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ws
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Insgesamt 1261 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2019
Achterbahn
Kershaw, Ian

Achterbahn


ausgezeichnet

Wer Europa verstehen will, muss dieses Buch lesen!

Unter 'Europa' ist nicht nur die EU mit ihren (Regulierungs-) Behörden zu verstehen, sondern 'Europa' als Kontinent, in dem durch die katastrophalen Ereignisse des Ersten sowie des Zweiten Weltkrieges ein Kontinent geschaffen werden konnte, auf dem zahlreiche Nationen mit ihrer unterschiedlichen Historie, mit ihren vielen Sprachen, mit ihren verschiedenen Staatsvölkern friedlich zusammen leben. Sei dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bisher auf jeden Fall.

In einem gut zu lesenden, sehr verständlichen Sprachstil zeichnet Ian Kershaw die Entwicklungsgeschichte mit ihren Fortschritten und auch Rückschlägen von den Anfängen mit der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, kurz Montanunion aus dem Jahr 1951/1952 über die EWG zur EU. Mitsamt aller 'Quertreibereien'. Bei denen sich die Briten schon seit Jahrzehnten mit ganz besonderen Meriten auszeichnen.

Es geht aber ebenso um die Diktaturen in Süd-Europa, Portugal, Spanien, Griechenland, Rumänien, Bulgarien etc., Es geht um das Auseinanderbrechen der ehemaligen Sowjetunion, die Rolle der verschiedenen sowjetischen Politiker von Stalin über Chruschtschow, Breschnew über Gorbatschow, Jelzin bis zu Putin. Aber ebenso über die Rolle der US-amerikanischen Politiker bei der Umsetzung der Interessen der USA.

Dass bei alldem auch Frankreich, die besondere Situation der skandinavischen Länder oder der DDR nicht zu kurz kommen, versteht sich von selbst. Auch das andauernde politische 'Chaos' in Italien, der Zerfall von Titos Jugoslawien mit dem jahrelangen Balkan-Krieg faktisch vor der Haustüre wird ausführlich erklärt.
Die Krise, besser gesagt der immer noch herrschende Krieg in den Ost-Gebieten der Ukraine, die Rolle der Türkei, die Auswirkungen des weltweiten islamistischen Terrors (und dessen Ursachen, an denen vornehmlich die USA und deren gegründeten 'Koalition der Willigen' massgeblich beteiligt sind, wird nachvollziehbar erklärt.

Zum Schreibstil des Autors nur ein Zitat von Seite 712. Es geht um das Abkommen zwischen der EU und der Türkei, mit dem der Zustrom von Heimatvertriebenen, also Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und weiteren Ländern über die Mittelmeer-Route Türkei - Griechische Inseln zu unterbinden. "Der Vereinbarung haftete mehr als nur ein Hauch von Heuchelei an, erleichterte er den Druck auf Europa doch dadurch, dass ein Land bestochen wurde, das in puncto Menschenrechte und Rechtsschutz weit von den in der EU geltenden Standards entfernt war."
Weiter auf der Folgeseite: "Ein Preis, den die EU für das Abkommen mit der Türkei zu zahlen hatte, war die ungesunde Abhängigkeit von einem Land, das Dschihadisten in Syrien unterstützt hatte, bei Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit eine zweifelhafte Bilanz aufwies - wie die Massenverhaftungen von Zehntausenden Menschen nach dem Putschversuch von 2016 belegten - und sowohl immer autoritärer als auch immer »islamischer« wurde.


Stichwort 'Nachvollziehbarkeit': auch als regelmässiger Zuschauer der Nachrichtensendungen wie Tagesschau, Tagesthemen, ZDF heute und wie sie alle heissen, als Leser einiger überregionaler Tageszeitungen fällt es zeitweise schwer, die (Hinter-) Gründe für viele Konflikte in Europa (Balkankrieg, Ukraine, Krim, um nur ein paar zu nennen) oder das Erstarken der AfD vor allem in Ost-Deutschland, den starken Trend nach politisch rechts in Ungarn, in Polen, in Italien etc. zu verstehen.

