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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 873 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2020
Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
Hardy, Vashti

Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)


ausgezeichnet

WOW WOW WOW
Von diesem Buch bin ich richtiggehend beeindruckt. Ein Abenteuerroman der guten alten Art, kann man schon am Cover erkennen - aber voll mit brandaktuellen Themen.

Aber der Reihe nach...
Arthur und Marie, zwei Kinder, haben ihre Eltern verloren. Ihr Vater war ein großer Forscher, ist aber bei dem Versuch, als erster Mensch Südpolaris zu erreichen, verschollen. Zeugenaussagen lassen eigentlich keinen Zweifel daran, dass er nicht mehr am Leben ist.
Arthur und Marie wollen das nicht glauben und bewerben sich bei der Expedition der mutigen Forscherin Harriet Culpfeffer. Und damit beginnt ein riesiges Abenteuer.

Unglaublich spannend, was das Expeditionsteam dann erlebt.
Verblüffend, wie viele Themen man mit einem Kinderbuch anreißen kann.
Ob Waljagd, sogenannte Erste vs. Dritter Welt (und kritischer Anmerkung zu den Begriffen, die im Buch als Erster bzw. Dritter Kontinent vorkommen), Kinder mit Beeinträchtigungen, neue umweltfreundliche Technologien vs. umweltschädlicher (klassischerweise werden Wolkenschiffe mit dem grässlichen Pechharz angetrieben, jetzt gibt es aber eines mit Wasserstoffantrieb), Kinderarbeit in Minen (eben um das Pechharz anzubauen), ach, das fiktive Buch ist voll von Bezügen zu unserer Welt.

Dabei ist es kein belehrendes Buch, sondern ein spannendes Expeditionsabenteuer, welches die Themen quasi durch die Hintertür aufgreift.

Richtig gut hat mir auch gefallen, dass hier ein Mädchen und eine Frau die klugen Ingenieurinnen sein dürfen und es böse weibliche Charaktere gibt - einfach die volle Bandbreite.

Klingt jetzt so, als ob es ein langweiliges politisch korrektes Diversitybuch wäre, das hier nur nichts falsch machen will - dem ist nicht so! Kinder werden vermutlich davon gar nichts bemerken, cool gemacht.

Unbedingt lesen - aber auch unbedingt die Altersempfehlung von 10 Jahren und aufwärts beachten, hier ist nicht nur die heile Welt abgebildet.

Bewertung vom 09.02.2020
Missing Boy
Fox, Candice

Missing Boy


ausgezeichnet

Wehmütig habe ich das Buch zugeklappt...es ist leider schon der dritte und damit letzte Teil der Serien um den ehemaligen Polizisten Ted und Amanda, seine Chefin in einer Detektei.
Es gibt ja viele ungewöhnliche Ermittlerduos, aber diese beiden geben dem Wort "ungewöhnlich" eine neue Dimension.

Wie schon in den Vorgängerbänden mag ich die Beschreibung des australischen Sumpflandes sehr, noch mehr allerdings Ted & Amanda.

Den Thriller an sich fand ich diesmal nicht ganz so spannend wie die beiden Vorgängerbände, allerdings würde mich hier vermutlich sogar begeistern, wenn ich das Ermittlerduo beim Hausrenovieren begleiten müsste...

Neben den Ermittlungen ist dieses Mal Teds Tochter zu Besuch - und Ted hin & hergerissen zwischen Ermittlungsanspruch und Vaterpflichten. Die finale Reaktion seiner Exfrau auf sein Verhalten fand ich völlig unglaubwürdig, ich hätte Ted ja ...naja, lassen wir das, ich will ja nicht spoilern.

Die Kinder verabscheuende Amanda hingegen hat mich zu einem dicken Grinsen gebracht, köstlich geschildert.

Auf jeden Fall war das Buch wieder ein Highlight im Thriller-Ranking - ich hoffe ja sehr, dass sich die Autorin
a) doch zu weiteren Bänden überreden lässt und
b) eine Verfilmung für die Kinoleinwand ermöglicht.

Apropos Autorin:
Die Danksagung hat auch noch Unterhaltungswert, "...Die Hälfte meines Alltags verbringe ich damit, Menschen, die gar nicht existieren, auf ihren Abenteuern zu begleiten."

