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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2020
Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


ausgezeichnet

Fünf Kerzen auf dem Geburtstagskuchen! Zana ist ganz aufgeregt und freut sich darauf, diesen ganz besonderen Tag im Familienkreis zu feiern. Doch alles kommt ganz anders. Denn an diesem Tag wird ihre komplette Familie ausgelöscht und niemand bekommt es mit. Tage später informiert ein Nachbar die Polizei darüber, dass aus der Wohnung der Familie ungewöhnliche Geräusche dringen. Kriminalkommissar Ewert Grens glaubt seinen Augen nicht zu trauen, als ihm die kleine Zana schließlich nach mehrfachem Klingeln die Tür öffnet, denn das Kind hat offensichtlich mehrere Tage ahnungslos mit den toten Körpern ihrer Eltern und Geschwister in der Wohnung verbracht. Diesen Anblick und den schrecklichen Geruch wird Ewert Grens nie wieder vergessen. Fast zwanzig Jahre später steht Grens wieder in dieser Wohnung. Es gab einen Einbruch, bei dem anscheinend nichts entwendet wurde. Grens ist sofort klar, dass er damals etwas übersehen hat und dass nach all den Jahren jemand nach Zana sucht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Grens will das Mädchen unbedingt retten...

Der Einstieg in diesen Kriminalroman gelingt mühelos, denn der Autor versteht es vom ersten Moment an, den Rückblick in die Tage, die Zana alleine in der Wohnung verbringt, so anschaulich zu beschreiben, dass man das Gefühl hat selbst vor Ort zu sein. Als Ewert Grens fast zwanzig Jahre später die Nachricht erhält, dass genau in diese Wohnung eingebrochen wurde und bei seinen Nachforschungen dann noch feststellt, dass es in der Dienststelle offenbar einen Maulwurf gibt, der geheime Informationen weitergibt, ist das Interesse an diesem Fall sofort geweckt.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet nicht nur Ewert Grens bei seinen Ermittlungen, sondern auch den ehemaligen Undercover-Agenten Piet Hoffmann, der plötzlich erpresst wird und um das Leben seiner Familie kämpfen muss. Zunächst ist nicht klar, wie diese beiden Stränge zusammenhängen, doch nach und nach verknüpfen sie sich schlüssig. 

Handlungsorte und Charaktere werden dabei so lebendig beschrieben, dass man die entsprechenden Szenen vor Augen hat und ganz in den geheimnisvollen Fall eintauchen kann. Dabei wird die Spannung nicht nur früh aufgebaut, sondern kann sich stetig steigern. Durch geschickte Szenenwechsel wird ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nicht entziehen kann. Genau wie Grens stellt man sich die Frage, wie der unbekannte Drahtzieher an die geheimen Informationen kommt. Der Autor legt dabei geschickt Spuren aus, denen man allzu bereitwillig folgt. Schon bald traut man niemandem mehr und hat alle und jeden in Verdacht. Die Ereignisse spitzen sich immer weiter zu und gipfeln schließlich in einem rasanten Finale, das noch einige Überraschung bereithält. 

Ein rasanter Krimi, den man erst aus der Hand legen kann, wenn man am Ende angekommen ist. Nervenkitzel und atemberaubende Spannung sind garantiert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2020
Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!


sehr gut

"Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!" ist eine humorvolle Sammlung voller kurioser Schulzeit-Erinnerungen und Lehrer-Anekdoten, die die beiden Spiegel-Redakteurinnen Lena Greiner und Carola Padtberg, nach einem Aufruf an die Spiegel-Leserschaft, aus deren Zuschriften zusammengestellt haben. 

Zunächst wird man mit einer lockeren und sehr humorvoll geschriebenen Einleitung auf die lustigen Anekdoten eingestimmt. Diese sind in die Bereiche "Verrückte Aktionen", "Schräge Aufgaben", "Explizierter Unterricht", "Fiese Lehrersprüche", "Spleens", "Eklig", "Pech und Pannen", "Null-Bock-Lehrer" und "Lehrergeständnisse" unterteilt. Außerdem gibt es einen kurzen Einblick in das Schulrecht, in dem man erfährt, was erlaubt ist - oder eben nicht und eine Typologie verschiedener Lehrer-Gattungen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleine Zeichnungen, die das Ganze auflockern. Ein Schlusswort über die schönste Zeit im Leben rundet die unterhaltsame Anekdoten-Sammlung ab. 

