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Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2011
Hexengold / Die Wundärztin Bd.2
Rehn, Heidi

Hexengold / Die Wundärztin Bd.2


ausgezeichnet

Eine gelungene Fortsetzung der Wundärztin!

Magdalena hat das Leben als Wundärztin im Heerestross hinter sich gelassen und ist mit ihrem Ehemann Eric nach Frankfurt gegangen. Dort haben sie das Haus des Oheims geerbt und Eric hat als Kaufmann zusammen mit seinem Vetter Vinzent das Kontor geführt. Ihre Base Adelaide hat ihnen das Haus allerdings nicht gegönnt und als sie nach dem Tod ihres Mannes aus ihrer Wohnung rausmusste hat sie dort Unterschlupf gefunden.
Nachdem Eric auf eine Handelsreise gegangen ist, wurde auch dieses Haus gepfändet und Magdalena musste erfahren, dass Eric ihr gegenüber nicht ehrlich war. Sie fand heraus, dass er statt in den Süden nach Italien zu reisen in den Norden nach Königsberg wollte. Was für ein Geheimnis über ihre Familie hat er ihr verschwiegen? Gemeinsam mit ihrer Base und den Kindern begibt sie sich auf eine gefährliche Reise...

Der Autorin ist es gelungen, mich mit diesem Buch zu fesseln und zu faszinieren. Ich konnte in die Geschichte eintauchen und war darin gefangen. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Vor meinem inneren Auge hatte ich farbenprächtige Bilder und ich hatte sogar Gerüche in der Nase. Es war schön zu lesen, wie es mit Magdalena weitergegangen ist. Die verschiedenen Charaktere wurden wunderbar beschrieben und ich hatte für manche gleich viel Sympathie und gegen andere hatte ich von Beginn an eine Abneigung. Ob und wie sich das geändert hat, möchte ich hier aber nicht verraten. Sehr interessant war die Figur von Eric, die bis zum Schluss äußerst rätselhaft war. Die Base Adelaide, die von Anfang an eine große Rolle gespielt hat, war in meinen Augen eine widerliche Person, aber ich konnte ihre Beweggründe teilweise nachvollziehen. Mit ihr ist der Autorin in meinen Augen ein Meisterstück gelungen. Ich war selten von einer Person so hin- und hergerissen, ob ich sie am liebsten erschlagen würde oder doch Mitleid haben sollte. Ich denke, man kann dieses Buch auch lesen, ohne die Wundärztin zu kennen, aber mit Sicherheit sagen kann ich es nicht.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, und ich freue mich schon auf den dritten Band dieser Reihe...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2011
simplify your life
Küstenmacher, Werner; Seiwert, Lothar

simplify your life


ausgezeichnet

ein hilfreicher Ratgeber, aber tun muß ich es selbst...

Das Buch zeigt anhand von 7 Schritten, wie man sein Leben vereinfachen kann: Stufe 1: Ihre Sachen, Stufe 2: Ihr Geld, Stufe 3: Ihre Zeit, Stufe 4: Ihre Gesundheit, Stufe 5: Ihre Mitmenschen, Stufe 6: Ihr Partner und Stufe 7: Ihr Ich. Die Idee hinter diesem Buch basiert auf einem einfach Prinzip: Weniger ist mehr. Dafür ist ein Wortteil wichtig: das „ENT-lein“: statt Verdoppel ENTdoppeln, statt Gerümpel ENTrümpeln, statt Verspannung ENTspannung und statt Beschleunigung ENTschleunigung. Wenn man diese ENT`s bewusst in den Alltag integriert, befindet man sich schon mitten auf dem simplify-Weg.

Jede Stufe hat ein Ziel und 4 oder 5 Wege dorthin. So sind beispielsweise in der ersten Stufe Ent-wirren des Arbeitsplatzes, Ent-stapeln des Büros, Ent-rümpeln der Umgebung und Ent-machten der Vergesslichkeit die Wege. Und das Ziel heißt: Vereinfachen Sie sich selbst durch einfachere Dinge.

Für dieses Buch hat der Autor 650 Bücher zum Thema Lebenshilfe und Management durchforstet und daraus das Wichtigste zusammengefasst. Hauptsächlich wird der berufliche Alltag beschrieben, aber man kann einiges davon in den privaten Alltag übernehmen. Ich werde das Buch bestimmt noch zwei oder drei mal lesen müssen, damit ich es auch umsetzen kann.
Fast am Ende gibt es einen Enneagramm-Test, bei dessen Auswertung ich mein Wesen ziemlich genau erkannt habe. Es gibt neun verschiedene Typen und ich war überrascht, wie zutreffend es ausgefallen ist.
Es ist nicht immer einfach, sich an die Wege zu halten. Ich werde es versuchen und zwischendurch immer mal wieder das Buch zur Hand nehmen, um mich daran zu erinnern. Oftmals ist der Alltag so eingefahren, daß es schwer ist, ihn zu ändern.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2011
Blutsauger / August Häberle Bd.11
Bomm, Manfred

Blutsauger / August Häberle Bd.11


gut

Spannende Einblicke in die Welt der Forschung.

