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Sommer
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Leseratte seit der Kindheit
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Bewertungen

Insgesamt 454 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2022
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


sehr gut

Ein Party endet mit Schrecken

Als ich gesehen habe, dass die Autorin einen neuen Thriller veröffentlicht hat, habe ich mich sehr gefreut, da mir die beiden anderen die ich von ihr kenne sehr gut gefallen haben.

Hier erlebt der Leser, wie sich im kleinen Ort Cwm Coed in der Sylvesternacht etwas schreckliches ereignet. Eine große Party in einem Ferienresort endet damit, dass eine Leiche im See treibt. Gefühlt ist erstmal jeder verdächtig, nicht leicht für die hinzugezogene Ermittlerin Ffion, die selbst aus dem Dörfchen stammt. Ein Dorf, in dem jeder jeden kennt.
Ffion ermittelt gemeinsam mit einem englischen Kollegen namens Leo, der sehr unter der Fuchtel seines Chefs steht. Durch Ffion wird alles aufgelockert, die beiden arbeiten gut zusammen.
Die Handlung ist sehr spannend. Die Party des Ferienresortbesitzers sollte die Anwohner eigentlich friedlich stimmen, da das Domizil vielen ein Dorn im Auge ist, dass ein Mord geschieht lässt erstmal viele Schlüsse zu.
Das Ende gestaltet die Autorin gewohnt überraschend, man rechnet nicht mit der Erklärung die präsentiert wird. Dies ist etwas was mir besonders gut gefällt bei Spannungsliteratur, es gibt nichts schlimmeres, wenn man sich schon früh alles zusammenreimen kann.
Die Charaktere sind ebenfalls sehr spannend gezeichnet, außerdem bringen sie auch einiges an Privatem mit ein, was der Handlung eine weitere interessante Würze bringt.
Für mich war dies zwar nicht der stärkste Band der Autorin, doch absolut lesenswert!

Bewertung vom 17.12.2022
Die Wissenschaft von Mittelerde

Die Wissenschaft von Mittelerde


ausgezeichnet

Ich liebe es!

Als großer Tolkien-Fan habe ich nicht damit gerechnet, dass mich ein Buch mit neuen und noch dazu interessanten Fakten zum Thema " Herr der Ringe" versorgen könne. Doch in diesem wunderschön gestalteten, umfangreichem Werk gibt es sagenhaft viel zu entdecken.
Natürlich ist ein Großteil dessen schon bekannt, doch auch das auffrischen macht Spaß. Man führt sich als eingefleischter Fan immer wieder gern vor Augen wie komplex die Welt Mittelerde ist. Die Arbeit und Leidenschaft die der Autor damals für den Aufbau betrieben hat, lässt mich auch heute noch mit Respekt auf die Werke schauen.

Das Buch vereint zu allen bekannten Themen wie die elbische Sprache, allen Wesen und die Landschaft tiefergehende Informationen und eher wissenschaftlich verfasste Texte. Es werden interessante Thesen aufgestellt zu Saruman und zu Gollum, litten sie wirklich an einer Krankheit? Zumindest macht das Werk anhand vieler. Eisdiele deutlich woran Tolkien sich orientiert hat, welche Vorlagen es zu seinem Werk gab.

Ich persönlich habe bisher etwa 2/3 des Buches geschafft, auf den Rest freue ich mich schon sehr. Allein schon das durchblättern und betrachten der kunstvollen Bilder ist eine Herausforderung. Ich kann das Buch jedem Leibhaber wärmsten empfehlen. Es bietet viele spannende Stunden auf den Spuren dieser komplexen Welt, und zollt Tolkien Tribut. Klasse!

Bewertung vom 17.12.2022
Unschuld
Würger, Takis

Unschuld


sehr gut

Arm und reich


Molly Carver hat keine leichte Aufgabe vor sich, denn ihr bleibt nur ein Monat um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Dieser sitzt im Todestrakt und soll hingerichtet werden. Molly ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt, in ihren Augen hat er keinen Mord begannen.
Um alles aufzuklären macht sie sich auf den Weg an den Ort des Geschehen, zu den Rosendales, wo der Mord damals stattgefunden hat.
Sie schleust sich bei der Familie ein um einiges zu ergründen, um tief zu graben und ihren kranken Vater zu entlasten.
Schnell werden die Zusammenhänge, doch die Geschichte fesselt trotz ihrer durchschaubaren Handlung. Takis Würger wendet einen Schreibstil an, der den Leser der Geschichte gebannt folgen lässt. Ein Krimi, der gleichzeitig eine Mileustudie ist. Er zeigt, dass Menschen nach wie vor nicht gleich behandelt werden. Die Reichen üben oftmals mehr Einfluss aus, und die Armen haben das Nachsehen.
Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Ich kenne bereits zwei weitere Bücher des Auors, doch man kann die Werke nicht miteinander vergleichen. Muss man ja auch nicht, es zeigt wie vielschichtig er ist.
Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2022
Die Siegel des Todes
Orontes, Peter

