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Benutzername: 
Ricis_Bookworld
Wohnort: 
Freudenberg

Bewertungen

Insgesamt 161 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2023
With All My Heart
Young, Samantha

With All My Heart


ausgezeichnet

Das ist wieder ein Buch, wo eine Rezension nicht ohne Spoiler möglich ist. Daher: Spoiler enthalten!

Zu Beginn des Buches lernen wir eine dreizehnjährige Jane kennen, die schon viele Schicksalsschläge in ihrem jungen Leben ertragen musste. Doch in Lorna, Jamie und Skye findet sie nicht nur Freunde, sondern auch eine Familie, wie sie sie noch nie hatte. Doch schon nach kurzer Zeit verliert sie ihr Herz an Jamie und auch wenn sie nie glücklicher war, zerbricht die Familie. Denn Lorna hat ein Problem damit, dass ihre beste Freundin mit ihrem Bruder zusammen ist. Doch dadurch lässt sie auch ihre große Schwester Skye links liegen und bekommt nicht mit, wie schlecht es ihr geht. Auch Jamie und Jane merken es erst, als es schon zu spät ist.

Jamie war ein Jugendlicher und junger Erwachsener, der nichts hat anbrennen lassen. Bis Jane in sein Leben getreten ist und sein Herz in Beschlag genommen hat. Sie schmieden zusammen Zukunftspläne, doch eine schwere Tragödie sorgt dafür, dass ihre Liebe auf die Probe gestellt wird. Denn bei einem einfachen Plan, Gerechtigkeit für Skye zu fordern, ist Jamie zur falschen Zeit am falschen Ort. Und da sich mit Geld (fast) alles kaufen lässt – also auch falsche Aussagen – kommt Jamie für 5 Jahre ins Gefängnis. Doch anstatt die Zeit mit Jane an seiner Seite zu meistern, werden die beiden durch eine Intrige voneinander getrennt.
Als sie nach seiner Entlassung wieder aufeinander treffen, bebt Jamie nur so vor Wurt. Er will Gerechtigkeit. Für Skye und auch für sich. Denn ihm wurde durch die Haft alles genommen. Auf seiner Liste der Personen, an denen er sich rächen will, steht auch Jane. Doch da ahnt sie zunächst nichts von, auch wenn der Jamie von damals verschwunden ist …

Dieses Buch zeigt einem vom Anfang bis zum Ende wie wichtig es ist, Menschen um sich zu haben, von denen man geliebt wird und die man liebt. Denn dann übersteht man alles. Aber genauso zeigt einem das Buch, wie krankhaft man lieben kann. Denn Lornas Art von Liebe ist nicht gesund.
In diesem Buch werden viele sensible Themen behandelt und die Autorin ist denen auf jeden Fall gerecht geworden. Man hat nicht das Gefühl, dass ein Thema übergangen wurde oder nur mal kurz angeritzt wurde. Alle Themen haben einen Abschluss gefunden und das fand ich auch sehr wichtig.
Genauso wie das Buch. Die beiden Charaktere haben ein Happy End bekommen, wie man es Ihnen von Beginn an gewünscht hat.
Wie man es von Samantha gewohnt, ist der Schreibstil locker und flüssig, man kann sich super in die Personen reinversetzen und die Kapitel sind aus Janes und Jamies Sicht geschrieben. Das braucht dieses Buch auch auf jeden Fall.

