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Furbaby_Mom

Bewertungen

Insgesamt 495 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2023
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


sehr gut

*** Spannung, Spice und Small-Town-Vibes ***

Endlich, endlich kam auch ich dazu, einen Roman aus Lucy Scores international gehypter Knockemout-Reihe zu lesen, deren wunderschöne Blumen-Cover mich schon so lange angelacht hatten. Noch dazu handelt es sich bei Lucians und Sloanes Story um eine Enemies-to-Lovers-Romance (= mein Lieblingstrope), also Doppel-Yay für mich! Wobei … eigentlich ist es gleichzeitig auch ein Friends-to-Lovers-Trope, nur ohne die übliche Langatmigkeit - und dafür mit hitzig-leidenschaftlichen Schlagabtauschen.

Gab es ein, zwei Klischees? Ja, aber sie waren unterm Strich angenehm und unterhaltsam umgesetzt. Verhielten sich die beiden Hauptfiguren manchmal etwas arg jugendlich (und nicht wie gestandene Erwachsene)? Ja, aber immerhin erleben wir im Laufe der Handlung rückblickend so viele Momente ihrer Jugendzeit, dass sich das in meinen Augen irgendwie ausgleicht.

Sloane ist eine tolle Protagonistin, besonders ihre Direktheit und ihre Schlagfertigkeit mochte ich so gerne. Und Lucian … na ja, dass er nicht grundlos zu dem angeblichen Eisklotz geworden ist, liegt auf der Hand. Im Nachhinein erfahren wir, was er alles durchstehen musste, und ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen. (… und gewisse andere Personen an die Wand geklatscht.) Wo wir schon beim Thema große Emotionen sind: Der Tod von Sloanes Dad ging mir enorm nahe. Er war wichtig für die Story, aber dennoch …

Vom Schreibstil war ich positiv überrascht – locker-modern, humorvoll, spicy … und dank Krimi-Elementen unerwartet spannend, so lieb ich das! Die Kapitel flogen nur so dahin – und wir sprechen hier immerhin von einem rund 560 Seiten starken Schmöker. Ein besonderes Highlight war für mich das Kleinstadt-Flair, ich habe ja bekanntlich ein Faible für Small-Town-Vibes, und hier fühlte ich mich pudelwohl! Lediglich die Suspense-Auflösung erschien mir etwas plötzlich bzw. kurz geraten.

Fazit:
Eine herrlich unterhaltsame Lektüre, die gleich mehrere Romance-Aspekte gelungen bedient. Die beiden Vorgängerbände werde ich nun sicherlich nachholen, da es mir in Knockemout wunderbar gefallen hat.

Bewertung vom 09.12.2023
Der Außenseiter / Sandover Prep Bd.1
Kennedy, Elle

Der Außenseiter / Sandover Prep Bd.1


ausgezeichnet

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr einen catchy Klappentext lest und euch denkt: 'Uuuuuuh, dieses Buch könnte ein richtiger Knaller werden' – und dann lest ihr die ersten Kapitel und es wird einfach besser und besser und besser … ?! Genau so ging es mir mit dem rundum fesselnden Auftaktband von Elle Kennedys New-Adult-Reihe "Sandover Prep". Was für ein Lesegenuss! Vorab: Ich habe begeisterte 5 Sterne vergeben und hibbele schon jetzt auf den zweiten Band hin, der leider erst im April nächsten Jahres erscheinen wird. Uff, gemein!

Nicht nur aufgrund des Cliffhangers (bezüglich der genaueren Umstände zu Caseys Unfall) fällt es mir schwer, nun so lange auf die Fortsetzung warten zu müssen, denn Fakt ist: Die Charaktere haben sich allesamt in mein Herz geschlichen. Wir haben hier eine herrlich sympathische Jungs-Clique, deren Mitglieder verhaltenstechnisch zwar teilweise etwas polarisieren, aber dennoch ihr Herz am rechten Fleck haben:

Allen voran der smarte Hacker RJ (= der Neue auf der Eliteschule für reiche Troublemaker und Sloanes Love Interest) und Fenn (RJs Stiefbruder, dessen Humor ich geliebt habe). Ihre Wir-sind-jetzt-plötzlich-miteinander-verwandt-Dynamik war everything! Was habe ich diese Connection gefeiert!

