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erul

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Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2023
Allsberg 1871 - Der Glanz der alten Zeit
Rotenhan, Hans von

Allsberg 1871 - Der Glanz der alten Zeit


ausgezeichnet

Zwei starke mutige Frauen – Spannender Historischer Roman

Der Roman "Allsberg 1871 - Der Glanz der alten Zeit" stammt vom Autor Hans Freiherr von Rotenhan. Er wurde 1951 in Schloss Rentweinsdorf in Unterfranken geboren. Es ist der erste Band der "Schloss Allsberg-Reihe".
Der Schreibstil ist total flüssig und packend. Sein Erzählstil ist angenehm und gut zu lesen.

Die Personen mit ihren Charakteren - typisch unterfränkisch - beschreibt der Autor bildhaft und authentisch, ebenso die mir vielen bekannten Orte/Landschaften (Würzburg, Volkach, Vogelsburg, Ochsenfurt).
Sehr gut gefallen hat mir in vielen Sätzen die Schreibweise in "Unterfränkisch". Da ich selbst in Unterfranken geboren wurde, konnte ich diese Aussagen gut lesen und habe mich dabei manchmal auch amüsiert über diese Sprache.

Thea ist 26 Jahre, unverheiratet und lebt auf Schloss Allsberg in Unterfranken mit ihrem Vater, Baron Tröger. Thea soll das gesamte Vieh verkaufen, weil ihr Vater Pferde züchten will für das Militär. Er erhofft sich so wieder Wohlstand für das Schloß und die Familie. Plötzlich stirbt ihr Vater bei einem Reitunfall. Thea ist nun auf der Suche nach ihrem Bruder Cord, der als Berichteschreiber auf der ganzen Welt unterwegs ist. Die Nachkommenschaft/das Vermächtnis der Familie Tröger muss gesichert werden.

Die bewegende Geschichte hat mich von Beginn an unterhalten und gefesselt. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.01.2023
Gleißendes Licht
Sinan, Marc

Gleißendes Licht


sehr gut

Türkisch-Armenische Familiengeschichte - fesselnd und bewegend

Das düstere Cover hatte mich magisch angezogen. Es passt gut zu dem Buch.

"Gleißendes Licht" ist der erste Roman von Marc Sinan. Er ist Künstler, Komponist und Gitarrist. Sein Schreibstil ist flüssig und packend. Der Erzählstil ist wortgewaltig. Marc Sinan wechselt in dem Buch zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die Schilderungen über das Schicksal der Armenier 1915/1916.

Der Protagonist Kaan hat Türkische und Armenische Wurzeln. Er ist der Sohn einer türkischen Mutter und eines deutschen Vaters - die Großmutter Armenierin, der Großvater Türke. Kaan ist in Deutschland aufgewachsen.

Der Roman hat mich emotional gefesselt. Er hat autobiografische Züge, darauf wird im Nachwort von Marc Sinan hingewiesen. Ein Roman mit politischem Hintergrund über die Türken und Armenier, über den Massenmord von 1915/1916. Lesenswert!

Bewertung vom 29.01.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


sehr gut

Sibir - Sibirien - Tosaq: Fesselnd und bedrückend

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und packend. Die Geschichte hat sie interessant und spannend erzählt.

Als Josef Ambacher mit dem Finger etwas in den Staub schreibt, ist das ein Zeichen für seine Tochter Leila. 'Sibiren' steht auf dem Tisch, 3 x - auf Deutsch, Russisch und Kasachisch: Sibirien, Sibir, Tosaq.
Leila, die Tochter von Josef schreibt die Geschichten über seine Vergangenheit auf. Die Erinnerungen sollen erhalten bleiben, denn ihr Vater hat wahrscheinlich Demenz, kann sich vielleicht nicht mehr an alles erinnern und vermutlich auch vieles vergessen. Im Jahr 1945 wurden 100.000 Deutsche von der Sowjetarmee nach Kasachstan verschleppt, auch der damals zehnjährige Josef Ambacher. Für Josef und seine Familie ist es in Kasachstan eine sehr schlimme Zeit - Hunger, Armut, Kälte und Hitze plagen die verschleppten Menschen in der Steppe.
Nach 10 Jahren werden sie an den Stadtrand nach Mühlheide, ein Dorf in Niedersachsen, verbracht.
1990, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kommen viele Aussiedler, Russlanddeutsche nach Mühlheide. Da wird Josef wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Die bewegende Geschichte u. a. über Vertreibung und Suche nach Heimat hat mich berührt, obwohl manches unklar bleibt.
Das Buch ist lesenswert, kann ich weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


sehr gut

Großvater und Enkel – interessant und kurios

Das Cover mit dem Auto mitten im Grünen und der Klappentext hatten mich neugierig gemacht.

Von dem Autor Michael Köhlmeier habe ich bisher noch nichts gelesen. Sein Schreibstil gefällt mir, ist locker und gut zu lesen. Schon nach wenigen Seiten wird Spannung aufgebaut.

