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Benutzername: 
Joschne
Wohnort: 
Sittensen

Bewertungen

Insgesamt 1854 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2015
Die andere Hälfte der Hoffnung
Borrmann, Mechtild

Die andere Hälfte der Hoffnung


ausgezeichnet

Spannend, aufwühlend und zeitgeschichtlich brisant

Walentyna lebt in der verbotenen Zone von Tschernobyl. Hier lebt nur, wer nicht anders kann oder wer gezwungen ist, sich zu verstecken. Seit der Katastrophe ist Walentynas Weltbild in sich zusammengebrochen. Glück ist ein Wort, an dem Walentyna kaut, das sie zerlegt, dreht und wendet und das in ihrem Leben schlussendlich immer mit dieser kleinen Silbe verbunden ist: Un-Glück. Die alte Frau wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Tochter, von der sie seit Monaten nichts mehr gehört hat. Sie scheint spurlos verschwunden - wie viele andere Studentinnen, die im Jahr 2009 angeblich mit einem Studienstipendium nach Deutschland gegangen sind. Um dem trostlosen Warten und dem bitterkalten Winter zu trotzen, beginnt Walentyna ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
In Deutschland versteckt währenddessen Matthias Lessmann eine junge osteuropäische Frau vor ihren Verfolgern. Barfuß und nur leicht bekleidet stand sie eines Februarmorgens auf seinem Hof. Wenig später schneidet sie sich die Pulsadern auf. Lessmann rettet der jungen Ukrainerin ein zweites Mal das Leben und erfährt eine Geschichte von ungeheuerlicher politischer Brisanz. In seinem Wunsch zu helfen geht Lessmann weit - viel zu weit.
Mechthild Bormann erzählt eine aufwühlende Geschichte vor dem Hintergrund der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Wie kaum eine andere deutsche Autorin versteht sie es, Spannung und historisches Zeitgeschehen zu einer komplexen Handlung zu verweben.
Mechthild Bormann wurde 1960 geboren und lebt heute in Bielefeld. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, arbeitete sie in verschiedenen anderen Berufen. Seit 2011 ist sie als freie Schriftstellerin tätig. Mehr über die Autorin unter www.mechthildbormann.de.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.12.2014
Makrokosmos Honigbiene

Makrokosmos Honigbiene


sehr gut

Brisante und überraschende Fakten
Blütenstaub kostbarer als Goldstaub. Klingt übertrieben? Leider nein, denn Goldstaub kann man nicht essen. Ohne den Transport von Blütenstaub durch Milliarden von Bienen droht eine globale Hungersnot.
Das Buch »Makrokosmos HONIGBIENE« liefert neben brisanten und überraschenden Fakten einen detailierten Einblick in den Alltag dieses faszinierenden Lebewesens. Die überwältigend schönen und präzisen Bilder von Heidi und Hans-Jürgen Koch hochprämierten Fotografen mit einem Faible für das Leben in seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen lassen den Betrachter abtauchen in eine fantastische Realwelt. Wissenschaftsjournalist und Buchautor Claus-Peter Lieckfeld (»More than Honey«) liefert Hintergrundinformationen und erklärt, wie der (Makro-)Kosmos der Honigbiene funktioniert.
Statistisch ist jeder dritte Bissen, der uns zwischen die Zähne kommt, das Ergebnis einer Bestäubung durch Bienen. Deshalb hat das derzeitige erdumspannende Bienensterben unmittelbar mit unserem Überleben zu tun. Die Bienen sterben, und das, obwohl kaum ein Organismus dem ewigen Leben näher gekommen zu sein scheint als der Superorganismus Biene. Für das bisherige Erfolgskonzept der Honigbiene gibt es einen ausschlaggebenden Faktor: Teamwork. Das perfekte Zusammenspiel von 60.000 Individuen konstituiert ein Meisterwerk der Evolution: Apis mellifera.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2014
Das Dorf
Strobel, Arno

Das Dorf


sehr gut

Wenn die Freundin verschwindet
Panik, Todesangst – das ist es, was Bastian
Thanner in der Stimme seiner Freundin hört,
als sie ihn völlig unerwartet anruft. Über ein
halbes Jahr ist es her, dass Bastian Anna zuletzt
gesehen hat, als sie Hals über Kopf und
ohne Erklärung einfach verschwunden ist.
Jetzt braucht sie dringend seine Hilfe, sie
bangt um ihr Leben. Bastian macht sich sofort
auf die Suche nach Anna und gelangt in ein
Dorf an der Müritz, das ihm von Anfang an
unheimlich ist. Überall deuten Spuren auf
Anna, doch niemand kann oder will ihm weiterhelfen.
Bis zu dem Abend, als Bastian Zeuge einer
schrecklichen Zusammenkunft wird. Und auf
den Mann trifft, der genau weiß, was mit Anna
geschehen ist …

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2014
Das letzte Fest des alten Europa
Czernin, Monika

