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Glueckskinderbuch.de

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2022
Die Pfütze
Huber-Janisch, Angelika

Die Pfütze


ausgezeichnet

Platsch! Dieses Gefühl eines beherzten Sprungs in eine Pfütze nachdem es geregnet hat, haben wir bestimmt alle schon einmal erlebt. Pfützen ziehen Kinder magisch an. Und das zu Recht! Denn habt ihr oder eure Kinder euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, was oder wer alles in solch einer Pfütze zu finden ist? In diesem wundervollen Sachbuch erfahren Kinder ab 8 Jahren viel Interessantes über diese Wunderwelt im Miniformat.
Der Lebenskreislauf des Mikrokosmos Pfütze und seiner Bewohner wird auf spannende und faszinierende Weise dargestellt. Zu Beginn beschreibt die Autorin Angelika Huber-Janisch, wie schnell sich eine Pfütze nach ihrer Entstehung mit einer unwahrscheinlich hohen Zahl an Tierchen füllt. Wusstet ihr, dass sogar Bärtierchen und Urzeitkrebse Pfützen ihr Zuhause nennen?
Doch nicht nur IN der Pfütze finden sich Tiere ein. Viele Vögel, Säugetiere, Kröten, Schlangen, Schmetterlinge und Wildbienen stillen auch ihren Durst an der kleinen Wasserstelle oder baden in ihr.

Wie auch in ihrem Buch über Wildwiesen, plädiert Angelika Huber-Janisch in diesem Buch dafür, selbst ein aktiver Naturschützer zu sein und mehr Pfützen und kleine Wasserstellen z.B. im eigenen Garten anzulegen, um Tieren und der Natur zu helfen. Denn auch Pfützen sind für das Naturgleichgewicht wichtig und werden durch das Klima beeinflusst. So können Schwalben ohne Pfützen, die ihnen den Brei aus Wasser und Erde für ihre Nester schenken, nicht überleben. Auch die Insektenwelt und die sich von ihnen ernährenden Tiere schwinden ohne Pfützen und andere kleinere Wasserstellen zunehmend.

Mich hat in diesem großartigen, kindgerecht geschriebenen und leicht zu lesenden Sachbuch vor allem die ungemeine Artenvielfalt in den doch sehr kleinen Wasserstellen beeindruckt. Das war mir vorher in diesem Ausmaß nicht bewusst!
Spannend fand ich zu erfahren, was die Pfützentiere machen, wenn ihr Zuhause einmal austrocknet.

Auch begeistert bin ich von den zauberhaften, naturalistischen und lebendigen Illustrationen von Annette Zacharias, die das großformatige Buch schmücken und einfach ein Augenschmaus sind.

Ein faszinierendes, spannendes und wunderschön illustriertes Kindersachbuch rund um Pfützen, Teiche, Tümpel und ihre Bewohner, das Groß und Klein zum Staunen und Entdecken einlädt.

Bewertung vom 11.10.2022
Der Zauber von Sturmauge / Brombeerfuchs Bd.2
Tordasi, Kathrin

Der Zauber von Sturmauge / Brombeerfuchs Bd.2


ausgezeichnet

Ben, der beste Freund von Portia, steht eines schönen Tages vor ihrer Haustür in London. Er ist nass von Kopf bis Fuß, trägt einen Schlüssel sowie einen handgekritzelten Zettel mit einem blutroten Pfotenabdruck bei sich und kann sich an rein gar nichts erinnern. Die beiden Dreizehnjährigen folgen den Hinweisen und landen wieder in Wales bei Portias Tanten Rose und Bramble. Und sie sind sich sicher: Bens Zustand, der sich dem Leser mit fortschreitender Handlung erst erschließt, und den ich hier noch nicht vorweg nehmen will, muss etwas mit der Anderswelt zu tun haben. Obwohl die Kinder diese Welt, in der Wesen wie Feen und Gestaltwandler leben, nicht mehr betreten wollten bzw. sollten, müssen sie doch wieder einen Weg dorthin finden. Während sie in der Anderswelt im ersten Band erfolgreich gegen den Grauen König und sein Nebelheer zu Felde gezogen waren, haben sie es im zweiten Band nun mit einem ursprünglich aus der Menschenwelt stammenden Alchemisten und Magier mit Größenwahn zu tun, der die Feenwelt mit Chaosmagie in Angst und Schrecken versetzt. Mehr verrate ich nicht. Lest selbst. :)

