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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2012
Alpenkasper
Spatz, Willibald

Alpenkasper


schlecht

Ich kann diesem Buch leider nicht mehr als einen Stern geben.

Jakob erhält einen Umschlag. Darin befinden sich zwei Schlüssel und eine Adresse. Er erkennt die Handschrift seines Bruders Birne, deshalb macht sich der Journalist auf den Weg.
Als er in die Wohnung kommt, trifft er auf Katharina, die Verlobte Birnes. Von ihr erfährt er, dass sein Bruder spurlos verschwunden ist.

Birnes Bruder ist stets knapp bei Kasse. Nachdem er den resoluten Rentner besucht, bei dem Birne kurz vor seinem Verschwinden war, kommt es zu einem Zwischenfall. Der Rentner geht wegen eines weiteren Besuchers an die Haustür. Als er nicht wiederkommt, geht Jakob nachschauen und findet ihn tot am Fuß der Treppe. Sein Fahrrad ist total demoliert, das sieht er durch die offene Tür. Ein junger Mann spricht ihn an, schlägt ihn dann zusammen und verschwindet. Der Notarzt meint, der Rentner wäre an einem Herzinfarkt verstorben.
Auf einer Premierenfeier findet Jakob einen gut gekleideten Mann auf der Herrentoilette über die Schüssel gebeugt in Erbrochenem liegend. Hilfsbereit, wie Jakob ist, hilft er dem Mann und als Dank erhält er die Visitenkarte und die Bitte, am nächsten Tag anzurufen. Es handelte sich um einen erfolgreichen Arzt und Anführer einer Sekte.

Das Buch war mir etwas zu langatmig und zusammenhanglos. Es gab keine Übergänge zwischen den wechselnden Situationen. Die einzelnen Figuren wurden nicht richtig vorgestellt und auch die Handlungsstränge waren undurchsichtig. Nach 30 Seiten hätte ich das Buch am liebsten aus der Hand gelegt.

Mir ist aufgefallen, dass am Anfang viele Kapitel mit dem Wort "Jakob" beginnen. Da die Kapitel teilweise sehr kurz sind, habe ich das bemerkt.
Der Zusammenhang von Birne bei der Polizei, einer Theatergruppe, der Sekte und Jakob war nicht ersichtlich. Nach zwei Dritteln begann Teil II des Buches. Jetzt kam auch Birne ins Spiel - auf Seite 148.
Birne ist Polizist, mir äußerst unsympathisch, trinkt übermäßig viel Alkohol und schlägt den Mann, der eine Affäre mit seiner Freundin hatte, zum Krüppel.
Der Schluss hat mich auch nicht begeistert. Die Sekte hat eine Rolle gespielt und auch das Theater - aber die Zusammenhänge waren für mich einfach nicht logisch.
Birne ist in diesem Buch eigentlich nur ein Nebendarsteller. Hauptfigur war Jakob.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2012
Drei Tage dreißig
Wöbking, Henriike

Drei Tage dreißig


gut

Etwas für Nostalgiker, die in den 1960er oder 1970er geboren wurden...

Henrike ist in einer beschaulichen Kleinstadt aufgewachsen. Nach dem Abitur hat sie sich ganz schnell aus dem Staub gemacht, denn sie wollte mehr Aufregung in ihrem Leben.
Aber immer wieder kehrt sie zurück, so auch jetzt, denn schließlich möchte sie den 30sten Geburtstag ihrer langjährigen Freundin feiern.

Das Buch ist locker geschrieben. Die Hauptfigur in diesem Buch ist Henrike Wöbking selbst. Sie ist aus ihrer Heimat geflüchtet, um in der Großstadt Köln Karriere zu machen. Sie wollte spätestens mit 30 einen Porsche fahren und reich sein. Leider ist ihr das nicht gelungen. Den 30sten Geburtstag hat sie inzwischen hinter sich. Sie hat eine eigene Wohnung und einen Job, aber kein Auto und auch keinen Mann an ihrer Seite. Wenn sie ihre alte Heimat besucht, mietet sie immer ein großes Auto, so auch diesmal: es muß ein C-Klasse-Mercedes sein. Schließlich will sie Eindruck machen.

Die Autorin schreibt sehr nostalgisch und da ich auch ein Kind der 70er bin, habe ich mich wohlgefühlt. Es ging in diesem Buch u.a. um die Großen dieser Zeit: Clementine, Tilly, Dr. Sommer, Van Halen, Take That und Michael Rummenigge (nicht K-H). Die später Geboren haben das nicht miterlebt. Da fällt mir immer die alte Frage ein: Weißt Du noch, was ein Bleistift mit einer Musikkassette zu tun hat? Ich habe das noch erlebt *grins* und konnte auch das Problem des fehlenden Kassettendecks im Autoradio verstehen.