Ganz speziell: Lawson – den Typ muss man einfach erlebt haben! Allerdings ist er mit Vorsicht zu genießen; verlieben darf man sich keinesfalls in ihn, denn unverbindlicher S*x ist für ihn selbstverständlich … rund um die Uhr, mit allem und jedem. (I mean it, der Junge lebt für Partys, Alkohol und schnelle Nummern.) Ich habe mich immer wieder gefragt, wie er mit diesem Lebensstil und derart selbstzerstörerischen Tendenzen im Alltag (Unterricht, Sport) überhaupt funktionieren kann, das war mir ein absolutes Rätsel. Intelligent ist er auf jeden Fall … und tiefgründiger, als man auf den ersten Blick annehmen würde. Jedenfalls freue ich unbändig auf seine Story, die hoffentlich in Band 3 thematisiert werden wird!

Und dann gibt es da noch Silas (= Sloanes bester Freund, der sie – obwohl er anderweitig vergeben ist – scheinbar heißer findet, als das für beste Freunde üblich ist). Er startet als vermeintlicher Nice Guy, entwickelt sich dann aber immer mehr zu einem Fragezeichen. Seine Motive, sein gesamtes Verhalten (mal abgesehen von seiner wirklich lobenswerten, beinahe schon übermäßig aufopferungsvollen Loyalität gegenüber Lawson) wirkten auf mich im Laufe der Handlung immer verdächtiger, sonderbarer. Irgendwie off. Der Typ ist dermaßen vanilla, dass er kaum auffällt – trotzdem ist er da und scheint jeden Move der anderen genau zu registrieren. Dass seine beste Freundin, an der sich bisher jeder Typ auf Dauer die Zähne ausgebissen hat, nun ausgerechnet an RJ interessiert zeigt, schmeckt ihm überhaupt nicht.

Sloane und Casey sind die Tresscott-Schwestern aka die Töchter des Direktors. Stichwort: Forbidden Fruit, haha. Kein Wunder, dass sämtliche Jungs verrückt nach ihnen sind. Sloane wird zunächst als sehr toughe junge Frau präsentiert, die nach dem Unfall ihrer Schwester (Casey wäre auf einer Party beinahe ertrunken) und dem vorherigen Tod der Mutter quasi über Nacht in die Mama-Rolle gedrängt worden ist. Wie gerne hätte ich mir ein Scheibchen von ihrem Selbstbewusstsein abgeschnitten! Sie ist diejenige, die die Regeln macht, die nie einem Kerl hinterherweint und genau ihren Wert kennt. Nie hätte sie erwartet, dass RJ ihr dermaßen unter die Haut gehen würde.

Den Romance-Aspekt zwischen Sloane und RJ, der mit Instant-Attraction beginnt und sich nach und nach zu etwas Tiefgründigerem entwickelt, habe ich total genossen. Spice? Yes! – Wohl dosiert, ansprechend umgesetzt. Hier hat für mich alles gepasst. Außerdem grandios: Die Figuren REDEN tatsächlich miteinander. Wie genial ist das denn, bitte? Nix da mit lästiger Miscommunication.


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Kurz und knackig: Ich hab’s geliebt!

Bewertung vom 05.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


sehr gut

Winterlicher Cosy Crime!

Das wohl skurrilste, eigensinnigste, aber definitiv auch erinnerungswürdigste Senioren-Grüppchen aus Coopers Chase ist wieder am Start und steckt nach wie vor voller Tatendrang!

Wer gute, aus mehreren Perspektiven erzählte Kriminalromane mag, sollte sich die Erfolgsreihe von Richard Osman unbedingt zu Gemüte führen - aber Achtung: Auch wenn jeder Band eine in sich geschlossene Handlung aufweist, würde ich an eurer Stelle die chronologische Reihenfolge einhalten, damit ihr die Hauptfiguren besser kennenlernen und ein Gefühl für ihre Eigenheiten bekommen könnt.

Der Schreibstil besticht wie immer durch Direktheit, trockenen, sarkastischen Humor und scharfzüngige Dialoge, hält dieses Mal jedoch auch deutlich ruhigere, nachdenklichere Passagen bereit.

