Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Katie
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 190 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2022
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


ausgezeichnet

Ein Mord geschieht in einer kleinen, neu gebauten Urlaubsanlage. Der Ermordete ein bekannter Sänger, der aus dem kleinen walisischen Ort in der Nähe stammt. Jeder kennt jeden und schnell wird klar, dass fast jeder ein Motiv hätte.

Ein spannender Kriminalroman mit (für mich) vielen überraschenden Wendungen. Ich habe den Ausgang jedenfalls nicht geahnt - und das ist schließlich ein Merkmal eines guten Krimis, wie ich finde.
Die Geschichte wird aus der Perspektive der verschiedenen Figuren erzählt und springt zwischen der Vergangenheit und Gegenwart, was mir sehr gut gefallen hat. Durch die eher kurzen Kapitel sowie klaren Überschriften (wann und wer erzählt), ist dies auch nicht verwirrend.
Und so fügen sich nach und nach die Puzzleteile zusammen und "Querverbindungen" zwischen den Charakteren und Geschehnissen kommen erst nach und nach zu Tage. Es ist eben nicht alles, wie es scheint!

Bewertung vom 24.12.2022
Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
McFarlane, Mhairi

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben


gut

Harriet ist Hochzeitsfotografin. Der Roman beginnt mit einem Hochzeitsantrag ihres Freundes Jon, den sie erst annimmt und dann ablehnt. Und dann wird das Geheimnis ihrer früheren Beziehung aufgedeckt.

Das rosarote Buchcover als auch der Klappentext ließen eine unterhaltsame RomCom vermuten. Allerdings geht es dann um Themen wie toxische Beziehungen undn Gaslighting. Vielleicht lag es auch an der Übersetzung, aber ich habe mich an vielen Stellen durch den Roman gequält. An vielen Stellen ist es meiner Meinung so detailliert, dass es langweilig wird. Das Happy End kommt dann ganz plötzlich auf den letzten Seiten und war trotzdem sehr vorhersehbar.

Immer wieder wechseln sich durchaus lustige Beobachtungen/Szenen mit Lebensweisheiten ab, aber vieles dazwischen hätte man kürzen können.
Das Thema an sich ist natürlich sehr wichtig und ich denke, es zeigt auch, wie man schnell in eine solche Abhängigkeit geraten kann, selbst wenn man sich für immun gegen solche Manipulationen hält.

Bewertung vom 05.12.2022
Die Kraft der Reue
Pink, Daniel H.

Die Kraft der Reue


ausgezeichnet

Reue - wir kennen wohl alle das Gefühl. Und auch wenn es eine "No regrets" Bewegung gibt, ist sicher allen klar, worum es bei Reue geht. Zumindest an der Oberfläche. Da es ein unangenehmes Gefühl ist, schieben wir es meistens lieber weg und geredet wird darüber auch nicht wirklich.
In seinem Buch "Die Kraft der Reue" erklärt Daniel Pink was es mit der Reue auf sich hat. Das Buch ist in drei Teile geteilt mit Unterkapiteln, die eine gute Struktur bieten. Es ist quasi ein Plädoyer für die Reue und hilft dabei, sich bewusst zu machen, was Reue eigentlich ist und wie wir diese für unser Leben sinnvoll nutzen können. Besonders gefallen haben mir die individuellen Geschichten, die zum einen den Lesefluss unterstützen und zum anderen das Ganze noch anschaulicher machen. Ich habe auf alle Fälle einiges für mich mitgenommen und werde das Buch sicher immer mal wieder zur Hand nehmen.

Bewertung vom 05.12.2022
Dein Schicksal in den Sternen
Sizlo, Natasha

Dein Schicksal in den Sternen


ausgezeichnet

Natasha ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und arbeitet bei The Agency als Immobilienmaklerin (The Agency hat gerade ihre eigene Serie bei Netflix gelauncht). Beim Besuch ihrer Astrologin wird ihr das Geburtsdatum und der Geburtsort ihres Seelenpartners genannt und so macht sie sich auf die Suche, inklusive Flug nach Paris, um ihn zu finden.