Für alle, die skurrile Charaktere und Thriller bzw. Krimis lieben -> dicke, fette Weiterempfehlung.
Aber unbedingt der Reihe nach lesen, hier nicht quereinsteigen.

Bewertung vom 07.02.2020
Tiefer Fall / Doggerland Bd.2
Adolfsson, Maria

Tiefer Fall / Doggerland Bd.2


ausgezeichnet

Auch der zweite Band um die fiktive Inselgruppe Doggerland kommt für einen Krimi eher geruhsam daher.
Definitiv kein Buch, das einem eine schlaflose Nacht beschert, aber nichtsdestotrotz lesenswert.
Ich mag den Charme der Inselgruppe, die wie eine Mischung aus England und Skandinavien wirkt, genauso wie die Idee, sich überhaupt eine Inselgruppe als Ort für einen Krimi auszudenken. Das ist auch hervorragend gelungen, man vergisst beim Lesen des Öfteren, dass es die Inseln gar nicht gibt.

Ebenso mag ich die Kommissarin, deren Privatleben einen großen Raum einnimmt. Passt hier aber und die Entwicklung hat mich ja fast noch mehr interessiert als der eigentliche Fall.

Ich würde hier empfehlen, die Bücher in ihrer Reihenfolge zu lesen, man kann sicherlich auch quereinsteigen, nimmt sich dann aber schon einiges, da die Figuren in Band eins umfassend eingeführt werden.

Wen man also keinen hochspannenden Krimi braucht und gerne auch in private Nebenschauplätze abschweift, dann wird mit dem Buch bestimmt glücklich.
Mir hat es gut gefallen, ich bin auf jeden Fall auch bei einem weiteren Folgeband wieder mit an Bord, bereit für eine neue Reise nach Doggerland.

Bewertung vom 06.02.2020
Die Prüfung / Das Internat der bösen Tiere Bd.1
Mayer, Gina

Die Prüfung / Das Internat der bösen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Der Titel hat uns erst einmal abgeschreckt – wir mögen spannende Abenteuerbücher, das Böse allerdings gar nicht und schon gar nicht in konzentrierter Form in einer Schule. Das Buchcover sah aber so sensationell schön aus, wenn schon auch düster und der Klappentext hat uns dann doch neugierig gemacht und wir haben uns tapfer Mut zugesprochen: so ganz arg schlimm böse können Bücher ab zehn Jahren doch hoffentlich nicht sein?
Hat sich unsere Hoffnung erfüllt? Tja, das wird natürlich nicht verraten, denn was es genau mit den bösen Tieren auf sich hat, das müsst ihr schon schön selbst nachlesen, das würde ansonsten viel von der Spannung nehmen.
Uns hat das Buch richtig, richtig gut gefallen, Tiere mit besonderen Fähigkeiten mögen wir ohnehin in der Kinderbuchwelt gerne und die Kombination hier mit packender Spannung, Gefahr, etwas Fantasy und einem aufregenden Abenteuer hat uns auf Anhieb gefesselt. So sehr, dass das Kind nicht einmal auf eine Kindergeburtstagsfeier wollte, weil es dann ja das Buch hätte weglegen müssen, das hatten wir noch nie.
Schön auch die Karte am Buchende, die den Ort des Geschehens veranschaulicht.
Alle Geheimnisse werden in Band 1 nicht aufgelöst, es endet aber auch nicht mit einem üblen Cliffhanger (das können wir nämlich gar nicht leiden), macht aber richtig Lust auf Band 2.

Unterschreiten würde ich die Altersempfehlung von zehn Jahren aber nicht – nach oben hin hingegen völlig offen, auch ich als Erwachsene war völlig fasziniert von der Story und musste das Buch am Stück auslesen.

Dicke Weiterempfehlung für abenteuerlustige Jungs und Mädchen ab zehn Jahren.

Hier noch die Abschlussworte des Kindes:
„Das war eines meiner spannendsten Bücher, auf jeden Fall fünf Sterne.
Mir hat es gefallen, dass es so spannend war, so dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen.
Das Gedankenlesen fand ich auch toll und dass man an der Schrift schon erkannt hat, wenn nur gedacht und nicht gesprochen wurde. Und dann natürlich das Ende, da hat mir eines besonders gut gefallen, das kann ich aber nicht verraten.“ (wäre ein Spoiler, Anmerkung der Mutter).