Wer die Aussagen, die Feststellungen von Ian Kershaw überprüfen will, sollte sich keinen Zwang antun. Die Ausgewählte Bibliographie umfasst nahezu 24 in kleinerer Schrift gesetzte Seiten.

Nach der Lektüre dieses Werkes blickt man deutlich klarer durch die europäische Gemengelage.

Bewertung vom 06.08.2019
Baedeker Reiseführer Mecklenburg-Vorpommern
Sorges, Jürgen;Berger, Christine

Baedeker Reiseführer Mecklenburg-Vorpommern


ausgezeichnet

Meeklenburch oder umgangssprachlich auch Meck-Pomm ist nicht nur flach, sondern schön!

Die Landschaft, wegen der vielen Seen auch 'größte Badewanne Deutschlands' genannt, besteht aus weitaus mehr als den bekannten Kreidefelsen Rügens, der autofreien Insel Hiddensee oder der Müritz, dem grössten See als Teil der Mecklenburgischen Seenplatte. MV ist auch deutlich mehr als Rostock, Schwerin und Stralsund.

Es ist eine zu Unrecht mit negativen Assoziationen in Verbindung gebrachte Landschaft, die einen Urlaub wert ist. Ohne unbedingt in einen Flieger steigen zu müssen. Die Distanz Hamburg - Stralsund (nahe der Ostseeküste etwa in der Mitte zwischen der westlichen und der östlichen Grenze von Mecklenburg-Vorpommern) beträgt rund 280 Kilometer, die Frankfurter haben 760 km zu absolvieren. Und bei den Münchnern zeigt der Tacho nach knapp neun Stunden Autofahrt rund 860 Kilometer mehr auf.

Für Alle, die MV nicht nur mit dem angeblich grössten Strandkorb der Welt, der anlässlich des G8-Gipfels im Jahr 2007 durch die Weltpresse ging, für Alle die MV nicht nur den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhage oder mit den Wahlergebnissen der AfD in Verbindung bringen, sondern eine in weiten Teilen naturbelassene oder der Natur zurück gegebenen Landschaft als Urlaubsziel suchen, bietet dieser Baedeker eine Fülle an Informationen. In gewohnter, in bewährter Art und Weise. Natürlich auf den aktuellen Stand gebracht und nach dem Relaunch der Baedekers in der seitdem bekannten Aufmachung. Sprich fest angebrachtes Gummiband aussen rum, welches als Lesezeichen genutzt werden kann. Auf der letzten Seite Platz für persönliche Notizen. Eine beiliegende Strassenkarte im Massstab 1:275.000, die unter Umständen sogar beim Bewältigen von empfehlenswerten Radtouren behilflich sein kann.

Für die motorisierten Tourenfahrer werden zu Beginn dieses Reiseführers sechs Strecken vorgeschlagen. Voraussichtliche Dauer zwischen mindestens 2 bis mindestens 4 Tagen. Schliesslich gibt es viel zu sehen. Fahrstrecken jeweils und in Etwa zwischen 280 und 500 Kilometern. Nach dem Genuss dieser Touren ist der bereiste Teil vom Mecklenburg-Vorpommern genussvoll bekannt geworden.

Apropos Genuss: selbstverständlich sind zahlreiche Hinweise zu Hotels, sonstigen Unterkünften, Restaurants zu finden. Museen, Schlösser, deren es insgesamt mehr als 2.000 gibt (!), einige davon im Zuge der Renovierung zu Hotels geworden, Naturdenkmäler etc. Eben alles, was dem halbwegs kundigen Reiseführer-Kenner im Zusammenhang mit Baedeker einfällt.

Die Städte, Ortschaften, Sehenswürdigkeiten werden nach ihrem Namen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt und erläutert. Wobei nahezu jede Beschreibung nicht nur durch nette Farbfotos illustriert wird. Die kleine Karte mit dem markierten 'Standort' des Ortes in MV erleichtert auch die gedankliche Orientierung darüber, wo sich was befindet.

Um es zu wiederholen: Mecklenburg-Vorpommern ist mehr als Ostsee und Strandkorb. MV ist einen Urlaub wert. Vielleicht auch zwei. Oder drei?

