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Top-Rezensenten Übersicht

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Sonnenschein
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Schleswig

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2020
Pandatage
Gould-Bourn, James

Pandatage


ausgezeichnet

Der arme Danny Maloony hat es nicht leicht im Leben. Er ist sehr jung Vater geworden und auch in jungen Jahren bereits Witwer. Seine Frau ist vor einem Jahr durch einen Unfall ums Leben gekommen und seitdem spricht sein kleiner Sohn nicht mehr. Dann verliert Danny noch seinen Hilfsarbeiter-Job und seht kurz davor, seine Wohnung zu verlieren. Auf der Suche nach Arbeit entdeckt er ein Pandakostüm, kauft dies vom letzten Geld und wird Tanzbär in einem Park. Leider ist es mit seinem Tanzen auch nicht weit her aber in dieser Kostümierung wird sein Sohn Will auf ihn aufmerksam. Danny gewinnt sein Vertrauen und dann fängt Will mit dem Panda an zu sprechen.

James Gould-Bourn ist mit dem Roman "Pandatage" die Geschichte um eine liebenswerte Vater-Sohn-Beziehung gelungen. Ein wunderbarer, ruhiger Roman ohne Effekthascherei, dafür aber humorvoll und auch rührend. Man möchte Danny und Will irgendwie helfen auf dem Weg zu etwas Glück. Auch die weiteren Protagonisten sind sympatisch und fügen sich gut ein. Insgesamt einen liebenswerte Lektüre um nicht vom Glück verwöhnte Personen, die aber doch ihr Leben meistern. Ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat und den ich gerne weiter empfehlen werde.

Bewertung vom 25.04.2020
Makrelenblues / Hanna Hemlokk Bd.9
Haese, Ute

Makrelenblues / Hanna Hemlokk Bd.9


ausgezeichnet

Was passiert nur in dem Luxus-Seniorenwohnpark Elysium? Wahllos rafft der Tod die Bewohner dahin. Hilft da eventuell jemand nach? Hanna Hemlokk, selbsternanntes Privat Eye, ruft das auf den Plan und sie ermittelt zwischen wohlhabenden Residenzbewohnern, Taubenzüchtern und Häkelklub. Dabei riskiert sie nicht nur ihren Leib und Leben um das Geheimnis zu enträtseln.

Dies war mein erster Fall mit Hanna Hemlokk. Ein flüssig und leicht zu lesender Schreibstil, man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die Protagonisten sind gut beschrieben, überhaupt konnte man sich alles wunderbar bildlich vorstellen. Eine Mischung aus skurrilen, humorvolle und spannenden Momenten, die diesen Krimi ausmachen. Eine äußerst raffinierte Mischung, die für gute Unterhaltung sorgt. Mit großer Begeisterung habe ich diese Lektüre genossen, es kam nie Langeweile auf. Der Küstenkrimi "Makrelenblues" von Ute Haese wird von mir gerne weiter empfohlen.

Bewertung vom 20.04.2020
Die Kartographie der Hölle
Romer, Knud

Die Kartographie der Hölle


weniger gut

Das Kind Knud wächst in der dänischen Provinz Nykøbing auf Falster, behütet von seinen Eltern, auf. Die Bücher seiner Frankfurter Großmutter haben ihn geprägt und er beginnt nach der Schule ein Studium der Literaturwissenschaften in Kopenhagen. Schon bald beginnt sich sein Leben nur noch um Alkohol und Drogen zu drehen. Nur sein eingebildeter Freund M, Sohn eines CIA-Agenten in Teheran, ist in seinem Leben noch eine Konstante auf dem Weg in die Hölle. Letztendlich wird aus dem ewigen Studenten doch noch ein erfolgreicher Werbefachmann, Drogen und Alkohol bleiben.


In Knud Romer´s autofiktiven Roman "Die Kartographie der Hölle" springt der Autor vor dem Hintergrund der achtziger und neunziger Jahre von Ort zu Ort und von Zeit zu Zeit. Die Inhaltsangabe hat mich auf diese Lektüre sehr neugierig gemacht. Und was soll ich sagen, ich wurde maßlos enttäuscht.


Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das mich so sehr genervt und auch gelangweilt hat. Es strotze nur so von chaotischen Zeitsprüngen, Obzönitäten, Stehlen von Büchern und immer wieder ein Protagonist, der nichts aber auch gar nichts auf die Reihe kriegt. Der einzige Lichtblick dieser Lektüre war der fiktive Freund M. Seine eingestreute Geschichte, vor dem Hintergrund des kalten Krieges , war interessant und spannend. Das hat der Bewertung von mir einen weiteren Stern ausgemacht.

