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Bewertungen
Insgesamt 266 BewertungenBewertung vom 29.10.2023 | ||
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Wir erleben hier die bewegende Geschichte des Postboten Walter. Er ist ein sehr spezieller Charakter und das wirkt sich auch auf sein ganzes Leben aus. Wir erleben sein Leben im Rückblick auch von seiner Kindheit an und es hilft sehr gut, die Ereignisse im Heute zu verstehen und nachzuvollziehen. Walter möchte eigentlich immer das Richtige tun und dabei nimmt er das Recht oft zu ernst. Ich habe ihn am Anfang nicht so sympathisch gefunden, aber ich habe meine Meinung im Laufe der Geschehnisse doch geändert. Denn eigentlich wollte Walter immer das Gute und leider kam oft das Negative dabei heraus. Aber eigentlich zählt ja auch die Absicht. Leider erlebt das seine Familie und sein Umfeld nicht so positiv und daher nehmen die Ereignisse so ihren Lauf. Mir hat die sehr authentische Beschreibung der Protagonisten gefallen. Besonders Sandra und natürlich Ben sind hier gut rübergekommen. Man fühlt mit ihnen und ich habe mich über die Bestrebungen von Walter gefreut, auch wenn sie manchmal übers Ziel hinausgeschossen sind. Manche Handlungen konnte man mit einem amüsierten Lächeln verfolgen, denn sie waren schon ziemlich krass, aber sehr einfallsreich. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Menschen wurden hier dargestellt. Es gab sie alle: die Bösen, die Guten, die Opfer, die Täter, die Unschuldigen, die Helfer, die Rächenden. Es ist ein guter Querschnitt aus dem Leben und man kann sicher das eine oder andere Gelesene aus eigener Erfahrung wiedererkennen. Mir haben die lebendigen Szenen und die detailreichen Beschreibungen nicht nur der Menschen, sondern auch der Gegend sehr gut gefallen. Gerade die Dienststelle im Engelskirchener Christkindpostamt war sehr gelungen und es hat Spaß gemacht den Beschreibungen zu folgen. Die Geschichte ist sehr interessant und abwechslungsreich geschrieben. Man fühlt mit den Protagonisten und ich hätte manchmal auch gerne in die Handlungen eingegriffen. Es ist mitreißend und voller Überraschungen. Man erlebt einige seltsame Handlungen. Aber trotz der negativen Hintergründe, ist das Buch für mich ein sehr postives Erlebnis und ich kann mit dem Ende gut leben. Auch wenn ich mir für das letzte Finale gerne einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Aber so ist es eigentlich schlüssig ausgegangen und hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen. |
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Bewertung vom 27.10.2023 | ||
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Niemand kann sie brechen (eBook, ePUB) Dieser 8te Band ist sozusagen jetzt frisch in die Reihe um die Profilerin Andrea Thornton eingereiht worden. Und ich muss sagen, es hat wieder großen Spaß gemacht die bekannten Protagonisten nach langer Zeit wieder in Aktion zu erleben. Es geht um Andrea Thornton, die in England zusammen mit ihrem Mann Greg und ihrer Tochter Julie lebt und als Profilerin arbeitet. Und auch diesmal wird sie in einem brutalen Mord zur Beurteilung herangezogen. Der Fall war an sich schon sehr brutal und hat mich beim Lesen mitgenommen. Aber wir kennen ja Andrea und ihre Arbeit ist wirklich immer sehr intensiv und sie kann sich gut in die Situationen einfühlen. Aber diesmal geht es nicht nur um den offiziellen Fall, sondern sie wird von der Vergangenheit eingeholt. Wer die vorherigen Bände um Andrea Thornton gelesen hat, der kennt Katie und ihre Geschichte. Aber auch Erstlesen können anhand der