Der Anästhesist Elmar Brugger ist auf Gran Canaria und hat erfahren, dass seine Firma und seine Existenz gefährdet sind.
Shakir Salbaisi ist Oberarzt und hat Notfalldienst in der Helfenstein-Klinik. Während diesem bekommt er einen bekannten Patienten: den sehr sympathischen Oberarzt aus der Gynäkologie. Dieser wurde überfahren, als er nach Dienstschluss auf den Parkplatz wollte. Leider erliegt er seinen Verletzungen. Als dann auch noch die Krankenschwester aus der Röntgen-Abteilung überraschend verstirbt, stellt sich die Frage, ob das Zufall ist.
Das Unfallfluchtauto wird recht schnell gefunden: Es gehört einem jungen Mann, der seinen Zivildienst in der Helfenstein-Klinik ausgeübt hat. Anscheinend wurde es in dieser Nacht gestohlen.
Der im Klappentext erwähnte Skandal um eine Stammzellenforschung kommt ans Licht, aber wer steckt dahinter?

Es wird abwechselnd aus Gran Canaria und aus Geislingen erzählt. Der Schreibstil war flüssig und ich habe mich nach anfänglichen Problemen mit der Übersicht gut zurechtgefunden. Die einzelnen Figuren wurden realistisch dargestellt. Auch die politische Lage wurde sehr gut eingefügt und ich bekam einen kleinen Einblick in die Spirale der Forschung. Ich hatte als „Neuleser“ keine Probleme, in die Geschichte reinzukommen, auch wenn es der elfte Band um Kommissar Häberle ist. Dieser wird allerdings erstmals auf Seite 224 erwähnt und betritt auf Seite 242 das Geschehen. Die Ermittlungen waren sehr spannend und die Fäden liefen immer wieder nach Gran Canaria.

Allerdings hat das Ende ein Manko: Ich hatte das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein und plötzlich knallt mir jemand die Tür vor der Nase zu. Die Handlungsstränge aus Ermittlungen und zwischenmenschlichen Beziehungen waren ausführlich dargelegt, aber der Schluss war sehr abrupt und oberflächlich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2011
Sommernacht auf Mallorca
Korte, Lea

Sommernacht auf Mallorca


sehr gut

Urlaubsfeeling im Alltag!

Isabella wurde von ihrer Freundin Uschi nach Mallorca geschickt, um ihren Liebeskummer zu überwinden. Dort will sie ihren untreuen Freund vrgessen und einfach nur alleine sein und faulenzen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn schon auf dem Flughafen wird sie von einem Mann belästigt und im Hotel läuft ihr dieser aufdringliche Brite wieder über den Weg. Als sie dann auch noch von einem Mann beobachtet wird und dann beim wandern einen Mann verarzten muß, ist es vorbei mit der Ruhe. Da sie sehr hilfsbereit ist, schient sie nicht nur den Fuß von Guillem, sondern kauft ihm auch noch Lebensmittel. Doch hinter Guillem steckt ein Geheimnis...

Das Buch ist sehr locker und verständlich geschrieben. Ich hatte von Anfang an sehr farbenfrohe Bilder vor mir und konnte mir die Situationen und Charaktere sehr gut vorstellen. Ich habe mich gleich zu Beginn in Isabella hineinversetzen können und hatte das Gefühl, daß ich das alles real erlebe.
Die Autorin hat es geschafft, mich auf die Insel zu entführen und ich war wirklich in Urlaubsstimmung. Leider mußte ich das Buch sehr oft aus der Hand legen, weil mein Urlaub durch den hektischen Alltag unterbrochen wurde. Mein „Partybild“ von Mallorca ist jetzt auch erweitert, denn die Insel besteht nicht nur aus Party, Sex und Sangria.
Ein ganz kleines Manko habe ich aber doch: es gab mitunter spanische Sätze, die nicht direkt übersetzt wurden. Zwar konnte ich mir denken, was es heißen sollte, aber mir wären hier die Übersetzungen (die teils vorhanden waren) angenehmer. Mit Ausnahme der Gespräche, die Isabella auch nicht verstanden hat – da war es überhaupt nicht schlimm.
Die Geschichte blieb auch spannend bis zum Schluß. Das „Geheimnis“ wurde erst 3 Seiten vor Ende gelüftet. Ich bin gespannt, ob es weitere Liebesgeschichten von Lea Korte geben wird – und wenn ja, werde ich sie bestimmt lesen! Die Autorin hat mich auch mit diesem Genre begeistert!

