Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Claire

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2021
Vegan Backen (eBook, ePUB)
Schober, Corinna

Vegan Backen (eBook, ePUB)


sehr gut

Bisher hat mich der GU-Verlag noch nie enttäuscht und auch diesmal war das nicht der Fall!
Als Nicht-Veganerin war ich extrem neugierig, wie veganes Backen funktioniert (ob es überhaupt funktioniert) und ob mir das Endresultat dann auch schmecken wird.
Dieses Backbuch hat mich auf Anhieb begeistert.

Die Bilder sind extrem schön und machen sofort Lust, die entsprechenden Leckereien nachzubacken.
Der Aufbau des Buchs ist sehr übersichtlich gestaltet. Am Anfang gibt es einen Hinweis zur kostenlosen GU-App (dazu später mehr). Es folgt ein kurzes interessantes Interview mit der Autorin und dann geht es auch schon mit den Rezepten los. Hierbei finde ich schön, dass bei den Rezepten auch kleine Tipps bezüglich Deko oder Servieranlass (z.B. für Gäste/Weinachten geeignet etc.) stehen. Am Ende des Buchs gibt es dann noch ein Kapitel mit Anregungen für vegane Verzierungen, Kuvertüre usw., damit der Kuchen dann auch optisch richtig was hermacht.
Zu jedem Rezept gibt es eine genaue Auflistung der Zutaten, die Backanweisungen sind leicht verständlich und natürlich ist auch zu jedem Rezept ein Bild enthalten, das sofort Appetit macht. Ich hatte mir vorgenommen, beim ersten Durchblättern die Rezepte zu merken, die so klingen als seien sie einfach und schnell nachzubacken und mir daraus dann meinen Favoriten für meinen ersten veganen Kuchen auszusuchen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mir mehr als die Hälfte der Rezepte direkt auf die Favoritenliste setzen würde. Alle Rezepte in dem Buch klingen ganz einfach, so dass man eigentlich sofort loslegen möchte. Die Zutaten sind grundsätzlich alle gut erhältlich (im Supermarkt oder im Drogeriemarkt). Mir wurden hier keinerlei Hürden in den Weg gestellt, so dass ich mich als Nicht-Veganerin nicht erstmal stundenlang über vegane Ernährung schlau machen musste.

Ich hatte mich nach einigem hin und her für einen Schokoladenkuchen entschieden. Die Zutaten waren schnell besorgt, ich hatte fast alles schon zu Hause.
Genau wie das Rezept vermuten ließ, war der Kuchen superschnell fertig und total einfach. Jetzt kommt ein kleines „aber“. Im Rezept wurde Kokosblütenzucker empfohlen. Den habe ich in recht vielen Rezepten gefunden und da der Name so hübsch klingt, habe ich mir den dann auch besorgt. Vorgestellt hatte ich mir darunter einen Zucker, der leicht nach Karamell schmeckt. Laut meinen Recherchen (ich mag mich irren) ist auch der normale weiße Zucker vegan (zumindest der in Deutschland produzierte), er hat nur mehr Kalorien. Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte den normalen Haushaltszucker genommen.
Der Kuchen ist gelungen. Geschmacklich hätte er für mich aber süßer und schokoladiger sein können, er kam mir etwas „herb“ vor, was durchaus an dem Kokosblütenzucker gelegen haben kann, der hat nämlich einen recht kräftigen Eigengeschmack. Trotzdem haben wir ihn mit 2 Personen innerhalb von 3 Tagen aufgefuttert (den Kuchen, nicht den Zucker)

Bewertung vom 23.02.2021
Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
Oppermann, Lea-Lina

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft


ausgezeichnet

Als Theo an der Musikakademie angenommen wird, trifft er auf Aida, die sein Leben mit ihrer bunten lebensfrohen Art gehörig durcheinanderwirbelt. Als er durch sie Mitglied der revolutionären Gruppe „Zukunft“ wird, beginnt für ihn ein ganz neues abenteuerliches Leben. Doch wie bei jeder Revolution stellt sich die Frage: Schein oder Sein?

Ich glaube das Buch ist für jüngeres Lesepublikum gedacht, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob jeder Jugendliche damit etwas anfangen kann, bzw. es verstehen wird. Und man sollte Musik mögen oder sich für irgendeine andere Form von Kunst interessieren, denn die Geschichte ist doch sehr musiklastig. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da ich schon mein ganzes Leben mit Musik zu tun habe. Generell finde ich es aber immer etwas schwierig ein breites Publikum zu erreichen, wenn sich das Buch auf ein bestimmtes Fachgebiet „einschießt“.

