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Bewertungen
Insgesamt 206 BewertungenBewertung vom 10.03.2024 | ||
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Ich bin ein großer Fan vom Schauspieler Jörg Hartmann, dass er auch so wunderbar schreiben kann, freut mich umso mehr. Ein berührendes Buch über das Leben, Familie, Heimat und Freiheit. Der Leser erfährt die Geschichte der Großeltern im 2.Weltkrieg, das Leben der Eltern im Ruhrpott, den Fall der Mauer aus Perspektive des jungen Hartmann und seinen Weg von der Schauspielschule auf die Bühne. Dabei berührt mich besonders die Liebe zu den Eltern, die Familienbande. Der Abschied vom Vater, die Zeit der Trauer, überall schwingt diese tiefe Liebe mit. Ich kann mich in einige der Situationen sehr gut hineinversetzen. An anderen Stellen muss ich herzlich lachen, das Erlebnis im Teeladen in China, die Geburtstagsfeier der Kinder nach der Pandemie. Hartmann schildert realistisch, bildhaft und in toller, mitreißender Sprache. Dabei wird auch immer wieder die Frage nach dem Sinn, nach dem was bleibt, aufgeworfen. Ein wunderbares Buch und für mich bisher ein Höhepunkt dieses Lesejahres. |
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Bewertung vom 04.03.2024 | ||
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Ich bin großer Fan der Bücher von Markus Thiele. Oft spielen die Themen Schuld, Gewissen, Wahrheit und Gerechtigkeit eine Rolle. Auch hier wird der Leser mit der schwierigen Frage konfrontiert: was ist Recht und was Gerechtigkeit?Im Fall der ermordeten Nina kann dem Hauptverdächtigen die Schuld zunächst nicht ausreichend nachgewiesen werden. Im Zweifel für den Angeklagten. Doch mit den Jahren lassen sich aufgrund neuer Verfahren neue Rückschlüsse gewinnen. Die Schuld kann nachgewiesen werden und dennoch gelingt es nicht, den Täter zu bestrafen. Fassungslos und für mich schwer nachvollziehbar, aber am Ende steht das Gesetz über dem Einzelfall. Dem Autor gelingt es aber sehr gut, die unterschiedlichen Gesetzeslagen verständlich zu erklären und wenn man die Entscheidungen in der Sache auch begreift, gelingt es Gewissen und Herz nicht zu verstehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schmerzhaft das nicht enden wollende Verhandeln vor Gericht für die Angehörigen gewesen sein muss. Mehr als 40 Jahre wurde für Gerechtigkeit gekämpft. Ein packend geschriebenes Buch, das noch einige Zeit in mir arbeiten wird. |
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Bewertung vom 01.03.2024 | ||
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Dieses Buch hat mich überrascht. Ich hatte eine sommerliche Familiengeschichte mit viel Dolce Vita, Liebe und Herzschmerz erwartet. Der Roman ist aber eine sehr gefühlvolle Familiengeschichte zwischen Deutschland und Sizilien, eine Geschichte über einen jungen Mann, der Freiheit und Selbstbestimmung sucht, ein Buch über Familie und Verbundenheit, Heimat und natürlich die italienische Küche. Dabei gelingt es der Autorin ein sehr liebevolles Bild ihrer Figuren zu zeichnen. Die Charaktere sind facettenreich, nicht oberflächlich, spannend und haben Ecken und Kanten. Sizilien wird nicht folklorisiert sondern als das beschrieben, was es ist. Mal schmutzig, mal dunkel, mal traurig und doch wunderschöne Heimat und Sehnsuchtsort. Die verschiedenen Perspektiven von Vater und Tochter, die Zeitsprünge und unterschiedlichen Wahrnehmungen sind sehr packend und halten den Spannungsbogen. Ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt, auch wenn sich die Geschichte insbesondere in der Jugend und den Priesterjahren teilweise langsam entwickelt. Toll geschrieben und eine unbedingte Leseempfehlung. |
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Bewertung vom 21.02.2024 | ||
