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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1194 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2024
Die drei ??? und der schreiende Zug
Carey, M. V.

Die drei ??? und der schreiende Zug


sehr gut

Spannung, altersgerechter Grusel und mysteriöse Vorkommnisse ... Nostalgie pur!


Inhalt:

Justus, Peter und Bob sind helfende Hand bei den Pioneer Days in Santa Carmela:

Besucher erwarten eine Zugfahrt mit einer alten Dampflok durch das Valley, Shows und Rodeo und als Höhepunkt die Nachstellung eines historischen Banküberfalls.

Doch unheimliche Ereignisse überschatten die Festvorbereitungen.

Es ist bereits Jahre her, dass im Tunnel ein Unglück geschah als auf der Flucht des Bankräubers zwei Züge zusammenstießen und viele Menschen ums Leben kamen.

Noch heute hören die Dorfbewohner angeblich das Schnaufen der Lok, das Quietschen der Bremsen und die Schreie der Passagiere.

Als bei dem alten Lokführer Norwood eingebrochen wird und ihm niemand Glauben schenkt, wird es Zeit für die drei ??? zu ermitteln!

Nicht ahnend, in welche zwielichtigen Pläne sie hineingeraten ...


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Hintergrund der Veröffentlichung:

Ein verschollenes Manuskript von M.V. Carey: wiederentdeckt, übersetzt von Anja Herre und herausgegeben in der Nostalgie-Edition mit einem Nachwort von C. R. Rodenwald.

Das Buch mit dem Arbeitstitel "The Mystery of the Counterfeit Train Crash" aus dem Jahr 1987 passte nicht in das neue, moderne Crimebusters-Konzept und wurde (auch aufgrund der Einstellung der Serie im Verlag Random House) nicht mehr veröffentlicht.

Der Fall galt lange Zeit als verschollen, wurde als Manuskript wiedergefunden und erschien in Deutschland erst 2024 – somit nahezu 40 Jahre später – im Kosmos Verlag unter dem Titel "Die drei ??? und der schreiende Zug - Das verschollene Manuskript".


Cover- und Einbandgestaltung:

Die von Aiga Rasch gezeichnetes Cover sind Kult und haben einen hohen Wiedererkennungswert.

Andreas Ruch hat für diesen verschollenen Fall das Cover im klassischen Stil gestaltet; Es zeigt den betitelten Zug, dessen "Mund" tatsächlich wie zu einem schaurigen Schrei geformt zu sein scheint.


Meine Meinung:

Das Setting ist gut gewählt: ein heißer Sommer im kalifornischen Valley, ein traditionelles Volksfest und die drei Jungdetektive mittendrin.

Dank der mysteriösen Geräusche haben es die drei Freunde wieder mit einem (vermeintlich) übernatürlichen Phänomen zu tun.

Es mangelt nicht an Verdächtigen, wird aber an einem gewissen Punkt ein wenig unübersichtlich.

Wie bei den klassischen Fällen üblich meldet sich Alfred Hitchcock mehrfach mit einem hilfreichen Fingerzeig zu Wort. Man freut sich, wenn man selbst einen Hinweis vor den drei Detektiven entschlüsseln kann.

Das Miträtseln hat großen Spaß gemacht und das Abenteuer liest sich wie im Flug.

Zur Auflösung wird selbstverständlich an dieser Stelle nichts verraten.

Der Fall selbst wirkt im Nachhinein vielleicht ein wenig unspektakulär und ich kann nachvollziehen, weshalb M.V. Carey ihn als unvollendet bezeichet und noch weiter überarbeiten wollte.

Man sollte sich aber immer in Erinnerung rufen, an welche Zielgruppe diese Buchreihe gerichtet ist ;-)

Fans dürfen sich freuen auf Liebgewonnenes: kleine Neckereien, Visitenkarte, dramatische Wendungen, rasante Verfolgungsjagd und eine Aufdeckung zwielichtiger Machenschaften.

4 von 5 schreiende Züge für diesen verschollener Schatz, der nun für nostalgische Lesestunden sorgt!


Fazit:

Ein Klassiker - auch wenn Fans fast 40 Jahre darauf warten mussten.

Spannend, rasant und geheimnisvoll mit vielen für die Detektivreihe typischen Elementen.

Ein Lesevergnügen für Jung und Alt!


...

Rezensiertes Buch "Die drei Fragezeichen und der schreiende Zug - Das verschollene Manuskript" gebundene Ausgabe aus dem Jahr 2024

Bewertung vom 17.04.2024
Das ZYX
Flix

Das ZYX


ausgezeichnet

Eine abenteuerliche, spannende und phantasievolle Geschichte zur guten Nacht. Mit viel Herz und Charme illustriert.


Inhalt:

Es ist Abend und somit Schlafenszeit für das kleine ZYX.

"Viel zu früh!" Findet es.

Da gibt es noch so viel zu erleben ...

Plötzlich ein Knall und ein Licht und das ZYX steckt mitten drin im Abenteuer:

Es begegnet Piraten, fährt zur See,

trifft Monster und trinkt mit ihnen Tee ...

Dabei geht es rückwärts durch das ABC.



Ein gereimtes ABC-Buch von Max-und-Moritz- Preisträger Flix!



Altersempfehlung:

ab 4 Jahren



Covergestaltung/Illustrationen:

Bereits das Cover stimmt ein auf eine unterhaltsame Gute-Nacht-Geschichte.