Aber was hat das Buch nun eigentlich mit mir gemacht?
Ganz einfach: es hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen.
Die Figuren sind so bunt und authentisch dargestellt, dass der Leser ihnen direkt gegenüber zu stehen scheint. Selbst die Nebenfiguren, über die man nicht viel Hintergrundwissen bekommt, sind durch den tiefgründigen - aber zum Glück nicht blumigen - Schreibstil zum Leben erwacht.
Besonders die charismatische Aida mit ihrer mitreißenden und klugen Art entführt den Leser in ihre Welt. Sie ist mutig und herausfordernd und man versteht sofort, warum Theo ihr auf Anhieb verfällt. Sie ruft zur Revolution auf und die „Zukunft“ folgt ihr bedingungslos, da sie eine echte Anführerin ist. Allerdings ist sie auch sehr verbissen und vergisst vor lauter Eifer für ihre Sache und für das unbedingte „leben wollen“, tatsächlich zu leben und sieht nicht, dass Vieles dabei auch auf der Strecke bleibt.

Der Twist am Ende der Geschichte hat mich tatsächlich überrascht, obwohl ich mich hinterher gefragt habe, warum ich eigentlich so überrascht darüber war. Das Ende selbst ist für mich einfach perfekt gewählt, nicht zu viel und nicht zu wenig.

Ich glaube, dieses Buch wird jeder auf eine andere Art lesen, jeder wird den Schwerpunkt beim Lesen auf eine andere Thematik legen und jeder wird die Geschichte anders verstehen.
Dieses Buch ist mitreißend und wachrüttelnd. Es ruft zur Revolution, gleichzeitig aber auch zur Besonnenheit und zum Nachdenken auf. Eine Geschichte über Mut, die Lust auf das Leben und über einen Jungen, der lernt, zu sich selbst zu finden.
Volle Punktzahl!

Bewertung vom 21.02.2021
Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


sehr gut

In dem Thriller „Trauma – Kein Entkommen“ begleiten wir die Polizistin Katja Sand bei ihren Ermittlungen gegen einen Mörder. Oder war es vielleicht doch Selbstmord? Katja Sand übernimmt den Fall.

Ich muss sagen, ich würde das Buch eher in die Kategorie Krimi einordnen, da es wenig Action gibt und sich die Spannung hauptsächlich auf die Ermittlungsarbeit der Beamten konzentriert, was aber durchaus seinen Reiz hat.
Als Thriller empfinde ich eher die kleinen Zwischensequenzen, in denen der Leser in jedem neuen Buchteil in die schrecklichen Erlebnisse eines Kindes geworfen wird, bei dem aber nicht klar ist, um wen es sich handelt. Diese Sequenzen sind recht hart und verdienen die Einordnung als Thriller.

In der Story herrscht eine düstere Grundstimmung, die mich sofort gefangen genommen hat und die auch die ganze Geschichte über erhalten bleibt. Zu dieser trüben Stimmung trägt auch die Hauptfigur viel bei. Die Ausarbeitung der Figuren hat mir insgesamt sehr gut gefallen, aber besonders die Hauptprotagonistin Katja lernen wir im Laufe der Geschichte sehr gut kennen. Ich mag es, dass sie nicht perfekt ist, sondern mit ihren Macken sehr menschlich dargestellt wird. Das wird zwischenzeitlich fast schon nervig, aber der Leser erfährt, dass ihr Verhalten mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Was genau das ist, darüber wird man noch im Dunkeln gelassen. Man bekommt gerade genug Informationen, um eigene Theorien dazu aufzustellen. Auch die Beziehung zwischen Katja und ihrer Tochter Jenny wird sehr authentisch dargestellt, besonders im Hinblick darauf, dass Jenny noch ein Teenager ist. Hier wird sich der ein oder andere Leser, der selbst Teenager zu Hause hat, sicherlich wiederfinden. Der Autor muss allerdings aufpassen, dass Katjas Privatleben nicht zu sehr Überhand nimmt in den Erzählungen. Ich denke allerdings, dass es viel mit den nächsten 2 Bänden zu tun hat und der Autor deshalb so sehr darauf eingeht.