Die Geschichte wird aus Sicht von Frank Thaler erzählt. Er ist 14 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter in Wien. Die beiden verstehen sich sehr gut. Frank kocht gerne für seine Mutter, die im Theater arbeitet. Sein 71jähriger Großvater wird nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Frank hat ihn nur wenige Male dort besucht. Den Grund der Inhaftierung kennt er nicht. Seine Mutter scheint regelrecht Angst vor ihm zu haben. Sie sind froh, dass Opa nach wenigen Tagen eine kleine Wohnung bekommt.
Obwohl Frank seinen Opa unheimlich, egoistisch und aggressiv findet, besucht er ihn und ein ungewöhnliches, skurriles Abenteuer beginnt - sogar eine Waffe ist im Spiel ...

Die Geschichte ist skurril und oft nicht ganz so realistisch. Lesenswert, wenn auch viele Fragen am Ende offenbleiben.

Bewertung vom 28.12.2022
Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2
Weinberg, Juliana

Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2


ausgezeichnet

Cäcilia, eine starke und mutige Frau

Das Cover gefällt mir sehr gut zu dem Roman. Mit Spannung hatte ich auf die Fortsetzung von "Gut Erlensee" gewartet, da mich der erste Band bereits begeistert hatte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, packend und mitnehmend. Ihr Erzählstil ist klar und gut zu lesen. Die Personen mit ihren Charakteren beschreibt sie authentisch und sympathisch.
Den Stammbaum am Beginn des Buches finde ich sehr gut, so kam ich schnell wieder in die Geschichte.

Im März 1922 hat Cäcilia ihre Ausbildung zur Lehrerin mit Erfolg beendet und hofft, in der Nähe von Erlensee unterrichten zu dürfen. Sie fährt auf Gut Erlensee zu ihrem Patenonkel Hermann mit seiner Familie und wartet, bis sie Nachricht von der Schulbehörde erhält.
Sie bekommt von einem Notar aus Nürnberg eine Nachricht, dass ihr Vater verstorben sei und sie zur Testamentseröffnung kommen soll. Sie erfährt dabei von Geheimnissen, die sie nie geahnt hätte ...

Die Geschichte hat mich von Beginn an berührt und gefesselt.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und muss nun bis Juli 2023 warten.

Bewertung vom 17.12.2022
Ginsterhöhe
Caspari, Anna-Maria

Ginsterhöhe


ausgezeichnet

Bedrückend und emotional

Das Cover mit den bedruckten Umschlaginnenseiten gefällt mir gut.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und packend. Ihr Erzählstil ist gut zu lesen. Die Personen beschreibt sie sehr detailliert.

Der junge Bauer Albert Lintermann kommt im Jahr 1919 aus dem Krieg zurück in die Nordeifel. Sein Gesicht wurde durch eine Granate fürchterlich entstellt. Als er in Wollseifen auf seinem Bauernhof ankommt, ist seine Frau Bertha so entsetzt, kann ihn nicht ansehen und wendet sich gänzlich von ihm ab. Albert arbeitet hart, ist offen für Fortschritt - neue moderne Geräte für den Bauernhof, zentrale Wasserversorgung und Anschluss an das Stromnetz für die Dorfgemeinschaft.
Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen und die Nazi-Ordensburg Vogelsang errichten, kommt Unruhe und Leid über die Dorfbewohner.

Zwischen den Kapiteln sind Aufzeichnungen des Dorflehrers Martin Faßbender zu lesen über Ereignisse des Dorfes, historische, wirtschaftliche u. politische Ereignisse und seine Gedanken dazu.

Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten. Er ist sehr emotional und hat mich von Beginn an gefesselt. Die historischen Ereignisse (1919 bis 1949) werden gut in die Geschichte eingebunden.

Bewertung vom 07.12.2022
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


sehr gut

Sehr spannend und unterhaltsam

Das Cover gefällt mir sehr gut, ist auch sehr passend.

Der Schreibstil der Autorin Clare Mackintosh ist flüssig und packend. Ihr Erzählstil ist gut zu lesen und hat mich begeistert. Eine gute Brise Humor ist natürlich auch dabei. Die Landschaften werden wunderbar beschrieben, auch die Personen sind toll charakterisiert und detailliert beschrieben.

Der Spannungsbogen wird von Beginn an aufgebaut bis zum Ende, das ich nicht so vorhergesehen hatte. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt im Wechsel von der heutigen Zeit und dem Rückblick. Es spielt in den nordwalisischen Bergen in einem kleinen Dorf an der Grenze von Wales und England. Nach einer riesigen Silvesterparty wird die Leiche des Gastgebers Rhys Lloyd im See gefunden. Rhys war Bauunternehmen und hatte sich nicht besonders beliebt gemacht. So gibt es für die Ermittlerin Ffion Morgan sehr viele Verdächtige.

Die Karte mit den Namen und Orten gleich am Beginn des Buches fand ich sehr hilfreich.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Eine Krimi-Reihe mit einem wunderbaren Start.

Bewertung vom 15.11.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


ausgezeichnet

Berlin 20er Jahre – Mitreißender Abschluss der Trilogie

Das Cover mit dem Brandenburger Tor ist passend zu dem Historischen Roman. "Labyrinth der Freiheit" ist die Fortsetzung von "Revolution der Träume", das ich mit Begeisterung gelesen hatte.

