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Benutzername: 
Dreamworx
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 1369 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2020
Toskana
Dalla Zorza, Csaba

Toskana


ausgezeichnet

"Als Gott die Welt erschuf, hat er den Menschen mit der toskanischen Küche ein ganz besonderes Geschenk gemacht." (Tosk. Sprichwort)
Wer das Glück hatte, schon einmal die Toskana zu bereisen oder dort längere Zeit zu leben, der weiß nicht nur die Schönheit der Landschaft, die Gastfreundschaft der Italiener und ihrer ausgesprochenen Lebensfreude, sondern auch die toskanische Küche sehr zu schätzen. Wieder daheim, gelingen die dort erlebten Gaumenfreuden am Herd meist nicht so gut, denn es fehlt entweder an der richtigen Rezeptur oder den besonders frischen Zutaten, die in der Toskana verwendet werden.

Das Toskana-Kochbuch der italienischen Autorin Csaba dalla Zorza bietet einen wahren Schatz an Möglichkeiten, den Urlaub auf den heimischen Tisch zu bringen und sich an sonnige Stunden in gastlicher Umgebung zu erinnern, während man sich die Köstlichkeiten zu Gemüte führt. Die Autorin lässt den Leser nicht nur an ihrem Leben und der toskanischen Kultur dieses wunderschönen Fleckchens Erde teilhaben, sondern gibt ihm von der Ausstattung der Speisekammer, einer Lebensmittelkunde bis hin zu traditionellen sowie raffinierten Gerichten eine Anleitung, damit auf keinen Fall etwas schief gehen kann. Es finden sich neben Antipasti, Pasta- und Gnocchi-Gerichten, Suppen, Fisch, Fleisch und Gemüse auch Desserts, Weine sowie Obst und Kaffee, woraus man sich ein eigenes Menü kreieren kann, um die eigenen Gäste zu verwöhnen. Das Buch ist eine sehr gelungene Zusammenstellung und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Neben den erhofften Rezepten ist dieses Buch auch liebevoll und hochwertig ausgestaltet und verführt mit wunderbar in Szene gesetzten Fotos, die das Fernweh einmal mehr anheizen, die Toskana baldmöglichst wieder zu bereisen. Absolut empfehlenswert und jedes Gericht ein Gedicht!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2020
Der Gepäckträger
Rawlings, David

Der Gepäckträger


ausgezeichnet

"Desto weiter ich reise, desto näher komme ich an mich heran." (Andrew McCarthy)
Ein Flug ist die vermeintlich einzige Gemeinsamkeit von drei völlig Fremden. Gillian Short ist dreifache Mutter, die auf dem Weg zu ihrer Schwester Becky ist, die ihr scheinbar in allem überlegen ist, womit Gillian schon ihr Leben lang hadert. Geschäftsmann David Byrne befindet sich momentan in einem Formtief, denn sowohl beruflich als auch privat läuft es gerade alles andere als rund, denn seine Frau hat eine Affäre mit seinem besten Freund und im Job steht er auf der Abschussliste. Michael Downer will sich an einer Hochschule für ein Studium vorstellen. Sport ist die erste Wahl seines Vaters, während er viel lieber ein Kuinststudium wählen würde. Als Gillian, Michael und David sich am Gepäckband jeder ihren Koffen schnappen, wissen sie noch nicht, dass es gar nicht ihr eigener ist, und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

David Rawlings hat mit „Der Gepäckträger“ einen feinsinnigen und tiefgründigen Roman vorgelegt, der den Leser direkt an die Seiten fesselt. Der flüssige und bildhafte Erzählstil stellt dem Leser nicht nur die Protagonisten auf wunderbare Weise vor, sondern lässt ihn mit ihnen am Kofferband stehen und die offenkundige Verwechslungs alsbald erleben. Der Rücktausch wird zu einem Abenteuer der besonderen Art, denn sowohl die Lokalität, wo dieser stattfinden soll als auch das Gewicht der Koffer sind skurril und werden durch einen jungen Gepäckträger zum Erlebnis. Hier geht es um die einzelnen Schicksale der Reisenden, die schon innerlich mit allerlei Gepäck beladen bzw. belastet sind, was sich nach und nach offenbart. Der Gepäckträger fungiert hierbei nicht nur als Hilfe beim Umtausch des fälschlicherweise an sich genommenen Koffers, sondern er bietet den Protagonisten wie ein Therapeut die Möglichkeit, sich ihre Sorgen und Nöte von der Seele zu reden. Dabei stellt ein jeder von ihnen einmal mehr fest, wieviel sie doch eigentlich mit sich herumschleppen und dass sie sich davon befreien müssen. Als Leser stellt man sich während der Geschichte ebenfalls immer wieder die Frage: Was muss ich loslassen, was trage ich zuviel mit mir herum? Die Geschichte klingt laut dem Klappentext so simpel, doch bringt sie tiefgründige Ansätze mit, dass ein jeder von uns sich immer wieder hinterfragen sollte, ob es nicht Dinge gibt, die man endlich hinter sich lassen sollte, oder was so entscheidend für das eigene Leben ist, um es zu behalten.