Informationen im Text gut an die vergangenen Geschehnisse anknüpfen. Wir erfahren viel aus der Lebensgeschichte von Katie und ihrer Schwester. Und diese Vergangenheit holt sie jetzt wieder ein. Ich fand das sehr bedrückend, denn Katie hat so lange gebraucht bis sie wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann und das darf ihr nicht genommen werden. Dieser Schrecken ist aber nicht nur für Katie groß, sondern alle Beteiligten werden mit ihren Ängsten aus der Vergangenheit konfrontiert. Und auch wenn Andrea eine große Hilfe für Katie ist, wird auch sie von ihren Dämonen heimgesucht. Ich fand es sehr schwer zu lesen, wie traumatisch die Ereignisse für alle Beteiligten sind. Man sollte als Leser nicht sehr dünnhäutig sein, sonst geht einem die Handlung zu sehr auf das Gemüt. Es wird aber auch sehr detailreich und ausführlich erzählt, ob es nun die Schilderungen der Taten geht oder man die Gedankenwelt des Täters verfolgt. Alles ist gut nachvollziehbar und das macht es mitunter auch sehr schwer beim Lesen. Man ist ganz bei den Opfern und Betroffenen und nur durch die normalen Alltagserlebnisse der Protagonisten kann man diese brutalen und auch psychischen Angriffe ertragen. Aber gerade durch die geschilderten Situationen um Julie, die Tochter von Andrea, machen das Lesen immer wieder zur Freude. Man trifft auf der Geburtstagsfeier wieder auf die anderen Familienangehörigen und das Wiedersehen hat Spaß gemacht. Man kennt die Protagonisten ja alle schon länger und hat sie durch ihre Höhen und Tiefen begleitet. Aber dieser Fall hier ist auch sehr besonders, denn er ist auch im Bezug auf die Zuständigkeiten kompliziert und man erlebt, dass auch die Polizei nicht immer alles richtig macht. Aber nachdem ich das, für mich schlüssige Ende des Falls gelesen hatte, kam ja noch ein schöner Zusatz in Bezug auf einen kleinen Ausblick in die Zukunft. Und das hat mir auch gut gefallen, denn Andrea fliegt mit Joshua in die USA zu einem Besuch beim FBI. Und ich denke, das wird auch einiges ändern. |
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Bewertung vom 27.10.2023 | ||
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Patsy kann es nicht lassen. Sie ermittelt wieder in Dublin unter dem Radar der Polizei. Aber zumindest hat sie es nicht selber angeleiert, sondern ihr Freund Sam Feurstein hat sie sozusagen dazu aufgefordert. Und es ist echt interessant. Denn die verschwundene Frau Stella hatte einen - mir unbekannten - Job als Content-Moderatorin und der ist nicht ohne. Stella macht sich so ihre eigenen Gedanken darüber und dann ist sie aufeinmal weg. Und Patsy versucht sie zusammen mit Sam zu finden. Die Vorgehensweise war wieder typisch Patsy, die sich ja nicht immer so an die Regeln hält und da sie nicht offiziell ermittelt, kann sie zu ungewöhnlichen Methoden greifen. Patsy ist sich natürlich ihrer Gratwanderung bei der Ermittlung bewußt, aber ihr geht mittlerweile das Wohl der jungen Frau vor. Ich fand es sehr erfrischend, wie Patsy an Informationen und Beweismaterial gelangt. Auch wenn es nicht ganz ungefährlich ist. Patsy ist mir sehr symphatisch, obwohl sie im Moment nicht so richtig weiß, wie ihre Zukunft aussieht und etwas müde erscheint. Die Informationen von ihrem Arbeitgeber aus Deutschland sind nicht so toll und ich bin ganz gespannt, wie sie sich entscheidet. Sie ist wohl auch hin- und hergerissen zwischen Irland und Deutschland. Denn es geht ja nicht nur um den Beruf, sondern ihr Privatleben ist im Moment auch nicht so stabil. Ich finde, sie weiß noch nicht so recht, wie ihre Zukunft aussehen