Bewertung vom 01.02.2020
Im Netz des Lemming / Lemming Bd.6
Slupetzky, Stefan

Im Netz des Lemming / Lemming Bd.6


sehr gut

Der Lemming ist schon besonders. Ein österreichisches Original, etwas in seiner Zeit stehengeblieben; was sein Sohn da von sich gibt über das WWW - dem kann er nicht mehr folgen.

Ein klein wenig hat mich das Buch an Haders "Indien" erinnert, böse und doch auch komisch und mit der sehr direkten Sprache.

Das Buch ist nur vordergründig ein Kriminalroman - eigentlich geht es hier um die großen Themen unserer Zeit. Fake News, Cypermobbing, unsägliche Politik, hier am Beispiel Österreichs, Ausgrenzung, Flüchtlinge.
Slupetzky findet deutliche Worte und schont uns Lesende nicht. Er bringt vieles knallhart auf den Punkt, findet dabei auch noch kluge Worte.
"Die einzig gute Eigenschaft von Hasspostings besteht darin, dass man mit ihnen keine Briefbomben versenden kann. Sie ebnen nur den Weg, indem sie Grausamkeit und Bosheit zunehmend gesellschaftsfähig machen."
"Gendern ist halt lange nicht so schmerzhaft wie gerechte Löhne zahlen"

Nein, es ist kein unterhaltsames Buch, es tut weh, aber genau das braucht es aktuell wohl auch. Mit 220 Seiten eine eher kurze, aber umso deutlichere Lektüre.

Warum trotzdem "nur" vier Sterne? Ich habe mich mit dem Stil, der Sprache (ist das die Wiener Schnauze?) etwas schwer getan, auch wenn mir klar ist, dass das zu den Figuren gehört. War aber anstrengend zu lesen, nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich.

Bewertung vom 31.01.2020
Freischwimmen / Cyms Geschichte Bd.1
Baron, Adam

Freischwimmen / Cyms Geschichte Bd.1


ausgezeichnet

Schon länger nicht mehr hat mich ein Kinderbuch so begeistert wie dieses hier.
Cym hat nicht nur einen komischen Namen, er ist auch noch nie geschwommen. Das wäre jetzt ja eigentlich keiner Erwähnung wert, dummerweise steht aber Schwimmen in diesem Jahr auf dem Schulstundenplan. Und noch dummer ist es, dass Cym sich nicht als Níchtschwimmer outen will und so nimmt das Unheil seinen Lauf.

Denn bald vermutet man, dass es einen Grund hat, warum Cym noch nie im Schwimmbad war. Und daran entwickelt sich eine Geschichte, die einerseits unsagbar witzig ist, ein trockener Humor der Extraklasse und dazu auch noch klug, aber auch tragisch, traurig, voll von Freundschaft (natürlich auch kompliziert), Liebe und Hindernissen. Und der Erkenntnis, dass Erwachsene ganz und gar nicht fehlerfrei sind.

Schön fand ich auch, dass hier ein Junge sanft und verletzlich sein darf und ein Mädchen superschlau.

Empfohlen wird das Buch ab zehn Jahren, die Altersempfehlung würde ich auch nicht unterschreiten, da es existenzielle Themen behandelt und man den feinen Humor vermutlich früher auch nicht vollständig versteht.

Unbedingt lesen - auch Erwachsene!

Bewertung vom 30.01.2020
1 Nudel - 50 Saucen
Pfannebecker, Inga

1 Nudel - 50 Saucen


ausgezeichnet

Pasta geht ja fast immer, aber immer nur Nudeln Bolo ist doch etwas langweilig.
Dies ist nun ein Kochbuch, bei dem man bei mir vor lauter gelben Post It´s kaum noch das Buch erkennen kann, so begeistert es mich.
Die Rezepte sind alle mit Bild untermalt, je nach Rezeptanzahl pro Seite variiert die Größe des Fotos, man kann sich aber immer das fertig gekochte Gericht gut ansehen.
Besonders gut gefällt mir die treffende Unterschrift unter jedem Rezept, wie „Günstig“, „Schnell“, „Scharf“ oder „Gut vorzubereiten“. Das macht die Auswahl nochmal leichter, denn anhand der Fülle der Rezepte fällt diese ganz schön schwer.