Die einzelnen Episoden sind humorvoll und locker geschrieben. Sie werden kurz und knapp, also keinesfalls zu ausufernd, geschildert, sodass man sie mit einem Augenzwinkern genießen kann. Dabei wird sicher die ein oder andere Erinnerung an die eigene Schulzeit geweckt, auch wenn die ganz kuriosen Szenen sicher nur wenige Schüler erlebt haben dürften. Denn das, was man zu lesen bekommt, ist manchmal schier unglaublich.  

Eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, bei der man sich schmunzelnd an einer Sammlung lustiger Lehrer-Anekdoten erfreuen kann. Damit sich der Humor nicht abnutzt, empfiehlt es sich allerdings, das Ganze häppchenweise zu genießen. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2020
Nur du in meinem Herzen / Chicago Devils Bd.4 (eBook, ePUB)
Rothert, Brenda

Nur du in meinem Herzen / Chicago Devils Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Knox Devereaux ist Entforcer bei den Chicago Devils. Der Eishockeyprofi ist kein Mann der großen Worte. Seine Teamkollegen schätzen ihn und die Damenwelt liegt ihm zu Füßen. Doch Knox glaubt nicht daran, irgendwann die große Liebe zu treffen. Mehr als eine kurze Affäre ist in seinem Lebensplan nicht vorgesehen. Doch dann trifft er im Urlaub Reese. Die junge Frau wurde gerade erst von ihrem Verlobten am Traualtar stehen gelassen. Deshalb verbringt sie die geplanten Flitterwochen  alleine. Eine neue Beziehung kann Reese sich nicht einmal im Ansatz vorstellen. Die heißen Stunden, die sie mit Knox verbringt, sollen deshalb ganz unverbindlich bleiben. Doch noch lange Zeit nach dem Urlaub kann Knox die sympathische Reese einfach nicht vergessen...

"Nur du in meinem Herzen" ist bereits der vierte Band der Reihe um die Profi-Eishockeyspieler der Chicago Devils. Man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind. Dabei ist es auch nicht unbedingt erforderlich die Reihenfolge einzuhalten, da jedes Mal ein anderes Paar im Zentrum der Ereignisse steht. Wenn man die Reihenfolge einhält, trifft man zwar auch auf Charaktere aus den vorherigen Bänden, aber da diese in der aktuellen Hauptgeschichte nur Nebendarsteller sind, wird nicht zu viel über ihre Vergangenheit verraten. Fans der Reihe können sich so über ein kurzes Wiedersehen freuen und Neueinsteiger verderben sich nicht die Lesefreude, wenn sie später die Geschichte dieser Paare lesen möchten. 

In diesem Band stehen Knox und Reese im Mittelpunkt. Die Geschichte wird abwechselnd aus ihrer Sicht geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, sondern kann außerdem hautnah beobachten, wie sie aufeinander wirken. Beide Charaktere wirken vom ersten Moment an sehr sympathisch, sodass man gerne ins Geschehen eintaucht. Es gelingt der Autorin hervorragend, die beiden Hauptprotagonisten so lebendig zu beschreiben, dass auch ihre jeweiligen Gefühle transportiert werden. Man kann sowohl das Knistern zwischen den beiden, als auch ihre Bedenken, glaubhaft nachvollziehen. 

