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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dingsbaer
Wohnort: 
Iserlohn

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2023
Moon - Tara und das Mondlichtpferd
Below, Christin-Marie

Moon - Tara und das Mondlichtpferd


ausgezeichnet

Tara zieht nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter aufs Land, zur besten Freundin der Mutter. Sie muss nicht nur das Stadtleben aufgeben, sondern auch ihre geliebte beste Freundin Maja. Um ihr verloren gegangenes Smartphone zu ersetzen, soll sie auf dem benachbartem Gnadenhof aushelfen. Da Tara aber seit einem Unfall von Maja Angst vor Pferden hat, ist das gar nicht so einfach für sie. In Ina, der Tochter der Besitzerin und Finn einem Jungen aus der Nähe findet sie schnell neue Freunde. Als Tara nachts von einem Brummen und Summen geweckt wird, sieht sie ein Leuchten im Stall des Gnadenhofes. Tara ist neugierig und schleicht sich in den Stall. Dort entdeckt sie, dass das neue Pferd Moon so schimmert. Tara fühlt dich zu Moon hingezogen und es entsteht direkt eine starke Verbindung zwischen den beiden. Welches Geheimnis steckt hinter diesem Leuchten und was hat es mit der Aufgabe zu tun, die Tara und Moon schon bald darauf bekommen?

Das Cover ist sehr schön gestaltet und hat uns sehr gut gefallen. Es passt sehr gut zur Geschichte.

Der Schreibstil ist altersgerecht, flüssig und einfach zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Der Prolog ist direkt so toll und spannend geschrieben und weckt die Neugierde. Die Spannung wird bis zum Schluss gehalten.

Die Charaktere sind sympathisch und sehr realistisch dargestellt. Ich denke, dass die jungen Leser sich diese gut vorstellen können.

Es geht um Mut, Trennungen, Freundschaft, Überwindung und natürlich ein bisschen Magie. Die Botschaften im Buch sind sehr schön verpackt.

Bewertung vom 03.07.2023
Die Gesellschaft der geheimen Tiere Bd.1
Gamble, Luke

Die Gesellschaft der geheimen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Edith lebt in einem strengen Internat, und klagt oft über heftige Kopfschmerzen. Einen Grund dafür kennt niemand. Als ihre Eltern, die Forscher sind, auf einer Expedition vermisst werden, muss Edith zu
einem ihr bisher unbekannten Onkel. Dieser arbeitet als Tierarzt in einer eher von der Außenwelt abgeschirmten Waldhütte. Von Ediths Auftauchen ist er zunächst alles andere als begeistert und daher auch sehr mürrisch ihr gegenüber. Dort findet Edith heraus, dass sie telepathisch mit Tieren reden kann, und dies der Grund ihrer Kopfschmerzen war. Aber sie entdeckt auch, dass ihr Onkel neben gewöhnlichen Patienten auch Fabelwesen behandelt. Dank ihrer besonderen Gabe wird sie für ihren Onkel zu einer unschätzbaren Hilfe. Als ein Hilferuf aus dem Himalaya eingeht, zögern Edie und ihr Onkel nicht lange und begeben sich auf eine abenteuerliche Rettungsmission.

Das Cover an sich ist sehr schön. Allerdings passt es nicht so recht zur Geschichte. Ein Yeti hätte hier sehr gut gepasst. Außerdem wird der Pegasus in der Geschichte ja als viel größer beschrieben. Auf dem Cover wirkt er fast wie ein "normales" Pferd. Sehr gut gefallen haben mir auch die beiden Karten im Umschlag, so kann man sich die Wege gut vorstellen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und einfach. Die Handlung ist gut aufgebaut, verständlich, nachvollziehbar und vor allem fesselnd. Die Spannung ist von Anfang an gegeben und interessante Ereignisse und Wendungen lassen keine Langeweile aufkommen. Gerne würde ich mehr über Ediths Abenteuer lesen, und mehr über die Fabelwesen erfahren.