Die Handlung zieht einen, wie auch im ersten Teil, sofort in den Bann. Ich bin wieder nur so von Kapitel zu Kapitel geflogen. Der Autorin Kathrin Tordasi gelingt es in ihren Büchern auf so wunderbare Weise, ihre Charaktere glaubwürdig und lebensnah darzustellen und zu beschreiben.
Sowohl Portia als auch Ben machen in diesem Kinderroman eine wahnsinnig große Entwicklung durch, jeder auf seine Weise. Und ihre Freundschaft zueinander vertieft sich. Das war als Leser für mich sehr schön zu beobachten. :)

Während Ben an Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung gewinnt, muss Portia lernen, zwei Seelen in ihrer Brust zu vereinen. Das pflichtbewusste und gewissenhafte Mädchen, das sich immer um andere sorgt und ihnen helfen möchte, kann sich nämlich in einen Wolf – ihr Alter Ego sozusagen – verwandeln. Als Wölfin fühlt sie sich frei von allen Zwängen, Verpflichtungen und Sorgen, die sie für ihre Mitmenschen hegt.

Ich wünsche mir sehr einen weiteren Teil in der Buchreihe und bin vor allem auf Portias Entwicklung ins Erwachsenwerden und Frausein gespannt!

Eine würdige Fortsetzung des ersten Bandes, welche durch Spannung, Tiefgang, Magie und psychologisch glaubhaft gezeichnete Figuren überzeugt. Ihr könnt den zweiten Band auch ohne den ersten lesen, doch noch mehr genießen lässt er sich, wenn man den Vorgänger schon kennt.

Bewertung vom 06.10.2022
Die Stadttaube
Sund, Ilka

Die Stadttaube


ausgezeichnet

Die kleine Greta darf zum ersten Mal die Ferien ganz allein bei ihrer Tante Hanna verbringen. Diese hat ein Haus, das einen richtigen Namen trägt: "Elysium". Das bedeutet Paradies und Greta ist sich sicher, dass es bei Tante Hanna deswegen immer so schön ist.

Gleich am nächsten Morgen gehen die beiden den Nachbarn Herrn Wenzel und seine Tauben besuchen. Er hat wunderschöne weiße Tauben, die in einem Taubenhaus wohnen. Doch auch eine graue Stadttaube hat sich vor einiger Zeit zu der weißen Taubenschar gesellt. Obwohl die Stadttaube sich unter den weißen Tauben sehr wohl fühlt und von ihnen gut aufgenommen wurde, missfällt sie Herrn Wenzel, denn sie stört das harmonische weiß glänzende Bild der Taubenfedern, wenn seine Tiere abends in den Himmel ausschwärmen. Seiner Meinung nach passt die graue Taube einfach nicht zu seinen Tauben. Also beschließt er, sie einzufangen, in einen Schuhkarton zu setzen und in die Stadt zu fahren. Dort gehört sie ja schließlich auch hin, so meint er. Doch am nächsten Tag ist die Stadttaube wieder da! Erneut versucht er, sie ganz weit weg zu fahren. Doch die Taube gibt nicht auf und kehrt immer wieder zu ihm zurück. Wird sie es schaffen, sein Herz doch noch zu erobern und bei ihren Freunden, den weißen Tauben bleiben zu können?

Dieses Bilderbuch ist es etwas ganz Besonderes! Die Geschichte von Ilka Sund hat mich sehr angerührt. Die Autorin erzählt sie auf eine ganz feine, liebevolle, wertschätzende Art und Weise. Man spürt die ganzheitliche Sicht auf das Leben der Heilpädagogin, die u.a. als Waldorfpädagogin und Therapeutin tätig ist.
Das Thema Stadttaube und der fehlende Respekt, ja sogar Hass, den viele Menschen diesem sanften Tier, das einmal unser Haustier war, leider entgegenbringen, beschäftigt mich schon sehr lange. Mit Hilfe dieses Buches kann man dazu mit Kindern auf jeden Fall ins Gespräch kommen.
Mehr Informationen zum Thema Stadttaube und wie schrecklich missverstanden und misshandelt diese Tiere werden, gibt es beim Tierschutzbund.