Mein Lieblingszitat: "Die Liebe gehorcht ihren eigenen Gesetzen."

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Unterhaltsam! Da die Handlung zur Weihnachtszeit startet, eignet sich die Story perfekt als gemütlicher Dezember-Read.

Bewertung vom 14.11.2023
Da bin ick nicht zuständig, Mausi
Conny from the block

Da bin ick nicht zuständig, Mausi


gut

*** Spezieller Humor ***

Ich bin der Kunstfigur Conny, die wohl auf diversen Social-Media-Kanälen und in der Stand-up-Comedy-Szene bereits eine größere Nummer zu sein scheint, erstmals in diesem Werk begegnet. Witziger Buchtitel, passendes Cover, durchwegs amüsanter Einstieg in die Handlung - noch dazu in herrlich sympathischem Berliner Dialekt … 'Kiekste dir ma näher an!', dacht ick mir.

Man spürt direkt ab der ersten Zeilen, dass die Autorin bzw. Connys Schöpferin selbst mal Beamtin war, obendrein (wie die weibliche Hauptfigur) in der schönen Landeshauptstadt Berlin - theoretisch könnte das Ganze also glatt als persönlicher Erfahrungsbericht durchgehen. Mein Gefühl beim Lesen war jedenfalls: Dit is allet echter als echt - der janz normale alltägliche Wahnsinn uff'm Amt.

Ich behaupte jetzt einfach mal: Jeder Mensch, der jemals Kontakt mit irgendeiner Art von deutscher Behörde gehabt hat, wird den einen oder anderen stereotypischen Charakter aus "Da bin ick nicht zuständig, Mausi" garantiert wiedererkennen. Geht gar nicht anders. Ausnahmslos jede der Figuren ist ein wandelndes Klischee - enorm überspitzt dargestellt, hin und wieder auch bewusst provokant, jedoch trotzdem irgendwie liebenswert. … solange man sie nicht auf dem falschen Fuß erwischt, aus Versehen gegen eine ihrer goldenen Regeln verstößt (niemals in der Mittagspause anklopfen, sonst droht Tacker-Wurf) oder aus sonstigen Gründen bei ihnen in Ungnade fällt, insbesondere nicht am "Schlado" (aka dem sch…-langen Donnerstag). Da kennen Conny, Gisela und Petra nämlich kein Erbarmen und ihr könnt nur hoffen, dass ihr stattdessen eine Dilara oder eine Ronja vor euch sitzen habt. Wat ick damit nu schon wieder meine?! Lest selbst!

… und damit bin ich bei meinem einzigen Kritikpunkt angelangt. Der Humor ist speziell, keine Frage, und jeder hat einen anderen Geschmack, fair enough. ABER: Ich hätte es klasse gefunden, wenn die Autorin die Gelegenheit genutzt hätte, mit ein paar negativen Beamten-Vorurteilen aufzuräumen, anstatt diese zu bestätigen bzw. noch hervorzuheben. Eine meiner liebsten Freundinnen arbeitet seit über 25 Jahren bei einer städtischen Behörde - sie ist eine der fleißigsten, warmherzigsten, emphatischsten und hilfsbereitesten Personen, die ich kenne, und reißt sich regelmäßig ein Bein aus, um jedes noch so komplizierte Bürger-Anliegen zu erfüllen. Jemanden wie sie in diese nicht gerade schmeichelhafte Beamten-Schublade zu stecken, fühlt sich sehr ungerecht an.

Was mir hingegen gut gefallen hat:

Ganz entzückend fand ich Connys türkische Nachbarin Gül (= Dilaras Mutter), die für ihre Gastfreundschaft, ihre Liebe zu dramatischen Telenovelas und natürlich für ihre legendären Kochkünste bekannt ist. Und das Beste ist: Ihr dürft euch sogar auf Rezepte freuen!

Ein weiteres tolles Feature: das Glossar im Anhang, in welchem uns diverse kurios klingende Begriffe aus dem oftmals für den Laien verwirrenden Behördendeutsch auf humorvolle Weise verständlich gemacht werden. (Besonders schmunzeln musste ich über "Lautraum" und "raumübergreifendes Großgrün".)