Bewertung vom 01.03.2023
Wie Papierschiffchen im Fluss
Stumpp, Julia

Wie Papierschiffchen im Fluss


ausgezeichnet

Maris und Janna lernen sich auf der Uni kennen und lieben. Sie verbringen eine wunderschöne Zeit zusammen und geben sich an ihrem letzten Abend vor Maris‘ Auslandssemester ein Versprechen: Sie treffen sich in genau einem Jahr, wenn er wieder zurück ist, an genau dieser Stelle am Fluss.
Doch die einzige Person, die am Fluss auftaucht, ist Janna.
Durch Zufall lernt sie kurz danach Simon kennen und plant mit ihm ihr ganzes Leben durch. Und es wird genauso, wie sie es sich vorgestellt hat. Sie wohnt in einem großen Haus, hat zwei wunderbare Kinder und führt mit ihrem Mann eine eigene Firma.
Doch als Maris in ihrem Büro auf einmal vor ihr steht, gerät ihre Welt ins Wanken. Und das schlimme ist: Sie wird ihn jetzt einige Wochen sehen, da er von Simon für ein Projekt engagiert wurde.
Wie soll sie damit umgehen? Wie kann sie ihm aus dem Weg gehen? Möchte sie das denn überhaupt? Und warum fallen ihr immer mehr Dinge auf, die in ihrer Ehe nicht mehr rund laufen?

Mir sind sogar jetzt beim Schreiben der Rezension noch die Tränen gekommen, als ich wieder an das Ende der Geschichte gedacht habe. Das Buch vermittelt so viel. Man sollte immer ehrlich sein. Man sollte den Mut haben, sich auf Veränderungen einzulassen, egal wie groß die auch sein mögen. Man sollte die Zeit mit geliebten Menschen genießen, solange es noch geht. Denn die Zeit (und das Leben) rinnt einem einfach durch die Finger.
Ich habe mich am Anfang schwergetan und bis zur Hälfte gebraucht, bis ich richtig in der Geschichte drin war. Aber Maris und Janna haben so viel zu erzählen, dass es genau so sein musste. Man hätte nichts weglassen können und es hat sich gelohnt dranzubleiben.
Julias Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und es war von allen Emotionen etwas vorhanden. Ein durchgehend schöner Roman mit wichtigen Werten.

Bewertung vom 28.02.2023
Du bist mein Lieblingsgefühl
Groh, Kyra

Du bist mein Lieblingsgefühl


ausgezeichnet

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite einfach genial. Es erzählt die Geschichte von Nela, fast 30, und Max, 33. Die beiden sind auf der Suche nach ihrem Deckel, wie man so schön sagt. Doch beide haben ihre Probleme / Macken, weshalb sie glauben, nicht für Beziehungen gemacht zu sein. Sie können sich nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der einen so akzeptiert wie man ist.

Und bei den beiden fängt es dann auch noch richtig kompliziert an. Denn sie treffen sich in einem Brautladen – und Nela trägt auch noch ein Brautkleid.
Man merkt sofort, dass die beiden sich super verstehen, doch für beide ist klar, dass der jeweils andere heiraten wird.
Durch Zufall – Max‘ Firma zieht in die Räume über Nelas Plattenladen – treffen die beiden sich wieder. Doch das entstandene Missverständnis im Brautladen schwebt weiter zwischen ihnen.
Ab da beginnt ein humorvolles und für die Freunde der beiden leidvolles hin und her. Sie verbringen freiwillig und unfreiwillig Zeit miteinander. Sie kommen sich näher, doch dann drückt einer die Stopp-Taste. Denn man will nicht der Grund sein, dass der jeweilige Partner betrogen wird.
Die Freunde der beiden müssen auch einiges ertragen. Denn wer eignet sich besser dazu, sich auszuheulen und aufzuregen als Freunde? Dafür hat man sie doch.
Während Nela sich Gedanken darüber macht, ob Max überhaupt mit ihr klarkommen würde, sollten sie irgendwann eine Chance bekommen, hat Max noch ein ganz anderes Problem. Denn in seiner Kindheit ist etwas passiert, dass ihn grundlegend verändert hat. Und weshalb alle seine Freundinnen irgendwann das Weite gesucht haben. Dabei möchte Max doch nur eins: Mit der richtigen Frau glücklich werden.

Ich habe mich in dem ganzen Buch wiedergefunden. Vor allem in den Gedanken und dem Handeln von Nela. Es war, als würde mir jemand vorzeigen, wie ich mich mit Anfang dreißig verhalte. Denn ich bin schon fast eine Nela 2.0. In absolut allem. Man ist den Personen so nah, kann sich so super in sie hineinversetzen. Man fühlt mit ihnen, man möchte sie schütteln und man kann so viel mit ihnen (oder auch über sie) lachen. Es ist eine Geschichte, die so humorvoll und gefühlvoll geschrieben ist, dass sie einen komplett der Realität entzieht. Ich kann es euch nur ans Herz legen!