Die Charaktere sind sehr lebendig und glaubwürdig in Szene gesetzt, die Situation könnte auf jedem Flughafen der Welt jederzeit stattfinden und manch einer hat eine Kofferverwechslung bestimmt schon erlebt. Die Schicksale der einzelnen Protagonisten sind ebenso authentisch wie menschlich dargestellt, so dass man sich als Leser in den einen oder anderen wunderbar hineinversetzen und mit ihm das geschnürte Päckchen teilen kann. Gillian ist eine unsichere Frau, die Zeit ihres Lebens unter ihrer so perfekten Schwester leidet. Sie ist nicht selbstbewusst genug, sich der Herausforderung zu stellen, dass jedes Leben einfach seinen eigenen Verlauf hat und auch sie selbst durchaus liebenswerte Eigenschaften besitzt, die ihrer Schwester vielleicht fehlen. Man möchte halt immer das, was andere haben. Michael steht ein dominanter Vater gegenüber, gegen den er sich behaupten muss. Bisher ist es ihm noch nicht gelungen, sondern er leidet unter den abfälligen Bemerkungen mehr, als ihm lieb ist. David steht beruflich unter Druck und hat auch mit der Untreue seiner Frau zu kämpfen. Am besten sollte er erst einmal seinen Freund ausrangieren, der ihm so in den Rücken fällt. Der Gepäckträger ist ein Seelendoktor der besonderen Art, der mit Einfühlungsvermögen und Weitsicht die Dinge ans Licht bringt.

„Der Gepäckträger“ ist ein wunderbarer Debütroman, der nicht nur eine schöne Geschichte mit Tiefgang enthält, sondern auch die Gedanken des Lesers auf Trapp bringt für eigene Entscheidungen. Absolute Leseempfehlung!

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2020
Unter den Linden 6
Kaiser, Ann-Sophie

Unter den Linden 6


sehr gut

Frauenpower für die Gleichberechtigung
1907-1915 Berlin. Lise hat sich schon immer für Naturwissenschaften interessiert und ihr Studium in Wien absolviert. Nun möchte sie unter Professor Max Planck an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin Unter den Linden ihr Forschungen betreiben, aber hier werden ihr Steine in den Weg gelegt, da Frauen in Preußen zum Studium nicht zugelassen sind. Doch Lise lässt sich nicht von ihren Träumen abbringen und arbeitet bald an der Seite von Otto Hahn. Durch Zufall lernt sie Hedwig und Anni kennen, die ebenfalls so wissensdurstig sind wie Lise. Während Hedwig sich die Unterschrift zur Erlaubnis von ihrem Ehemann erschleichen musste, verschlingt die aus einfachsten Verhältnissen stammende Anni neben ihrer Tätigkeit als Dienstmädchen jedes Buch, das sie zwischen die Finger bekommt. Lise, Anni und Hedwig verbindet der Wunsch, dass Frauen das gleiche Recht auf Bildung haben wie die Männer und lassen sich von diesem Traum nicht abbringen…
Ann-Sophie Kaiser hat mit „Unter den Linden 6“ einen unterhaltsamen historischen Roman vor der Kulisse des den bildungspolitischen Wandels vorgelegt und dem Leser drei unterschiedliche Frauenschicksale präsentiert, die in ihrem gemeinsamen Kampf für mehr Bildung eng zusammenwachsen. Der Schreibstil ist flüssig, sehr detailverliebt und bildhaft. Der Leser taucht schnell in die Handlung hinein und darf über Perspektivwechsel mit Lise, Hedwig und Anni drei mutige Charaktere kennenlernen, die zwar aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen, jedoch ihr unbändiger Wissensdurst sie eint. Gemeinsam mit den drei Frauen nimmt der Leser an den Universitätsvorlesungen teil, darf Lise bei ihren Forschungen mit Otto Hahn über die Schulter schauen. Die Autorin hat für ihre Hauptprotagonistin die Physikerin Lise Meitner gewählt, die als eine der bedeutendsten Forscherinnen des vergangenen Jahrhunderts gilt und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Kernspaltung war. Die Mischung mit fiktiven Protagonisten wie Anni und Hedwig ist sehr gelungen und lässt die damalige Zeit umso lebendiger wirken. Ihr mutiger Einsatz für mehr Recht auf Bildung und Gleichberechtigung war der Vorstoß für all die Möglichkeiten, die Frauen heutzutage offen stehen.
Die Charaktere werden sehr lebendig in Szene gesetzt, wirken authentisch und glaubwürdig, was es dem Leser leicht macht, ihren Spuren zu folgen und ihnen über die Schulter zusehen. Lise ist eine Frau, die genau weiß, was sie will und alles dafür tut, um ihr Ziel zu erreichen. Sie lässt sich durch Schikane und abfällige Bemerkungen nicht aus dem Konzept bringen, auch wenn es sie verletzt, sondern verfolgt ihren Weg unbeirrt weiter. Sie ist mutig und auf eine gewisse Art selbstbewusst. Hedwig sitzt in einer arrangierten Ehe fest, jedoch ist sie zu allem entschlossen für mehr eigene Bildung und mehr Frauenrechte. Anni wirkt zu Beginn etwas zurückhaltender, doch ihre Eigenmächtigkeit und ihr Mut, sich heimlich bei ihrem Dienstherrn Bücher auszuborgen, um ihren Wissensstand zu erweitern, ist bemerkenswert, stammt sie doch aus einfachsten Verhältnissen.
„Unter den Linden 6“ ist ein durchweg unterhaltsamer historischer Roman, der starken Frauen eine Bühne bietet und Dinge wie Gleichberechtigung, Emanzipation sowie das Recht auf Bildung in den Fokus rückt. Durch die Vermischung von Wahrheit und Fiktion ist die Geschichte kurzweilig und fesselnd. Verdiente Leseempfehlung!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2020
Schatten der Welt / Wege der Zeit Bd.1
Izquierdo, Andreas

