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Tintenwelten

Bewertungen

Insgesamt 527 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2024
Belladonna - Die Berührung des Todes / Belladonna Bd.1
Grace, Adalyn

Belladonna - Die Berührung des Todes / Belladonna Bd.1


sehr gut

Seit ihre Eltern gestorben sind hat Signa bereits mehrere Vormünder gehabt. Doch der Tod scheint sie zu verfolgen und so glaubt man bald, sie sei verflucht. Schließlich landet sie bei ihrem Cousin im Herrenhaus Thorn Grove. Sie erhofft sich dort endlich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und vielleicht sogar debütieren zu dürfen. Doch all der Glanz trügt, denn die Tochter des Hauses wurde vergiftet. Als ihr der Tod höchstpersönlich seine Hilfe anbietet, das Rätsel um den Täter zu lösen, weckt er Gefühle in Signa, die sie auf keinen Fall zulassen darf.

Den ersten Teil erleben wir aus Signas Sicht, im zweiten Band kommt noch eine weitere Perspektive hinzu. Anfangs war Signa mir etwas suspekt. Man erfährt, dass sie nicht sterben kann, dies aber schon auf allerlei eindrückliche Arten versucht hat. Auch andere Fähigkeiten testet sie ohne mit der Wimper zu zucken. In ihr herrscht eine seltsame Zerrissenheit zwischen dem Leben und dem Tod, grade letzterer fasziniert sie allerdings ungemein. Besonders gut gefallen hat mir, dass sie Geister sehen kann, denn ich liebe Geistergeschichten. Spätestens als Signa Thorn Grove erreicht, wird sie mir immer sympathischer und es zeigt sich, dass sie wahrscheinlich einfach nur einsam war. Sie findet ein Zuhause und ist fest entschlossen, ihre neue Familie um jeden Preis zu beschützen.

Alles rund um den Tod, alles übernatürliche und Signas Rolle dabei fand ich sehr spannend umgesetzt. Die Atmosphäre ist ebenfalls sehr gelungen. Diese ist eher düster, bedrohlich und geheimnisvoll. Dies liegt vor allem auch an der ständigen Präsenz des Todes, der hier als tatsächliche Person auftritt. Sein Charakter wird ganz anders beschrieben als man ihn sich vielleicht vorstellen würde. So wirkt er eher verständnisvoll, fürsorglich und behütend. Auch auf seine Aufgabe als Schnitter wird ein ganz neues Licht geworfen.

Es handelt sich um den Auftakt einer Trilogie im Genre Romantasy und um eine fesselnde Enemies-to-Lovers-Geschichte. Theoretisch könnte das Buch sogar in sich abgeschlossen sein, doch dann kommt der Epilog, wirft neue Fragen auf und macht Lust auf mehr. Überhaupt habe ich mit den Twists zum Ende hin so gar nicht gerechnet. Da kann man nur gespannt sein, was das Schicksal für Signa bereithält.

Bewertung vom 19.11.2024
Rabenaas (eBook, ePUB)
Adler, Sarah

Rabenaas (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine Banshee, eine Hexe, ein Seuchenbringer, ein Wer-Stier, eine Vampirin, eine Anti-Sphinx und ein Teenager tun sich unter der Leitung eines Cowboys zusammen, um einen Raben zu fangen. Klingt nach einem harmlosen Abenteuer? Mitnichten, denn bei Corvax handelt es sich um den meistgesuchten Dieb, Meuchelmörder und Betrüger seit über siebenhundertsiebenunddreißig Jahren! Selbstverständlich geht es um Ruhm, Ehre und Moneten. Doch es warten auch zahlreiche fremde Welten, Intrigen, alte und neue Feindschaften, atemberaubende Kämpfe sowie eine Jagd auf Leben und Tod auf unsere aberwitzige Truppe von Kopfgeldjägern. Womit sie allerdings am wenigsten rechnen: tiefe Freundschaft und Zusammenhalt. Ach ja, und natürlich auch nicht mit den sonnenbrillentragenden Drachen.

