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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 184 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2025
Immerland - Die Stadt der Ewigkeit
Flix

Immerland - Die Stadt der Ewigkeit


ausgezeichnet

Eine perfekte Welt – oder doch vielleicht nicht?
Mika ist 12 5/6 Jahre alt, also fast dreizehn, er hat keine Freunde und wird in der Schule gehänselt – auch sein Selbstbewusstsein ist quasi nicht vorhanden. Da seine Mutter vor einiger Zeit verschwunden ist und sein Vater keine Zeit für ihn hat, soll er die Ferien bei seiner Oma, die eine verschrobene Physikerin ist, verbringen. Die Freude ist nicht gerade groß, denn seine Oma lebt am Land in völliger Abgeschiedenheit, nicht mal Internet gibt es dort.
Als Mika Oma eines Nachts fast leblos auffindet und der Festnetzanschluss tot ist, beschließt er kurzerhand seine Oma ins Auto zu zerren und selbst mit ihr in die Stadt zu fahren. Leider endet die Fahrt mit einem Unfall, jedoch gibt es Rettung. Eine Frau auf einem Luftschiff in Form eines Wals ist plötzlich zur Stelle. Bei einer Notlandung, die Mika auslöst landet er mit seiner Oma in Immerland.
Dort ist vieles ganz anders als gewohnt und Mika findet sogar Freunde, während Oma im Krankenhaus behandelt wird.
Eigentlich läuft das Leben hier perfekt für Mika, einzig seine Oma ahnt, dass dieser Ort nicht gut für ihn ist.
Immerland ist eine actiongeladene, fantasievolle Erzählung, die seinesgleichen sucht.
Ich freue mich schon auf den zweiten Band, der am Ende mit einem Hilferuf angekündigt wird.

Bewertung vom 29.07.2025
Hochmair, wo bist du?
von der Leyen, Katharina;Hochmair, Philipp

Hochmair, wo bist du?


ausgezeichnet

Aus dem Leben eines begnadeten Schauspielers
Katharina von der Leyen hat es geschafft dem Adrenalin-Junkie Philipp Hochmair ein facettenreiches Portrait zu widmen, das dem Leser einen guten Einblick in das Leben des Ausnahmekünstlers gewährt, indem sie Hochmair erzählen lässt, ohne zu werten.
Sein Markenzeichen ist die Zigarre, sie ist auch die einzige Droge, die er sich zugesteht – ein schamanistisches Tool.
Die Biografie ist mit sehr persönlichen Bildern des Künstlers untermalt, außerdem mit viel Lokalkolorit aus dem Theaterwesen.
Mich hat die Lebensgeschichte von Philipp Hochmair sehr fasziniert, ein exzentrischer, getriebener Mensch, jedoch ein genialer Darsteller – einfach lesenswert!

Bewertung vom 27.07.2025
Die Briefeschreiberin
Evans, Virginia

Die Briefeschreiberin


ausgezeichnet

Mein heuriges Lesehighlight
Die Briefeschreiberin von Virginia Evans ist das Erstlingswerk der Autorin und für mich war es tatsächlich mein Jahreshighlight bis jetzt.
Sybil van Antwerp ist 73 Jahre alt, hat eine erfolgreiche berufliche Karriere, jedoch in zweiter Reihe, hinter sich und schreibt Briefe, eigentlich, seit sie erfahren hat, dass sie adoptiert wurde und einen Brief ihrer Mutter ausgehändigt bekommen hat.
Ihre Briefe richtet sie an ihre langjährige Freundin und Schwägerin Rosalie, an den Sohn eines Freundes, Harry, an ihren Bruder Felix, sowie viele andere, darunter diverse Autoren, deren Bücher sie grandios gefunden hat.
Mit gekonntem Feingefühl arbeitet die Autorin vielschichtige Nuancen heraus, die es auch ohne nachzusehen bald leicht machen, die Briefe den jeweiligen Absendern zuzuordnen.
Nach und nach erfährt man Gefühle, Gedanken, Lebensumstände, Lebenslauf und Schicksalsschläge der Protagonistin. Sybil ist eine Frau mit großem Herz, aber auch mit Schwächen und Fehlern, was sie sehr authentisch und nahbar erscheinen lässt.
Sybils pedantisches Gebaren wird humorvoll dargestellt, ihre Beziehung zu ihrem Nachbarn ist anfangs sehr distanziert, er wird ihr jedoch trotz Heitatsavancen eines anderen ein guter Freund und Helfer.
Dieser Roman ist einfach wunderbar zu lesen, die Formulierung eines Briefs ist einfach etwas ganz anderes als eine Erzählung, der Leser bekommt beinahe eine voyeuristische Ansicht von außen geboten.
Ich habe dieses Buch geliebt, geschmunzelt und das eine oder andere Tränchen verdrückt.
Ein wahres Juwel – absolute Empfehlung!