soll. Diese Beschreibungen der Protagonisten sind immer sehr authentisch und man kann sie gut verstehen. Auch die anderen Personen sind gut dargestellt und sie haben so ihre Besonderheiten. Die geschilderten Situationen sind sehr lebendig und man kann den Ereignissen gut folgen. Ich fand manche Dinge, die ich hier erfahren habe, schon ziemlich heftig. Es ist ein sehr aktuelles Thema hinter dem Ganzen und ich fand es gut umgesetzt. Man erfährt von den beruflichen Herausforderungen der jungen IT-Leute und auch den Verführungen dadurch. Und trotz des düsteren Themas hat mir der Ausflug nach Dublin wieder gut gefallen. Und ich hoffe, dass Patsy noch eine Weile in Dublin bleibt. Auch wenn die Stadt für sie ja nicht immer so ungefährlich ist. Und wenn man die vorherigen Bände der Serie nicht gelesen hat, kommt man trotzdem gut zurecht. Es werden Andeutungen gemacht und so kann man sich einiges zusammenreimen. Der Text an sich lässt sich gut und locker lesen. Ich mag die Protagonisten und folge ihnen gerne auf ihrem Lebensweg, der sich als interessant und abwechslungsreich erweist. |
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Bewertung vom 22.10.2023 | ||
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Frau Morgenstern und der Abgrund Ich freue mich jedesmal über einen neuen Auftrag für Frau Morgenstern und Miguel Schlunegger, denn es erwartet mich beste Unterhaltung mit einem Krimi, der Humor, Spannung und viel Einfallsreichtum vereint. Alleine die Figur Frau Morgenstern ist schon sehr speziell. Sie ist genau das nicht, was man sich unter einer Profikillerin vorstellt. Und egal was sie macht, sie ist mir total sympathisch. Sie ist voller toller Einfälle und Improvisationsgabe. Ich habe immer das Gefühl, es gibt kein Problem, was sie nicht lösen kann. Aber sie ist doch nur eine sehr aufgeweckte und interessierte Frau mit viel Lebenserfahrung. Obwohl ihr bisheriger Lebenslauf so nichts auf ihre neue Berufskarriere hinweist und das ist auch ein sehr amüsanter Aspekt. Ihre bisherige Berufserfahrung liegt ja mehr in dem Kontakt mit Kindern und deren Eltern (was sicher auch ein Grund für ihre heutige Erwerbsquelle sein könnte). Es ist amüsant zu lesen, wie sie nur durch ihre Person die Leute täuschen kann. Ihr Partner dagegen, Miguel, ist ein anderes Kaliber und ihm ist die heutige Erwerbstätigkeit eher zuzutrauen. Und so ergänzen sich die Beiden gut. Sie müssen sich ja auch gut verstehen, denn inzwischen sind sie ja eigentlich voll auf sich gestellt. Ihr ungewöhnliche Lebenssituation bindet sie zusammen und das kann auch mal zu Problemen führen. Aber ich bin immer wieder überrascht, wie sie ihren Alltag so hinbekommen. Es ist aber auch eine sehr ungewöhnliche Lebens-und Wohnsituation. Ich finde es total genial gelöst und Dank eines Verbündeten können sie auch ungestört so leben und sich sogar fortbewegen. Die Fälle sind immer sehr interesssant und außergewöhnlich. Die Art und Weise, wie unser Killerpaar aber die Aufträge löst, ist immer etwas besonderes und muss bei jedem Auftrag individuell angepasst werden. Aber der große Einfallsreichtum der beiden Protagonisten findet immer einen Weg , mehr oder weniger elegant oder manchmal sogar einfach nur zufällig. Ich begleite sie immer gerne bei den Recherchen, ob draußen unter den Menschen oder im Internet. Es macht Spaß den Dialogen zu folgen und ich finde die Personen, die wir kennenlernen immer sehr authentisch. Egal ob sie nun die Bösen oder die Guten sind, sie kommen sehr lebendig rüber und man versteht durch die detailreichen Beschreibungen die Motivation der Auftraggeber