Bewertung vom 27.06.2023
Das Beste kommt zum Kuss
James, Molly

Das Beste kommt zum Kuss


sehr gut

Die Frauen in Amys Familie haben alle eine besondere Gabe, die auch Amy geerbt hat. Anhand des ersten Kusses kann sie vorhersehen, ob die Sache ein Happy End nimmt oder in die Brüche geht. Das ist leider Fluch und Segen zugleich. Leider hat Amy bisher "den" einen Kuss noch nicht erlebt. Auf der Hochzeit ihrer besten Freundin lässt sie sich zu drei Küssen überreden. Neben zwei Nieten erlebt sie bei einem Kuss aber tatsächlich die lang ersehnte positive Vision. Doch am nächsten Morgen kann Amy sich nicht mehr daran erinnern, welche drei Männer sie geküsst hat, und bei wem sie die gute Version hatte. Mit ihren Freunden geht Amy auf die Suche, wobei sie die zwei Nieten recht schnell findet. Doch wer ist der dritte Mann, wer ist ihr Mann fürs Leben?

Das Cover passt zwar inhaltlich nicht zum Buch, gefällt mir aber trotzdem optisch ganz gut.
Der Schreibstil ist angenehm, locker und leicht. Man kann der Geschichte immer gut folgen. Auch wenn ich recht schnell geahnt habe, wer der dritte Mann ist, ist keine Langeweile aufgekommen.
Amy und ihre Freunde sind ganz tolle Charaktere und man wünscht sich direkt ein Teil dieser tollen Gruppe zu sein. Aber auch die anderen Charaktere werden sehr gut dargestellt.

Trotz der Vorhersehbarkeit hat mir das Buch gut gefallen. Und die Auflösung, warum die Mutter sich bewusst für den "falschen" Mann entschieden hat, war sehr rührend. Das Buch ist ein leichter Lesegenuss für zwischendurch.

Bewertung vom 20.06.2023
Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1
Rosslow, Barbara

Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1


ausgezeichnet

Der kleine Straßenkater Cosmo wird als Tiergefährte auserwählt. Er lernt was er als solcher machen muss, um ein Zauberkind an der Schule der 7 Elemente im Zauberschloss von Wieckfield zu helfen. Tiergefährte und Mensch verbindet eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft, die ein Leben lang hält. Cosmo ist mächtig stolz. Doch im Camp stößt er schnell an seine Grenzen, denn er hat furchtbare Höhenangst und Angst vorm Fliegen. Als er und das schusselige Zaubermädchen Aywa einander zugeteilt werden, sind beide zunächst nicht glücklich mit der Wahl. Doch schon bei der ersten Berührung merken sie die tiefe Verbundenheit. Nun beginnt für beide das Abenteuer ihres Lebens und Cosmo entdeckt ein großes Geheimnis.

Das Cover des Buches gefällt uns sehr gut. Meine Tochter war auf Anhieb in Cosmo verliebt und wollte die Geschichte unbedingt lesen. Das Cover ist liebevoll gestaltet und die silbern- glitzernden Akzente machen es ganz besonders und wirken magisch. Die Illustrationen im Buch sind meist auch sehr schön. Leider wurde Kater Cosmo im Buch selbst nicht so niedlich gezeichnet wie auf dem Cover. Außerdem passen die Zeichnungen nicht immer zur Handlung bzw. zur Beschreibung. Auf Seite 59 ist die Kutsche nicht wie beschrieben geflügelt, und es werden nur Eulen abgebildet, obwohl es ein bunter Schwarm Vögel sein soll. Zum Ende hin heißt es, dass Aywa die Kugel in ihren Händen hält, auf der Zeichnung fehlt diese, und sie hält sich selbst fest.
Besonders gut hat uns die Karte auf der Innenseite gefallen, die die verschiedenen Schauplätze der Handlung aufzeigt. Hier haben wir uns beim Lesen oft angeschaut, wo was gerade passiert.

Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig und verständlich. Mir als Mama wird in dem Buch allerdings von Cosmo und Aywa eindeutig zu viel geflucht. Meine Tochter findet das allerdings sehr lustig. Anfangs wird die Handlung immer abwechselnd aus Cosmos und Aywas Sicht erzählt. Das gefällt uns sehr gut.

Die Figuren im Buch sind wirklich sehr sympathisch und süß. Jede hat seine Stärken, aber auch Schwächen. So haben wir den kleinen Straßenkater Cosmo sofort in unsere Herzen geschlossen. Auch das schusselige, aber tollkühne Zaubermädchen Aywa und das ängstliche Flughörnchen Cliff gefallen uns gut.

