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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 874 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2019
Green Witch
Russo, Andrea

Green Witch


ausgezeichnet

Bücher über magische Wesen, Hexen, Magier usw. gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer, jetzt also Green Witch, ich war gespannt.

Lizzy ist gerade süße 12 Jahre alt geworden und damit beginnt ihre Junghexenausbildung. Leider kann sie sich nicht selbst aussuchen, was sie werden wird, das bestimmt die Hexenversammlung.
Dort trifft Lizzy Ava, eine absolut beeindruckende Meerhexe, aber leider, leider, soll sie eine Kräuterhexe werden. Kräuterhexe! Voll langweilig! Wirklich?

Sie reist zur Ausbildung zu ihrer Tante Camilla, glücklicherweise darf ihre beste Freundin mitkommen. Dort beginnt dann ein richtiges Abenteuer.

Mit hat das Buch richtig gut gefallen, es ist trotz des beliebten Motivs gar nicht abgedroschen, sondern eine spannende und witzige Story, die ich so eben noch nicht 100 mal gelesen habe.

Lizzy und ihre Freundin sind Mädchen aus dem Hier & Jetzt und leben nicht in einem fernen Fantasie-Land, das fand ich prima. Mit reinen Fantasy-Geschichten kann ich nicht viel anfangen.
Die Verknüpfung in die magische Welt war nachvollziehbar und nicht absurd und auch wenn mich der Gedanke, dass die Vogelspinne Rusty (Lizzys magisches Tier) im Pferdeschwanz sitzt anfangs schon etwas gruseln ließ, Rusty war einfach super beschrieben.

Generell fand ich die Atmosphäre und Personen wunderbar beschrieben, beim Lesen entstanden sofort Bilder, beispielsweise die traumhafte Kulisse des Rapunzelturms am See, das Gewächshaus, aber auch die verschiedenen Hexen.

Ein wunderschönes Buch mit genau der richtigen Balance aus Magie, Mädchenfreundschaft und erste Schwärmerei samt schnoddriger Teenie-Sprache, das auch noch eine wunderbare Botschaft mitbringt.
Lest selbst, ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 17.09.2019
Mit Schirm, Charme und Karacho / Samantha Spinner Bd.1
Ginns, Russell

Mit Schirm, Charme und Karacho / Samantha Spinner Bd.1


ausgezeichnet

Ein wirklich abgefahrenes Kinderbuch.

Anfangs war ich hingerissen, es ist so witzig und herrlich absurd.
Ich habe mir ganz viele Sätze herausgeschrieben, die ich hier zitieren wollte, doch dann würde ich die Gags vorwegnehmen - nein, die muss man sich doch besser selbst erlesen.

Die Kombi aus absurder Handlung (mit stinkenden Ninjas! Opas, die auch tagsüber nur Schlafanzüge tragen!), Kinderagententhriller und Wissensvermittlung über Top-Sehenswürdigkeiten in aller Welt ist wirklich witzig.

Allerdings setzten ab der zweiten Hälfte dann massive Ermüdungserscheinungen ein, weil sich letztendlich alles wiederholt und sich auch das Skurrile abnutzt.
Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob ich bei Band 2 noch mitreisen mag.

Für die erste Hälfte fünf Sterne, die zweite Hälfte dann nur noch drei Sterne -> macht im Durchschnitt vier verrückte Sterne in der Gesamtwertung.

Bewertung vom 15.09.2019
Brennende Narben / Mara Billinsky Bd.3
Born, Leo

Brennende Narben / Mara Billinsky Bd.3


ausgezeichnet

Ich bin hier mit Band drei in eine bestehende Reihe eingestiegen. Auch wenn es Bezüge zu vorausgegangenen Handlungen aus den Vorgängern gab, konnte ich problemlos folgen.
Folgen ist vielleicht das falsche Wort, ich bin eher von Spannung getrieben durch das Buch gehetzt.

Die Kommissarin Mara Billinsky - stets in schwarz gekleidet, mit Tattoos und Piercings eine ungewöhnliche Figur im Kripo-Team hat neben ihrem aktuellen Fall auch noch mit dem immer noch nicht aufgeklärten Mord an ihrer Mutter zu kämpfen. Damals war sie noch ein Kind - seitdem ist auch das Verhältnis zum Vater nachhaltig beschädigt und all das wird jetzt wieder ganz präsent.

Sowohl der aktuelle Fall als auch der Versuch, den Mord an der Mutter aufzuklären, waren sehr spannend, bei letzterem hatte man irgendwann einen leichten Verdacht, konnte sich aber nicht sicher sein.

