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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2020
Königsberg. Glänzende Zeiten / Königsberg-Saga Bd.1
Elias, Nora

Königsberg. Glänzende Zeiten / Königsberg-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ostpreußen im Jahr 1880: Adela Lemberg und Carl von Reichenbach verlieben sich spontan ineinander. Doch Adelas Vater hat andere Pläne. Er verheiratet seine Tochter mit dem Adligen Leonhard von Schletter. Carl und Leonhard sind sehr eng befreundet, aber durch die Heirat geht die Freundschaft in die Brüche. Carl will sich rächen und zieht dabei auch Leonhards Schwestern in seine Rachepläne hinein. Bald hegen beide Familien nur noch Feindschaft gegeneinander. Sogar die nächste Generation wird davon beeinflusst und geht so einer ungewissen Zukunft entgegen.

"Königsberg - Goldene Zeiten" von Nora Elias ist ein großartiges Buch. Es bildet den Beginn einer Familiensaga und man reist wahrhaft in die glänzenden Zeiten Ostpreußens. Man erlebt die unterschiedlichsten Menschen in einer Umgebung, die heute fremd erscheint. Die Verheiratung der Töchter um in der Gesellschaft aufzusteigen oder den Ruin abzuwenden ist gewöhnungsbedürftig. Trotzdem muß man die Menschen bewundern, wie sie ihre Aufgaben im Leben ohne Probleme annehmen. Die Autorin bringt dem Leser durch einen tollen Schreibstil die ganze damalige Lebensweise verständlich nahe. Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen - man kann schon sagen inhaliert. Die Geschichte läßt den Leser von Anfang bis Ende nicht mehr los und macht neugierig auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 26.05.2020
Dann bleiben wir eben zu Hause! / Online-Omi Bd.13
Bergmann, Renate

Dann bleiben wir eben zu Hause! / Online-Omi Bd.13


ausgezeichnet

Auch Renate Bergmann muß sich beugen und in der Corona-Zeit zu Hause bleiben. Aber die Online-Omi nimmt es locker und läßt die Welt an ihrem Leben mit dem Buch "Dann bleiben wir eben zu Hause" teilhaben. Sie nimmt den Leser mit auf ihren Weg durch die Krise - ohne dabei zu verzagen. Renate Bergmann hat schließlich schon viel über- und erlebt, da schafft sie das auch noch.

Dieses kleine Büchlein ist so viel mehr als "nur" ein Buch. Es bringt Humor in den Alltag und zeigt, daß man auch in schwierigen Situationen gelassen bleiben sollte. Wenn man es wie Renate Bergmann macht, geht alles direkt viel leichter. Mit Krisen hat Renate ja so ihre Erfahrungen. Sie hat den Krieg und vier Ehemänner überstanden - da schafft sie auch diese Krise. Auf unbeschwerte Art berichtet sie hier von den Schwierigkeiten ihres Neffen und seiner Familie mit Home-Office und den Kindern zu Hause, den Schwierigkeiten bestimmte Artikel kaufen zu können und natürlich von ihren Freunden Ilse und Kurt sowie Gertrud, mit denen sie ja nur noch fernsehtelefonieren kann. Natürlich geht das nicht reibungslos. Bei all diesen humorvollen Szenen vergißt Renate aber nicht, den Leser mit guten Tips zu versorgen. Sie berät, was genau in die Vorratskammer gehört und stellt Rezepte vor, die ganz einfach und mit wenigen, im Haushalt vorhandenen Zutaten zubereitet werden können. Was mir wieder sehr gut gefallen hat ist ihr Schreibstil. Sie schreibt, wie man spricht und hat für manche Dinge ihren eigenen Namen, der eigentlich logisch ist - manchmal muß man nur auf den Begriff kommen.

Dieses kleine Buch bereitet sehr viel Spaß und läßt den Leser mit der Lehre zurück, daß man zusammen alles meistern kann. Schließlich helfen ihr jetzt sogar die Nachbarinnen...

