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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 915 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2022
Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2
Safier, David

Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2


gut

Schwächer als der erste Band;
Der zweite Fall von Miss Merkel war unterhaltsam, ich bereue nicht, dass ich das Buch gelesen habe, aber er ist deutlich schwächer als das erste Buch. Der Kriminalfall ist etwas wirr und ich habe einige Zeit gebraucht, um in das Buch rein zu finden. Mir fehlt die Leichtigkeit und der tiefsinnige Humor des ersten Bandes. Auch dass Miss Merkel ohne ihren Puffel ermittelt, hat mich etwas enttäuscht. Ihre Vernarrtheit in Aramis ist so unglaubwürdig, das war mir dann zu viel und ich konnte mir auch im Geiste die Ermittlungen nicht so gut vorstellen. Beim ersten Band waren mir ganz von alleine Bilder im Kopf entstanden, die einfach nur lustig waren. Trotzdem gibt es die ein oder andere Spitze über den Politikbetrieb verpackt als Angelas „Erinnerungen“, so dass ich ab und an schmunzeln musste. Der Schreibstil an sich ist geübt und lässt sich flüssig lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


ausgezeichnet

Packender Psychothriller;
Die Geschichte um die verschwundenen Mädchen wird ausschließlich aus der Sicht Chloes geschildert, Tochter eines verurteilten Serienmörders und Pychologin. 20 Jahre nach der Tat scheinen sich die Taten zu wiederholen und sie steckt unfreiwillig mitten drin. Der Fokus dieses Buches liegt auf der psychologischen Seite, es ist kein klassischer Krimi oder actionreicher Ermittlungsfall. Für mich hat diese leise, sich langsam entwickelnde Geschichte aber einen besonderen Reiz und große Spannung gehabt. Der Schreibstil ist einwandfrei und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Dadurch, dass alles aus Chloes Sicht erzählt wird, stellt man sich als Leser öfters mal die Frage, ob man ihren Wahrnehmungen trauen kann. Man rechnet immer mit dem Unerwarteten und am Ende gibt es dann die ein oder andere unerwartete Wendung, die glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben wird. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Kaum zu glauben, dass es ein Erstlingswerk ist.

Bewertung vom 18.08.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Mehr Roman als Krimi;
Das Thema dieses Buches ist mit der Raubkunst ansprechend und wissenswert und wird durch einen ausgefeilten, sich über Jahrzehnte hinziehenden Plot dargestellt. Für mich hat das Buch Höhen und Tiefen und ist mehr ein spannender Roman als ein Krimi. Der Schreibstil zeichnet sich durch eine gehobene Sprache mit vielen Fremdwörtern aus, ebenso wie langen, verschachtelten Sätzen, was am Anfang auf mich etwas hölzern wirkte. Das Buch fand ich zu Beginn inhaltlich sehr interessant, doch dann lässt es leider deutlich nach. Viele Perspektivwechsel und wechselnde Erzählzeiten lassen den roten Faden vermissen. Dieser ging für mich in der Mitte verloren, was das Lesen etwas zäh machte. Es waren zu viele Nebenschauplätze und die Mischung aus Wesentlichem und notwenigen Ergänzungen war ungünstig. Auch haben mich die effekthaschenden Locations ein bisschen genervt. Im letzten Drittel werden dann die verschiedenen Fäden geschickt zusammengeführt und der Fall wird gelöst; dies ist der beste Teil. Meine Bewertung bewegt sich zwischen 3 und 4 Sternen und es sind am Ende 4 geworden, da der ausgeklügelte Fall logisch einwandfrei ist.