Mit Spotlack ist im nächtlichen Himmel jeder Buchstabe des Alphabets zu erkennen. Auch den Buchvorsatz zieren Buchstaben (der Geschichte entsprechend beginnend mit dem ZYX rückwärts bis zum A).

Im Innern ergänzen farbenfrohe und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Illustrationen ZYX Abenteuer.

Der Vorlesetext und die Dialoge in Sprechblasen fügen sich harmonisch in die Zeichnungen ein. Ein gelungener Mix aus Bilderbuch und Comic-Elementen.

Das kleine Kerlchen ist mit viel Herz und Charme gezeichnet.

Flix gelingt es, mit nur wenigen Strichen die Mimik aller Figuren ausdrucksstark zu gestalten: verwundert, verärgert, glückselig, überrascht, vorfreudig ...



Meine Meinung:

Eine außergewöhnliche und phantasievolle Gute-Nacht-Geschichte und eine ganz neue Art und Weise das Alphabet in einem Abenteuer unterzubringen.

In lustigen Reimen werden die Erlebnisse des fröhlichen ZYX geschildert.

Von idyllischen Szenen mit rosa Wölkchen, Regenbogen und Sonnenschein geht es in einer Kehrtwende auf ein Piratenschiff, wo das ZYX sich kurzerhand an den Hauptmast gefesselt wiederfindet.

Rasant, turbulent und alles andere als langweilig!

Dieses Comic-Bilderbuch ist ein großartiger (Vor-)Lesespaß für Jung und Alt!



Bewegte Bilder:

Wer einen Blick auf den Beginn von ZYXs Abenteuer werfen möchte, findet (wie zu fast allen Bücher des Verlages) auf der Homepage von Kibitz nicht nur eine Leseprobe, sonder auch einen Buchtrailer.



Fazit:

Ein außergewöhnlicher Vorlesespaß, der Jung und Alt zum Schmunzeln bringt.

Zudem ein wundervolles Spiel mit Bildern und Sprache!



...

Rezensiertes Buch: "Das ZYX" aus dem Jahr 2024

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2024
Rocky Beach Crimes. Der blutrote Kondor
Erlhoff, Kari

Rocky Beach Crimes. Der blutrote Kondor


gut

Skinny Norris auf Schatzsuche: interessante Charakterstudie, Story kurzweilig, aber wenig überraschend.


Inhalt:

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind verreist ... Skinny Norris langweilt sich ... In Rocky Beach ist überhaupt nichts los!

Mit einem Aushilfsjob als Nachtportier verdient er ein wenig Geld und schlägt die Zeit tot.

Als er zufällig Lys de Kerk begegnet und erfährt, dass sie ihren Zwillingsbruder Yan sucht, ist Skinny ganz Ohr und bietet sofort seine Hilfe an.

Nicht ganz uneigennützig, denn Yan ist bei der Suche nach einem Schatz in den Bergen spurlos verschwunden.

Skinny wittert bereits das große Geld, nicht ahnend, welche Gefahren und Hindernisse in den felsigen Canyons warten ...



Bei der Spin-Off-Reihe "Rocky Beach Crimes" werden beliebte Nebenfiguren selbst zu Detektiven.



Altersempfehlung:

ab etwa 12 Jahre



Mein Eindruck:

Mir gefällt die Idee, Nebencharakteren als Ermittler die Bühne zu überlassen, nicht nur wegen des Perspektivwechsels, sondern auch bezüglich der Charakterentwicklung.

Im Gegensatz zu den Protagonisten der anderen drei Bände (Viktor Hugenay, Tante Mathilda und der pensionierte Kommissar Reynolds) traut man dem Erzfeind Skinny Norris eher weniger zu, Verdächtige zu beschatten, die richtigen Schlüsse zu ziehen und zwielichtige Gestalten zu überführen.

Skinny ist üblicherweise eher der Störenfried und kommt den Detektiven in die Quere. Sind wir ehrlich ... die hellste Kerze auf der Torte ist er nicht.

Dieses Spin-Off bietet eine Möglichkeit, eine andere Seite von ihm zu erleben und auch etwas mehr über ihn und sein Leben zu erfahren. Tatsächlich blitzt kurz eine, unerwartet weiche, soziale Seite auf.

Ansonsten kommt er gewohnt patzig und bissig daher. Dass er Lys nur aus eigenem Interesse bei der Suche nach Yan hilft, verwundert daher kaum.

Die beiden geben ein sehr ungleiches Paar ab, da Lys - wie auch Justus - blitzgescheid und sehr belesen ist, Skinny ihr intellektuell meilenweit hinterher hinkt. Lys wiederum kommt mit Skinnys Art von Humor überhaupt nicht zurecht. Auf diese Weise entstehen herrlich absurde und witzige Dialoge.

Die drei Fragezeichen sind aber nicht vollkommen vergessen. Dank Skinnys zynischer Seitenhiebe finden sie immer wieder Erwähnung. Auch ihre Visitenkarte (in abgewandelter Form) findet ihren Platz.

Langjährige Fans dürfen sich zudem freuen auf kleine Easter-Eggs (Namen, Beschreibung von Gegenständen, z. B. chinesische Vase mit Drachenmotiv), Anspielungen auf andere Fälle und die weiteren Spin-Off-Bücher sowie Begegnungen mit alte Bekannten in kleinen Nebenrollen (z. B. Bibliothekarin Miss Bennett) uvm. Gut dosiert und nicht zu aufdringlich in die Geschichte verwoben.

Auch wer im drei ??? Kosmos (noch) nicht so bewandert ist, die anderen Spin-Offs nicht kennt, wird der Handlung ohne Probleme folgen können.

