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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 873 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2020
Helsin Apelsin und der Spinner
Höfler, Stefanie

Helsin Apelsin und der Spinner


ausgezeichnet

Helsin hat einen ungewöhnlichen Namen, woher der kommt, erfährt man im Buch.
Sie ist ein sehr fröhliches Mädchen mit jeder Menge Energie. So viel, dass sie immer wie ein Flummi hüpfen muss. Und diese Energie verwandelt Helsin manchmal, genau genommen ziemlich oft, in einen sehr, sehr wütendes Rumpelstilzchen.
Gut, dass Helsin eine verständnisvolle Lehrerin hat, tolle Eltern und den aller-allerbesten Freund.
Das eingespielte Gefüge kommt allerdings gehörig durcheinander, als plötzlich ein Neuer in die Klasse kommt.

Das Buch schildert einfühlsam, aber auch lustig, wie es sich anfühlt, wenn so eine Wut-Attacke plötzlich zu brodeln beginnt und ganz schnell ausbricht. Und warum man auch den aller-allerbesten Eltern manchmal einfach nicht erklären kann, warum Dinge plötzlich so fürchterlich schieflaufen. Und wie das ist mit Freundschaft, aber auch mit Eifersucht.

Diese Kindersicht der Dinge ist tatsächlich sehr aufschlussreich, gerade auch für Erwachsene. Das ist eine der großen Stärken des Buches, man kann in Helsins Perspektive schlüpfen und versteht urplötzlich, warum manches für ein Kind eben gar nicht geht, was uns Erwachsene doch so völlig einfach erscheint. Ganz, ganz wunderbar geschrieben.

Dazu ist es aber auch witzig, abenteuerlich und ab und an gibt es lustige Zeichnungen, die Helsin perfekt zeichnen.

Ein Buch für Groß & Klein, Mädchen und Jungs, Rumpelstilzchen und Prinzessinnen. Große Buchliebe meinerseits.

Bewertung vom 04.03.2020
Die Geheimnisse meiner Mutter
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


ausgezeichnet

Rose wächst allein bei ihrem Vater auf, ihre Mutter Elise verschwand, als sie noch ein Baby war und niemand weiß, was mit ihr geschehen ist.
Wirklich niemand? Als Rose schon Mitte 30 ist, erfährt sie, dass ihre Mutter damals mit einer berühmten Autorin zusammen war und diese Elise auch zuletzt gesehen hat, bevor sie verschwand.
Rose will es nun endlich wissen - was geschah damals?

Was sich hier in meiner Einleitung fast wie ein Krimi liest, ist ein Roman über Familie, Freundschaft, Liebe, Mutterschaft und der Sehnsucht nach Identität und Herkunftsklarheit.

Sehr einfühlsam und fesselnd geschrieben, die überwiegend weiblichen Figuren so ausformuliert, dass man sie fast persönlich zu kennen scheint.

Ich mag das Buch sehr, es hat mich berührt und unterhalten gleichermaßen, es ist nicht aufdringlich und trotzdem spannend und hat ein für mich richtig rundes, perfekt zum Buch passendes Ende.

Bewertung vom 26.02.2020
Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1
Szillat, Antje

Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1


ausgezeichnet

In rundum schönes Kinderbuch, wir sind hin und weg!

Zauberhafte magische Tiere, ein mutiges und fröhliches Mädchen sowie der sehr nette, wenn auch etwas hasenpfötige Geist Eddie, sie alle tummeln sich jetzt in Stormy Castle.

Auch wenn es schon ein wenig spukt in Stormy Castle, das Buch ist nicht wirklich gruselig, sondern lustig und natürlich auch ein klein wenig spannend und somit auch für ängstlichere Kinder gut geeignet. Eine wirklich schöne Kombi.

Unser Favorit ist die kleine und kurzsichtige Fledermaus Tilla, die eine tolle Freundin ist und für viele Lacher sorgt, wenn sie wieder mal gegen irgendetwas rumst (auch wenn das schon ein wenig fies ist).

Die Illustrationen sind sehr niedlich und passen perfekt zum Buch, auch wenn der Stil schon sehr dem eines anderen bekannten Kinderbuchs entspricht. Magische Wesen zeichnen kann die Illustratorin eben einfach sehr gut.

