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Benutzername: 
Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1117 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2021
Geteilte Träume
Mothes, Ulla

Geteilte Träume


ausgezeichnet

Als die junge Ingke erfährt das sie adoptiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie ist ein "geraubtes" Kind das heißt ihre Mutter wurde bei der Republikflucht gefasst und das Baby wurde zur Adoption frei gegeben. Mit Hilfe der ganzen Familie versucht sie ihre leibliche Mutter zu finden. Dadurch erfährt sie einiges über das Leben in der damaligen DDR die in ihrem fünfzehnten Lebensjahr zu Ende ging.
Ich habe in letzter Zeit mehrere Bücher mit dem Thema Leben in der DDR gelesen, mal mehr mal weniger wurde auf die Repressalien eingegangen. Hier gefällt mir das Wenige sehr gut. Mit ganz wenigen Bemerkungen und vagen Beschreibungen schafft Frau Mothes eine Atmosphäre der Beklemmung und Angst entstehen zu lassen. Dieses eher diffuse Gefühl war für mich ungeheuer nachhaltig. Es ist sehr intensiv gewesen. Bei den deutlicheren Beschreibungen hat sich bei mir großes Mitgefühl eingestellt und Dankbarkeit das ich das nicht erleben musste. Aber damit war die Empfindung zu Ende, bei diesem Buch halt es immer noch nach.
Auch was Familie ausmacht wird auf unnachahmliche Art und Weise beschrieben. Nicht nur das alle für einen und einer für alle da sind, sondern auch was der/die Einzelne dafür auf sich nimmt damit die Familie auch so bleiben kann wie gewohnt.
Der Schreibstil hat mich in das Buch hinein gezogen, anders kann ich es nicht beschreiben. Als ob ich auch an diesen Treffen teilgenommen habe, meine Flucht geplant oder überlegt habe, wie kann ich mehr erreichen ohne das mir der Staat in die Quere kommt. Ich habe mich in Gedanken über Westpäckchen gefreut und um Freunde gebangt die eine Flucht versucht haben.
Dieses Buch ist ein Highlight nicht nur wegen dem Thema sondern der Stil und die Menschen sind unvergleichlich.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2021
Aus der Mitte des Sees
Heger, Moritz

Aus der Mitte des Sees


gut

Ein Mönch lebt in einem Kloster in dem er der Jüngste ist. Ein Mitbruder gleichen Alters hat es gerade verlassen. Er geht jeden Tag an den See um zu schwimmen und seine Gedanken zu sortieren und mit sich selbst ins Reine zu kommen.
Es sind keine alltäglichen Gedanken, viel Raum nimmt im Anfang das Thema um seinen ehemaligen Mitbruder ein. Warum ist er gegangen, wie ist sein neues Leben und es schwingt unausgesprochen die Frage mit: Beneide ich ihn.
Wichtig sind die Gedanken zu seinem Leben. Ist das richtig was und wie ich handle. Eine Frau nimmt Einfluss auf ihn. Wie geht er damit um.
Ich hatte den Eindruck der Autor, der in einem abschließenden Interview sagt das er jedes Jahr eine Auszeit in einem Kloster nimmt, fordert uns auf uns mit dem Thema Zölibat und Kirche heute im allgemeinen aus einander zu setzen.
Alle Gedanken zur Natur oder zu den Menschen sind keine mönchischen Gedanken sondern jeder Philosoph hat sich damit befasst.
Wir als Leser tun das auch, ohne darüber im Besonderen nachzudenken.
Vielleicht sollten wir uns dafür die Zeit nehmen.
Das Buch fordert einen ganz, entweder lese ich, versuche zu verstehen was gemeint ist, oder ich lasse es.
Im Anschluss entsteht der Eindruck ich habe die Hälfte verstanden und muss es noch einmal lesen.
Es war in meinen Augen schwere Kost. Eher häppchenweise zu genießen auf keinen Fall alles auf einmal.
Es wäre gut gewesen wenn der Autor einen direkteren Weg für sein Anliegen gefunden hätte. Aber vielleicht habe ich es im ersten Lesen nur nicht richtig verstanden.

Bewertung vom 22.03.2021
Bernsteinsommer
Barns, Anne

Bernsteinsommer


sehr gut

Christina steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Ihre Ehe wird geschieden, ihr Vater ist wegen Demenz in einem Pflegeheim, ihr Café ist geschlossen wegen Wasserrohrbuch, ein bisschen viel auf einmal.
Aber ihre Freundinnen und ihre Familie stehen zu ihr, außerdem lernt sie viele neue Menschen und eine neue Liebe kennen.
Die Autorin hat diesen Mix aus verschiedenen schwierigen Themen sehr gut gemacht, nicht zu viel sondern gerade so wie man es wildfremden Menschen erzählen würde. Auch wenn es viel Familie war,
Die Figuren sind Menschen die ich gern kennen lernen würde. Uns würde die Liebe zu Kuchen und selbstgemachte Deko, sowie die Begeisterung für Rügen verbinden.
Nett ist auch das man in allen Büchern alte Bekannte wieder trifft, nicht so das Vorkenntnisse erforderlich sind, sondern wenn man schon mal ein Buch von Anne Barns gelesen hat, kommt der Gedanke, Ah ja dich habe ich schon kennengelernt.
Eine schöne Geschichte zum Entspannen.

