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Sternzauber
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Düren

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2024
Die Winterschwestern
Bertrand, Jolan C.

Die Winterschwestern


sehr gut

Ein magisch spannendes Wintermärchen

Das Cover von „Die Winterschwestern“ von Jolan C. Bertrand gefällt mir sehr und hat mich neugierig gemacht. Das mystisch anmutende Bild in den kalt nordischen Farben und die vielen Ornamente zaubern eine ganz besondere Atmosphäre und die silbern schimmernde Hervorhebung des Rahmens wertet es insgesamt nochmals zusätzlich auf. Auch der Titel in den kantigen Lettern sagt mir sehr zu und ich mag es, dass auch die Kapitelüberschriften in gleicher Art gestaltet sind, was eine tolle Verbindung von Innen und Außen schafft.

Die Geschichte erzählt von Alfred, einem tapferen Wikingerjungen, dessen Mut auf eine harte Probe gestellt wird. Er ist der Einzige, der die entzweiten Winterschwestern wieder vereinen und seinen Onkel retten kann, doch er muss sich nicht nur durch Schnee und Eis kämpfen und sich gegen Trolle behaupten, sonder sich auch gegen die magischen Kräfte einer geheimnisvollen Füchsin wehren…. Wird ihm das gelingen?

Der Autor erzählt seine Geschichte in flüssiger und lebendiger Sprache, so dass sie sich sehr angenehm lesen lässt und ich mochte auch, dass der Text viele Dialoge enthält, diese hätten jedoch teilweise etwas „gehaltvoller“ ausfallen dürfen. Seine Charaktere wirken auf mich authentisch und es ist ihm zudem gut gelungen, sie mit individuellen Eigenschaften auszustatten. Besonders erwähnenswert finde ich, dass er nicht davor zurück schreckt ein Thema wie die Geschlechtswandlung eines Menschen anzusprechen und als selbstverständliches und geschätztes Element in die Geschichte einzuflechten.

Die Handlung ist durchweg spannend erzählt und wartet immer wieder mit neuen Wendungen oder Hindernissen vor der Erreichung des Zieles auf. Dabei kommt es sowohl auf den intrinsischen Mut Alfreds an, aber auch auf die Unterstützung anderer Wesen, was ich sehr mochte, das es verschiedene Aspekte von Lösungsansätzen zeigt. Immer spielt das Gefühl eine wesentliche Rolle, es werden etliche verschiedene Themen in der Geschichte aufgegriffen und auch die Auflösung der rätselhaften Geschehnisse ergab für mich ein stimmiges Bild.

Die Illustrationen, die den Text auf wundervolle Weise begleiten und ergänzen gefallen mir zum größten Teil ausgesprochen gut und begeistern mich vor allem durch ihre ungewöhnliche Ausdruckskraft sowie deren ornamentale Ausgestaltung. Einzig die Darstellung der Gesichter entspricht leider nicht meinem Geschmack. Eine sehr gelungene Abrundung der Geschichte bilden für mich die im Anhang befindlichen Erklärungen zur Götterwelt der Wikinger, die so manches Detail verständlicher machen und mich mehr in die nordische Mythologie haben eintauchen lassen.

„Die Winterschwestern“ ist eine spannende Geschichte voller Magie, Mut und Mythos – genau das richtige für Kinder ab 9 Jahren und gemütliche Leseabende auf dem warmen Sofa!

Bewertung vom 03.11.2024
Aufbruch ins Freie
Vogel, Francie

Aufbruch ins Freie


ausgezeichnet

Achtung: akute Fernweh-Gefahr und große Abenteuerbegeisterung!