Ehrlich gesagt wurde ich positiv überrascht: ich hatte eine kitschige und oberflächliche Hollywood Glamour Story erwartet, aber stattdessen ist dies ein ehrlicher Blick auf die Suche nach der Liebe mit Tiefgang. Der Tod von Natasha's Vater und ihre Trauer spielen dabei genauso eine Rolle, wie ihre Insolvenz. Dabei berichtet die Autorin ehrlich und selbstkritisch und trotz der emotionalen Themen ist das Buch durchaus unterhaltsam und auch witzig geschrieben.
Ein schönes Buch - nicht nur für Reality TV Fans!

Bewertung vom 26.11.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


sehr gut

Mit 8 Jahren entdeckt Alice, dass sie die Aura der Menschen sehen und oft spüren kann. Schon früh entwickelt sie Schutzmechanismen, da sie Gefahr läuft negativ von diesen Energien beeinflusst zu werden. Als Erwachsene lernt sie schließlich damit umzugehen und lässt auch andere Menschen hinter ihre Fassade blicken.

Ein sehr interessantes Thema: wir alle haben unsere Geschichte, die wir mit uns tragen und die sich tagtäglich auf uns als auch unser Umfeld auswirken. Für Alice wird dies in Form von Farben sichtbar. Der erste Teil des Buches über Alice' Kindheit macht sehr traurig und ist bedrückend - nicht zuletzt, da dieses Schicksal so viele Kinder betrifft. Es ist schön zu lesen, wie sie sich trotz des mehr als schwierigen Starts ins Leben, ein eigenes Leben voller Liebe und Freude aufbaut.
Allerdings fand ich in der zweiten Hälfte des Buches, dass zu viel in zu wenige Seiten gepackt wurde. Und auch die Zeitsprünge fand ich in der zweiten Hälfte schwieriger nachzuvollziehen. Nichtsdestotrotz eine große Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 19.11.2022
Der Junge im Fluss
Kolee, Nestor T.

Der Junge im Fluss


weniger gut

Ben lebt auf einer Insel. Er mag keine Veränderungen und will die Zeit festhalten. Nach dem Tod seines Bruder macht er sich auf die Suche und findet Antworten auf die großen Lebensfragen.
Leider hat mir der Schreibstil gar nicht gefallen und ich musste mich zwingen bis zum Ende zu Lesen. Es gibt meiner Meinung viele Wiederholungen. Zudem werden Bens Gedankengänge sehr detailliert und vor allem in Form von den Fragen, die er sich stellt, dargestellt. Dabei dreht er sich oft im Kreis - was natürlich menschlich ist, aber mich beim Lesen eher genervt hat. Dazu noch viele Metaphern, die zum Teil klischeehaft rüberkommen. Die Bedeutung einiger der anderen Charaktere, die Ben begegnen, ist mir auch nicht klar geworden. Nachdem sich Bens Reise unnötig in die Länge gezogen hat, fand ich das Ende hingegen sehr abrupt und in die letzten Kapitel wurden noch mal ein Haufen Weisheiten reingepackt.
Eine schöne Idee, aber die Umsetzung war leider nicht meins.

Bewertung vom 14.11.2022
Vilma zählt die Liebe rückwärts
Skretting, Gudrun

Vilma zählt die Liebe rückwärts


sehr gut

Vilma, 35, Klavierlehrerin in Oslo, wächst ohne Vater auf. Ihre Mutter stirbt als sie erst 4 ist und sie wird von ihrer Großtante großgezogen, bis diese stirbt, als Vilma 18 ist. Geprägt von ihrer Konfrontation mit dem Tod in solch jungen Jahren, ist ihr Leben darauf ausgerichtet, so lange wie möglich am Leben zu bleiben. Sie lebt sehr zurückgezogen, ohne Freunde und Familie.
Dann taucht ihr Vater auf, allerdings auch schon tot. Allerdings hat er ihr eine Reihe von Briefen hinterlassen, über die sie nun mehr über ihre Vergangenheit erfährt.

