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wonderland09

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2023
Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1
Pantermüller, Alice

Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1


ausgezeichnet

Florentines erster Fall

Gestaltung:
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Optisch erinnerte mich das Titelbild an siebziger Jahre Krimis. Da grün die Lieblingsfarbe von Florentine ist, zieht sich diese Farbe gepaart mit Grautönen durch das ganze Buch. Dadurch kann man leider ihre roten Haare gar nicht erkennen. Aber das ganze Buch ist wie ein Aktenordner gestaltet, mit Bildern der Handlung, aber zwischendurch auch wichtigen Notizen, Steckbriefen und wichtigen Informationen zum "Fall". Das ist sehr gelungen.

Inhalt:
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Florentine ist 13 Jahre alt, wohnt in Flensburg und ist irgendwie anders als die anderen in ihrem Alter. Ihre Lieblingsfarbe ist Grün und daher isst sie vorwiegend grüne Sachen, zieht grüne Sachen an und mag nur bestimmte Sachen in bestimmten Formen. Auch Berührungen mit anderen Personen sind ihr unangenehm. Sie hat nur eine Freundin, die so so nimmt, wie sie ist: Maja. Florentine möchte später gerne Polizistin werden und Kriminalfälle lösen. Das kann sie gut. Auch jetzt hat sie schon einige Fälle gelöst.
Eines Tages verschwinden plötzlich von ihr aussortierte Kuscheltiere aus dem Garten und tauchen später in merkwürdigen Situationen wieder auf. Wieder ein Fall für Florentine! Aber dann ist da auch noch Bo, der neue Mitschüler aus Dänemark, der Florentines Hilfe benötigt und der ihr Leben mehr durcheinanderbringt, als ihr zunächst lieb ist.

Mein Eindruck:
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Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht leicht. Die Handlung ist aus Florentines Sicht geschrieben und ihre Gedanken springen besonders anfangs sehr oft hin und her. Es wirkt etwas unstrukturiert und von vielen Nebensächlichkeiten überfrachtet. Außerdem hatte ich aufgrund ihrer Beschreibung das Gefühl, dass sie starke autistische Charakterzüge hat und das machte es manchmal etwas anstrengend. Doch nach einigen Seiten war ich drin und gerade ihre Andersartigkeit hat oft zu sehr viel situationsbedingter Komik geführt und mich schmunzeln lassen.
Der Fall ist sehr komplex aufgebaut und wartet am Ende mit einigen Überraschungen auf. Ich gehöre zwar lange nicht mehr zur Zielgruppe und auf die paranormale Ebene, die eingebaut wurde, muss man sich erstmal einlassen. Aber wenn man, so wie ich, solche etwas anderen Jugend-Krimis mag, wird man hier gut bedient.
Nebenbei erfährt man auch viel Wissenswertes über die Stadt Flensburg und Dinge, die mit dem Fall zu tun haben. Am Ende rundet ein Glossar der verwendeten dänischen Wörter und Sätze das Buch ab.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da der Fall sehr spannend war und ich mit Florentine mitgefiebert habe, die im Laufe der Handlung auch eine persönliche Weiterentwicklung erfährt. Mit einem zufriedenen und warmen Bauchgefühl habe ich das Buch geschlossen und freue mich auf eine Fortsetzung!

Fazit:
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Spannender Detektivfall mit einer außergewöhnlichen Ermittlerin und übernatürlichen Elementen- Erfrischend anders!

Bewertung vom 10.06.2023
Das Ende der Ehe
Roig, Emilia

Das Ende der Ehe


gut

Eine kritische Betrachtung des Ehe-Konstrukts

Gestaltung:
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Das Titelbild mit dem pinken Schriftzug empfinde ich als provokant, vor allem da Pink eher eine frauentypische Farbe ist. Als Hardcover mit Lesebändchen ist das Buch sehr wertig gestaltet.