Das Titelbild von „Aufbruch ins Freie“ von Francie Vogel macht große Lust darauf dieses Buch zu entdecken und ich kann verraten, dass es nicht zu viel verspricht! Während schon das Cover rundum wertig auftritt und mit seinen Bildern und dem matten, weichen Umschlag für eine sehr angenehmes Erlebnis sorgt, wartet das Buch auch im Inneren mit einer sehr hochwertigen Gestaltung auf. Viele Seiten sind mit wunderschönen, teils großformatigen Bildern bestückt, die zum faszinierten Betrachten, Träumen und Schwelgen einladen und die unbändige Lust auf eigene Outdoor-Abenteuer verursachen – Achtung: Akute Fernweh-Gefahr!!

Und auch die Texte der Autorin schüren diese Sehnsucht ungemein. Zwar wird jedem Leser schnell klar werden, dass Francie Vogels Reisen nicht alltäglich und für Jedermann umsetzbar sind, aber der Begeisterung hat diese „Nicht-Nachahmbarkeit“ bei mir überhaupt keinen Abbruch getan. Ganz im Gegenteil: ich war und bin unglaublich begeistert und fasziniert! Francie Vogel gelingen wahnsinnig strapazierende, wenn nicht gar gefährliche Touren und es ist einfach toll, dass ich – gemütlich auf dem Sofa liegend – an all ihren Abenteuern teilhaben durfte! Und ein ganz besonderer Punkt besteht darin, dass sie ihren Hund bei den meisten Aktivitäten dabei hatte.

Da dieses Buch viele viele Reisen im Rahmen mehrerer Jahre beschreibt, erfahre ich als Leserin natürlich immer nur kleine Ausschnitte aus diesen Abenteuern. Auf der einen Seite ist das schade, denn die Beschreibungen haben mich oft so in ihren Bann gezogen, dass ich sehr gerne mehr erfahren hätte, andererseits konnte ich so einen tollen Überblick über die Fülle an Touren erhalten und alles andere hätte auch schlicht den Rahmen eines einzelnen Buches gesprengt. Francie Vogel ist es meiner Meinung nach wunderbar gelungen die einzelnen Reiseabenteuer mit Stationen und anderweitigen Erfahrungen in ihrem Leben zu verknüpfen, so dass es sich nicht um eine reine, aneinandergereihte Abhandlung von Einzelerlebnissen handelt, sondern der Inhalt des Buches zu einer „runden Sache“ wird, die sich sehr angenehm lesen und verfolgen lässt.

Für mich ist die Kombination aus Bild und Text wunderbar gelungen und der Inhalt hat mich sowohl berührt, begeistert, als auch mitgerissen und in akutes Reisefieber gestürzt (allerdings auf komplett anderen Ebenen). Ich finde es unglaublich faszinierend so tief eintauchen zu dürfen in die Reiseabenteuer der Autorin, die sie oft bis an den Rand des Machbaren und Aushaltbaren trieben und kann dieses Buch nur wärmstens weiter empfehlen – los geht`s in die Berge und ans Meer, zu Fuß, mit dem Rad oder Ski und natürlich mit dem treuen Vierbeiner Mexx!

Bewertung vom 30.10.2024
Als wir im Schnee Blumen pflückten
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


sehr gut

Eine samische Familiengeschichte in Nordschweden

Das Cover von „Als wir im Schnee Blumen pflückten“ von Tina Harnesk gefällt mir sehr und es strahlt für mich etwas ureigen Skandinavisches aus (obwohl ich gestehen muss, dass ich für diese Einschätzung überhaupt keine Kompetenzen aufweisen kann). Das rote Haus, die natürliche Landschaft, die Farben und Schneereste – alles atmet für mich Schweden und passt daher hervorragend zum Buchinhalt. Ganz besonders toll finde ich bei diesem Buch, dass nicht nur der Schutzumschlag gestaltet ist, sondern auch der Einband des Hardcoverbuches mit einem, zum Umschlag passenden, Bild versehen wurde – wunderschön!