Bewertung vom 19.03.2021
Die Bücherfrauen
Tilghman, Romalyn

Die Bücherfrauen


weniger gut

Ich liebe Bücher über Bücher. Daher hatte dieses Buch aufgrund seines Titels und des Klappentexts einen Stein bei mir im Brett. Ein weiteres Schmuckstück für mein Regal, das ist es wegen seines Äußerem aber nicht wegen des Inhalts. Der ist eher eine Katastrophe.
Drei unterschiedliche Frauen bauen eine Bibliothek wieder auf. Sie sind aus unterschiedlichen Gründen in einer Kleinstadt in Kansas nachdem ein Hurrikan die Stadt zerstört hat.
Jede Frau erzählt aus der Ich Perspektive aber alle mit der gleichen Stimme. Wenn man das Buch hören würde. könnte man keinen Unterschied erkennen.
Dabei haben sie soviel unterschiedliches zu sagen. Die Künstlerin auf der Flucht, die Doktorandin die endlich ihre Arbeit über den Gründer der Bibliotheken beenden will und die Ortskundige die in dem Unglück alles verloren hat.
Von jetzt auf gleich werden diese verschiedenen Frauen Freundinnen mit einem gemeinsamen großen Projekt.
Sie finden teilweise genauso schnell ihre große Liebe.
Das Ganze wird sehr sprunghaft erzählt, unterbrochen durch wirklich gute Einsätze über die Geschichte der Bibliotheken oder das Quilten.
Der Schreibstil war gleichförmig und zäh wie Schuhleder.
Leider kein Highlight und weil ich soviel erwartet hatte, eine schwere Enttäuschung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2021
Der Earl mit den eisblauen Augen / Rokesby Bd.1
Quinn, Julia

Der Earl mit den eisblauen Augen / Rokesby Bd.1


gut

Derbyshire, 1779. In den britischen Kolonien wurde Cecilias Bruder im Kampf verletzt. Mutig tritt sie die Schiffspassage nach Nordamerika an. Doch in Manhattan angekommen, entdeckt Cecilia, dass eine Verwechslung vorliegt. ...
Es ist nicht ihr Bruder sondern sein Freund Edward der dort im Hospital liegt. Durch Briefe kennt sie ihn und hat sich in ihn verliebt. Um ihn pflegen zu können gibt sie sich als seine Frau aus.
Tolles Thema. als ich von diesem Buch gehört habe, sprang sofort mein Kopfkino an und ich hatte große Erwartungen. Die sich leider nicht alle erfüllt haben.
Es ist eine riesengroße Lüge und wenn die Wahrheit rauskommt, stecken alle beide in großen Schwierigkeiten.
Dieses Situation ist voller humorvoller Sprengstoff, das hat die Autorin oder Übersetzerin nicht ausgenutzt. Es fehlte einfach das Salz an der Suppe.
Die Protagonistin erging sich in ihren Schuldgefühlen und er wusste einfach nicht was los war. Das zog sich dann von Seite zu Seite. Alle paar Seiten gab es dann wieder ein Ereignis aber auch hier hätte mehr passieren können.
Wenn die Geschichte nicht so gestreckt gewesen wäre, dann hätte sie mir gefallen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2021
Wolfes of Wall Street - Kennedy (eBook, ePUB)
Layne, Lauren

Wolfes of Wall Street - Kennedy (eBook, ePUB)


gut

Das dritte Paar dieser Serie kommt unter die Haube. ich kenne die vorherigen Bände nicht aber das ist auch nicht wichtig. Die Paare werden erwähnt auch das zustande kommen ihrer Beziehung, es fehlen aber keine Informationen zum Verständnis für dieses Buch.
Kate und Kennedy schleichen umeinander herum wie die Katze um den heißen Brei. Sie spielen Gänseblümchen zupfen und er / sie kommt immer zum falschen Ergebnis. Sie / er liebt mich nicht. Das war unterhaltsam zu lesen. Denn die fetzigen Dialoge und das versteckte Augen verdrehen hatte etwas. Als die Frage auftauchte wird das jetzt etwas, passierte etwas Schreckliches. Das Ganze fing auf einem anderem Level von vorn an.
Mir hat diese unterschiedliche Herangehensweise gefallen. Zum einen war es witzig, zum anderen waren viele unterschiedliche Gefühle im Spiel.
Die Figuren waren alle nett, es gab diesmal keine Zicken oder andere unangenehme Zeitgenossen.
Das einzige Manko ist, das es immer wohlhabende Männer und ihre Assistentinnen oder auf ähnliche Weise zur weniger gutverdienenden Bevölkerung gehörenden Frauen sein müssen.