Bewertung vom 10.06.2011
Die Maurin
Korte, Lea

Die Maurin


ausgezeichnet

Liebe und Freiheit in Zeiten des Krieges

Zahra, die Tochter eines Mauren und seiner zum Islam konvertierten Frau, lebt in Andalusien und soll möglichst schnell verheiratet werden. Aber sie ist ziemlich eigensinnig und möchte ihre Freiheit nicht aufgeben. Ihre Zeit am Hofe der Sultanin Aischa genießt sie sehr. Zahra ist aufmüpfig, was in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich war. Sie hat sich mit starkem Überlebenswillen gegen ihre „Bestimmungen“ gewehrt und obwohl sie so viel Pech und Schwierigkeiten hat versucht sie, ihren eigenen Weg zu gehen. Ihr erster Bräutigam starb und ihr zweiter hat ihr schnell einen furchtbaren Einblick auf das Eheleben mit ihm gegeben. Als Spionin für die Sultanin begegnete ihr ein junger Kastilier, an den sie ihr Herz verliert. Und trotz der vielen harten Schicksalsschläge hat sie immer wieder Mut bewiesen.

Das Buch beginnt mit einem Personenverzeichnis über die vorhandenen Figuren. In vielen Büchern befindet es sich am Ende, sodaß ich oft erst hinterher merke, ich hätte nachschauen können. Meiner Meinung nach ist das am Anfang sinnvoller, da ich grundsätzlich immer von vorne nach hinten lese. (Allerdings habe ich am Ende festgestellt, daß Glossar, Zeittafel und Stammbäume ebenfalls vorhanden sind – auch die hätte ich mir gerne am Anfang gewünscht...) Das Personenverzeichnis war für mich sehr hilfreich, da ich immer nachlesen konnte, um wen es sich gerade handelte und wie diese Figur zu den anderen stand. Es gab reale und fiktive Personen und der Autorin ist ein spannendes und bewegendes Werk gelungen. Die historischen Recherchen, die dahinter stecken, kann ich noch nicht mal ansatzweise erahnen.
Ich konnte mich nur sehr schwer von dem Buch losreissen und musste sehr oft zu den Taschentüchern greifen. Beim Lesen wurde alles für mich lebendig und ich konnte mir sowohl die Geschehnisse als auch die einzelnen Charaktere sehr gut vorstellen. Es gab sympathische und unsympathische Zeitgenossen aber auch welche, die ich lange nicht einordnen konnte. Auch gab es immer wieder überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.
Es war mein zweites Werk dieser Autorin und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes sein. Ich würde mich freuen, wenn ich eine Fortsetzung lesen dürfte...

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2011
Zürich, Ausfahrt Mord
Ott, Paul

Zürich, Ausfahrt Mord


sehr gut

Kurzweilig und unterhaltsam!

21 kurze Krimigeschichten zwischen 7 und 26 Seiten von 21 Autoren versprechen spannenden und unterhaltsamen Lesegenuss. Es gab Geschichten über Mord, Unfall, Politik, Betrug und Gewalt. Jede Story war abgeschlossen und die Täter waren nicht immer gleich offensichtlich. Am Ende des Buches findet man die Vita der 21 Autoren.

Durch dieses Buch lernt man verschiedene Autoren kennen, die aufregende Kurzkrimis geschrieben haben, die in der Schweiz spielen. Ich kannte bisher keinen der Autoren und nicht jeder konnte mich begeistern. Manche Geschichten haben mich überrascht, bei einigen habe ich mitgerätselt, aber manchmal habe ich das Ende auch herbeigesehnt. Ich persönlich fand vier Geschichten nicht so gelungen, dreizehn waren unterhaltsam und vier waren gut. Das Buch ist meiner Meinung nach gelungen und empfehlenswert.

Bewertung vom 18.05.2011
Hotel Blaues Wunder
Licht, Emilia

Hotel Blaues Wunder


sehr gut

Alltäglich und lebensnah.