Die Geschichte erzählt von der Samin Máriddja, die mit ihrem Mann zurückgezogen in einem Haus ganz im Norden Schwedens lebt. Doch dann erhält sie eine Krebsdiagnose und ihr autarkes Leben, in das sie sich von niemandem hinein reden lassen will, gerät immer schwieriger. Zudem leidet sie unter der Trennung von ihrem Neffen, der einst bei ihnen lebte, wie ein eigener Sohn, der dann aber von seiner Mutter geholt wurde. Der Kontakt brach ab. Wird Máriddja es schaffen ihn noch einmal wieder zu sehen?

Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und schaut zudem zu verschiedenen Zeiten in die Leben der ProtagonistInnen. Dieser Erzählstil macht die Geschichte für mich sehr lebendig und ich mag es gerne, dass ich dadurch so nah am Geschehen sein darf. Der Autorin gelingt es zudem interessante Figuren zu zeichnen, die individuelle Charaktere aufweisen, ich muss jedoch gestehen, dass dabei für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu viel Skurrilität im Spiel war. Die Geschichte wird von einer melancholischen Grundstimmung getragen, bietet jedoch auch einzelne humorvolle Szenen.

In den Schreibstil Tina Harnesks musste ich mich am Anfang ein wenig einfinden, dann hat er mir aber sehr gefallen, denn er ist angenehm zu lesen und passt für mich sehr gut zur Geschichte. Als besonders authentisch habe ich dabei die samischen oder anderssprachigen Ausdrücke empfunden, die in den Text eingeflochten sind und viel Charme erzeugen. Gleichzeitig hatte ich jedoch manchmal auch ein wenig Verständnisprobleme, da ich mich mit typischen Dingen dieser Kultur eben leider so gar nicht auskenne. Hier hätte ich mir eine Erklärung der Autorin gewünscht, auch, damit ich das Geschehen richtig einordnen kann.

Ich hatte mich vor diesem Buch noch nie mit dem Leben der Samen in Nordschweden beschäftigt und finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, mir einen ersten Einblick in diese Kultur zu verschaffen. Sie ist selber samischer Abstammung, weshalb ich ihren Text als sehr authentisch annehmen kann, und ich mochte die Einflechtung von historischen und kulturellen Inhalten in die Geschichte sehr. Es geht um Zwangsumsiedlung, Identität, aber auch um Familienzusammengehörigkeit, Freundschaft, Liebe, Lebensthemen, Selbstständigkeit und Verlust sowie viele andere Themen.

Mir hat dieses Buch eine sehr interessante und schöne Lesezeit geschenkt, weshalb ich es allen LeserInnen empfehlen kann, die Lust auf eine samische Familiengeschichte haben und sich auf eine ungewöhnliche Geschichte einlassen möchten – viel Spaß in Nordschweden!

Bewertung vom 27.10.2024
Weihnachten - ein Fest packt aus
Böss, Gideon

Weihnachten - ein Fest packt aus


ausgezeichnet

Die außergewöhnliche Biografie eines ganz besonderen Festes

Die Autobiografie „Weihnachten – ein Fest packt aus“ von Gideon Böss ist wirklich alles andere als gewöhnlich! Denn hier wird vom Fest selber aus der Ich-Perspektive erzählt und wartet mit so mancher Überraschung auf!

Schon das Cover in den festlichen Rot- und Grüntönen gefällt mir ausgesprochen gut und ich liebe die Idee des aufgerissenen Geschenkpapiers in Tannenform zum Untertitel – einfach super und ich habe gleich das Gefühl, dass hier jemand viel Herzblut in die Gestaltung hineingesteckt hat! Auch die kleinen Kugel-Vignetten über den einzelnen Kapiteln gefallen mir sehr, genau wir das grüne Lesebändchen.