Stets lauerte das Grauen, man konnte sich nie sicher sein, was einen erwartet, sobald man eine Seite umschlug.

Gut gefallen hat mir auch die Entwicklung von Billinskys Kollegen Rosen, der sich nicht nur wacker schlägt, sondern... ach, lest selbst.

Nach dem Buch hat man jetzt zwar weder Lust auf einen Städtetrip nach Frankfurt noch auf einen Jobwechsel zur Mordkommission, aber auf jeden Fall auf Band Vier der Reihe!

Beste Thrillerunterhaltung, fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 12.09.2019
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Als ich "Schlüssel 17", Band eins der Reihe ausgelesen hatte, war ich etwas angesäuert, weil das Buch mit einem ganz üblen Cliffhanger geendet hatte.
Eigentlich kann ich das gar nicht leiden und ich strafe solche Reihen mit knallhartem Leseentzug meinerseits.
Tja. Soweit zur Theorie. Ich war viel zu neugierig auf die Fortsetzung und konnte meinen gefassten Vorsatz nicht durchhalten.

Band 2 hat mir fast noch besser gefallen. Die Verknüpfung der aktuellen Ereignisse mit der Vergangenheit Tom Babylons (LKA Ermittler) und Sita Johanns (Psychologin) war richtig fesselnd. Ich fand insbesondere Sita sehr gut beschrieben, ihr Schicksal hat mich berührt.

Leider hatte ich Band eins nicht mehr vollständig parat, es hat mich gestört, dass der Leseeindruck nicht mehr frisch war. Während ich sonst meist ohne Probleme in Reihen quereinsteige, wäre es hier tatsächlich besser, wenn man beide Bände hintereinander ohne großen Abstand liest.

Natürlich endet auch Band Zwei wieder mit einem fiesen Cliffhanger, grrrr.
Hoffentlich dauert es nicht allzu lang, bis Band Drei erscheint.

Mein Fazit: temporeich, spannend, berührend samt einem Ermittlerteam mit Ecken und Kanten. So mag ich Thriller!

Bewertung vom 11.09.2019
Das Kochbuch zum Intervallfasten (eBook, ePUB)
Bracht, Petra; Flatt, Mira

Das Kochbuch zum Intervallfasten (eBook, ePUB)


gut

Das Kochbuch zum Intervallfasten ist mehr als nur ein Kochbuch,
Eingangs gibt es einen umfangreichen Theorieblock, welch positive Auswirkungen das Intervallfasten auf den Körper hat. Damit wird zumindest für den Einstieg ein weiteres Buch fast überflüssig.

Auch ein Hinweis, dass Kinder und Jugendliche nicht fasten sollen und dass bei Menschen mit Essstörungen Vorsicht geboten ist, hat nicht gefehlt. Lediglich für Migränepatienten habe ich den entsprechenden Warnhinweis vermisst, alles in allem aber informativ und deutlich über ein Kochbuch hinausgehend.

Dann folgt der Rezeptteil mit 75 Rezepten.
Hier allerdings mit vielen Einschränkungen. Es wird auf Haushaltszucker verzichtet, auf Milchprodukte und sämtliche sonstige tierische Produkte (außer Honig).
Während ich problemlos vegetarisch essen kann, ist für mich persönlich eine vegane Ernährung zu einschränkend. Es gab im Vorfeld zwar den Hinweis, dass man ab und an mit hochwertigen Fleischprodukten bzw. Bio-Milchprodukten aufstocken kann, dazu gab es aber keinen Rezepte.
Frühstück und Abendessen fand ich hier wenig abwechslungsreich, bei letzterem sollte man schon ein großer Linsenfan sein.
Bei den Mittagsrezepten fand ich dagegen schon deutlich mehr Vorschläge, die ich gerne nachkochen würde.

Insgesamt war es mir für ein Kochbuch einfach nicht abwechslungsreich genug, auch hätte ich mir auf dem Titel den Hinweis auf ausschließlich vegane Rezepte gewünscht.

Bewertung vom 10.09.2019
Als uns Einstein vom Himmel fiel
Anna Pfeffer

Als uns Einstein vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Seit dem Kindergarten schon sind Nia und Luke beste Freunde. Jetzt haben sich Nias Vater und Lukes Mutter verliebt und sie ziehen zusammen. Anfangs sind alle begeistert, doch schon nach kurzer Zeit geht die Euphorie verloren und alle sind zunehmend genervt voneinander.