Bewertung vom 21.05.2020
Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem Commissario Antonio Morello in Sizilien korrupte Politiker verhaftet hat, steht er auf der Todesliste der Mafia. Zu seinem Schutz wird er nach Venedig versetzt. Als der Anführer einer Bürgerinitiative gegen Kreuzfahrtschiffe ermordet wird, muß Morello seinen ersten Fall lösen. Er gerät in die Welt von Politik und Verbrechen.

"Der freie Hund" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo. Von diesem Projekt bin ich positiv überrascht. Der Krimi ist spannend, er beginnt zwar etwas gemächlich, steigert sich jedoch zu einem Fall, der mich nicht mehr losgelassen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht zu lesen und mit etwas Augenzwinkern. Man merkt nicht, daß hier zwei Autoren am Werk waren. Beeindruckend ist die Thematik. Massentourismus und die Verunreinigung der Umwelt durch Kreuzfahrtschiffe werden hier durchleuchtet. Man erfährt am Beispiel von Venedig, welche Folgen dies alles hat. Auch der Lokalkolorit kommt nicht zu kurz - Venedig wird hier sehr schön dargestellt und man bekommt ein klares Bild dieser Stadt. Commissario Morello war mir direkt sympathisch. Ja - es kam bei mir sogar Mitleid auf. Versetzt in eine Stadt, die er haßt, muß er nun sein Leben dort verbringen. Seine Entwicklung jedoch ist gut zu verfolgen. Ebenso die Handlung - hier besticht das Buch durch einen logischen und schlüssigen Aufbau.

Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Zunächst war ich nur neugierig auf das Thema - dann war ich sehr schnell voller Begeisterung für diesen Krimi!

Bewertung vom 15.05.2020
Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1
Benedikt, Caren

Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1


ausgezeichnet

Das Grand Hotel der Familie von Plesow ist in Binz auf Rügen im Jahr 1924 das erste Haus am Platz. Damit dies auch so bleibt macht Bernadette von Plesow alles. Nachdem ihr Mann starb übernahm sie allein die Leitung. Obwohl ihr Sohn Alexander inzwischen offiziell das Hotel leitet, gibt Bernadette die Zügel nicht aus der Hand. Ihr zweiter Sohn Constantin betreibt mit großem Erfolg in Berlin das Hotel Astor. Sorgen bereitet ihr allerdings ihre Tochter Josephine. Sie will Künstlerin werden, findet aber nicht den richtigen Weg um ihr Talent zur Geltung zu bringen. Das alles tritt in den Hintergrund, als plötzlich mehrere Männer auftauchen, die dem Hotel ihren "Schuz" anbieten. Auch das Zimmermädchen Marie scheint große Sorgen zu haben. Die sonst so fröhliche junge Frau ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Als dann auch noch ein Mann damit droht das Familiengeheimnis der von Plesows zu lüften, kommt es zu katastrophalen Entwicklungen.

Wer, wie ich, bei diesem Buch eine Geschichte um Liebe, Herz und Schmerz erwartet, der wird sich sehr wundern. Dies ist ein Krimi vom Feinsten. Eingepackt in eine Familiengeschichte, natürlich auch mit Herz und Schmerz, erlebt man hier einen spannenden Einblick in die kriminellen Machenschaften in den 1920er Jahren. Die falsche Moral der besseren Gesellschaft wird gnadenlos aufgedeckt. Man spürt den Zwang, mit dem besonders die Frauen leben müssen. Da wundert es nicht, daß einige ausbrechen und anders leben wollen. Leider geht das oft nicht gut aus. Dieses Buch hat mich sehr überrascht. Es ist alles andere als irgendein nettes "Gute-Laune-Buch". Es ist eine hochinteressante Geschichte mit viel Spannung, die den Leser richtig fesselt, also eine absolut gelungene Überraschung!

Bewertung vom 15.05.2020
Ein Sommer auf Sylt
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt


ausgezeichnet

Julia, ihre Mutter und ihre zwei Tanten reisen zusammen nach Sylt. Für Julia bedeutet dies nicht die dringend nötige Erholung - denn die Schwestern sind zerstritten, lassen nichts aus, um sich gegenseitig zu gängeln. Größter Streitpunkt: Das Haus auf Sylt, in dem alle früher unbeschwerte Ferien verbracht haben. In ihrer Unterkunft begegnet Julia Mats, der sich sehr um Julia bemüht. Doch damit werden Julias Probleme noch größer...