Bewertung vom 05.08.2019
Pioniere und Meilensteine
Niemann, Harry

Pioniere und Meilensteine


ausgezeichnet

Nur auf den ersten Blick eine dicke Werbebroschüre für Mercedes-Benz

Klar, der Untertitel bringt es ja deutlich genug zum Ausdruck: es geht primär um die ersten Ideen und der sich daran anschliessenden Entwicklungsarbeit, wie PKWs für die Insassen sicherer gemacht werden können. Durch heutzutage selbstverständliche technische Einrichtungen. Sicherheitslenkrad, Sicherheitsgurte, Knautschzone, Sitze samt deren unfallsichereren Befestigung, Keilzapfentürschloss bis hin zu Airbags und den heutzutage aus der Oberklasse in die Mittelklasse und sogar in die so genannten Kleinwagen übernommenen Einrichtungen.

Zwar war es nicht Mercedes-Benz, die als erster Autohersteller Sicherheitsgurte serienmässig verbaut hat. Das war bekanntlich Volvo. Aber Mercedes-Benz hat sich der Thematik intensiv angenommen und zahlreiche Testcrashes inklusive Selbstversuch eines Mitarbeiters bei einem der Testcrashes. Auch die Geschichte, die Weiterentwicklung der Testverfahren kann nachverfolgt werden. Einschliesslich Korkenzieherüberschlag eines 220er 'Heckflosse' (W111).

Manche heute kurios wirkende Versuchsanordnung ist ebenfalls zu finden. Beispielsweise wurden bei verschiedenen Tests seinerzeit neuer Entwicklungen die aus der Gastronomie bekannten 5- oder 10 Liter fassenden grossen Gurkendosen als Bremselemente für den Schlitten eingesetzt...

Zahlreiche Skizzen der grundlegenden Ideen, Fotos der Ergebnisse von Crashversuchen, auch von deren 'Nachbearbeitung'. Welche Kräfte müssen aufgebracht werden, um nach einem Unfall Autotüren, die per von dem oben erwähnten Keilzapfentürschloss gesichert sind, zu öffnen? Eine von vielen Fragen.

Im Anhang werden die Pioniere der Sicherheitstechnik mit ihren Biographien vorgestellt.

Was in absehbarer Zukunft noch zu erwarten ist, ist auch Thema des Buches. Nur eine Kleinigkeit: ein Warndreieckroboter, der nach einer Panne oder einem Unfall automatisch aus seinem 'Fach' im Heck ausfährt, das Warndreieck hochklappt, die integrierte Beleuchtung anschaltet und sich selbsttätig in die vorgeschriebene Distanz zum Pannen oder Unfall-Fahrzeug bewegt. Gleichzeitig wir ein grosses 'Warndreieck' in die Heckscheibe des Fahrzeuges projiziert.

Bewertung vom 04.08.2019
Secret Citys Europa
Aubel, Henning

Secret Citys Europa


ausgezeichnet

Paris, London, Amsterdam, Hamburg, Rom etc. - alles tolle Städte. Weswegen aber stets 'nur' die?

In ganz Europa gelegen werden in diesem Text-/Bildband 70 schöne, teils historische oder historisch restaurierte, teils eher stille, teils hektische Städte in sehr schönen Farbaufnahmen vorgestellt.

Sei es Basel. Die Gebiete, die von der dortigen Pharma-Industrie in Beschlag genommen werden, werden logischerweise ausgespart. Aber die alte Innenstadt von Basel ist auch in der Realität so schön wie auf den Fotos dargestellt.
Sei es Lyon, die Stadt, an der auf dem Weg Richtung Süden an die Côte d'Azur oder nach Spanien meist auf der Autobahn vorbei gebrettert wird.
Sei es Liverpool. Die Stadt, die gedanklich meist nur mit Fussball, Industrie, dreckiger Luft in Verbindung gebracht wird. Und - natürlich! - den Beatles!
Von den Städten Österreichs kennt fast jeder Salzburg. Und Wien. Aber wie schaut es mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Graz oder Linz aus?