Die Geschichte spielt dreitausend Jahre in der Zukunft und wird aus allerlei Perspektiven erzählt. Durch seine Artenvielfalt und die ganzen unterschiedlichen Schauplätze erinnert mich das Buch schon fast ein bisschen an Star Wars. Hier trifft Science Fiction auf Fantasy. Verschiedene Planeten, Teleports, Raumschiffe, futuristische Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Spannende Kreaturen, Fähigkeiten und einen Hauch Magie machen das Ganze zu einem wilden Ritt voller Witz und Charme.

Dabei begleiten wir einen Haufen skurriler und exzentrischer Charaktere. Jeder von ihnen trägt seine eigene Vergangenheit und sein eigenes Päckchen mit sich. Allesamt haben sie mich von sich überzeugt. Mein Liebling ist allerdings tatsächlich Corvax. Warum? Lest selbst!

Besonders beeindruckt hat mich außerdem Sarah Adlers wunderschöner, metaphorischer und teilweise poetischer Schreibstil. Dieser lässt mein Leserherz wirklich höher schlagen.

Bewertung vom 14.11.2024
Coraline
Gaiman, Neil

Coraline


sehr gut

Coralines Familie ist umgezogen. Während ihre Eltern zu beschäftigt mit der Arbeit sind, begibt sie sich auf Erkundungstour und findet dabei eine zugemauerte Tür. Als wäre das nicht schon merkwürdig genug, ziehen sich dorthin auch noch die Schatten zurück. Coraline geht der Sache auf den Grund und stößt auf eine alptraumhafte Parallelwelt, die ihrer zwar ziemlich ähnlich ist, aber dennoch auf eine unangenehme Art und Weise ganz anders.

Coraline ist ein starkes und neugieriges Mädchen, das bereit ist für ihre Lieben über ihren Schatten zu springen. Dementsprechend geht es um Ängste und den Mut, diese zu überwinden. Nach dem Umzug lernt Coraline die anderen Bewohner:innen des neuen Zuhauses kennen. Diese sind reichlich seltsam: der Mann mit Schnurrbart berichtet von einem Mäusezirkus, den noch niemand je zu Gesicht bekommen hat. Die beiden pensionierten Schauspielerinnen warnen sie hingegen vor dem Brunnen im Garten. Besonders gefallen hat mir natürlich, dass auch eine Katze eine nicht unwichtige Rolle spielt!

Vor Jahren habe ich die Buchverfilmung gesehen und fand sie schon ziemlich gruselig für einen (Kinder-)Animationsfilm. Auch diese Neuauflage von Neil Gaimans Kinderbuch-Klassiker steht dieser in nichts nach. Die Illustrationen von Aurélie Neyret unterstreichen die düstere und bedrohliche Atmosphäre.

Geeignet für Kinder, die gerne schaurige Geschichten mögen, aber auch Erwachsene werden ihre Freude daran haben. Perfekt für die Zeit rund um Halloween.

Bewertung vom 14.11.2024
Phantom
Lina, Melissa E.

Phantom


sehr gut

Zoey kann Geister sehen. Als sogenannter Anker ist sie ein Magnet für Geister und Übersinnliches. Weil sie damit meist entweder Unverständnis oder Spot auf sich zieht, hält sie sich lieber fern - von den Lebenden und den Toten. Als sie jedoch River kennenlernt, beginnt ihre Schutzmauer zu bröckeln. Seine gute Laune ist einfach zu ansteckend, außerdem bemüht er sich nach Kräften um sie. Kann sie ihm ihr Geheimnis anvertrauen? Doch dann spielt er plötzlich selbst eine viel zu große Rolle darin.