Aufgelockert wird das Ganze durch viele Dialoge. Auch kürze Ausflüge in die Vergangenheit der Protas machen die Story sehr kurzweilig und lassen uns ein wenig hinter die Fassade der einzelnen Figuren blicken.
Katjas Verbissenheit in die Fälle finde ich sehr bewundernswert. Oft habe ich mich beim Lesen gefragt, ob ich nicht schon längst aufgegeben hätte. Ihre Erfolge, aber auch ihre Niederlagen, konnte ich beim Lesen fast körperlich spüren. Zu Katjas Stimmung kam mir oft die Farbe Grau in den Sinn.

Das Ende fand ich etwas an den Haaren herbeigezogen und der Showdown kam mir insgesamt zu kurz, was mir aber immer noch lieber ist, als ein künstliches in-die-Länge-ziehen. Trotzdem konnte ich mich mit dem Ende anfreunden und im Epilog wird dann auch direkt die Neugier auf den nächsten Band der Trilogie geweckt, da es einen mächtigen Cliffhanger gibt.
Was mich allerdings dann doch gestört hat, sind die recht häufig vorkommenden Flüchtigkeitsfehler, in Form von zu vielen oder vergessenen Buchstaben, z.B. „Korvett“ statt „Korvette“. Das kann mal passieren, ist mir hier allerdings häufiger untergekommen und hat mich dann doch irgendwann genervt.

Insgesamt ein in sich abgeschlossener, interessanter und definitiv gelungener Krimi-Auftakt mit realistisch dargestellten Figuren und einer Ermittlerin, die ich im nächsten Buch gerne wieder begleiten werde. Schon alleine um herauszufinden, ob ich mit meinen Vermutungen bezüglich ihrer Vergangenheit Recht behalte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2021
Wenn Schweigen tötet
Marrs, John

Wenn Schweigen tötet


ausgezeichnet

Liebe und Hass liegen mitunter dicht beieinander.
So auch bei Maggie und Nina, die unter einem Dach leben und auf die ein oder andere Art nicht ohne einander, aber eben auch nicht miteinander auskommen können. Was für ein Geheimnis steht zwischen den beiden? Und kann dieses Geheimnis wirklich tödlich sein?

„Wenn Schweigen tötet“ ist ein perfekt gewählter Titel für dieses Buch, auch wenn sich das erst etwas später erschließt. Es ist das zweite Buch von John Marrs das ich lese und wieder einmal bin ich begeistert. Und dass, obwohl die Story für mich von Anfang bis Ende vorhersehbar war und ich so leider nicht mehr überrascht wurde.

Genau wie bei dem ersten Buch habe ich eine Weile gebraucht, bis ich ganz in der Geschichte angekommen war, aber dann konnte ich mich ihrer Sogwirkung nicht mehr entziehen. Das liegt zum einen an dem besonderen Schreibstil, der Stimmungen sehr gut transportiert, so dass der Leser der düsteren Atmosphäre der Story ausgesetzt ist. Zum anderen an den vielen Twists und Wendungen, die, wenn auch für mich nicht überraschend, dann aber doch viel zur Spannung beitragen und die Story immer weiter in die Höhe schrauben, bis man plötzlich nur noch ein paar Seiten zu Lesen übrig hat.

Die Protagonisten sind toll ausgearbeitet. Hier wird das Augenmerk vor allem auf Gedanken und Gefühle gelegt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maggie, bzw. Nina geschrieben, immer aus der Ich-Perspektive. So konnte ich die Charaktere gut kennenlernen und selbst die verschrobensten Gedankengänge irgendwie nachvollziehen. Und dann wieder doch nicht, so dass ich die Figuren gerne gepackt und ein ernstes Wörtchen mit ihnen gesprochen hätte. Besonders Nina wurde zu meiner Lieblingsfigur, da sie sehr krasse Emotionen in mir ausgelöst hat, die in sämtliche Richtungen gingen. Aber ich möchte hier nicht spoilern, weshalb ich leider nicht näher darauf eingehen kann. Mitleid und Abneigung gegenüber den beiden wechselten sich beim Lesen ständig ab.
Dass die Kapitel in verschiedenen Zeitebenen spielen, hat mir sehr gut gefallen. Ich mag es, beim Lesen die Geschichte erst nach und nach komplett zu erfassen, wobei ich die ganze Zeit über nicht das Gefühl hatte direkt dabei zu sein, sondern eher daneben zu stehen und mir das Ganze anzuschauen.
Und plötzlich war das Ende da. Das Ende habe ich mit großer Wehmut gelesen, trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) ist es so besonders. Wenn ich mir auch die ein oder andere Kleinigkeit noch etwas anders gewünscht hätte.

