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Schnuppe1

Bewertungen

Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2025
Natürlich Maria
Groß, Maria

Natürlich Maria


gut

Gut für Anfänger

Maria Groß ist eine sehr sympathische, tolle Frau, die sich ihren Lebenstraum mit ihrem eigenen besonderen Restaurant erfüllt hat. In diesem Buch geht es sehr viel um Sie, um ihre Familie und ihr Leben. Das ist mit Fotos toll in Szene gesetzt, die Bilder sind wirklich schön und es macht Spaß diese anzusehen. Dennoch erwarte ich bei einem Kochbuch für diesen Preis mehr gute Rezepte und weniger Selbstdarstellung, auch wenn diese gut gemacht ist.

Die Rezepte sind in kreative Kapitel eingeteilt: Futter fürs Volk, vor der Haustür wächst, was wichtig ist, Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst, Winter), der Osten fetzt. Darauf folgen noch unkomplizierte Wohlfühlrezepte, Glücksmomente zum Teilen (Süßes) und Marias Basics, hier finden sich Grundrezept für die Vorratshaltung.
Für jedes Rezept wurde eine Doppelseite verwendet, wobei eine Seite ein ansprechendes Foto des Gerichtes zeigt, auf der Anderen finden sich der Titel, die Zutaten und die Zubereitungsschritte. Auf Zeit- und Nährwertangaben wurde verzichtet. Die Rezepte sind größtenteils sehr unkompliziert, was ich generell gut finde. Viele Rezepte sind jedoch sehr einfach gestrickt, eigentlich bräuchte ich für einen gebackenen Blumenkohl, Milchreis, Eierkuchen, Butterzopf oder Rhabarberkaltschale kein Rezept in einem Buch. Anfängern kommt dies aber vielleicht entgegen. Es gibt aber auch einige kreative, besondere Gerichte: Wassermelone mit grünem Spargel und Feta, rote Beete, Risotto, Fjordforelle mit Minz-Sauerkraut.

Das Buch mit den vielen Fotos (auch Naturaufnahmen) wurde sehr aufwändig und schön hergestellt, leider wird es von einem unangenehmen, chemischen Geruch begleitet, der auch nach knapp einem Monat noch nicht verflogen ist.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen. Der hohe Anteil an Selbstdarstellung steht in keinem Verhältnis zum Rezeptanteil, zum Großteil auch nicht punkten konnte. Für Fans der Köchin, bestimmt ein schönes Werk, allen anderen empfehle ich den Blick ins Buch vor der Kauf Entscheidung.

Bewertung vom 01.06.2025
Unsere Suche nach Zärtlichkeit
Ehrenhauser, Martin

Unsere Suche nach Zärtlichkeit


gut

schwierig

Das Buch kann ich nur schwer beurteilen. Es gleicht dem Vorgängerroman des Autors sehr und bringt daher für mich nicht so viel Neues. Der ruhige Erzählstil, der mich im ersten Roman so berührt hat, konnte mich diesmal nicht einfangen. Da mag jemandem, der den ersten Roman nicht kennt, ganz anders ergehen.
Sebastian Dumont betreibt einen Uhrenladen in Brüssel und arbeitet ehrenamtlich in der Telefonseelsorge. Er ist ein Mann Ende 40 und alleinstehend. Nach seiner Scheidung ist er keine Beziehung mehr eingegangen. Eine besonderere Anruferin bewegt ihn sehr und veranlasst ihn zu einer Reise nach Frankreich. Das Ansinnen Dumonts hinter diesem Vorhaben fand ich zweifelhaft, aber solche Entscheidungen gibt es sicherlich. Im Zielort angekommen lernt er eine Frau kennen und geht langsam Richtung Beziehung auf sie zu. Allerdings erfährt er etwas, das ihn erschüttert und zurückhält. Die Frau ist verheiratet, jedoch pflegt sie schon lange ihren Mann, der im Wachkoma liegt. Ist so eine Beziehung i.O.?
Der Autor bringt schon ernste Fragen auf, jedoch konnte mich der Erzählstil als auch die Aufarbeitung nicht richtig abholen, schade. Zuletzt haben nicht die Dialoge regelrecht ermüdet.
Der Sprecher liest den Roman betont ruhig und unterstreicht so die ruhige getragene Stimmung. Ein Roman der sicherlich seine Leserschaft finden wird, auch wenn er mich nicht vollends überzeugen konnte.

