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Leseigel
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Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1132 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2020
Kreuzfahrt, Mord und Mittelmeer
Schmid-Spreer, Ursula; Schreiber, Stefan; Giesen, Sabine; Williams, Fenna; Gambrinus, Laura; Meyer, Martin; Teuner, Jan; Lamberts, Brigitte; Polkehn, Edith Anna; Raabe, Julia; Hartmann, Petra; Kuhn, Greta R.; Winter, Heike; Lange, Kerstin; Roth, Carolin; Woda, Bruno; Speidel, Joachim

Kreuzfahrt, Mord und Mittelmeer


sehr gut

Unterhaltsam, witzig, lesenswert
Die Anthologie beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Kurzkrimis unterschiedlicher Autoren. Der Rahmen, der sie zusammenhält, ist die Kreuzfahrt und die damit verbundenen Landgänge. Wie nicht weiter verwunderlich haben die Kurzkrimis ein breites Spektrum. Die Bandbreite reicht von Körperverletzung über Diebstahl bis hin zu Mord. Über einige der Krimis konnte ich herzlich lachen, andere haben mich überrascht und einige konnten mich nicht wirklich begeistern. Das finde ich nicht schlimm bei der Vielzahl der Geschichten. Angenehm fand ich auch die Länge der Erzählungen, da man sie gut zwischendurch oder in Bus und Bahn lesen kann. Insgesamt wurde ich gut unterhalten und die Lektüre war abwechslungsreich. So macht eine Kreuzfahrt richtig Spaß !

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2020
Ihre Schreie sind Musik (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Ihre Schreie sind Musik (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Opfer oder Täter ?
Kyle, FBI-Agent in New York und der Ehemann von Libbys bester Freundin Julie, bekommt zufällig mit, dass seine Kollegen an einem Fall arbeiten, der für die BAU interessant sein könnte. Junge Frauen werden entführt und Jahre später tot aufgefunden. Kyle erzählt es Libby und tatsächlich schalten sich Libby und ihre Kollegen ein. Da scheint es das Schicksal gut mit den Ermittlern zu meinen. Eine der entführten Frauen wird lebend gefunden. Endlich gibt es eine Spur. Doch die Befragung der Zeugin wirft mehr Fragen auf, als es Antworten gibt. Und die Zeit drängt, denn es gibt einen neuen Entführungsfall.

Ich lese gerne Thriller, weil ich zugegebenerweise die realistischen Schilderungen der brutalen Taten liebe. Doch dieses Mal musste ich mehrmals trocken schlucken, als die Verletzungen der tot aufgefundenen Opfer beschrieben wurden. Aber nicht nur ich war betroffen, sondern auch die FBI-Agentin Libby. Und genau so etwas macht den Thriller der Autorin für mich realistisch und Libby so sympathisch. Trotz der Schrecken, denen Libby täglich begegnet, sieht sieht sie immer den Menschen und nicht nur das klinische Opfer. In diesem Fall liegt der Fokus auf der Zeugin, ihrem Verhalten und ihren Beweggründen dafür . Während der Schilderungen schwankte ich zwischen Mitleid, Entsetzen und Zorn. Wie immer werden vergleichbare reale Fälle erwähnt, so dass der geneigte Leser , die Thematik vertiefen kann. Diese Folge endet mit einem überraschenden Ereignis, das ich so absolut nicht kommen sah. Zudem hat sich die Autorin einen fiesen Cliffhanger erlaubt. Da ich aber die Serie auf jeden Fall weiter lesen werde, steigert es nur meine Ungeduld.

Bewertung vom 29.11.2020
Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
Bernstein, Lilly