Lena Wolf entführt den Leser mit ihrem wunderschönen Buch "Ein Sommer auf Sylt" in eine Welt, die gute Laune verbreitet. Hier kann man die Seele baumeln lassen und sich wohlfühlen. Man wird hier hervorragend unterhalten und bekommt richtig Lust, diese schöne Insel zu besuchen. Die Autorin beschreibt alles so bildhaft, daß man förmlich den Sand zwischen den Füßen spürt. Man sieht die Schauplätze vor sich und hat eine klare Vorstellung davon. Ebenso gut beschrieben sind die Charaktere. Gerade Julia ist absolut sympathisch und wirkt wie jemand, auf den man im wahren Leben treffen könnte. Aber auch Mats hat bei mir alle Sympathiepunkte gewonnen. Die drei unterschiedlichen Schwestern sorgen mit ihrer Art für die gewisse Portion Humor, die das Geschehen abrundet. Natürlich kann man das Ende vorhersehen, aber das hat mich in keiner Weise gestört. Im Gegenteil. Diese Tatsache wirkt auf mich immer entspannend. Bei diesem Buch fällt die liebevolle Gestaltung auf. Das Cover wirkt ansprechend und ist schon etwas besonderes. Die geschwungene Schrift, Leuchtturm und Möwe zeigen, was den Leser erwartet. Das Wellenmuster hebt sich ab und gibt ein tolles Gefühl in der Hand. Auch im Innenteil findet man an jedem Kapitelbeginn einen Leuchtturm. Dies sind Dinge, die ein Buch für mich gestalterisch aus der Menge herausleuchten lassen!

Bewertung vom 12.05.2020
Dorf ist Mord
Mellina, Dori

Dorf ist Mord


sehr gut

Stella, gebürtige Italienerin, fühlt sich in Deutschland wohl. Ihr Job als Krankenschwester wird dort mehr anerkannt und auch die Bezahlung ist besser. Um das Heimweh zu besiegen, kauft sie sich ein Ferienhaus in Pelati. Die Renovierung ist aufwendig, doch Stella stört das nicht. Sie fühlt sich wohl in Pelati und hat schon gute Freunde gefunden. Auch Martha gehört dazu. Doch ausgerechnet am "Tag der Hexe", an dem laut einer Sage Schwimmer im See an den Beinen gepackt, in die Tiefe gezogen werden und nie mehr gesehen werden, verschwindet Martha beim Baden im See spurlos. Stella will wissen, wo ihre Freundin geblieben ist und forscht zusammen mit dem Dorfpolizisten Michele nach. Dabei stoßen sie auf ein Geheimnis....

"Dorf ist Mord " von Dori Mellina ist ein sehr ruhiger Krimi. Wer hier blutige Leichen oder Hochspannung sucht, ist falsch. Der Krimi kommt auf angenehm bedächtige Art daher und besticht durch das italienische Flair. Man kann herzhaft über die Bewohner lachen, die immer jemanden kennen, der das Problem lösen kann. Einen Bauarbeiter hat wohl jeder in der Familie. Oder auch das stets gleiche Frühstück im Bistro für Stella - das ist Dorfleben. Die Charaktere sind liebenswert. Gefallen hat mir Michele, der bei seiner Mutter und Stella samtweich wird. Stella selbst ist sehr zielstrebig. Sie will den Fall lösen und zeigt Michele, was zu tun ist. Was sie aber nicht unsympathisch macht, eher im Gegenteil. Wie gesagt, spannungsgeladen ist die Handlung nicht. Man will zwar wissen, was Martha passiert ist und liest gefesselt weiter, aber man wird nicht von einer Actionszene zur nächsten gejagt. Mir gefällt diese Art sehr gut. Ein kleiner Wermutstropfen: Man verliert ab und zu den Überblick bei Marthas Familie. Da mußte ich manchmal überlegen, welcher Bezug hier bestand.

