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Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 15.02.2011
Mordsverkehr / Kommissar Petzold Bd.1
Burger, Wolfgang

Mordsverkehr / Kommissar Petzold Bd.1


sehr gut

ein wirkliches Erlebnis – auch, aber nicht nur für Karlsruher

Auf der Karlsruher Südtangente wird eine Radarfalle in die Luft gejagt. Der Bombenleger möchte die Verkehrssituation in Karlsruhe vermindern. Da niemand auf seinen Anschlag reagiert, gibt es weitere Bomben. Zwar möchte der Bombenleger niemanden umbringen, aber ein weiterer Anschlag hat einen gewaltigen Unfall mit Opfern zur Folge. Oberkommissar Petzold und seine Kollegen machen Jagd auf den unbekannten Täter...

Der Autor schreibt spannend und detailgetreu. Da ich mich in Karlsruhe recht gut auskenne, konnte ich die einzelnen Situationen den entsprechenden Orten zuordnen. Auch die Arbeit der Polizei, der Politik und der Presse kommt realistisch rüber. Die einzelnen Charaktere wurden gut dargestellt, sodaß sie mir gleich entweder sympathisch oder auch unsympathisch waren. Ich hatte das Gefühl, daß ich die Leute wirklich kenne. Auch war ich beim lesen mitten im Geschehen. Sowohl auf den mir bekannten Straßen, als auch in den mir unbekannten Wohnungen. Es gab einige interessante Verbindungen für mich. Kleinigkeiten, die vielleicht zufällig erscheinen, sind doch relativ gut recherchiert. So war ich am Tag vorher genau in dem Geschäft, von dem ich dann gelesen habe. Auch die Boutiquen, die beschrieben werden, gibt es tatsächlich. Daß es im Buch einen Schachspieler Schlösser aus der Bundesliga gibt hat mich an den Herrn Schlosser erinnert, der in Baden-Baden in der Schachbundesliga spielt (Zufall? Das werde ich versuchen nachzufragen, wenn ich zur Lesung des Autors im März gehe). Einzig der Schluß war für mich sehr abrupt. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände, sie stehen auf meiner Wunschliste!

Bewertung vom 07.02.2011
Hexen sind auch nur Menschen / Bd.2
Blair, Annette

Hexen sind auch nur Menschen / Bd.2


ausgezeichnet

amüsant und faszinierend, erotisch und sinnlich!

Bessie Pickering Hazard ist Vorstandsvorsitzende der Pickering-Stiftung. Nachdem ihr Enkel Jason aufgrund einer Verletzung im Profi-Eishockey pausieren muß, wird er zum Veranstaltungsdirektor der Stiftung überredet. An seinem ersten Arbeitstag lernt er die Assistentin seiner Großmutter kennen: Kira Fitzgerald. Er wird Zeuge, wie sie ihren Ex-Verlobten mit einem Fluch belegt. Dieser hatte sie mit ihrer Schwester betrogen und die Hochzeit ist dadurch geplatzt. Eigentlich wollen Kira und Jason vom „anderen Geschlecht“ nichts mehr wissen. Doch das tägliche Zusammentreffen lässt sich nicht vermeiden...

Der Schreibstil ist witzig und ich habe mich beim Lesen sehr gut amüsiert. Die Geschichte wurde lebhaft beschrieben und auch die einzelnen Figuren waren sehr gut dargestellt. Ich hatte farbenprächtige Bilder vor mir und mußte oft schmunzeln. Es ist gar nicht so einfach, jemandem aus dem Weg zu gehen, wenn man ihm täglich auf der Arbeit und auch zu Hause begegnet. Jason ist ein gut aussehender Profisportler, der auch schon den Titel „Weltklasseküsser“ besitzt. Kira versucht ihre Zuneigung zu Jason zu verbergen. Bessie manipuliert die Beiden, damit ihre Pläne gelingen. Und mit der Verpflichtung der Beiden hat sie dem Waisenhaus sehr geholfen. Kiras Freundinnen Vicky und Melody sind mir aus dem ersten Band schon bekannt.

Bewertung vom 03.02.2011
Chatroom-Falle
Vreeswijk, Helen

Chatroom-Falle


ausgezeichnet

Erschreckend realistisch!

Geert de Vogel will mit seiner Frau an der Haltestelle auf den nächsten Bus warten. Er sieht hinter der Scheibe ein Stück Stoff und findet zwei Mädchen, die im Regen auf dem Boden sitzen und völlig verstört sind. Mit dem Handy seiner Frau ruft er die Polizei.