Tiefen Sinn hat das Buch nicht. Es ist einfach nur die Geschichte einer Frau, die in einer Krise steckt, weil sie nicht das erreicht hat, was sie wollte. Es werden drei Tage beschrieben, in denen Henrike sich mit ihren Freunden trifft und ihr Leben beschreibt. Wer Ansprüche an die Handlung eines Buches stellt, sollte hiervon die Finger lassen. Aber wer nur lockere Unterhaltung sucht, der kann es lesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2012
Der Fluch des Mechanicus
Leue, Alf

Der Fluch des Mechanicus


sehr gut

ein wundervolles und bewegendes Leseerlebnis

Wolf Besigheim sucht seine Vergangenheit. Er weiß nicht, wer er ist und woher er kommt. Aber er hat ein großes Gerechtigkeitsgefühl. Als er mitbekommt, wie übel der Familie Cramer mitgespielt wurde, entscheidet er sich kurzerhand zu helfen und den Mörder von Jokoff Cramer seiner gerechten Strafe zuzuführen.
Dabei geht es um ein altes griechisches Dokument, mit dem man angeblich Gold herstellen kann. Viele möchten dieses Schriftstück haben - und alle müssen mit dem Leben dafür bezahlen.
Während seiner Suche kommt er auch seiner eigenen Herkunft auf die Spur.

Das Buch ist sehr spannend und gefühlvoll. ich habe mich beim lesen sehr wohlgefühlt und konnte mir alles lebhaft vorstellen. Die einzelnen Situationen wurden genauso bildlich dargestellt wie die jeweiligen Charaktere. Ich habe gezittert und gehofft und hatte sowohl Hass als auch Sympathien. Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Das Ende war für meinen Begriff etwas zu offen, aber vielleicht gibt es ja ein Folgeband, indem es weitergeht...

Bewertung vom 01.02.2012
Hermann für Frau Mann
Bahr, Anke;Kinskofer, Lotte

Hermann für Frau Mann


ausgezeichnet

Ein tolles Buch, das gute Laune verbreitet.

Lilly Mann ist Studentin und ihr Leben ist genau durchorganisiert. Ihre Mutter Eva ist das krasse Gegenteil: locker und unbeschwert. Als Lilly die Möglichkeit bekommt, für zwei Semester nach Schweden, an die Uni Göteborg, zu gehen, ist ihre Freude etwas getrübt: Wie wird ihre Mutter alleine zurechtkommen? Eva ist Zahnärztin und ihr Leben ist zwar nicht nach festen Regeln ausgelegt, aber ihre jungen Patienten lieben sie. Und während Lilly einen seriösen Aufpasser für ihre Mutter sucht, nimmt Eva Lillys Freund in die Mangel, um einen richtigen Mann aus ihm zu machen.

Das Cover ist in Rot und Grün gehalten und zeigt einen Lebkuchenmann und eine Lebkuchenfrau. Sehr passend zur Geschichte: Kann man sich den perfekten Mann backen?
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Lilly und Eva geschrieben. Ich musste von Anfang an über die beiden schmunzeln.
Während Lilly ihren Tagesablauf nach der Uhr richtet, sind Spaß und Vergnügen für Eva am wichtigsten. Eva war noch nie der Typ "ordentliche Hausfrau". Nachdem sie schwanger wurde und der damalige Mann in ihrem Leben von Eigenheim und Vorstadt- bzw. Vorzeigefamilie gesprochen hat, zog sie den Schlussstrich. Lilly hat noch Kontakt zu ihrem Vater, der inzwischen mit Frau und Kindern im Reihenhaus wohnt. Evas Männer kommen und gehen. Meistens langweilen sie sie nach spätestens drei Nächten. Ob es Gauner, Schmarotzer oder Heiratsschwindler sind, ist ihr egal - solange das Vergnügen stimmt. Mit der Zeit erfährt man auch, dass es in Evas Leben Schicksalsschläge gab, die sie am liebsten vergessen würde. Eva ist eine sympathische Frau, die zwar lebenslustig ist, die aber auch genau weiß, wann sie ernster werden muss. Sie hat ihr Leben sehr gut im Griff.
Lilly dagegen ist sehr geradlinig und sobald etwas nicht so verläuft, wie sie es geplant hat, ist sie überfordert. Sie hat gern über alles die Kontrolle. Ihr Freund Simon ist ein harmoniebedürftiger Mensch, der ihr zuliebe auf vieles verzichtet.
Während Lilly in Hermann einen Mann findet, den sie sich als Überwachung für ihre Mutter vorstellen kann, versucht ihre Mutter, Simon etwas mehr Rückgrat zu geben. Doch beide möchten den Männern die Werte vermitteln, die sie sich selber wünschen. Welche Wünsche der andere hat, beachten sie dabei nicht. Dass das irgendwann zur Katastrophe führen muss, ist vorauszusehen ...