Bewertung vom 21.07.2025
Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


ausgezeichnet

Unbedingt lesenswert!
In ihrem Roman Wo die Moltebeeren leuchten, erzählt Ulrika Lagerlöf eine fiktive Geschichte, die an die Vergangenheit ihrer eigenen Großmutter angelehnt ist.
Es wird auf zwei Zeitebenen erzählt, einerseits beginnend in den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist Siv die Hauptprotagonistin, der zweite Erzählstrang handelt im Jahr 2022, wo Eva, Sivs Enkelin, beruflich in der Heimat ihrer Großeltern zu tun hat.
Da ihr Vater durch einen Forstunfall nicht mehr vollwertig arbeiten kann, muss Siv mit nur dreizehn Jahren die Schule abbrechen und bei einer Familie in Anstellung gehen. Als Siebzehnjährige vermittelt ihr der Vater eine Stelle als Köchin. Sie soll im abgelegenen Wald für 10 Männer kochen. Ausgerüstet mit gerade mal einem Handbuch mit Rezepten für 10 Waldarbeiter stellt sie sich ihrem Schicksal. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und auf Zuspruch der Männer, die sie respektvoll behandeln, beginnt Siv langsam gefallen an ihrer Arbeit und somit der neu gewonnen Freiheit zu finden.
Sie verliebt sich in den jungen Sámi Nila, doch die Beziehung findet ein jähes Ende.
In der Gegenwart wird Eva in den Heimatort ihrer Großeltern gesandt, um die Interessen der Forstwirtschaft zu vertreten. Ein Wald soll abgeholzt werden, es gibt jedoch Widerstand. Eine Gruppe junger Aktivisten versucht die Schlägerungen zu verhindern und greift dabei zu unkonventionellen Mitteln. Ausgerechnet Fanny, die Tochter von Mattias – Evas Jugendliebe ist die Anführerin der Widerstandstruppe.
Eva beginnt umzudenken, als im Wald schützenswerte Pflanzen und Pilze entdeckt werden. Außerdem gibt es da einen Hinweis auf ein Familiengeheimnis, dem sie auf die Spur geht.
Für mich war die Geschichte der Sámi sehr interessant, da mir so nicht bewusst war, dass sie als Ureinwohner immer mehr zurückgedrängt wurden.
Die Erzählung ist fesselnd und durch die abwechselnden Erzählstränge wird die Spannung noch gesteigert.
Ich habe dieses Buch kaum weglegen können und freue mich schon riesig auf den zweiten Band!

Bewertung vom 19.07.2025
Wir sehen uns wieder am Meer
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

Großartiges Finale dieser Trilogie
Im dritten Teil ihrer Erfolgsreihe, der jedoch unabhängig von den ersten beiden Bänden gelesen werden kann, widmet sich Trude Teige wieder starken Frauen, die dem Regime getrotzt haben.
Vor allem die Hauptprotagonistin Birgit steht im Mittelpunkt dieser gut recherchierten fiktiven Geschichte mit historischem Hintergrund.
Nachdem Birgits Russischlehrer, in den sie sich verliebt hat, plötzlich verstirbt, geht sie nach Bodo um dort als Krankenschwester in einem Krankenhaus ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben.
Birgit lernt die ukrainische Zwangsarbeiterin Nadia kennen, und hilft ihr, aus der Fischfabrik zu entkommen, die beiden bleiben zeitlebens Freundinnen.
Im Krankenhaus gibt es eine Gruppe, die für den Widerstand arbeitet, dieser schließt sich Birgit an, ihre Russischkenntnisse leisten hier große Dienste, können sie aber auch in große Gefahr bringen.
Sie lernt Sascha, einen beinahe zu Tode gefolterten russischen Flüchtling, kennen und verliebt sich in ihn, nachdem Sascha fliehen kann, verliert sie jedoch den Kontakt zu ihm. Gegen Ende des Krieges wird Birgit enttarnt, gefangen genommen und gefoltert. Das Kriegsende rettet ihr das Leben, aber ihre Narben und Traumata bleiben ihr ständiger Begleiter. Auf der Suche nach Sascha nimmt sie eine Gelegenheit wahr, die sie nach Moskau führt, sie wird Sekretärin in der Botschaft. Aber auch hier muss sie erleben, dass die politische Lage alles andere als demokratisch ist.
Teige erzählt anhand von fiktiven Schicksalen, was Krieg aus Menschen machen kann. Auch lange nach den traumatischen Ereignissen, sind immer noch die Nachwehen zu spüren. Sie erspart allzu grausame Details, aber trotzdem bewegt diese empathische Erzählung, trifft tief ins Herz und lässt einen nicht so schnell wieder los.
Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.07.2025
Scheinfasten Rezepte - Dein alltagstaugliches 5-Tage-Programm
Lindner, Julia

