Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Books of Tigerlily
Wohnort: 
Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 179 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2024
Threads of Power
Schwab, V. E.

Threads of Power


sehr gut

Ich habe die Weltenwanderer-Trilogie von V. E. Schwab damals verschlungen, die Reihe gehört für mich zu den innovativsten aus dem Fantasy-Genre.

Mit Threads of Power - Die feinen Fäden der Magie kehrt die Autorin ins Shades of Magic-Universum zurück. Die Handlung setzt einige Jahre nach dem Ende von Die Beschwörung des Lichts an. Dabei kehrt der Leser in die verschiedenen Londons zurück und trifft auf altbekannte Charaktere und neue Protagonisten. Dabei hat V. E. Schwab das Buch gut untergliedert - in übergeordneten Kapiteln bewegt sich der Leser hauptsächlich in einem London. Das hilft sicherlich vor allem neuen Lesern, sich in diesem komplexen Worldbuilding zurechtzufinden.

Dabei finden sich sowohl Kenner der Reihe als auch neue Leser gut in der Handlung zurecht, man wird nicht vom Setting erschlagen. Man kann Threads of Power sicherlich auch gut ohne Vorkenntnisse lesen und Freude daran haben.

Denn geboten wird ein atmosphärisches Setting, eine spannende, mysteriöse Handlung, sympathische Charaktere und ein einzigartiges Worldbuilding. Ich habe vor allem gegen Ende mitgefiebert um herauszufinden, was es mit den mysteriösen Geschehnissen und Tes Fähigkeiten auf sich hat.

Ein gelungenes Fantasybuch einer Autorin, die toll schreiben kann und genau weiß, wie sie ihre Leser begeistert.

Bewertung vom 27.01.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


ausgezeichnet

Mayfair House war mein erster Überraschungshit aus dem Jahr 2024 und ich kann dieses Buch bedenkenlos jedem empfehlen!

Alex Hay hat mit Mayfair House wirklich ein beeindruckendes und durchweg unterhaltsames Buch abgeliefert, das mich so gut unterhalten hat wie eine spannende Serie oder ein Kinofilm.

Das Buch spielt in London im Jahr 1905 hauptsächlich in besagtem Herrenhaus. Dabei nutzt der Autor einen rasanten Stil in kurzen Kapiteln, bei denen man sich mit einem Countdown dem geplanten Coup nähert - während eines Balls soll das üppig ausgestaltete Herrenhaus ausgeraubt werden - und das durch die Dienstmädchen!

Doch die Dienstmädchen sind nicht das, was sie auf den ersten Blick scheinen. Vielmehr offenbart sich dem Leser nach und nach ein ausgetüftelter Plan, bei dem ein Potpourri an skurrilen Charakteren mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten beteiligt sind.

Und zugleich offenbart sich, dass irgendwie jeder ein eigenes Motiv zu haben scheint, um den Coup durchzuziehen. Denn auch im Herrenhaus tun sich Abgründe auf und lassen tief hinter die Kulisse der feinen Gesellschaft blicken. Zwischen der Hausherrin und den Dienstmädchen entbrennt ein unbewusster Kampf um die jeweilige Zukunft.

Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten und vielfach überraschen. Man liest es schnell runter, die Spannung bleibt auf einem extrem hohen Niveau. Und auch die Gestaltung ist sehr gut gelungen. Ein köstlich amüsantes Werk voller Spannung und Witz.

Bewertung vom 30.12.2023
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


ausgezeichnet

Lucy Score hat mich mit dem ersten Teil der Knockemout-Reihe, Things we never got over, zurück zur Romance gebracht. Ich liebe die Reihe, umso mehr habe ich mich auf den dritten Teil Things we left behind um Lucian und Sloan gefreut.

Die Autorin hat es auch im dritten Teil vermocht, dass sich dieses Buch anfühlt wie nach Hause kommen. Es hat tolle cosy Kleinstadt-Feelings und man hat das Gefühl, als würde man auf viele alte Bekannte treffen, da einem die Charaktere bereits sehr vertraut sind. Deshalb gefielen mir auch die vielen kleinen Nebenhandlungen und Einsichten rund um die übrigen Charaktere so gut.