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2012
Mordswein
Lascaux, Paul

Mordswein


weniger gut

Ich kann diesem Buch nur zwei Sterne geben.

Der Polizist Bernhard Spring ist mit dem Detektiv Heinrich Müller bei einer Weinprobe, als er einen Anruf bekommt: Am Waldrand wurde ein Mann gepfählt. Im Boden war eine Wolfsgrube eingelassen - anscheinend, um jemanden vorsätzlich umzubringen. Eine Woche später gibt es eine weitere Leiche: Ein Politiker wurde erschossen. Räumlich und tatmäßig haben die beiden Morde nichts miteinander zu tun. Erst ein Bekennerschreiben bringt eine Verbindung.

Dies war mein erstes Buch dieses Autors. Ich schätze, es wäre hilfreich gewesen, wenn ich die anderen Bände vorher gelesen hätte. Die Verbindung zwischen Spring und Müller war nicht offensichtlich und warum der Detektiv in die Polizeiarbeit eingebunden wurde, ist mir ein Rätsel. Auch gab es im Verlauf der Geschichte einige Figuren, die nicht beschrieben wurden. Mir ist ebenfalls nicht klargeworden, warum diese Reihe unter "Detektei Müller & Himmel" läuft, denn Nicole Himmel ist eher eine Randfigur und nimmt in der Geschichte keinen großen Platz ein. Der Vermerk "Müllers fünfter Fall" auf der ersten Buchseite ist da schon besser gewählt. Immer wieder gab es Informationen über Wein und den Weinanbau.

Der Kern dieses Krimis war spannend: Die unterschiedlichen Morde, die Entdeckung der hohen Versicherungspolicen, die Liste in der Zeitung, die Diebstähle, ein fingierter Unfall der Nationalrätin - steht das alles in Bezug zu der Partei oder ist es nur Zufall, dass es sich um Parteifreunde handelt? Die unnötigen Zwischenspiele fand ich jedoch störend. Das Buch endet etwas abrupt, aber plausibel. Am Schluss gibt es eine kleine Zusammenfassung der ersten vier Bände - wie sich Heinrich Müller seit dem Beginn verändert hat. Aber auch, wie die einzelnen Figuren in die Geschichte gekommen sind. Diese Zusammenfassung hätte ich mir zu Beginn gewünscht, dann hätte ich vielleicht einiges besser verstanden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2012
Weiberabend Bd.1
Fedler, Joanne

Weiberabend Bd.1


weniger gut

Erfahrungsaustausch zwischen acht Müttern.

Acht Mütter treffen sich regelmäßig, um gemeinsam eine Auszeit ihres Mütter-Daseins zu nehmen. Bei diesen Treffen wird kulinarisch gegessen, über die Probleme mit den Kindern gesprochen und Kraft gesammelt für den Alltag. Bei einer Pyjamaparty mit Unmengen Alkohol steigern sie sich gegenseitig in einen Taumel aus unmöglichen Situationen. Aber es gibt nicht nur Trost und Mitgefühl, sondern auch Neid und Schadenfreude.

Die Autorin berichtet eine selbst erfahrene Geschichte. Basierend auf den Meldungen aus den Medien von zwei Müttern, die wegen Überforderung ihre Kinder ermordet haben. Sie möchte es nicht gut heißen, aber mit ihrer Erfahrung Erklärungen über die Ursachen vermitteln.
Muttersein ist nicht immer nur ein Hochgefühl, sehr oft wird es ein kraftraubender Kampf. Ich habe mich in manchen beschriebenen Situationen wiedergefunden, fand es aber teilweise auch sehr übertrieben. Und trotzdem sehe ich es genau so wie die Autorin: ich möchte nicht tauschen! Kinder sind etwas wahnsinnig tolles, auch wenn sie uns manchmal zur Verzweiflung treiben. Jede dieser acht Mütter hat irgendwelche Probleme, die sie in diesen Treffen aufarbeiten und manchmal bekommen sie Hilfe durch einen gut gemeinten Ratschlag. Wer Mutter ist kann sich in die Probleme anderer Mütter hineinversetzen - das kann eine wundervolle Freundschaft beinhalten.