Mich hat das Werk in puncto außergewöhnlicher Erzählton gaaaanz entfernt an eine andere (in meinen Augen wesentlich liebenswertere) Berliner Kunstfigur erinnert: die Online-Omi Renate Bergmann, die man einfach nur knuddeln möchte.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Kurzweilige Unterhaltung - Amtsalltag, mit einem Augenzwinkern erzählt. Ideal für Fans vom Berliner Dialekt.

Bewertung vom 05.11.2023
Die Geliebte / The Darkest Gold Bd.3
Kennedy, Raven

Die Geliebte / The Darkest Gold Bd.3


sehr gut

Nachdem der Auftakt von Raven Kennedys international gefeierter Buchreihe "The Darkest Gold" (im Original: "The Plated Prisoner") mich erfolgreich gecatcht und der Folgeband mich begeistert hatte, wartete ich sehnsüchtig auf Band 3, da der heftige Twist im Vorgänger mich vollkommen von den Socken gehauen hatte. I. mean … diese Entwicklung um IHN hatte ich nicht kommen sehen.

Was mir super gefallen hat:

Auch im vorliegenden Werk fokussiert sich die Autorin gekonnt auf Aurens unglaubliche charakterliche Weiterentwicklung. Sie war – allein aufgrund ihrer harten Jugend – schon immer eine starke Frau gewesen, jedoch musste sie sich dessen erst bewusst werden. Gepaart mit ihrem Mut und ihrer Aufrichtigkeit erschien sie mir nun wie eine unaufhaltsame Macht.

Trotz einem von Action und Intrigen, Gewalt und Gefahren geprägten Gesamtbild – welches nach wie vor in einem wundervollen Kontrast zum beinahe schon poetisch anmutenden Schreibstil steht – kommen die Aspekte Freundschaft/kameradschaftlicher Zusammenhalt und natürlich LIEBE nicht zu kurz, im Gegenteil: sie lodern lichterloh und leuchten aus der Dunkelheit heraus ... ein Hoffnungsschimmer im ewigen Kampf von Gut gegen Böse.

Spicy Scenes? Na klar! Und wenn es mehr gewesen wären, wäre ich auch nicht traurig gewesen, hehe ... denn ER ist einfach so hot!! Tatsächlich war für mich alles rund um Midas, Malina & Co. (so wichtig es auch für den Fortgang der Handlung sein mochte) irgendwie nebensächlich, ich wollte am liebsten nur das Prickeln zwischen Auren und Riss genießen. Vielleicht war das einer der Gründe dafür, dass der Mittelteil mir dieses Mal ungewohnt lang vorkam bzw. dass ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, das Tempo der Handlung sei ordentlich gedrosselt worden. Dennoch tat das dem Gesamteindruck kaum einen Abbruch, ich lehnte mich bei den betreffenden Passagen zurück und genoss einfach das beeindruckende Worldbuilding.

Da ich mittlerweile voll in der Story angekommen bin, war ich mit dem Schreibstil der Autorin bereits vertraut, tat mich nicht schwer mit den vielen Perspektivwechseln und war nicht geschockt von den hin und wieder auftauchenden vulgären Ausdrücken – es ist eben ein düsteres Fantasy-Setting, das sollte man vorab wissen. Man muss bereit sein, sich darauf einzulassen, dann wird es magisch!

Abschließend noch ein allgemeiner Hinweis für Reihen-Neulinge, die mit diesem Werk liebäugeln: Bitte startet unbedingt mit Band 1, die Reihe eignet sich nicht für einen Quereinstieg – euch würden wichtige Infos fehlen und es wäre schade um die epische Story.

Fazit: Es geht enorm spannend weiter und ich befinde mich mittendrin im Geschehen! Brauche ich den nächsten Band am besten gleich morgen? Absolut. Zum Glück erscheint "The Darkest Gold – Die Kämpferin" bereits im Dezember 2023!

Bewertung vom 29.10.2023
Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2
Moninger, Kristina

Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2


sehr gut

*** Stärker als Band 1 ***

Haters to Lovers? Yes, please!