Der Schreibstil des Autoren Andreas Izquierdo ist wieder sehr flüssig und mitreißend. Er hat einen angenehmen wortgewaltigen Erzählstil, der gut zu lesen ist.

Carl, Artur und Isi sind die Hauptfiguren und werden auch in diesem Roman sehr detailliert und authentisch beschrieben. Ich war nach ein paar Seiten schnell wieder in der Geschichte über die drei Freunde, die aus der Sicht von Carl erzählt wird.
Isi ist die Anwältin der "kleinen" Leute, Carl arbeitet als Kameramann für die UFA und Artur ist der König im Nachtleben, den man nicht zum Feind haben möchte.

Berlin 1922. Bei einem Mordanschlag verliert Isi ihr ungeborenes Kind und ist völlig zerstört. Sie bittet Artur darum, die Verschwörer/Mörder zu finden - sie will Rache.

Die Geschichte der drei Freunde hat mich gefesselt. "Labyrinth der Freiheit" ist super spannend, gut recherchiert und mit viel politischem Hintergrund. Ein toller Abschluss der Trilogie.
Eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.11.2022
Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


ausgezeichnet

Charmante Dilettanten - Amüsant und herrlich erfrischend

Das Cover ist herrlich gestaltet mit den Französischen Nationalfarben. Drei Lesebändchen - ebenfalls in den Farben der Französischen Nationalflagge Blau, Weiß und Rot - eine tolle Idee.

Der Schreibstil der Autoren Klüpfel und Kobr ist wieder sehr flüssig und spannend. Es ist kurzweilig, locker und gut zu lesen. Die Personen beschreiben sie sehr detailliert mit ihren "komischen" Charakteren.

Die Handlung mit der kuriosen Gaunertruppe spielt in Südfrankreich. Wilhelm Liebherr stammt aus Deutschland, lebt nun in Frankreich in Port Grimaud, nennt sich jetzt Guillaume Lipaire und betreut die Häuser der Reichen. Während deren Abwesenheit vermietetet er die Häuser und verschafft sich so illegal sein Einkommen.
Guillaume und der Wassertaxifahrer Karim finden beim Saubermachen in der Adels-Villa eine männliche Leiche. Da träumt Guillaume vom großen Coup und großen Geld. Sie "entsorgen" die Leiche und hoffen, einen Schatz zu finden. Es bleibt nicht bei den beiden Schatzsuchern. Als sie Hilfe benötigen, beanspruchen die Helfer natürlich ihren Anteil. Zuletzt besteht das komische Team aus: Guillaume, Karim, Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine mit dem Handyladen, Eisverkäuferin Jacqueline und die 84-jährige Lebedame Lizzy mit ihrem Pudel. Sie nennen sich "Die Unverbesserlichen".

Die Gaunerkomödie hat mich von Beginn an amüsiert. Über die Dilettanten konnte ich immer wieder schmunzeln. Das Buch konnte ich kaum aus der Hand legen.

Bewertung vom 02.11.2022
Agent Sonja
Macintyre, Ben

Agent Sonja


ausgezeichnet

Politische Spionage - welch ein Thriller!!

Das Cover hat etwas Bedrückendes und passt sehr gut zum Buch. Der Titel in ROT weist auf die Farbe der Kommunistischen Partei.

Der Schreibstil des Autoren Ben Macintyre ist flüssig und packend. Sein Erzählstil ist faszinierend und gut zu lesen. Akribisch hat er über "Agent Sonja" als Person und die weiteren Personen recherchiert, so dass sie sehr authentisch erscheinen.

"Agent Sonja" schildert detailliert die wahre Lebensgeschichte von Ursula Kuczynski, die wohlbehütet in Berlin als Tochter einer vermögenden jüdischen Familie mit 5 Geschwistern aufwächst.
Bereits als 16jährige nimmt sie an den Maiaufmärschen in Berlin teil und wird von einem Polizisten mit dem Schlagstock brutal verprügelt. Das ist der Beginn für ihr politisches Engagement und ihren ehrgeizigen Einsatz für den Kommunismus.
Ursula heiratet den Architekten Rudi Hamburger und zieht mit ihm nach Shanghai. Dort wird sie von dem Agenten Richard Sorge als Spionin für den russischen Geheimdienst angeworben. Richard gibt ihr den Namen "Sonja". Richard war immer ihre große Liebe.

Ihre Spionagearbeit für den Kommunismus führt "Sonja" in zahlreiche Länder: Shanghai, Polen, Moskau, Mandschurei, Schweiz, Großbritannien, und zum Schluss nach Ostdeutschland, der späteren DDR.

Das Quellenverzeichnis am Ende und die vielen Fotos im Innenteil fand ich sehr gut.
Die Geschichte über das wahre Leben der Spionin "Agent Sonja" hat mich gefesselt. Was für eine außergewöhnliche starke, ehrgeizige und mutige Frau!
Von mir eine absolute Leseempfehlung.