Josina Hollenstein, genannt Josi, leitet ein Familienhotel. Aber nicht nur, dass sie sich über „unbequeme“ Gäste ärgern muss, auch ihre Schwiegermutter Gisela macht ihr das Leben zur Hölle. Von ihrem Mann David erhält sie keine Hilfe, weder fürs Hotel noch für die beiden Kinder: Isabel ist 13 und Finn ist 17. Und auch für sie selber scheint er nach 20 Jahren keine Zeit mehr aufbringen zu wollen. Also versucht sie mit seltsamen Mitteln, wieder Schwung in ihr Eheleben zu bringen.

Das Buch ist locker geschrieben. Ich habe mich sehr gut zurechtgefunden und konnte mir sowohl die Situationen als auch die Figuren lebhaft vorstellen. Josi, die das Hotel selbstbewusst und ordentlich führen will, und ihre Schwiegermutter Gisela, die mit gezielten Farbtupfern ihrer Schwiegertochter das Leben verschönern möchte. David empfand ich anfangs eher als Störenfried, der sich aus allem raushält. Die beiden Kinder sind in einem schwierigen Alter und deshalb unberechenbar. Es könnte die „Familie von nebenan“ sein, so alltäglich wird alles beschrieben.

Das Buch war in drei Teile gegliedert. Im ersten habe ich Josi und die anderen kennengelernt, im zweiten wollte Josi ihr eingeschlafenes Eheleben wieder auf Trab bringen und im dritten wurden die Scherben des Familienlebens aufgesammelt und gekittet.
Ich konnte mich gut in die Lage der einzelnen Figuren hineinversetzen und sowohl lachen als auch weinen. Selten ist es einfach, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Aber dieses Buch zeigt, dass es nicht immer zum Scheitern verurteilt sein muss.

Bewertung vom 17.05.2011
Riedripp
Boenke, Michael

Riedripp


weniger gut

Daniel Bönle ist seit kurzem Religionslehrer an einer Berufsschule in Bad Saulgau. Einmal in der Woche nimmt er einen seiner Schüler auf seiner Harley mit in den Nachbarort. Tobi lebt auf dem Fränkel-Hof. Sein Vater, der Bauer, hat am Morgen Fleischstücke an das Hoftor genagelt vorgefunden. Er hält es für einen Scherz seines Sohnes, der dieses Fleischdreieck mit dem aufgemalten Auge in der Mitte bestimmt als Fotomotiv nutzen möchte.
Aber Tobi bestreitet es und als sie es abmachen, stellen sie fest, dass es sich um ein menschliches Ohr handelt. Die herbeigerufene Kommissarin ist ziemlich verärgert, Bönle schon wieder am Tatort anzutreffen. Nachdem auch die beiden anderen Fleischteile abgemacht werden, sehen sie, dass es sich um Nase und Lippen handelt. Stammen Nase, Ohr und Mund von der übel zugerichteten Frauenleiche, die der sechsjährige Sohn des Bürgermeisters im Ried findet?

Das Buch ist aus der Sicht von Daniel Bönle geschrieben. Die Ereignisse, die ihn nicht direkt betreffen, sind aus der „Vogelperspektive“ beschrieben. Die Schreibweise war gut verständlich, weshalb ich mir alles gut vorstellen konnte. Leider hatte das Buch für mich auch negative Seiten: Zum einen fand ich die Fäkalsprache nicht angebracht, vor allem nicht unter Erwachsenen, und auch solche Ereignisse wie das Einfrieren eines Badewannenfurzes waren meiner Meinung nach unnötig. Vor jedem Kapitel gab es Bibel- oder Sprichwortzitate, mit denen ich leider nichts anfangen konnte, weil ich den Zusammenhang zu den Kapiteln nicht verstanden habe. Die einzelnen Figuren wurden jedoch gut dargestellt. Leider verlor sich die Story hinter belanglosem Geplänkel. Auch habe ich erst auf Seite 130 erfahren, dass die Kommissarin Krieger heißt (seit Seite 28 wird sie nur Kommissarin genannt). Das Ende war überraschend, es wurde alles aufgeklärt.
Zum Verständnis ist eine Erklärung vielleicht sinnvoll: In Süddeutschland nennt man eine gehässige Frau Ripp.

Gute Story, aber meiner Meinung nach schlecht umgesetzt. Mehr als zweieinhalb Sterne kann ich nicht vergeben.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2011
Die Comtessa
Schiewe, Ulf

Die Comtessa


ausgezeichnet

ein toller Mix aus historischen Fakten und fiktivem Ideenreichtum!