Doch auch das Anderssein allgemein wird hier zum Diskussionsgegenstand. Warum wollte Herr Wenzel künstlich von außen in eine natürlich entstandene Harmonie zwischen unterschiedlich aussehenden Lebewesen eingreifen? Das ist eine tief philosophische wie auch psychologische Frage, die man mit älteren Kindern besprechen kann.

Das Buch eignet sich jedoch auch für jüngere Kinder. Auch sie werden die schöne Geschichte in ihrem Herzen aufnehmen und sie wird darin hoffentlich bis ins Erwachsenenalter weiterklingen.

Ein Blickfang des Kinderbuches sind die einzigartigen farbigen Illustrationen von Katharina Menke, die ebenfalls viel Liebe und Wärme ausstrahlen, so dass es dem Betrachter ganz wohl ums Herz wird während er sich in ihnen verliert. Die Künstlerin bediente sich für die Erstellung der großen Bilder der Technik des Linolschnittes. Das Ergebnis schmückt die Handlung auf zauberhafte Weise. Solche Illustrationen findet man nicht oft in Kinderbüchern!

"Die Stadttaube" ist ein Kleinod in der Kinderbuchlandschaft, das ich euch von Herzen empfehle!

Bewertung vom 02.10.2022
Die Schneekönigin
Andersen, Hans Christian

Die Schneekönigin


ausgezeichnet

Das bekannte Märchen "Die Schneekönigin" wurde vom dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen 1844 veröffentlicht. Es handelt von einem Mädchen namens Gerda, die sich auf die gefährliche Suche nach ihrem lieben Freund Kay begibt, der von der Schneekönigin verzaubert und entführt wurde.
Der Wunderhaus Verlag hat dieses traumartige Wintermärchen mit einmaligen Illustrationen von Galia Zinko neu aufgelegt.

In insgesamt sieben Geschichten wird das Märchen erzählt. Jede Geschichte wird durch eine Vignette der ukrainischen Künstlerin Galia Zinko eingeleitet. Ihre kunstvollen Bilder begleiten den Leser des Weiteren auf großflächigen Seiten und machen das Bilderbuch zu einer wahren Schmuckausgabe.
Es reiht sich in die "Unendliche Welten" Serie anderer Märchen des Wunderhaus Verlags ein. So sind u.a. bereits "Der kleine Muck", "Däumelinchen", "Die kleine Meerjungfrau", "Die Gänsemagd und ihr treues Pferd Falada", "Das tapfere Schneiderlein" sowie "Rotkäppchen und der Wolf" erschienen – alle ebenfalls mit fulminanten Illustrationen interessanter Künstler.

Ein zauberhaft gestaltetes, poetisches Kunstmärchen gefüllt mit vielschichtigen Motiven und Themen wie Mut, tiefe Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden, das sich in dieser hochwertigen Ausgabe hervorragend als Geschenk eignet.

Bewertung vom 29.09.2022
Der Waldspaziergang / Die kleine Spinne Widerlich Bd.9
Amft, Diana

Der Waldspaziergang / Die kleine Spinne Widerlich Bd.9


ausgezeichnet

Wer kennt sie nicht – die kleine Spinne Widerlich – eine bei Kindern sehr beliebte und von der Schauspielerin Diana Amft liebevoll kreierte Figur. In dieser nunmehr schon neunten Ausgabe begleiten wir sie zusammen mit ihrem Geschwisterchen Mini-Spinni auf einem Spaziergang durch den Wald. Dabei gibt es vieles zu entdecken und bestaunen. Die Blätter haben sich wundervoll bunt verfärbt und viele Tiere bereiten sich auf den kalten Winter vor. Die kleine Spinne und Mini-Spinni statten auf ihrem Ausflug außerdem Bella, Punki und Miro einen Besuch ab und treffen ihren Freund Niesi und den Förster des Waldes, die Waldspinne Waldemar. Er erzählt ihnen viel Spannendes über den Wald und seine Bewohner im Herbst.