Im Fokus dieses Teils stehen Bibliothekarin Sloane und Unternehmer Lucian, die bereits in den vorigen Bänden eine unterschwellige Dynamik miteinander hatten. Nun erfährt man in abwechselnden Perspektiven und in einigen Rückblenden ihre Geschichte und die Vergangenheit, die sich bis heute auf beide auswirkt. Dabei spricht die Autorin auch einige härtere Themen an und bereitet diese passend zur Handlung auf.

Daneben gibt es natürlich die Rahmenhandlung, die alle Bände um Knockemout bisher lose umspannt hat und die auch im dritten Teil für den Spannungsaspekt sorgt. Einzig kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass sich für mich hier ein gewisser Wiederholungseffekt eingestellt hat. Dennoch mochte ich auch diesen Teil des Buches und es tut der Spannung auch keinen Abbruch.

Sloane und Lucian sind ein explosives Paar, bei dem sowohl die Fetzen fliegen als auch Funken sprühen. Ihre Wortgefechte haben mir ebenso großen Spaß gemacht wie ihre spicy Szenen, für die die Autorin wirklich ein Händchen hat. Es wird wirklich sehr heiß zwischen den beiden! Dabei kommt aber das Gefühl auch nicht zu kurz und ihre Liebesgeschichte entwickelt sich nachvollziehbar und voller Emotionen.

Insgesamt kann Things we left behind an die Vorgänger anknüpfen und ich bin echt traurig, dass wir wohl vorerst nicht nach Knockemout zurückkehren werden. Ich kann diese Reihe jedem Romance-Liebhaber nur ans Herz legen!

Bewertung vom 30.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Mit Der Teufel stirbt zuletzt legt Richard Osman den mittlerweile vierten Teil um den Donnerstagsmordclub vor und hat sich damit nicht nur in mein Leserherz geschrieben. Die Truppe um Ex-Spionin Elizabeth löst mit solch einem Charme und Witz jeden Fall und lässt die Polizei dabei alt aussehen.

Der große Reiz des Donnerstagsmordclubs liegt dabei auf den wild durchgewürfelten Charakteren, die auch mal in der moralischen Grauzone agieren, die man aber dennoch alle schnell ins Herz schließt. Genau dieser Mix an Charakteren und ihre amüsante Interaktion ist eine der großen Stärken dieser Reihe. Ebendiese Charaktere verstehen es dabei, zugleich so viel Emotionen zu transportieren und das Leben als ältere Person in all seinen Facetten einzufangen. Besonders berührt hat mich in diesem Teil etwa der Blick auf das Thema Alzheimer und Demenz, das mit großem Fingerspitzengefühl aus der Sicht eines Betroffenen und seinen Angehörigen erzählt wird.

Daneben liefert Richard Osman für seine Renter-Ermittler aber auch jedes Mal einen spannenden Kriminalfall ab, der tief in Englands Untergrund und Milieu blicken lässt. So auch in Der Teufel stirbt zuletzt, der sich mit dem Thema Kunstschmuggel und Drogenkriminalität auseinandersetzt.

Wie immer ist es ihm auch im vierten Teil gelungen, eine perfekte Melange aus Spannung, Witz und Cosy Feelings zu schaffen. Ich hoffe sehr, dass dies nicht der letzte Fall für den Donnerstagsmordclub war!

Bewertung vom 10.12.2023
Die verbannte Macht / Seven Faceless Saints Bd.1
Lobb, M. K.

Die verbannte Macht / Seven Faceless Saints Bd.1


sehr gut

Seven faceless Saints - Die verbannte Macht bildet den Auftakt zu einer neuen Dilogie, der mit einem mysteriösen Mord und einem magischen Worldbuilding aufwarten kann.

Die Handlung spielt in Ombrazia, bei denen sich die Gesellschaft in die mächtigen Magiebegabten und die ausgebeuteten ohne magische Fähigkeiten aufteilt. Die Autorin hält sich zu Beginn nicht mit ausschweifenden Erklärungen auf sondern nimmt mit ihrer Erzählung gleich Tempo auf, wodurch direkt Spannung entsteht. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich in dieser neuartigen Welt zurechtzufinden, das Verständnis kam aber mit dem Lesen. Dennoch hätte ich mir hier mehr Hintergrundwissen gewünscht, eben weil ich das Worldbuilding und die Fantasy-Elemente so aufregend und neu empfand.

Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht von Roz und Damian, die sich beide in Jugendjahren liebten, deren Leben und deren Beziehung sich dann aber aufgrund der Ereignisse auseinander entwickelt hat. Nun sind sie gezwungen, aufgrund der mysteriösen Todesfälle zusammen zu arbeiten. Ihre Interaktion hat mir gut gefallen und es stoben einige Funken - zum einen durch die hitzigen Wortgefechte, zum anderen aber auch durch die Gefühle, die irgendwie doch nicht ganz weg zu sein scheinen. Die Autorin hat hier ein schönes Tempo vorgelegt, um die Handlung um Damian und Roz zu erzählen, ich fand diese Entwicklung sehr glaubwürdig und nachvollziehbar.

Getragen wird die Handlung für mich aber vor allem durch Damian, der als Charakter wirklich sehr gelungen ist. Seine Beweggründe, seine Zweifel und sein Zwiespalt sowie die Entscheidungen, die er zu treffen gezwungen wird, sind so glaubhaft dargestellt, seine Emotionen haben mich berührt. Dagegen blieb Roz etwas eindimensional, bzw. habe ich ihr ihren Gedankenwandel nicht so ganz abgekauft. Damian hingegen gerät in einen echten Interessenskonflikt und muss so einige schockierende Wahrheiten verkraften.

Eben diese sind dabei allzu oft starke Wendungen in der Handlung, die ich nicht vorausgeahnt habe. Auch der Handlungsstrang um die Todesfälle ist spannend gestaltet und führt den Leser ebenso wie Damian und Roz einige Male in die Irre. Die dickste Überraschung hielt allerdings die Auflösung, folglich das Finale bereit, hier war ich nicht mal ansatzweise auf dem richtigen Dampfer - das schafft selten ein Buch! Und das Ende lässt auch einiges für den abschließenden Teil der Dilogie befürchten.

Ein starker Auftakt für Leser, die eine spannende Story in einer magischen neuartigen Welt lesen wollen.

Bewertung vom 10.12.2023
A Song to Raise a Storm / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.1
Dippel, Julia

A Song to Raise a Storm / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.1


ausgezeichnet

Ich war riesig gespannt auf dieses neue Buch von Julia Dippel und hatte unbewusst wohl auch eine recht hohe Erwartungshaltung. Und ich kann direkt vorweg sagen, dass "A Song to Raise a Storm" die Erwartung mehr als erfüllt hat.

Julia Dippel entführt den Leser in eine mythische Welt voller rätselhafter Kreaturen und einem ganz eigenen, neuartigen Fantasy-Worldbuilding. Dabei merkt man auf jeder Seite, dass ebendiese gut konstruiert ist, sodass man als Leser voll in sie abtauchen kann. Gut gefallen hat mir, dass man sich gemeinsam mit Protagonistin Sintha in gewisser Hinsicht den Wesen und ihrer Hintergründe annähert und hierdurch immer besser kennenlernt. Zu Beginn tauchen viele Begrifflichkeiten auf, die sich durch das Glossar recht schnell klären. Hierdurch kann man sich relativ schnell in dieser neuartigen Welt zurechtfinden. Die Autorin überzeugte mich auch durch ihren wirklich tollen Stil, der eine atmosphärische Stimmung schafft und den Leser förmlich ins Geschehen saugt. Ebenso gelungen fand ich auch die Gestaltung des Buches, das nicht nur durch außerordentliches Cover und Karte, sondern auch durch liebevolle Gestaltung der einzelnen Kapitel überzeugen konnte.

So fiebert man auch schnell mit Sintha mit, wenn sie sich mit gefährlichen Wesen und einem vermeintlichen Mörder in einem verschneiten Gasthof wiederfindet. Die Wortduelle, die sich Sin mit Arez und den seinen liefert, haben mich köstlich amüsiert und auch für einige Lacher gesorgt. Daneben blieb die Spannung konstant hoch durch das Krimi-Element, bei dem der Leser einigen falschen Fährten folgt und mit Sin und Arez in manche brenzligen Situationen gelangt. Dabei wird schnell deutlich, dass hinter all dem viel mehr steckt, wie auf den ersten Blick scheint.