Die Story selbst gerät etwas in den Hintergrund, ist schlüssig, aber wenig spektakulär und etwas holprig. Ich mag Rätseltexte im ???-Kosmos sehr. Das Rätsel-Gedicht auf welches Lys und Skinny stoßen, konnte mich jedoch nicht überzeugen.

Zum Fortgang möchte ich nichts weiter verraten, um Spoiler zu vermeiden, insbesondere da ab einem gewissen Zeitpunkt die Auflösung vorhersehbar ist.

Ich bin gespannt, welche Nebenfiguren künftig unverhofft in die Rolle des Detektivs schlüpfen dürfen.

Skinny Norris als Detektiv hat mir sehr gefallen, weil er seinem Charakter treu bleibt und stimmig agiert.

Da die Storyline nicht überzeugen konnte 3 von 5 Schatztruhen für den vierten Band der Rocky-Beach-Crimes-Reihe.



Fazit:

Eine kurzweilige, aber durchschnittliche Schatzsuche mit Erzfeind Skinny Norris als Nachwuchsdetektiv.



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Rezensiertes Buch: "Rocky Beach Crimes - Der blutrote Kondor- Die drei ??? Skinny Norris ermittelt" aus dem Jahr 2024

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2024
Physio @Home
Lämmle, Vanessa

Physio @Home


sehr gut

Ein ausgewogener, gut verständlicher Ratgeber für ein einfaches Training zu Hause.


Inhalt:

Die WHO empfiehlt Erwachsenen 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche, um Krankheiten vorzubeugen.

In der Realität allerdings sieht es jedoch häufig anders aus, so dass viele Menschen über Beschwerden im Schulter-Nacken-Bereich, Hüfte oder Rücken klagen.

Vanessa Lämmle - Insta-Physiotherapeutin @muskelundverstand und auch bekannt durch regelmäßige Auftritte im ARD-Buffet - möchte mit ihrem Ratgeber helfen, den Alltag aktiver zu gestalten:

Tipps und Übungen die sich in nur wenigen Minuten täglich auch zu Hause gut umsetzen lassen.

Denn: Jede Bewegung zählt!

Mit 30-Tage-Übungsplan, um motiviert zu bleiben.



Mein Eindruck:

(Vollzeit-)Job im Büro, langes Arbeiten vorm Bildschirm, wenig Bewegung ... Die perfekte Ausgangsposition für Verspannungen im Nacken, Kopf- oder Rückenschmerzen.

Ratgeber für mehr Bewegung und Aktivität im Alltag gibt es viele, aber zu diesem habe ich aufgrund der Verbindung zur Physiotherapie gegriffen.

Das Buches ist gut strukturiert und liefert zunächst wichtige Hinweise zur Anatomie.

Gegliedert in verschiedene Problemzonen (Rücken, Arme und Beine) kann man sich sodann auch gezielt bestimme Bereiche herauspicken. Von Kopf bis Fuß ist alles vertreten.

Gut verständliche Erklärungen zum Ablauf der Übung, zur korrekten Atmung und eine entsprechende Fotoserie helfen dabei, die einzelnen Übungen zu Hause durchführen zu können.

Das Fachwissen ermöglicht es zudem, die Abläufe im Körper und Funktionsweise der Muskulatur usw. zu verstehen. Auch das "heiß diskutierte" Thema Faszien wird kurz angeschnitten sowie verschiedene Erkrankungen (Bandscheibenvorfall, Arthrose, Kalkschulter uva.) erläutert.

Dank Soforthilfeübungen kann man direkt starten und ausprobieren.

"Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung!" (vgl. S. 8)

Als Ergänzung zu diesem Ratgeber lohnt sich ein Blick auf die zahlreichen Videos der Autorin bei Instagram: @muskelundverstand

Bei bewegten Bildern erkennt man eigene Fehler in der Ausführung oder Haltung noch leichter.

Es empfiehlt sich aber, gewisse Vorkenntnisse mitzubringen und - bei Unklarheiten, um fehlerhafte/schädliche Bewegungen zu vermeiden - der Gang zur Physiotherapie o.ä.

Abschließend motivieren ein vorgefertigter 30-Tage-Übungsplan mit je vier Übungen pro Tag sowie ein Blanko-30-Tage-Übungsplan, der individuell mit Übungen bestückt werden kann, am Ball zu bleiben.



Fazit:

In Kombination mit Videoanleitungen und etwas Vorkenntnis ist dieses Buch ein guter Anfang für mehr Bewegung im Alltag.



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Rezensiertes Buch: "Physio @Home - Schmerzen lindern, Verspannungen lösen - dein Training für zu Hause - mit 30-Tage-Übungsplan" aus dem Jahr 2024

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2024
Die Tote in der Bibliothek / Agatha Christie Classics Bd.2
Christie, Agatha;Ziegler, Dominique

Die Tote in der Bibliothek / Agatha Christie Classics Bd.2


sehr gut

Gelungene Adaption eines Krimi-Klassikers: kurzweilig und bildgewaltig.


Inhalt:

In der Bibliothek von Oberst Arthur Bantry und seiner Ehefrau Dorothy wird eines Morgens eine erdrosselte Leiche gefunden.

Wer ist die Tote im Abendkleid und wie kommt sie dorthin?

Aus Angst um den guten Ruf ihres Mannes bittet Mrs Bantry ihre Freundin Miss Marple um Hilfe.