Die Handlung wird einfühlsam erzählt. Es gibt aber auch immer wieder Momente, in denen man unverhofft schmunzeln muss. Gerade die Szenen, in denen man Knox mit seinen Mannschaftskameraden beobachtet, wirken nicht nur interessant, sondern lockern das Ganze wunderbar auf. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

Eine äußerst gelungene Fortsetzung der Reihe, die emotional, aber trotzdem locker erzählt wird und dabei stellenweise ganz unverhofft mitten ins Herz trifft.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2020
Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2
Läckberg, Camilla

Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2


gut

Endlich führt Faye das Leben, das sie sich immer erträumt hat. Ihre Firma ist erfolgreich und als Geschäftsfrau ist sie mittlerweile hoch angesehen. Da Geld keine Rolle für sie spielt, führt sie ein luxuriöses Leben in Italien. Die Vergangenheit scheint ihr nichts mehr anhaben zu können. Doch dann bricht ihr verhasster Ex-Mann aus dem Gefängnis aus. Faye ist klar, dass er alles daran setzen wird, sie zu finden. Und ausgerechnet jetzt scheint es jemand auf ihre Firma abgesehen zu haben und eine Übernahme zu planen. Faye ist entschlossen, ihr neues Leben nicht kampflos aufzugeben... 

"Wings of Silver" ist die Fortsetzung von "Golden Cage". Obwohl man diesen Folgeband wahrscheinlich auch dann lesen kann, wenn man den ersten Teil nicht kennt, sollte man die Reihenfolge einhalten, damit man Fayes Beweggründe besser nachvollziehen kann. Es gibt zwar kurze Rückblicke, aber die können natürlich nicht den ersten Band ersetzen. 

Ich habe den ersten Teil mit großer Begeisterung gelesen und geradezu verschlungen. Deshalb waren meine Erwartungen an die Fortsetzung hoch. Der erneute Einstieg ist mir gut gelungen, denn durch die kurzen Rückblicke konnte ich mich wieder mühelos an die damaligen Ereignisse erinnern. 

Durch den gewohnt flüssigen und sehr angenehm lesbaren Schreibstil war ich von Anfang an wieder mitten im Geschehen. Leider plätscherte die Geschichte anfangs eher vor sich hin. Spannende Momente suchte ich zunächst vergeblich. Dafür gab es allerdings ausufernde Liebesszenen, die mir spontan hochgezogene Augenbrauen entlockt haben. Denn in einem Spannungsroman war ich darauf nicht vorbereitet und keineswegs in dieser Form. 

Faye wirkte in diesem Band deutlich naiver und wenig sympathisch auf mich. Deshalb konnte ich ihre Handlungen manchmal kaum nachvollziehen und mich schon gar nicht mit ihr identifizieren. Dadurch, dass sie so intelligent beschrieben wird, und dann blauäugig durchs Leben geht, wirkte die Handlung stellenweise sehr konstruiert und unglaubwürdig auf mich. Zum Ende hin stellte sich die bis dahin vermisste Spannung doch noch ein, was mich ein wenig versöhnt hat. 

"Wings of Silver" konnte mich leider nicht so sehr begeistern, wie der erste Teil. Denn den habe ich geradezu atemlos verschlungen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala gebe ich dieser Fortsetzung drei, wenn auch äußerst knappe, Bewertungssternchen. Da man über Geschmack ja bekanntlich streiten kann, sollte man selbst zum Buch greifen und sich eine eigene Meinung bilden. 

Bewertung vom 04.08.2020
Zwei Handvoll Leben
Fuchs, Katharina

Zwei Handvoll Leben


ausgezeichnet

In diesem historischen Roman erzählt die Autorin Katharina Fuchs die Geschichte ihrer Großmütter. Zwei starke Frauen, deren Wege vollkommen unterschiedlich verlaufen. Man begleitet ihre Schicksale, die durch zwei Weltkriege geprägt werden. Charlotte wächst als einzige Tochter eines Gutsbesitzers in der Nähe von Chemnitz auf und Anna in eher ärmlichen Verhältnissen im Spreewald, bevor sie, ganz auf sich allein gestellt, mit 19 Jahren nach Berlin zieht, um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im Jahr 1953 begegnen sich die beiden Frauen zum ersten Mal. 


Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, denn Anna und Charlotte stehen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse. Der Einstieg in diesen historischen Roman gelingt mühelos, denn Katharina Fuchs versteht es hervorragend, die Lebensgeschichten der beiden Frauen anschaulich und äußerst lebendig zu schildern. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen. Obwohl Anna und Charlotte mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen durch ihr Leben gehen, spürt man sofort, dass diese beiden Frauen unheimlich stark sind und versuchen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Man durchlebt mit Charlotte und Anna Höhen und Tiefen, kann mit ihnen lachen und weinen und beobachten, was aus ihren Träumen wird. 


Die historischen Hintergrundkulissen wirken dabei äußerst authentisch. Die Vergangenheit erwacht förmlich zum Leben, sodass man beinahe meint, selbst dabei zu sein. Da Anna ausgebildete Schneiderin ist und die Chance ergreift, als im KaDeWe Verkäuferinnen gesucht werden, erfährt man außerdem, ganz nebenbei, etwas aus der Geschichte des berühmten Berliner Kaufhauses. 


Durch den intensiven Schreibstil versinkt man regelrecht in dieser authentischen Zeitzeugen-Geschichte und kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. Ein wunderbarer historischer Roman, der mitreißend erzählt wird und zum Nachdenken anregt. 

24 von 24 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2020
Kisses from the Guy next Door / Baileys-Serie Bd.2
Rayne, Piper

Kisses from the Guy next Door / Baileys-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Brooklyn Bailey träumt davon, ihre eigene Familie zu gründen und ihre Kinder in ihrem Heimatort Lake Starlight aufzuziehen. Obwohl ihre Geschwister nicht davon überzeugt sind, dass Brooklyns Verlobter Jeff der richtige Mann für sie ist, organisieren sie eine riesige Hochzeitsfeier. Damit, dass Jeff im letzten Moment kalte Füße bekommt und Brooklyn per Textnachricht direkt vor dem Altar abserviert, hätte niemand gerechnet - am wenigsten Brooklyn selbst. Nach dieser schockierenden Erfahrung möchte Brooklyn sich am liebsten verkriechen und ihre Wohnung nie wieder verlassen. Doch der attraktive Wyatt Whithmore, der gerade in Brooklyns Nachbarwohnung gezogen ist, erhält von Brooklyns Grandma den Auftrag, gut auf Brooklyn aufzupassen...


"Kisses from the Guy next Door" ist bereits der zweite Band der Reihe um die Geschwister der Bailey-Familie. Dieses Mal stehen Brooklyn Bailey und der attraktive Wyatt Whithmore, der im Auftrag seines Vaters dafür sorgen soll, dass das Hotel am Ort schwarze Zahlen schreibt, im Zentrum der Ereignisse. Obwohl man die Bände unabhängig voneinander lesen kann, kann man die besondere Beziehung der Bailey-Geschwister besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. Dann kann man auch die kleinen Sticheleien und Insider-Witze noch mehr genießen. Außerdem gibt es natürlich ein Wiedersehen mit dem Pärchen aus dem ersten Teil, sodass man beobachten kann, wie es den beiden mittlerweile ergangen ist.


Auch in diesem Folgeband wird die Handlung in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Brooklyn und Wyatt, geschildert. Da die Wechsel immer mit dem Namen des Protagonisten, in dessen Haut man quasi gerade steckt, gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Da die beiden Hauptcharaktere sehr sympathisch wirken, ist die verwendete Erzählperspektive äußerst gelungen, da man so hautnah beobachten kann, was in Brooklyn und Wyatt vorgeht und wie sie aufeinander wirken.


Der Schreibstil ist locker und leicht. Man fühlt sich in diesem Roman einfach wohl und taucht gerne in die Geschichte ein, denn es wirkt beinahe so, als ob man von den Hauptcharakteren direkt angesprochen wird. Die Gefühle der beiden wirken einfach echt. Auch wenn manchmal unterschiedliche Welten aufeinandertreffen, kann man nachvollziehen, was beide Seiten bewegt. Da man sich in der Bailey-Familie aufeinander verlassen kann und sich um seine Geschwister kümmert, kommt es außerdem oft zu humorvollen Szenen. Die Charaktere wirken lebendig und liebenswert. Deshalb kann man sich entspannt zurücklehnen, in die Geschichte eintauchen und dabei nicht nur herrliche Dialoge, sondern auch prickelnde Emotionen genießen.


