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Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 72 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2024
Hotel in den Wolken
Konrad, Mara

Hotel in den Wolken


sehr gut

Ein altes Hotel in den Schweizer Bergen
Das Cover wirkte auf mich so stimmungs- und gleichzeitig geheimnisvoll, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte eines abgelegenen alten Posthotels in den Schweizer Bergen. Der eine Erzählstrang spielt im 19. Jahrhundert, als eine mysteriöse Person namens Flo Fernsby das Hotel leitete. Flo setzte sich leidenschaftlich für das Hotel ein, hatte jedoch Geheimnisse, die niemand erfahren durfte...
In der Gegenwart geht es um die forsche Maike, die bereits als Kind mit ihren Eltern in die Gegend kam, um Ski zu fahren. Dieses Mal ist sie mit ihrem Freund Ravi hier.
Maike findet heraus, dass das alte Posthotel höchstwahrscheinlich ihrer Familie gehört und ihre Mutter die Erbin davon ist. Da Maike aus einer Hotelierfamilie stammt, erwacht sogleich ein neuer Traum in ihr: Sie möchte an der Stelle des Posthotels ein eigenes Hotel eröffnen...

Das Buch liest sich flüssig und unterhaltsam. Da die Erzählperspektiven je nach Kapitel zwischen Maike und Flo wechseln, ist es recht kurzweilig.
Besonders fasziniert hat mich die Atmosphäre in den Schweizer Bergen und die abgelegene Lage des Hotels. In dem kleinen Dorf leben in der Gegenwart nur 22 Menschen, eine eingeschworene Gemeinschaft, auf deren Wohlwollen Maike angewiesen ist. Das sorgt sogleich für Probleme: Maikes Freundin aus Kindertagen, Verena, ist recht undurchsichtig. Was führt sie im Schilde? Ist sie an Maikes Freund Ravi interessiert?
Zusammen mit dem Engländer Jonas, dessen Vorfahren in das Hotel eingebunden waren, und der extra anfliegt, durchforstet Maike ein altes Manuskript, um hinter Flo Fernbys Geheimnis zu kommen.
Das Ganze liest sich sehr spannend und atmosphärisch. Sehr gelungen ist auch der Wechsel zwischen der etwas altertümlichen Sprache des 19. Jahrhunderts und des modernen Vokabulars der Gegenwart.
Toll finde ich, dass es in dem Buch nicht nur um die alten Geheimnisse geht, sondern auch um Themen wie Klimaschutz und Feminismus.

Bewertung vom 04.10.2024
Birds of Paris - Das magische Pendel / Vögel von Paris Bd.1
Tordasi, Kathrin

Birds of Paris - Das magische Pendel / Vögel von Paris Bd.1


ausgezeichnet

Ein zauberhaftes Kinderbuch
Das Cover gefällt mir sehr gut. Die dunklen Farben wirken geheimnisvoll, jedoch nicht zu düster. Im Hintergrund ist Notre-Dame zu sehen, das gibt schon mal einen Hinweis auf den Schauplatz Paris.
Der Schauplatz ist gut gewählt und gibt den jungen Lesern schon mal einige Einblicke, welche Sehenswürdigkeiten es in Paris gibt. In dem Buch geht es die zwölfjährige Léa, die mit ihren Eltern öfter umziehen musste und nun in Paris gelandet ist. Während ihre Mutter arbeitet, erkundet sie die Stadt. Bei einem ihrer Streifzüge entdeckt sie das Mädchen Alex, das sich mit einer Taube unterhält. Doch Alex ist auf der Flucht. Mit einer geheimnisvolle Botschaft schickt sie Léa zu ihren Freunden, den Straßenkindern Ari, Roux und Coralie.
Von ihnen erfährt Léa die unglaubliche Geschichte der Schimmervögel.

Besonders gut hat mir beim Lesen gefallen, dass das Thema Freundschaft einen großen Stellenwert einnimmt. Léa konnte aufgrund ihrer vielen Umzüge noch nie richtige Freundschaften schließen, doch die Straßenkinder nehmen sie sofort in ihre Mitte auf und lassen sie an ihrer rätselhaften Mission teilnehmen.

Das Buch ist in Kapitel untergliedert, die eine für Kinder angenehme Länge haben. Die meisten Kapitel sind aus Léas Sicht geschrieben. Die Geschichte ist sehr, sehr spannend und hat mich beim Lesen vollkommen in den Bann geschlagen.