Die Spur nach Danemouth in ein Luxushotel. Ob der reiche, vom Unglück verfolgte Industrielle Conway Jefferson der Schlüssel zum Ganzen ist?



Mein Eindruck:

In Belgien hatte ich bereits Agatha-Christie-Comic-Bände in der Hand und freue mich sehr, dass diese Classic-Krimi-Reihe nun auch ihren Weg nach Deutschland gefunden hat.

Nachdem im ersten Band Hercule Poirot in eisiger Kälte den Mord im Orientexpress aufgeklärt hat, ist nun die gewitzte Miss Marple gefragt:

"Die Tote in der Bibliothek", auch bekannt unter dem Titel "Das Rätsel um die Tänzerin".

Alleine die Tatsache, dass sich überhaupt jemand an eine Adaption dieser Klassiker herangetraut hat, verdient große Hochachtung.

Im Gegensatz zu exotischen Schauplätzen der Hercules-Poirot-Krimis wird hier die Oberschicht in idyllischer, ländlicher Kulisse des beschaulichen Ortes St. Mary Mead zum Mittelpunkt.

Oliver Dauger zeichnet die rüstige alte Dame und die weiteren Charaktere sehr detailliert und lässt durch die entsprechende Mimik die Dialoge lebendig wirken. Die Anordnung der Panels ist konventionell und wenig überraschend. Auch der Strich ist schlicht, geradlinig und unaufgeregt ... passend zur eher ruhigen Handlung.

Das Spiel mit Perspektiven z. B. bei der Entdeckung des Mordes und auch die Darstellung des wirren Traumes von Mrs Dorothy Bantry zu Beginn ist sehr gelungen.

Wie gewohnt ist Miss Marple den polizeilichen Ermittlern Chief Constable Melchett und Inspektor Flem sowie Superintendent Harper immer eine Nasenlänge voraus.

Sie hat ein feines Gespür und schnell den richtigen Riecher.

Die Story beinhaltet alle Facetten eines guten Kriminalfalles: Lügen, falsche Verdächtigungen, geheime Beziehungen, jede Menge Verdächtige und Zeugenvernehmung.

Die Polizei tappt ständig im Dunkeln oder ist auf der falschen Fährte und am Ende präsentiert die resolute Miss Marple die Lösung des Falles in gewohnter Manier.

Auf 65 Seiten reduziert bleibt der Comic der literarischen Vorlage im Hinblick auf Story und Abläufe im Kern treu.

Die Romanvorlage erschien 1942, wohingegen die Adaption in den späten 1960ern angesiedelt ist: Musik der Beatles, Begriffe wie Hippie, LSD, Vietnam und entsprechende Mode sowie Verweise in den Bildern auf Eric Clapton, The WHO uvm. Der Grund hierfür erschließt sich mir nicht, da dies für die Handlung irrelevant ist.

Insgesamt ein solider und kurzweiliger Krimi!



Hinweis zur Reihe:

Der Verlag listet die beiden bisher erschienen Comic unter der Rubrik "Agatha Christie Classics".

Ein weiterer Band ist in Vorbereitung: "Hercule Poirots Weihnachten".



Fazit:

Eine bildgewaltige Adaption und ein unterhaltsames Lesevergnügen!

Dieser Miss-Marple-Krimi zählt nicht zu meinen Favoriten. 5 Sterne für die zeichnerische Umsetzung, 3,5 Sterne für die Story.



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Rezensiertes Buch: "Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek" bei Carlsen Comics
Comic-Adaption aus dem Jahr 2024

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2024
Ferien wie blubbernder Eistee
Kreuzer, Kristina

Ferien wie blubbernder Eistee


ausgezeichnet

Eine warmherzige und gleichzeitig spannende Geschichte in traumhafter Urlaubskulisse.


Inhalt:

Luzy und Jannis sind die besten Freunde und reisen in den Frühlingsferien in die Heimat des Jungen.

Ferien auf einer griechischen Insel! Das wird großartig!

Doch im Paradies unter strahlender Sonne am kristallblauen Meer gibt es Probleme.

Der Besitzer des kleinen Laden im Ort erkrankt und muss sein Geschäft schließen.

Luzy erfährt, dass immer mehr Menschen - besonders die jungen - wegziehen ... in die Stadt oder sogar gleich ins Ausland.

Jannis ist entsetzt, als seine Eltern berichten, dass auch sie alle Zelte abbrechen und ihr Haus auf der Insel verkaufen werden.

Eine Entscheidung über die Köpfe ihrer Kinder hinweg! Ob daran noch etwas zu ändern ist?


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Meine Meinung:

Dies ist Luzys drittes Abenteuer. Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich, denn die wichtigsten Ereignisse werden zu Beginn kurz zusammengefasst und alle Charaktere im Verlauf vorgestellt.

Natürlich macht es viel mehr Freude, die Reihe chronologisch zu lesen, insbesondere den Beginn der Freundschaft zwischen Luzy und Jannis mitzuerleben. Der Junge ist vor einiger Zeit aus Griechenland mit seinen Brüdern hergezogen (einschließlich Esel Tzatziki und fünf Hühnern).

Kurze Kapitel mit stimmungsvollen schwarz-weiß Vignetten und ein locker-leichter Schreibstil sowie das wunderbare Gefühl von Urlaub und Abenteuer bescheren ein großartiges Lesevergnügen.

Luzy erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, so dass Lesende sofort Teil ihrer Gedanken- und Gefühlswelt sind. Besonders die anschauliche Beschreibung ihrer Emotionen ist zuckersüß: "In meinem Bauch hüpft, springt und blubbert es unternehmungslustig." (vgl. S. 55)

Die inzwischen Elfjährige ist eine authentische und liebenswerte Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt.