Gideon Böss lässt das Weihnachtsfest in 14 Kapiteln von seiner Entstehung, dem Werdegang über die Jahrhunderte, seinen Ängsten und Erfolgen, aber auch besonderen Errungenschaften in seinem Namen oder beliebten Traditionen erzählen. Dabei schlägt das Fest einen herrlich leicht-flotten Ton an, spricht den Leser teilweise direkt an und spart nicht mit Vergleichen oder Wortspielen, die mich oft zum Schmunzeln brachten. Besonders gefallen hat mir, dass trotzdem nie Dinge ins Lächerliche gezogen wurde, sondern immer wieder eine gewisse Ernsthaftigkeit und Ehrfurcht vor dem Fest und den religiösen Bezügen zu spüren war. Alle Richtungen, die das Fest im Laufe der Zeit eingeschlagen hat, wurden mit viel Respekt behandelt und absolutes Fazit ist, dass jeder Mensch das Recht hat Weihnachten so zu feiern, wie es ihm gefällt – eine wunderbare Botschaft!

Da ich ein riesengroßer Fan des Weihnachtsfestes bin und schon viele Bücher zum Thema gelesen habe, fand ich die Idee des Autors, sachliche Inhalte zum Fest in diesem sehr erfrischenden und ungewöhnlichen Kleid zu präsentieren, wirklich toll. Ich habe während der Lektüre einige, mir bisher noch unbekannte Fakten kennen gelernt oder bereits vorhandenes Wissen sehr angenehm neu präsentiert bekommen. Der Spagat zwischen Wissensvermittlung und Unterhaltung ist Gideon Böss wirklich ausgesprochen gut gelungen, weshalb ich dieses Buch wärmstens empfehlen kann – egal ob als Geschenk für sich selbst oder für andere!

Bewertung vom 27.10.2024
Der Erinnerungshändler
Gidali, Orit

Der Erinnerungshändler


ausgezeichnet

Ein poetisch zauberhaftes Bilderbuch über den Schatz der Erinnerungen

Das Cover dieses ganz besonderen Bilderbuches von Orit Gidali und Tami Bezaleli gefällt mir sehr. Die starken Kontraste zwischen Blau und Gelb, aber auch das Motiv selbst wirken sehr intensiv, edel und berühren mich. Hat man die Geschichte bereits gelesen, so schenkt die Gestaltung zudem eine zauberhafte zusätzliche Perspektive auf den Inhalt bzw. das Ende, was ich unglaublich toll finde. Die unterschiedliche Haptik aus glatten und stumpfen Flächen wertet das Erlebnis des fühlenden Entdeckens noch zusätzlich auf.

Die Geschichte erzählt vom Erinnerungshändler, der mit seinem Sohn durch die Straßen fährt und Erinnerungen aufkauft. Eines Tages erhält er eine besonders wertvolle Erinnerung eines alten Mannes, doch dieser bereut den Verkauf schnell und möchte sie zurück haben. Aber wird der Händler seinem Wunsch entsprechen?

„Der Erinnerungshändler“ ist ein wunderschönes Bilderbuch über den Wert unserer Erinnerungen und eine Mahnung daran, sich diesen Schatz auch bewusst zu machen. Aber auch andere Themen wie Verlust, Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft, Großzügigkeit, Menschlichkeit und Herzlichkeit spielen eine große Rolle und die Geschichte handelt auch davon, für sich selbst und das, was einem wichtig ist einzustehen, sich durchzusetzen und Wertvolles zu bewahren. Erinnerungen können eine Last sein und manchmal ist loslassen eine Erleichterung, aber ist Vergessen dies auch? Ganz viele Fragen in diesem Zusammenhang werden auf sehr poetische und eindringliche, aber irgendwie auch leichte Art gestellt, so dass dieses Bilderbuch Groß und Klein zum nachdenken, hinspüren und hineinbegeben einlädt.

Die Bilder der Illustratorin Tami Bezaleli sind fast ausschließlich schwarz-weiß gezeichnet, nur die wertvolle Erinnerung erscheint golden auf den Seiten und verdeutlicht so auch visuell ihren Wert. Die Figuren und Bilder zeigen eine unglaubliche Präsents und eine Innigkeit die mich sehr überrascht und berührt hat: eines der Bilder hat mich sogar zu Tränen gerührt. Zudem passt der Still der Illustrationen hervorragend zu der poetischen Geschichte und deren Botschaft.