In gewohnt liebenswürdiger und kindgerechter Art erzählt die Autorin Diana Amft auch diese Geschichte rund um die kleine Spinne Widerlich. Kinder erfahren beim Zuhören und Betrachten spielerisch sehr viel über die Natur und ihre Veränderungen im Herbst.
Die Illustrationen von Martina Matos zaubern ein Lächeln aufs Gesicht und begleiten das Geschehen ganz famos. Auf jeder Seite gibt es ein kleines rotes Käferchen, welches sich irgendwo versteckt hat und gesucht werden kann. Einfach niedlich! :)
Eine wirklich schöne Idee sind auch die Aufkleber/Sticker der Charaktere, die dem Buch beigefügt sind, und die sicherlich jedes Kinderherz erfreuen werden.

Ein herzallerliebstes Bilderbuch für die Kleinen, das etwaige Spinnenängste nehmen kann und sich wunderbar in den Reigen der schönen Herbstkinderbücher einreiht.

Bewertung vom 25.09.2022
Der Herbst steht auf der Leiter
Hacks, Peter;Huskamp, Annika

Der Herbst steht auf der Leiter


ausgezeichnet

Der Herbst ist da und mit ihm die Farbenpracht der Bäume. Wenngleich jetzt im Altweibersommer noch etliche Blätter grün sind, so wird sie der Maler Herbst in den nächsten Wochen in einen bunten Blätterreigen aus feurigem Rot, leuchtendem Gelb und warmem Orange verwandeln. Freut ihr euch schon darauf?

Der Herbst steht auf der Leiter
Und malt die Blätter an,
Ein lustiger Waldarbeiter,
Ein froher Malersmann.

Er kleckst und pinselt fleißig
Auf jedes Blattgewächs,
Und kommt ein frecher Zeisig,
Schwupp, kriegt der auch 'nen Klecks.

Diese Zeilen stammen aus dem bekannten Gedicht "Der Herbst steht auf der Leiter" von Peter Hacks, welches das herbstliche Naturschauspiel gelungen einfängt. Der Dichter war einer der bedeutendsten Dramatiker, Lyriker, Erzähler und Kinderbuchautoren der DDR. Wie wunderbar, dass der Eulenspiegel Kinderbuchverlag ein wirklich schönes Pappbilderbuch mit stimmungsvollen Illustrationen von Annika Huskamp dazu gestaltet hat.

Wir begleiten den Herbst als Malersmann, wie er durch die Welt zieht und hier und da einen Klecks Farbe hintupft. Ein Eichhörnchen, Ratten, ein Zeisig und ein Dachs leisten ihm Gesellschaft. Die wohl vergnüglichste Seite im Buch zeigt die Tiere und den Maler Herbst fröhlich tanzend, kullernd und lachend im stürmischen Wind. Der aus russischem Zeitungspapier gebastelte Malerhut des Herbstes fliegt davon und er lacht gutmütig. Herrlich! Diese Doppelseite macht so gute Laune und auch Lust darauf, in die Natur zu gehen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen! :D

Auf der Rückseite des Buches findet man noch den Notensatz und die Akkorde des von Jonas Körfer komponierten Liedes zum Gedicht.

Ein lebensfrohes Bilderbuch, das ganz großartig in die stürmische, regnerische, aber auch farbenfrohe Herbstzeit passt.

Bewertung vom 21.09.2022
Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
Miller, Ben

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ


ausgezeichnet

AAAAARRGGHH... Alarmstufe Rot!
So bezeichnen Harrisons Eltern seine oft auftretenden Tobsuchtsanfälle, denn der Achtjährige hat zwar ein großes Herz, doch leider auch ein Problem mit seiner Wut. Auf einer Geburtstagsfeier bekommt er ein ganz besonderes Geschenk: ein Schwarzes Loch. Wie praktisch! Darin kann er all die Dinge verschwinden lassen, die ihn so sehr aufregen und auf die Palme bringen: Hausaufgaben, Brokkoli, das Wasser aus dem Schwimmbecken, in dem er nicht schwimmen will.
Doch dann schluckt das Schwarze Loch nicht nur Dinge, die Harrison hasst, sondern auch Menschen, die er liebt. Und er erkennt, dass er achtgeben sollte, was er sich wünscht. Wird es ihm gelingen, die Dinge und Menschen, die im Schwarzen Loch landeten, wieder zu befreien und im Zuge dessen vielleicht auch seine Wut besser beherrschen zu lernen?

