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Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 20.01.2024
Lily Halbmond - Magie ist nur der Anfang (Lily Halbmond, Bd. 1)
Bonet, Xavier

Lily Halbmond - Magie ist nur der Anfang (Lily Halbmond, Bd. 1)


sehr gut

Dieses Buch bereitet viel Spaß beim Lesen. Das Cover stellt die wichtigsten Figuren vor und ist kindgerecht, gleichzeitig vermittelt es etwas Mystisches. Die Hauptfigur Lily hat morgen Geburtstag und kommt bald zur Schule. Darauf freut sie sich überhaupt nicht. Etwas das viele Schulanfänger bestimmt nachvollziehen können. Bleibt zunächst die Frage, ob es gelingt, dass Schule Spaß macht? Die lustigen Zeichnungen unterstützen den Leseanfänger auf jeden Fall. Die Comicform ermöglicht auch schwächeren Lesern sich mit dem Buch zu befassen. Die Geschichte ist spannend und teilweise auch lustig. Lilly geht mit großen Ängsten in die neue Schüler, findet schnell Freunde und begreift langsam - auch wenn sie es eigentlich nicht verstehen kann - was es heißt, eine Hexe zu sein. Neben der Geschichte um Lilly gibt es noch einige umfangreiche Seiten im Buch, in denen über Magie berichtet wird. Gelungener Auftakt für eine neue Reihe.

Bewertung vom 04.01.2024
Essex Dogs
Jones, Dan

Essex Dogs


sehr gut

Mich hat das Cover sofort gefesselt. Einerseits ein historisches Wappen, anderseits Ähnlichkeit mit einem Schachbrett. Das Schachbrett trifft auch den Inhalt des Romans gut. Die Söldner der Essex Dogs werden oft wie Schachfiguren hin und hergeschoben. Immer zum Ziel, die Schlacht voran zubringen und den König zu schützen. Dan Jones hat ein geschichtsträchtiges Ereignis - der Kampf um den französischen Thron - ausgewählt und erzählt in einer bildreichen Sprache. Oft ist der Text nicht für schwache Gemüter gedacht. Mir war es zeitweise auch zu viel und zu grausame Kriegsbeschreibung. Aber ich glaube, dass muss so sein. Man kann keinen Krieg verherrlichen oder die Gräuel weglassen. Die Essex Dogs sind eine bunt gewürfelte Truppe von 10 Söldnern, dabei ein Priester, ein Steinmetz und der Jüngste unter ihnen ein Bogenschütze. Besonders beeindruckend fand ich, wie diese Männer für einander eingetreten sind. Leider haben nicht alle 10 die Kämpfe überlebt. Aber so grausam ist Krieg. Kein Roman für Zartbesaitete.

Bewertung vom 31.12.2023
Die Verletzlichen
Nunez, Sigrid

Die Verletzlichen


gut

Das Cover hat mich anfänglich nicht begeistert. Erst nach dem Lesen des kompletten Buches ist es für mich aussagekräftiger. Ich habe den Papagei kennengelernt und weiß, welche Bedeutung Hortensien für die Ich - Erzählerin haben. Der Roman beginnt mit drei Zitaten. Jedes vermittelt ein anderes Lebensgefühl. Da ist von Kummer, Erinnerung, Liebe und Mitleid die Rede. Im Roman werden diese Gefühle aufgegriffen und durch Sigrid Nunez nachdenklich erklärt. Es bleibt dem Leser genügend Raum seine eigenen Gedanken mit den von Nunez zu vergleichen.
Der Beginn des Buches kommt mir sehr bekannt vor. Ich lese etwas und weiß nicht mehr, was ich gelesen habe. Dieses Gefühl zieht sich aber für mich durch das ganze Buch. Immer wieder muss ich zurückblättern und nachlesen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir in diesem Roman eine klare Handlungslinie - der rote Faden - fehlt. Es werden immer wieder Dinge erzählt und angestoßen und dann folgt wieder etwas anderes. Das kann aber auch ein Zeichen zur Verarbeitung der Pandemie sein. Da wusste auch keiner wirklich, wie es weiter geht.