Dass Dänemark nicht nur Strände an der Nord- und Ostsee und natürlich Kopenhagen zu bieten hat, erkennt man auf den Seiten zu Aarhus und Odense.
Siebenbürgen, besser gesagt Sibiu, das ehemalige Hermannstadt, ist ebenso vertreten wie Sofia oder Posen oder Gruyères oder oder oder...

Das Buch trägt den Zusatz 'Secret' zu Recht. Und das bleibt bei den aufgeführten Städten hoffentlich noch längere Zeit so. Nicht dass diese Schätze das gleiche Schicksal wie Venedig oder Dubrovnik erleiden müssen.
Obwohl, dass ein 3.000-Betten-Plattenbau samt integriertem Vergnügungspark, Kreuzfahrtschiff genannt, in den Grachten von Gent die Luft verpestet, ist eher unwahrscheinlich.

Trotzdem sollte man sich mit dem Besuch dieser Städte nicht allzu viel Zeit lassen. Zur Einstimmung für und Vorfreude auf sie hilft das Buch ungemein.

Bewertung vom 04.08.2019
History of Information Graphics
Rendgen, Sandra

History of Information Graphics


ausgezeichnet

Flanieren mit den Augen... (Die sind stets online mit dem Hirn!)

Am 30. und 31. August starteten die Radiosender Antenne Bayern und SWR3 eine Umfrage gerichtet an ihre Hörerschaft, ob in den Schulranzen der kommenden Erstklässler ein Smartphone gehören sollte oder nicht…

Diese gerade die neueste Idee. Glauben doch die Befürworter, dass nur mit dieser elektronischen Krücke die ABC-Schützen frühzeitig und verantwortungsbewusst den gefahrenlosen Umgang mit dem Medium lernen könnten.

Aber: leben wir nicht schon in einer massiv reizüberfluteten Welt? Die uns mit Bildern von Allem und Jedem, mit Videoclips von jedem Ereignis vollballert? Noch früher, noch schneller, noch mehr zum grössten Teil völlig unnötige Fotos von Celebrities jeglichen Genres, Promis und Möchtegern-Promis, noch mehr Reize, noch mehr Internetshops als mögliche Neukunden existieren. Anschauen, downloaden, liken, teilen, auf dem Display rumzeigen…

Haben Informationsgrafiken – wie gut auch immer gestaltet – überhaupt noch eine Chance gegen die eh schon vorhandenen überbordenden Reize?

Ist dies gerade der Grund, warum sich Sandra Rendgen und ihr Team derart intensiv mit der Geschichte der Informationsgrafik beschäftigten und schlussendlich dieses super schön und super gut gemachte Werk schufen? Es ist sicherlich nicht für jederfrau und jedermann. Wer aber Augen hat, die sehen wollen, denen die Zeit gegönnt wird, sich länger mit einer Grafik zu beschäftigen, findet in diesem meisterlich zusammengestellten Werk ein Füllhorn an ‘händisch‘ geschaffenen Karten, Diagrammen und Zeichnungen – eine Zeitspanne vom Mittelalter bis jetzt abdeckend – , wird mit dieser Sammlung von über 400 ausgewählten Beispielen belohnt.

Dann kann Wissensdurst bei dem ersten neugierigen Durchblättern zu einem gebannt und gefesselt-Sein führen. Wird sogar noch eine Lupe zur Hand genommen, um alles lesen zu können, was den Urhebern der Inforationsgrafiken wichtig war festzuhalten, was diese mitzuteilen sollen, dann ist die Verblüffung über die Aussagen und Ziele der Info-Grafiken noch grösser. Der Druck ist so hochwertig, dass auch die kleinsten Details zu erkennen sind. Manches aber eben nur mit Lupe. Der Griff nach ihr, der Lupe, ist es wert.