Die Geschichte ist ein toller Start in eine magische Reihe, und wir sind auf eine Fortsetzung gespannt.

Bewertung vom 13.06.2023
Jakob und der Berg der vergessenen Dinge
Oldenhave, Mirjam

Jakob und der Berg der vergessenen Dinge


ausgezeichnet

Jakob und sein Papa Ed leben in einem Haus auf Rädern. Sie sind frei und ungebunden. Doch das gefällt ihren Mitmenschen so gar nicht. Überall werden sie verscheucht. Auf ihrer Suche nach einer neuen Bleibe finden sie einen Platz mit einem Berg voller weggeworfener und defekter Gegenstände. Jakob nennt ihn den Plunderberg. Als Jakob dort eine Boxer-Statue aus Gold findet, wird sein Vater Ed verhaftet und Jakob ist nun auf sich allein gestellt. Doch er findet echte Freunde und erfindet viele interessante Sachen aus den Gegenständen vom Plunderberg, die die Freunde in ihrem kleinen Laden verkaufen. Und außerdem versucht Jakob mit Hilfe seiner neuen Freunde die Unschuld seines Vaters zu beweisen und ihn aus dem Gefängnis zu holen.

Das Cover des Buches hat uns direkt angesprochen, und gefällt uns genau so gut wie die zahlreichen Illustrationen im Buch. Toll sind auch die kuriose Bauanleitungen von Jakobs Erfindungen, die immer wieder am Seitenrand wie Skizzen zu finden sind.

Der Schreibstil ist flüssig und altersgerecht gehalten. Die Geschichte ist einfühlsam, spannend und unterhaltsam. Es kommt keine Langeweile auf. Das Buch eignet sich sowohl zum Selbstlesen als auch zum Vorlesen.

Die Geschichte zeigt schön, dass es egal ist, aus welcher sozialen Schicht man stammt. Das sollte einen nicht daran hindern, Freundschaften zu knüpfen. Außerdem lernt man, das Anderssein nicht schlimm ist und man mit Mut und der Hilfe von echten Freunden viel erreichen kann.

Etwas kritisch sehe ich als Mama aber den Punkt, dass Straftaten wie Einbruch und Diebstahl etwas verharmlost werden. Da sollte man ggf. mit dem Kind nach dem Lesen drüber sprechen.

Meine Tochter und ich hatten sehr viel Spaß beim Lesen und können das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen. 

Bewertung vom 01.06.2023
Ein Sommer voller Wunder
Lewis, Caryl

Ein Sommer voller Wunder


sehr gut

Marty lebt alleine mit seiner Mutter in schwierigen Verhältnissen. Das Haus ist überfüllt mit allerlei Sachen, die Mutter kann sich von nichts trennen und traut sich nicht das Haus zu verlassen. In der Schule wird Marty deswegen gehänselt und ist eher ein Außenseiter. Zuflucht und Geborgenheit findet Marty bei seinem Großvater im Schrebergarten. Dieser schenkt ihm zum Geburtstag einen Samenkorn, von dem er aber die Pflanzenart nicht verrät. Die neu gefundene Freundschaft zur gehörlosen Gracie und die Pflege des Samenkorns lenkt die beiden von ihren Problemen ab und verändern ihr Leben. Gemeinsam erleben die drei ein großes und magisches Abenteuer. 

Die Geschichte ist einfühlsam geschrieben. Der Schreibstil ist fließend und altersgerecht. Auch die Schrift ist größer und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Handlung ist gut aufgebaut, verständlich, spannend und nachvollziehbar. Die Charaktere werden gut beschrieben. Mir hat der Großvater mit seiner lieben, aber auch lustigen Art besonders gut gefallen. 
Die Autorin greift in der Geschichte die schwierigen Themen Gehörlosigkeit, Messi-Syndrom und Trennung der Eltern auf, und baut sie geschickt ein. Sie schafft es zudem die Geschichte nicht belehrend wirken zu lassen. Besonders der Leitsatz des Großvaters gefällt mir sehr gut: Glaub an deine Träume!