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück


ausgezeichnet

Annas Wille zu überleben
Köln 1941 Mitten im Krieg wächst die 8jährige Anna trotz allem beschützt bei ihrer Tante Marie und deren Mann Matthias, der eine Bäckerei betreibt, auf. Das ändert sich über Nacht, als Matthias an die Ostfront versetzt wird. Gemeinsam mit dem polnischen Fremdarbeiter Joseph versucht Marie die Bäckerei am laufen zu halten. Doch das Haus wird durch Bomben zerstört. Noch schlimmer wird es nach Kriegsende, als Hunger und ein unerbittlicher Winter Köln fest im Griff haben. Nur durch Annas Schwarzmarktgeschäfte bleibt die Familie, zu der mittlerweile auch der kleine Karl, Marie Sohn, gehört gerade so am Leben. Zu allem Unglück erkrankt Karl an Tuberkulose und das lebensrettende Penicillin ist nicht verfügbar. Wenn nur Matthias aus dem Krieg zurück wäre, doch der ist in Russland verschollen. Auch Anna wartet sehnsüchtig auf die Liebe ihres Lebens.
Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus Maries und Annas Sicht. Das fand ich gelungen, da ich so die Ereignisse sowohl aus Sicht der Erwachsenen als auch der eines Kindes erleben durfte. Der Beginn ist geradezu heiter. Marie, Matthias und Anna sind eine glückliche Familie trotz des Krieges. Um so härter schlägt das Schicksal zu, als Matthias an die Front muss. Und als wäre der Krieg nicht genug, macht der Innungsmeister Büll Marie das Leben schwer, da Marie sich seinen Annäherungsversuchen widersetzt. Während des Krieges ein überzeugter Nazi, ist ihm auch nach Kriegsende das Glück hold. Er nutzt Maries Notlage erbarmungslos aus. Ich habe Büll von Herzen gehasst. Interessant war die Entwicklung der beiden Frauen. Zuerst ist Marie diejenige, die sich aufopferungsvoll um die beiden Kinder kümmert. Das ändert sich nach Kriegsende. Marie scheint allmählich die Hoffnung zu verlieren. Der Kampf um etwas Nahrung kostet ihre ganze Kraft. Die Kinder beginnen, sich ihr zu entfremden. Anna übernimmt immer mehr Verantwortung, kümmert sich um Karl und stellt sich den Gefahren des Schwarzmarktes. Beide Figuren sind mir dennoch ans Herz gewachsen, wobei ich ein wenig mehr mit Marie gelitten habe. Anna war manchmal ein sehr pubertierender Teenager.
Insgesamt muss ich der Autorin ein aufrichtiges Kompliment machen für ihre anschaulichen Schilderungen des Hungerwinters. Durch eindringliche Bilder und wenige Sätze war auch für mich der Schrecken dieser Zeit gegenwärtig und nachvollziehbar. Die Sprache war nie pathetisch und ich hatte auch nie das Gefühl, die Autorin würde zu sentimental werden.
Von mir für diesen bewegenden und historisch interessanten Roman 5 Sterne und eine überzeugte Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.11.2020
Mr. Crane
Kollender, Andreas

Mr. Crane


sehr gut

Elisabeths Geschichte
1914 Oberschwester Elisabeth trifft im Badenweiler Sanatorium auf den traumatisierten Soldaten Fischer. Er erregt ihre Aufmerksamkeit, weil er die Bücher von Stephen Crane liest, den Elisabeth 1900 genau hier getroffen hat. Die durch Narben im Gesicht gezeichnete Pflegerin Elisabeth und der an Tuberkulose erkrankte Schriftsteller Crane verbringen 1900 8 Tage zusammen. Beide fühlen sich zueinander hingezogen. Crane erzählt Elisabeth von seinem bewegten Leben. Elisabeth entflieht in Gedanken ihrem engen Leben und entdeckt die Leidenschaft.

Für mich war der Roman eine unglaublich berührende Liebesgeschichte und die Geburt einer starken Frau. Der Autor erzählt Elisabeths Geschichte auf 2 Zeitebenen. 1914 ist sie die selbstbewusste Oberschwester, die sich zu behaupten weiß und sich nicht um Konventionen schert Sie greift aktiv in Fischers Leben ein. Welch ein Gegensatz zu der unsicheren Elisabeth von 1900 zu Beginn ihrer schicksalshaften Begegnung mit Crane. Crane sieht in Elisabeth eine schöne Frau und behandelt sie auch so. Elisabeth, die Cranes Bücher schätzt, verliebt sich in ihn. Mich haben die Bilder, in denen der Autor diese aus der Zeit gefallene Liebe schildert, sehr berührt. Sie haben für mich einen besonderen Zauber entwickelt. Das Buch endet in meinen Augen hoffnungsvoll. Elisabeth ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Mr Crane blieb mir eher fremd und war durch seine sprunghafte Art sehr anstrengend. Zusammen schaffen sie einen meiner Meinung nach lesenswerten Roman.