Trotzdem fand ich das Buch manchmal auch sehr langatmig. Als Tatsachen- oder Erfahrungsbericht hätte das Buch von mir mehr Sterne bekommen. Für einen Roman war das Buch meiner Meinung nach zu sehr problembehaftet und hatte zu wenig Tiefe. Vor allem die langen Arien der Essenzutaten fand ich störend. Ich war mehrmals kurz davor, das Buch abzubrechen, doch die Hoffnung auf eine interessante Wendung hat mich davon abgehalten. Leider wurde das nicht erfüllt ...

Bewertung vom 13.01.2012
Schwimmende Väter
Schütze, Silke

Schwimmende Väter


ausgezeichnet

ein wundervolles Buch über Freundschaft und Liebe. Empfehlenswert!

Gabriele, genannt Jella, ist 34 Jahre alt und alleinerziehende Mutter. Ihr fünfjähriger Sohn ist das einzige Positive in ihrem Leben. Finanziell auf dem Tiefpunkt und ihre Mutter macht ihr ständig Vorhaltungen, und dann ist da noch ihr Sohn, der beim Vater-Sohn-Fußballspiel mitmachen möchte. Wo bekommt sie jetzt einen geeigneten Vater her?
Björn, Patrick und Robin lernen sich im Schwimmbad kennen, das sie mit ihren Kindern am Papa-Wochenende besuchen. Während Robin und Patrick sich immer wieder in Diskussionen mit ihren Kindern befinden, schafft es Björn ohne Mühe, die Probleme verschwinden zu lassen.
Jella lernt Björn in der Kindertagesstätte kennen, Robin beim Kauf einer Sonnenbrille und Patrick bei ihrem neuen Job als Kellnerin. Daß sich die drei Männer kennen, weiß sie nicht, sie überlegt nur, wer die Vaterrolle bei ihrem Sohn fürs Fußballspiel übernehmen kann ...

Das Buch ist locker und humorvoll geschrieben. Die einzelnen Protagonisten waren mir sehr sympathisch und ich konnte mir auch die Situationen sehr gut vorstellen. Die Autorin beschreibt das Leben von Jella sehr einfühlsam. Ich habe mit ihr gefühlt und mich beim lesen sehr wohl gefühlt. Es ist nicht einfach, alleine die Elternrolle bei den Kindern einzunehmen. Auch daß es schwierig ist, sinnvolle Arbeitszeiten mit der Horteinrichtung für den Nachwuchs zu vereinbaren, war durchaus nachvollziehbar. Vor allem, wenn man wie Jella seinen vorlauten Mund nicht halten kann. Jella ist ziemlich chaotisch aber im Vergleich zu Björn, dem durchorganisierten Hausmann, sehr menschlich. Eigentlich bewundere ich solche Leute wie Björn, bei denen alles perfekt geplant ist und klappt, aber ein bischen Chaos gehört einfach dazu.
Das Ende hat mir überaus gut gefallen. Ein wundervolles Buch, das ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Schade, daß es schon zu Ende ist...

Bewertung vom 12.01.2012
Blutsbrüder
Adams, Karen

Blutsbrüder


gut

spannend und unterhaltsam

Karlsruhe steht im Zeichen der Indianer. Verschiedene Veranstaltungen sollen die Bewohner über das Leben der amerikanischen Ureinwohner informieren. Nach einem Erlebnisnachmittag finden zwei Kinder im Wald eine Leiche, ermordet mit einem Pfeil. Auf dem Weg nach Hause verfahren sie sich und begegnen einem Indianer, der sie gefangen nimmt. Zeitgleich bekommt Conny für die Kanzlei McAdam & Partner den Auftrag, einen Indianer bei einer Lesung zu beschützen, der einen Drohbrief erhalten hat. Den Mordanschlag kann Conny vereiteln, aber der arrogante Mann verhält sich nicht kooperativ.

Dieses Buch beginnt etwa ein halbes Jahr, nachdem der erste Band aufgehört hat. Inzwischen hat Conny ihren Job als Polizistin aufgegeben und ist bei McAdam in die Kanzlei eingestiegen. Der amerikanische Charmeur ist inzwischen Vater geworden.
Auch dieses Buch war spannend, aber leider nicht so fesselnd wie das erste. Ich konnte mir die Protagonisten, die Gegenden und die Situationen auch dieses mal sehr gut vorstellen, sie waren wunderbar beschrieben. Karlsruhe war auch in diesem Buch der Ort des Geschehens, jedoch wieder nur als Randerscheinung.
Die drei verschiedenen Handlungsstränge liefen erst am Ende zusammen. Die Ereignisse wurden fast vollständig aufgeklärt.