Ich würde es für Grundschulkinder ab neun oder zehn Jahren empfehlen. Doch auch mich als Erwachsene hat das Buch gefesselt.

Bewertung vom 02.10.2024
Weihnachten im Himmelfjell Hotel
Herland Johnsen, Kjersti

Weihnachten im Himmelfjell Hotel


sehr gut

Stimmungsvoller Weihnachtsroman aus den norwegischen Bergen
Die ehemalige Bergsteiger Ingrid hatte bisher kein leichtes Leben. Ihre Eltern starben, als sie noch klein war, seitdem wuchs sie bei ihrer Großmutter Borghild auf. Diese leitete Jahrzehnte lang ein Hotel in den norwegischen Bergen. Nach einem traumatischen Ereignis – Ingrid und ihr Freund gerieten in Nepal in eine Lawine – kehrt sie nach Norwegen zurück, um ihrer inzwischen 80-jährigen Großmutter die Leitung des Hotels abzunehmen.
Zunächst schildert die Autorin, wie Ingrid mit Schwierigkeiten im Hotel zu kämpfen hat. Reparaturen und die Instandhaltung des alten Gebäudes sind schwierig. Zum Glück meldet sich ein alter Freund bei ihr, der bald mit der Influencerin Pia anreist, um Werbung in den sozialen Medien zu machen. Für Spannung sorgt ein altes Geheimnis, das aufgedeckt wird.

Das Buch besteht aus 24 Kapiteln und kann somit gut als Adventskalenderbuch gelesen werden. Man kann jeden Tag ein Kapitel lesen. Am besten gefiel mir die romantische und malerische Atmosphäre in den Bergen. Die Autorin hat die Landschaft und die Stimmung hervorragend beschrieben. Auch die Beschreibungen der norwegischen Traditionen fand ich sehr interessant und gelungen.
Sehr schön fand ich auch die norwegischen Rezepte am Ende.

Ich liebe Weihnachtsbücher, die meisten davon sind jedoch recht leicht und oberflächlich geschrieben. Dieses hebt sich angenehm davon ab. Es ist tiefgründig und hat viele nachdenkliche Sequenzen.

Bewertung vom 27.09.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


gut

Ermittlungen auf einem Kreuzfahrtschiff

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, es verspricht einen interessanten Krimi auf einem Kreuzfahrtschiff.
Das Buch beginnt recht flott mit einer Ermittlerin, die auf einem Schiff aufwacht, jedoch ihr Erinnerungsvermögen verloren hat. Sie weiß nicht mehr, wer sie ist. Nach und nach findet sie heraus, dass sie Ermittlerin ist und incognito auf das Schiff eingeschleust wurde.
Die Beschreibungen des Lebens auf dem Schiff sind detailliert und interessant, die Geschichte an sich vermochte mich allerdings nicht so recht zu fesseln. Ich vermisste Höhen und Tiefen, ja, bei mir wollte beim Lesen keine rechte Spannung aufkommen. Der Roman dümpelte so vor sich hin. Bei einem Krimi erwarte ich, dass sich die Geschichte auf einen Höhepunkt zubewegt, das war hier nicht der Fall.

Bewertung vom 25.09.2024
Schneezauber über Stockholm
Davidsson, Camilla

Schneezauber über Stockholm


sehr gut

Die Lektorin Alice befindet sich gerade in einer richtigen Pechsträhne. Ihr Freund hat sie betrogen und mit ihr Schluss gemacht, und sie hat ihre Stelle bei einem Verlag verloren. Zudem wütet noch die Pandemie, und ihre Stimmung ist so mies, dass sie sich nicht mehr aus ihrer Wohnung traut. Da bekommt sie von ihrer Freundin Wilma den Autoren Samuel vermittelt, dem sie mit seinem Weihnachtsbuch helfen soll ...