Bewertung vom 18.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


ausgezeichnet

Realistisch und bewegend;
Die Autorin beschreibt einige Jahre ihrer Kindheit in den 1980er Jahren und es gelingt ihr sehr gut, den damaligen Zeitgeist und die dörfliche Enge und gleichzeitige Freiheit zu beschreiben. Ihre Erinnerungen decken sich mit meinen und so konnte ich mich sehr gut in das Buch einfühlen. Die toxische Beziehung der Eltern, die echte und gefühlte Abhängigkeit der Mutter wird treffend beschrieben und Daniela Dröscher findet die passenden Worte für etwas, das man nur schwer beschreiben kann. Ich mußte oft nicken oder hätte der Mutter am liebsten Aufmunterungen zugerufen, da alles sehr glaubhaft und realistisch erzählt wird. Die Konfektionsgröße der Mutter wird nie explizit erwähnt, aber ihr Kampf mit Diäten und um ihre Gesundheit wird beschrieben. Das Problem mit dem Vater wird durch das Gewichtsthema verdeckt und man wünscht seiner gutmütigen und großzügigen Frau genug Kraft, um sich endlich zu lösen. Das Buch zeigt aber auch, wie das Aussehen von Frauen auch schon vor dem Internet ein Thema war, das Betroffene sehr belastet und viel Unterechtigkeit hervorbringt. Vielen Dank für den Mut, diese Geschichte in einem Buch zu erzählen!

Bewertung vom 18.08.2022
Doppelleben
Sulzer, Alain Claude

Doppelleben


sehr gut

Interessante Biographien des 19. Jahrhunderts;
Für dieses Buch habe ich mich interessiert ohne dass mir klar war, dass es sich bei den Brüdern Goncourt um die Stifter des großen, französischen Literaturpreises „Prix Goncourt“ handelt. Im Buch wird die Lebensgeschichte der beiden Brüder und ihrer Haushälterin Rose geschildert, basierend auf dem von den Brüdern Goncourt geführten gemeinsamen Tagebuch. Die Details wurden gut recherchiert und werden interessant und unterhaltsam dargestellt. Man fühlt sich zurückversetzt in die damalige Zeit. Der Titel ist im doppelten Sinn sehr passend, die Brüder gibt es nur zusammen und das Leben von Rose findet in einer Parallelwelt statt. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Brüdern und Rose hin und her und macht verschiedene Zeitsprünge, wodurch das Ganze abwechslungsreicher wird. Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand es sehr interessant.

Bewertung vom 16.08.2022
Mord in der Uckermark / Miss Merkel Bd.1
Safier, David

Mord in der Uckermark / Miss Merkel Bd.1


ausgezeichnet

Angenehm überrascht;
Obwohl das Buch schon lange erfolgreich ist, hatte ich mich bisher ums Lesen gedrückt, weil ich mir nicht so recht vorstellen konnte, wie „Miss Merkel“ ermittelt. Nach dem Lesen bin ich total begeistert, das Ganze ist top gemacht. Es gibt viel unterschwelligen und expliziten Humor mit kleinen, politischen und wissenschaftlichen Anspielungen. Ich empfand es als eine Mischung aus den alten Filmen mit „Miss Marple & Mr. Stringer“ und der „Big Bang Theory“, da die wissenschaftliche Seite auch als etwas nerdig dargestellt wurde. Die sympathischen Hauptfiguren ermitteln so vor sich hin, die Story ist logisch und glaubhaft, der Fall ist bis zum Schluß spannend und wird am Ende gelöst. Klischees werden angedeutet, aber nicht überzogen. Für mich ein wirklich lesenswertes, hoch unterhaltsames Buch – nicht nur für Krimifans!

Bewertung vom 16.08.2022
Dornröschen auf Droge (eBook, ePUB)
Thiel, Sebastian

Dornröschen auf Droge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mitreißende Rachegeschichte;
Die Erzählung wird aus der Sicht von Jennifer, genannt Jenny, geschildert und findet in verschiedenen Zeitebenen statt. Die verlogene Kleinstadtidylle wird hervorragend beschrieben und es macht Spaß, Jenny dabei zu begleiten, wie sie ihre Rachepläne entwickelt und umsetzt. Parallel dazu erfährt man nach und nach Details zur grausamen Vorgeschichte, die ursächlich für ihre Rache ist. Der Schreibstil gefällt mir gut, vor allem die Darstellung in verschiedenen, zeitlichen Ebenen mit den jeweils passenden Rückblenden hält die Spannung immer hoch. Die Mischung aus Action und Beschreibungen der Abhängigkeiten und des Ortes war einfach perfekt. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es so spannend war und wirklich gut gemacht ist. Ich kann mir kaum vorstellen, wie man es noch besser hätte machen können. Top Unterhaltung!