Und nicht nur in puncto Romance, die mich hier (mitunter aufgrund des herrlichen anfänglichen Geplänkels und der generell tiefgründigeren Charakterzeichnung) deutlich mehr gecatcht hat als jene im Vorgängerband, konnte mich die Story von Isabella und Preston überzeugen.

Versteht mich bitte nicht falsch, Band 1 war nicht schlecht gewesen, trotz kleiner Schwächen hatte ich den Reihenstart unterm Strich als unterhaltsamen Read empfunden. Aber: Band 2 hebt das Ganze auf ein neues Level. Ich sage nur:

❏ liebenswertere Hauptfiguren

❏ interessantere Gestaltung der Vergangenheitsebene bzw. des Mystery-Aspekts rund um Josies Verschwinden

❏ intensivere Betonung des Freundschaftsbandes zwischen den Mädchen (dieser Aspekt war mir in Band 1 etwas zu kurz gekommen, wirkte hier jedoch glaubwürdig)

❏ bessere Kommunikation zwischen den Hauptcharakteren

❏ gelungene Einbindung wichtiger (teils bedrückender) Themen, wie Gruppenzwang/Mobbing in der Schule, Selbstliebe/-akzeptanz, Umweltschutz/Naturverbundenheit … und viele weitere, die ich aus Gründen der Spoilervermeidung leider nicht auflisten kann.

Was mir außerdem sehr gut gefallen hat:

❏ In der Triggerwarnung sind Kapitel und Seitenzahlen der betreffenden Szenen aufgelistet, sodass man die besagten Inhalte gezielt ausklammern/überspringen und den Rest des Buches somit unbesorgt genießen kann - finde ich großartig!

❏ Auch die wunderschöne Gestaltung, inklusive Karte im Innencover, muss ich einfach erwähnen. Mein Regal freut sich über den neuen Eyecatcher-Zuwachs - Cover und Farbschnitt sind der Traum eines jeden Bookies!

Die aus Isabellas in der Ich-Perspektive erzählte Story wird immer spannender und ich habe meine ursprüngliche Theorie hinsichtlich Josie bereits über Bord werfen müssen. Nun stehe ich - nicht zuletzt dank eines gewissen "Rätselchens" bzw. Zeitungsartikels - wieder ganz am Anfang.

Ich freue mich schon auf die Geschichte von Odina, deren Charakterstärke, Stolz und Direktheit mich in den Rückblenden des vorliegenden Werkes enorm beeindruckt haben!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Knisternder, emotionaler, tiefgründiger, packender als der Auftakt. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen, denn ich brenne darauf, die Wahrheit über Josie herauszufinden.

Bewertung vom 26.10.2023
Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1
Niemeitz, Merit

Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1


ausgezeichnet

*** Überwältigend! Absolutes Herzensbuch!! ***

Pica und Heathcliff …

"[…] Wir würden nie funktionieren. […] Wenn es nur Falsch gab, durfte man vielleicht wählen, welchen Fehler man machte. Und Blake und ich, wir fühlten uns an wie der beste Fehler, den ich mir vorstellen konnte."

Ihr Lieben … Wie ich es drehe und wende, ich finde ehrlich gesagt gerade keine passenden Worte, die mir angemessen bzw. würdig genug erscheinen, um dieses herausragend gut geschriebene, unfassbar geniale Buch zusammenzufassen. In meinem Herzen herrscht einfach nur restlose Begeisterung.

Die fesselnde, konstant vor Spannung und Kreativität strotzende Story, die facettenreich ausgearbeiteten Figuren, die traumhaft realistischen Settingbeschreibungen, die mystischen Dark-Academia-Vibes - ich liebe alles, alles, alles an diesem Werk! Vergesst alle Dark-Academia-Romane, die ihr bisher kanntet, dieser hier ist the real deal!

Mein absolutes Highlight war allerdings der in jeglicher Hinsicht hinreißende, rundum perfekte Schreibstil der Autorin, der sich locker mit jenem Stil der ganz großen, international gefeierten Namen à la Stephenie Meyer, Tracy Wolff oder Colleen Hoover messen kann. (Oder wenn ihr deutschsprachige Schreib-Queens bevorzugt: Yvy Kazi, Fam Schaper, Mona Kasten.) Fakt ist: In puncto Stilistik ist "Starling Nights - Im Schatten der Wahrheit" eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe (und trust me, das waren sehr, seeeehr viele). Dieses Level von Schreibfertigkeit hat in meinen Augen nichts mehr mit Talent oder Übung zu tun, es ist vielmehr eine Bestimmung - Merit Niemeitz ist die geborene Erzählerin.