Es war mein zweites Buch dieser Autorin und sie beschreibt die Situationen sehr lebendig. Es geht um Floor und Marcia, die gerne im Internet chatten und dort einige Verehrer haben. Ein Mann ist ziemlich penetrant und hat Marcia in einem verzweifelten Augenblick erwischt, bei dem er sie dazu gebracht hat, sich vor der Webcam auszuziehen. Mit diesen Bildern bombardiert er sie. Eine Modelagentur hat sich auch für die beiden interessiert und die Probeaufnahmen haben echt gewirkt. Außerdem gab es ein paar Jugendliche, in die sich die beiden sogar verliebt haben – nicht ahnend, ob die Bilder und Profile stimmen.
Dieses Buch zeigt auf, dass das anonyme Internet gar nicht so anonym ist. Manche Teenies sind einfach zu gutgläubig und naiv und können somit auch schon mal einem Perversen zum Opfer fallen. Helen Vreeswijk schreibt über zwei 15-jährige Mädchen, die unter ganz normalen Alltagsproblemen leiden: Die Eltern von Marcia wollen sich scheiden lassen und Floor hat nur wenig Selbstvertrauen. Aber auch die Täter kommen nicht zu kurz und werden gut beschrieben. Dass die Polizeiarbeit ohne konkrete Hinweise sehr schwierig ist, wurde ebenfalls gut dargestellt. Ich habe die Ermittlungen verfolgen können, ohne dass ich eine Ahnung davon habe.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Kundenkoller
Kurtze, Cornelia

Kundenkoller


gut

Der Kunde ist König. Und manche Kunden nehmen dies wörtlich und sind dabei äußerst dreist. Für die Verkäuferinnen ist es daher nicht immer leicht, ruhig zu bleiben...

Die Autorin erzählt in diesem Buch wahre Begebenheiten. Ich konnte manchmal kaum glauben, daß es wirklich solche Kunden gibt. Verkäuferinnen im Einzelhandel haben es mitunter schwer. Die Geschichten sind locker erzählt und ich konnte mir sowohl die jeweiligen Kunden, als auch die Verkäuferinnen gut vorstellen. Mitunter ist die Einleitung zum Vorfall etwas langatmig und das Ende etwas abrupt. Aber dennoch ein amüsanter Lesegenuß für zwischendurch.


Manchmal kann man nur mit dem Kopf schütteln!

Bewertung vom 28.01.2011
Die Party-Pille
Vreeswijk, Helen

Die Party-Pille


sehr gut

Das Buch beginnt und endet auf der Beerdigung von Sanne. Ihre Schwester Emma macht sich große Vorwürfe, denn alles begann damit, dass sie einen Joint ausprobierten.

Im Buch werden parallel zwei Geschichten erzählt. Einmal geht es um eine Clique von fünf jungen Leuten, die einfach ein bisschen Spaß haben möchten. Neugierig probieren sie den ersten Joint, aber auf einer Party wird Sanne mit GHB betäubt und vergewaltigt. GHB wurde früher als Narkosemittel vor Operationen verwendet, wegen der Nebenwirkungen ist es inzwischen aber verboten. Auf der anderen Seite geht es um einen Dealer, der mit der Herstellung von Ecstasy-Pillen wieder der „King“ werden möchte. Schließlich sind die Herstellungskosten sehr niedrig, aber der Verkaufspreis ist sehr hoch. Die beiden Geschehnisse werden abwechselnd beschrieben. Hier die jungen Menschen, die in eine Abhängigkeit geraten, und dort die Machenschaften derer, die dadurch viel Geld verdienen.

Ich weiß nicht, ob ich das Buch meinem Sohn zum Lesen geben möchte. Einerseits möchte ich ihm klarmachen, dass er von den Drogen die Finger lassen soll, aber andererseits ist die Schreibweise in meinen Augen nicht unbedingt geeignet. Ich fand das Buch gut geschrieben und war auch in der Geschichte gefangen, aber ob es wirklich für Jugendliche im Alter von 13 Jahren geeignet ist, weiß ich nicht. Meiner Meinung nach handelt es sich eher um einen Schreibstil für Erwachsene.

Ich konnte mich gut in die Story hineinversetzen und habe die jungen Menschen verstanden. Spaß haben und das Schlimme vergessen hört sich toll an – aber leider geht das meistens nur auf Kosten der Gesundheit. Ich wünsche mir, dass viele dieses Buch lesen und dadurch auf die Gefahren aufmerksam werden.

Erschreckend realistisch!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2011
Hexen mögen's heiß / Bd.1
Blair, Annette

Hexen mögen's heiß / Bd.1


ausgezeichnet

amüsant, verzwickt und erotisch

Logan Kilgarven kümmert sich alleine um seinen Sohn, da die Mutter abgehauen ist. Nur widerwillig frägt er seine Nachbarin Melody Seabright, ob sie babysitten könnte, da er dringend zur Arbeit muß. Melody hat den Ruf, eine Hexe zu sein. Sein Sohn Shane schließt sie gleich ins Herz. Als Gegenleistung verschafft Logan ihr ein Vorstellungsgespräch bei seinem Chef. Es geht um die Stelle der Köchin bei einer Fernsehshow. Doch es gibt ein Problem: Melody kann überhaupt nicht kochen...