Der Autor Ben Miller, den einige von euch vielleicht als britischen Schauspieler kennen ("Johnny English", "Paddington", "Bridgerton"), hat bereits weitere Kinderbücher geschrieben.
Sein Schreibstil ist angenehm zu lesen, eher einfach gehalten und altersgerecht. Die Geschichte rund um den Jungen, der die Welt verschwinden ließ, schrieb er für und über seinen Sohn Harrison. Sie wirkt etwas traumgleich und ein bisschen verrückt, ist aber auch voller Abenteuer und Spannung. Mir persönlich hat sie gefallen und ich habe sie gerne gelesen. Das Buch war mal etwas anderes und nicht der übliche (deutsche) Kinderroman. Zuweilen scheint auch der britische Humor durch. :) Etliches wird offen gelassen bzw. nicht bis ins Kleinste erklärt und somit bleibt der Raum für die eigene Phantasie sehr groß.
Die Botschaft, die der Autor dem Leser mit auf den Weg gibt, ist wunderschön und wichtig: Es ist besser, Probleme nicht unter den Teppich zu kehren (oder in einem Schwarzen Loch verschwinden zu lassen), sondern sich ihnen zu stellen, über sie zu sprechen und sie zu lösen.

Ein kurzweiliges, leicht skurriles, magisches Lesevergnügen, nicht nur für Weltraumfans oder Kinder, die ihre Wut in den Griff bekommen möchten.

Bewertung vom 13.09.2022
Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase (Sonderausgabe)
Städing, Sabine

Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase (Sonderausgabe)


sehr gut

Es ist Herbst im Garten der kleinen Apfelhexe Petronella Apfelmus und Herbstzeit ist auch Bastelzeit. Also lädt sie ihre Freunde – die Zwillinge Lea und Luis, den Hirschkäfer Lucius und die Apfelmännchen – in ihr Apfelhaus ein und sie basteln gemütlich zusammen und schnitzen lustige Gesichter in Kürbisse. Doch am nächsten Tag, oh weh!, sind die Apfelmännchen spurlos verschwunden. Die Kinder und Petronella machen sich große Sorgen. Dank Luis' Detektiv-Set erfahren sie, dass ihre kleinen Freunde entführt wurden. Doch von wem und vor allem warum? Wird es Ferienhund Bello gelingen, mit seiner Schnüffelnase den Entführer aufzuspüren?

Dies ist eine limitierte Neuauflage des fünften Teils der bei Kindern äußerst beliebten Buchreihe rund um die Apfelhexe Petronella, der bereits 2017 erschien. In der aktuellen Sonderausgabe finden sich hübsche Aufkleber der Buchcharaktere, kleine Pappaufsteller zum Ausschneiden und ein Klub-Ausweis für einen Waldklub.

Die Geschichte verläuft die ersten Kapitel lang ziemlich unaufgeregt und gemächlich, ohne dass wirklich etwas passiert. Erst nach einer Weile nimmt das Geschehen eine spannende Wendung. Die Autorin Sabine Städing schreibt dabei durchweg einfach und kindgerecht, so dass sich das Buch zum Vorlesen für jüngere Kinder wie auch für Erstleser eignet.
Am Ende gibt es noch Rätsel für echte Schnüffelnasen, ein Rezept für ein leckeres Hexenbrot mit Kräutern, eine Bastelanleitung für einen Türkranz und wertvolle Tipps, wie wir Tieren im Winter helfen können.

Was mir persönlich am meisten an dem Kinderroman gefällt, sind die niedlichen, detailreichen und zauberhaften Illustrationen in Schwarz-Weiß von SaBine Büchner, die die Geschichte einfach wunderbar lebendig werden lassen. Darum finde ich es besonders traurig, dass SaBine Büchner als wichtige Urheberin des Werkes nicht mit auf dem Titelbild erwähnt wird. :(

Ein unterhaltsames Kinderbuch, das sehr schön in die Herbstzeit passt und gemütlich als Familie gelesen werden kann. :)

Bewertung vom 06.09.2022
In meinem kleinen Apfel

In meinem kleinen Apfel


ausgezeichnet

"In meinem kleinen Apfel,
da sieht es lustig aus:
Es sind darin fünf Stübchen,
grad wie in einem Haus."