Aber meine Meinung reicht hier nicht aus, ihr müsst - ihr MÜSST einfach - dieses Buch lesen, denn jedes Lob erscheint mir nicht gut genug.

Cover und Aufmachung: Wow, wie hübsch!
Inhalt: Stellt euch an dieser Stelle vor, wie ich wild mit den Armen gestikuliere und ergriffen flüstere: "So gut. So, so gut."


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein mystisch-magisches Meisterwerk! Ich bin schlichtweg überwältigt, erfüllt von purer Ehrfurcht und verneige mich vor solcher Schreibkunst. Ab sofort zählt Merit Niemeitz zu meinen Auto-Buy-Autorinnen und ich kann es nicht erwarten, das Finale dieser einzigartigen New-Adult-Romantasy-Dilogie in den Händen zu halten! Zum Glück erscheint "Starling Nights - Im Glanz der Ewigkeit" bereits im Januar 2024. Kommt ihr auch mit nach Cambridge?!

Bewertung vom 24.10.2023
Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island
Lind , Christiane

Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island


sehr gut

*** Angenehm ruhige Winterromanze ***

Hingerissen von diesem traumhaft schönen, winterlich glitzernden Cover und dem vielversprechend klingenden Klappentext begab ich mich auf die literarische Reise nach Island … und erlebte durchaus angenehme Lesestunden.

Größtes Plus:

Die eigene Island-Liebe der Autorin wird im Laufe der Lektüre überdeutlich, nicht nur in puncto Settingbeschreibungen, sondern auch im Hinblick auf die zahlreichen in die Handlung eingewobenen isländischen Begriffe.

Figuren:

Laura, deren Enttäuschung nur allzu gut nachvollziehbar war, mochte ich im Prinzip gerne. Sie fällt aus allen Wolken und tat mir unfassbar leid: Gerade hatten sie und Dominik noch Zukunftspläne geschmiedet – ihre Tochter Merle war frisch nach Australien verabschiedet worden und endlich wäre ihnen beiden etwas Zweisamkeit vergönnt gewesen. …da verkündet er ihr, dass er - nach 20 gemeinsamen Ehejahren - seine 'große Liebe' gefunden hat. Klarer Fall von Midlife-Crisis, aber diese Erkenntnis macht das Ganze nicht weniger schmerzlich für Laura, immerhin hatte sie gedacht, dass sie mit Dominik alt werden würde. Kristján ist das ganze Gegenteil ihres geschniegelten und oftmals ein wenig langweilig wirkenden Noch-Ehemannes: ein interessanter Charakter, aus dem sie nicht auf Anhieb schlau wird. Der Romance-Aspekt zwischen ihm und Laura fiel mir einen Hauch zu dünn aus; es wollte leider nicht so richtig funken; insgesamt hätte ich beiden Hauptfiguren etwas mehr Tiefe gewünscht.

Was mir prima gefallen hat:

* Lauras wunderbare Freundschaft mit Anabelle

* der Vergangenheitsbezug (Stichwort: Lauras Mutter)

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Dieses Werk suggeriert auf den ersten Blick: Wohlfühlliteratur! Und genau das habe ich bekommen. – Zurücklehnen und Entspannen, ohne viel Drama … ideal für einen kuscheligen Lesenachmittag. Gerne spreche ich eine Empfehlung für alle Island-Begeisterten, Pferdeliebhaber und Fans von ruhigeren Romance-Werken aus.

Bewertung vom 18.10.2023
Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11
Weinberg, Juliana

Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11


ausgezeichnet

*** Vom Kinderstar wider Willen zur unvergessenen Leinwandlegende ***

"[…] denn was blieb übrig von einem Menschen, wenn er den Glauben an die Liebe verlor? War die Liebe nicht alles, was zählte im Leben?"