Die Siegel des Todes


sehr gut

Wenn die Vergangenheit dunkel ist

1325,in den Tiefen des Schwarzwaldes lebt der Waisenjunge Elias. Ohne Erinnerung an sein früheres Leben verdient er sich als Gehilfe eines Wasenmeisters seinen Lebensunterhalt. Einzig das Medaillon mit der Inschrift zeugt von seinem früheren Leben. Doch dann muss er aus dem Haushalt des Wasenmeisters fliehen und stellt fest das seine Vergangenheit so manches Geheimnis beinhaltet. Jahre später, er ist mittlerweile in der Obhut eines Patriziers aus Regensburg, trifft er auf die Ärztin Abellita Montini und plötzlich offenbart sich ein weiteres Geheimnis. Aber die, die hinter dem Geheimnis her sind, schrecken vor nichts zurück und seine Vergangenheit wird zur tödlichen Bedrohung.

Die Siegel des Todes, so lautet der Titel des neuen Romans von Peter Orontes. Die Handlung ist im Schwarzwald des 14 Jahrhunderts angesiedelt und ich habe sie als historischen Krimi verstanden. Zu Beginn war mir das Lesen etwas schwer, fand zuerst nicht so richtig in die Geschichte. Das hat sich dann jedoch geändert und ich habe verstanden warum, die Handlung musste sich entwickeln. Nachdem ich dann immer mehr Spaß an der Lektüre gefunden hatte, wurde es toll. Die Charaktere, vor allem die beiden Hauptpersonen, sind wirklich gelungen und ihr Schicksal hielt mich gefesselt. Die Story ist nicht vorhersehbar, immer neue und spannende Abläufe, die überraschen, haben echt Lust am Lesen geweckt. Die Auflösung ist perfekt gelungen und erst kurz vor dem Ende wird alles aufgelöst. Das, in einer gut erzählten mittelalterlichen Umgebung geschrieben, fand ich gut. Vor allem, wie die Zeit und ihre sozialen Probleme dargestellt werden, ist prima recherchiert und nicht Standard. Eine faszinierende Lesereise ins Mittelalter, die jeden der gerne Romane aus der Zeit überzeugen, auch Krimiliebhaber kommen auf ihre Kosten. Für mich ein sehr gut gelungener Roman, den ich empfehlen kann.

Peter Orontes kam in Venezuela zur Welt und wuchs am Bodensee auf. Er arbeitete längere Zeit für verschiedene Medien und Werbeagenturen. Seit mehreren Jahren ist er nun als freier Autor tätig. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Augsburg.

Bewertung vom 04.12.2022
Die dunklen Sommer
Beverly-Whittemore, Miranda

Die dunklen Sommer


sehr gut

Dunkel


Als Saskia in jungen Jahren ihren Bruder verliert, gerät ihr Leben aus der Bahn. Sowohl ihre Eltern, als auch ihre Großmutter sind überfordert und Saskia landet am Ende in einer Kommune. Abraham, der Anführer der Kommune "Zuhause" ist sehr charismatisch und schafft es die Jugendlichen in seinen Bann zu ziehen. Das gemeinsame lernen und die Aktivitäten mit ihren neuen Freunden tun Saskia gut, es schimmert aber trotzdem eine gewisse Trauer nach ihrer echten Familie durch. Doch es gibt etwas dunkles, etwas geheimes, dass das Buch durchzieht. Die Zeit im Wald, im Bann Abrahams haben Spuren hinterlassen. Und nach ein paar Jahren geschieht es dann , die jungen Leute sollen in den Wald von damals zurück und es ist klar, dass es nichts gutes zu bedeuten hat…..