Wer einen leichten, sommerlichen Krimi sucht ist hier bestens aufgehoben!

Bewertung vom 11.05.2020
Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1
Colgan, Jenny

Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1


sehr gut

Nina verliert ihren Job als Bibliothekarin. Sie verwirklicht sich einen Traum, kauft einen alten Bus, baut diesen zur Buchhandlung um und reist durch ihre neue Heimat, den schottischen Highlands. Doch auch ihr Privatleben nimmt eine neue Wendung....

Jenny Colgan liebt Bücher - in "Wo das Glück zu Hause ist" spielen diese eine sehr große Rolle. Träumt nicht jeder Büchernarr von einem freien Leben mit Büchern? Hier kann man diesen Traum einfach mitträumen. Jenny Colgan hat hier eine Welt erschaffen, in der man sich wohlfühlt. Die Charaktere sind vielseitig, hier hat jeder seinen Platz. Nina ist einfach sympathisch, nimmt ihr Leben neu in die Hand. Zwar erscheint sie oft ein wenig naiv, aber vielleicht macht gerade das sie so liebenswert. Ihre Freundin Surinder dagegen war mir eher suspekt. Sie bevormundet andere Leute, was sie sagt wird gemacht. Sie bildet zu Nina einen Gegenpol. Die schottische Dorfbevölkerung dagegen ist richtig charakteristisch. Rauh, aber herzlich. Die Autorin besitzt eine Gabe, dem Leser Land und Leute näher zu bringen. Man fährt förmlich im.Bus mit. Der Roman ist auf leichte Art geschrieben, liest sich flott. Wobei die Handlung auch eher seicht und vorhersehbar ist. Man weiß sofort, hier werden zum Schluß alle Probleme gelöst und jeder wird glücklich. Das dann aber zum Ende hin in rasendem Tempo. Manches ging mir hier zu schnell und vor allem zu glatt, aber das gehört zu diesem Genre dazu. Darauf muß man vorbereitet sein. Insgesamt ist dieses Buch die perfekte Lektüre für den Sommer, man kann dabei wunderbar entspannen.

Bewertung vom 07.05.2020
Tödliches Fehnland. Ostfrieslandkrimi
Nansen, Elke

Tödliches Fehnland. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Während einer Klassenfahrt nach Emden verschwindet Charlotte spurlos. Auf der Suche nach ihr stößt Kommissarin Rike Waatstedt auf eine Spur, die in ein Moor bei Rhauderfehn führt. Dort werden die Leichen mehrerer junger Frauen gefunden. Nun ist Eile geboten, denn es gilt weitere Morde zu verhindern.

"Tödliches Fehnland" von Elke Nansen bietet Spannung vor gruseliger Kulisse. Denn Moore verbreiten seit jeher ein Gefühl des Schauderns, die Geschichten um sie erzeugen Gänsehaut. Dies nutzt die Autorin hier gekonnt aus. Sie beschreibt das Moor so, wie man es erwartet und ist dabei so bildhaft, daß man den Nebel förmlich heraufziehen sieht. Man spürt die Gefahr hautnah. Der Gedanke, wie die Leichen dort versinken, läßt den Leser schaudern. Aber auch die restliche Landschaft wird hier bildhaft, und vor allem freundlicher, beschrieben. Ostfriesland beginnt hier vor dem inneren Auge lebendig zu werden. Die Charaktere sind sehr gut gewählt, sie passen zusammen und ergänzen sich. Die Dialoge mancher Beteiligten sind regelrecht humorvoll und lockern das Geschehen gekonnt auf. Hier dürfte niemand fehlen, denn das Team funktioniert. Spannung wird hier durch mehrere falsche Fährten erzeugt. Man ist immer wieder erstaunt, wie man wieder in die Irre geleitet wurde. Und dies hält konstant bis zum Ende!

Mit "Tödliches Fehnland" erhält man einen soliden Ostfrieslandkrimi, dem es an nichts mangelt. Auch wenn dies der 8. Teil der Serie ist, läßt er sich prima auch als Einzelband lesen!