Zuallererst einmal finde ich das Setting, das weihnachtliche Schweden, wunderschön. Alice ist eine sehr sympathische Protagonistin, mit der man sich rasch identifiziert. Mich störte einzig die Tatsache, dass Alice zu Beginn sehr viel lügt – z.B. belügt sie konsequent beide Elternteile über ihre Situation, statt einfach Tacheles zu reden.
Ich finde es beeindruckend, wie viel Fachwissen über die Buch– und Verlagsbranche die Lektorin eingebracht hat.
Auch die anderen Personen des Buches sind sehr sympathisch, allen voran Autor Samuel, aber auch die schillernde Nachbarin Marguerite und die kleine Poppy.
Die Story ist abwechslungsreich und wartet immer wieder mit neuen Wendungen auf. Sehr schön fand ich auch den "Roman im Roman". Als Leserin darf man viele Szenen aus Samuels Weihnachtsroman lesen, interessant sind auch die Parallelen, die der Roman zu Samuels und Alices wirklichem Leben haben.
Insgesamt ein sehr schön geschriebener und unterhaltsamer Weihnachtsroman!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2024
Mina und der Trau-dich-Zauber
Fleming, Lucy

Mina und der Trau-dich-Zauber


ausgezeichnet

Veränderungen bedeuten Abenteuer

Das Cover und die Buchseiten sind voller wunderschöner und liebevoll ausgearbeiteter Illustrationen. Alles ist in Herbstfarben gehalten, denn das Bilderbuch spielt hauptsächlich im Herbst. Es geht um das kleine Blattmädchen Mina, das Angst vor Veränderungen hat und den Sommer mit all seinen Vergnügungen festhalten will. Mina traut sich nicht, am Ende des Sommers ihre Eiche zu verlassen, um mit ihren Eltern in ihr Winter– Eichelhäuschen zu ziehen.

Die Geschichte ist kindgemäß erzählt. Meiner Meinung nach ist sie für Kindergartenkinder und auch für junge Grundschulkinder zum Vorlesen geeignet. Die jungen Zuhörer lernen dabei nicht nur, dass es im Leben immer wieder Veränderungen gibt, vor denen man sich aber nicht fürchten muss. Es wird auch vermittelt, dass Veränderungen auch Chancen sind. Zitat aus dem Buch: "... Veränderungen schenken auch neue Abenteuer– und manchmal machen sie sogar alles besser."

Außer dieser wichtigen Lebensweisheit wird Kindern durch das Buch gleichzeitig einiges über die Natur beigebracht, z.B. über Tiere wie Eichhörnchen, die im Winter ruhen.
Ein wunderschönes Buch über wichtige Dinge im Leben, in dem man auch als Erwachsener gerne schmökert!

Bewertung vom 17.09.2024
Nachtfahrt
Strauss, Annika

Nachtfahrt


sehr gut

Kurzweiliger Krimi
Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters kehrt die 26jährige Katha zurück nach Hause und übernimmt dessen Fahrschule. Zusätzlich muss sie sich um ihre elternlose, 13jährige Nichte Ronja kümmern. Zurück zu Hause geschehen seltsame Dinge. Zwei der Fahrlehrer haben Unfälle, und dann wird ihre Nichte Ronja entführt. Das Ganze scheint mit Geheimnissen zu tun zu haben, die in der Vergangenheit begraben liegen. Katha beginnt nachzuforschen, gerät jedoch selbst in Gefahr ...

Nachtfahrt ist eine sehr kurzweiliger Krimi, den man in einem Rutsch lesen kann. Die Kapitel sind kurz, was ich als sehr angenehm empfand, da man zwischendurch immer wieder einmal ein paar Abschnitte lesen kann.
Der Spannungsbogen nimmt kontinuierlich zu und findet im letzten Teil seinen Höhepunkt. Dann geht es Schlag auf Schlag. Der Plot ist gut aufgebaut, erst nach und nach wird offenbart, um was es eigentlich geht. Die Schreibweise ist manchmal etwas oberflächlich, doch das reduziert die Spannung nicht.

Bewertung vom 10.09.2024
Das Schweigen der Geliebten
Edenberg, Sophie

Das Schweigen der Geliebten


sehr gut

Kurzweiliger Krimi

Karolin möchte eigentlich mit ihrer Freundin Nina in einen Wellnessurlaub fahren, doch ihr wird ein Strich durch die Rechnung gemacht. Da ihre Tochter Elly ihre Insulinpens vergessen hat, müssen sie und Nina in das verlassene Ferienhaus im Wald fahren, in dem Elly, Karolins Sohn Matteo, ihr Ex-Mann Rolf und dessen neue Freundin Mischa die Osterferien verbringen. Durch ungünstige Umstände können sie nicht so schnell wieder abreisen, wie es geplant war, sondern müssen in dem Waldhaus übernachten. Die Atmosphäre ist ohnehin schon angespannt, dann geschieht etwas Schreckliches ...