Bewertung vom 13.03.2021
Die Verlorenen
Halls, Stacey

Die Verlorenen


gut

Bess ist bitterarm, ledig und schwanger. Nach der Geburt gibt sie ihre kleine Tochter in ein Waisenhaus. Dort soll für das Kind gesorgt werden bis Bess in der Lage ist das selber zu tun. Es ist ein gutes Haus und wird aus Spenden der Adeligen im 18. Jahrhundert finanziert. Als sie nach sechs Jahren wieder kommt um ihre kleine Clara zu sich zu nehmen ist das Kind längst abgeholt. Wir begleiten Bess auf der Suche nach ihrem Kind und erfahren dadurch wie es zu der Zeit zwei Welten gibt. Arm und Reich die nichts miteinander zu tun haben. Die einzige Schnittstelle sind die Spenden der Wohlhabenden an diejenigen die das Glück haben sie zu erhalten. Dieses wird an den handelnden Figuren deutlich und in detaillierten Einzelheiten sichtbar. Die Lebensumstände kann man heute nicht mehr nachvollziehen, dennoch ist der Autorin eine Zeitreise gelungen.
Der Teil der von zwei Müttern und ein Kind handelt ist für mich übertrieben und zu sehr vom Zufall geprägt.
Wie das Kind verschwindet, wer es die sechs Jahre betreut und warum, wie die Mutter es wieder findet und wie es zu einem Happy End kommt, passt eher zu einer anderen Art Roman.
Bess als Mutter war authentisch, ihre Familie und Nachbarschaft wirkten aus andern Büchern kopiert, Alexandra als Kontrahentin bleibt unverständlich und ihre Handlungen undurchsichtig, wenn man es nach heutigen Maßstäben betrachtet ist sie krank, aber ihre Umgebung empfindet ihre Handlungen als angemessen und normal. Diese Diskrepanz macht die Geschichte unverständlich und wirft die Frage auf ob hier nicht des Guten zu viel da ist.
Wenn weniger in dieser Frau stecken würde oder mehr einfacher Egoismus hätte mir das Buch besser gefallen.

Bewertung vom 13.03.2021
Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1
Bardugo, Leigh

Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1


sehr gut

Eine aufregende Handelsstadt mit Hafen und düsterem Viertel in dem unterschiedliche Banden ihr Unwesen treiben, eine unheimlicher als die andere. Eine geheimnisvolle Droge, extrem gefährlich für alle Beteiligten. Dazu Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Dies alles ergibt ein düsteres unheimliches Buch das an Spannung nicht zu überbieten ist.
Das ganze erinnert an Amsterdam während der Blütezeit dieser Stadt. Auch damals war der Reichtum in den Händen von wenigen Händlern, die unter anderem auch mit Sklavenhandel reich geworden waren.
Eine Handvoll Bandenmitglieder wollen das ganz große Geld machen. Sie haben den Auftrag einen geheimnisvollen Magier aus einer Festung zu befreien. Alle haben ein schreckliches Schicksal und sind erfüllt von Rachegedanken.
Es sind gebrochene Figuren, die sehr vorsichtig mit Informationen umgehen, ja nicht jemanden an sich heranlassen. Trotzdem entstehen Beziehungen, ganz leicht, kaum spürbar und filigran.
Einerseits die Abscheu über die Verhaltensweisen, andererseits das Mitgefühl weil sie so geworden sind wie sie sind, machen das Buch zu etwas Einzigartigen.
Die phantastischen Elemente machen es erträglich, weil man es ja ohne Weiteres in das Reich der Fantasy abschieben kann. Aber immer hat Fantasy einen realen Hintergrund.

Bewertung vom 11.03.2021
Wenn Wahrsagen so einfach wäre / Akademie Fortuna Bd.1
Kempen, Sarah M.

Wenn Wahrsagen so einfach wäre / Akademie Fortuna Bd.1


sehr gut

Sorry ist die jüngste Tochter einer berühmten Wahrsager Familie und geht ab jetzt zur Wahrsager Schule. Ihre Aufgabe große welterschütternde Vorhersagen zu treffen. Damit ihre Mutter weiter Schulleiterin bleiben kann und die weniger netten Sternendeuter in ihre Schranken gewiesen werden.
Bisher waren Wahrsager für mich immer ein Gag auf dem Jahrmarkt, hier habe ich genau wie alle anderen gelernt, dass es viele verschiedene Wahrsager gibt und jeder ein anderes Hilfsmittel benutzt. Dabei glaubt jeder seine Kunst sei die Beste. Wie wird man mit Arroganz, Mobbing, Niedertracht und Gemeinheiten fertig und überwindet seine Angst vor der eigenen Unvollkommenheit. Man braucht unkonventionelle Freunde dann schafft man alles. Sie brauchen nicht in die Zukunft sehen können, sie müssen dich nur mögen.
Am Ende siegen die Kleinigkeiten und nicht die großen Ereignisse.
Erstmal habe ich gedacht das ist kein Thema für eine kindgerechte Fantasy Geschichte. Aber es ist soviel Spannung und Abenteuer in der Geschichte und genug Ermunterung sich über vermeintliche Grenzen hinweg zu setzen das es sehr viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen.
Das Cover zeigt beispielhaft wie schön diese Geschichte umgesetzt wurde.
Ich hoffe es gibt noch mehr Geschichten aus dieser Schule mit diesen Schülern und den speziellen Lehrern.