Aufgrund des Covers hatte ich eine kitschige Liebesgeschichte erwartet. Und auch wenn es eine Liebesgeschichte gibt, die überaus vorhersehrbar ist, bietet dieser Roman viel mehr! Es geht um Tod und Reue und prägende Kindheitserlebnisse. Und trotz des Tiefgangs ist der Roman durchaus witzig geschrieben.
Eine schöne Überraschung!

Bewertung vom 14.11.2022
Miss Kim weiß Bescheid
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


sehr gut

Acht Kurzgeschichten, in deren Mittelpunkt jeweils eine koreanische Frau steht. Obwohl aus der Ich-Perspektive geschrieben wird, wirken die Geschichten emotional distanziert. Ich könnte mir vorstellen, dass dies zur koreanischen Kultur passt. Es wird viel beschrieben, aber scheinbar wenig Gefühle offenbart. Generell erscheinen die Geschichten recht "unaufgeregt" und doch haben sie große individuelle Bedeutung. Wie auch in ihrem Bestseller Roman, schafft es die Autorin, dass die Leserin durchaus Parallelen zum eigenen Leben ziehen kann. Auch wenn die kulturellen koreanischen Gegebenheiten in jeder Geschichte eine Rolle spielen, gibt es doch auch immer universelle "Wahrheiten".

Grundsätzlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Nur fand ich einige Kurzgeschichten etwas zu sehr in die Länge gezogen. Zum Teil habe ich auch auf eine überraschende Wende gewartet, die sich jedoch nicht einstellte. Wobei ich letzteres insofern positiv fand, da es unser aller Alltagsleben widerspiegelt.

Bewertung vom 20.10.2022
Frau mit Messer
Byeong-mo, Gu

Frau mit Messer


ausgezeichnet

Ein Krimi über eine Auftragskillerin aka Schädlingsbekämpferin im Seniorenalter. Und ihre Sicht auf die Welt und ihre Mitmenschen.
Ein interessantes Thema. Mir gefällt der trockene Schreibstil. Es wird deutlich, dass Hornclaw aufgrund ihres Berufes nie wirklich Teil der Gesellschaft war und somit in vielerlei Hinsicht unsichtbar für andere ist - und nun in ihrem Alter sowieso. Nach und nach erfahren wir mehr über ihren Lebensweg. Und auch wenn es eine spezielle Geschichte ist, befasst sie sich mit universellen Fragen: ist es irgendwann zu spät den eingeschlagenen Lebensweg zu verlassen? Wie gehen wir mit den Leben unserer Mitmenschen um? Und wie gehen wir mit traumatischen Erlebnissen um?
Und am Schluss siegt doch wieder die Liebe. Zumindest ein bißchen. Und Überraschungen hält das Buch auch bereit - aber die will ich nicht spoilern!

Mir hat diese ungewöhnliche Geschichte sehr gut gefallen.

Bewertung vom 17.10.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Kerl aus Koks ist die beinahe Autobiografie von Michael Brandner. Es erzählt Pauls Leben im Ruhrpott in der Nachkriegszeit und von den vielen verschiedenen Lebenswegen, die er einschlägt.
Ehrlicherweise war mir Michael Brandner vor diesem Buch kein Begriff. Und nach dem Buch, bin ich natürlich neugierig, was nun autobiografisch war und was erfunden. So oder so, ist es jedoch eine tolle Geschichte. Paul geht mit bewundernswerter Gelassenheit auch mit den schrecklichen Schicksalsschlägen, die ihm widerfahren um. Sein Lebenslauf ist damit alles andere als "geradlinig" im herkömmlichen Sinne, aber er folgt stets seiner inneren Stimme und seinen Werten. Und dabei scheint ein Urvertrauen ins Leben durch - denn irgendwie wird doch alles wieder gut.
Daher: ob erfunden oder wirklich so passiert, fand ich Pauls Geschichte in vielerlei Hinsicht inspirierend: es gibt immer Möglichkeiten, dem Leben eine neue Richtung zu geben. Freunde sind etwas sehr wertvolles. Und wir haben die Resilienz in uns, auch mit Schwierigkeiten umzugehen.