Eine mehr als gelungene Fortsetzung der Reihe, die Lust darauf macht, sofort den nächsten Teil zu lesen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2020
Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3
Neuhaus, Nele

Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3


sehr gut

Weit entfernt von ihrer Heimat der Willow Creek Farm, ist es Sheridan Grant gelungen, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und zur Ruhe zu kommen. Paul, der neue Mann an ihrer Seite, trägt sie auf Händen. Die Hochzeit steht kurz bevor. Doch dann kommen Sheridan ernsthafte Zweifel, ob diese Hochzeit der richtige Schritt ist. Denn Sheridan hat noch viele Träume, die sie verwirklichen möchte. Bevor sie einen Entschluss fassen kann, ob sie mit Paul vor den Traualtar treten soll, holt ihr altes Leben sie mit aller Macht ein...



"Zeiten des Sturms" ist nach "Sommer der Wahrheit" und "Straße nach Nirgendwo" der finale Band der Sheridan-Grant-Trilogie. Da die Ereignisse aufeinander aufbauen, ist es empfehlenswert die Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Man kann dem aktuellen Geschehen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Band gelesen hat, da die Autorin wichtige Details aus Sheridans Vergangenheit in die Handlung einstreut. Doch ratsam ist es nicht, da Sheridans Geschichte ziemlich komplex ist. 



Der erneute Einstieg in Sheridans Geschichte gelingt wieder mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man alles sofort vor Augen hat. Die Atmosphäre wirkt sehr amerikanisch, sodass man sich stets bewusst ist, wo sich die Ereignisse zutragen.



Der finale Band beginnt mit einer äußerst rasanten Szene, bei der man sofort mit Sheridan mitfiebert. Damit scheint der Grundstein für eine spannende Handlung gelegt. Dieser Eindruck bestätigt sich im weiteren Verlauf jedoch nicht, da das Geschehen geraume Zeit eher gemächlich vor sich hin plätschert. Als Fan der Reihe gönnt man Sheridan diese Auszeit allerdings und beobachtet interessiert, was das Schicksal für sie vorgesehen hat. Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und mitreißend geschrieben, sodass sich das Buch quasi von selbst liest. Allerdings gibt es auch in diesem Band Zufälle, die nicht unbedingt glaubhaft wirken, sondern einen eher klischeehaften Beigeschmack hinterlassen. Weniger Dramatik hätte die Erzählung realistischer wirken lassen. Wenn man darüber hinwegsieht, kann man die Geschichte genießen und einige entspannte Lesestunden mit Sheridan Grant verbringen. Die losen Handlungsfäden, die sich durch die Reihe ziehen, werden zum Ende hin zufriedenstellend verknüpft. 



Obwohl dieser Band, im Vergleich zu den ersten beiden Teilen, nicht ganz so spannend ist, sondern eher gemächlich dahinplätschert, kann man sich mühelos auf die Geschichte einlassen. Denn die Autorin erzählt sehr gefühlvoll, sodass dieser Abschluss gelungen und "rund" wirkt. 

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2020
Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1
Schuster, Stephanie

Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Starnberg, 1953: Luise Dahlmanns größter Traum ist ein eigenes Lebensmittelgeschäft, in dem sie ihren künftigen Kunden kleine und große Wünsche erfüllen möchte. Nur Hausfrau zu sein, ist nichts für die begnadete Köchin Luise. Sie möchte von ihrem Mann unabhängig sein und eigenes Geld verdienen. Drei vollkommen unterschiedliche Frauen werden dabei immer wieder ihren Weg kreuzen: Marie Wagner, die vor dem Krieg auf einem Gutshof in Schlesien aufwuchs und nun versucht, eine Stelle als Bereiterin zu bekommen. Helga Knaup, die aus ihrem Elternhaus flieht, um den bereits vorgezeichneten Weg einer Tochter aus gutem Hause nicht einschlagen zu müssen und deshalb eine Ausbildung zur Krankenschwester an der Starnberger Seeklinik beginnt. Und Annabel von Thaler, Luise Dahlmanns Nachbarin und Gattin des Chefarztes der Starnberger Seeklinik...