Schatten der Welt / Wege der Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem Dreigestirn auf Zeitreise
1910 Westpreußen. Carl Friedländer, Isi Beese und Artur Burwitz sind ein Kleeblatt, das durch dick und dünn geht und deren Freundschaft ob ihrer jeweiligen Unterschiede so eng ist, dass dazwischen kein Blatt Papier Platz hat. Alle drei haben große Zukunftspläne, Carl möchte Fotograf werden, während zwischen Artur und Isi zarte Liebesbande wehen. Doch dann macht der Erste Weltkrieg ihnen einen Strich durch die Rechnung. Carl und Artur werden eingezogen und an die Front geschickt, wo sich ihnen die häßliche Fratze des Krieges offenbart. Allein zurückgelassen in Thorn muss Isi sich ohne ihre Freunde allein durchschlagen und sich mutig allem stellen, um nicht unterzugehen oder sich selbst zu verraten und durchzuhalten, bis sie mit Artur und Carl wieder vereint ist…
Andreas Izquierdo hat mit „Schatten der Welt“ einen mitreißenden, tiefgründigen und wunderbar recherchierten historischen Roman vorgelegt, der nicht nur den Werdegang und das Erwachsenwerden der drei Freunde über mehrere Jahre verfolgt, sondern dem Leser so ganz nebenbei auch noch eine Gesichtsstunde der besonderen Art bietet. Der fesselnde und bildgewaltige Schreibstil holt den Leser sofort ab und lässt ihn erst einmal durch Erzähler Carl die drei Freunde und ihr familiäres Umfeld kennenlernen. Dem Dreiergestirn folgt man gern, denn sie sind so furchtlos und voller verrückter Ideen, gleichzeitig beneidet man sie um ihre enge Verbindung untereinander, sie ergänzen sich wunderbar und stehen füreinander ein. . Izquierdo bietet dem Leser während der gesamten Lektüre einen Blick durch Carls Cameraobjektiv, was die Geschichte zu etwas besonderem macht. Er malt mit Worten Bilder in den Kopf, die Handlung spult sich wie ein Kinofilm vor dem inneren Auge ab. Der Leser erhält einen guten Einblick in das damalige Gesellschaftskonstrukt, wo die Reichen die Armen ausbeuteten und unterdrücken konnten, wie es ihnen beliebte und ohne Rücksicht auf Verluste. Das Erscheinen des Halleschen Kometen als unheilvolles Omen oder auch die Kriegsjahre mit all ihren Schecken sind so eindrucksvoll und bildgewaltig, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Während ihrer Trennung spürt der Leser unterschwellig immer die wachsende Sorge des Kleeblatts um die fehlenden Freunde sowie ihrer Familien und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, dabei wird er durch eine Achterbahn der Gefühle gejagt
Die Charaktere sind wunderbar detailliert ausgestaltet, ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Ihre unterschiedlichen Eigenschaften sind gut herausgearbeitet und lassen eine Nähe zum Leser zu, die ihn als unsichtbaren Vierten mit ihnen durch die Geschichte streifen lässt. Carl ist ein Träumer, ruhig, schüchtern und zurückhaltend, was eine schmächtige Statur nur noch unterstreicht. Er möchte seinem Vater nicht in das Schneiderhandwerk folgen, sondern sein Leben der Fotografie widmen. Artur ist ein großer, selbstbewusster, furchtloser und etwas ungelenker junger Mann, der den Kopf voller kreativer Ideen hat und mit einer gewissen Bauernschläue alle mitreißt. Isi ist eine raffinierte und clevere junge Frau, die sich zu behaupten weiß. Sie gibt sich selbstsicher und kämpft mutig für mehr Frauenrechte und bessere Bedingungen, lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen und traut sich so einiges. Aber auch die Boysen, Isis Vater sowie die Familien von Carl und Artur spielen eine große Rolle innerhalb dieser Geschichte.
Mit „Schatten der Welt“ gewährt Izquierdo dem Leser Eintritt in eine wundervolle Freundschaft sowie zu einer ganz besonderen Zeitreise. Mit vielen Emotionen bebildert ist dieses Buch ein einzigartiger Hochgenuss! Absolute Leseempfehlung - besser geht es nicht – Chapeau!!!