Wir erleben die Geschichte aus Zoeys Perspektive, die in einem nerdigen Game-Shop arbeitet und dabei mehr schlecht als recht versucht Geistererscheinungen zu ignorieren. Ich habe sowohl sie als auch ihren Chef Ted sofort ins Herz geschlossen. Aber natürlich konnte ich mich auch Rivers Charme nicht entziehen. Süß fand ich natürlich, dass ein Geisterkater eine Rolle spielt.

Ich bin ein großer Fan von Geistergeschichten und wurde hier definitiv nicht enttäuscht. Zoeys Gabe (auch wenn sie diese eher für einen Fluch hält) wird glaubhaft und einfühlsam präsentiert. Mich hätten noch mehr Begegnungen der besonderen Art sehr gefreut. Aber auch so werden wir Zeugen einiger übernatürlicher Phänomene und lernen zudem einen äußerst interessanten Parapsychologen kennen. Es steht definitiv der Coziness-Faktor im Vordergrund, richtig gruselig wird es daher nicht.

Bewertung vom 07.11.2024
Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
Handel, Christian

Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...


sehr gut

Drei Regeln gelten im Umgang mit Angehörigen des Feenvolkes: Iss nie etwas, das dir von ihnen angeboten wird. Verrate niemals deinen Namen. Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit ihnen ein. Farah bricht sie alle.

Wir erleben die Geschichte aus Farahs Sicht. Oft hinterfragt man ihre Entscheidungen, schließlich missachtet sie jegliche Anweisungen, die ihr bezüglich der magischen Welt gegeben wurden. Doch es ist offensichtlich, dass sie eigentlich keine andere Wahl hat. Sie will letztendlich nur ihre Familie beschützen, greift dafür in ihrer Verzweiflung allerdings zu Maßnahmen, die ihr noch mehr Probleme bereiten können.

Christian Handel entführt uns uns ein Königreich voller finsterer Feenwesen und Dämonen. Sein Schreibstil ist wunderbar metaphorisch und stimmungsvoll. Die Atmosphäre wirkt bedrohlich und schaurig. Es gibt teilweise ziemlich krasse Zeitsprünge, beziehungsweise einen eher knappen Zeitraffer der wichtigsten Ereignisse. Das fand ich gelungen, so wurde nichts künstlich in die Länge gezogen oder langatmig. Das Ende kam für mich völlig unerwartet und gestaltete sich dementsprechend ziemlich emotional. Ich liebe es, wenn ich von einem Twist so überrascht werde.

Es handelt sich um einen Einzelband und eine sehr düstere und eher gruselige Adaption des Märchens Rumpelstilzchen. Es ist definitiv nicht unbedingt für Menschen mit Spinnenphobie geeignet, denn der Antagonist wird nicht umsonst als Spinnenmann bezeichnet. Besonders gefallen hat mir auch die queere „Nebenstory“, die irgendwie süß zu beobachten ist.

Bewertung vom 02.11.2024
Nachts sind alle Mörder grau / Berlin Monster Bd.1 (eBook, ePUB)
Rabe, Kim

Nachts sind alle Mörder grau / Berlin Monster Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Vor dreißig Jahren ließ die Omega-Strahlung einer Bombe den Aberglauben der Menschen lebendig werden. So bevölkern heute allerlei Sagengestalten und Monster die Welt: Pixies, Dämonen, Geister und Sirenen sind nur einige von ihnen. Berlin ist ihre Hochburg. Es hat sich ein fragiler Frieden zwischen Menschen und den sogenannten Stifs eingestellt. Und das obwohl letztere immer noch nicht die gleichen Rechte besitzen, oft diskriminiert und ausgebeutet werden.

Privatermittlerin Lucy hat sich auf übernatürliche Fälle spezialisiert. Im ersten Band bekommt sie es mit einer Mordserie zu tun, die nicht nur den oben genannten Frieden bedroht, sondern auch jene, die ihr am nächsten stehen. Wieder mal zeigt sich, dass es überall schwarze Schafe gibt, egal ob bei den Menschen oder den Stifs. Vorurteile sind allgegenwärtig. Trotz der phantastischen Anteile sind die Themen also brandaktuell.