Mein Eindruck:
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"Das Ende der Ehe bedeutet: Der Ungerechtigkeit schaffende institutionelle, gesetzliche und kulturelle Rahmen für bevorzugt heterosexuelle Paarbeziehungen wird abgeschafft. Dafür müssen wir die gesamte Gesellschaft radikal trans- und nicht reformieren, denn die Ehe strukturiert die komplette wirtschaftliche und politische Organisation des Lebens." (S. 345)

Ist die Ehe noch ein zeitgemäßes Konstrukt, vor allem, da in unserer westlichen Gesellschaft zwar überall von Gleichberechtigung geredet wird, sie aber längst noch nicht praktisch überall angekommen ist? Dieser Frage geht Emilia Roig in ihrem neuen Buch nach.

Ich kannte die Autorin noch nicht, aber der provokante Titel hat mich neugierig gemacht. Sie ist mit einem konservativen Ehe-Bild aufgewachsen und wundert sich, dass sie nach der Hochzeit plötzlich nicht so glücklich ist, wie sie sein sollte. Dies nimmt sie als Anlass, sich über die Institution der Ehe und ihren Sinn Gedanken zu machen.
Dabei macht die Autorin einen breiten Rundumschlag angefangen von der Historie der Ehe, ihrer rechtlichen Bedeutung, aber auch Geschlechterrollen, Geschlechterunterschiede im wirtschaftlichen Leben sowie sexuelle Zuordnungen und Beziehungen werden thematisiert. Sie beruft sich dabei sowohl auf eigene Erfahrungen, zieht aber auch viele wissenschaftliche Quellen heran. Dennoch bleibt der Stil gut lesbar und für jedermann verständlich.
Ihre Argumentationen waren für mich nachvollziehbar, trafen jedoch nicht immer auf meine Zustimmung. Vielleicht liegt es daran, dass typische Rollenklischees und das Ehe-Thema in meiner Familie schon immer kritisch betrachtet wurden. So hatte ich das Gefühl, dass das Buch für mich nicht viel Neues geboten hat. In einigen Punkten gebe ich Frau Roig Recht: Das rechtliche Konstrukt der Ehe und die wirtschaftliche Bedeutung sowie die romantisch verklärte Vorstellung davon sind kritisch zu hinterfragen. Für meinen Geschmack wurde aber zu einseitig und auch in zu großer Dimension auf Themen der sexuellen Zuordnung und queere Themen eingegangen. Das sind auch wichtige Themen, die aber nicht in dieser Ausführlichkeit hätten behandelt werden müssen.

Fazit:
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Kritische Argumente über die Ehe, die nachdenklich machen. In Teilen aber zu einseitig und wiederholend argumentiert.

Bewertung vom 14.04.2023
Guinness World Records - Tiere

Guinness World Records - Tiere


ausgezeichnet

Aufregende Tierrekorde

Cover:
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Das Titelbild passt optisch vom Schriftbild und den Farben sehr gut zu den anderen Guinnessbüchern und springt einem sofort ins Auge.

Mein Eindruck:
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Nachdem wir schon das Buch der Reihe über Dinos kennen und lieben gelernt hatten, waren wir sehr gespannt auf dieses Exemplar und wurden nicht enttäuscht.
Optisch ist es genauso toll wie das Dino-Buch: Hochwertiges Hardcover mit vielen Fotos und Illustrationen sowie kurzen Textpassagen. Wichtige Infos sind farblich hervorgehoben und lassen sich so leichter merken. Nach Kategorien sortiert wie z. B. „größter und kleinster“ oder „die schnellsten und langsamsten“ lernt man so (wilde) Tiere aus aller Welt und spannende Fakten zu ihnen kennen.
Durch die kurzen und verständlich erklärenden Textblöcke werden Erstleser zum Lesen motiviert. Auch für ältere Grundschüler eignet sich das Buch, da die Fakten nicht jedem bekannt sein dürften. Auch ich als Erwachsener habe einiges dazu gelernt! Wieder ein klasse Buch aus der Reihe.