Bewertung vom 01.06.2025
Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission
Freitag, Kathleen

Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission


ausgezeichnet

Tonis Mission

Ein tolles Kinderbuch zum Vorlesen, aber für etwas Geübte auch noch interessant zum Selberlesen. Das Buch hat ein etwas größeres Format, ist robust und sehr niedlich illustriert.
Die drei Freunde, die Maus Toni Tintenklecks, der Marder Matti und die Motte Lotte leben in der Wohnung eines Menschen, den sie Herrn Pantoffel nennen. Sie fühlen sich dort wohl und haben die Wohnung noch nie verlassen, da die Tür zur Speisekammer regelmäßig aufsteht, sind sie bestens mit Nahrung versorgt. Toni ist sehr schlau und kann lesen.
Herr Pantoffel erhält einen sorgenvollen Brief von seiner Tochter, den er sofort beantwortet. Die drei Freunde befürchten, dass er zu seiner Tochter ziehen wird und wollen den Brief aufhalten. Das bequeme, gesicherte Leben ist in Gefahr. Mutig stürzen sie sich in die Außenwelt und erleben tolle Abenteuer. Dabei treffen sie auf Fremde, die sie sehr überraschen. Nicht jeder lässt sich ohne weiters nach seinem Äußeren beurteilen und auch Herr Pantoffel sorgt am Ende noch für eine Überraschung.
Ein lebhafter Erzählstil, Humor und Spannung sorgen hier für gute Unterhaltung. Ein sehr schönes Vorlesebuch.

Bewertung vom 29.05.2025
Guardian 1. Seelenwächter / Zhen Hun Bd.1
Priest

Guardian 1. Seelenwächter / Zhen Hun Bd.1


sehr gut

Dranbleiben lohnt sich

„Guardian: Seelenwächter“ von Priest hat mich positiv überrascht, es braucht aber etwas Zeit, um in diese Welt einzutauchen.

Direkt zu Beginn wird der übernatürliche Mordfall eingeführt, um den sich der Ermittler Zhao Yunlan mit seinem neuen Praktikanten Guo Changcheng kümmert. Es gibt mehrer Stränge, die ineinandergreifen, dazu gesellen sich Inhalte aus der chinesischen Mythologie und dem Buddhismus. Das Worldbuilding und die düstere Atmosphäre passen gut und stimmen einen auf die mystischen Ereignisse ein.

Die Charaktere sind wirklich unterhaltsam und kriegen im Verlauf der Geschichte immer mehr Tiefe. Der Hauptcharakter Zhao Yunlan ist großspurig, von sich selbst überzeugt und ein Aufreißer. Als er sich aber schon beim ersten Treffen in den Professor Shen Wei verliebt und verzweifelt versucht, diesen für sich zu gewinnen, kommen auch seine Unsicherheiten zum Vorschein. Die Widersprüche in seinem Charakter wirken sehr menschlich, er sorgt aber mit bissigen Kommentaren auch für Humor. Der neue Praktikant Guo Changcheng ist etwas verpeilt und ein absoluter Angsthase und sorgt so auch für Witz. Wie auch wir Leser lernt er die übernatürliche Geisterwelt erst neu kennen.

Das Buch hat ein paar erzählerische Längen, man hätte sich an ein paar Stellen etwas kürzer fassen können. Dennoch ist es unterhaltsam und spannend. Zu Beginn fand ich es sehr gewöhnungsbedürftig, mich an die chinesischen Namen und Orte zu gewöhnen und den Überblick zu behalten. Der Guide zur richtigen Aussprache am Ende des Buches ist dafür hilfreich. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber daran und auch das wirre Geflecht der Geschichte nimmt nach und nach klarere Gestalt an und macht Sinn. Der Aufbau der gesamten Geschichte, die sich an den vier Artefakten orientiert, die gefunden werden sollen und die verschiedene tiefgründige Fragen über das Leben und den Tod aufwerfen, finde ich gelungen.

Optisch ist die deutsche Ausgabe wirklich schön, der Farbschnitt passt toll zum Inhalt des Buches ist und ist ein Hingucker. Die Mischung aus Uraban Fantasy, übernatürlichem Krimi und Romance funktioniert für mich gut. Der erste Band macht auf jeden Fall Lust auf die folgenden Bände der Reihe und ich würde das Buch jedem empfehlen, der Mystery-Krimis mag und in das Danmei-Genre eintauchen möchte.

Bewertung vom 26.05.2025
Hauptsache Salat
Raffaelli, Valentina

Hauptsache Salat


sehr gut

Salate als Hauptgericht

Die Autorin stellt hier über 60 Rezepte vor, die sie nach Jahreszeiten eingeteilt hat. Dabei werden Gemüsesorten und Obst auf ungewöhnliche Weise kombiniert, so entstehen besondere Geschmackskompoistionen, die zu weiteren Variationen einladen. Zusätzlich gibt es immer noch Rezepte und Tipps für die Vorratskammer.