Obwohl Lucy auf den ersten Blick eher etwas härter und sehr tough wirkt, zeigt sich schnell, dass sie das Herz am rechten Fleck hat. Ihre selbst gewählte Familie ist ihr wichtig und sie hat panische Angst diese zu verlieren und alleine zurückzubleiben. Als Ex-Polizistin eckt sie in ihrer neuen Tätigkeit immer wieder mit ihren ehemaligen Kollegen an. Ihre Vergangenheit nimmt sie noch heute mit und so spielen Drogen- und Alkoholkonsum ebenfalls eine Rolle. Sie ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, welche sie aber sehr authentisch machen.

Mir hat das Worldbuilding ziemlich gut gefallen, ebenso wie das Setting eines übernatürlichen Berlins. Auch der Genre-Mix aus Urban-Fantasy, Detektivroman und Thriller ist gelungen. Ich fiebere weiteren Teilen mit Vorfreude entgegen.

Bewertung vom 02.11.2024
Das flüsternde Haus
Henry, Christina

Das flüsternde Haus


sehr gut

Eine Villa, in der sich furchterregende Requisiten und Kostüme türmen. Ihr Bewohner ist der berühmte Filmregisseur Javier Castillo. Sein Genre? Horrorfilme. Für Harry passt das, denn sie LIEBT Horrorfilme. Daher nimmt sie gerne die freie Stelle als Haushaltshilfe an. Doch dann gehen in dem Haus plötzlich allerlei seltsame Dinge vor: Klopfen aus leerstehenden Zimmern und eine Stimme, die um Hilfe bittet, um hier nur die harmlosesten Vorkommnisse zu nennen.

Harry ist die alleinerziehende Mutter eines 14jährigen Jungen, der ihre Leidenschaft für Filme im Allgemeinen und Horror im Besonderen geerbt hat. Sie hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich: ein strenges, konservatives Elternhaus, aus dem sie früh ausgebrochen ist, Armut, Obdachlosigkeit. Auch heute hat sie Geldsorgen, weswegen sie unbedingt auf den Job angewiesen ist. Vor diesem Hintergrund versteht man, warum sie nicht sofort das Weite sucht. Dennoch halte ich manche ihrer Entscheidungen und Verhaltensweisen bezüglich der Gruselvilla für eher fragwürdig. Als eingefleischte Liebhaberin von Schauergeschichten müsste sie es doch besser wissen. Stattdessen werden unheimliche Phänomene einfach zur Kenntnis genommen, kaum hinterfragt und der Alltag normal weiter geführt. Wenn mir sowas passieren würde, ich würde durchdrehen. In dieses Haus würde mich niemand mehr rein bekommen. Und obwohl sie ihren Sohn aus allem raushalten will, tut sie genau das Gegenteil, was mir völlig unverständlich ist.

Wir erleben die Ereignisse der Gegenwart aus Harrys Sicht. Es werden aber ebenfalls einige Einblicke in Harrys sowie Mr. Castillos Vergangenheit gewährt. Grade bei Letzterem gilt es nämlich die ein oder andere offene Frage zu klären. Harry ist voller Vorurteile was die obere Gesellschaftsschicht angeht, zu der ja auch ihr Arbeitgeber gehört. Da sie sich selbst in ständiger Geldnot befindet, „verteufelt“ sie alle, die mehr besitzen. Anscheinend ist Reichtum für sie gleichbedeutend mit einem schlechten Charakter. Anstrengend.

Die ganze Szenerie ist düster und unterschwellig bedrohlich. Christina Henry beeindruckt wieder mit ihrem besonderen Schreibstil, der mich jedes Mal direkt in seinen Bann zieht. Ich liebe die phantastischen Elemente ihrer Bücher. Bis zuletzt überlegt man, ob es nicht doch eine logische Erklärung geben könnte. Leider schleichen sich auch ein paar wenige Längen ein, die dann aber durch ein turbulentes Ende ausgeglichen werden.