Mein Fazit: wieder einmal eine großartige Geschichte von John Marrs, die durch subtil vermittelten Thrill lebt und die einen großen Unterhaltungsfaktor besitzt. Zwar vorhersehbar, aber ohne dadurch an Spannung zu verlieren. So kann nur John Marrs schreiben, der spätestens jetzt auf der Liste meiner Lieblingsautoren gelandet ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2021
Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg. (eBook, ePUB)
Clark, Julie

Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg. (eBook, ePUB)


gut

Hat nicht jeder schon mal den Gedanken gehabt, einfach zu verschwinden? Irgendwo neu anzufangen? Das sind Gedankenspiele, die normalerweise nicht in die Tat umgesetzt werden. Nicht so bei Claire und Eva, die sich am Flughafen begegnen und spontan beschließen, ihre Tickets zu tauschen, um unterzutauchen. Jede aus einem anderen Grund. Aber wird dieser Plan funktionieren? Wovor fliehen die beiden Frauen? Und hat eine von beiden etwas zu verheimlichen?

Der Gedanke „was wäre, wenn ich NICHT die nächste Ausfahrt nehme, sondern einfach immer weiter fahre“ kommt mir selber hin und wieder, weshalb mich der Klappentext sofort angesprochen hat. Das Buch geht dann auch spannend los. Erzählt wird kapitelweise aus der Sicht von Claire, bzw. Eva, wobei Claire aus der Ich-Perspektive ezählt. Dadurch fühle ich mich ihr von Anfang an sehr verbunden und spüre regelrecht die Beklemmung, mit der sie lebt. Anders als bei Eva, mit der ich mich leider nicht richtig identifizieren kann. Ihre Gedankengänge sind für mich oft nicht ganz nachvollziehbar, sie wirkt auf mich nicht nur unnahbar, sondern leider auch undankbar, wodurch sie einige Sympathiepunkte bei mir verspielt.

Die anfängliche Spannung nimmt dann leider nach den ersten Seiten schon wieder ab. Die Geschichte spielt zu großen Teilen in der Vergangenheit, damit der Leser die Frauen kennenlernen kann und versteht, wie es zu der Situation am Flughafen kommen konnte. Prinzipiell eine gute Sache, nimmt aber leider zu sehr Überhand. Besonders in Evas Fall. Die Geschichte wird künstlich in die Länge gezogen und obwohl für mich Claire die eigentliche Hauptfigur ist, habe ich den Eindruck, dass sie etwas zu kurz kommt und ich sie nicht so gut kennenlernen darf, wie ich gerne möchte.

Loyalität und 2 starke Frauen, die ihren Weg gehen. Die Botschaft der Geschichte gefällt mir. Frauen sollten viel öfter auf- und für ihr Recht einstehen. Und es wäre völlig übertrieben zu sagen, dass in dem Buch alle Männer über einen Kamm geschert und „verunglimpft“ werden. Trotzdem hat sich mir beim Lesen dieser Gedanke immer mal wieder leise aufgedrängt, was mir fast schon unangenehm war. Und das, obwohl ich selber eine Frau bin.

Insgesamt ist die Geschichte wirklich gut ausgearbeitet und lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Trotzdem konnte ich nicht zu allen Figuren Zugang finden und da ich das Buch inhaltlich teilweise recht langatmig (wenn auch nicht uninteressant) fand, ist es für mich eher in die Kategorie Roman / Drama einzuordnen, statt in die Sparte Thriller. Dafür hat es mir einfach an Spannung gemangelt und der Showdown ist dann letztendlich sogar komplett ausgeblieben.
Als Thriller kann ich hier nur 3 Sterne vergeben. Hätte ich es unter einem anderen Aspekt gelesen, wäre die Rezension sicherlich besser ausgefallen, weil die Erwartungshaltung dann eine ganz andere gewesen wäre.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2021
Hinter diesen Türen (eBook, ePUB)
Ware, Ruth