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Schwestern in einem anderen Leben Besonders berührt hat mich bei diesen Roman der Schreibstil. Sehr treffend und bewegend sind die Figuren, ihre Beziehung und Gedanken eingegangen. Anfangs war ich von der Fülle an Personen etwas überfordert, aber ich finde mich schnell ein. Die Geschichte der Schwestern beschäftigt mich nachhaltig. Wie hätte man sich selbst verhalten? Welcher Charakter entspricht der eigenen Rolle? Ohne sentimental zu sein, fängt die Autorin die Gefühlswelt der Figuren ein. Dabei ist mir nicht jeder sympathisch, dennoch kann ich mich in die Beweggründe einfinden. Das Ende gefällt mir und bildet einen gelungen Abschluss für diesen Familienroman. Das Cover ist nicht ganz mein Fall, aber das ist mir nicht so wichtig. |
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Bewertung vom 17.02.2024 | ||
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Blutrot / Die Áróra-Reihe Bd.2 Der zweite Teil der Krimireihe um Arora ist wieder spannend und kurzweilig. Der Schreibstil gefällt mir, die Kapitel sind kurz und knackig und lesen sich wirklich gut. Der Fall um die entführte Ehefrau des reichen Unternehmers ist solide und stimmig, allerdings wenig überraschend. Mich erinnert der Plot sehr an verschiedene Fernsehkrimis. Ich habe mir etwas mehr unvorhersehbare Wendungen versprochen. Auch die persönliche Entwicklung der Figuren reicht nicht ganz an Teil 1 heran. Der Rahmen um Aroras verschwundene Schwester ist gut eingebunden. Dennoch für mich ein kurzweiliger isländischer Krimi und ich freue mich auf Teil 3. |
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Bewertung vom 13.02.2024 | ||
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Das Grauen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. Beim Lesen werde ich dieses beklemmende Gefühl nicht los. Als der stille, etwas seltsame Philipp in der Schule Faina kennenlernt, ändert sich sein Leben. Die Freundschaft wird letztlich zu Besessenheit. Aber auch Faina ist eine komplizierte Figur. Als Leser erfährt man die Geschichte aus beiden Perspektiven. Wie diese zwei zwar äußerlich sehr ähnlichen, aber grundverschiedenen Personen so enge Freunde werden konnten, ist manchmal schwer nachzuvollziehen. Faina begibt sich letztlich in eine Abhängigkeit, der sie sich nur schwer wieder entziehen kann. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Jeder Satz ist auf den Punkt, manchmal muss man schmunzeln, manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Der Autorin gelingt es beide Figuren menschlich zu zeichnen. Das sich abzeichnende Grauen lässt sich dabei jedoch nie ganz abschütteln. Ein bemerkenswerter Roman. |
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Bewertung vom 04.02.2024 | ||
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Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge Dieses Buch ist wirklich originell. Der Leser begibt sich mit dem fast 80jährigen Heinz auf eine Reise von Erfurt nach Rostock. Doch es ist auch eine Reise durch sein Leben in Ostdeutschland und durch die Geschichte. Heinz, der noch nicht viel von der Welt nach der Wende gesehen hat, trifft auf seinem Weg auf allerlei Mitreisende, denen er seine bewegte Lebensgeschichte erzählt. Diese ist traurig, lustig und vor allem abenteuerlich. Ob auch alles der Wahrheit entspricht? Wer weiß das schon. Wir begegnen vielen bekannten Figuren der deutschen Geschichte, wie Willy Brandt, Ulrike Meinhof und der RAF. Jede Episode wirkt märchenhafter und skurriler als die vorherige, gekrönt von einem explosiven Finale. Doch was, wenn ein Körnchen Wahrheit dabei ist? Könnte sich nicht ein Teil genauso zugetragen haben? Und über allem steht die Frage, was mit Heinz bester Freundin und Jugendliebe Rita geschehen ist. Das Ende über der Ostsee rundet diesen Roman gelungen ab. Für mich ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Der etwas verschachtelte Schreibstil ist nicht ganz mein Geschmack. Dennoch bringt mich das Gelesene zum Staunen, Lachen, Nachdenken und Mitfühlen. Eine besondere Geschichtsstunde, die alles andere als langweilig ist. |