16 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2020
Die verlorene Frau
Gunnis, Emily

Die verlorene Frau


ausgezeichnet

Dramatische Frauenschicksale
1960 wird die dreizehnjährige Rebecca Waterhouse über Nacht zur Vollwaise, nachdem ihre Eltern nach einem heftigen Streit und den Gewaltausbrüchen des vom Krieg traumatisierten Vaters sterben. 54 Jahre später entbindet Rebeccas Tochter Jessica 2014 ihre schwerkranke Tochter Elisabeth zur Welt. Jessie ist völlig verängstigt und weiß nicht, was sie tun soll. Sie schnappt sich ihr Neugeborenes und verschwindet aus dem Krankenhaus. Die Suche nach ihr wird zum Wettlauf gegen die Zeit, und alle Hoffnung ruht auf Jessicas Halbschwester Iris, gemeinsam mit Jessicas Ehemann Harvey die junge Mutter und ihr krankes Baby rechtzeitig zu finden…
Emily Gunnis hat mit „Die verlorene Frau“ einen sehr spannenden und gefühlvollen Roman vorgelegt, der einmal mehr aufzeigt, dass Totschweigen innerhalb einer Familie die Wiederholung von gewissen Dingen fast vorprogrammiert. Der flüssige, emotionale und bildhafte Erzählstil der Autorin nimmt den Leser sofort mit in die Handlung hinein, wo er sich gleich zu Beginn einem recht aufreibendem Prolog stellen muss, der für den weiteren Verlauf der Geschichte von großer Bedeutung sein wird. Mit wechselnden Perspektiven, Tagebucheinträgen und unterschiedlichen Zeitebenen bringt die Autorin ihre Geschichte dem Leser nahe, lässt Einblicke in die Vergangenheit zu und verwandelt die Gegenwart in ein spannendes Psychodrama. Stück für Stück entblättert der Leser alte Familiengeheimnisse und dramatische Ereignisse und setzt diese nach und nach zu einem Gesamtbild zusammen. Gunnis spiegelt auch die schwierigen Beziehungen unter den einzelnen Familienmitgliedern wieder, die ebenfalls ihren Beitrag zu Auflösung der Geheimnisse beitragen. In ihrer Geschichte bietet die Autorin dem Leser eine große Themenvielfalt an, so geht es neben häuslicher Gewalt um Kriegstraumata, Vergewaltigung, unterschiedliche Pychotherapieformen bis zu Kindbettdepressionen und Frauen, die von ihren Männern immer wieder unterdrückt werden. Der Spannungslevel wurde schon mit dem Prolog sehr hoch angelegt, doch die Autorin weiß ihn mit ihrer Erzählweise immer weiter zu steigern bis zum finalen Schluss, so dass der Leser das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Die Charaktere sind sehr differenziert angelegt, lebendig ausgestaltet und authentisch. Ihre unterschiedlichen menschlichen Eigenschaften wirken überzeugend, so dass der Leser ihnen gerne folgt und mit ihnen leiden und hoffen kann. Rebecca hat schon als junges Mädchen ein schweres Trauma erlebt, dass sich durch ihr ganzes Leben zieht. Das Verhältnis zu ihrer Tochter Jessica ist schwierig, auch mit den Männern in ihrem Leben hatte sie bisher kein Glück. Aber sie besitzt so viel Wärme und Einfühlungsvermögen, dass man sie nur bewundern kann. Ihre eigene Mutter Harriet wurde ebenfalls vom Schicksal gebeutelt, was einem als Leser schwer an die Nieren geht. Jessica benimmt sich oftmals wie eine kleine Göre, die ständig rumnörgelt und jammert, weshalb man ihr zu Beginn eher mit Skepsis begegnet. Iris ist Rebeccas jüngste Tochter und Jessicas Halbschwester, sie durchlebt gerade die Scheidung von Ehemann James. Iris hat als Reporterin den richtigen Biss, um Dinge an die Oberfläche zu bringen, die lange verschüttet waren. Harvey Roberts ist Rebeccas Jugendfreund und erster Ehemann, der Vater von Jessica.
„Die verlorene Frau“ ist eine sehr berührende, tiefgründige Familiengeschichte voller verschütteter Geheimnisse und alten Schicksalsschlägen, die mit viel Spannung und Gefühl erzählt wird. Am Ende ist der Leser sprachlos und emotional gebeutelt, aber einmal mehr begeistert. Eine Geschichte, die man nicht so schnell vergisst. Absolute Leseempfehlung!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2020
Verführerisches Zypern