Bewertung vom 16.08.2022
Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11


sehr gut

Stimmiger, bretonischer Fall;
Einige der ersten Bücher mit Kommissar Dupin habe ich vor einiger Zeit gelesen und dann irgendwie den Anschluß verloren. Ich konnte diesen 11. Fall problemlos lesen; ohne dass mir Vorwissen, Personen, etc. gefehlt hätten. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Fall großen Bezug zu den lokalen Gegebenheiten und dem bretonischen Setting hat. Die Beschreibungen der Landschaft, Natur, Geschichte, usw. waren mir allerdings an einigen Stellen etwas zu viel. Der Fall entwickelt sich schlüssig und die Lösung ist außergewöhnlich. Die Anzahl der Verdächtigten war von Anfang an beschränkt, so dass klassische Recherchearbeit und Befragungen die Ermittlungen bestimmen. Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten. Der geübte Schreibstil liest sich schnell und flüssig, die Kapitellängen sind sehr angenehm. Insgesamt eine schöne Unterhaltung mit viel bretonischem Charme.

Bewertung vom 16.08.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


sehr gut

Gründlich recherchiert;
Das Cover und der Titel hatten mich sofort angesprochen. Die Geschichte wird aus der Perspektive Theodor Jungs erzählt, der mit seiner angeheirateten Familie eine Geschäftsreise unternimmt. Durch viele Beschreibungen und gut recherchierte, kleine Details wird die Zeit um 1929 heraufbeschworen und man fühlt sich mittendrin. Zu Beginn werden die Personen vorgestellt, die Reise beginnt und die Spannung baut sich mit dem Verschwinden Theodors Frau Dora langsam auf. Mit einem Schiff als abgeschlossenem Raum ist das Setting sehr gut gewählt. Die Reise und Reiseziele werden sehr ausführlich beschrieben. Das ist hilfreich, um sich ein Bild zu machen und gut in das Umfeld reinzufinden, war mir persönlich aber streckenweise zu langatmig und hat zu sehr an einen Reiseführer erinnert. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, aber der „Fall“ entwickelt sich etwas mühsam und dadurch leidet leider die Spannung. Insgesamt unterhaltsam, aber etwas hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, die zugegebenermaßen durch Cover, Titel und Kurzbeschreibung sehr hoch waren.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2022
Acht perfekte Morde
Swanson, Peter

Acht perfekte Morde


sehr gut

Solide Unterhaltung;
Malcom, genannt Mal, wird vom FBI kontaktiert, weil möglicherweise ein Serienmörder seine Bücherliste der „Acht perfekten Morde“ nachspielt und Leute tötet. Da es vermeintlich perfekte Morde sind, ist es teilweise schwer, überhaupt festzustellen, ob die Todesfälle verdächtig sind oder natürliche Ursachen haben. Der Witwer Mal wird sehr sympathisch dargestellt, er lebt relativ zurückgezogen und arbeitet in seinem Buchladen. Die Geschichte wird aus der Sicht Mals geschildert und seine Gedanken zu den verschiedenen Büchern nehmen einen großen Teil ein. Dadurch lernt man einige Krimiklassiker kennen, die man vielleicht noch gar nicht kennt. Das hat mir gut gefallen. Ab und zu gibt es Rückblenden zu früheren Stationen in Mals Leben. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen, ist aber nicht besonders spannend. Am Ende wird alles aufgelöst, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht doch irgendwas nicht verstanden habe – eine mögliche Referenz zum Geschehen in einem der erwähnten Klassiker zum Beispiel. Das Buch bietet solide Unterhaltung und hat durch die Verweise auf alte Klassiker einen charmant-nostalgischen Unterton.