Scheinfasten Rezepte - Dein alltagstaugliches 5-Tage-Programm


ausgezeichnet

Einfach klasse!
Das Buch „Scheinfasten“ ist der perfekte Leitfaden für ein durchdachtes Fasten, bei dem man tatsächlich nicht hungern muss.
Im Vorfeld wird das Thema gut aufbereitet und erklärt, worauf zu achten ist, damit das Fasten auch so gelingt, wie man sich das vorstellt.
Perfekt sind die 5-Tagespläne ausgearbeitet, es gibt eine Einkaufsliste, mit deren Hilfe man quasi direkt losstarten kann. Auch die dazugehörigen Nährwerttabellen geben einen guten Überblick.
Das Beste an dem Buch ist, dass die Rezepte tatsächlich einfach und unkompliziert zuzubereiten sind und man mit wenigen Zutaten auskommt, die man auch in jedem Supermarkt bekommt.
Man fühlt sich sichtlich wohler – mein Favorit war die mediterrane Variante!
Absolute Empfehlung von mir!

Bewertung vom 14.07.2025
Ja, nein, vielleicht
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


sehr gut

Erwartungen an das Leben und Gedanken zur Endlichkeit
Ja, nein, vielleicht war tatsächlich mein erstes Buch von Doris Knecht.
Knecht ist eine irrsinnig scharfsinnige Erzählerin, sie versteht es die Gefühlswelt ihrer namenlosen Ich-Erzählerin bildhaft zu schildern.
Der Leser taucht ein in den inneren Konflikt, ausgelöst durch einen Zahn, der nicht mehr zu retten ist. Die darauffolgenden Besuche bei einer sehr emotionsbefreiten Parodontologin werden humorvoll und detailgetreu geschildert, sodass der Leser beinahe den Schmerz fühlen kann.
Außerdem ist da noch ihre Schwester Paula, die sich in ihrer Stadtwohnung verschanzt und von diesem Moment an nicht mehr erreichbar ist – sollte es in ihrer Ehe kriseln, so fragt man das nicht, darüber wird in dieser Familie nicht gesprochen – und über so vieles andere ebenso nicht.
Das Gefühlschaos bricht bei der Protagonistin endgültig aus, als sie ihren ehemaligen Liebhaber Friedrich unerwartet trifft. Sie beginnt abzuwägen, ob Friedrich es wert ist, ihr Leben umzukrempeln und wieder einen Mann in ihr Umfeld zu lassen. Mit ihrem Ehemann dürfte sie nicht die besten Erfahrungen gemacht haben, das wird jedoch nicht genauer thematisiert.
Das Buch fand ich sehr authentisch erzählt, es wurden die ganz alltäglichen Sorgen, die einen mit zunehmendem Alter so quälen, angesprochen und unterhaltsam aufbereitet.

Bewertung vom 10.07.2025
Das Teufelshorn
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