Meisterwerke bekannter Künstler wechseln sich ab mit meisterlichen Werken unbekannter Zeichner, anatomische Präzisionszeichnungen (z.B. von Albrecht Dürer auf Seite 140f.), mit frechen Bordüren als Nebenprodukt zur Unterhaltung oder als weiter-erzählende Bereicherung, akribisch gezeichnete und beschriebene Naturstudien mit
geografischem Spaß (Seite 7 oder 307) und Spielereien. Aber die ausgesuchten Grafiken teilen auch humorvoll und teilweise satirisch politische Seitenhiebe (Seite 26f.) aus. Sie faszinieren mit überschießender Kreativität und Microgeschichten, sie erstaunen mit bis heute nicht entschlüsselten Codes.

Einige Karten wären bei der heutigen seriösen Berichterstattung nicht mehr ‚politisch korrekt‘ – so z.B. Seite 451 „Das Ranking der Verteidigungswaffen von Frauen“, Seite 375 „Kill that Eagle“ (Politische Grosswetterlage anno 1914) oder der diplomatische, besser undiplomatische Atlas Europas und Asiens auf Seite 371. Wobei sich der heute lebende Leser zu Recht die Frage stellen darf, wo ‚political correctness‘ bei Äußerungen aktuell populistisch agierender und regierender Politikern verdammt noch mal geblieben ist.

Die ausgewählten Werke reichen der Gegenwart die Hand, wenn die Arbeit der Englischen Heilsarmee im Jahr 1890 (S. 35) visualisiert wird. Auf der zu erkennen ist, wie die Salvation Army im Zuge ihrer Sozialarbeit Flüchtlinge aus dem Meer rettet und ihnen eine Lebensperspektive in der neuen Heimat aufzeigt.

Das sind keine showmässig-telegenen Aussagen à la „Blühende Landschaften“ oder „Wir schaffen das“ – das war vor 130 Jahren!

Von der Linie über die – anfänglich nachkolorierte – Farbe und Fläche zum Symbol führt dieses Werk auch durch 1.200 Jahre Druck- und Vervielfältigungsgeschichte der westli

Bewertung vom 01.08.2019
Excel - Formeln und Funktionen

Excel - Formeln und Funktionen


ausgezeichnet

Ein grandioses Buch zu einem grandiosen Programm!

Das Autorenteam hat sich alle Mühe gegeben, so gut, wie alles was das Tabellenkalkulations-, besser gesagt das Zauberprogramm Excel in den Versionen 2007 bis 2019 und auch 365 beherrscht, anschaulich und verständlich zu erklären. Anschaulich, weil sehr, sehr viel mittels deutlichen, wenn auch 'nur' schwarz/weissen Bildschirmabbildungen gezeigt wird. Anschaulich durch die Tatsache, dass die in Excel einzugebenden Formeln und/oder Funktionen samt Argumenten für die Beispiele in einer etwas grösseren Schrift und kursiv gesetzt sind. Die Beispieldaten selbst orientieren sich an der Praxis, sind gedanklich gut nachvollziehbar, Sinn und Zweck der ganzen Daten samt deren Auswertung mit Hilfe von Excel leuchtet sofort ein.

Das Buch strotzt nur so von Tipps und Hinweisen, manche für Kenner und Könner altbekannt. Aber auch dieser Anwenderkreis findet garantiert vieles, was noch unbekannt ist und den Umgang mit Excel erleichtert, die die Aufgabenlösungen, mittels Excel zu erarbeiten, deutlich beschleunigen.

Wo Unterschiede zwischen den genannten Versionen existieren, wird darauf hingewiesen. Im Anhang, welcher auch über ein umfangreiches Stichwortverzeichnis verfügt, ist eine Art Wörterbuch mit den Übersetzungen der ganzen Funktionsnamen von Deutsch in Englisch und umgekehrt zu finden. Die verwendeten Beispieldateien werden auf der Internetseite des Verlages als 5,31 MB umfassenden Download angeboten.

Anno 2015 hatte der Verlag Markt & Technik ein Buch mit dem Titel "Excel - Das Zauberbuch (Raffinierte Zaubereien für Excel-Kenner)" herausgegeben. Dieses Buch hätte diesen Titel ebenso verdient. Auch wenn es von einem anderen Autorenteam verfasst wurde.

Ein würdiger Nachfolger des Zauberbuches!