Verführerisches Zypern


ausgezeichnet

Zypriotische Verführung
Hat man Freunde, die wissen, wie sehr man selbst Griechenland und Zypern liebt, dann kann man sich glücklich schätzen, denn mit diesem außergewöhnlichen zypriotischen Kochbuch als Geschenk haben sie nichts falsch gemacht.
Marianne Salentin-Träger bringt in ihrem Buch „Verführerisches Zypern“ dem Leser nicht nur die landestypische Mittelmeerküche näher, sondern gibt ihm mit ihren Ausflügen in die Kultur und Geschichte des Landes, die dort herrschenden Traditionen und die Mentalität der Zyprioten auch einen Einblick in das Inselleben und deren Bewohner. Mit Charme sowie geschickt platzierten Fotografien wandelt der Leser mit der Autorin kreuz und quer über die Insel, holt Luft in dem landestypischen Kafeneion, wo man sich unter die Zyprioten mischt und ihrem Singsang lauscht. Das Buch ist praktisch aufgemacht und teilt sich in die verschiedenen Landesregionen auf. So reist man von Nikosia über Pafos, das Troodosgebirge über Limasol nach Larnaka. Auffallend ist die große Ähnlichkeit zwischen der griechischen und zypriotischen Küche, wobei in letzterer ein größerer orientalischer Einschlag durch bestimmte Gewürze oder Zutaten zu finden ist.
Als Menüstarter wird dem Gast in Zypern eine große Anzahl an verschiedenen Meze vorgesetzt, wobei auch Schälchen mit unterschiedlichen Mus, Halloumi, oliven und kleine Omeletts nicht fehlen dürfen. Immer wieder wird aufgetischt und der Übergang von der Vorspeise zum Hauptgericht ist fließend. In Zypern wird viel Tintenfisch gegessen, aber sie sind vor allem Fleischliebhaber, so dass es neben Schwein- und Rindfleisch vor allem Lamm- und Ziegenfleisch auf den Tisch kommen, wobei auch Rotwein eine zentrale Rolle zukommt. Auch den Süßspeisen sind die Zyprioten sehr zugeneigt, sie lieben Grießpudding, Apfel-Käsekuchen und Walnuss-Filoteig-Rollen, die einfach einmalig schmecken.
„Verführerisches Zypern“ ist eine wunderbare Reise fürs Auge und den Gaumen. So holt man sich den Urlaub in die eigene Küche, um das Fernweh in heutiger Zeit eine Weile länger zu stillen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2020
Tim Raue - Rezepte aus der Brasserie
Raue, Tim;Raue, Katharina