Das Buch wirkt von Anfang an etwas düster, allein schon das Cover und der Titel geben das vor. Zu Beginn hatte ich nur eine leise Ahnung, doch im weiteren Verlauf, spätestens als die Freunde wieder in den Wald müssen, nimmt die Spannung zu. Das Ende hat mich zwar ein wenig ernüchtert, aber es war stimmig in meinen Augen. Das Leben in Kommunen und vor allem seine Schattenseiten wird recht gut aufgezeigt. Die Manipulation die stattfindet, die meist bewusst gar nicht wahrgenommen wird, der Fanatismus der zugrunde liegt, alles wirkt sehr gut recherchiert. Allein das macht es wert sich die Zeit zu nehmen und "Die dunklen Sommer " zu lesen. Die Charaktere blieben ein wenig blass, eine Tatsache, die mich aber nur wenig gestört hat.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2022
Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


ausgezeichnet

Spannendes Gedankenkarussel

Die Autorin war mir bereits bekannt durch ihr Buch " Der Uhrmacher in der Filigree Street". Mit diesem Werk konnte sie mich bereits überzeugen, und hat mich mit diesem Buch erneut positiv überraschen können.

Kernpunkt dieser Handlung ist die Verwendung von verschiedenen Zeitströmen, so dass der Leser sich dann auch ins Jahr 1805 zurückversetzt sieht. Joe, der 1889 aus einem Zug steigt, und nichts mehr von seiner Vergangenheit weiß. Er befindet sich eigentlich in London, doch es heißt nun Londres, er weiß, dass er alles eigentlich kennt, sich aber nicht erinnert. Interessant an der Handlung ist ebenfalls, dass der Ausgang einiger wichtiger Ereignisse in dieser Zeit auch anders ist, als wir es kennen. So entsteht ein zu Beginn verwirrendes Szenario, dass sich aber nach und nach lichtet, und in einer sehr spannenden Handlung mündet.
Ein Leuchtturm spielt eine tragende Rolle, angelehnt an bekannte Ereignisse, hat die Autorin sich dies zunutze gemacht.
Es fällt mir schwer die Komplexität des Romans zu umschreiben, man sollte es wirklich selbst lesen um alles nach und nach zu erleben um so die gesamte Tragweite aufzuschlüsseln.
Da Zeitreisen, um die geht es ja in erster Linie, keiner bekannten Gesetzmäßigkeit folgen, hatte die Autorin zwar freie Hand, doch der Aufbau und die Auflösung am Ende, waren für mich sehr schlüssig.
Ein rundum gelungenes Werk, dass ich als Hörbuch genossen habe. Danke an den Jumbo Hörbuchverlag

Bewertung vom 28.11.2022
CATAN Bd.1
Teuber, Klaus

CATAN Bd.1


ausgezeichnet

Neues Spiel, neues Glück



Skandinavien um 860.

Asla und Thorolf verbindet eine verbotene Liebe. Sie, die Tochter des Königs, soll einen anderen heiraten, um die Macht ihres Vaters zu vergrößern. Thorolf, Sohn eines Fürsten, hilft ihr zu fliehen. Da Aslas Vater auf Rache aus ist, werden Thorolf und seine Brüder, die ihnen geholfen haben, von seinem Vater verbannt. So machen sie sich mit Freunden und Verwandten auf, da

s Land Catan zu finden. Dort soll es die Möglichkeit geben, neu anzufangen. Doch das Schicksal führt sie in unbekannte Richtungen.



Catan, ein Buch zum Spiel, vom Erfinder selbst geschrieben. Ist doch mal was anderes. Und die Umsetzung ist gelungen. Klaus Teuber hat mit seinem Buch das geschafft, was ihm mit seinem bekanntesten Spiel ebenfalls gelungen ist. Eine faszinierende Reise, die fesselt. Erzählt wird, wie sich eine Gruppe von Menschen aus verschiedenen Gründen entscheidet, ihre Heimat zu verlassen, um in der unbekannten Ferne neu anzufangen. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Zeit der Wikinger und erzählt, wie es gewesen sein könnte. Die Protagonisten, die er erschaffen hat, sind gut, die Handlung fesselt und die Entwicklung nimmt mit. Interessant sind vor allem die Konflikte, die zwischen den verschiedenen Siedlern entstehen und wie es mal gelingt, eine Lösung zu finden, mal nicht. Auch dass es zwar die Hauptpersonen gibt, diese jedoch im Verlauf nicht mehr so im Vordergrund stehen und immer neue Charaktere Anteil an der Geschichte bekommen, ist toll. Die Wiedergabe der Zeit, in der die Handlung spielt, ist sehr gut recherchiert, viel ist nachvollziehbar und verständlich.