Bewertung vom 22.11.2020
Ein Lied in der Nacht (eBook, ePUB)
Zellner, Ingrid; Dorra, Simone

Ein Lied in der Nacht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schuld und Sühne
Raja findet nach dem Unfalltod seiner Frau Sita wieder zurück ins Leben. Eine große Hilfe hierbei sind die Bewohner des Kinderheims Dar-as-Salam. Als Moussa, eines der Kinder, auf einem Zeitungsbild seinen Peiniger aus der Vergangenheit erkennt, sind sich Raja und Vikram sofort einig, die Schuldigen der gerechten Strafe zuzuführen. Gemeinsam mit Vikrams Frau Sameera begeben sie sich in die Schlangengrube der Verbrecher und geraten in Lebensgefahr. Nicht genug erhebt Vikrams dunkle Vergangenheit ihr hässliches Haupt. Das feste Band der Freundschaft zwischen Vikram und Raja steht vor einer großen Zerreißprobe.

Das ist bereits der 5. Band der beiden Autorinnen, der mich in das faszinierende Kashmir entführt. Es ist mittlerweile beinahe wie ein Nach-Hause-Kommen, auf die vertrauten Figuren zu treffen. Dabei gefällt mir gut, dass die Handlung verhalten beginnt. Es ist eine gelungene Mischung aus Rückblicken auf Vergangenes, um in die Handlung rein zu finden und neuen Informationen. Im weiteren Verlauf der Ereignisse merkt man schnell, dass die Autorinnen auch hervorragende Krimischriftstellerinnen sind. Die Ermittlungen von Raja und Vikram, um den Kinderschänderring zu Fall zu bringen, sind sehr spannend, wobei die in meinen Augen exotischen Rahmenbedingungen gekonnt mit einfließen. Ein anderes großes Thema des Romans ist Schuld und Vergebung. Nach welchem Maßstab beurteile ich einen Menschen ? Nach seinen Taten in der Vergangenheit oder würdige ich sein aufrechtes Bemühen um Wiedergutmachung ? Auch diese elementaren Fragen werden unterhaltsam präsentiert, ohne zu langweilen. Im Gegenteil aus ihnen ergibt sich ein neues dramatisches Element der Erzählung.

Für mich war der Roman beste Unterhaltung und eine überzeugende Mischung aus spannender Krimihandlung und den kleinen und großen Nöten der beiden Freunden Raja und Vikram mit ihren Familien, eingebettet in den besonderen Zauber Kashmirs.

Bewertung vom 19.11.2020
Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin 2: Auf der Suche nach H. G. Wells (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin 2: Auf der Suche nach H. G. Wells (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannende Reise durch die Zeit
Ally und Harry leben in London im Jahr 1942. Ally, eine nicht ausgebildete Magierin und ihr Bruder Harry werden zu Wells Zeitmaschine geleitet und eine abenteuerliche Reise durch die Zeit beginnt. Zusammen mit der Unsterblichen Tomoe machen sie sich auf die Suche nach Wells, der einen Hilferuf durch die Zeit geschickt hat. Sie finden in in einem Gulag für Magier.

Diese Geschichte aus dem Universum "Das Erbe der Macht " hat mir rundum gefallen. Besonders angetan war ich davon, dass der Autor nur einen Handlungsstrang verfolgt. Damit konnte ich mich völlig auf die Geschehnisse und die Protagonisten einlassen. Trotzdem hat der Autor erneut überrascht, indem Dinge erst auf den zweiten Blick ihre wahre Natur enthüllen und neue Charaktere auftauchen. Auch eine Liebesgeschichte war dabei. Alles in allem war es für mich eine spannende und nicht ganz so anstrengende Folge, die ich mit Vergnügen gelesen habe.