Bewertung vom 20.02.2023
You Color my Soul
Thorn, Anny

You Color my Soul


ausgezeichnet

Dieses Buch ist auf jeden Fall eins meiner Highlights in diesem Jahr.

Eli ist ein kleiner Wirbelwind, der Katastrophen regelrecht anzieht. Und die erste, von der wir erfahren, führt sie direkt ins Krankenhaus und zu Daniel Harrison. Nach einer doch eher widerwilligen Behandlung, wo klar wird, dass die beiden sich nicht riechen können, treffen sie schneller wieder aufeinander als Ihnen lieb ist. Natürlich verbunden mit einer weiteren Katastrophe.
Und beide denken öfter übereinander nach, als ihnen lieb ist.
Es dauert einige Zeit und einen kleinen Stupser seiner Schwester, bis er sich bei Eli meldet. Er möchte das Geld für eine dringend benötigte Feuertreppe spenden, wenn sie dafür seine Freundin spielt.
Sie willigt ein und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Trotz akribisch festgehaltener Regeln, verstehen sie sich immer besser und kommen sich immer wieder näher. Auch dann, wenn sie alleine sind und somit niemanden von ihrer Beziehung überzeugen müssen.
Doch auch die Annäherung zu Daniel hat Eli nicht von Katastrophen geheilt und so passiert eigentlich bei jedem Treffen mit seinen Freunden oder seine Familie etwas. Doch sie steht darüber, denn sie ist nun mal, wie sie ist. Doch die anderen sehen das anders und fragen sich, was Daniel mit so einer Frau will. Sie passt nicht in deren perfekte, heile Welt. Und dann ist da auch noch Lucy, mit der Daniel eine Vergangenheit hat und die er immer noch nicht ganz verarbeitet hat.
Als dann an Daniels Geburtstag geladene und ungebetene Gäste aufeinandertreffen, eskaliert die Situation und Eli und Daniel müssen sich fragen, ob das, was sie gefühlt haben, wirklich echt war oder nur Einbildung.

Dieses Buch ist einfach genial. Von Anfang bis Ende. Ich habe so viel gelacht wie lange nicht mehr beim Lesen, aber genauso gab es auch Stellen, wo ich das ein oder andere Tränchen verdrückt habe oder geschockt mit dem Kopf geschüttelt habe.
In dieser Geschichte werden so viele wichtige Themen aufgegriffen, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann. Aber am wichtigsten finde ich das, was bei und in der Familie Harrison passiert. Das ist einfach etwas, wo ich mich immer wieder drüber aufregen kann und auch nicht verstehen kann, wie man so sein kann. Als Eltern aber auch als Kinder, die das mit sich machen lassen.

Bewertung vom 20.02.2023
The Way You Crumble / Hungry Hearts Bd.2
Tramountani, Nena

The Way You Crumble / Hungry Hearts Bd.2


ausgezeichnet

Kann Spoiler aus Band 1 enthalten, wenn der noch nicht gelesen wurde!

Die beiden Protagonisten lernen wir schon kurz in Band eins kennen und daher weiß man als Leser auch schon, was Echo für eine Vergangenheit hat. Eine traurige, die aber leider für viele Menschen Realität ist: Drogen und alles, was damit zusammenhängt.
Sie kämpft sich nach einem Entzug Stück für Stück in ein normales Leben zurück und der Job im Prisma soll ihr dabei helfen. Dass sie dabei ausgerechnet mit Alexis zusammenarbeiten soll, passt ihr erst so gar nicht in den Kram. Auch er ist alles andere als begeistert.