Bewertung vom 05.04.2020
Offene See
Myers, Benjamin

Offene See


ausgezeichnet

Die Enge des Elternhauses veranlasst den 16-jährigen Robert sich auf den Weg zur Küste zu machen. Er verspürt eine Sehnsucht nach dem Meer und möchte einmal die offene See erleben. Es ist das Jahr 1946 und nach seiner Wanderung durch das sommerliche England soll er, wie seine Vorväter, im Bergwerk unter Tage seine Arbeit aufnehmen. Unterwegs lernt Robert dann Dulcie kennen, eine Frau, die ein Leben lebt, wie er es nie kennengelernt hat. Durch sie eröffnet sich eine ganz neue Welt für Robert.

Die Daily Mail schreibt "Ein bewegend poetischer Lobgesang auf das Land - tief empfunden und aufmerksam beobachtet". Dem kann ich nur zustimmen. Eine wunderbare Geschichte, die der Autor Benjamin Myers hier über menschliche Beziehungen erzählt. Wunderbar lebendig und gefühlvoll geschrieben, man sieht die Protagonisten Robert und Dulcie bildlich vor sich. Einfach herrlich zu lesen und ein sehr empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 05.04.2020
Die Toten vom Lärchensee / Ein Fall für Arno Bussi Bd.2
Fischler, Joe

Die Toten vom Lärchensee / Ein Fall für Arno Bussi Bd.2


ausgezeichnet

Die Toten vom Lärchensee ist der zweite Teil von Joe Fischlers Krimireihe um den liebenswerten und stets unglücklich verliebten Inspektor Arno Bussi.

Vor fünf Jahren hat sich am Tiroler Lärchensee ein Mord ereignet, der nicht aufgeklärt wurde. Diesen Cold Case soll Inspektor Bussi nun inmitten der Hitzewelle des Jahrhunderts lösen. Aus dem Cold Case wird ein heißer Fall, als ein weiterer Mord geschieht. Wenn Arno diese Fälle klären will, dann muss er sich zuerst mit dem Lärchensee beschäftigen und dessen Rätsel lösen.

Ein amüsanter Regio-Krimi, der nicht nur von Lokalkolorit lebt, sondern auch noch spannend ist. Ein sympatischer Ermittler Bussi, der etliche Hindernisse und Schwierigkeiten aus dem Weg räumen muss, um zu einer Lösung zu kommen. Die weiteren Protagonisten sind ebenfalls interessante, zum Teil auch überspannte Charaktere. Alles in allem eine sehr angenehm zu lesende Lektüre, die ich gerne weiter empfehlen werde.

Bewertung vom 22.03.2020
Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4
Caspian, Hanna

Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4


ausgezeichnet

Endlich sind die Liebhaber von Gut Greifenau erhört worden: Hanna Caspian hat mit "Goldsturm" den vierten Teil um die Grafenfamilie aus Pommern abgeliefert.

Ende des ersten Weltkrieges: mit den Folgen der Misswirtschaft und des Krieges haben Konstantin und Rebecca auf Ihrem Gut zu kämpfen. Und schwer treffen auch persönliche Schicksalsschläge, solange es keinen Erben gibt ist nichts über Greifenau entschieden. Konstantins jüngste Schwester jedoch kann sich alles leisten, nur ihren großen Traum, der wird nicht verwirklicht. Auch in der Dienstbotenetage gibt es das Warten auf das große Glück und andere Veränderungen.

Wie bereits in den Vorgänger-Romanen geht es in der Familiensaga um Traditionen, dramatischen Verwicklungen und wahrer Liebe. Folgerichtig wird in diesem Buch das Kapitel Weimarer Republik und ihre Folgen hervorragend mit eingearbeitet. Man fühlt sich sofort in diese ungewisse Zeit einer neuen Demokratie hineinversetzt. Eine wunderbare Lektüre, ohne schnulzig zu werden. Für jeden der die vorangegangenen Bände nicht kennt, dieses Buch kann man auch so lesen. Es kommen zwar viele Personen vor, eine Übersicht über diese ist aber vorhanden. Ich kann diesen Roman uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 20.03.2020
Das kann uns keiner nehmen
Politycki, Matthias

Das kann uns keiner nehmen


ausgezeichnet

Matthias Politycki, einer der gefeiertsten und vielseitigsten Autoren der Gegenwartsliteratur, erzählt hier von einer ganz und gar unwahrscheinlichen Freundschaft.