Empfohlen wird es ab acht Jahren, das passt gut zum selber lesen, zum Vorlesen geht es schon gut ab sechs Jahren, da es nicht gruselig ist, es bringt aber auch Zehnjährigen noch großen Lesespass, ohne zu kindlich zu sein.

Hoffentlich gibt es bald das nächste Abenteuer, wir können es kaum erwarten.

Bewertung vom 21.02.2020
Der Sommer, in dem Einstein verschwand
Hermanson, Marie

Der Sommer, in dem Einstein verschwand


sehr gut

Die wilden 20er Jahre, diesmal aus schwedischer Sicht beleuchtet.
Ein Roman, ein wenig wie die schwedische Sommerfrische, dann aber wiederum auch sehr ernst, denn in den 20ern bekam man schon eine Ahnung von den folgenden, ganz dunklen Jahren.

Aber von vorne: Einstein muss nach Göteburg reisen, denn nur wenn er dort einen Vortrag hält, bekommt er auch das Preisgeld für den Nobelpreis. Aber er kommt nicht wie geplant an...

Die Autorin schreibt locker und leicht, ohne jedoch einen kitschigen Roman vorzulegen. Sie lässt uns in die Zeit der Göteburger Jubiläumsausstellung schnuppern, in das Leben der "Neuen Frau" , das Polizisten-Dasein und in das Leben der armen Bevölkerung - und sogar in das eines kleinen störrischen Esels.

Die vielen Perspektiven machten das Buch spannend - und natürlich Albert Einstein.
Anhand historischer Fakten schrieb die Autorin einen fiktiven Roman und im Anhang erläutert sie dann, was belegt ist und was schriftstellerische Freiheit, auch das hat mir gut gefallen.

Man kann sich schon vorstellen, dass es so hätte sein können.

Ja, ein schönes Buch, das mir vergnügliche und auch etwas nachdenkliche Lesestunden geschenkt hat.

Bewertung vom 18.02.2020
Hannah Arendt
Sánchez Vegara, María Isabel

Hannah Arendt


ausgezeichnet

Ich liebe diese Reihe und habe schon einige Titel im Bücherschrank stehen und noch viel mehr auf meiner Wunschliste.

Schon optisch verzaubern mich die kleinen bunten Bücher, die sich ganz klar der Reihe zuordnen lassen. Ich habe sie in verschiedenen Sprachen, die deutschen und die englischen Ausgaben haben einen Leinenrücken und sind damit viel hübscher als das spanische Original, das ohne diesen auskommen muss.
Ansonsten aber unterscheiden sie sich optisch nicht (mal davon abgesehen, dass der Titel am Buchrücken mal von oben nach unten und umgekehrt geschrieben wird und die Schriftart anders ist) und harmonieren prima zusammen im Bücherschrank.

Die Ausgabe über Hannah Arendt ist inhaltlich anspruchsvoller als meine bisherigen Bände.
Das liegt in der Natur der Sache, das empfohlene Lesealter von vier Jahren finde ich hier aber ambitioniert. Zwar sind die Sätze wie gewohnt kurz und einfach, die Textmenge gering, aber Wortschatz und Inhalt für Vierjährige schon anspruchsvoll ("rassistische Partei", "politische Theorie" "Gasthörerin",...).
Trotzdem begeistert mich auch hier wieder, wie man es mit kurzen, einfachen Sätzen schafft, Wesentliches auf den Punkt zu bringen.

Wie immer sind auch hier die Illustrationen mindestens genauso wichtig wie das gedruckte Wort und wie gewohnt auf hohem Niveau.
Hannah erkennt man immer sofort, sie trägt vom Kind bis zur Erwachsenen immer ein rotes Kleid, das macht es so schön einfach.

Zum Abschluss gibt es in jedem Band, so auch hier, den Lebenslauf kurz zusammengefasst in "Erwachsenensprache".

Mein Fazit: wieder ein Fünf-Sterne-Buch, diesmal allerdings vermutlich eher für erwachsene Sammler*innen der Reihe und weniger für Kinder, zumindest nicht für die ganz Kleinen.

Bewertung vom 17.02.2020
Draußen
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Draußen


gut

Vorneweg: Ich bin kein riesiger Kluftinger-Fan, insofern habe ich mich hier ohne Erwartungen diesbezüglich einfach auf einen spannenden Thriller gefreut.