Fazit:
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Tierrekorde aus aller Welt motivieren Erstleser und vermitteln viel Wissenswertes

Bewertung vom 14.04.2023
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst


ausgezeichnet

Selbstbewusstsein für jüngere Kinder

Cover:
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Das Cover spricht bereits die Vielfalt an Kindern und ihre Toleranz hierfür an. Es gibt Kinder mit den verschiedensten Hautfarben, einige behindert, andere nicht. Damit ist klar, dass jede/r wertvoll ist.

Mein Eindruck:
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Wir mögen diese Wieso-Weshalb-Warum-Reihe sehr. Die Bücher sind in Spiralbindung und mit dicken Kartonseiten gestaltet. Auch die Klappen sind recht stabil, sodass man das Buch häufig auch mit kleineren Kindern in die Hände nehmen und lesen kann, ohne dass es sofort größeren Schaden nimmt.
Hier werden zum Thema Mut, Stärke und Selbstbewusstsein verschiedene Situationen dargestellt, die auf den ersten Blick nicht so toll erscheinen.
Ein Blick hinter die Klappe lässt jedoch eine neue Perspektive entstehen, durch die man sehr schön mit seinem Kind beim Vorlesen zum Gespräch motiviert wird. So lernen schon die Allerkleinsten, dass Fehler nicht schlimm sind und man aus ihnen lernen kann, dass es ok ist, anders zu sein als die anderen und dass man für seine Bedürfnisse einstehen sollte.
Dieses Thema ist hier sehr schön umgesetzt, sowohl grafisch als auch von den kurzen Texten her. Sollte in keiner Kita fehlen!

Fazit:
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Tolles Buch zu den Themen Mut, Stärke und Toleranz für Kita-Kinder

Bewertung vom 14.04.2023
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 59 - Wir erforschen Sterne und Planeten
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 59 - Wir erforschen Sterne und Planeten


ausgezeichnet

Spannendes Weltraumwissen für Vorschulkinder

Cover:
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Das Titelbild passt prima zu der Reihe und vermittelt sehr anschaulich, dass es diesmal um den Weltraum geht.

Mein Eindruck:
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Wir mögen diese Wieso-Weshalb-Warum-Reihe sehr. Auch dieses Buch ist in Spiralbindung und mit dicken Kartonseiten gestaltet. Auch die Klappen sind recht stabil, sodass man das Buch häufig auch mit kleineren Kindern in die Hände nehmen und lesen kann, ohne dass es sofort größeren Schaden nimmt.
Nachdem wir schon den Weltraum für Erstleser aus der Reihe gelesen hatten, waren wir gespannt auf dieses Buch. Thematisch gibt es hier nicht viel Neues, aber durch die Klappen ist alles m. E. etwas anschaulicher und auch spannender präsentiert. Die Klappen machen einfach neugierig, was sich dahinter verbirgt und die Illustrationen sind einfach toll!
Meine Tochter ist schon in der dritten Klasse mittlerweile und kann recht gut lesen, aber auch sie hat noch einiges Neues gelernt und das Durchblättern und lesen der Wissenshappen hat sie sehr genossen, besonders wenn sie gerade keine Lust auf längere Texte hatte.
Aber auch jüngere Kinder (das Buch ist ab 4 Jahren empfohlen) dürften ihren Spaß wegen der Klappen haben und einiges dazu lernen beim Vorlesen.

Fazit:
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Wieder ein interessantes und schön illustriertes Buch dieser Reihe über den Weltraum

Bewertung vom 14.04.2023
Guinness World Records - Dinosaurier

Guinness World Records - Dinosaurier


ausgezeichnet

Spannende Wissenshäppchen für Dino-Fans

Cover:
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Das Titelbild erinnert vom Stil her an das Guinnessbuch der Rekorde und passt daher gut zum Thema.