"Alles was das Herz begehrt" ist der erste Band der Wunderfrauen-Trilogie von Stephanie Schuster. Im Zentrum der Handlung stehen vier starke Frauen, die man in den Zeiten des Wirtschaftswunders begleiten darf. Sie alle haben ganz unterschiedliche Sorgen und Nöte, doch den Traum, glücklich zu sein und ihren Platz im Leben zu finden, teilen sie.



Der Einstieg in diesen Auftaktband gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es nicht nur hervorragend, die Atmosphäre der damaligen Zeit zu vermitteln, sondern ihre Charaktere ebenfalls so lebendig zu beschreiben, dass man sofort mitten ins Geschehen eintauchen kann. Dabei wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, in denen die vier Hauptprotagonistinnen abwechselnd im Zentrum stehen. So lernt man nicht nur die einzelnen Charaktere und ihre jeweiligen Hoffnungen, Sorgen und Nöte kennen, sondern kann außerdem beobachten, wie sie miteinander agieren und welche Auswirkungen ihre Handlungen aufeinander haben. Schon bald wachsen einem die vier Frauen ans Herz, sodass man sich kaum noch von der Geschichte lösen mag und gespannt beobachtet, was das Schicksal für sie bereithält.



Ein wunderbarer Auftakt zur Trilogie um die "Wunderfrauen", der die Lust darauf weckt, sofort weiterzulesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Ein mehr als gelungener Ausflug in die Zeiten des Wirtschaftswunders!

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2020
Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11
Castillo, Linda

Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11


sehr gut

Eine amische Großmutter fährt mit ihren zwei Enkelinnen zu einer verlassenen Farm, um dort Walnüsse zu sammeln. Der vermeintlich harmlose Ausflug endet in einer Katastrophe: Die Großmutter wird regelrecht abgeschlachtet und eine der Enkelinnen entführt. Kate Burkholder setzt alles daran, das Mädchen zu finden. Doch schon bald hat sie das Gefühl, dass ihr die Familie etwas Grundlegendes verschweigt. Ihre Nachforschungen scheinen ein schreckliches Geheimnis aufzudecken und je näher sie der Auflösung kommt, desto gefährlicher wird es....



"Quälender Hass" ist bereits der elfte Band für Polizeichefin Kate Burkholder, die als Amische aufgewachsen ist. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist und dem privaten Nebenstrang, der sich durch alle Bände zieht, chronologisch folgen möchte, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. Da die Autorin kurze Rückblicke auf wichtige Details aus der Vergangenheit in die Handlung einfließen lässt, dürfte man auch in diesem Bereich keine Probleme haben, wenn man noch keinen Band der Reihe kennt.



Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, weil man beinahe hautnah dabei ist, als der vermeintlich harmlose Familienausflug in einer Katastrophe endet. Dadurch wird das Interesse sofort geweckt. Denn man ahnt, dass die Großmutter kein zufälliges Opfer war, sondern gezielt ausgesucht wurde. Doch warum die harmlose alte Frau, die offensichtlich angesehen war und ein gottgefälliges Leben führte, in Visier des Mörders geriet ist nicht klar.



Deshalb beobachtet man Kate Burkholders Ermittlungen genau. Zunächst scheint es keine Hinweise zu geben, die dabei helfen könnten, das verschwundene Mädchen zu finden. Kates Ermittlungen wirken authentisch. Man spürt, wie der Wettlauf gegen die Zeit an ihre Substanz geht. Denn sie will das Mädchen unbedingt lebend finden und mit jeder weiteren Stunde, die bei den Ermittlungen sinnlos vergeudet wird, schwindet die Chance. Diese angespannte Atmosphäre schwebt spürbar zwischen den Zeilen und überträgt sich auf den Leser. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten, um endlich mehr Teile des Geheimnisses zusammenzutragen. Doch die Mauer des Schweigens bröckelt nur langsam. Das gibt dem Täter den Vorteil, weitere Geheimnisträger aus dem Weg zu räumen. Überraschende Wendungen und spannende Szenen sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.