Das Buch behandelt die Situation in einer Patchwork-Familie, bei der sich alle umstellen müsste - insbesondere die Kinder, die nun teilen müssen und nicht mehr alle Wünsche erfüllt bekommen. Aber auch für die Erwachsenen ist die neue Situation nicht leicht.

Das klingt jetzt ziemlich schwer und ernst, das ist es aber gar nicht, denn das Thema wurde so witzig und spannend umgesetzt, dass es eine echte Lesefreude ist. Man kann es auch genauso "nur" als lustiges Kinderbuch voll von Streichen lesen, es ist kein pädagogisches Buch zur Familiensituation.
Kapitelüberschriften wie "Rache schmeckt nach Zuckerwatte" oder "Flüchte dich aus dem Stinkebus!" sind doch schon sehr vielversprechend, oder?

Denn Nia und Luke haben es faustdick hinter den Ohren und auch Einstein, der ständig pupsende Hamster ist fast immer mit dabei.
Dann wäre da noch die österreichische Lehrerin, die so eigenartig spricht und die beste Freundin Jule, die nur noch in Reimen spricht.

Auch optisch ist das Buch gelungen, neben schönen schwarz-weiß-Illus gibt es sogar eine thematisch passende schwarze Seite mit weißer Schrift, super Idee bei dieser Textpassage.

Die neunjährige Tochter fand das Buch superwitzig und hat es am Stück ausgelesen.
Auf jeden Fall fünf Sterne, sagt sie.
So sei es.

Bewertung vom 08.09.2019
Laufen
Bogdan, Isabel

Laufen


ausgezeichnet

Von Isabel Bogdan habe ich schon ihr Erstlingswerk gelesen und war sehr angetan, deshalb war ich gespannt, ob mir "Laufen" wieder so gut gefällt.
Es ist nicht vergleichbar, so dermaßen anders und lange nicht so kurzweilig zu lesen.
Aber das neue Buch hat mich sehr beeindruckt.

Wir lernen die namenlose Ich-Erzähler kennen, die nach langer Zeit wieder mit dem Laufen beginnt.
Alle Laufanfänger werden sich sofort wiedererkennen: "Wie bitte? Natürlich macht es keinen Spaß, es ist wahnsinnig anstrengend, das fängt schon beim Aufraffen an, und dann muss man immer weiterlaufen, obwohl man längst nicht mehr kann, und kurz vorm Herzinfarkt ist doch erst eine halbe Stunde rum, das macht doch keinen Spaß!"
Wie wahr!

Nach und nach erfährt man, warum die Ich-Erzählerin läuft. Etwas Furchtbares ist passiert und sie will einfach nur davon Weglaufen.
Lange Zeit gibt es nichts außer den Verlust - und man bekommt hautnah mit, wie wichtig gute Freunde, Kollegen, ein Job der Freude macht und Familie sind. Und Zeit. Und Geduld.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen, obwohl es mit nur 224 Seiten relativ dünn ist. Denn es ist komplett als innerer Monolog verfasst und die Sätze sind oft atemlos, während des Laufens ausgestoßen. Zumal der Inhalt auch keine leichte Kost ist.
Aber es lohnt sich, ich konnte mich so in die Erzählerin einfühlen und trotz aller Schwere blitzte auch immer ihr Humor durch ("Vielleicht gibt es ja ein paar tolle Bachblüten oder Einhornessenzen").

Ein starkes Buch, das ich sicherlich nach einiger Zeit noch einmal lesen werden.

Bewertung vom 01.09.2019
Malve will keine Elfe sein
Abidi, Heike

Malve will keine Elfe sein


ausgezeichnet

Elfen singen und tanzen den ganzen Tag und flattern als Schmetterling herum? Nur ein übles Klischee?
Nein, es ist wirklich (fast) so! Sehr zum Leidwesen von Malve, sie hat darauf so überhaupt gar keine Lust. Sie möchte viel lieber in den Ferien ein Menschenkind kennenlernen.

Ihre Familie ist hingegen eine echte Elfen-Überflieger-Familie (alle waren Superduperabsolventen des Elfeninternats und haben sämtliche Preise gewonnen) und Malve kann sich nicht einmal die richtige Farbreihenfolge des Regenbogens merken. Sie wird von allen geneckt, weil sie so anders ist und ihre Eltern machen sich sogar etwas Sorgen um sie.

Aber dann...dann beginnt ein echtes Sommerabenteuer!