Die Rezeptauswahl ist klasse, je nach Jahreszeit (super – es wird auf saisonale Verfügbarkeit eingegangen), persönlicher Vorlieben und Zeitaufwand findet sich da immer etwas. Es gibt Pesto-Rezepte, Klassiker, aber auch ausgefalleneres wie Linsenragout, Harissasauce, Fruchtige Erdnuss-Soße oder Lachs in Mohn-Vanille-Butter. Fast alles mit nur wenigen Zutaten, schnell gekocht und…total lecker.
Der Familienhit hier: die Sommerbolognese vom Titelbild (hüstel…mitten im Winter).

Ich habe mir das Buch zuerst in der Bücherei ausgeliehen, dann aber angesichts der Fülle der gelungenen Rezepte selbst gekauft.

Bewertung vom 30.01.2020
Vegetarisch
Kittler, Martina

Vegetarisch


gut

Ich liebe die handlich kleinen GU-Küchbücher.
Da wir wenig Fleisch essen, war ich auf „VEGETARISCH“ sehr gespannt.
Aufgeteilt sind die Rezepte in drei Kategorien:
Für jeden Tag
Lunch to go
Wochenend-Küche

Die Rezeptauswahl hat mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Es wiederholt sich, so gibt es einmal Kohlrabischnitzel, Kartoffel-Kürbis-Puffer und Mais-Fritters, alle drei zwar mit einer unterschiedlichen Gemüsebasis, aber doch ähnlich zubereitet.
Auch Pizzawaffeln oder Hirse-Muffins waren so gar nicht mein Fall. Zum Mitnehmen gibt es relativ viele Salate, klar, das liegt in der Natur des Themas, aber dafür brauche ich kein Kochbuch.
Die nachgekochten Rezepte waren o.k., aber jetzt auch nicht so, dass ich sie in meine Standard-Lieblingsrezepte-Sammlung aufnehmen würde.

Mein Fazit: eher ein „Mal durchblättern“ als „Juhuu-so viele neue Lieblingsrezepte“- Kochbuch.

Bewertung vom 24.01.2020
Sweet Sorrow
Nicholls, David

Sweet Sorrow


sehr gut

Tja, David Nicholls, Du hast meine Geduld ganz schön auf die Probe gestellt.

Das Buch zieht sich anfangs fürchterlich, es besteht aus schier endlos-langweiligen Schilderungen. "Langeweile war unser natürlicher Zustand" sagt eine Figur, und ja, das wurde perfekt vermittelt. Aber dann, hin und wieder, gab es richtig gute Sätze zu lesen, diese brachten mich dann doch zum Weiterlesen.

Sätze wie "Unser Naherholungsgebiet war allgemein als Hundescheiße-Park bekannt, eine Kiefernschonung trug den Namen Mörderwald - was, soweit ich weiß, ihr offizieller Name war. Wer würde über einen solchen Ort ein Sonett schreiben?"
Oder "Er sah, auf eine altmodisch-gesunde Art, nicht schlecht aus, wie ein Schauspieler aus einem alten B-Movie, der gegen Knetgummi-Dinosaurier kämpft"
oder "Im Winter darf man wenigstens mies drauf sein und muss nicht durch ein Feld mit Sonnenblumen hüpfen."

Und dann, nach ungefähr 20 Prozent des Buches, hatte mich der Autor. Es blieb zwar weiterhin gemächlich, aber es wurde interessant, ich konnte mit den Figuren mitfühlen, ihr Leben hat mich interessiert. Ich fand auch das Eintauchen in die Romeo & Julia Theaterwelt passend und stimmig.

Eine Liebesgeschichte - nicht nur über die erste, tiefe Teenagerliebe in einer Zeit, in der die Welt Kopf steht, sondern auch die Liebe zu Eltern, Freunden und zum dauerhaften Partner.
Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe, für mich hat es sich gelohnt - und schöne Sätze habe ich noch ganz, ganz viele gelesen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.