Eine perfekte Mischung aus Liebe und Wut, Freude und Enttäuschung, Finden und Verlieren.

Wer gerne historische Romane liest, sich für die Wikinger interessiert und jeder, der sich im Spiel Catan verlieren kann, wird das Buch überzeugen, die Fortsetzung zu lesen. Ich warte gespannt darauf.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.



Klaus Teuber, Jahrgang 1952, ist einer der bekanntesten und besten deutschen Spieleerfinder. Sein bekanntestes Spiel ist Die Siedler von Catan. Mit dem Buch zum Spiel, erster Band einer Saga, gibt er einen neuen Punkt in seinen Lebenslauf. Zahntechniker, Spieleerfinder und Autor.

Bewertung vom 24.11.2022
Unsre verschwundenen Herzen
Ng, Celeste

Unsre verschwundenen Herzen


sehr gut

Spannende Dystopie


Celeste Ng hat mit " Unsere verschwundenen Herzen" einen dystopischen Roman verfasst, der mich stellenweise sehr nachdenklich gestimmt hat. Denn PACT, das System, welches hier im Roman zu Grunde liegt, ähnelt einigen anderen totalitären Ereignissen, die uns allen bekannt sind, außerdem ist nicht undenkbar, dass fanatische Menschen es schaffen, mit ihrem handeln auch heutzutage Ähnliches zu bewirken.

Bird führt durch die Handlung, und wird nun, nachdem seine Mutter Margaret Miu fort ist, von seinem Vater nur noch Noah genannt. Der Kosename, der ihm Flügel verleihen sollte, darf nicht mehr benutzt werden, es könnte gefährlich werden für Noah. PACT hat es sich zur Aufgabe gemacht Menschen zu schützen, wie so oft geschieht dies durch Kontrolle und Selektion. Es wird zwar nicht öffentlich gemacht, doch Menschen mit asiatischen Hintergrund werden verfolgt. Birds Mutter gehört dazu, doch dem Leser wird erst spät im Buch klar, welche Rolle sie in dem Ganzen spielt. Fakt ist, dass sie ihren Sohn verlassen hat, ihn bei seinem Vater Ethan lässt, und dieser es nun sehr schwer hat. Bücher, seine Leidenschaft, schon Berufs wegen, wurden größtenteils verbannt. Sie unterliegen einer strengen Zensur, man muss aufpassen, was man sagt, und auch Kinder verschwinden. Diese Angst treibt Noahs Vater ständig um, er verbietet Noah viel, er soll z. B. nach der Schule auf direktem Weg nach Hause gehen. Wenn vermutet würde, dass Ethan sich gegen PACT richtet, seinen Sohn dazu ermutigt, könnte man Bird wegholen, in eine Pflegefamilie.

Genau dieses Schicksal erlitt Sadie, die einzige wirkliche Freundin die Bird hat. Doch als auch Sadie irgendwann fort ist, und Bird einige Situationen bewusst mitbekommt, beginnt er zu verstehen und macht sich auf die Suche nach seiner Mutter. Er hat ein paar Hinweise gefunden, die seine Mutter für ihn deponiert hat, in der Hoffnung, er möge sie finden. Er macht sich auf den Weg um nebenher auch das Gedicht über die verschwunden Herzen zu ergründen, ein Gedicht, dass seine Mutter einmal verfasst hat, das ihr dann zum Verhängnis wurde……

Diese Dystopie ist spannend und regt zum nachdenken an. Sie ist leicht verständlich und der Leser wird locker durch die Handlung geführt. Dennoch habe ich ein wenig die Tiefe vermisst, die ich sonst von den Romanen der Autorin kenne. Das soll aber nicht heißen, dass ich das Buch deshalb ungern gelesen habe. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung! Auch an ältere Jugendliche, die mit dieser Thematik bereits umgeghen können und denen der Roman sicher gefallen wird.

Bewertung vom 24.11.2022
Lektionen
McEwan, Ian

Lektionen


sehr gut

Schritt für Schritt

Ian McEwan, ein Autor, dem ich bislang immer viel abgewinnen konnte, hat mich mit seinem neuen Roman "Lektionen" ganz schön gefordert. Er machte es mir am Anfang nicht leicht einen Bezug zu seinem Hauptcharakter zu finden, doch im weiteren Verlauf verdichtete sich die Handlung, und ich erkannte den Sinn und Zweck hinter allem.