Was für ein sensationeller Read! Juliana Weinberg hatte mir im Laufe der Jahre bereits mit mehreren Werken herrliche Lesestunden beschert - an dieser Stelle lege ich euch ihre wunderbaren (ebenfalls bei Ullstein erschienenen) Romane "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne", "Josephine Baker und der Tanz des Lebens" und "Mein Sommer mit Zelda - Mit den Fitzgeralds an der Riviera" wärmstens ans Herz. Kurzum: Meine Erwartungshaltung war dementsprechend hoch.

Doch mit dieser rundum bezaubernden, mitreißend geschriebenen und in meinen Augen einfach nur grandiosen Romanbiografie über eine der legendärsten Film-Diven Hollywoods of all times hat sich die gleichermaßen talentierte wie sympathische Autorin wahrlich selbst übertroffen. Um beim Thema Film zum bleiben: Ganz großes Kino! … und mein bisher liebstes Weinberg-Werk, das ich ab sofort zu meinen Herzensbüchern zähle.

Insbesondere die detaillierten, bildreichen Location-Beschreibungen, mit denen wir in die jeweilige Szene transportiert werden, als wären wir tatsächlich selbst mittendrin im Geschehen, und die authentische, überzeugende Darstellung von Elizabeths Charakter haben mich restlos begeistert. Ich sah, fühlte, erlebte alles hautnah mit und hatte nach der Lektüre tatsächlich das Gefühl, Elizabeth Taylor in Stück weit persönlich kennengelernt zu haben. Es juckt mich regelrecht in den Fingern, mir nun all ihre Filme sowie ausgewählte Interviews und Dokumentationen über ihr Leben anzusehen.

Die Grand Dame der Goldenen Ära Hollywoods war insgesamt achtmal verheiratet, davon zweimal mit Richard Burton, in den sie sich am Set von 'Cleopatra' verliebt hatte … und der (wie einige ihrer Männer) zu Beginn ihrer Romanze noch anderweitig vergeben/verheiratet gewesen war. Das mag zunächst sonderbar klingen und sie on paper wie eine launische, oberflächliche, womöglich gar rücksichtslose Person wirken lassen, aber so verrückt es klingen mag: Ihre Beweggründe waren nachvollziehbar. - Sie heiratete nicht immer aus der richtigen Motivation heraus (so war die Eheschließung mit Eddie Fisher, die rein auf der gemeinsamen Trauer um Elizabeths zuvor tödlich verunglückten Gatten Mike Todd basierte, von Anfang an zum Scheitern verurteilt), aber ihre Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe (die sie als Kind nie erfahren hatte) und ihre Angst vor der Einsamkeit waren real. Einzig Ehemann Nummer 2, Michael Wielding Tat mir zwischenzeitlich leid - wie er inmitten des chaotischen Haushalts die Stellung hielt und nichts dagegen tun konnte, dass Elizabeth sich gefühlsmäßig mehr und mehr von ihm entfernte.

Die Taylor liebte ihren dekadenten Lebensstil, auffällige Kleidungsstücke und jede Menge Glitzerschmuck, ihre zahlreichen Haustiere, aber vor allem liebte sie ihre Kinder. Überhaupt quoll ihr Herz über vor Liebe und Mitgefühl (auch wenn Sybil Williams und Debbie Reynolds aufgrund ihrer geplatzten Ehen damals gewiss anderer Meinung gewesen sein werden); so nahm sie sich etlicher Co-Stars an, unterstützte sie loyal und auf Lebenszeit. Die Schilderung ihrer intensiven Bindung zu Montgomery Clift, auf dessen Zuspruch und Ehrlichkeit sie sich immer verlassen hatte können, berührte mich sehr. Zudem widmete sie sich voller Hingabe der AIDS-Aufklärung und -Forschung, und zwar zu einer Zeit, in der die Mehrheit der US-amerikanischen Bevölkerung (inklusive der Politik) sich daran nicht 'die Hände schmutzig machen' wollte. AIDS war ein gesellschaftliches Tabuthema, wurde abfällig als Krankheit Homosexueller abgetan und kaum jemand wagte es, öffentlich darüber zu sprechen. - Elizabeth bewies Courage und Menschlichkeit, als die meisten Menschen noch wegschauten.