Tim Raue - Rezepte aus der Brasserie


ausgezeichnet

Mit Tim Raue am Herd
Wer schon einmal in Berlin zu Gast bei Tim Raue war und ihm über die Schulter sehen durfte, ob in seiner „Brasserie Colette“ oder auch im Restaurant, der freut sich darauf, endlich eines dieser so raffiniert zusammengestellten Gerichte einmal selbst auszuprobieren und sich bei Gelingen wie ein Sternekoch zu fühlen.
Der seit 2007 vom Gault-Millau gekührte Koch des Jahres kennt sich virtuos in den Küchen verschiedener Nationalitäten aus und bringt den Leser mit dem Buch „Tim Raue – Rezepte aus der Brasserie“ kulinarisch nach Frankreich. Hat man Paris schon einen Besuch abgestattet, weiß man, dass es an jeder Ecke entweder eine Brasserie oder ein Bistro gibt, in denen man sich durch köstliche Gerichte und Snacks probieren kann, während man den Menschen beim Flanieren zusieht. Dieses Konzept hat Raue auch in Berlin mit seiner „Brasserie Colette“ etabliert und mit eigener Handschrift der französischen Küche ein neues Gesicht gegeben.
Nicht nur die professionell gestalteten Fotos machen Appetit, sondern auch die Zusammenstellung der Rezepte lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ausführlich und nachvollziehbar sind die 66 Rezepte für den Leser aufbereitet, der sich anhand der Aufteilung ein eigenes Menü zusammenstellen kann. Dabei kann man sich auch entscheiden, wie aufwendig es denn sein soll. Da ist für den Anfänger ebenso etwas dabei wie für den fortgeschrittenen Hobbykoch. Gerichte wie die typische französische Zwiebelsuppe oder Gnoccis mit Ziegenkäse, Feigen und Lavendelhonig sollten unbedingt probiert werden. Empfehlenswert sind auch Ratatouille oder Coq au vin, beides Gerichte, die praktisch schon als französische Nationalgerichte durchgehen und eigentlich jedem schmecken. Raue bringt in jede Speise seine eigene persönliche Note hinein, sei es ein spezielles Gewürz oder eine besondere Art der Zubereitung. Auch die Desserts sollte man nicht aus dem Auge verlieren, wobei neben einer gehaltvollen Mousse au Chocolat besonders die Tarte Tartin zur Nachahmung zu empfehlen ist.
„Tim Raue – Rezepte aus der Brasserie“ besticht nicht nur durch eine wunderschöne hochwertige Aufmachung, sondern gibt dem Leser die Rezepte eines mehrfach gekürten Sternekochs an die Hand, um diese selbst auf den Tisch bringen zu können. Ein wirklich empfehlenswertes Buch!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2020
Der Duft von Orangenblüten
Mazar, Alexandra

Der Duft von Orangenblüten


ausgezeichnet

La Esperanza - die Hoffnung
Katharina führt mit Paul eine glückliche und harmonische Ehe, bis das Schicksal eines Tages während ihrer Joggingrunde brutal zuschlägt. Von einem auf den anderen Moment ist nichts mehr wie vorher, wird es auch nie wieder sein, denn jeder Blick in den Spiegel wird Katharina immer wieder erneut an das Verbrechen erinnern, das ihr angetan wurde. Ihr wurde nicht nur ihr Aussehen geraubt, sondern auch ihre Seele beschmutzt. Das Erlebnis bringt auch ihre Ehe ins Ungleichgewicht, so dass der Brief eines spanischen Notars gerade zur rechten Zeit kommt, in dem Katharina mitgeteilt wird, dass sie von einem Fremden eine Finca in der Sierra Nevada geerbt hat. Katharina reist nach Spanien und findet auf der Orangenplantage nicht nur ihren inneren Frieden wieder, sondern bringt auch die Vergangenheit ans Tageslicht…
Alexandra Mazar hat mit „Der Duft von Orangenblüten“ einen sehr gefühlvollen und berührenden Roman vorgelegt, der den Leser mit einem bildgewaltigen und flüssigen Schreibstil schnell für sich einnimmt. Die Autorin malt regelrecht mit Worten, so dass schon der recht brutale Beginn das innere Gleichgewicht des Lesers in Aufruhr versetzt. Ein Erlebnis, das überall auf der Welt täglich so stattfindet und ein Leben danach auf immer verändert. Behutsam lässt die Autorin ihre Protagonistin langsam Abstand finden, indem sie deren Seele durch einen Tapetenwechsel und der Konzentration auf die Vergangenheit ihrer Vorfahren langsam heilen lässt. Wunderbare Beschreibungen von den spanischen Orangen- und Olivenhainen sowie deren Duft betören den Leser ebenso wie Katharina. Die spanische Lebenslust sowie deren Einklang mit der Natur setzen einen Heilungsprozess bei Katharina in Gang, wobei sie sich aus dem ihrem selbstgewählten Gefängnis langsam wieder ans Tageslicht kämpft, die Schönheit um sich herum wahr nimmt, aber sich auch ihrer eigenen Schönheit langsam bewusst wird. Der Leser stapft in Katharinas Fußabdrücke, erlebt ihren Schmerz und ihre Verzweiflung hautnah mit, ebenso darf er sehen, wie Katharina wie eine Blume aufblüht und ihre Hoffnung wiederfindet. Diese gefühlvolle Reise wird von der Autorin sehr lebendig und glaubwürdig dargestellt. Auch die Verwerfungen in der Ehe mit Paul sind nachvollziehbar, denn ein so einschneidendes Erlebnis verletzt immer beide, wobei ein Partner sich oftmals hilflos fühlt, da er nicht wirklich helfen kann.
Mit ihrer Protagonistin hat Mazar einen sehr realistischen und authentischen Charakter erschaffen, mit dem der Leser schnell verwächst. Katharina ist eine Frau ohne Verwandte, denn Mutter und Großmutter sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Nach dem Überfall muss sich Katharina wiederfinden, ihre Scham, Verzweiflung und innere Zerrissenheit sind ebenso erlebbar wie die sich langsam bildende Hoffnung, Schritt für Schritt wieder ins Leben zu treten und es willkommen zu heißen. Dabei entwickelt sie eine Stärke und einen Mut, der bewundernswert und jeder Frau mit solch einem Erlebnis nur zu wünschen ist.
„Der Duft von Orangenblüten“ überrascht auf ganzer Linie. Wer eine tiefgründige und sehr emotionale Lesereise sucht, sollte sich diese Geschichte nicht entgehen lassen. Mitreißend und farbenfroh erzählt, ist hier eine Leseempfehlung absolut verdient.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2020
Das Holländerhaus
Patchett, Ann