Auch die Texte sind sehr gut gelungen. Sie erzählen sowohl die eigentliche Geschichte, lassen aber auch viel Spielraum, für weitere Erzählebenen, Fragen und Überlegungen im Hintergrund, was ich sehr gelungen finde. An zwei Stellen hätte ich persönlich sehr gerne noch mehr Informationen erhalten, aber der Umstand der offen gehaltenen Stellen bietet in der Lektüre mit Kindern andererseits unglaublich tolle Denk- und Sprechanlässe, was ich sehr schätze. Auch Orit Gidalis Sprache an sich ist einfach wunderschön und intensiv und malt mit wenigen Worten tolle Bilder in meinen Kopf.

Die Lektüre des Bilderbuches ist an sich bereits eine große Freude, es regt aber auch zusätzlich zum Austausch, zum Nachdenken und zum Genießen sowie wertschätzen der eigenen Erfahrungen an – ein wunderschönes und empfehlenswertes Buch, nicht nur für Kinder, sondern für alle Altersgruppen!

Bewertung vom 20.10.2024
Weihnachtspost aus aller Welt. Adventskalender-Rätsel für Kinder von 8 bis 12
Schraufstetter, Emma

Weihnachtspost aus aller Welt. Adventskalender-Rätsel für Kinder von 8 bis 12


ausgezeichnet

Ein toller Kalender für eine rätselhafte und weltumspannende Adventszeit

„Weihnachtspost aus aller Welt“ von Emma Schraufstetter ist eine Mappe mit 24 Briefkarten, die sehr liebevoll geschriebene Briefe von Kindern aus aller Welt enthalten. Als Adventkalender eingesetzt können Kinder somit jeden Tag im Advent einen Brief lesen und an Hand der Hinweise erraten oder recherchieren, aus welchem Land er wohl kommt. 24 kleinere Flaggen können den Texten zugeordnet werden, so dass bis zum Weihnachtsfest ein buntes und weltumspannendes Potpourri aus Weihnachtsbräuchen, Ritualen und landestypischen Vorlieben entsteht. Natürlich ist in der Mappe auch eine Karte mit den Lösungen der Rätsel enthalten.

Mir gefällt die Gestaltung dieses außergewöhnlichen Kalenders sehr und ich mag es, dass das Material so gewählt ist, dass es sich für größere Kindergruppen ebenso eignet, wie für Familien (DIN A 5 Format und stabile Pappe). Besonders toll hätte ich es gefunden, wenn die Karten in realen Umschlägen gesteckt hätten, aber auch so, mit der aufgedruckten Ansicht eines Briefumschlages auf der Rückseite, verbreiten die Karten eine schöne und vorfreudige Atmosphäre.

Die Briefe sind sowohl aus Sicht von Jungen, als auch von Mädchen geschrieben, wunderbar individuell von der Autorin ausgearbeitet und sie machen wirklich Lust darauf die Traditionen des Landes zu entdecken. Manche Dinge haben mich sehr überrascht, andere kannte ich bereits, aber es wird sicherlich sehr spannend werden, wenn ich gemeinsam mit Kindern versuche herauszufinden, zu welchem Land die Verfasserin oder der Verfasser eines Briefes gehört. Teilweise wird das auch sicherlich gar nicht so einfach werden, was den Rätselspaß noch erhöht – wirklich eine tolle Idee, mit viel Spaß und spielerischem Wissenszuwachs!