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Bewertung vom 21.01.2024 | ||
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Der zweite Teil um Kommissar Eddie Giral haut mich wirklich um. Ich kann das Buch gar nicht aus der Hand legen. Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite. Tolle Charaktere, facettenreich und charismatisch, selbst die unsympathischen Figuren wirken nicht plump sondern sind mit viel Gespür gezeichnet. Den Fall finde ich noch packender als im ersten Teil. Serienmord unter Bandenmitgliedern, doch wer steckt dahinter? Franzosen oder Deutsche? Der Schreibstil lässt Paris in dieser schwierigen Zeit der deutschen Besatzung vor dem inneren Auge entstehen. Fast fühlt man sich selbst in die seltsame Atmosphäre der Stadt in diesen ersten Monaten der Besatzung versetzt. Zwischen Pracht und Elend, Jazz und Hunger, Mord und Rache. Eddie Giral schafft es wieder mit Intelligenz, Härte und dem nötigen Witz die verworrenen Stricke zu lösen. |
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Bewertung vom 17.12.2023 | ||
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Die Schuld, die man trägt / Sebastian Bergman Bd.8 Ich habe diesen neuen Teil um Sebastian Bergmann und Team verschlungen. Spannung pur von der ersten bis zu letzten Seite. Seit ich den letzten Teil gelesen habe, ist etwas Zeit vergangen. Ich musste mich erst wieder in die Figuren und Handlungsstränge einfinden. Doch der flotte, packende Schreibstil macht es leicht. Die Vorgänger sollte man aber in jeden Fall gelesen haben, um die Komplexen Verwicklungen und Rahmenhandlung zu verstehen. Dieser Fall dreht sich wieder um den nicht wirklich sympathischen, aber charismatischen Sebastian Bergmann. Die Auflösung ist nicht unbedingt überraschend, aber trotzdem spannend. Ich freue mich auf den nächsten Teil. |
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Bewertung vom 30.11.2023 | ||
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Dieser Thriller ist wie ein Sog, der den Leser in die feuchte, beklemmende Atmosphäre des australischen Urwalds zieht. Der Wald bestimmt das Leben und die Ängste der Menschen. Kinder verschwinden, Legenden und Albträume ranken sich um das Flüstern zwischen den Blättern. Callum kehrt nach 30 Jahren wieder in seine alte Heimat zurück, um bei der Suche nach einem Vermissten zu helfen. Im Ort ist er nicht willkommen. Auch als die Leiche des jungen Mannes gefunden wird, ist seine Anwesenheit unerwünscht. Zu viele Geheimnisse gilt es zu bewahren. Lediglich sein bester Freund Eddy begibt sich mit ihm auf die Suche nach Wahrheiten, die lieber im Verborgenen geblieben wären. Der Schreibstil ist packend, Seite um Seite zieht es mich weiter. Teilweise erleben wir das Geschehen vor 30 Jahren in Rückblenden. Wie ist das Leben von Callum, Brent und Pip verbunden? Die Handlung hält die ein oder andere Überraschung bereit. Die Figuren sind gut eingefangen, selbst weniger sympathische Charaktere entwickeln verschiedene Facetten. Die Spannung ist bis zum Schluss hoch. Besonders gefangen hat mich aber die Stimmung. Die Feuchte, der aufkommende Sturm, das Rascheln der Bäume und die drohenden Felsen sind greifbar. Ein toller Thriller, der für Gänsehaut sorgt. |
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