Diese ersten Zeilen des beliebten Kinderliedklassikers werden viele von uns augenblicklich in unsere Kindheit zurückbefördern. Hab ich recht? :)
In dem Lied leben in einem Apfel kleine schwarze Apfelkernchen zu zweit in je einer der fünf Stübchen. Sie träumen zuerst vom Sonnenschein und schließlich auch davon, am Weihnachtsbaum zu hängen.

Zum Verlieben sind die liebevoll gezeichneten Illustrationen von Martina Burghart-Vollhardt, die ganz wunderbar die bekannten wie eingängigen Reime unterstützen! Man kann sich gar nicht sattsehen an den kleinen Apfelkernchen, wie sie gemütlich in ihren Stübchen die Zeit verbringen, Pfannkuchen backen, Fußball spielen, ein Bad nehmen und schlussendlich glücklich am hübsch geschmückten Weihnachtsbaum hängen. :)

Das robuste Pappbilderbuch eignet sich wunderbar für Kindergruppen in z.B. Krippe und Kindergarten, bei der Tagesmutter oder auch für zu Hause. Man kann mit den Kindern einen Apfel aufschneiden und sich die fünf Kammern mit den Kernchen ansehen und dann vielleicht gemeinsam etwas schönes Kulinarisches oder Kreatives aus Äpfeln zaubern.
Selbstverständlich bietet es sich auch an, das Kinderlied zu singen und die Melodie dazu zu spielen, denn auf der Rückseite des Buches finden sich die Noten zum Text von Wolfgang Amadeus Mozart.

Ein wunderschön gestaltetes Kinderbuch für die Allerkleinsten zum singenden und musizierenden Vorlesen, zum Bestaunen und zum Zeitreisen in die eigene Kindheit!

Bewertung vom 01.09.2022
Das Geheimnis von Weltende / Brombeerfuchs Bd.1
Tordasi, Kathrin

Das Geheimnis von Weltende / Brombeerfuchs Bd.1


ausgezeichnet

Die zwölfjährige Portia verbringt ihre Sommerferien bei ihren Tanten Bramble und Rose in Trefriw – einem idylischen Städtchen in Nordwales. Gleich zu Beginn lernt sie Ben, einen gleichaltrigen Jungen, kennen und öffnet im Wald versehentlich eine geheimnisvolle Tür, die in die Anderswelt führt. Die Kinder wissen noch nicht, dass dieses Portal unter allen Umständen hätte geschlossen bleiben müssen. Auch über die wahren Absichten des Fuchsmannes Robin Goodfellow, der Portia zur Tür gelockt hatte, sind sie sich noch nicht im Klaren. Und welche Rolle spielen der Graue König mit seinen Grauen Reitern und die Feenkönigin Titania?

Bereits das zauberhafte Titelbild verspricht einen magischen Lesegenuss. Und tatsächlich – die Autorin Kathrin Tordasi hat es mit ihrem Erstlingswerk geschafft, mich sowohl sprachlich als auch inhaltlich und atmosphärisch tief in ihre stimmungsvolle Phantasiewelt hineinzuziehen. Ihr flüssiger Schreibstil und der gekonnte, an vielen Stellen wunderschöne Umgang mit Sprache haben mein Sprachherz beglückt. Und auch die Charaktere empfand ich als sehr zugänglich, vielschichtig und psychologisch gut beschrieben, obgleich mir Portia und manche ihrer Entscheidungen nicht immer sympathisch waren. Ben hingegen, der noch am Tod seines Vaters zu knabbern hat, wirkte auf mich liebenswürdiger.

Die Erzählperspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel jeweils zwischen Portia und Ben, was dazu führte, dass ich fortwährend weiter und weiter lesen wollte und für mich nie Langeweile aufkam.
Zum zauberhaften Flair der Geschichte tragen neben den wunderschönen Landschaftsbeschreibungen zudem die Phantasiewesen bei. So treffen wir beispielsweise auf Feen, Nebelhunde, Gestaltwandler wie Salamander in Menschengestalt und viele mehr.
Auch das Talent der Autorin, schwierige Themen wie Trauer, Verlust und Selbstzweifel locker in das Geschehen mit einfließen zu lassen, ist bemerkenswert.

Eine atmosphärisch-magische Reise in die walisische Sagenwelt, die durch Spannung und vielschichtige wie glaubhafte Figuren überzeugt.