Der Kalender ist für Kinder von 8-12 Jahren empfohlen und auch ich würde dieses Alter als besonders geeignet empfinden. Da ich jedoch Erzieherin in einer Kita bin, könnte ich mir zudem gut vorstellen, einzelne Karten in vereinfachter Form in meiner Kindergruppe einzusetzen. Es bieten sich auf jeden Fall vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz und ich bin ganz begeistert von diesem tollen Adventskalender – viel Freude beim Rätseln und Entdecken und eine schöne Adventszeit!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2024
Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4
Goldfarb, Tobias

Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4


ausgezeichnet

Fulminantes Herbstabenteuer mit dem Weihnachtsdrachen

Juhuuu – Specki ist zurück!!
…und zwar nicht erst zur Weihnachtszeit, sondern bereits im Herbst! Und das macht auch das tolle Cover gleich deutlich, auf dem Spekulatius, der Weihnachtsdrache, in einem Blätterhaufen liegt und umgeben ist von vielen tollen Herbstattributen. Ich mag diese „Einladung“ sehr, denn es macht gleich Lust darauf, sich, gemütlich auf dem Sofa eingekuschelt, in das Abenteuer zu stürzen. Auch die Geschichte selbst wird von größeren oder kleinen Bildern begleitet und dadurch wunderbar bereichert.

Es ist das erste Mal, dass Spekulatius seine Freunde Mats und Matilda in Herbst besucht und er ist ganz begeistert von den bunten Blättern und all den tollen Dingen, die man in dieser Jahreszeit erleben kann. Doch im Wald treibt sich ein merkwürdiger Herr herum, der eine große Jagt veranstalten will. Mats, Matilda und Spekulatius müssen die Waldtiere warnen und in Sicherheit bringen, doch der majestätische Hirsch ist einfach zu stolz und lässt sich nicht aus seiner Heimat vertreiben. Ob sie ihn trotzdem retten können?

Wir kennen und lieben bereits die Adventsabenteuer des kleinen Weihnachtsdrachen mit seinen menschlichen Freunden und haben uns daher sehr auf dieses neue Buch gefreut! Unserer Meinung nach, steht es den ersten Bänden in nichts nach, denn auch zur Herbstzeit gelingt Tobias Goldfarb eine rundum gelungene, spannende und kreative Geschichte, die uns in ihren Bann gezogen hat. Dabei ist die Ausdrucksweise des Autors kindgerecht und durch Speckis ureigene und unverwechselbare Sprache immer wieder sehr lustig zu lesen.

Neben den Erlebnissen der Kinder mit Spekulatius und den Waldbewohnern, gibt es auch einiges in der Geschichte, was bei uns für genauere Nachfragen gesorgt oder als Anregung gedient hat. So wollten die Kinder auch selbst nach Tierspuren im Wald suchen, Blätter und Kastanien sammeln, Bäume an Hand ihres Laubes kennen lernen und Drachen steigen lassen – ein toller Effekt! Überhaupt hat uns die Geschichte absolut in Herbststimmung versetzt und die gemeinsame Rettung der Tiere mit all den großherzigen Helfern hat und begeistert!

Die Geschichte brachte uns zum Lachen, sie war sehr spannend, wir konnten aber auch mitfühlen und einfach ganz in Speckis-Welt eintauchen. Mehr wollen wir gar nicht verraten, sondern euch einfach empfehlen, den kleinen Weihnachtsdrachen selbst kennen zu lernen – wir lieben seine Geschichten und wünschen euch ganz viel Freude beim Lesen!

Bewertung vom 16.10.2024
Velvet Winter
Baumgärtner, Theresa

Velvet Winter


ausgezeichnet

Wintergenuss auf allen Ebenen
Dieses Buch ist einfach zauberhaft und wunderschön!

Es beginnt bereits mit dem sehr stilvollen Cover, das, in Leinen gebunden, eine sehr hochwertige und haptisch angenehme Präsents zeigt und mit einem stimmungsvollen Winterwald versehen ist. Besonders passend finde ich das dunkelrotte und an Samt erinnernde Schriftband mit dem Titel und den goldenen Applikationen. Eine schöne Ergänzung zum Buch ist ein Bogen hochwertiges Geschenkpapier.