Ein spannender Fall für Kate Burkholder, der ein schreckliches Geheimnis aufdeckt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2020
Hagebuttenblut / Charlie Lager Bd.2
Bengtsdotter, Lina

Hagebuttenblut / Charlie Lager Bd.2


sehr gut

Charlie Lagers Chef beobachtet besorgt, dass seine beste Ermittlerin urlaubsreif ist. Doch schon der Gedanke an freie Tage ist für Charlie ein Graus. Doch dann bekommt sie zufällig mit, dass in ihrem Heimatort Gullspång vor dreißig Jahren die damals sechszehnjährige Francesca spurlos verschwand. Der noch immer ungeklärte Fall weckt ihr Interesse. Als dann noch ihre Freundin Susanne, die ebenfalls in Gullspång wohnt, Charlies Unterstützung braucht, nimmt sie Urlaub, um in den kleinen Ort zurückzukehren....



"Hagebuttenblut" ist nach "Löwenzahnkind" der zweite Fall für die Stockholmer Ermittlerin Charlie Lager, der sie zurück in ihren Heimatort Gullspång führt. Obwohl man den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen kann, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, ist das bei dieser Reihe nicht zu empfehlen. Denn es gibt im zweiten Band entscheidende Informationen zu den Ereignissen aus dem ersten Fall. Wenn man  die Reihenfolge nicht einhält und den ersten Teil erst nach dem zweiten liest, dann könnte man sich die Spannung verderben. 



Wenn man Charlie Lager bereits aus dem ersten Band kennt, weiß man, dass sie einige Probleme zu bewältigen hat und sich dabei auch manchmal selbst im Weg steht. Dennoch wirkt die engagierte und äußerst hartnäckige Ermittlerin sympathisch. Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos. Durch Rückblicke werden wichtige Informationen eingestreut. Dadurch werden die Erinnerungen an die Ereignisse des ersten Bands geweckt, sodass man wieder weiß, was damals geschehen ist und welche Auswirkungen die Ermittlungen für Charlie hatten. 



Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. In der Gegenwart beobachtet man Charlies Bemühungen, das Verschwinden der damals sechszehnjährigen Francesca aufzuklären. Dabei wird schnell klar, dass in Gullspång kein großes Interesse daran besteht, darüber zu sprechen oder genauer nachzuforschen. Ein weiterer Handlungsstrang führt zurück in die Vergangenheit. Hier steht Francesca im Zentrum der Ereignisse, die sie selbst in der Ich-Perspektive schildert. Obwohl man sie genau beobachtet, kann man sich nicht sicher sein, ob sie eine verlässliche Erzählerin ist. Sie wirkt zwar sympathisch und kann ihre Sicht glaubhaft vermitteln, doch die Zweifel, ob man ihr und ihren Schilderungen trauen kann, werden früh gesät. Das macht allerdings einen großen Reiz der Handlung aus. 



Es gelingt der Autorin hervorragend, sofort das Interesse an dem ungelösten Fall zu wecken. In beiden Erzählsträngen werden Handlungsorte und Protagonisten so lebhaft beschrieben, dass man mühelos ins Geschehen eintauchen kann. Die Kapitel sind relativ kurz und die Wechsel zwischen den Perspektiven überaus gelungen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse, denn man möchte unbedingt erfahren, wie es in beiden Ebenen weitergeht, was damals geschehen ist und wie sich alles verknüpfen wird. Dabei legt die Autorin einige Spuren aus, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Immer wenn man meint, dass man der Lösung einen Schritt näher gekommen ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man umdenken muss.



Es handelt sich nicht um einen hochspannenden Thriller, eher um einen soliden Kriminalfall, mit einem dramatischen Hintergrund. Dennoch kann man das Buch, wenn man es einmal angefangen hat, nur schwer aus der Hand legen. Da die gekonnten Wechsel der Zeitebenen einen enormen Reiz ausüben und man bis zum Schluss im Dunkeln tappt, um selbst dann noch einmal überrascht zu werden.  

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.