Das letzte Fest des alten Europa


sehr gut

Ein faszinierendes Frauenleben in einer Epoche großer Umbrüche

Ihre Gäste und ihr Gespür für die Wiener Gesellschaft haben sie berühmt gemacht: Anna Sacher, Alleinerbin und legendäre Chefin des Hotels Sacher zur Zeit der Jahrhundertwende. Sie inszenierte den Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde, an dem sich alle begegneten: Hof und Hochadel, Macht, Geld und Industrie. Die Künstler der Sezession, die Musiker und Schriftsteller aus Wiens großer Epoche. Monika Czernin erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Lebens und zugleich ein Stück europäischer Kulturgeschichte.
Mit 23 Jahren wird Anna Fuchs, Tochter eines Wiener Fleischhauers, "Frau Sacher". Die glänzende Gastgeberin ist bald ein weiblicher César Ritz, die berühmteste Hotelchefin ihrer Zeit.
Erstmals verbindet Monika Czernin die Lebenserzählung der außergewöhnlich erfolgreichen Unternehmerin mit einer dokumentarischen Erzählung der historischen Ereignisse von der Gründerzeit bis in die 1920er Jahre. Als Hauptstadt des habsburgischen Vielvölkerstaates war Wien zu einer Metropole im Umbruch geworden, alles veränderte sich schnell - die Technik, Städte, das Verkehrswesen, die Gesellschaft.
Das Großbürgertum baute ein neues Wien in der Mitte Europas, der kaiserliche Hof verlor an Glanz, in Kunst, Literatur und Musik kam es zu einer wahren Explosion des Schöpferischen. Und alle, die Ephrussis, Rothschilds und Wittgensteins, Kaiserin Elisabeth, Kronprinz Rudolf, Gustav Klimt, Arthur Schnitzler, Auguste Rodin, Gustav Mahler und Max Reinhardt trafen sich in dem Hotel an der Oper, dem Mittelpunkt unzähliger Geschichten, die entweder im Haus von Anna Sacher begannen oder hier endeten.
Monika Czernin, die Autorin, 1965 in Klagenfurt geboren, studierte Politikwissenschaften und Philosophie in Wien. Die Autorin und Filmemacherin hat sich sehr viel mit der österreichischen Hauptstadt beschäftigt. Einer ihrer Vorfahren, Ottokar Czernin, der letzte Außenminister der Monarchie, war ein gern gesehener Gast im Sacher, ihr Uruurgroßvater, Hans Wilczek, sogar ein Freund der Familie. Nicht zuletzt dadurch konnte sie eine Reihe von Quellen erstmals auswerten, etwa die bisher unveröffentlichte Kondolenzpost an die junge Witwe Anna Sacher. Monika Czernin lebt am Starnberger See.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2014
Der Mann mit dem Fagott

Der Mann mit dem Fagott


ausgezeichnet

Aus, Schluss, vorbei. Udo lebt nicht mehr. In den Herzen seiner Fans wird er ewig weiterleben. Der große Entertainer ist diese Woche von uns gegangen, der sehenswerte Film beleuchtet sein Leben, besonders seine frühen Jahre. Mach's gut Udo, und bis bald.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2014
Hinter dem Horizont links
Many, Christopher

Hinter dem Horizont links


sehr gut

Eine Weltreise im Land Rover Matilda
1. Mai 2002 bis 1. September 2010: 100 Monate, in denen man ein ganz normales Leben führen kann. Oder in denen man die Zeit nutzt, um 200.000 Kilometer zu fahren und zu entdecken, wie wunderbar und merkwürdig dieser Planet ist, auf dem wir leben. Genau das hat der Reisephilosoph Christopher Many mit seinem Land Rover Matilda getan. In seinem Buch lässt er den Leser an den Abenteuern seiner Weltreise teilhaben.
"Hinter dem Horizont links" ist ein ungewöhnlicher Bericht einer ausgefallenen Reise, die der Autor in seinem rund 30 Jahre alten Auto unternommen hat, teilt der Verlag Delius Klasing, in dem das Buch erschienen ist, mit. Mehr als acht Jahre war Many in 100 Ländern unterwegs und schreckte dabei weder vor Wüsten noch schier undurchdringlicher Vegetation oder Krisengebieten zurück. Seine Neugier führte ihn nach Sibirien und in die Mongolei, durch ganz Amerika bis nach Patagonien und schließlich über Südafrika quer durch den Schwarzen Kontinent zurück nach Deutschland.
Many sei ein lebensbejahender Mann, der sich einem Leben verschrieben habe, von dem andere nicht einmal zu träumen wagen, heißt es weiter über den Autor. Ein findiger Techniker, der sich zu helfen wisse, wenn Matilda mal wieder streikt - natürlich am liebsten mitten in der Pampa fernab jeder Zivilisation.
Und ein wissbegieriger Mensch sei er obendrein, der sich nicht scheue, auch einmal schwierige Themen zu diskutieren, sei es den möglichen Zusammenhang von Rassenzugehörigkeit und Armut in Afrika, den Stellenwert der weiblichen Beschneidung bei den Massai, die Frage der Berechtigung eines israelischen Staates inmitten der arabischen Welt, die teilweise katastrophalen Auswirkungen der Entwicklungshilfe oder den manchmal blinden Glauben der Menschen an das, was in den Medien steht.
Und so kommt es, dass "Hinter dem Horizont" mehr ist als der Bericht einer Weltreise. Das Werk ermöglicht dem Leser, jemanden, der wirklich dort war, auf seinem Streifzug durch das aktuelle Weltgeschehen zu begleiten.
In seinem Buch schildert Many all die Großartigkeiten und Absonderlichkeiten, die einem bei einem derartigen Abenteuer unweigerlich begegnen, und regt dabei zum Nachdenken an. Er durchreist traumhafte Landschaften, erlebt kleine und große Momente voller Glück, aber auch der Angst. All das schildert er in seinem ganz eigenen Stil, voller Leidenschaft und Begeisterung für das Leben und die Welt, die es täglich neu zu entdecken gilt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.