Ermessenda, die Vescomtessa von Narbonne, sieht ihren Einfluß und ihre Macht in Gefahr, wenn ihre Stieftochter Ermengarda das Erbe ihres Vater antreten wird. Der Erzbischof fädelt eine Zwangsheirat mit dem Grafen von Toulouse ein. Dadurch verliert Ermessenda ihre Regentschaft nicht und Graf Alfons kann seine Macht auf die reiche Stadt ausweiten. Doch Ermengarda weigert sich und flieht am Tag der Hochzeit. Nur Felipe und Arnaut helfen ihr bei ihrer waghalsigen Flucht, denn beide haben ihr Treue bis in den Tod geschworen. Kann sie die Mächtigen stürzen und selbst über die Stadt herrschen, so wie es der Wunsch ihres Vaters war? Und das als Frau ohne einen mächtigen Mann an ihrer Seite?

Dies war das zweite Werk, das ich von diesem Autor lesen durfte. Auch wenn es keine Fortsetzung von „Der Bastard von Tolosa“ ist, so wurden doch Erinnerungen an das Buch geweckt. Schließlich ist Arnaut der Enkel von Jaufrè, um den es dort ging.
Es ist Ulf Schiewe gelungen, mich in der Geschichte zu fesseln. Die damalige Zeit wurde real und ich hatte das Gefühl, mittendrin zu sein. Die einzelnen Charaktere wurden für mich lebendig und vor allem Felipe ist in meiner Sympathie öfters gestiegen und gefallen. Die böse Stiefmutter laBela wurde realistisch dargestellt, wie alle anderen Figuren auch. Die Intrigen über Macht und Herrschaft haben mich genauso berührt, wie die Liebe, die aus Pflichtbewusstsein nicht sein durfte. Ich musste mehrmals zu den Taschentüchern greifen, weil ich emotional total versunken bin.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2011
Linksaufsteher
Sachau, Matthias

Linksaufsteher


sehr gut

Oliver Krachowitzer, genannt Krach, arbeitet als Studiosprecher für Werbespots und hasst den Montagmorgen. Da geht grundsätzlich etwas schief, so auch heute: Eine junge Frau in Pumps mit hohen Absätzen tritt ihm versehentlich auf den Fuß, Oliver schreit wie am Spieß und beleidigt die junge Frau - dafür trifft ihn ihre Handtasche. Er kann die junge Frau nicht vergessen und klagt seinem Freund Anton sein Leid. Anton ist ein kleiner naseweiser (fast) siebenjähriger Grundschüler, der ihm den Rat gibt, in dem Café nach ihr zu suchen. Schließlich ist sie nach dem Zusammenprall da hineingegangen. Und so setzt sich Oliver in das Café und weil die Leute dort alle mit ihrem Laptop beschäftigt sind, bringt er seinen Laptop mit und meldet sich bei Facebook an um nicht aufzufallen. Er findet dort sogar Freunde und gleichgesinnte Supermarktkonzeptionalisten. Und auch die Frau kommt regelmäßig – allerdings findet er kein Konzept, um mit ihr ins Gespräch zu kommen ...

Das Buch ist aus Sicht von Oliver geschrieben und die einzelnen Kapitel sind in Wochentage unterteilt. Ich konnte mir die einzelnen Charaktere und die Situationen sehr gut vorstellen und bekam einen Einblich in das Leben von Oliver. Der Schreibstil ist locker und amüsant. Ich musste immer wieder lachen und habe mit Oliver mitgefühlt. Das Buch beschrieb 6 Wochen und jeweils am Montag passierten Oliver Missgeschicke. An den anderen Tagen nicht, von daher war es logisch, dass er den Montag hasst. Ich finde es interessant, wie das Thema Supermarktkonzeptionalisten beschrieben wurde – allerdings konnte ich keine Gruppe mit diesem Namen bei Facebook finden.

Die Story um die geheimnisvolle Frau, in der Oliver nach einiger Zeit seine Schulkameradin erkennt, ist amüsant und rührend. Er hat starke Schuldgefühle, weil sie damals die Schultheateraufführung durch eine Krankheit verpasst hat. Inzwischen ist sie Mutter eines sechsjährigen Sohnes und hat einen Sorgerechtskrieg mit dessen Vater. Als Rüdiger Rodeo, Superbrain der Social-Media-Szene, auftaucht wurde das Buch schwierig. Rüdiger verzichtet auf sämtliche Anglizismen und hat den Begriff immanent-kohärenter Kulturbolschecalvinismus geprägt. Die Gespräche mit ihm fand ich furchtbar und seine Sätze waren so übertrieben, dass ich dadurch den Inhalt nicht verstehen konnte.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, aber warum und weshalb verrate ich hier nicht, das soll jeder selbst lesen...


Das Buch hätte mir ohne die Interferenz besser gefallen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.