Manchmal ganz schön weise für ihr Alter:
"Heute verstehe ich wohl zum ersten Mal wirklich, wie fremd sich die Jungs manchmal in Deutschland fühlen."
(Luzy, vgl. S. 32)

Jannis (der mithilfe von Märchenbüchern seiner Oma Deutsch gelernt hat) verdreht auf lustige Art immer wieder Redewendungen:

"Ich bin über die Nachricht glücklich wie ein Honigkuchen-Esel."
(vgl. 163)

Die Charaktere sind herzensgut und Freundschaft sowie Familiensinn ist Dreh- und Angelpunkt jeder Geschichte.

Neben Luzys fünfzehnjähriger Schwester Sophia, Jannis' älteren Brüdern, ist auch Luzys Großvater Teil der Reisegesellschaft.

Mit ihrem Opa Peter, der die Ruhe in Person ist, führt Luzy immer wieder Gespräche über Freundschaft und das Verliebtsein. Er ist ihr Vertrauter und sein Gemüt gleicht dem eines Esels: gelassen und ausdauernd.

Es ist eine rührende Beziehung und der Großvater überrascht mal wieder mit kleinen und großen Lebensweisheiten und unerwartetem Sprachentalent.

Das Abenteuer findet eine wunderschöne Balance zwischen Urlaubs- und Glücksgefühl sowie ernsteren Themen (Überalterung von Dörfern bis hin zum regelrechten Dorfsterben).

Luzy und Jannis stecken voller Überraschungen und selbstverständlich wird an dieser Stelle nichts zum Superplan von Superluzy verraten.

Eine Leseempfehlung sowie 5 von 5 Gläser mit blubberndem Eistee für diese herzerwärmende und zugleich spannende Ferienlektüre!


Fazit:

Eine rührende Geschichte über Heimatgefühl , Freundschaft und Liebe, aber auch über Generationenkonflikte, Versöhnung und Wandel.

Mit authentischen und sympathischen Charakteren!


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Rezensiertes Buch: "Ferien wie blubbernder Eistee" aus dem Jahr 2024

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2024
Die Känguru-Klassiker. Persönlich ausgewählt aus der Känguru-Tetralogie von Marc-Uwe Kling, illustriert von Bernd Kissel
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Klassiker. Persönlich ausgewählt aus der Känguru-Tetralogie von Marc-Uwe Kling, illustriert von Bernd Kissel


ausgezeichnet

Wohlverdient! Eine Reclam-Ausgabe der klassischen Episoden: skurril, direkt und sehr witzig.


Inhalt:

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, sich als neuer Nachbar vorstellt und Eier borgen möchte.

Doch die Dinge entwickeln sich anders als erwartet und plötzlich lebt Marc-Uwe Kling mit einem Känguru zusammen.

Dieser Band versammelt die skurrilsten Geschichten aus dem verrückten Alltag eines kommunistischen und chaotische Kängurus und eines stoischen Kleinkünstlers:

Tiefgründige und absurde Küchentisch- und Kneipengespräche, Entscheidung per Schnick-Schnack-Schnuck, Behördengänge, konfrontative Gespräche mit Neonazis und natürlich Schnapspralinen...


39 Geschichten mit handschriftlichen Anmerkungen des Kängurus und Illustrationen von Comiczeichner Bernd Kissel.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Illustrationen:

Bernd Kissel, der das Känguru bereits für die zweibändigen Känguru-Comics zum Leben erweckt hat, liefert für dieses Reclam-Heftchen neue Zeichnungen.

Die herrlich abstrusen Erlebnisse des ungleichen Duos werden am Ende eines Kapitels auf den Punkt in detaillierten schwarz-weiß Illustrationen visuell umgesetzt: vom schelmischen Lächeln des Kängurus bis hin zum verzweifelten Blick des Kleinkünstlers!

Bisher hatte ich beim Lesen nur Marc-Uwe Klings Stimme im Ohr ... nun habe ich zusätzlich das Känguru schwarz auf weiß vor Augen :-)

Als Bonus finden sich zu Beginn zusätzlich ganzseitige Zeichnungen in Anlehnung an klassische Kunstwerke, z. B. "Der Schrei" von Edvard Munch und Michelangelos "Die Erschaffung Adams" (bezeichnend ist, dass hier das Känguru die Rolle Gottes übernimmt und somit Marc-Uwe Kling erschafft).


Mein Eindruck:

Das Zusammenleben des ungleichen Duos ist herrlich unterhaltsam (zumindest als Außenstehende) und teilweise völlig absurd.

Das Känguru macht sich ungefragt im Leben des Kleinkünstlers breit, ist chaotisch, egoistisch und faul. Trotz allem ist es wegen seiner direkten Art auch sehr sympathisch.

Das ungleiche Duo leistet sich einen ironischen und unterhaltsamen verbalen Schlagabtausch nach dem anderen. Hierbei ist es ganz gleich, ob Banalitäten wie Badputzen oder tiefgründige, globale Probleme wie die Klimakrise thematisiert werden.

Gerade diese Absurdität und Alltäglichkeit einiger Szenen machen die Episoden der Känguru-Tetralogie aus. Es gibt so viele lustige Geschichten, dass es mir schwer gefallen wäre, darunter die Klassiker auszuwählen.