Bewertung vom 19.11.2020
Als wir wieder Hoffnung hatten / Die Hafenschwester Bd.2
Metzenthin, Melanie

Als wir wieder Hoffnung hatten / Die Hafenschwester Bd.2


ausgezeichnet

Hamburg im 1. Weltkrieg
Martha hat ihren Platz im Leben gefunden. Ihr, ihrem Mann Paul und den Kindern geht es gut. Zu ihrer Freude klappt es mit einem Besuch in Amerika bei ihrer Freundin Milli, die ebenfalls ihr Glück gefunden hat. Doch dann ziehen schwarze Wolken auf. Der 1. Weltkrieg beginnt. Paul wird eingezogen und schwer verletzt. Auch andere Familienmitglieder trifft es hart. Als der 1. Weltkrieg mit den Matrosenaufständen endet, sind alle froh, diese entbehrungsreichen Jahre überstanden zu haben. Die Zukunft erscheint nun in goldenem Licht.

Das Buch bietet in meinen Augen den besten und unterhaltsamsten Geschichtsunterricht, den ich je hatte. Die Autorin lässt mich viele wichtige Ereignisse und deren Auswirkungen auf das tägliche Leben des Einzelnen durch Marthas Familie miterleben. Dabei sind die Erlebnisse vielfältig wie das Leben selbst. So durfte ich mit Paul das Dampfschiff Imperator, das größte Passagierschiff der Welt, besichtigen .Ich wusste nicht, dass es in Hamburg bereits einen Vergnügungspark ähnlich der heutigen gab. Dann erlebe ich die Schrecken und Einschränkungen des Krieges. Die Autorin widmet breiten Raum den Entwicklungen der Medizin auf dem Gebiet der Prothetik und der Gesichtschirurgie . Das fand ich sehr spannend. Was mich zudem fasziniert hat, waren die Einblicke in die chinesische Lebensweise zur damaligen Zeit. Die Autorin macht das geschickt, in dem sie Marthas Bruder Heinrich eine Chinesin heiraten lässt. Der Roman endet hoffnungsfroh mit dem Ende des Kaiserreiches.

Ich bin vom Buch aufrichtig begeistert. Fast jeder Satz bietet eine geschichtliche Information, aber immer unterhaltsam verpackt. In der Gesamtschau entwirft die Autorin ein lebendiges, interessantes Bild der damaligen Zeit mit abwechslungsreichen Einblicken in das Leben einer politisch interessierten Familie.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2020
Wenn es Ahornblätter regnet
Marienhagen, Elisabeth

Wenn es Ahornblätter regnet


sehr gut

Das Schicksal geht seine eigenen Wege
Janine verliebt sich in den Deutsch-Kanadier Philippe. Sie entdeckt mit ihm die schönen Seiten Kanadas und freut sich, seine Eltern kennenzulernen. Als Philippes Vater erfährt, wer sie ist, wirft er Janine unter Beschimpfungen aus dem Haus. Durch diesen Rauswurf tief verletzt beginnt Janine nachzuforschen, was der Grund für Philippes Vaters Hass auf sie ist und stößt auf die Liebesgeschichte ihrer Großmutter Maria und dem Schreinergesellen Carl. Für die das Schicksal andere Pläne hatte .

Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen und wurde durch die nicht alltägliche Liebesgeschichte gut unterhalten. Der Reiz der Geschichte lag für mich mit darin begründet, dass die Autorin die Ereignisse um Carl und Maria , die Anfang der 1950ziger Jahre spielen und die Liebesgeschichte zwischen Janine und Philippe, die in der Gegenwart statt findet, abwechselnd erzählt. Dadurch erhält der Roman mehr Spannung. Marias Geschichte ist geprägt durch die damaligen Verhältnisse und die engen Moralvorstellungen. Manches erscheint uns heute doch sehr antiquiert, war aber bittere Normalität. So konnte Maria nicht über eigenes Geld verfügen und eine Beziehung ohne Trauschein war gesellschaftlich geächtet. Ich habe mit Maria gelitten und war wütend über ihr ungerechtes Schicksal. Gut, dass es zwischen Janine und Philippe fröhlich und heiter zugeht, sonst wäre der Roman arg düster geraten. Gut gefallen haben mir auch die wunderschönen und anschaulich geschilderten Reiseeindrücke von Kanada.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, weil es mich für einige Stunden die Welt um mich herum vergessen ließ und ich es mit einem zufrieden Gefühl zuklappen konnte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.