Bewertung vom 31.07.2019
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Oberitalien
Nenzel, Nana Claudia

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Oberitalien


ausgezeichnet

Zunächst ist der Eindruck, den das Buch weckt, zwiespältig, aber dann...

Ganz Oberitalien, von der Grenze zu Frankreich, der Schweiz, der Grenze zu Slowenien bis im Süden runter fast auf die Höhe von Elba - das Alles in einem Buch. Ob das gut geht?
Recht wenige Fotos, dafür umso mehr Text? Na ja, mal schauen.

Aber dann. Sobald man sich etwas eingelesen hat, strotzen die über 500 Seiten nur so von wissenswerten Informationen aus allen möglichen Themenbereichen. Geschichte, Architektur, Landschaft, Land und Leute, Bräuche und Feste, bekannte Persönlichkeiten, nette Vorschläge zu Aktivitäten von Wandern bis Radtouren. Ebenso sind mehr als genug Hinweise, Tipps für Hotels, Unterkünfte einschliesslich Adressen von B&B-Anbieter etc. zu finden. Somit also durchaus ein umfassendes Reise-Handbuch.

Die Beschreibungen zu den verschiedenen grossen und kleinen Städten von Mailand über Verona bis hin zum sehr schönen Marostica oder Bassano del Grappa fallen entsprechend mehr oder weniger umfassend aus. Mailand hat 9 Seiten abbekommen, Verona 6 Seiten und eine Spalte, Bassano del Grappa eine Seite und Marostica eine knappe Seite. Insofern dürfen also keine allumfassende Infos erwartet werden. Was schon bei der beschriebenen Größe der beschriebenen Fläche Italiens und der Vielzahl an schönen Städten und Städtchen eine überspannte Erwartung wäre. Bei den Beschreibungen der grösseren Städte, einiger Wanderungen etc. sind immerhin 33 Ausschnitte aus Karten oder Stadtpläne zu finden.

Die beigelegte Strassenkarte im Massstab 1:500.000 erlaubt hingegen keine allzu detaillierte Orientierung. Dazu ist der Massstab einfach zu gross. Immerhin ist auch das mit angegebenen 14.000 Einwohnern und sehr schöne Marostica auf der Karte zu finden. Die traumhaft schöne Strasse nach Asiago findet man dann mit der Lupe und die Kaiserjägerstrasse runter an den Lago di Caldonazzo gar nicht. Wer also solche Strecken liebt und sucht, kommt um die Ausgabe weiter rund 10,00 € für eine 1:50.000er Karte von freytag & berndt, einem österreichischen Kartenverlag, nicht herum. So detailliert wie diese Karten sind, lohnt sich die Investition lohnt auf jeden Fall!

Die von der Autorin vorgeschlagenen Touren per Auto nehmen zwischen fünf Tagen und etwas mehr als vier Wochen Zeit in Anspruch - je nachdem, was man sehen, erleben möchte.

Es bedarf keiner Frage, dass auch allgemeine Informationen von Anreise bis Telefonieren und Touristcards zu finden sind. Wer sich vor der Reise nach Oberitalien genauere und vielleicht auch aktuellere Informationen einholen möchte: fast überall sind Telefonnummern und soweit vorhanden die dazu gehörenden Internetadressen angegeben. Die hier beschriebene Ausgabe ist die aktualisierte 5te von 2019.

Zusammengefasst: für Rundreisen in Oberitalien ist das Reise-Handbuch bestens geeignet. Wer 'nur' eine ganz bestimmte Gegend bereisen will, das Aosta-Tal, die Lombardei, Süd-Tirol, Veneto oder Friaul und von diesem Reiseziel noch mehr wissen möchte, sollte sich zur Ergänzung einen räumlich enger begrenzten Reise-Führer zulegen, Auch das lohnt sich in dem Fall unbedingt. Was nicht bedeutet, dass 'Oberitalien' schlecht wäre. Nana Claudia Nenzel beschreibt auf den 500+ Seiten eben ein sehr grosses Gebiet mit sehr vielen unterschiedlichen Landschaften, interessanten Städten.

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