Bewertung vom 04.05.2020
Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3
Garcia Saenz, Eva;Garcia Saenz, Eva

Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Der kleine Ort Vitoria im Baskenland wird erneut von einer Mordserie heimgesucht. Die Morde basieren auf mittelalterlichen Ritualen. Inspector Ayala stellt bei seinen Ermittlungen fest, daß die Morde in dem geheimnisvollen historischen Roman "Die Herren der Zeit" beschrieben sind. Aber auch seine eigene Vergangenheit scheint mit diesem Buch in Verbindung zu stehen. Ayala und seine Familie befinden sich in großer Gefahr...

Mit "Die Herren der Zeit" hat Eva Garcia Saenz ihre Trilogie rund um Inspector Ayala abgeschlossen. Dieser Abschluß ist gut gelungen und fühlt sich rund an. Es bleiben keine Fragen offen und man kann zufrieden sagen: "Ja, es ist gut hier Schluß zu machen." Das Buch ist, wie seine Vorgänger sehr spannend, die Charaktere haben ihre Entwicklung abgeschlossen. Diese Serie wird nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern zur richtigen Zeit abgeschlossen. Hut ab dafür! Dadurch behält man sie in guter Erinnerung. Erzählt wird die Handlung in zwei Ebenen. Einerseits in der Gegenwart, andererseits im Mittelalter. Beide Zeiten sind sehr spannend und verflechten sich zu einer gelungenen Einheit. Bei den Teilen des Mittelalters merkt man deutlich, daß die Autorin hier genau recherchiert hat. Diese Szenen sind wirklich detailliert und bildhaft beschrieben. Was nicht heißen soll, daß dies in der Gegenwart nicht wäre - auch hier kann man sich alles sehr genau vorstellen! Dies ist der Abschluß der Serie und ich empfehle dringend, diese in Reihenfolge zu lesen. Zu viel Lesespaß würde sonst verloren gehen!

Bewertung vom 29.04.2020
Tage der Hoffnung / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.3
Riebe, Brigitte

Tage der Hoffnung / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.3


ausgezeichnet

Florentine, die jüngste der Thalheim-Schwestern kehrt nach einem langen Frankreich-Aufenthalt nach Berlin zurück. Ihr Vater und ihre älteste Schwester Rike würden sie gerne im Kaufhaus mit einbinden, aber Florentine will davon nichts hören. Sie will nur eines: Zeichnen und malen. Sie erkämpft sich einen Studienplatz an der Kunstakademie. Leider macht der dortige Professor Rufus Lindberg ihr das Leben nicht leicht. Florentine will sich aber dadurch nicht entmutigen lassen. Die politische Situation in Berlin macht es den Menschen nicht gerade leicht mit Zuversicht in die Zukunft zu sehen. Auch die Familie Thalheim wird von den Turbulenzen nicht verschont. Sie müssen befürchten, daß einige ihrer Lieben für immer von ihnen getrennt werden.

Dieses Buch ist eine große Liebeserklärung an Berlin und an seine Menschen. Selbst wenn der Leser nicht so einen Draht zu Berlin hat, wird er hier doch von der Geschichte dieser Stadt gefangen. Man bekommt Hochachtung vor dem Durchhaltevermögen der Berliner in diesen Jahren. Alles, was wir durch das Zeitgeschehen wissen, wird in diesem Roman durch die Personen hautnah dargestellt. So bekommt man beim Lesen ein viel besseres Gefühl für die Ängste der Menschen. Ganz besonders interessant ist auch die Erwähnung der vielen Prominenten dieser Zeit. Man erfährt viel privates über Schauspieler und Sänger, deren Namen man zwar noch kennt, aber kein richtiges Bild mehr von ihnen hat.

Der dritte Teil der Ku'damm-Schwestern ist ein tolles Buch und ein Bild der späten 1950er bis zu den frühen 1960er Jahren. Ich empfehle aber, die ersten beiden Bände zuerst zu lesen, damit die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander klarer werden. Dann steht der Spannung und dem Lesevergnügen nichts mehr im Wege.