Eben diese Mischung aus bissigen Dialogen, spannender Kriminalgeschichte, neuartigen Fantasyelementen und zudem den fliegenden Funken zwischen Arez und Sintha machte das Buch bereits während des Lesens zu einem absoluten Highlight. Gelungen fand ich auch das Spicy Bonuskapitel, zu dem man per QR-Code gelangte - das habe ich so bisher auch noch nicht gesehen, die Umsetzung hat mir wirklich gut gefallen!

Dazu kam aber auch der moralische Konflikt, in den Sin und Arez immer wieder gelangen und der durch ihre Interaktion miteinander immer wieder hochkocht. Beide kommen durch das Gegenüber ins Nachdenken, reflektieren sich und wachsen daran, sind aber oft immer wieder in alten Denkmustern gefangen. Ich freue mich darauf, diesbezüglich noch mehr in Band 2 zu lesen.

Julia Dippel wartet in diesem Auftakt mit einem überraschenden Finale auf, der mich tatsächlich total überraschen konnte. Gegen Ende haben sich die Ereignisse nochmal überschlagen und man hält die Spannung tatsächlich kaum aus. Sobald man denkt, es käme zu einer Auflösung, stellen sich anschließend nur mehr fragen. Ein Beweis, wie klug die Autorin das Buch geplottet hat. Dieses Ende hat mein Herz auf jeden Fall gebrochen zurückgelassen - nach diesem fiesen Cliffhanger kann ich das Erscheinen des zweiten Bandes wirklich kaum erwarten!

Bewertung vom 29.10.2023
Da bin ick nicht zuständig, Mausi
Conny from the block

Da bin ick nicht zuständig, Mausi


ausgezeichnet

Ich arbeite selbst im öffentlichen Dienst und wusste direkt, das neue Buch von Conny from the Block muss bei mir einziehen. Ihre Einsichten ins deutsche Behördenleben kann mich bereits auf Instagram immer gut unterhalten.

Und was soll ich sagen? Conny schafft es, in ihrem Buch zum einen eine runde episodenhafte Geschichte aus Connys Leben aufm Amt zu erzählen wie auch allgemeine Einblicke in deutsche Amtsstuben zu schaffen. Viele Stereotype, die Conny in ihrer ganz eigenen Art erschafft, gibt es so oder so ähnlich gefühlt tatsächlich überall im öffentlichen Dienst und ihre Erfahrungen habe ich ebenfalls geteilt. Ich habe hier wirklich oft und herzlich gelacht und bei einigen Dingen hat es selbst mir aufgezeigt, dass man oft auch einfach mit den Umständen umgehen muss, so wie sie eben sind.

Conny schafft es nämlich, Verständnis zu erschaffen. Verständnis und Einblicke in deutsche Ämter, die meiner Erfahrung nach zu Unrecht einen schlechten Ruf haben. Sie kann hier Brücken bauen zwischen Sachbearbeiter und Bürger ganz getreu dem Motto - sowohl vor als auch hinter dem Schreibtisch sitzt ein Mensch. Ein wenig mehr Empathie und Verständnis tut sicherlich beiden Seiten gut, dann kann man auch gemeinsam gegen Amtsschimmel und Antragswahnsinn kämpfen.

Bewertung vom 29.10.2023
Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2
Moninger, Kristina

Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2


sehr gut

Kristinger Moninger konnte mich bereits in One Second to love mit Averys Geschichte total überzeugen und nun kann der Leser in Two Lives to Rise mit Isabellas Geschichte nach Harbour Bridge zurückkehren.

Isabella haben wir, wie bereits einige andere Charaktere, bereits im Auftakt kennengelernt, das Buch knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Josies Verschwinden ist immer noch unklar und belastet Isabella ebenso wie ihre Freundinnen. Kam sie im ersten Teil noch unterkühlt und unnahbar rüber, so kann man nun schnell hinter ihre Fassade blicken und schließt sie schnell ins Herz. Sie und Josie verbindet eine besonders aufwühlende Vergangenheit, die bis heute Isabellas Leben beeinträchtigt.

Erst durch ihren nervtötenden neuen Nachbarn Preston beginnt Isabella, sich langsam zu öffnen. Dabei ist sowohl ihr als auch Prestons emotionaler Ballast super nachvollziehbar erzählt und hat mich total abgeholt. Ich habe bei ihrer Slow Burn Romance total mitgefiebert und mitgelitten, wenn sie sich mit ihrer Vergangenheit selbst im Weg gestanden haben. Auch wie sich die ehemaligen Freundinnen wieder langsam annähern, hat mir sehr gut gefallen und passte zu Isabellas Charakter.