Doch die beiden merken schnell, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind. Beide sind durch traumatische Erlebnisse zu den Menschen geworden, die sie jetzt sind. Und die beiden kommen gegenseitig damit klar. Sie akzeptieren sich so und Alexis kann mit ihr sogar reden. Etwas, was er bei anderen Menschen „verlernt“ hat. Vor allem bei seiner Familie.
Wäre da nicht der Fakt, dass Alexis nichts von Echos Drogenproblem weiß. Denn sie hat Angst, dass er sie nicht mehr so mag wie jetzt, wenn er davon erfährt. Dabei entwickeln sich nicht zur zaghaft Gefühle zwischen den beiden, sondern sie helfen sich auch. Vor allem für Alexis ist das mit Echo eine tolle Ablenkung von den Problemen in seiner Familie.
Doch dann folgen zwei Ereignisse aufeinander, die das zarte Gerüst ihrer beginnenden Beziehung stark ins Wanken bringt. Alexis‘ Vater wird aus der Entzugsklinik entlassen und Echo beichtet ihm, dass sie gerade einen Entzug hinter sich hat und jeden Tag darum kämpft, nicht rückfällig zu werden. Ist ihre Bindung stark genug, das zu überstehen? Oder zerbricht das zarte Band?

Die Geschichte ist sehr tiefgründig und zeigt einem Seiten und Themen, die oft eher verschwiegen werden. Vor allem der Grund, warum Alexis aufgehört hat zu reden, scheint für viele nicht gravierend – für ihn ist es das aber. Nena geht sehr behutsam mit den Themen um und man merkt, dass sie sich damit auseinandergesetzt hat. Alexis und Echo sind zwei tolle Charaktere, die man einfach nur lieb haben kann. Und man möchte ihnen oft einfach Mut machen oder sie in die Arme nehmen.

Bewertung vom 08.02.2023
Bist du morgen noch da ?
Trebing, Anke

Bist du morgen noch da ?


ausgezeichnet

Organspende – ein Thema worüber viel zu wenig gesprochen und auch viel zu wenig aufgeklärt wird. Egal ob es um eine Niere geht, die ein lebendiger Mensch spenden kann, oder ob es um ein Herz oder eine Lunge geht, die einem toten Menschen entnommen werden muss.

Diese Geschichte ist mit ihren 188 Seiten zwar sehr kurz, aber sie umfasst alles, was mit dem Thema Organspende einher geht. Ein Leben im Krankenhaus, viele Untersuchungen, das alte Leben hinter sich lassen, Freundschaften knüpfen, wo man nicht weiß wie lange die Person leben wird und natürlich darf die Liebe nicht fehlen.
Mia ist eine junge Frau, die mit einem Herzfehler geboren wurde. Trotzdem hatte sie ein ganz normales Leben. Bis zu diesem einen Tag, an dem sie zusammenbricht und erst im Krankenhaus wieder aufwacht. Und das Gebäude ab diesem Tage auch nicht mehr verlässt.
Sie kann sich nur schwer an den Gedanken gewöhnen, an das Krankenhaus „gefesselt“ zu sein, doch die Freundschaft zu Lena und Alex hilft ihr und macht es erträglich.
Eines Nachts tritt dann Ben in ihr Leben, den sie aber erstmal nicht leiden kann. Doch ihre Zimmer sind direkt nebeneinander und beide sind aus dem gleichen Grund dort. Sie brauchen ein neues Organ. Ein neues Herz. Und sie verbringen gewollt und ungewollt immer mehr Zeit zusammen. Doch es ist ein Kampf ums Überleben. Da hat die Liebe keinen Platz, oder?

In dem Buch liegen Freud und Leid sehr nah beieinander und ich habe auch nicht nur eine Träne verdrückt. Denn es ist einfach ein emotionales und sensibles Thema und der Tod spielt da leider auch eine Rolle. Wie wahrscheinlich ist es schon, dass jemand rechtzeitig stirbt, damit man dessen Herz bekommt? Oder seine Lunge? Oder sonst ein Organ? Einen Organspendeausweis zu haben, ist das Einfachste, doch es haben immer noch viel zu wenige einen.
Ich möchte euch dieses Buch sehr ans Herz legen. Und solltet ihr noch keinen Spendenausweis haben, hoffe ich, dass dieses Buch eure Meinung ändert.