Bewertung vom 18.12.2023
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


sehr gut

Der zweite Band von Soraya Lane ist ein Unterhaltungsroman für zwischendurch. Ich kenne den ersten Band nicht, das hat sich aber nicht als Hindernis erwiesen. Mir gefällt die Erzählung auf zwei Zeitebenen. So erfährt der Leser doch sehr viel über das Kuba der 50er Jahre, besonders die Situation der Frauen. Dieser historische Teil hat mich auch mehr interessiert. Das Schicksal von Esmeralda berührt den Leser schon sehr. Ganz anders Claudia, die in der Gegenwart in London lebt und durch eine winzige Erbschaft auf die Reise zu den Ursprüngen ihrer Familie aufbricht. Kurzentschlossen fliegt sie in das Land, das sehr eng mit der Geschichte ihrer Großmutter verbunden sein muss.
Manches ist vorhersehbar und auch einfach sehr kitschig. Im wahren Leben hätte Claudia wohl nicht so schnell die Hinweise zu ihrer Großmutter entschlüsselt. Auch ihr Ausbrechen aus ihrer gewohnten Umgebung, um sich selber zu entdecken, ist etwas Aktuelles. Nur leider kann sich nicht jeder eine Auszeit leisten, da das Reisegeld fehlt oder man einen sicheren Job nicht einfach längere Zeit vernachlässigen kann. Claudia hatte durch ihren Job ausreichend Reisegeld und Zeit.
Trotzdem habe ich das Buch sehr gern gelesen. Man kann gut dabei vom Alltag abschalten.

Bewertung vom 07.12.2023
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


weniger gut

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut. Cover, Klappentext und Leseprobe versprachen für mich einen spannenden und authentischen Roman. Leider hat sich meine Freude nicht weiter durchgesetzt. Für mich wurde zu viel nur angerissen und nicht zu Ende erzählt. Da waren schon in der Zeit in Miesbach mindestens zwei Ereignisse, die mich weiter interessiert hätten. Was ist mit dem toten Mädchen im Schnee? Was wurde mit der Bekannten, die häuslicher Gewalt ausgesetzt ist? Der Wechsel nach München bedeutet ja einen Aufstieg. Sportressort, eine Männerdomäne, die Alice jetzt mit bearbeiten kann. Aber auch hier fehlen mir viele Informationen zu den Olympischen Spielen in München. Alice ist alleinerziehende Mutter, die Probleme, die damit auftreten, werden auch nur oberflächlich bearbeitet. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Alice sehr traurig oder betrübt war, Elena die Woche über bei einer Freundin unterzubringen.
Die Tätigkeiten eines Journalisten werden schon beleuchtet, aber das kann ein Sachbuch besser.

Bewertung vom 03.12.2023
Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2 (eBook, ePUB)
Sommerfeld, Helene

Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Helene Sommerfelds Roman "Die Töchter der Ärztin" mit dem Untertitel - Zeit der Hoffnung - beginnt doch nicht so hoffnungsvoll. Antonias Hoffnung am Bahnhof von Guntram abgeholt zu werden verwirklicht sich nicht. Sie begibt sich allein auf den Weg zu ihrem Elternhaus. Aber auch hier muss sie eine Enttäuschung hinnehmen, ihre Eltern sind nicht da. Frauen sind in diesem Roman ganz wichtig. Und in Tonis Familie gibt es genug. Mutter, Schwester, Tante, Großmutter, Cousine und Frau des Cousins. Die Geschichte spielt zur Zeit der Weimarer Republik. Frauen hatten da nicht viel zu sagen. Aber Toni, Mutter und Schwester arbeiten als Ärztinnen. Toni war sogar in Afrika. Plötzlich werden alle mit dem Wirken der SA konfrontiert. Auch dies wieder im engsten Familienkreis. Cousin Franz spielt dabei eine wichtige Rolle. Er setzt seine Macht gegen Frauen ein. Toni bleibt beharrlich, um gegen ihn vorzugehen und die Geschehnisse aufzuklären.
Guntram hatte ich fast schon vergessen, als er dann doch noch auftauchte. Von den männlichen Figuren im Buch hat mir Adam am besten gefallen. Leider bleibt sein Schicksal ungeklärt.