Das Buch ist witzig geschrieben und ich habe mich sehr gut amüsiert. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen und auch die einzelnen Figuren waren sehr gut dargestellt. Die alltäglichen Probleme des alleinerziehenden Vaters waren ebenso natürlich, wie das Verhalten von Melody, die von ihrem Vater immer nur ihr Versagen vorgeworfen bekam. Beide hatten große Angst, sich zu binden – schließlich kennen sie das Gefühl des verlassenwerdens nur zu gut. Außerdem führen sie ein unterschiedliches Leben: Logan ist seit er sich um seinen Sohn kümmert durchorganisiert und routiniert und Melody ist flatterhaft und chaotisch. Doch der Anziehungskraft können sie sich nur schwer entziehen. Als dann auch noch die Tochter vom Besitzer des Senders ihre Hände nach Logan ausstreckt, ist das Chaos perfekt. Verantwortungsbewußtsein und Liebe lassen sich nur schwer kombinieren. Eine wundervolle Geschichte, die mich fasziniert hat.

Bewertung vom 19.01.2011
Die Nonne mit dem Schwert
Korte, Lea

Die Nonne mit dem Schwert


sehr gut

Catalina de Erauso wurde von ihren Eltern ins Kloster gesteckt. Dort fühlte sie sich aber nicht wohl und kurz vor der Weihe gelang ihr die Flucht. Die freiheitsliebende junge Frau verkleidete sich als Mann. Sie schlug sich als Seemann und Soldat durch und ihr Geheimnis blieb lange unentdeckt. Doch als sie schwer verwundet wurde, flog ihr Geheimnis auf.

Lea Korte hat einen fesselnden Roman geschrieben über eine mutige Frau, die sich nicht unterkriegen ließ. Anfangs hatte ich leichte Probleme mit den ungewohnten Ausdrücken, aber recht schnell war ich von der rasanten Geschichte gefangen. Francisco, wie sich Catalina nennt, hatte es nicht leicht. Aber mit viel Glück und Mut hat sie sich auf eine Reise gemacht, um einen jungen Mann zu suchen, der ihr bei ihrer Flucht geholfen hat. Doch dem jungen Mann, in den sie sich verliebt hat, von ihrem Geheimnis zu erzählen, hat sie sich nicht getraut. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Erlebnisse wunderbar beschrieben, sodaß ich ein richtiges Bild vor mir hatte. Ich habe ihre Reise farbenprächtig vor mir und habe oft mit ihr gebibbert. Die Autorin hat die wahre Geschichte von Catalina de Erauso spannend erzählt und ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt.


unglaublich, und doch wahr!

Bewertung vom 15.01.2011
Ausgebucht
Wolff, Steffi von

Ausgebucht


sehr gut

Eine heitere Unterhaltung für zwischendurch.

Fanny von Lehndorf war eine reiche, etwas verschrobene Frau. Im Alter von 95 Jahren verstarb sie in einem Bordell. Bei der Testamentseröffnung gab es eine große Überraschung: vor 2 Jahren hatte sie einen Mann adoptiert, den sie in ihrem Testament großzügig bedachte. Aber auch ihre Enkelinnen hat sie nicht vergessen. Die Zwillinge Nadine und Katinka haben das Hotel „Friesenzauber“ geerbt. Aus dem Grab heraus wollte die alte Baronin, dass sich die verhassten Schwestern gemeinsam um das Hotel kümmern. Wenn sie es auf Vordermann bringen, bekommen beide jeweils 1 Million Euro...

Das Buch ist witzig geschrieben. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und musste über die beiden Schwestern lachen. Auch das neue Familienmitglied mit seinem hessischen Akzent wurde gut dargestellt. Schon auf der Fahrt ins Hotel konnte ich ahnen, dass es ein harter Kampf werden würde, den die beiden auszufechten haben.
Das Hotel war früher mal sehr schön gewesen – aber inzwischen war es nur noch eine marode Bruchbude. Und die Dorfbewohner waren äußerst seltsam und sprachen nicht mit den beiden.
Ich hatte zwischendurch das Gefühl, ich befinde mich in einer Irrenanstalt. Der Nachbar war ein 95jähriger Bauer, dessen Pferd sich im Haus aufhielt und Dines Haare vom Kopf knabberte. Seine Frau hatte das Haus seit 1945 nicht mehr verlassen und kochte nur ein. Als die beiden Schwestern sich nach Handwerkern umsahen, richtete der Bauer sein Gewehr und sagte, dass diese Mistkerle nicht auf sein Grundstück kämen. Schon deren Großväter waren Halsabschneider. Und dann war da noch der vom Aussterben bedrohte Krawallquerwimpel, der auf dem Dach des Hotels nistete. Ein Sturm und Hochwasser hat das Dorf ganz von der Außenwelt abgeschlossen. Auch ansonsten geschah noch einiges Unfassbares.
Das Buch ließ sich flüssig lesen. Die Zusammenhänge waren manchmal etwas verschroben, aber gut verständlich. Eine interessante Geschichte, mit einer geheimnisvollen Vergangenheit.

1 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.