Noch schöner geht es dann im Inneren weiter, denn das Buch ist mit zauberhaften, sehr viel Stimmung transportierenden und authentischen Bildern bestückt. Und zwar nicht nur ab und zu, sondern auf fast jeder Seite! Die Gestaltung der Seiten ist dabei ganz unterschiedlich und bietet angenehme Abwechslung ohne unruhig zu wirken. Die Farben sind wunderbar aufeinander abgestimmt und das Buch ist in 3 große Bereiche unterteilt, die Rezepte und Eindrücke gliedern. So beginnt es mit „early bird“ und allem rund um den Start in den Tag, verweilt bei „alles fein aufgetischt“ mit herrlich einfachen Wintergerichten und schließt unter dem Motto „velvet christmas“ mit Leckereien und Dekoideen zum Fest der Feste.

Kleine Reisebeschreibungen aus Oxford oder den Cotswolds fand ich genau so hinreißend wie die Anekdoten aus Theresa Baumgärtners Heim in Luxemburg. Ich konnte in den Texten die Liebe der Autorin zu den Dingen, die sie vorstellt, erahnen und bilde mir ein ihre Freude am Reisen und Entdecken, aber auch am Gastgeben und Schmücken zu spüren.

Eine Suppe aus dem Buch habe ich bereits ausprobiert und war ganz begeistert, so dass sicherlich viele weitere Rezepte auf unserem Speiseplan ihren Platz finden werden. Ich freue mich aufs Ausprobieren und Kennenlernen, denn viele der enthaltenen Gerichte kenne ich noch nicht.

Ein wunderbares Buch zum Schmökern, Genießen, um Anregungen zu sammeln, Rezepte auszuprobieren oder einfach in herrlich britischem Wohlgenuss zu schwelgen. Mir gefällt es rundum sehr gut und ich werde es sicherlich oft zur Hand nehmen um einen gemütlichen „Velvet Winter“ zu zelebrieren!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2024
Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki


ausgezeichnet

Eine sehr gelungene Fortsetzung
Ich mag das Cover von „Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“ sehr und es passt hervorragend zum Buchinhalt. Die sichtbare Buchhandlung, die warmen Farben und die beiden Personen spiegeln viele Details der Geschichte, was mir sehr gefällt und ich mag es auch, dass man gleich erkennt, dass es sich um den zweiten Band handelt, wenn man das erste Buch des Autors bereits kennt.

Die Geschichte ist die Fortsetzung des Bestsellers „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ und handelt von Takako, die uns erneut in ihre Welt rund um die Buchhandlung ihres Onkels entführt. Sie hat inzwischen Fuß gefasst in ihrem Leben, besucht ihre Verwandten und das Antiquariat aber regelmäßig und lässt uns daran teilhaben.

Satoshi Yagisawa erzählt auf eine wunderbar leichte und besondere, eindringliche, aber schnörkellose Art von einer ganz außergewöhnlichen Gemeinschaft rund um den Buchladen. Takako steht im Mittelpunkt der Geschichte, aber auch einige andere Charaktere, die sehr individuell gezeichnet sind, bevölkern das Geschehen und bilden einen wunderbaren Rahmen. Mir erschienen die ProtagonistInnen authentisch, wenn auch teilweise herrlich außergewöhnlich und ich mag die Bücherliebe, durch die alle Personen vereint sind, ausgesprochen gerne.

Dieses Buch wartet nicht mit actiongeladenen Handlungen auf, sondern ist eher ein Buch der leisen Töne und der nachdenklichen Betrachtungen. Takako hält Innenschau, hinterfragt Dinge und beobachtet die Geschehnisse ihrer Umgebung intensiv. Ich mag diesen ruhigen Rhythmus sehr und fühlte mich ganz von ihm „davon getragen“, hinein in die ganz eigene Welt der Buchhandlung Morisaki.

Für mich ist dieses Buch, genau wie der erste Teil, ein wunderbar leises, aber nachhaltig wirkendes Leseerlebnis, das mir schöne Lesestunden beschert und mich berührt hat. Daher empfehle ich es sehr gerne allen LeserInnen, die Bücher über Buchliebe und die leisen Töne mögen – viel Freude beim Eintauchen!