Hinter diesen Türen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Haben wir nicht alle schon mal diese eine Stellenanzeige gelesen, die zu schön klingt, um wahr zu sein? Diese eine Stellenanzeige, die uns alles verspricht was wir uns von einem Job erhoffen und sogar noch mehr? Und wir uns aus genau diesen Gründen um den Job bewerben MÜSSEN?
So ergeht es auch Rowan, die sich als Nanny im Heatherbrae House bei den Elincourts bewirbt. Ihre Vorgängerinnen haben alle sehr schnell wieder gekündigt, da es im Haus spuken soll. Aber Rowan glaubt nicht an Geister… oder doch?

Ich liebe ja Geschichten über Spukhäuser, finde das allerdings auch immer ein schwieriges Thema. Ruth Ware hat es aber exzellent umgesetzt! Die Story lebt von einem sehr viel subtileren und unterschwelligerem Gruselfaktor, als in vielen anderen Spukgeschichten. Genau damit hat die Autorin es geschafft, mich in den Bann von Heatherbrae zu ziehen.
Der Thriller ist in Briefform geschrieben, in dem Rowan berichtet, wie es ihr im Heatherbrae House ergangen ist und warum sie letztendlich im Gefängnis landete. Das ist eine tolle Idee und obwohl man von Anfang an weiß, dass Rowan lebend aus der Sache rausgekommen ist, nimmt es der Geschichte kein bisschen Spannung. Im Gegenteil: als Leserin habe ich dem Ende regelrecht entgegengefiebert. Ich konnte es nicht abwarten zu erfahren, was genau passiert ist und wie es dazu kommen konnte. Ob Rowan unschuldig ist oder nicht und ob es in dem Haus tatsächlich spukt. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, aber irgendwann muss man ja mal schlafen oder arbeiten gehen.
Dazu ist die Story auch hochaktuell, denn Heatherbrae ist sehr modern ausgestattet und so habe ich mich beim Lesen oft gefragt, ob so ein Smart Home wirklich erstrebenswert ist.

Der Schreibstil von Ruth Ware hat mich komplett überzeugt. Ich hatte jedes Bild so deutlich vor Augen, als ob ich einen Film schauen würde. Trotzdem war es nicht zu detailreich, so dass es sich leicht und schnell lesen ließ. Die Protagonisten waren toll beschrieben, die Handlungsweisen konnte ich immer gut nachvollziehen und jeder Charakter war komplex und unterschied sich deutlich von den anderen. Ich habe alle Figuren während ihrer Erlebnisse begleitet und Rowan war für mich mit all ihren Macken und Fehlern bis zum Schluss eine Sympathieträgerin. Einfach, weil sie nicht superperfekt, sondern eben menschlich ist und auch so handelt.

Ich hatte während des Lesens 2 mögliche Endszenarien vor Augen und wäre mit keiner von beiden 100%ig glücklich geworden. Zum Glück ist die Fantasie von Frau Ware nicht so begrenzt, so dass sie noch eine 3. Möglichkeit gefunden hat, die Story enden zu lassen. Und dieses Ende hat mich absolut befriedigt zurückgelassen.
Das war mein erstes Buch von Ruth Ware, aber ganz sicher nicht das Letzte! Ich denke, hier habe ich vielleicht sogar eine neue Lieblingsautorin gefunden.

Und jetzt entscheiden Sie: glauben Sie an Geister??

Bewertung vom 14.12.2020
Wenn das Licht gefriert (eBook, ePUB)
Klementovic, Roman

Wenn das Licht gefriert (eBook, ePUB)


gut

Ein an Alzheimer erkrankter Mann, der Dinge über einen 22 Jahre alten Mord weiß, die damals nicht öffentlich bekannt gemacht wurden und eine Ehefrau, die plötzlich nicht mehr weiß, mit wem sie da eigentlich verheiratet ist und ob ihr Mann tatsächlich etwas mit diesem Mord zu tun hat... Eine Storyline, die ich so spannend fand, dass das Buch sofort auf meiner Wunschliste gelandet ist. Leider konnte mich die Umsetzung dann überhaupt nicht überzeugen.