Bewertung vom 01.11.2024
Tangled in Betrayal
Löding, Antonia

Tangled in Betrayal


sehr gut

Die FBI-Agentin Rachel erhält einen neuen Auftrag. Ihre Aufgabe ist es den Motorradclub Tainted Wolves auszuspähen und herauszufinden, ob es dort eine Verbindung zur Mafia gibt. Zur Tarnung gibt sie sich als eher konservative Buchhändlerin aus, welche die örtliche Buchhandlung übernommen hat. Der Biker Chris zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich, doch diese hat absolut nichts mit ihrem Fall zu tun. Schnell kommen Zweifel auf: ist der Club wirklich derart harmlos, wie er sich gibt oder kann Rachel sich nicht mehr auf ihr eigenes Urteil verlassen?

Wir erleben die Ereignisse aus Rachels Perspektive. Sie befindet sich im Zwiespalt zwischen ihrer Rolle als Agentin und ihren Gefühlen für Chris. Ich mag die Mitglieder des MCs sehr. Diese haben noch heute mit einer harten Vergangenheit zu kämpfen. Da tut es schon fast weh mitzuerleben wie Rachel dazu genötigt wird dort IRGENDETWAS auffälliges zu finden. Und das obwohl sie alle immer mehr ins Herz schließt und ihr Tun zunehmend hinterfragt. Etwas komisch finde ich allerdings, dass der Motorradclub nur aus fünf Mitgliedern besteht. Das kann man ja eigentlich eher als Clique oder gewählte Familie bezeichnen.

An Rachel ist eine Buchhändlerin aus Leidenschaft verloren gegangen. Sie liest gerne, findet Zuflucht in den Geschichten. Die Arbeit in der Buchhandlung macht ihr viel Spaß und sie bringt jede Menge Ideen mit. Die Frage ist, ob sie tatsächlich ohne jede Erfahrung oder Einarbeitung den Laden so locker schmeißen würde wie es im Buch wirkt.

Die Bewohner der Kleinstadt nehmen Rachel zunächst mit offenen Armen auf. Einige sind ziemlich misstrauisch und eher zurückhaltend, aber auch neugierig. Klatsch und Tratsch stehen auf der Tagesordnung und Gerüchte verbreiten sich rasend schnell. Normalerweise bin ich ein großer Fan des Kleinstadtsettings. Doch hier hat es einen zunehmend faden Beigeschmack. Es zeigt sich, dass die meisten Menschen engstirnig und voller Vorurteile sind.

Es handelt sich um den ersten Band einer Dilogie aus dem Genre Romantic Suspense. Wir können uns über folgende Tropes freuen: Secret Identity, Forbidden Love, He falls first, Spice. Der Cliffhanger ist ziemlich fies, mit diesem Ende habe ich so auf jeden Fall nicht gerechnet. Da will man definitiv wissen wie es weiter geht.

Bewertung vom 30.10.2024
Gruseln wie Nix
Gloge, Andreas

Gruseln wie Nix


ausgezeichnet

Nix, das kleine Gespenst ist eigentlich immer gut gelaunt. Wenn es nur nicht ständig vor allem Angst hätte. Manchmal erschrickt es sich sogar vor seinem eigenen Schatten. Als plötzlich eine Familie in sein verlassenes Schloss einzieht, hat es eindeutig ein Problem. Denn vor Menschen fürchtet es sich auch, besonders wenn diese dann sogar noch eine Halloween Party veranstalten. Die Lösung ist klar: Es muss ganz schnell lernen, wie man so richtig spukt, damit es die neuen Bewohner vertreiben kann. Dabei bekommt es Hilfe von seinen beiden Freunden Spinni, der Spinne und Schwaka, der Katze. Ob ihr Gruseltraining Nix zu einem echten Schlossgespenst macht?