Bewertung vom 25.01.2023
Not Your Type / Love is Queer Bd.1
Zett, Alicia

Not Your Type / Love is Queer Bd.1


ausgezeichnet

Marie ist eine recht unsichere junge Frau. Woran ihr Ex-Freund Lars, von dem sie einfach nicht ganz loskommt, nicht ganz unschuldig ist. Als sie dann Fynn in ihrem Psychologie Studium sitzen sieht, ist sie ganz fasziniert von ihm, traut sich aber nicht, ihn anzusprechen. Das übernimmt dann ihr Kumpel Joon und er sorgt sogar dafür, dass Fynn auf einen Roadtrip nach Italien mitkommt, obwohl er die Clique, zu der auch Noah und Chiara zählen, gar nicht kennt.
Für Fynn ist das eine riesen Herausforderung und er bereut nicht selten, dass er diesem Trip zugestimmt hat. Denn er kann einfach nicht mit anderen Menschen umgehen. Er kann keine körperliche Nähe zeigen, er kann sich nicht gut unterhalten. Er ist am liebsten für sich alleine. Denn er ist trans und hat dadurch schon mehr als einmal erlebt, wie grausam Menschen sein können, wenn man nicht in das Idealbild reinpasst.
Doch nach und nach taut er immer mehr auf. Er lernt die Clique besser kennen und kommt auch Marie immer näher. Denn beide können nicht bestreiten, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Doch wie Fynn, hat auch Marie ab und zu ihre Stimmungsschwankungen, denn auch sie ist nicht zufrieden mit sich. Aber auf eine andere Art wie Fynn. Fynn fühlt sich in seinem Körper nicht wohl und Marie weiß nicht, was sie mit ihrem Studium machen soll, welches sie noch nie wirklich erfüllt hat. Die beiden ergänzen sich sehr gut, was einem als Leser schnell auffällt, und sie kommen sich auch nach einiger Zeit näher. Doch dann passiert etwas, was bei Fynn alle Befürchtungen wahr werden lässt.

Das war mein erstes Buch, wo das Thema Queere-Love eine Rolle gespielt hat, und ich muss sagen, dass ich sehr begeistert bin. Natürlich bekommt man hier und da mit, was die Menschen, die dazu gehören, teilweise durchmachen müssen, aber es war schön, das mal verpackt in so einer Geschichte zu lesen. Ich hätte Fynns Eltern am liebsten geschüttelt und seine Klassenkameraden zum Mond geschossen. Wie kann man so zu Menschen sein? Wie heißt es so schön? Behandle Menschen immer so, wie du selbst behandelt werden willst. Der Satz passt hier wirklich sehr gut.
Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen! Es ist eine schöne Geschichte, die einen zum Nachdenken bringt, verpackt mit einer süßen Liebesgeschichte.

Bewertung vom 25.01.2023
Sechs Tage zwischen dir und mir
Atkins, Dani

Sechs Tage zwischen dir und mir


ausgezeichnet

Was für eine schöne, emotionale Geschichte.
Der Klappentext verrät nicht wirklich, was passieren könnte. Außer natürlich, dass Gemma vor dem Traualtar stehengelassen wird und das etwas mit Finn passiert sein muss.

Wie nicht anders zu erwarten, startet das Buch mit dem Hochzeitstag von Gemma und Finn. Das war aber auch das einzige vorhersehbare.
Es geht nach der geplatzten Hochzeit darum herauszufinden, was mit Finn passiert ist bzw. warum er nicht bei der Kirche war. Niemand weiß, wo er nach seinem Junggesellenabschied hingefahren ist, den er sogar deutlich früher verlassen hat, als seine Freunde geplant hatten. Telefonisch ist er einfach nicht zu erreichen und auch in seiner Wohnung ist er nicht anzutreffen. Gemma ist mit ihren Nerven am Ende und schaltet eine Vermisstenanzeige bei der Polizei.
Aber wie sollen die schon bei einem vermissten Verlobten reagieren, der von seiner Hochzeit fernbleibt? Richtig – gar nicht. Es kommt ja viel zu oft vor, dass Frauen vor dem Altar stehengelassen werden.
Also nimmt Gemma es selbst in die Hand. Denn obwohl ein Beweis nach dem anderen auftaucht, der ihr sagt, dass Finn weg ist und sie verlassen hat, will sie es nicht wahrhaben. Und dann überschlagen sich die Ereignisse.