sehr gut

Unkonventionelle Ermittlungen auf Mallorca
Das Cover des Buchs Das Teufelshorn von Anna Nicholas hat mich gleich angesprochen.
Nach einem persönlichen Thema rund um das Verschwinden ihres Onkels hat Isabel Flores ihre Karriere bei der Polizei aufgegeben um sich der Vermietung von Ferienwohnungen zu widmen und zwar gemeinsam mit ihrem jungen Angestellten Pep und ihrem Frettchen.
Nachdem ein Mädchen auf der Insel spurlos verschwindet, bittet ihr ehemaliger Kollege Hauptkommissar Tolo Cabot Isabel um ihre Hilfe bei der Aufklärung des Falls, da Isabel für ihren Spürsinn und ihr ermittlerisches Feingefühl berüchtigt ist. Auch zu den Ermittlungen bezüglich eines brutalen Mordfalls an einem alten Mann wird Isabel zu Rate gezogen.
Isabels hat eher unkonventionelle Methoden, um den beteiligten Personen Informationen zu entlocken und schon bald ergibt sich eine heiße Spur.
Was mir sehr gut gefiel war, dass auf die landschaftlichen Gegebenheiten und typischen Gerichte sowie generell viel Lokalkolorit eingegangen wurde.
Wobei ich mir eingangs sehr schwer tat, war die Zuordnung der vielen vorkommenden Personen, dies wir dann womöglich im zweiten Teil einfacher.
Auf jeden Fall kann ich dieses Buch als lockeren Sommerkrimi empfehlen.

Bewertung vom 07.07.2025
Arche Boa
Boese, Cornelia

Arche Boa


ausgezeichnet

Eine Arche für Tiere in Not
Das Cover mit den Tieren gefällt mir gut, allein die Arche finde ich absolut nicht ansprechend.
Die Werte, die in diesem Bilderbuch jedoch in Reimform vermittelt werden, können sich sehen lassen.
Die Arche Boa veranstaltet eine Show, wo zwölf Tiere, die sich beworben haben, ihr Leid klagen dürfen und eines davon wird auserwählt, um auf der Arche Asyl zu bekommen.
Die Probleme der zwölf Tiere reichen von Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Straßenverkehr, Verbauung des Lebensraums über Lärm- und Lichtverschmutzung. Ein jedes klagt sein Leid, bis im Finale plötzlich ein dreizehnter Gast auftaucht, der versucht, die Idee der Show noch einmal zu überdenken um vielleicht das Artensterben doch aufzuhalten zu können und er bekommt dabei sogleich Unterstützung.
In netten Reimen werden diese Themen den Kindern präsentiert, ohne jedoch die wirklich schlimmen Auswirkungen zu beschönigen.
Den Schluss finde ich richtig toll, hier können sich die Kinder bestimmt mit den Kindern im Buch identifizieren und das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken darüber an, was jeder einzelne für eine bessere Welt für Kinder und Tiere beitragen kann.
Unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 06.07.2025
Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers / Die Forscherbande Bd.4
Beaty, Andrea

Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers / Die Forscherbande Bd.4


ausgezeichnet

Demokratie für Kinder greifbar gemacht
Im Band 4 aus der Reihe Die Forscherbande - Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers lernen Kinder viel Wichtiges zum Thema Demokratie, eigene Meinung, Wahlrecht und Freundschaft.
Die Klassenlehrerin Frau Greer schlägt vor, ein Klassentier anzuschaffen, was an sich eine sehr gute Idee ist. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass die Kinder selbst entscheiden sollen, welches Tier angeschafft wird. Nachdem die Kritieren abgesteckt sind, die das Tier erfüllen soll, wird abgestimmt und wie sollte es anders sein, jedes Kind möchte ein anderes Tier haben.
Bald wird klar, dass nur zwei Tiere in Frage kommen, zwischen denen sich die Kinder entscheiden müssen - eine Schildkröte oder ein Vogel. Sofia wird zur Wahlleiterin bestellt und schon beginnen die Troubles. Die jeweiligen Fraktionen führen Pros und Cons an und es wird auch sehr emotional. Als diese Wahl unentschieden ausgeht, ist Sofia gefragt.
Gemeinsam mit ihrem Großvater und der Bücherei kommen die Kinder doch zu einem Ergebnis.
Das Buch erklärt gut, warum es wichtig ist, wählen zu gehen und seine Stimme kund zu tun. Bewusstseinsbildung und auch die Erkenntnis, dass man trotz allem auf Augenhöhe und in Freundschaft miteinander verhandeln soll sind auch wichtige Themen in diesem Buch.
Im Anhang wird noch erklärt, wie man in Deutschland Kanzler werden kann, wie die Wahl in Amerika abläuft und es gibt weitere nützliche Infos zum Beispiel, wie man Fake News erkennt.
Für siebenjährige Kinder, die dieses Buch selbst lesen, finde ich die Erkärungen teilweise sehr schwer verständlich, hier braucht es womöglich einen Erwachsenen, der die Thematik zusätzlich erklärt, aber auf jeden Fall ein tolles Buch zu diesem Thema!