Die Covergestaltung gefällt mir gut. Mit den Illustrationen bin ich nicht ganz zufrieden. Mir gefallen die Zeichnungen der Personen nicht so gut. 

Eine schöne Geschichte über Träume, Mut und Freundschaft, die groß und klein verzaubert. 

Bewertung vom 08.05.2023
Sparkling - Maries zauberhafte Welt
Kirchner, Angela

Sparkling - Maries zauberhafte Welt


sehr gut

Marie wird von ihrem Stiefvater Luuk im Umgang mit der bunten Magie unterrichtet. Doch dies ist nicht so einfach wie gedacht. Denn die Magieströme lassen sich nicht so leicht greifen und beherrschen. Besonders, wenn die eigenen Gedanken ständig abschweifen und man eher an leckere Pancakes oder Muffins denken muss. Als Luuk dann plötzlich spurlos verschwindet, und Marie einen kleinen Zwerg durch einen ihrer Magiepatzer zum Leben erweckt, benötigt sie die Hilfe vom Nachbarsjungen Philipp und Gestaltwandler Alfred.

Das Cover des Buches ist farbenfroh gestaltet und zeigt die Hauptfigur Marie. Zum englischen Titel fehlt mir aber dieses Funkeln auf dem Cover. Die Illustrationen am Kapitelanfang sind nett, mehr aber auch nicht. 

Der Schreibstil ist altersgerecht, gut verständlich und leicht lesbar. Es fehlt mir persönlich aber irgendwie etwas mehr Spannung. An manchen Stellen kam mir die Handlung sehr langatmig vor. Erst zum Schluss nimmt sie mehr an Fahrt auf. 

Die beiden Hauptfiguren, Marie und der Malmagjunge Philipp ergänzen sich gut. Malmag ist in diesem Buch die Bezeichnung für nicht magische Menschen.  Der Gestaltwandler Alfred hat mir auch sehr gut gefallen.

Die Grundidee des Buches hat mir sehr gut gefallen, auch wenn einem Vieles irgendwie bekannt vor kommt. Bei mir ist leider der Zauber nicht so recht übergesprungen, ich konnte die Sparkles nicht so richtig fühlen. Die Handlung hat für meinen Geschmack noch Luft nach oben. Aber ich gehöre auch nicht mehr zur angegebenen Zielgruppe. Für diese ist das Buch eine nette Geschichte über Magie, Geheimnisse, Freundschaft und Abenteuer. Daher bekommt das Buch von mir gut gemeinte 4 von 5 Sternen, da keine 3,5 Sterne möglich sind. 

Bewertung vom 27.04.2023
Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver
Brahms, Annette

Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver


sehr gut

Theo ist neu in der Stadt und der erste Schultag an der neuen Schule steht bevor, was ihm ein klein wenig Angst bereitet und ihn nicht einschlafen lässt. Da taucht ein kleiner Wunschling bei ihm auf, der die Wünsche der Kinder erschnüffeln und erfüllen kann. Die besonderen Wünsche schmecken nach Brausepulver, und die mag der Wunschling besonders gern. 
Die beiden testen die Wünsche, doch Theo ist damit etwas überordert und muss feststellen, dass das Leben auch mit einem Wunschling nicht unbedingt einfacher ist. 

Das Cover mit Theo und dem Wunschling im Vordergrund gefällt uns sehr gut, denn es ist wunderschön gestaltet und sprach uns sofort an. Auch die Illustrationen im Buch sind sehr liebevoll und passend gestaltet. Besonders den Wunschling, der als kleines pelziges Wesen mit Strubbelhaaren, Maulwurfsnase und Fledermausohren beschrieben und dargestellt wird, haben wir sofort ins Herz geschlossen.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten. Die Schrift ist schön groß, und die Kapitel haben eine angenehme Länge, so das Erstleser gut damit zurecht kommen.
Es geht ums Wünschen und wie sich das Erfüllen der Wünsche auswirken kann. Außerdem spielen die Themen Neuanfang und Freundschaft eine große Rolle.
Das Leserätsel am Schluss ist ein schöner Bonus und hat meiner Tochter sehr gut gefallen.

Insgesamt ist "Der Wunschling" ein schönes Buch für Erstleser oder auch zum Vorlesen, das aber ein bisschen mehr Spannung vertragen könnte.