Das Holländerhaus


ausgezeichnet

Tiefgründige Familienstudie
Weil ihr Vater Cyril Conroy einen guten Geschäftssinn besitzt und mit Immobilien die Familie zu Wohlstand gebracht hat, wachsen die Geschwister Danny und Maeve in einer außerordentlichen Villa am Rande von Philadelphia auf. Doch dann verlässt Mutter Elna ihren Ehemann Cyril und die Kinder, um nach Indien zu gehen und sich dort selbst zu verwirklichen. Die ältere Maeve muss von einem Tag auf den anderen erwachsen werden und ihrem sieben Jahre jüngeren Bruder Danny die Mutter ersetzen, was die beiden noch enger aneinanderbindet. In Andrea findet Cyril eine neue Ehefrau, die zwei Töchter mit in die Ehe bringt und schon bald nach dem Einzug deutlich macht, wer bei ihr den Vorrang hat. Als Cyril überraschend stirbt, weist Andrea Danny und Maeve die Tür und beansprucht das Haus sowie das Erbe für sich und ihre Töchter. Maeve und Danny bleibt fortan nichts anderes übrig, als ihr ehemaliges Zuhause von außen zu betrachten…
Ann Patchett hat mit „Das Holländerhaus“ einen wunderbaren und gefühlvollen Roman vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Der flüssige und plastische Erzählstil der Autorin lässt während der Lektüre nicht nur zu, dass die Handlung wie ein Kinofilm vor dem inneren Auge des Lesers vorbeizieht, sondern lässt auch den Blick in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonisten zu, die die gesamte Klaviatur des Gefühlsbarometers vom Leser einfordern. Man streift mit Maeve und Danny durch die wunderschöne Villa und fühlt regelrecht die behütete Liebe zu ihrem Zuhause, die abrupt durch das Eindringen der neuen Stiefmutter und deren Kinder gestört wird. Wie bei Cinderella lässt die Autorin die beiden eng verbundenen Geschwister nicht nur Mutter und Vater verlieren, sondern sie werden regelrecht um alles betrogen, was ihnen mal gehört hat oder zusteht. Als Leser leidet man regelrecht mit, während Danny in der Ich-Form die Geschichte seiner Familie erzählt, wie er mit Schwester Maeve immer wieder ihr ehemaliges Heim besuchen, ohne hineingehen zu können. Aber auch die stetig wachsenden Rachegedanken der beiden wachsen, je älter sie werden und bestimmen einen Großteil ihres Lebens, was auch Auswirkungen auf andere hat, die ihnen nahestehen.
Die Charaktere sind wunderbar positioniert, bestechen mit menschlichen Eigenschaften und überzeugen mit ihrer Glaubwürdigkeit und Authentizität. Schnell fühlt sich der Leser Danny und Maeve verbunden, denn nicht nur die an ihnen begangene Ungerechtigkeit schweißt mit ihnen zusammen, sondern auch ihr gegenseitiger Zusammenhalt und ihre Liebe zu dem Haus. Maeve ist liebevoll und fürsorglich, besitzt einen großen Beschützerinstinkt und tut alles für ihren jüngeren Bruder. Manchmal bekommt man das Gefühl, sie vergisst dabei ihr eigenes Leben, während Rachegedanken ihr Antrieb geben. Danny ist seinem Vater ähnlicher, als ihm bewusst zu sein scheint. Er macht dessen Fehler nach, während seine Ehefrau dabei irgendwie auf der Strecke bleibt. Als böse Stiefmutter brilliert Andrea von A bis Z, widerwärtiger und unbarmherziger geht es fast nicht mehr. Sie ist eiskalt und besitzt kein Herz, jedenfalls nicht für andere. Elna bleibt ein Mysterium, denn das Zurücklassen der eigenen Kinder ist nicht zu verstehen, das völlige Verschwinden aus deren Leben noch weniger.
„Das Holländerhaus“ ist eine sehr gelungene tiefgründige Familiengeschichte, die man nicht so schnell vergessen kann. Wunderbar bildhaft erzählt, trifft die Autorin mit ihrem Roman mitten ins Herz. Absolute Leseempfehlung!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2020
Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5