Das Buch beginnt mit einer spannenden Szene die eigentlich zum Ende gehört, bevor der Leser dann nach und nach erfährt, wie es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte. Sowas mag ich prinzipiell sehr gerne. Leider ist mir aber auch sofort der Schreibstil des Autors aufgefallen, der mir so gar nicht zusagt. Durch die kurzen abgehackten Sätze ist bei mir kein richtiger Lesefluß zustande gekommen, was mir sehr viel von der Spannung genommen hat.
Tatsächlich war es dann auch so, dass mir das eigentliche Thema im Buch zu kurz kam. Der Autor hat immer wieder versucht den Leser in die Irre zu führen und jede Figur irgendetwas erleben lassen, von dem der Leser nicht wusste, ob es für den Fall Bedeutung hat oder nicht. Das sollte vermutlich die Spannung erhöhen, ich fand es aber einfach viel zu viel drumherum und hat mich sehr von der eigentlichen Story abgelenkt.

Die Figuren blieben zu großen Teilen blass. Dass sogar die Eltern des ermodeten Mädchens nur Randfiguren waren, hat mich sehr gewundert. Ich hätte mir insgesamt mehr Interaktion zwischen den Protagonisten gewünscht, doch jeder hat irgendwie sein eigenes Süppchen gekocht. So habe ich beim Lesen kaum Sympathien aufbauen können. Lediglich der an Alzheimer erkrankte Friedrich hat mir gut gefallen, seine Erkrankung wurde mit viel Fingerspitzengefühl dargestellt und war sehr authentisch. Das hat mir überaus gut gefallen. Seine Frau Elisabeth hingegen hat mich teilweise richtig genervt.

Der Schluss konnte mich dann überhaupt nicht mehr überzeugen. Er war zwar teilweise doch noch überraschend, aber leider auch sehr unglaubwürdig. Je länger das Buch ging, desto mehr habe ich mich darüber geärgert und war froh, als ich es dann endlich zu Ende gelesen hatte.
Wie sich der Titel zum Schluss in die Story eingefügt hat, fand ich wiederum sehr gut gemacht (um zum Schluss der Rezension wenigstens auch noch was Positives zu schreiben).
Insgesamt aber ein Thriller, der leider sehr hölzern und konstruiert daherkommt und der mich in keinster Weise überzeugen konnte. Einzig die Darstellung der Alzheimererkrankung hat mich persönlich berührt, ansonsten hat mich das komplette Buch kalt gelassen.

Bewertung vom 11.12.2020
Die Barbara-Becker-Formel
Becker, Barbara

Die Barbara-Becker-Formel


sehr gut

Gleich vorab möchte ich sagen, dass ich weder Fan von Frau Becker, noch „anti“ bin. Ich bin ihr gegenüber einfach neutral eingestellt, so dass das keinen Einfluß auf meine Bewertung dieses Buches hat. Ich habe das Buch gelesen, weil mich die Aufmachung und die Beschreibung neugierig gemacht haben. Dabei ist es mir egal, wer es geschrieben hat.

Ich muss sagen, dass mir das Buch wirklich richtig gut gefallen hat.
Die Aufmachung ist sehr ansprechend. Schöne Fotos, tolle Farben und alles in einem handlichen, aber stabilen Format. Das Buch ist von einer Frau für Frauen gemacht. Dabei macht Frau Becker den Leserinnen Mut, zu sich selbst zu stehen und nur das an sich zu verändern, was man auch wirklich selber verändern möchte. Denn man muss ausschließlich sich selbst gefallen und sich in seiner Haut wohl fühlen. Das bringt sie sehr sympathisch und glaubhaft rüber. Sie gibt hierfür kleine Tipps für den Alltag, die leicht umzusetzen sind (z.B. das sich Anlächeln im Spiegel).
Schön finde ich, dass sie zwar dazu rät auf die Ernährung zu achten, aber trotzdem auch sagt, dass sie gerne ißt und sich nicht alles verbieten möchte. Da darf dann auch schon mal einen Tag gemogelt werden. Das finde ich sehr realistisch, denn wer hat schon Lust, sich ständig selber zu kasteien.