So richtig begeistert hat mich das Buch allerdings nicht.
Das lag zum einen am Thema: Es geht um das Überleben in deutschen Wäldern, um die Prepper-Szene (mir war bis dato gar nicht bewusst, dass es da eine richtige Szene gibt) und dann in einem anderen Strang um Lobbyismus, politische Einflussnahme der Wirtschaft.

Ein über lange Zeit nicht weiter beschriebener Stephan drillt die zwei Geschwister Cayenne und Joshua. Sie dürfen keinen Kontakt zu anderen Kindern oder Menschen haben und sind in einem ständigen, jahrelangen Übungs-Survival-Camp, damit sie für einen Angriff gewappnet sind.

Dieser Teil der Story ist sehr, sehr lang. Viel zu lang, meines Erachtens und das hat mich einfach nicht interessiert, besonders nicht in der Breite.
Bis sich dann (endlich) mal die Stränge verknüpft haben und Spannung aufkam, war das Buch schon zu mindestens 70% gelesen.

Dann hat es allerdings wirklich an Fahrt aufgenommen und die Autoren haben bewiesen, dass sie auch Spannung und Thriller können.

Bewertung vom 16.02.2020
Blutige Gnade / Mara Billinsky Bd.4
Born, Leo

Blutige Gnade / Mara Billinsky Bd.4


ausgezeichnet

Teil Vier der Mara-Billinsky-Thriller-Reihe hat mich wieder vollständig überzeugt.

Für mich braucht es vier Dinge, die eine gelungene Thriller-Reihe ausmachen:

1. Atemlose Spannung, die einen das Buch nicht weglegen lässt: voll erfüllt, ich habe das Buch fast inhaliert...

2. Nachvollziehbare und realistische Handlung: Daumen hoch, hier wurden aktuelle Themen aufgegriffen, die leider sehr, sehr realistisch sind.

3. Der Lesende muss lange Zeit im Dunkeln tappen und mit rätseln können: das war hier auch wieder super, ich bin ständig hin- und hergeschwenkt, wer denn nun in dem einen und in dem anderen Fall Täter, Drahtzieher usw. ist und ob und wie alles zusammenhängen könnte. Richtig super!

4. Bei einer Reihen möchte ich auch ins Privatleben der Charaktere schnuppern und eine Entwicklung haben, ohne dass dies aber zu viel Raum einnimmt und vom eigentlichen Fall ablenkt.
Gelungen? Oh ja, sowohl Maras Liebes-als auch Familienleben und ihr Freundes- und Kollegenkreis sind natürlich wieder präsent und zwar so, dass ich es kaum erwarten kann, wie es weitergeht.

Ach ja , eigentlich gibt es sogar einen fünften Punkt, der jeweilige Band muss in sich abgeschlossen sein und ohne fiesen Cliffhanger enden, das hasse ich bei Reihen. Aber natürlich trotzdem neugierig auf den nächsten Band machen, eine bestimmt gar nicht so einfache Balance. Auch hier hat Leo Born alles richtig gemacht.

Eines möchte ich noch loswerden: der Band ist schon relativ brutal, gerade zum Einstieg, da wurde mir ganz anders. Allzu zart besaitet sollte man also nicht sein, aber das ist beim Thriller-Lesen generell von Vorteil...

Mein Fazit: je mehr Bände ich um "die Krähe" lese, umso süchtiger werde ich. Ich kann es kaum erwarten, den nächsten Band in den Händen zu halten.

Bewertung vom 14.02.2020
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


gut

Nach einem erneuten Selbstmordversuch ihrer Mutter müssen die zwei Schwestern Edie und Moe zu ihrem Vater nach New York ziehen. Jede der Beiden sieht die Beziehung zur Mutter aus einem anderen Blickwinkel und verhält sich entsprechend.

In sehr kurzen Kapiteln wird aus unterschiedlichen Perspektiven - nicht nur aus denen der Schwestern - erzählt. Anfang sehr verwirrend, da man die ganzen Charaktere gar nicht einordnen kann und auch bei fortgeschrittenem Lesestatus schwierig, da die jeweilige Situation immer nur ganz kurz gestreift wird und man auch nie weiß, was nun der Wahrheit entspricht.
Etwas wie eine grelle Lampe, die kurz auf die jeweilige Person gerichtet wird und kaum gewöhnen sich die Augen daran, schwenkt sie weiter auf eine andere Person.