Mein Eindruck:
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Das Buch macht mit seinen 64 Seiten als Hardcover und mit durchweg farbiger Illustrierung einen sehr hochwertigen Eindruck. Es macht Spaß, darin herumzublättern.
Für Erstleser sind die Namen der Dinosaurier etwas schwer zu lesen bzw. zu merken, aber neben diesen Begriffen sind die Themen sehr einfach und in kurzen Sätzen präsentiert.
Indem thematisch die Fakten als Rekorde aufbereitet werden, kommt keine Langeweile auf, sodass man das Buch schnell durchgelesen hat.
Es eignet sich sehr gut für Erstleser, aber auch für etwas ältere Kinder, die an Dinosauriern interessiert sind, denn die Fakten sind spannend und anschaulich präsentiert. So kann man Lesen üben, Spannung erleben und sein Wissen erweitern.
Eine klare Leseempfehlung für Dino-Fans in der Grundschule.

Fazit:
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Spannende und gut aufbereitete Dino-Fakten für Grundschüler

Bewertung vom 10.04.2023
Getraut / Andrea Schnidt Bd.12
Fröhlich, Susanne

Getraut / Andrea Schnidt Bd.12


ausgezeichnet

Eine Hochzeit und viele Hindernisse

Inhalt:
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Andrea Schnidt geht in die 12 Runde! Ihr Ex-Stiefvater heiratet im Alter ein zweites Mal und bei der Organisation geht natürlich jede Menge schief. Zudem fragt nicht nur Andrea sich, ob man sich nicht doch noch (mal) trauen sollte.

Mein Eindruck:
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Ich liebe die Autorin und auch ihre Reihe über Andrea Schnidt. Wobei ich gestehe, dass ich sie bisher alle im Hörbuch-Format kenne, denn Frau Fröhlich liest ihre eigenen Werke so gekonnt und mit den passenden Dialekten vor, dass es einfach herrlich ist, zuzuhören.
Ich mag auch die Protagonistin Andrea, da sie in vielen Dingen so tickt wie ich. Sie hat als Erzählerin eine tolle Art, Menschen zu beobachten, zu beurteilen und aus den vielen Fettnäpfchen, in die sie immer wieder rein tritt, das Beste zu machen.

Diesmal kämpft sie mit verschluckten Hochzeitsringen, gestorbenen Hochzeitstauben, einer Art Lebensberater und manchmal auch mit ihrer dementen Mutter im Altersheim. Es gibt immer wieder humorvolle, aber auch ernsthafte und nachdenkliche Momente und am Ende nehmen die Dinge stets unerwartete und natürlich gute Wendungen.
Es macht einfach Spaß, die Andrea Schnidt-Reihe zu hören und zu lesen. Gute Unterhaltung mit einem ernsten Unterton.

Fazit:
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Auch im 12. Band schafft es Andrea Schnidt zum Lachen und zum Nachdenken anzuregen - immer wieder gute Unterhaltung!

Bewertung vom 10.04.2023
Rote Sirenen (eBook, ePUB)
Belim, Victoria

Rote Sirenen (eBook, ePUB)


gut

Informative Spurensuche in der Ukraine

Cover:
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Das Cover sieht mit den Hähnen eher unspektakulär aus. Erst bei genauerer Betrachtung hat das Titelbild etwas mit dem Inhalt zu tun. Für den Kauf weckt es leider wenig Anreiz.

Inhalt:
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Die Autorin ist bereits im Alter von 15 Jahren mit ihren Eltern aus der Ukraine ausgewandert, hat in den USA studiert und ist dann mit ihren Mann nach Brüssel gezogen. Ihre Meinung gegenüber Russland ist eher negativ, und genau darüber streitet sie sich mit ihrem Onkel Wladimir angesichts des Einfalls der Russen auf der Krim 2014. Dies und der Wunsch, mehr über ihren verschwundenen Urgroßvaters Nikodim zu erfahren, führt sie wieder zurück in die Ukraine zu ihrer Großmutter Valentina.