Bewertung vom 18.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

L.Brosch hat ein großes geschichtliches Ereignis für seinen historischen Roman gewählt. Der Erste Weltkrieg. Was macht dieser Krieg mit den Menschen? Wie verändert er sie? Er klärt diese Fragen u.a. an Johanna Gabathuler. Der Roman beginnt sehr spannend mit Johannas Reise zurück von ihrem Einsatz als Krankenschwester im 1.Weltkrieg in ihre Heimat Davos. Sie ist schwanger und steht kurz vor der Entbindung. Der Vater ist im Krieg ums Leben gekommen. Leider war keine Zeit zur Heirat. Und so ist Johannas Kind nun ein Bastard und damit eine Gefahr für sie. So sehen es jedenfalls ihr Vater - Leiter einer Kurklinik in Davos - und ihre Schwester Margarethe. Während sich Johanna noch sicher fühlt und glaubt es wird alles gut, haben die beiden schon andere Pläne. Sofort nach der Geburt nehmen sie Johanna ihre Tochter weg und bringen sie an einen unbekannten Ort. Dieser schmerzliche Verlust lässt Johanna nicht unberührt. Ihr weiteres Tun und Handeln ist geprägt von der unnachgiebigen Suche Johannas nach ihrer Tochter. Johanna wächst über sich hinaus und lässt nichts unversucht, um das Kind zu finden und mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Sehr spannend erzählt.

Bewertung vom 04.11.2023
Unsereins
Mahlke, Inger-Maria

Unsereins


weniger gut

Leider hält der Roman nicht, was die Leseprobe versprochen hat. Ich hatte mich sehr auf diesen Roman gefreut. Da ist Georg, ein Junge, der seiner Mutter einen Brief in größter Not schreibt. Diese Zeilen soll der Großvater aber nicht sehen. Die zweite Person, die meine Neugier geweckt hatte, ist der Ratsdiener Isenhagen. Er entschuldigt sein Zuspätkommen mit dem Erbrechen seiner Katze. Es ging spannend und lustig los. Leider wurde es langatmig und teilweise undurchschaubar.
Für mich ist es auch kein typischer Familienroman. Die Familie Lindhorst wird erst nach Georg und Isenhagen vorgestellt. Gut das der Roman am Anfang ein Personenregister hat, ich musste oft zurückschlagen, um herauszufinden, von wem gerade erzählt wird. Durch die Vielzahl der Figuren habe ich auch keine Lieblingsfigur gefunden. Wenn ich dachte, jetzt habe ich den roten Faden entdeckt, kam wieder eine neue Person und ein neuer Handlungsstrang. Das war definitiv nicht mein Buch des Jahres.

Bewertung vom 30.10.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


gut

Marc-Uwe Kling hat mit seinem Buch für Kinder und Erwachsene versucht einen weitere Erfolgsgeschichte nachdem "Neinhorn" zu schreiben. Das ist nicht ganz so geglückt. Schon der Beginn mit dem Wortspiel um Rote oder Lila Bete findet bei uns keinen Anklang. Es gibt tatsächlich Kinder, die diese Knollen - ganz im Gegensatz zu Tina und Theo Theufel - mögen. Viele Wortwitze und ihre Wiederholungen verstehen kleinere Kinder noch gar nicht.
Die Geschichte an und für sich ist nichts Neues. Kinder spielen gern auf Dachböden und deshalb wird dieses Motiv öfter genutzt. Das Klugscheißerchen kam gar nicht so recht zum Einsatz. Was soll es überhaupt? Spaß machen, Wissen vermitteln oder Ängste vorm Dachboden nehmen? Für mich wird das nicht deutlich. Ist klugscheißen nun gut oder schlecht? Die Illustrationen passen aber sehr gut zum Text. Das Klugscheißerchen bereit auf jeden Fall keine Laune, eventuelle Fortsetzungen zu lesen.