Schwere Kost, schlimme Kindheit mit depressiver Mutter und abwesendem Vater und ein nicht minder schlimmer Verlauf nach dem Umzug nach New York ohne dass der Schluss zumindest einen aufklärenden Schlussstrich setzt.

Ein Buch das mich zwar ratlos, aber nicht kalt zurücklässt. Zwar nicht mein Buch, aber nachdem ich nach Abschluss immer noch darüber grüble, auch keine verlorene Lesezeit.

Bewertung vom 14.02.2020
Der Klassenkassen-Klau / Mina und die Karma-Jäger Bd.1
Clark, Janet

Der Klassenkassen-Klau / Mina und die Karma-Jäger Bd.1


sehr gut

Eine ungewöhnliche Buchidee für ein Kinderbuch, ich war ja sehr gespannt, wie das Thema Karma umgesetzt wird.

Milena hat Geburtstag, aber seltsamerweise ist keiner ihrer Gäste erschienen, stattdessen steht da Julius vor ihrer Tür. Wie sich bald herausstellt, kann nur Milena ihn sehen und hören, er ist quasi ein waschechter Geist. Er verhält sich nur gar nicht Geist-typisch, sondern wie ein ganz normaler schrecklicher und nerviger und besserwisserischer Junge.
Allerdings steckt er ganz schön in der Klemme, er hat nämlich nur noch ein Karma-Level von 006 von 100 und damit die Stufe unterirdisch magerer Nachtmull erreicht. Alleine schafft er ein höheres Level auch auf keinen Fall, das tut aber dringend not.

Eigentlich ist es doch ganz einfach - Julius muss Gutes tun; aber dann wäre das Buch natürlich schrecklich langweilig, klar, dass das so nicht passiert.

Das Buch hat uns sehr gut gefallen, das Kind wusste zwar nicht, was Karma ist, das bekommt man aber beim Lesen ziemlich schnell erklärt.
Mir persönlich hätte ja noch gut gefallen, wenn in einem Anhang noch etwas mehr Hintergrundwissen erklärt worden wäre.

Die Story ist wirklich witzig und die Wesenszüge der Kinder schön herausgearbeitet. Julius hat richtig genervt und Milena ist pragmatisch und mutig, ihre Freundin witzig, frech und handwerklich begabt, ihr bester Freund hilfsbereit - zusammen eine super Truppe, die man gerne begleitet.

Ein Extra-Lob verdienen die Illustrationen, die das Buch zusätzlich bereichern.

Lesespaß für Jungs und Mädchen ab neun Jahren.

Bewertung vom 11.02.2020
Ben und Teo
Baltscheit, Martin

Ben und Teo


sehr gut

Ben und Teo sind Zwillinge und das nervt beide ganz schön. Immer sollen sie ein Team sein, nie wird mal einer für seine besondere Leistung gelobt, dabei kann doch jeder etwas besonders gut.
Sie geraten sich immer mehr in die Haare und eines Tages bietet sich ihnen die Chance, dass sie ein Leben als Einzelkind leben können. So cool! Oder vielleicht doch nicht?

Das Buch ist witzig und hat einen ganz besonderen Humor, das hat uns super gefallen. Es trifft die Kindersicht voll und ganz, etwa die tiefe Empörung, weil sie pünktlich ins Bett müssen. "Kein Film, kein Spiel, keine Gnade. Wir waren noch nie superpünktlich im Bett, in den letzten zehn Jahren nicht!"

Es macht aber auch klar, dass Kinder als Individuum gesehen werden wollen, sie wollen eben auch "Ich" sein, nicht nur "Wir". Generell ein Geschwisterproblem, aber bei Zwillingen natürlich noch in einer ganz anderen Dimension.

Die Zeichnungen sind auch super, meine Lieblingsillu ist die Achterbahn mit einem sehr grüngesichtigen Mann.

Was sagt das Kind noch ergänzend:
"Ich mochte total, dass es aus Kindersicht geschrieben ist.
Das mit dem Spiegel fand ich aber ziemlich verwirrend, da bin ich nicht so gut mitgekommen".