Mein Eindruck:
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Ich habe erst aufgrund der jüngsten Geschichte begonnen, mich mit der Ukraine und ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Daher fand ich auch dieses Buch interessant, zumal ich Familiengeheimnisse mag. Der Auftakt, in dem die Autorin von ihrem Streit mit Wladimir berichtet und was sie zu ihrer Reise bewegte, gefiel mir gut. Doch nach und nach hatte ich Probleme, den Roman weiterzulesen. Auf der einen Seite ist er sehr informativ. Man erfährt viel über die Historie der Ukraine und ihrer Beziehung zu Russland sowie über ukrainische Kultur und Bräuche.

Ich fand jedoch den Stil etwas anstrengend: Sehr faktenlastig, nicht so emotional wie erwartet und angepriesen. Die Gefühle gegenüber Familienmitgliedern werden für mich kaum greifbar. Die Spurensuche ist sehr schwierig, was auch an der negativen Einstellung Valentinas liegt, die dafür ist, das Vergangene ruhen zu lassen. Man bekommt dabei ein gutes Gespür dafür, wie zwiegespalten die Ukrainer sind: Die einen eher für die Russen, die anderen dagegen und viele möchten einfach ihr Leben weiterleben, ohne politische Stellung zu beziehen. Das macht die Suche natürlich sehr schwer.

Trotz alldem hätte ich mehr Dialoge erwartet, die Gespräche wirkten sehr knapp zusammengefasst, vieles spielte sich in den Gedanken der Autorin ab. Der nüchterne Stil ließ mich das Buch mehrfach aus der Hand legen, sie kam auch oft von einem Thema zum anderen, ohne dass ich einen roten Faden erkennen konnte. Durch diese sprunghaften Erinnerungen konnte ich mich schwer konzentrieren und habe das Buch nur mit Mühe zu Ende gelesen.

Fazit:
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Alles in allem eine informative, aber wenig emotionale Biografie, die einen die Ukraine besser verstehen lässt.

Bewertung vom 02.04.2023
Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis / Die Polidoris Bd. 1
Fislage, Anja

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis / Die Polidoris Bd. 1


gut

Die Totengräberkinder

Gestaltung:
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Das Cover ist geheimnisvoll und leicht gruselig und macht mit den vielen Gestalten sehr neugierig. Im Buch befinden sich zahlreiche Schwarz-Weiß-Illustrationen, die den Grusel in der Geschichte noch verstärken. Optisch gut gestaltet.

Inhalt:
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Die Zwillinge Petronella und Pellegrino sowie ihre ältere Schwester Roberta Polidori waren gerade im Pfadfindercamp, als sie die Nachricht erreichte, dass ihre Eltern Dr. Oscar und Dr. Stella Polidori mit ihrem Forschungsschiff im Atlantik verschollen sind. Mangels Alternativen werden sie zu ihren Großeltern väterlicherseits gebracht. Diese wohnen in einem alten großen Haus in Tildrum am Meer, das sie liebevoll "Polidorum" nennen. Schon kurz nach ihrer Ankunft merken die Kinder, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Nicht nur, dass im Keller ein Beerdigungsinstitut ist, das ihre Großeltern betreiben, es scheint dort und auch an anderen Stellen des Hauses zu spuken. Was hat es damit auf sich und welches Familiengeheimnis verbirgt sich dahinter?

Mein Eindruck:
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Der Anfang war sehr vielversprechend. Zwar fand ich es etwas irritierend, dass die Kinder ihre Eltern als Dr. Oscar und Dr. Stella bezeichnen, aber es passte auch zu ihrem Hang zu wissenschaftlichen Fakten. Die ganze Familie scheint etwas nerdig zu sein, besonders Pellegrino, der mit lateinischen Begriffen und vielen (nicht) nützlichen Fakten besonders über Meerestiere um sich schmeißt. Das sorgte an manchen Stellen zu absurden und komischen Momenten beim Lesen.
Die ganze Geschichte ist sehr spannend und geheimnisvoll aufgebaut. Die Großeltern sind sehr verschwiegen und rücken mit der Familiengeschichte erst so nach und nach raus. Die Kinder werden selber zu Detektiven und müssen dabei erkennen, dass nicht alles wissenschaftlich erklärbar ist.