Der Krimi liest sich leicht und flüssig. Die Sprache ist nicht sehr anspruchsvoll, eher einfach, dadurch kann man aber die Kapitel rasch "weglesen ". Dadurch, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Karolin, Mischa und Elly geschrieben sind, ist das Buch kurzweilig und es kommt keine Langeweile auf.
Die Handlung ist spannend und birgt unvorhergesehene Wendungen, wenn sie auch an manchen Stellen etwas überdramatisiert ist.
Es störte mich ein wenig, dass die Szenen, die aus Sicht der 17-jährigen Elly geschrieben wurden, von der Sprache her denen der Erwachsenen völlig gleichen. Ich hätte es besser gefunden, wenn Elly wie eine Jugendliche spricht, nicht wie ihre 43-jährige Mutter.
Alles in allem ein kurzweiliger, unterhaltsamer Krimi.

Bewertung vom 06.09.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


gut

Ungewöhnliche Familienbande

Das Cover finde ich sehr schön, es hat mich sogleich angesprochen. In dem Buch geht es um ungewöhnliche Familienkonstellationen. Die namenlose Erzählerin ist die jüngste von drei Töchtern. Jede Tochter hat einen anderen Vater, sie teilen sich die gemeinsame Mutter Hanna. Diese hat nacheinander drei ihrer Jugendfreunde geheiratet, ein Kind bekommen, und sich danach wieder von ihnen getrennt. Diese Ausgangssituation finde ich sehr spannend, da sie so ungewöhnlich ist. Im Verlauf des Buches werden die einzelnen Beziehungen durch Erlebnisse aus der Vergangenheit näher beleuchtet.
Die Autorin versteht es, dem Leser/ der Leserin einen subtilen Eindruck in die ganzen Verflechtungen zu geben, die es unterhalb der Personen gibt und ihre Hierarchien zu schildern. Die Erzählerin als die jüngste Tochter stand in der Rangfolge der Schwestern z.B. immer an letzter Stelle.
Besonders interessant ist die Figur der Mutter Hanna, die recht exzentrisch rüberkommt.
Obwohl ich die Ausgangssituation der Erzählung faszinierend fand, gestaltete sich das Lesen anstrengend. Ich vermochte keine rechte Verbindung zu den Personen aufzubauen, als Leserin blieb ich immer auf Distanz.

Bewertung vom 31.08.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


ausgezeichnet

Vielschichtiger Roman um Familiengeheimnisse

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt die Wissenschaftlerin Jane in ihren Heimatort in Maine zurück, wo ihre Schwester Holly und ihre beste Freundin Allison noch immer wohnen. Jane geht es nicht gut, sie trinkt zu viel und leidet unter dem Verlust ihrer Mutter und der Beziehungspause zu ihrem Mann David. Da wird sie von der zugezogenen neureichen Genevieve gefragt, ob sie Nachforschungen zu ihrem neu erworbenen Haus auf den Klippen am Meer durchführen möchte. Dieses Haus hat Jane von jeher fasziniert, und sie willigt ein ...

Der Roman ist ein monumentales Porträt verschiedener Frauen, die verschiedenen Generationen angehören. Im Mittelpunkt steht Jane, aber auch andere Frauen, die in jenem Haus auf den Klippen wohnten, werden mitsamt ihrer Lebensgeschichte dargestellt. Jane ist eine facettenreiche Person, ehrgeizig, erfolgreich, dabei verletzlich und und verzweifelt. Auch die anderen Frauen und ihre Geschichten sind interessant und abwechslungsreich.
Der Autorin ist es gelungen, ein großes Stück amerikanischer Geschichte in den Roman einfließen zu lassen. Denn es geht nicht nur um die Familiengeschichte James, sondern auch um die Vergangenheit des Bundesstaates Maine. Viel Raum nimmt auch die Geschichte indigener Stämme und ihrer Kultur ein. Faszinierend fand ich auch Janes Begegnung mit dem Medium Clementine.
Insgesamt ein fesselnder Roman, der keine Langeweile aufkommen lässt.