👻

Diese süße, geisterhafte Geschichte ist perfekt wir Kinder und Junggebliebene, die eine passende Lektüre für die Zeit um Halloween suchen. Sie befasst sich auf altersgerechte Art und Weise mit Ängsten und ermutigt dazu sich diesen zu stellen und diese zu überwinden. Dies muss man nicht alleine tun, mit Hilfe (beispielsweise von Freunden) ist es möglich jede Hürde zu meistern. Gemeinsam ist man einfach stärker. Manchmal ist es auch so, dass Ängste aus Vorurteilen entstehen, vielleicht ist aber am Ende alles ganz anders als gedacht. Wichtig ist: für jede Angst gibt es eine Lösung. Eine tolle Botschaft!

😱

Ich liebe das Cover und die wunderschönen Illustrationen. Sie sind stimmungsvoll und sehr detailverliebt und damit für mich die Kirschen auf dem Sahnehäubchen.

🍒

Bewertung vom 25.10.2024
Ein Diadem aus Blut und Mondschein
Aschwanden, Evelyne

Ein Diadem aus Blut und Mondschein


sehr gut

Eine glamouröse Show, bei der 12 junge Frauen unter den sensationsgierigen Augen der Nation um das begehrte Monddiadem und die Gunst des Königs kämpfen. Eine Kandidatin, die nicht dazuzugehören scheint. Ein Geheimnis, das sie alle in Gefahr bringt. Die 17-jährige Marisol glaubt zunächst an einen gemeinen Scherz als sie unerwartet für den Wettbewerb ausgewählt wird. Schließlich zählt bei diesem vor allem das Äußere. Und wenn sie ehrlich ist, entspricht sie nicht ganz diesen Voraussetzungen. Sie ist weder anmutig oder elegant, noch schlank. Als sie ausgerechnet mit der diesjährigen Favoritin Yelena Zeugin einer grausigen Tat wird und damit einer dunklen Verschwörung auf die Spur kommt, bricht das Chaos aus.

Wir erleben die Ereignisse aus Marisols Sicht und fiebern die ganze Zeit mit, weil sie sich ständig in gefährliche Situationen begibt, die leicht eskalieren könnten. Ich finde sie unglaublich mutig und bewundernswert. Grade wenn man bedenkt, dass ihr jahrelang eingetrichtert wurde, dass sie aufgrund ihres Aussehens und ihrer Figur weniger wert wäre. Ihr wurde nicht nur in der Schule, sondern auch zuhause ständig suggeriert, dass man sie nicht besonders schätzt. Mobbing, Body- und Fatshaming sowie ein daraus resultierendes geringes Selbstwertgefühl spielen dementsprechend eine große Rolle.

Es handelt sich um einen Einzelband in den Genres Fantasy und Jugendbuch. Es geht um starke Heldinnen, den Kampf gegen toxische Schönheitsideale, Selbstzweifel sowie Selbstvertrauen. Wir finden hier also ebenfalls eine Gesellschaftskritik. Zudem gibt es eine plus-size Repräsentation.

Wir lernen einige der Kandidatinnen näher kennen, andere eher weniger. Alle sind auf ihre Art und Weise interessante und sehr unterschiedliche Charaktere. Meine Favoriten sind Cilian, Ren und Yelena. Ich mochte auch die zarte und queere Liebesgeschichte, die sich hier entwickelt. Sie ist nachvollziehbar und nicht zu aufdringlich, eben genau richtig!

Die Geschichte hat mich einen Hauch an „Selection“ erinnert, nur ist sie viel düsterer, blutiger und unheimlicher. Die Atmosphäre ist ziemlich bedrohlich und geheimnisvoll. Die Handlung ist temporeich, aufregend und teilweise ziemlich grausam. Für mich wieder ein gelungenes Werk der Autorin.