Es fällt mir schwer, dieses Buch in Worte zu fassen. Auf der einen Seite war es ein Pageturner, da ich unbedingt wissen wollte, welche Geheimnisse sich im Polidorum und der Familiengeschichte verbargen. Und immer dann, wenn man dachte, jetzt könnte eigentlich alles gut sein, passierte etwas Unerwartetes, das neue Fragen aufwarf. Auf der anderen Seite war es auch sehr verwirrend, da sich mir einige Zusammenhänge logisch nicht ganz erschlossen. Das Buch ist ab 10 Jahren empfohlen, ich würde es aber wohl erst ab 12 Jahren oder ggf. auch älter empfehlen. Es kommen schon sehr gruselige und auch fast grausame Szenen vor, die selbst mir als Erwachsenen einen Schauer über den Rücken getrieben haben.
Die Autorin hat hier viele Thematiken verarbeitet: Anderssein, Geister, deren Seelen nicht gehen können, Freundschaft, das Verarbeiten von Verlusten sowie paranormale Themen wie Schlafreisen oder Telepathie. Besonders bei den paranormalen Themen hatte ich so meine Schwierigkeiten, vor allem weil diesbezügliche Probleme erst in den Focus gerückt wurden und dann auf enttäuschend banale Weise schnell gelöst wurden.
Das Buch war spannend, hat sich aber für mich anders und auch gruseliger entwickelt als erwartet. Die Gefühle der Protagonisten blieben mir fremd. Roberta war eher noch meine Favoritin, aber die Gefühle der Zwillinge empfand ich teilweise als sehr distanziert und abschreckend. Auch die Trauer zu den verlorenen Eltern war kaum spürbar, das wirkte nicht realistisch. Ich bin unsicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde.

Fazit:
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Spannende Gruselgeschichte verwebt mit Themen über Verlust, Trauer und Freundschaft - ergab jedoch kein rundes Bild am Ende

Bewertung vom 30.03.2023
Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1
Stowell, Louie

Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1


ausgezeichnet

Lokis Tagebuch

Inhalt:
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Loki hält sich für einen tollen Gott und dazu noch für den witzigsten. Doch seine Art von Humor wird von Odin und den anderen Göttern nicht geteilt, und als er mal wieder mit seinen Streichen über die Stränge schlägt, wird er in Gestalt eines elfjährigen Jungen für 31 Tage auf die Erde verbannt. Dort soll er lernen, sich tugendhaft zu verhalten, andernfalls wird er auf ewig verbannt und bestraft. Um seinen Fortschritt zu verfolgen, muss er jeden Tag Tagebuch führen - ein Tagebuch, dass einen eigenen Willen hat bzw. alle Lügen, die Loki einträgt, direkt korrigiert und ihm auch immer seinen aktuellen Punktestand vor Augen führt und der sieht immer schlechter aus, je länger er sich auf der Erde befindet.
Loki als Familie zur Seite gestellt wird Thor als sein älterer Bruder sowie die Götter Heimdall und Hyrrokkin als Eltern.

Mein Eindruck:
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Mir hat vor allem der lockere Schreibstil gefallen. Kurze Sätze, aufgelockert durch einige Comic-Zeichnungen lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Die nordische Götterwelt wird hier in einer humorvollen, zeitgemäßen Story aufs Korn genommen, die heutige Welt aus Sicht eines Gottes ließ mich immer wieder Schmunzeln. Und vor allem die Versuche Lokis, ein tugendhafter Mensch - Pardon, Gott - zu werden, haben mich des öfteren Grinsen lassen. Ob es ihm gelingt? Lest selbst!
Trotz des ganzen Humors (der manchmal auch etwas bösartig ist) blitzt auch manchmal eine ernstere Seite durch, wenn Loki mit seinen menschlichen Gefühlen konfrontiert wird. Diese Mischung aus Jugendroman und Comic hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich schon lange nicht mehr zur Zielgruppe gehöre und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Fazit:
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Humorvoller Blick auf die nordische Götterwelt und uns Menschen mit Comic-Zeichnungen