Die Salatrezepte sind vollwertige Mahlzeiten, der Salat ist hier keineswegs Nebensache oder Beilage, damit wird er auf besondere Weise kreiert und in Szene gesetzt.

Ein sehr schönes besonderes Rezeptbuch, das neben den tollen Kombinationen auch mit ansprechenden Fotos aufwartet, die viel Lust aufs Nachmachen auslösen. Für jedes Rezept gibt es eine Doppelseite, wobei eine Seite für das Foto ist, dass das liebevoll und kreativ zubereitete Gericht zeigt. Auf der anderen Seite finden sich der Titel, die Zutaten, die Zutaten zum Anmachen, die Arbeitsbeschreibung, ein paar Tipps oder Informationen und häufig noch eine passende Zeichnung. Der Text liest sich gut und die Arbeitsschritte sind nachvollziehbar und logisch beschrieben. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet, ebenso wie auf Zeitangaben, diese muss man dem Text entnehmen.

Was ich bisher ausprobiert habe, hat uns gefallen und wird auf jeden Fall wieder auf den Tisch kommen.

Die Einteilung nach Jahreszeiten passt nicht ganz, da die Autorin sich an der italienischen Erntezeit orientiert hat, die bei einigen Zutaten doch erheblich von unserer abweicht. Hier ist Kreativität gefragt, bzw. eine offene Haltung. Dies ist ebenfalls beim Einkauf notwendig. Es werden teils sehr spezielle Zutaten benötigt, für die keine Alternativen angegeben werden. Bei einer Vielzahl der Zutaten werde ich hier nicht fündig werden, das macht das Buch nicht so alltagstauglich, wie ich es gerne hätte. Ich denke, ich kann gut das eine oder andere ersetzen, aber Angaben hierzu hätte ich erwartet.

Das Buch punktet auf jeden Fall mit seiner Gestaltung, seiner Vielfalt und den besonderen Kombinationen, die neue spannende Geschmackserlebnisse versprechen.

Bewertung vom 26.05.2025
Ist das okay?
Lavoyer, Agota

Ist das okay?


ausgezeichnet

aufrüttelnd

Dieses Buch widmet sich einem sehr wichtigen Thema, das gerne umschifft wird und uns - wenn es zu spät ist - oft sprachlos macht: Sexualisierte Gewalt. Es ist hier gelungen ein inhaltsreiches Buch zu schaffen, das die Dinge auf den Punkt bringt und sich an mehrere Altersstufen richtet. Die Nutzer des Buches sollen grenzverletzendes Verhalten erkennen. Die Kinder können lernen bei der Frage : "Ist das Okay, oder ist das Gewalt?" auf sich zu hören. Es klärt aber nicht nur Kinder auf und ermutigt sie die Dinge beim Namen zu nennen, es gibt auch Erwachsenen eine Hilfe an die Hand aktiv, stark und selbstsicher für den Schutz der Kinder einzutreten. Der Balanceakt, die Kinder und die Eltern im gleichen Ausmaß anzusprechen und aufzuklären ist hier absolut gut gelungen. Das ist so wichtig, denn kein Kind der Welt, egal wie gut es aufgeklärt ist, kann einem manipulativen Erwachsenen alleine etwas entgegensetzen. Die Kinder brauchen Bezugspersonen, die ihnen weiterhelfen, es ist gut, wenn sie wissen, das diese ein klare Haltung haben und dafür eintreten.

Das Buch ist kein Ratgeber sondern bietet Wissen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, um grenzverletzendes Verhalten zu erkennen, es lädt zu Gesprächen zu dem schwierigen Themen ein und leistet so Präventionsarbeit. Denn wo offen über Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt gesprochen wird, haben es Täter schwer.

Die Texte richten sich teils an unterschiedliche Zielgruppen, dennoch gilt laut Vorwort: Alles soll von allen gelesen werden (dürfen).

Kleine schwarze Schrift: Text für Erwachsene, große blaue Schrift: Text für Kinder, Weißer Hintergrund: Grundlagen zum Kapitel, hier richten sich die Fragen hauptsächlich an die Kinder, gelbe Textfelder enthalten Fragen, die von Eltern und Pädagogen häufig gestellt werden, Schwarze Doppelseiten enthalten besondere Infos und Rote Doppelseiten zeigen Täterstrategien.