Wir begleiten Roland Baines, zu Beginn des Romans lesen wir über seine Kindheit in Libyen. Sohn eines britischen Offizier, der ihn dann, Rolands Mutter hatte wenig zu sagen in dieser Ehe, auf ein Internat nach Großbritannien schickt.
Er beginnt im Internat Klavierstunden zu nehmen, und das Verhältnis zur Klavierlehrerin entwickelt sich irgendwann in eine Beziehung, wenn man davon überhaupt sprechen kann, wenn ein 14 jähriger Junge von einer erwachsenen Frau zum Sex verleitet wird. Nachdem Roland die sexuellen Ausschweifungen genossen hat, erkennt er, dass Miriam, seine Lehrerin, ihn ausschließlich für sich haben will, und dabei eigenwillige Wege einschlägt.
Roland schafft es dann mit Mühe sich von dieser toxischen Beziehung zu lösen, doch es hat etwas mit ihm gemacht. Sein weiteres Verhalten in Beziehungsdingen und sein enormer Sextrieb, scheinen sich damit erklären zu lassen. Es ist dem Leser unterschwellig immer präsent was dort geschah, und man hofft für Roland, dass er diese Episode seines Lebens aufarbeiten möge.
Aus seiner Liebe zu Alissa folgt die Heirat, Laurence wird geboren, und dann….bumm, verlässt sie ihn, um Schriftstellerin zu sein, was sie, mit den Pflichten einer Mutterschaft und Ehe nicht schaffen könne. Hier wird ein anderer Zweig der Handlung eingebettet, wo man auch die Vergangenheit von Alissa und deren Eltern kennenlernt.

Viele historische Ereignisse knüpfen sich an Rolands Lebensweg. McEwan verwebt sie ohne großes Tamtam in die Handlung, so dass einem das Werk auch wie eine Reise in die Vergangenheit vorkommt, ein Rückblick, den jeder im mittleren Alter nachvollziehen und, in meinem Fall, genießen kann.

Rolands Leben wird noch viele weitere Jahre durchleuchtet. Man erkennt eine Entwicklung und später auch Reife an diesem Mann, die man ihm zu Beginn gar nicht zugetraut hätte. Seine spätere Liebe Daphne und deren Kinder, und natürlich sein Sohn Laurence, lassen ihn viel erleben, wozu natürlich auch Höhen und Tiefen gehören. Zum Ende des Buches ist Roland merklich gealtert, und setzt sich dann schlussendlich mit den meisten Dingen auseinander, die ihn ein Leben bewegt oder gequält haben.
Das Ende ist ein Ende und zugleich ein Blick nach vorne. Ich führe dies bewusst nicht näher aus, denn man muss sich das Ende erarbeiten. Man muss Lektion um Lektion vorangehen! Wie im wahren Leben, so auch hier im Roman.

Bewertung vom 20.11.2022
Book of Night Bd.1
Black, Holly

Book of Night Bd.1


sehr gut

Herrlich düstere Fantasy

Charlie Hall, ist eher ein dunkler Charakter, doch sie passt hervorragend in das ohnehin düstere Setting, und ich mag sie trotzdem, oder vielleicht genau deswegen!
Sie arbeitet in einer Bar und und auch vor Diebstahl macht sie keinen Halt, doch um in dieser Welt zu bestehen ist dies fast unabdingbar. Mit der Schattenwelt hat sie eigentlich abgeschlossen, doch das ist leichter gesagt, als getan. Als sie einen Mord beobachtet ist sie schon mittendrin, und ihre Welt steht Kopf. Eine Welt voller gefährlicher Schatten übrigens.
Natürlich passiert noch viel mehr auf Charlies Weg. Und auch die anderen Charaktere verleihen der Handlung eine gewisse Würze, denn auch sie haben Geheimnisse und es geschehen unerwartete Wendungen.
Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht in Charlies düstere Welt abzutauchen und sie bei ihrem Auftrag zu begleiten. Es war spannend und ich habe mich nie gelangweilt.
Die Autorin ist mir bereits bekannt gewesen, doch ich habe von Anfang an versucht, ihre Werke nicht miteinander zu vergleichen. Vor allem, weil sie sich hiermit aus dem Jugendbuchsektor heraus in den Bereich der Erwachsenen Fantasy gewagt hat. Für mich ist dieser Einstieg definitiv gelungen! Glaube aber dennoch, dass auch ältere Jugendliche gefallen finden könnten.