Wir mögen das Buch sehr, Malve ist so putzig und meint es immer nur gut, aber ihr wisst ja, gut gemeint...
Besonders gut hat uns der Perspektivenwechsel gefallen, man sieht das Menschenleben mal aus einer anderen Sicht und das ist lustig und manchmal rätselt man ganz schön, was Malve denn nun meint.

Die Thema Freundschaft und Anders-sein sind gut ausgearbeitet, aber nicht pädagogisch-belehrend-langweilig, sondern herzerfrischend.

Das Buch kann man gut als Kind alleine lesen, es wird ab 8 Jahren empfohlen, das passt auch aus unserer Sicht gut. Man kann es aber auch wunderbar vorlesen, da können die Kinder dann auch jünger sein.

Und nicht zuletzt ist die Optik auch noch gelungen, die schwarz-weiß Illustrationen passen sehr gut zur Handlung und haben sowohl Mutter als auch Kind gut gefallen.

Bewertung vom 01.09.2019
Drei
Mishani, Dror

Drei


sehr gut

Dieses Buch ist schwierig zu rezensieren, da es davon lebt, dass man nicht ahnt, was kommen mag. Man sollte also so gut wie nichts zum Buch wissen, der Klappentext muss genügen.

Ich empfehle auch dringend, vorab keine Rezensionen zum Buch zu lesen, ich habe schon welche gelesen, bei denen man das Buch danach dann definitiv nicht mehr mit Genuss lesen kann...

Hier also nun der Versuch, spoilerfrei ein paar Worte zum Buch zu verlieren.
Es startet sehr gemächlich, bei Seite 100 dachte ich mir noch, dass ich da ja sehr gespannt bin, ob mich der Sensationsbeststeller aus Israel tatsächlich um den Schlaf bringen wird, denn bis dato ist nicht wirklich etwas passiert.

Allerdings war auch das Hinführen keineswegs langweilig, bitte nicht falsch interpretieren, nur eben null schlafraubend. Ich habe auch diesen Part interessant gefunden.

Dann aber hat das Buch an Fahrt aufgenommen - und oha! Es hat überraschende Wendungen und war wirklich spannend. Den stetig steigenden Spannungsbogen fand ich hier sehr gut ausgearbeitet und im Rückblick hat auch der langsame Einstieg dem Buch gut getan.

Auch der Schauplatz - Israel - war für mich sehr interessant, kleine Einblicke auch in Land und Leute fand ich sehr schön.

Was eigenartig war: manche Charaktere waren sehr einfühlsam und detailliert beschrieben, ich konnte mich völlig in sie hineinversetzen, manch andere dagegen blieben blass und ich konnte nichts über ihre Beweggründe erfahren. Deutlicher kann ich es leider nicht formulieren, um der Handlung nichts vorweg zu nehmen.

Sensationsbestseller und Hype wie auf dem Klappentext vermerkt finde ich zwar etwas zu starke Worte, aber mir hat das Buch auch sehr gut gefallen.

Bewertung vom 30.08.2019
Tagebuch eines Buchhändlers
Bythell, Shaun

Tagebuch eines Buchhändlers


weniger gut

Ein zauberhaftes Cover, das sich auf der Innenseite fortsetzt - für alle Buchliebhaber*innen einfach ein Traum - als ich es sah, war mir sofort klar, dieses Buch muss ich einfach haben.

Bythell führt nicht nur ein Antiquariat in Schottland, sondern auch ein ganzes Jahr Tagebuch. Das klang interessant, zumal er auch sehr kauzig und damit für uns Lesende umso interessanter ist.

Allerdings habe ich mich bereits nach 40 Seiten fürchterlich gelangweilt. Es passiert einfach nichts - Bythell sichtet Bücher, führt Statistik über Online-Bestellungen und gefundene Bücher und führt mehr oder weniger absurde Gespräche mit potentiellen Kunden, die nur selten etwas kaufen. Und das gefühlt für mich in Endlosschleife.

Die Charaktere sind allerdings wirklich schön schräg, sowohl seine Angestellten als auch seine Kunden und den trockenen Humor mochte ich ("Die neuesten Nachrichten aus der Gegend heute: Die Destillerie Bladnoch ist nicht mehr flüssig und musste Konkurs anmelden").

Der Einblick in den so gar nicht romantischen Berufsalltag fand ich auch sehr aufschlussreich - die Dominanz des großen Bücher-Internetriesen und was das für die kleinen Buchläden bedeutet.

Aber das alleine hat nicht genügt, mich für das Buch zu begeistern. Schade.