Der absurde Versuch des Kängurus, bei McDonald's einen Wopper zu bestellen, fehlt leider. Dafür ist die kultige erste Begegnung Teil dieser Sammlung. Ebenso wie der Sicherheitscheck am Flughafen. "Der Beutel muss auf's Band!" ist inzwischen zum geflügelten Wort geworden.

Selbstverständlich darf das Lieblingskapitel aller Deutschlehrer:innen nicht fehlen ("Perspektivische Verzerrungen"), in dem die Erzählperspektive gewechselt und die Geschichte sehr unterhaltsam ad absurdum geführt wird.

Der "Witzig" -Stempel geht an "Eine nette Teegesellschaft". Hier landet Marc-Uwe Kling beim Psychiater, der selbst nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben scheint.

Man kann dieses Büchlein nicht lesen, ohne irgendwann mindestens einen Lachanfall zu bekommen, und man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Achtung: Suchtgefahr ;-) Im Anschluss also gleich die gesamte Känguru-Tetralogie lesen!

5 von 5 Schnapspralinen und eine Leseempfehlung!


Fazit:

Dieses Reclam-Heft hätte ich in meiner Schulzeit gerne gelesen.

Sympathische und skurrile Charaktere und absurd witzige Dialoge!

Hier sind einige der besten Episoden der Känguru-Tetralogie in diesem Buch vertreten - genial illustriert.

Ein perfekter Einstieg auch für Neulinge.


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Rezensiertes Buch: "Die Känguru-Klassiker"
Persönlich ausgewählt aus der Känguru-Tetralogie von Marc-Uwe Kling, illustriert von Bernd Kissel -
erschienen bei Reclam im Jahr 2024

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2024
Die Bande der schwarzen Frotteesocke
Bednarek, Justyna

Die Bande der schwarzen Frotteesocke


ausgezeichnet

Ein phantasievolles und spannendes Abenteuer mit außergewöhnlichen Charakteren. Farbenfroh illustriert.

Inhalt:

Wohin verschwinden eigentlich einzelne Socken?

Dank eines Lochs im Fußboden unter der Waschmaschine, bricht so manch eine von ihnen zu großen Abenteuern auf.

Das Erstaunliche: obwohl alle Socken den gleichen Weg nach draußen wählen, landen sie alle an einem anderen und für sie sehr passenden Ort.

Die schwarze Frotteesocke rettet sich in letzter Sekunde vor dem Müll und geht an Bord eines Schiffes, mit dem sie die Welt umrunden möchte.

Unterwegs trifft sie eine weiße, ausgebleichte Socke, rettet eine Erdbeer-Einzelsocken aus dem Fundbüro, begegnet einer dichtenden Regenbogen-Ringelsocke. Die Bande zählt schon bald eine ganze Handvoll Mitglieder.

Doch eine zartgrüne Detektivsocke ist ihnen dicht auf den Fersen ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)


Illustrationen:

Farbenprächtige und fröhliche Illustrationen ergänzen das spannende Abenteuer und erwecken die schwarze Frotteesocke und ihre Freunde zum Leben.

Besonders atmosphärisch sind die Szenen auf hoher See und ganz außergewöhnlich phantasievoll die auf der Insel der abgelegten Smartphones.

Zusätzlich wird gespielt mit Schriftarten und -farben, was der regenbogenbunten Ringelsocke (Dichter und Poet) zu verdanken ist.

Seine eigenen Socken sieht man anschließend mit ganz anderen Augen.


Mein Eindruck:

Dies ist der dritte Band der Sockenabenteuer, welcher unabhängig von den anderen gelesen werden kann.

Während in den ersten beiden Bänden mehrere in sich abgeschlossene Erzählungen enthalten sind, gibt es nun ein großes Abenteuer und ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie der Detektivsocke Pinkerton aus dem ersten Band.

Die kurzen Kapitel eignen sich sehr gut zum Vorlesen. Einen kleinen Vorgeschmack (mit einem gewissen Augenzwinkern) geben die Kapitelüberschriften:
"Zweites Kapitel, in dem die Schwarze Frotteesocke um ein Haar im Bauch eines Hais landet. Was außerdem passiert, sag ich nicht, weil ich euch gerne ein bisschen piesacke, hehe. Lest es selbst!"

Der lebendige und bildliche Schreibstil sowie die liebevolle Beschreibung der Charaktere sind einfach zauberhaft.

Die schwarze Frotteesocke, die mit rotem Garn gestopft nun aussieht, als trüge sie eine Augenklappe, ist mutig und aufgeschlossen.

Um ihre vor langer Zeit verschwundene Zwillingssocke aufzuspüren, ist ihr kein Weg zu weit. Verschiedene Weggefährten schließen sich an und die Bande wächst immer weiter.

Übrigens hat jede Socke eine ganz eigene Persönlichkeit, die oftmals der Optik entspricht. Das gegensätzliche Sockenpaar Grummeligen und Brummel ist wirklich schreiend komisch. Der eine möchte die Welt bereisen, der andere lieber das Haus renovieren. Der eine schaut durch das Teleskop, um die Sterne zu betrachten, und der andere blickt durch das Mikroskop, um das Leben der Bakterien zu ergründen. Ihre Dialoge sind einfach irrwitzig!

Jede Socke ist - auf ihre eigene Art - etwas ganz besonderes und man schließt die bunte Truppe schnell ins Herz.

Selbstverständlich wird es an der ein oder anderen Stelle auch mal spannend. Doch jede (brenzlige) Situation meistern die Socken mit Bravour und wachsen dabei über sich hinaus.

So findet jede der Socken am Ende ihren Platz in der Welt.

"Ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber das Leben einer Socke ist echt fantastisch!
(vgl. S. 166)

Für dieses liebevoll gestaltete Vorlesebuch vergeben wir 5 von 5 flauschige Frotteesocken sowie eine (Vor-)Leseempfehlung.

Weitere Abenteuer sind zu erwarten, da abschließend Band 4 angekündigt wird!


Fazit:

Ein spannendes und phantasievolles Abenteuer mit außergewöhnlichen und liebenswerten Protagonisten.

Wunderschöne, farbenfrohe Illustrationen mit viel Liebe zum Detail ergänzen die Geschichte.


...

Rezensiertes Buch: "Die Bande der schwarzen Frotteesocke - Die Socken sind zurück!" aus dem Jahr 2024

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2024
Neue Socken-Abenteuer (noch erstaunlicher)
Bednarek, Justyna

Neue Socken-Abenteuer (noch erstaunlicher)


ausgezeichnet

Spannend und phantasievoll mit liebenswerten Charakteren und farbenfrohen Illustrationen.


Inhalt:

Auch wenn man winzig klein ist wie eine Socke, kann man die größten Abenteuer erleben!

Glaubt ihr nicht?
Dann lest selbst!

Dreizehn spektakuläre Abenteuer:

Als Astronautin fliegt die himbeerrote Socke ins All und landet auf einem Planeten, der bewohnt ist von dreiohrigen Außerirdischen.

Die gelbe Socke wird eine erfolgreiche Käsemacherin und eine rosa Socke mit Blümchenmuster heitert als Spielgefährtin einen unglücklichen Hund auf.

Und dann gibt es da noch die stinkfaulen, weißen Sportsocken, eine dunkelrote Socke, die zum Lebensretter wird, eine weiße Socke, die einem Gespenst beim Spuken unter die Arme greift, eine rote Socke, die dem Weihnachtsmann hilft und viele mehr ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)


Illustrationen:

Farbenprächtige und fröhliche Illustrationen unterstreichen die kunterbunten Abenteuer.

Der Zeichenstil gefällt sehr, denn mit viel Liebe zum Detail werden die dreizehn Socken und ihre turbulenten Reisen und Erlebnisse gezeigt.

Bei den phantasievollen Geschichten fallen auch die Bilder entsprechend kreativ aus. Der Planet der dreiohrigen Außerirdischen beispielsweise oder die (unsichtbaren) Tierkreationen vom Igelwolf bis zum Vogelfisch sind beeindruckend.

Seine eigenen Socken sieht man anschließend mit ganz anderen Augen.


Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Band der regenbogenbunten Sockenabenteuer. Vorkenntnisse benötigt man aber nicht, da alle Geschichten abgeschlossen sind.

Dieser Sammelband enthält dreizehn Abenteuer.

Schnell wird klar, dass der Ausdruck "faule Socke" auf diese Exemplare nicht zutrifft. Im Wäschekorb darauf zu warten, dass man endlich in der Maschine landet, ist einigen von ihnen viel zu langweilig. Dank eines Lochs im Fußboden unter der Waschmaschine, bricht so manch eine Socke zu großen Abenteuern auf.

Das Erstaunliche: obwohl alle Socken den gleichen Weg nach draußen wählen (das Loch unter der Waschmaschine) landen sie alle an einem anderen und für sie sehr passenden Ort.

Ganz gleich ob rechts und links - denn eine Socke weiß instinktiv, an welchen Fuß sie gehört - hat jede von ihnen Gefühle und ihre ganz eigene Persönlichkeit, die meistens zu ihrem Äußeren passt (zarte Strümpfe - sensibel).

Sie alle erleben außergewöhnliche Abenteuer, die bereits in den Kapitelüberschriften kurz angedeutet werden:
"Achtes Kapitel: Von der linken schwarzen Socke aus Alpakawolle, die zur Superheldin wirde und einem kleinen Jungen half" oder:
"Dreizehntes Kapitel: Von der rechten roten Frotteesocke, die zum Helfer des Weihnachtsmannes wurde".

Die kurzen Kapitel eignen sich sehr gut zum (abendlichen) Vorlesen. Der lebendige und bildliche Schreibstil sowie die liebevolle Beschreibung der Charaktere sind einfach zauberhaft. Lesende werden einbezogen und fiebern mit, wie die Socken jede (brenzlige) Situation meistern und über sich hinaus wachsen.

Am Ende findet jede Socke ihren Platz in der Welt.

Zudem punkten die Geschichten mit warmherzigen und wertvollen Botschaft zu Themen wie beispielsweise Selbstlosigkeit, Anderssein, Mobbing, Einsamkeit, Angst vor Veränderungen im Leben uvm.

Zudem vermitteln die Abenteuer die ein oder andere tiefgründige Lebensweisheit.

Für dieses liebevoll gestaltete Vorlesebuch vergeben wir 5 von 5 wunderbar weiche Blümchensocken sowie eine Vorleseempfehlung!

Wir freuen uns zudem auf weitere Abenteuer. Band 3 ist bereits erschienen und ein vierter ist angekündigt.


Fazit:

Dreizehn phantastische und unterhaltsame Abenteuer von außergewöhnlichen wie liebenswerten Protagonisten.

Zahlreiche farbenfrohe Illustrationen mit viel Liebe zum Detail ergänzen die Erzählung.


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Rezensiertes Buch: "Neue Socken-Abenteuer (noch erstaunlicher)" aus dem Jahr 2023

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2024
Flix: Faust
Flix

Flix: Faust


ausgezeichnet

Der Klassiker in neuer Inszenierung: unterhaltsam, schräg und genial!