Normalerweise versuche ich stets, Phrasen à la "ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen" oder "ich hätte noch ewig weiterlesen können" zu vermeiden, aber hier trifft nunmal beides zu - ach, und erwähnte ich schon, wie sehr ich dieses Buch liebe?!

Ich kann es kaum erwarten, die nächste Romanbio aus der Weinberg'schen Feder zu lesen - wie wäre es denn mit Marilyn Monroe, Jane Russell, Shirley Temple, Doris Day, Judy Garland oder Debbie Reynolds als Inspiration?!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
"War das Leben nicht herrlich, konnte man je genug bekommen von dem berauschenden Gefühl, zu lieben?" Fakt ist: Ich konnte definitiv nicht genug bekommen von diesem faszinierenden, emotionalen Porträt, mit dem die Autorin Elizabeth Taylor ein würdiges Denkmal gesetzt hat. Klare Leseempfehlung!!

Bewertung vom 10.10.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


gut

*** Berührende Thematik ***

"Wir würden uns trennen müssen. Und sie sprach von »Reise« statt von »Flucht«. Gesegnet sind die Menschen, die ihre Worte sorgsam wählen."

Ich lese sehr häufig Romane, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges angesiedelt sind. Insbesondere Geschichten, die nur wenig fiktive Elemente enthalten, ansonsten aber (wie das vorliegende Werk) auf wahren Begebenheiten basieren, faszinieren mich ungemein.

Die Covergestaltung (inklusive Innencover) gefällt mir hervorragend, das Motiv passt perfekt zur Handlung und lässt auf den ersten Blick das Genre der Lektüre erahnen.

In puncto Inhalt verweise ich an dieser Stelle auf den mitreißend formulierten Klappentext, der enorm vielversprechend klang und meine Neugier auf dieses Buch geweckt hatte.

Dass meine Erwartungen in Bezug auf die angekündigte Emotionalität nur bedingt erfüllt werden konnten, lag einzig am teilweise recht nüchternen, sachlich gehaltenen Schreibstil, der von eher kurzen Sätzen dominiert wird. Gerade zu Beginn der Handlung fehlten mir Gefühl und Tiefe; die dramatische Flucht der Kinder wurde in meinen Augen viel zu schnell abgehandelt, sodass ich kaum eine Bindung zu denFiguren und deren Schicksal aufbauen konnte. Beispielsweise gab es einige Formulierungen, die große Zeitabschnitte mal eben so zusammenfassten, wie "So ging das Leben jahrelang dahin" oder "So gingen die Monate, die Jahre dahin. Mindestens zwei, vielleicht sogar drei". Hier hätte ich mir die gleiche Intensität gewünscht, mit welcher der Autor sich z.B. der Zeichnung des warmherzigen Charakters von Natans Vater gewidmet hatte.

Trotzdem verfolgte ich das Schicksal der Figuren mit angehaltenem Atem; die Auflistung der Kindernamen (inklusive Namen ihrer Begleiter sowie Herkunftsort) am Ende des Werkes machte das Gelesene noch viel realer.

Im Anschluss an den Read möchte ich nun unbedingt mehr über die Villa Emma erfahren und bin im Nachwort auf zwei interessante Quellenangaben gestoßen, die ich mir definitiv näher anschauen werde.

Ich könnte mir vorstellen, dass …

a) einige der stilistischen Eigenheiten, die dem Ganzen einen sachlichen Ton verliehen haben, der Übersetzung aus dem Italienischen geschuldet sein könnten; gut möglich dass die Geschichte in der Originalsprache weitaus emotionaler zur Geltung kommt, und

b) in einer Verfilmung gerade die kurzen Sätze (begleitet von der ausdrucksstarken Mimik der jeweiligen Schauspieler:innen oder entsprechenden Szenenbildern) sehr eindringlich wirken könnten.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein wichtiges Buch gegen das Vergessen, das mich emotional zwar nicht ganz so gefesselt hat, wie ich es im Vorfeld erwartet hatte, dafür jedoch eine immens bedeutsame Thematik näher beleuchtet und uns daran erinnert, uns auch in den dunkelsten Zeiten unsere Menschlichkeit zu bewahren.