Für einige Themen hat sich Frau Becker Hilfe von Beratern und Trainern für das Buch geholt und auch das gefällt mir.
Es gibt einen großen Sportteil, in dem verschiedene Übungen vorgestellt werden. Zu jeder Übung gibt es die entsprechenden Fotos und eine gute Beschreibung, dazu sind das alles Übungen, die ohne Geräte auskommen und die jeder einfach nachmachen kann. Dabei sind die Übungen nicht nur in verschiedene Bereiche eingeteilt (z.B. Stretching, Kraft-Cardo-Mix, Kraft- und Muskelaufbau) sondern auch in 3 verschiedene Schwierigkeitsgrade. So kann jeder von seinem eigenen Fitneßlevel abhängig machen, wie er das Programm durchführen möchte. Gerade für Einsteiger gibt es hier eine gute Übersicht und dazu dann auch den Anreiz, vielleicht irgendwann die etwas schwereren Übungen zu schaffen.
Das Programm ist gut strukturiert und wird super beschrieben.
Positiv erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch, dass Frau Becker nochmal explizit darauf hinweist, dass auch 10 Minuten am Tag für den Anfang völlig ausreichend sind. Lieber kleine Schritte, die man dann auch schafft, bevor man frustriert aufgibt, weil man sich direkt übernommen hat.

Die verschiedenen Themen in dem Buch sind leicht verständlich geschrieben. Nicht zu oberflächlich, aber auch nicht so tiefgründig, dass es zur Mammutaufgabe wird sich da durchzukämpfen. Und ob man Frau Becker nun mag oder nicht, eins muss man ja wohl neidlos anerkennen: so verkehrt kann ihr Lebensstil nicht sein, wenn ich sie mir so anschaue.

Insgesamt lässt sich das ganze Buch sehr gut lesen und ich habe das ein oder andere gefunden, dass ich umsetzen möchte. Besonders natürlich den Sportteil. Einiges ist etwas „esoterisch angehaucht“, was nicht ganz so mein Fall ist. Deshalb einen Stern Abzug. Aber das ist ja eher persönliche Vorliebe. Insgesamt war ich wirklich positiv überrascht von dem Buch. Und tatsächlich ist das auch ein Buch von dem ich behaupte, dass es ein schönes Geschenk für eine liebe Freundin wäre, die vielleicht nicht ganz zufrieden mit sich ist und nicht recht weiß, wo sie mit einer Veränderung beginnen soll. Von mir gibt es für dieses Buch eine Kaufempfehlung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2020
Die neue Nebenbei-Diät
Lange, Elisabeth

Die neue Nebenbei-Diät


ausgezeichnet

In diesem Buch werden die Vorteile vom Intervallfasten aufgezeigt. Und das ist richtig gut umgesetzt worden! Leicht verständlich, so dass gut nachvollziehbar ist, warum Esspausen Sinn machen.

Die Aufmachung des Buchs ist schon toll. Es ist relativ klein und dadurch schön handlich.
Durch viele simple, aber schöne und passende Bilder wird alles etwas aufgelockert. Man muss sich nicht durch Unmengen von Text wälzen und nebenbei ein halbes Ernährungsstudium absolvieren. Trotzdem sind die enthaltenen Texte sehr informativ, dabei nicht zu oberflächlich, aber auch nicht so tiefgründig, dass man die Lust am lesen verliert. Natürlich sind auch viele Tipps oder Informationen dabei, die man schon kennt. Dennoch habe ich das komplette Buch gelesen, um alles nochmal etwas aufzufrischen und dann eben doch noch das ein oder andere Neue zu erfahren und zu lernen. Das Buch macht einfach Lust darauf, von vorne bis hinten gelesen zu werden.
Es ist wunderbar aufgegliedert und alle wichtigen Themen werden angesprochen. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis macht es leicht, bestimmte Themen rauszusuchen, in die man sich vielleicht nochmal einlesen möchte.

Am schönsten finde ich an diesem Buch die Idee, auf die linke Seite Dinge zu schreiben die vermutlich fast jeder in seinem Alltag macht und dann auf der rechten Seite darzustellen, wie man es vielleicht besser machen könnte. Denn auch schon kleine Veränderungen können eine Menge ausmachen.
Und da sind wir dann auch schon an der für mich wichtigsten Stelle: hier wird nicht, wie bei so vielen anderen Ernährungsratgebern, mit dem erhobenen Zeigefinger gearbeitet. Mir wird nichts verboten, ich werde nicht verurteilt. Es werden mir Tipps und Tricks an die Hand gegeben, wie ich mein eigenes Essverhalten vielleicht verbessern kann. Und dabei geht es nicht ums Kalorienzählen, sondern um Essen mit Genuss. Es geht nicht darum, eine „Durchhalte-Flaute“ zu verteufeln. Es gilt nur, richtig mit einer solchen umzugehen. Nicht die eine große Veränderung ist wichtig, sondern viele kleine sind es, die etwas bringen. Und dazu hat man hier einen sehr schönen Ratgeber zur Hand.