Inhalt:

Eine Wette zwischen Gott und Mephisto ... Was soll da schon schief gehen ?!?

Das treue Schäfchen, welches zum Spielball auserkoren wird, ist Heinrich Faust, ein vom Leben gefrusteter Student und Taxifahrer in Berlin.

Wetteinsatz: zwei Kisten Ramazzotti!

Da greift man auch mal zu unlauteren Mitteln, wenn man seinen Wettgewinn gefährdet sieht.

Und so klopft Mephisto an Heinrichs Türe als Angestellter der elitären Coachingagentur "Happy Life" mit dem Versprechen einer kostenlosen rundum-sorglos-Betreuung, an deren Ende Heinrich wunschlos glücklich und sein Schwarm Margarethe hoffnungslos in ihn verliebt sein wird.

Es gibt dabei nur einen kleinen Haken:

Bei erfolgreicher Wunscherfüllung überträgt Heinrich automatisch nach seinem Tod der Coachingagentur "Happy Life" die exklusiven Nutzungsrechte an seiner unsterblichen Seele ...

Moderne Neuinszenierung des literarischen Klassikers.


Einbandgestaltung:

Der Einband ist dem schlichten Design der bekannten gelben Reclam-Hefte nachempfunden.

Mit viel Liebe zum Detail und täuschend echt imitiert wurden Flecken und Verfärbungen, Abschürfungen und angestoßene Ecken, die bei den dünnen Heftchen mit Seiten dünn wie Butterbrotpapier unvermeidlich sind.

Als Hardcover mit qualitativ hochwertigem Papier und in größerem Format als die "normalen" Reclam-Ausgaben wirkt das Buch aber deutlich wertiger.


Mein Eindruck:

Diese Graphic Novel ist eine ergänzte und überarbeitete Sammlung der in der Frankfurter Allgemeine Zeitung im Jahr 2009 erschienenen Comics.

Die Rahmenhandlung ist dem Original nachempfunden und in das Berlin der Gegenwart übertragen.

Es sind zwar keine Vorkenntnisse nötig, jedoch ist es anzuraten, zumindest eine inhaltliche Zusammenfassung des literarischen Klassikers zu lesen, um Anspielungen in Text und Bild, Zitate, Parallelen zum Original usw. zu erkennen. Es gibt aber auch Easter Eggs unabhängig vom Original, z. B. Mephisto als Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch mit "Hör auf mich ..."

Flix übernimmt aber nicht einfach die ursprüngliche Handlung, sondern wandelt die Vorlage ab und drückt seinen eigenen Stempel auf.

Die Zeichnungen harmonieren hervorragend mit dem Text und brechen in ihrer Anordnung mit Erwartungen und klassischen Strukturen. Sie punkten zudem auf mehreren Ebenen mit Details, die erst beim wiederholten Betrachten auffallen.

Die Charaktere sind detailliert gestaltet und gezeichnet. Flix typisch und unverkennbar mit großen Quadratnasen und tiefergelegten Ohren.

Mephisto ist hinterlistig, was sich auch in seiner Mimik hervorragend widerspiegelt. Gott (mit über seinem Kopf schwebenden, allsehenden Auge, welches jede Reaktion der "normalen" Augen übernimmt und wunderbar genervt rollen kann) steht ein wenig verloren, naiv und peinlich berührt da.

Doch Wette ist Wette! Ausgerechnet Heinrich Faust, frustrierter Langzeitstudent mit einem Berg an Sorgen, gerät als Versuchskaninchen zwischen die Fronten.

Die Geschichte punktet mit einer skurrilen Mischung aus Klamauk und Slapstick und Absurdität (Faust hat den Rassepudel "Charlotte von Stein", seines Nachbarn Walter auf dem Gewissen).

Sie ist aber auch divers und multikulturell: Walter sitzt nach einem Skiunfall im Rollstuhl (das von Mephisto geäußerte N-Wort wäre m. M. nicht nötig gewesen) und Gretchen (eigentlich Margarete, weil ihr Vater Schreinemakers-Fan ist, auch wenn die Mutter sie immer Özlem ruft) ist Muslima mit einer strenggläubigen Familie.

Auch wenn die "Terrorfürsten" im Keller des göttlichen Gemeinschaftsbüros aller Religionen nur ein Sidekick sind ... die Kerlchen sind echt der Wahnsinn. Sie verschicken tagtäglich Spam-E-Mails, warten auf ihren großen Auftrag und - es ist wie es ist - kochen auch nicht auf allen Platten. Hier hätte ich mir noch viel mehr Szenen mit den verpeilten Wichten gewünscht.

Die Erfüllung des Wunsches gestaltet sich herrlich turbulent und schräg.

Die im Original eigentlich doch sehr ernste und tragische Geschichte tritt ein wenig in den Hintergrund und im Gegensatz zur Vorlage gibt es bei Flix für Faust und sein Gretchen ein Happy End ... Gott sei Dank!


Fazit:

Da man es treffender kaum zusammenfassen kann, zitiere ich aus dem Vorwort von Andreas Platthaus (welches selbst ein Goethe-Zitat abwandelt):

"Dieser Comic kennt alle Zutaten zum Rezept, das die gezeichnete Welt im Innersten zusammenhält."

(vgl. S. 13)


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Rezensiertes Buch: "Faust - Der Tragödie erster Teil" von Flix im Carlsen Verlag aus dem Jahr 2010

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.