Ich finde den Aufbau der Geschichte super schön. Während wir Gemma bei der Suche nach Finn begleitend, erfahren wir zwischendrin wie die beiden sich kennengelernt haben, wie sie sich lieben gelernt haben und was für Probleme und Hindernisse auf sie gewartet haben. Man kann sagen, dass Finn und Gemma keinen einfachen Start hatten und das Drama um die Hochzeit der Höhepunkt von allem ist. Man wünscht ihr einfach von der ersten Sekunde an, dass Finn zu ihr zurückkommt.
Es ist mein erstes Buch dieser Autorin, aber ich habe vor, noch weitere von ihr zu lesen. Der Schreibstil ist einfach super angenehm und sie schafft es, die Emotionen perfekt zu transportieren. Auch die ganzen Verstrickungen waren super ausgearbeitet und man hatte nie Fragezeichen im Kopf, weil man etwas nicht verstanden hat.

Bewertung vom 19.01.2023
Script of Love - Mit jedem deiner Blicke / Shape of Love Bd.2
Neumeier, Marina

Script of Love - Mit jedem deiner Blicke / Shape of Love Bd.2


ausgezeichnet

Sofia lernen wir in Band eins schon etwas kennen, denn sie wird Cleos Stütze und beste Freundin. In diesem Buch erfahren wir schon zu Beginn, dass sie mit dem Job im Theater zwar glücklich ist, doch er erfüllt sie nicht. Sie begeistert Menschen gerne mit ihrem schauspielerischen Talent, aber ihr großer Traum war es schon immer, das in Filmen zu tun. Doch ein schreckliches Erlebnis hält sie davon ab.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, taucht auch noch ihr Ex-Freund Orlando auf. Und zwar aus keinem anderen Grund, als in Venedig seinen nächsten Film zu drehen. Der Mann, der damals von heute auf morgen ohne ein Wort verschwunden ist. Mit dem sie zusammen den Traum hatte, Schauspiel zu studieren und ihre Chance in Hollywood zu versuchen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen.

Doch auch Orlando hat sein Päckchen zu tragen. Denn er hat damals nicht nur Sofia einfach verlassen, sondern auch seiner Familie den Rücken gekehrt. Er möchte in Venedig zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sich mit seinen Geschwistern aussprechen und hoffen, dass sie ihm verzeihen, und seinem Vater beweisen, dass er es geschafft hat. Dass die Schauspielerei kein Hirngespinst war. Doch das ist in der Vorstellung alles einfacher als in der Realität.
Und wir Leser erfahren erst sehr spät, dass sein Vater gar nicht so unschuldig an Orlandos damaligem Verschwinden ist. Auch wenn man sich das irgendwann denken kann, haut einen der Grund trotzdem von den Socken.
Als Orlandos Schauspielpartnerin ausfällt, stehen er und Roger, der Regisseur, vor einem großen Problem. Ein Ersatz muss her und das so schnell wie möglich. Orlando hat direkt Sofia im Kopf. Doch wird sie sich darauf einlassen? Für Hollywood einen Film drehen? Mit ihm an ihrer Seite?

Band zwei der Love-Trilogie behandelt, wie schon Band eins, ein sehr wichtiges Thema. Ich möchte nicht viel spoilern, aber das Buch und die Geschichte passen sehr gut zur Me-too Bewegung. Und ich finde, dass Marina sehr behutsam mit dem Thema umgegangen ist. Der Schreibstil gefällt mir auch wie im ersten Band schon sehr gut und ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch regelrecht verschlungen!