Das ist kein Buch, das man von vorne nach hinten mit den Kindern durcharbeitet, sondern das man immer wieder in kleinen Dosen einsetzt. Kinder sollen sicher nicht nur negative Dinge über Sexualität erfahren, aber gewappnet sein.

Die Fragen greifen auch viele sehr alltägliche Situationen auf, z.B. Umziehen: ist es okay, wenn dir jmd. zuschaut, bei wem ist es unangenehm, bei wem okay, wie ist es wenn andere sich vor dir umziehen (Erwachsene, Kinder), bist du dabei lieber alleine, ist es okay, wenn jmd dich auffordert dich auszuziehen u.v.m. Die Themen richten sich an die verschiednen Altersgruppen, so kann man das Buch vielfältig einsetzen.

Die Seiten sind mit recht großformatigen Bildern, die den Text wirkungsvoll unterstützen, liebevoll illustriert. Es werden viele Lebenssituationen abgebildet, nicht nur negative. Die Personen sind vielfältig hinsichtlich ihrer Merkmale.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, das Kindern wie Erwachsenen Sicherheit und Vertrauen zu dem wichtigen Thema gibt und beiden Seiten hilft angstfrei über die Fragen zu sprechen.

Bewertung vom 17.05.2025
Die Frauen hinter der Tür
Doyle, Roddy

Die Frauen hinter der Tür


gut

sperrige Umsetzung eines wichtigen Themas

Paula Spencer ist Witwe, ihr Ehemann war gewalttätig und wurde von der Polizei erschossen, dennoch gelingt es ihr gelegentlich mit Liebe an ihn zu denken. Sie war während der Ehe und auch noch lange danach Alkoholikerin. Ihre älteste Tochter hat weitestgehend die Verantwortung in der Familie getragen. Heute ist Paula trocken, hat eine Arbeit, gute Freunde, die vier erwachsenen Kinder sind eigenständig.

Das Buch ist überwiegend ein innerer Monolog Paulas. Man erfährt was sie über einzelne Menschen, Vorkommnisse, Erlebnisse, Erinnerung denkt, wie sie sie einschätzt. Dennoch ist es schwierig, dieser Frau nahe zu kommen. Oft verliert sich der Text in Nebensächlichkeiten.

Paulas Leben erfährt eine Wendung, als ihre Nicola, die sonst immer alles im Griff hat, wieder bei ihr einzieht. Nicola hat ihre drei Töchter und den Ehemann verlassen. Die Beiden setzen sich auseinander, es kommen ungesagte Dinge auf den Tisch, die schmerzhaft sind und lange verdrängt wurden. Nur sehr langsam erfährt man, was in der Vergangenheit in der Familie alles geschehen ist. Beide Frauen machen eine Entwicklung durch, die leider nicht sehr weit geht. Das ist ob der wichtigen Themen schade. Vielleicht wäre eine weitgehende Weiterentwicklung ohne Hilfe unrealistisch, aber ein wenig mehr hatte ich mir hier schon erhofft. Die Erlebnisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit belasten Nikola, aber auch die Tochter-Mutter-Beziehung sehr. Dies und der zähe und langsame Erzählstil haben mich leider etwas unbefriedigt zurückgelassen.

Bewertung vom 14.05.2025
Zeig uns den wahren Jesus
Kopfermann, Arne

Zeig uns den wahren Jesus


ausgezeichnet

Glaubensreise durch das Jahr

Arne Kopfermann hat hier ein sehr inspirierendes Wochenandachtsbuch geschrieben, dass durch das Kirchenjahr begleitet.

Woche 1 beginnt mit dem ersten Advent, danach reihen sich die anderen 51 Wochen passend an.

Der Aufbau der Andachten ist immer gleich. Nach der Überschrift folgt der Wochenspruch aus der Bibel mit Quellenangabe, dann folgt ein passender Liedtext. Über einen QR-Code kann man dieses Lied auch anhören, das finde ich sehr gelungen gemacht. Danach folgt eine zwei- bis dreiseitige Reflexion zum Thema und das Kapitel schließt mit vertiefenden Fragen, die zum Nachdenken anregen und Inspiration bieten.

Die Texte sind gut zu lesen und bieten viele verschiedene lebensnahe und aktuelle Themen, diese Bandbreite gefällt mir sehr gut. Die Lieder passen sehr gut zu den Themen und ergänzen den Text, eine sehr schöne Zusammenstellung. Der Autor bemüht sich in den Texten neue Wege zu gehen. "Wenn Gott klein genug wäre, um ihn zu verstehen, wäre er nicht groß genug um ihn anzubeten." zitiert er eine englische Mystikerin. So versucht er hier altbewährte Dynamiken aufzubrechen und auch leidenden Menschen neue Glaubenszugänge zu ermöglichen.