Der Hamburger Hans erfüllt sich einen langgehegten Traum: das Dach von Afrika zu besteigen. Endlich angekommen, steht aber bereits ein Zelt am Grund des Kraters. Der Ur-Bayer Tscharli, respektlos, rassistisch und auch sonst ohne Benimm, hockt in seinem Zelt. Ein Schneesturm zieht in der Nacht herein und wider Willen schweißt dieser die beiden ungleichen Männer zusammen. Es beginnt eine gemeinsame Reise mit unglaublichen Abenteuern.

Mit diesem rasanten und authentischen Roman hat Matthias Politycki eine emotionale und grandiose Geschichte geschrieben. Man kann sich wunderbat mit dem Ich-Erzähler Hans identifizieren, der zu einem unfreiwilligen Reisegefährten von dem Tscharli wird. Und wie sich aus seinem Widerwillen langsam Zuneigung und Freundschaft entwickelt. Einfach wunderbar geschrieben und flüssig zu lesen. Ich hatte das Gefühl, bei dieser Reise durch Afrika direkt dabei zu sein. Eine unglaublich schöne und bewegende Lektüre, die ich unbedingt weiter empfehlen kann.

Bewertung vom 15.03.2020
Wir sind das Feuer / Redstone Bd.1
Bichon, Sophie

Wir sind das Feuer / Redstone Bd.1


gut

"Wir sind das Feuer" ist das Roman-Debütvon Sophie Bichon und ist der Auftakt zur Redstone-Reihe.

Hier wird die Geschichte von Louisa und Paul erzählt. Louisa kommt an das Redstone College und wünscht sich, alles zu vergessen, was vor fünf Jahren geschah. Alles, was ihr bisheriges Leben zerstörte, die Flammen, den Lärm. Gleich zu Beginn ihres Studiums begegnet sie Paul. Dieser weckt Gefühle in ihr, die sie längst vergessen glaubte. Mit seinem unwiderstehlichen Lachen und seinen Bersteinaugenwirde sie mit ihm wieder glücklich und fühlt sich frei und wild. Aber auch Paul hat ein dunkles Geheimnis und dieses könnte die Liebe in Flammen aufgehen lasse.

zeilenverliebt schreibt zu diesem Roman: Eine unfassbar berührende Geschichte, die jedes Leserherz gleich mit der ersten Seite erobert. DiesesZitat finde ich reichlich weit hergeholt. Louisa und Paul sowie die weiteren Protagonisten sind nett dargestellt, wie eben typische Studenten. Wechselseitig lässt Sophie Bichon Louisa und Paul über ihe Leben und ihre Liebe erzählen. Diese Übergänge sind stimmig. Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen, aber weder unfassbar berührend noch besonders herzergreifend. Lediglich das letzte Kapitel ist etwas spannender und fällt somit aus dem Rahmen. Aber es gibt ja demnächst eine Fortsetzung dieses Romans und man muss seine Leser bereits darauf neugierig machen. Letztendlich eine nette, vorhersehbare Lektüre ohne sich besonders hervorzuheben, ein wenig langweilig. Dieses Buch geht in meinen Augen in der Flut der Frauen- und Liebesromane unter.

Bewertung vom 07.03.2020
Die Geheimnisse meiner Mutter
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


sehr gut

Rose wächst bei ihrem Vater auf, ihre Mutter ist verschwunden, als Rose noch ein Baby war. Während ihrer Kindheit und Jugend erfindet sie immer neue Geschichten, warum ihre Mutter nicht da ist. Mit Anfang 30 erfährt Rose dann, das die Schriftstellerin Constance Holden seinerzeit die letzte war, die ihre Mutter lebend gesehen hat. Sie versucht, Kontakt zu Constance aufzunehmen, um endlich Klarheit über ihre Mutter zu erhalten.

Der Roman von Jessie Burton erzählt eine Familiengeschichte, umringt von Geheimnissen. Wechselnd wird das Leben von Rose in der Gegenwart behandelt und das von ihrer Mutter Elise und Constance in der Vergangenheit. So ist eine interessante Spannung gegeben, die uns langsam zur Aufschlüsselung des Rätsels um das Verschwinden von Elise führt.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen, interessante Charaktere machen hier eine besondere Faszination aus. Jessie Burton hat hier einen bewegenden, einfühlsamen Roman geschrieben, den ich guten Gewissens weiter empfehlen kann.

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