf meiner Wunschliste und plötzlich hatte sich die Gelegenheit geboten, dieses Buch zu erhalten. Schon das Cover hatte es mir seiner Zeit angetan. Was wohl dieser Fuchs damit zu tun hatte? Sehr gespannt habe ich mich an das Debüt des Autors, Dietrich Faber, gemacht. Und ... ich wurde nicht enttäuscht.

In Kriminalhauptkommissar Bröhmanns erstem Fall lernt der Leser den leicht chaotischen und etwas verteilten Henning Bröhmann kennen, der plötzlich alleinerziehender Vater von zwei Kindern wird. Aber nicht, dass man denkt, die Frau wäre gestorben oder so..... nein.... ganz anders. Aber hierzu möchte ich nicht mehr verraten.

Obwohl die kriminalistische Handlung in diesem Buch etwas zu kurz kommt, erlebt man die Familie Bröhmann, wie sie leibt und lebt. Durch die sehr moderne Sprache mit viel Wortwitz erscheint der Krimi jedoch gar nicht zweitrangig. Geschickt versteht der Autor es, immer wieder zum Mord zurückzukehren, dann aber auch wieder an er Familiengeschichte weiter zu arbeiten, bis dann zum Schluss.... nee, das Ende verrate ich nicht. Eines sei jedoch gesagt, es ist ein unerwarteter Ausgang, aber mit viel Spannung zum Nachfolgeband.

- Fazit -

Krimi oder Familiendrama....das ist hier die Frage. Ich würde sagen, es ist beides, jedoch sehr geschickt miteinander verwoben. Nie langweilig, vielmehr ein wahrhaft heiterer und beschwingter Lesegenuss.

Band 2.... ich koooomme

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2016
Winteräpfel
Knoblich, Heidi

Winteräpfel


ausgezeichnet

Das tolle Cover vermittelt direktes Winterfeeling. Man kann förmlich das Geräusch des fallenden Schnees vernehmen. Das Knirschen des Schnees unter den Kufen des Schlittens.... absolutes Winterfeeling. Sofort verspürte ich den Drang in diesem Buch zu lesen, die Fotos zu betrachten und mich von der Autorin in eine Zeit versetzen zu lassen, in der zwar die erste Elektrische Eisenbahn gebaut, die erste Tollwut-Schutzimpfung entwickelt wurden und die Frauen um ihr Wahlrecht gekämpft haben, aber auch jene Zeit, in der es Menschen wie Fanny Mayer gab. Fanny, die völlig selbstlos ihr bisheriges Leben aufgegeben hatte, weil ihr Bruder plötzlich mit einem Neugeborenen alle da stand. Gerade war seine Frau gestorben, da zieht seine Schwester bei ihm ein. Eigentlich nur vorübergehend, so war zumindest der Plan. Aber man ahnt es schon. Das Leben geht manchmal seltsame Wege.

Durch Heidi Knoblichs einfühlsamen Schreibstil, erlebt der Leser, wie sich Fannys Welt langsam aber sicher verändert. Bedingt auch durch Armand Truffaut. Mehr möchte ich jedoch nicht über Armand verraten. Fanny, die sehr geradlinig, aufrichtig und abergläubisch ist, erfährt auf dem Feldberger Hof, die andere Seite des Lebens. Aber durchaus ein Leben, in dem sie sich sehr wohl fühlt.

Neben der Geschichte, haben mir auch die Karten zu Beginn und zum Ende des Buches gefallen. Sie ermöglichen einen schönen Ausblick auf den Feldberg nebst den umliegenden Dörfern und Städten.

Auch das Portrait von Fanny Mayer finde ich sehr gut, da es mir sehr geholfen hat, mir die Protagonistin noch besser vorstellen zu können, obwohl die Autorin Fanny perfekt charakterisiert hat.

Die Worterklärungen im Glossar helfen wirklich, die Sprache besser zu verstehen. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich Begriffen mehrmals laut ausgesprochen habe um deren Bedeutung herauszufinden und die Sprache bzw. den Dialekt etwas nachzuahmen. (Hierzu verweise ich auf das Wort "Stierenaugen", dessen Bedeutung ich nur erahnen konnte.)

Da mir das Buch als Jubiläumsausgabe "125 Jahre Skilauf im Schwarzwald" vorliegt, möchte ich auch unbedingt noch auf die tollen Fotos im Anhang verweisen. Wunderschöne Fotos wurden hier zur Verfügung gestellt.

- Fazit -

Ich habe wirklich jede Seite dieses Buches genossen. Die Worte waren sehr gefühlvoll gewählt, die Protagonisten beeindruckend charakterisiert, die Umgebung detailliert beschrieben. Die ganze Geschichte wirkte so realistisch, das man fast schon den Duft der Äpfel riechen konnte.

Vielen Dank für die tollen Lesestunden

Bewertung vom 02.03.2016
Der Löwe des Kaisers 01 - Der Aufstieg
Kempf, Cornelia

Der Löwe des Kaisers 01 - Der Aufstieg


ausgezeichnet

Als großer Historienfan war ich über den Umfang bzw. dem Gewicht des Buches doch etwas erschrocken. Puhl, hoffentlich handelt es sich nicht nur um trockenes Geschichtswissen. Aber ...... weit gefehlt. Von trockenem Wissen - keine Spur. Ganz im Gegenteil, stellenweise musste ich sogar laut lachen. Aber mal schön der Reihe nach.