Genauso einnehmend war wieder die Rahmenhandlung, die alle vier Teile miteinander verbindet, nämlich das Verschwinden von Josie. Hier gibt es einige neue Hinweise und Entwicklungen, es bleibt aber total geheimnisvoll, was damals tatsächlich passiert ist. Ich fiebere nicht nur deswegen dem nächsten Teil schon schwer entgegen.

Bewertung vom 29.10.2023
Sylter Welle
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


sehr gut

Max Richard Leßmann ist mir bislang lediglich durch seinen Podcast bekannt gewesen, nun hat er seinen ersten Roman "Sylter Welle" veröffentlicht.

Hierin erzählt er von Max, der ein allerletztes Mal gemeinsam mit den Großeltern den Lieblingsferienort auf Sylt besuchen will. Dabei ließ er wohl auch einige Erfahrungen aus seiner eigenen Vergangenheit einfließen und erschuf einen berührenden Einblick in eine Familiengeschichte, wie es sie so sicherlich oft zu finden sein wird.

Protagonist Max erzählt äußerst detailverliebt und in vielen Rückblenden Szenerien seiner gemeinsamen Zeit mit den Großeltern und lern nun als zurückkehrender Erwachsener diese am Ende ihrer Lebenszeit diese aus einer neuen Perspektive kennen. Er zeigt damit auf, wie sehr sich die Sicht der Kinder und Enkelkinder auf die älteren Generationen mit der Zeit ändert und wie die Beziehung zu ihnen auch eine andere emotionale Tiefe erreicht, wenn man sich der Vergänglichkeit der gemeinsamen Zeit bewusst wird.

Genau dieser Blick hat mir in den vielen emotionalen Szenen sehr gut gefallen und dem Autor ist hier eine unaufgeregte und dennoch nahegehende Umsetzung seiner Erzählung gelungen. Ein kurzweiliger, herzerwärmender Roman.

Bewertung vom 17.10.2023
Daisy Haites / Magnolia Parks Universum Bd.2
Hastings, Jessa

Daisy Haites / Magnolia Parks Universum Bd.2


sehr gut

Jessa Hastings hat bereits mit Magnolia Parks für geteilte Meinungen gesorgt - mir hatte der Auftakt trotz kleiner Schwächen gut gefallen. Daisy Haites knüpft nun lose daran an und erzählt Daisys und Christians Geschichte. Dabei kann ich eines gleich vorweg nehmen - es gibt ebenso viel emotionales Chaos wie bei Magnolia und BJ und dennoch oder gerade deshalb entwickelte das Buch auf mich eine unglaubliche Sogwirkung. Ich wurde einfach komplett eingenommen von Daisy, Julian und den Lost Boys und konnte das Buch erst aus der Hand legen, als es zu Ende war. Und das, obwohl auch mich an mancher Stelle das viele Hin und Her zwischen Daisy und ihren Männern etwas genervt hatte. Aber genau das macht das besondere dieser Reihe aus. Das Setting der High Society Londons mit dieser Clique junger Menschen, die alle irgendwie einen großen Pack eigener Probleme mit sich schleppen und damit interagieren, hat in weiten Teilen einfach enormen Unterhaltungswert. In Daisy Haites kam der Aspekt hinzu, dass Julian und seine Jungs nicht ganz so legale Tätigkeiten ausüben und Daisy als jüngere, überbeschützte und dennoch eigenständige und taffe Schwester da mittendrin hängt. Wie sie sich über die Handlung hinweg immer mehr emanzipiert und den Jungs oftmals zeigt, wo der Hammer hängt, hat mir imponiert und mir gefiel Daisy auch viel besser als Protagonistin als etwa Magnolia. Mit Christian und ihr hat die Autorin wieder ein Couple geschaffen, mit dem man mitfiebern mag, das man aber in manchen Szenen aber auch gerne mal gegen die Stirn hauen möchte vor lauter Frust. Insbesondere im letzten drittel des Buches hat es mich einfach total gecatcht und ich sehne schon die Fortsetzungen herbei!