Bewertung vom 15.10.2024
Die Goldene Schreibmaschine
Henn, Carsten Sebastian

Die Goldene Schreibmaschine


sehr gut

Büchermagie und viel Spannung!
Das Cover des Jugendbuches „Die goldene Schreibmaschine“ von Carsten Henn ist für mich einfach nur zauberhaft! Ich liebe die erdig-bibliophilen Farben der gesamten Gestaltung, die mit dem Gold einfach perfekt harmonieren. Zudem strahlt das Bild mit den tanzenden Goldpunkten viel Magie aus, etliche Bücher sind zu sehen und das Mädchen wirkt äußerst sympathisch - das alles passt hervorragend zur Geschichte. Und auch die Kapitel-Vignetten in Form einer Schreibmaschine gefallen mir sehr.

Das Buch erzählt von der Außenseiterin Emily, die hinter der Bibliothek, in der sie viel Zeit verbringt und in der ihre Oma arbeitet, eine zweite magische Bibliothek entdeckt. Dort befindet sich eine ganz besondere goldene Schreibmaschine, mit der man die Handlung von Büchern und damit auch die Welt verändern kann. Doch auch der gemeine und skrupellose Lehrer Dr. Dresskau kommt hinter dieses magische Geheimnis und will die Schreibmaschine für seine Interessen nutzen. Ob es Emily gelingen wird, seine gefährlichen Pläne zu verhindern?

Carsten Henn ist mit „Die goldene Schreibmaschine“ eine wunderschöne Geschichte gelungen, die den Zauber und die Magie von Büchern wunderbar einfängt! Er schreibt in sehr flüssiger Weise, so dass sich der Text angenehm liest und manche Formulierungen sind wirklich besonders gut gelungen. Besonders ein paar der Vergleiche im Text haben es mir angetan. Zudem scheut er nicht davor zurück der Handlung individuelle und bedeutsame Details zuzufügen und das gefällt mir sehr. So weist Emily z. B. ganz besondere Charakterzüge auf, ihr Opa leidet offensichtlich an Demenz und die auftauchende Partei des grausamen Lehrers zeigt Parallelen zu einem historisch relevanten Pendant. Diese Dinge verleihen der Geschichte meiner Meinung nach eine wohltuende Tiefe und zusätzliche Ebene.

Aber auch die Charaktere sind zu einem großen Teil gut gelungen. Ich mochte Emily und ihre Freunde, sowie ihre Großeltern von Beginn an sehr. Die Eltern bleiben jedoch extrem abwesend, was ich schade finde und ein sehr schwieriger Punkt in diesem Buch ist für mich der grausame Lehrer Dr. Dresskau. Natürlich braucht eine spannende Geschichte einen Bösewicht, doch dieser Lehrer ist für meinen Geschmack zu extrem gezeichnet. Er schikaniert die Jugendlichen permanent und niemand aus dem (Schul-)Umfeld bietet ihm Einhalt. Mir war das einfach zu viel und zu radikal einseitig.

Die Geschichte an sich wird sehr zügig erzählt, was sicherlich vielen Jugendlichen entgegenkommt, denn ein Ereignis jagt das nächste und es gibt keine großen Längen. Mir ganz persönlich ging es manchmal glatt fast ein wenig zu schnell und so mochte ich in Kombination ganz besonders die stillen Momente der Geschichte, beispielweise wenn Emily sich nachts mit ihrem Großvater austauscht oder nachdenkt.

Abgesehen von der überzogen grausamen Figur des Dr. Dresskau, liebe ich die Ideen dieser Geschichte und vor allem die spürbare Liebe zum Buch. Es wird deutlich, welche Macht Wörter und Bücher haben, es gibt viel Spannung, aber auch andere wesentliche Themen und tolle Freundschaften. Ich habe die Lektüre jedenfalls genossen und wünsche allen anderen jungen oder junggebliebenen LeserInnen viel Freude beim Eintauchen in eine magische Welt!