Bewertung vom 26.04.2023
Zauberhafte Meerjungfrauen
Märchen, aus aller Welt;na Mara, Loireag;Grimm, Jacob

Zauberhafte Meerjungfrauen


sehr gut

In diesem schönen großformatigem Bilderbuch werden für uns bisher unbekannte Märchen über Meerjungfrauen aus verschiedenen Ländern der Welt erzählt. Die Märchen zeigen dem Leser, dass es viele verschiedene Namen für Meerjungfrauen gibt und dass es diese in den unterschiedlichsten Kulturen und über den Erdball verteilt gibt.

Das Cover ist ein richtiger Blickfang uns sehr schön gestaltet. Die Farbwahl, besonders die zarten Pastellfarben gefallen uns sehr gut. Auch alle Illustrationen im Buch, manche über die komplette Seite, manche etwas kleiner, sind wunderschön und mit viel Liebe gestaltet. Es macht viel Spaß, sich auch nur die Zeichnungen anzuschauen und zum Träumen angeregt zu werden.

Die Geschichten sind alle sehr verschieden. Es gibt traurige, bittersüße, spannende und einige haben eine überraschende Wendung. Nicht alle Märchen haben mir gefallen, aber das ist ja Geschmackssache. Vielleicht hätte man als erste Geschichte etwas Fröhlicheres für den Einstieg wählen sollen. Insgesamt denke ich auch, dass dieses Buch eher für "ältere" Leser geeignet ist, anstatt als Vorlesebuch für ganz junge Kinder.

Mir hat das Buch recht gut gefallen und ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 19.04.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


ausgezeichnet

Annies Leben ist wie das der meisten Frauen ihrer Zeit vorherbestimmt: jung verheiratet, 3 kleine Kinder, kaum Geld, winzige Wohnung. Als sie von der Wette hört, bei der die teilnehmende Frau eine Siegprämie von 15.000 Dollar zugesagt wird, wenn sie es schafft mit einem Fahrrad in 15 Monaten um die Erde zu fahren, wird Annie hellhörig. Sie meldet sich dafür und nach zwischen zeitigen Zweifeln macht sie sich schließlich doch auf den Weg, und will die Wette unbedingt gewinnen. Ihre Familie, allen voran ihr Mann sind davon gar nicht begeistert, und unterstützen Annie auch nicht. Doch Unterstützung findet sie bei vielen anderen Menschen, allen voran bei Professor Dowe (einem der Wettenden) und seiner Frau Josephine. Auf Grund ihrer jüdischen Herkunft nimmt sie den Namen eines Mineralwasserkonzerns an und hat so promt einen der ersten Sponsoren für ihre Reise gefunden.

Das Cover passt hervorragend zur Geschichte. Im Buch selbst hätte ich mir eine Karte mir der Reiseroute gewünscht. Die fehlte zur besseren Übersicht.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft, fließend und angenehm zu lesen.

Bevor ich das Buch gelesen habe, habe ich noch nie etwas von Annie Londonderry oder der Wette gehört. Schade, dass diese Frau so vergessen wurde.

Annie ist eine starke Persönlichkeit, die ihr Schicksal nicht einfach so hinnehmen will. Auch wenn ich persönlich nicht alles gut heißen kann, und Annie einige Fehler besitzt, ist sie doch sehr selbstbewusst, mutig und abenteuerlustig. Sie hat sich auf ihrer Reise bemerkenswert vermarktet, konnte spannende Abenteuergeschichten erzählen und hat die damalige Presse an der Nase herumgeführt. Dadurch wusste man nie so recht, was der Wahrheit entspricht, oder nur Geschichten sind. Sehr passend dazu finde ich die Erklärung ihrer Tochter gegenüber, als sie ihre Reiseberichte mit den christlichen Heiligengeschichten vergleicht. In denen sei ja auch ein kleiner Teil Wahrheit und der Rest Geschichte.

Außerdem hat sie mit ihrer Reise einen Beitrag zum Feminismus geleistet.

"Annie Londonderry - Die Radfahrerin" ist eine Romanbiografie, verknüpft mit vielen fiktiven Teilen, da heute über die Hauptperson kaum noch etwas bekannt ist. Trotzdem zieht die Geschichte den Leser in seinen Bann.