ausgezeichnet

Wenn Vergangenheit und Gegenwart zusammentreffen
2018 Toulouse. Kommissar Martin Servaz muss in einem Mordfall ermitteln, der ihn an einen alten Fall erinnert, den er 1988 bearbeitet hat. Damals wurden zwei Studentinnen in einem Wald erschlagen aufgefunden, beide tragen Kommunionskleider. Der damalige Doppelmord wurde einem Kriminalfall des Autors Erik Lang nachempfunden, der damals auch als Tatverdächtiger galt. Auch der neue Tatort zeigt viele Parallelen zum alten Fall auf, diesmal jedoch ist die Frau des Autors das Mordopfer, auch sie trägt ein Kommunionkleid. Servaz muss den alten Fall erneut aufrollen, um endlich den wirklichen Täter aller drei Morde zur Strecke zu bringen…
Bernard Minier fügt mit „Schwestern im Tod“ den 5. Band seiner erfolgreichen Psychothriller-Serie um Kommissar Martin Servaz hinzu. Der flüssige, spannende und vor allem bildhafte Schreibstil lässt den Leser sofort an die Seite von Servaz gleiten, um ihm während seiner oftmals unkonventionellen Ermittlungsarbeit über die Schulter zu sehen und die einem während der gesamten Lektüre immer wieder Schauer über den Rücken laufen lassen ob der perfiden und teils brutalen Vorgehensweise, mit denen sich Servaz auseinandersetzen muss. Minier beherrscht sein Metier und dirigiert nicht nur seine Protagonisten durch die Geschichte, sondern auch den Leser, der sich immer wieder fragt, was hinter der nächsten Ecke wohl lauern wird. Wer schon den ersten Band „Schwarzer Schmetterling“ gelesen hat, erlebt mit diesem Buch ein kleines Déjà-vu, da diese neue Geschichte die Ereignisse aus dem ersten Band wieder hervorholt und zu einer neuen Handlung vermischt, was dem Autor sehr gut gelungen ist. Minier lässt neben seinem Kommissar auch den Leser immer neue Spuren verfolgen, in dem er die eine oder andere zusätzliche Wendung eingefügt hat. Aber da gibt es auch noch jemanden, der die Szenerie beobachtet und nichts Gutes im Schilde führt. Nach und nach werden die Puzzlestücke zusammengesetzt, bis der wahre Mörder offensichtlich ist. Der Spannungslevel ist gleich zu Beginn schon recht hoch angelegt, steigert sich aber im weiteren Verlauf immer weiter in die Höhe und lässt den Leser immer atemloser werden.
Die Charaktere sind sehr differenziert ausgestaltet und gemäß ihren Rollen sehr gut in Szene gesetzt worden. Einige von ihnen führen den Leser an der Nase herum, allerdings so gut kaschiert, dass man bis fast zum Ende hin nicht weiß, wer wirklich gut und wer wirklich böse ist. Man stellt zwar so seine Vermutungen an, wird teilweise aber dann doch überrascht. Über allen steht Martin Servaz, der nicht nur ein ungewöhnlicher Ermittler ist, der seinen eigenen Bedingungen folgt, sondern auch ein liebender Vater für seinen kleinen Sohn Gustav. Martin wirkt oftmals wie ein Sonderling, aber gerade seine ungewöhnlichen Methoden machen ihn greifbar und zeigen sein Einfühlungsvermögen. Aber auch Espérandieu und seine Frau Charlène spielen eine wichtige Rolle, vor allem für Gustav. Erik Lang dagegen ist ein undurchsichtiger Mann, dem schwer beizukommen ist.
„Schwestern im Tod“ ist wieder einmal ein Hochgenuss und absoluter Pageturner für alle, die gern Psychothriller lesen, denn Minier beherrscht sein Handwerk, den Leser während der Lektüre konstant unter Hochspannung zu setzen. Verdiente Leseempfehlung, man sollte nur nicht zartbesaitet sein.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.