Ein sehr schönes Andachtsbuch, das ich gerne zur Hand nehme und empfehlen kann.

Bewertung vom 13.05.2025
Fischtage
Brandi, Charlotte

Fischtage


gut

Thema verloren

Die 16 jährige Ella wächst in einer dysfunktionalen Familie auf. Die ältere Schwester Merle ist bereits ausgezogen, der jüngere Bruder Luis zieht sich immer mehr in sich selbst zurück und sucht oft Ellas Nähe. Die Familie wohnt in einer Villa und die Eltern kümmern sich um sich selbst und den schönen Schein. Ella bekommt oft Wutanfälle, die sie mit laufen bekämpft, nach einem Beinbruch ist ihr dies jedoch nicht mehr möglich. Um einem Internat zu entgehen, besucht sie eine Therapie.
Als Luis eines Tages verschwindet, reagieren die Eltern viel zu gelassen. Ella macht sich große Sorgen. Sie zieht in die Gartenlaube ihres alten dementen Freundes Eckard und macht sich auf die Suche nach ihrem Bruder. Sie geht verschiedenen Ansätzen nach und bemerkt dabei, dass sie ihren Bruder gar nicht richtig kennt, gelegentlich wird es mehr als brenzlig und sie macht neue Bekanntschaften, die ihr teils weiterhelfen.
Die Geschichte hätte sehr gut sein können, doch mit Beginn der Suche rutscht sie ins ungewollt Schräge ab. Eckards sprechender Plastikfisch begleitet Ella bei der Suche und das ist einfach unfassbar blöd. Diesem Element konnte ich nichts abgewinnen.
Der Grundgedanke der Geschichte ist gut und auch die Entwicklung Ellas, die ihre Wutanfälle auf einmal weitgehend im Griff hat, ist interessant. Doch viele unnötige und auch unrealistische Vorkommnisse (Vergewaltigungsversuch, Verhalten der Polizei ...) verwandeln das Ganze eher in eine Farce.
Das Ende der Geschichte offenbart nochmals die Vernachlässigung durch die Eltern und auch die traurige Tatsache, dass so ein Verhalten von den Kindern schließlich als normal angesehen wird. Der Erzählstil ist einfach, viele kurze Episoden wechseln sich ab, meistens werden wichtige Entwicklungen und Geschehen nicht wieder aufgegriffen. Mich hat die Lektüre enttäuscht zurückgelassen, es entstand kein bleibender Eindruck. Von mir gibt es 2,5 Sterne, die ich aufrunde wo es nötig ist

Bewertung vom 13.05.2025
Schauplätze der Weltliteratur

Schauplätze der Weltliteratur


gut

Orte in der Weltliteratur

Dieses Buch stellt rund 70 große Werke vor und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf die Örtlichkeit, in der die Handlung angesiedelt ist. Die vorgestellten Bücher sind chronologisch geordnet und in vier Kapitel eingeteilt: 1. romantische Aussichten (bis 1920), 2. Kartierung der Moderne (bis 1951), 3. Nachkriegspanoramen (bis 1982) und 4. zeitgenössische Schauplätze (bis heute).

Ob die vorgestellten Werke alle der Weltliteratur zuzuordnen sind, sei dahingestellt. Man kann schön in dem Buch stöbern, neue Werke kennen lernen und sich inspirieren lassen. Der Titel und auch der Klappentext versprechen jedoch mehr als der Inhalt hält. Für jedes Buch sind nur rund zwei Seiten veranschlagt, hier wird der Inhalt des Buches zusammengefasst und nur wenig auf den Ort eingegangen, der Platz erlaubt, dies gar nicht. Angereichert sind die Texte mit Fotos der Erstausgabe, der Autor*innen, passenden Bildern/ Illustrationen aus der Zeit oder Kartenmaterial, gelegentlich gibt es auch ein Bild aus einer Verfilmung.

Aufgrund des Titels und der Beschreibung, hatte ich hier ausführlichere Details zu den Orten erwartet, die dann mit dem Inhalt des Werkes verknüpft werden. Auch historisch wäre hier meiner Meinung nach vielmehr Informationen möglich gewesen, daher war ich nach der Lektüre schon etwas enttäuscht. Das Buch ist aber zum Durchblättern und als Inspiration für neue Lektüre gut geeignet. Auf viele mir unbekannte Werke bin ich nun neugierig geworden, nur die Recherche zum zeitlichen Hintergrund und über die Orte werde ich wie gewohnt selbst erledigen.