Die Autorin, Cornelia Kempf, beschreibt auf ca. 600 Seiten das Leben zweier Brüder in den Jahren 1152 - 1174. Ein Leben, das durch die Kriegswirren und Machtkämpfe sehr geprägt ist. Aber auch ein Leben, wie es unterschiedlich nicht sein könnte. Unterschiedlich, aber doch wiederum sehr ähnlich.

Der Leser wird durch den ausgeprägten Schreibstil Und die detaillierten Beschreibungen, in die vergangene Zeit versetzt. Eine Zeit, die wir alle zwar aus dem Geschichtsunterricht kennen, jedoch erleben wir hier Einhard und Gunnar auf unserer gedanklichen Zeitreise. Durch diese beiden Protagonisten wird die Geschichte absolut realistisch und gefühlsnah. Beide Charakteren werden so detailliert beschrieben, dass man mit ihnen fühlt. Kleine heitere Szenen schaffen es immer wieder, die trockenen Geschichtsdaten aufzulockern. Gunnars freche Art hatte mir hier besonders gut gefallen. (Beispiel Seite 23: Nachdem sich alle Beteiligten über ihre Heldentaten unterhalten haben, steht Gunnar auf und sagt " Meine Herren, ich werde jetzt in den Burghof gehen, meinen Mageninhalt ganz heldenhaft bis auf die Galle entleeren, einen ritterlichen Furz ablassen und dann schlafen gehen!") Einhard zeigt sich stattdessen immer etwas besonnener. Zwillinge also, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alles kommt so ein bisschen ins Schwanken, als Gunnar auf die Idee kommt, dass Einhard mit ihm die Rollen tauscht. Ab hier dürfte nun klar sein, dass es nicht gut gehen kann.

Natürlich wird auch auf die geschichtlichen Details eingegangen, jedoch liegt der Fokus stets auf den Zwillingen. So ist ein trockenes Geschichtsbuch, wie anfänglich befürchtet, absolut nicht zu befürchten.

Sehr gut hat mir auch das Personenregister zu Beginn des Buches gefallen. Hier wird klar nach fiktiven und historischen Personen unterschieden.

Aber auch ein Glossar ist zu finden. Zwar sehr minimiert, jedoch wird in der Geschichte selbst auch auf diverse Begriffen eingegangen, so dass sich im angesprochenen Glossar nur vier Begriffe mit ihren Definitionen befinden.

- Fazit -

Selten habe ich mich bei einem historischen Roman so gut unterhalten. Ich war keineswegs von den Daten oder Ereignissen überfordert ... dank den heiteren Szenen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin sehr gespannt, wie das Leben von Gunar und Einhard weiter geht.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2016
Das Joshua-Profil (eBook, ePUB)
Fitzek, Sebastian

Das Joshua-Profil (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lange hatte ich schon darauf gewartet, endlich dieses Buch in Händen zu halten. Da ich bislang alle Fitzek Thriller gelesen hatte, war ich nun sehr gespannt. Gerade weil er auch etwas anders werden sollte.

Und was soll ich sagen...? WOW!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2016
Die Ehre des Scharfrichters
Harrington, Joel F.

Die Ehre des Scharfrichters


sehr gut

Schon lange interessiere ich mich für die Geschichte und das Leben eines Scharfrichters im Mittelalter. Aus diesem Grund verbringe ich auch einen Teil meiner Freizeit in einer historischen Gruppe, die sich mit dem Leben und Wirken eines Scharfrichters befasst.

Viele Mythen kreisen um das Aussehen und das Leben eines Meisters Frantz oder wie sie auch immer geheißen haben. Vieles wurde in diese Scharfrichter- und Henkerdynastien im Laufe der Jahre hinein interpretiert. Auch immer wieder kommt die Frage auf, hatte er nun eine Maske bzw. Haube oder nicht. Auch herüber streiten sich die Gelehrten.

Heute liest sich die Geschichte eines Henkers immer spannend, dennoch war es ein Beruf wie jeder andere auch. Ohne diesen Berufszweig, der sich nicht nur mit der Vollstreckung des Rechtsspruch beschäftigte, wären viele Dörfer den Seuchen erliegen. Denn z. B. auch als Abdecker waren die Scharfrichter beschäftigt. All die toten Tier wurde aufgesammelt und wie man heute sagen würde, für Forschungszwecke verwendet. Damals hatte man eine andere Einstellung zu Mensch und Tier und auch die Kirche tat ihr Bestes, die Menschen in gut und böse zu unterteilen.

Wichtige und nützliche Salben wurden im Hause des Scharfrichters hergestellt. Und auch so manches Pülverchen zur Schmerzlinderung hatte dort seinen Besitzer gewechselt.

Im vorliegenden Buch beschreibt der Autor aber nicht nur das Arbeiten, Handeln und den Beruf, sondern auch das Leben und die Emotionen. Ein Scharfrichters war nicht so eiskalt, wie er heute ftmals in Film und Fernsehen dargestellt wird. Nein, oftmals hätten sie mit ihrem Gewissen, ihren Gefühlen und ihren Emotionen zu kämpfen wenn es darum ging, den Richterspruch auszuführen.

Sehr schön beschreibt der Autor, wie der Sohn eines Scharfrichters schon in sehr jungen Jahren an das Wirken heran geführt wurde. Wie gelehrt wurde, aber auch mit welchen Gedanken die Dynastie fortgeführt wurde.

-FAZIT -

Mich hat dieses Sachbuch sehr begeistert. Es ist lebhaft dargestellt, ohne zuviel trockene, geschichtliche Handlungsstränge. Lehrreich und unterhaltend.

©Diana Jacoby für Chattys Bücherblog