Leicht umzusetzende Ratschläge machen Mut, die Sache wirklich anzupacken. Hier wird einem nicht in 4 Wochen die Bikinifigur versprochen, sondern mit Geduld und vielen kleinen Veränderungen eine langfristige Lösung geboten. Dieses Buch weckt einfach vertrauen. Nicht in das Buch - sondern in mich!

Also packen wir es an. Denn was haben wir denn schon zu verlieren - außer ein paar Pfunden zuviel? ;-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2020
Frostgrab
Reynolds, Allie

Frostgrab


ausgezeichnet

Was ein fröhliches Wiedersehen mit der alten Clique werden sollte, entwickelt sich für eine Gruppe Snowboarder zum Albtraum. In einer verlassenen Berghütte kommen nach und nach Geheimnisse ans Licht, die vielleicht besser niemals ausgegraben worden wären. Wer hat Saskia getötet? Oder ist sie vielleicht gar nicht tot? Und wer hat die Clique überhaupt zu diesem Wiedersehen eingeladen?

Die Geschichte von Milla und ihren Freunden hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie wird sowohl in der Gegenwart, als auch 10 Jahre in der Vergangenheit erzählt, als die Tragödie ihren Lauf nahm. Ich mag Geschichten, die in verschiedenen Zeiten spielen. Meist habe ich dann eine Zeit (Gegenwart o. Vergangenheit), die ich lieber lese als die andere. Das war hier gar nicht der Fall. Mich konnte jedes einzelne Kapitel überzeugen und beide Zeiten fand ich unglaublich spannend. So erfuhr der Leser nach und nach, was sich damals zugetragen hat und konnte daraus Schlüsse über das „Heute“ ziehen… oder eben auch nicht, denn die Autorin versteht es, geschickt Spuren in alle Richtungen zu verteilen.

Trotzdem muss ich gestehen, dass ich von Anfang an wusste, was es mit den Geschehnissen in der Gegenwart auf sich hat. Das hat dem Lesespaß aber keinen Abbruch getan, denn die ganze Zeit über war ich gespannt, was genau in der Vergangenheit passierte, wie es dazu kommen konnte und ob ich auch wirklich Recht behalten sollte mit meinem Verdacht.
Kam die Geschichte anfangs etwas langsam in Fahrt, konnte ich das Buch zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen. Je länger das Buch wurde, desto mehr stieg der Spannungsbogen an. Der Schreibstil der Autorin ist einfach fesselnd und die Charaktere sind toll ausgearbeitet. Man konnte förmlich spüren, wie sich jede einzelne Figur gefühlt hat und es war, als ob man jeden aus der Clique gut kennt. Man hat mit den Protagonisten gelitten und gefeiert. Auch Milla, die teilweise fast schon eine Antiheldin war, war mir total sympathisch. Einfach, weil sie sich selbst immer treu geblieben ist, Selbstreflexion kein Fremdwort für sie war und sie um ihre Fehler wusste. Ich mochte, dass die Protagonisten hier nicht nur in „gut“ und „böse“ eingeteilt wurden, sondern viele verschiedene Facetten aufwiesen. So, wie es nun mal im richtigen Leben auch ist.

Wie schon erwähnt, hätte anfangs noch ein bisschen mehr passieren dürfen, aber gelangweilt habe ich mich nie! Es fing mit subtilem Psychothrill an, der sich mehr und mehr steigerte und mir letztlich sogar den ein oder anderen Schauer über den Rücken laufen ließ. Der Originaltitel „Shiver“ ist also sehr passend gewählt. Die Autorin versteht es, mit wenigen Worten sehr viel Effekt zu erzeugen.

Schon lange war ich von einem Buch nicht mehr so sehr in den Bann gezogen, wie von „Frostgrab“. Ich war von vorne bis hinten begeistert und fand die Entwicklung der Story absolut überzeugend.
Für mich ein kleiner Geheimtipp – und jetzt heißt es wohl warten auf das nächste Buch von Allie Reynolds, das ich definitiv auch lesen werde!