gut. Es ist einfach köstlich auch die alltäglichen Lebensbedingungen zu verfolgen, denn da ihre Situation ja ziemlich speziell ist, ist eigentlich nichts wirklich alltäglich. Sondern sie müssen sich ja immer wieder auf neue Situationen und Orte einlassen und das ist nicht einfach. Auch das Privatleben leidet natürlich darunter. Allerdings hat Miguel im Moment eine zumindest vorläufige Lösung gefunden. Ich bin jedenfalls auf die weitere Entwicklung der beiden Auftragskiller gespannt und freue mich schon jetzt auf den nächsten Band. Es ist natürlich schöner, wenn man die Bände der Serie in der Reihenfolge liest, aber auch Quereinsteiger kommen voll auf ihre Kosten, denn es gibt immer wieder Hinweise auf die vorherigen Ereignisse im Leben der Protagonisten. Ich kann das Buch / die Serie mit einem guten Gewissen weiterempfehlen, denn dieser etwas andere Krimi ist unterhaltsam, humorvoll und spannend. |
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Bewertung vom 21.10.2023 | ||
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Auch der zweite Band dieses Kanarenkrimis hat mich überzeugt. Er hat alles, was man für einen spannenden und unterhaltsamen Krimi braucht: ein sehr verzwickter Mord, unklare Motive, interessante und spezielle Ermittler, eine schöne Umgebung, mehrere Verdächtige, politische Verwicklungen. Die Handlung ist interessant und abwechslungsreich und mir gefallen die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Ermittler besonders gut. Felix und Ana sind sich ja nicht so grün, aber in der Not arbeiten sie dann doch zusammen. Das hat mir gut gefallen. Auch wenn Felix ja eigentlich immer eine andere Motivation hat. Sein Job ist auch nicht einfach und sein Privatleben pendelt sich jetzt zwar auf der schönen Insel ein, aber die Liebe lässt sich nicht erzwingen. Diese Geschichte um den tödlichen Unfall waren sehr fesselnd. Denn man wurde irgendwie immer auf eine andere Fährte geschickt. Und ich fand die spätere Aufklärung des Falls total klasse und vor allen Dingen unerwartet. Bis dahin ist es aber ein langer und unterhaltsamer Weg. Denn die Ermittlungen sind nicht einfach, auch wenn für manche Leute der Fall schon aufgeklärt ist. Aber das "Bauchgefühl" der Ermittlerin lässt sie zum Glück nicht im Stich. Es war jedenfalls wieder ein spannender Ausflug auf diese schöne Insel. Mir gefallen die Schilderungen der Gegend sehr gut und auch die Informationen, die man über die Lebenssituation der Protagonisten erfährt ist immer wieder lesenswert. Man kann dem Text auch immer sehr gut folgen und bleibt gut im Geschehen drin. Und ich denke, gerade Leser, die die Insel kennen, werden sich hier gut orientieren können und sicher bekannte Orte wiedererkennen. |
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Bewertung vom 16.10.2023 | ||
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Ich habe mich schon oft mir der irischen Geschichte beschäftigt und diese Zeit um 1975 wird hier wirklich gut dargestellt. Man erfährt zwar jetzt keine geschichtlichen Übersichten der politischen Lage damals. Aber gerade durch diese authentische Erzählung vom Leben normaler Bürger in Belfast zu dieser Zeit, wird das Ausmaß der Auswirkungen der politischen Auseinanderesetzungen erst so richtig deutlich. Wir lernen die katholische junge Frau Cushla kennen. Sie lebt sozusagen in beiden Welten. Denn ihr Bruder betreibt eine Kneipe in einem protestantischen Stadtviertel. Das ist natürlich nicht unproblematisch und sie versuchen das natürlich zu verheimlichen. Aber nicht nur diese Heimlichkeit führt zu erheblichen Belastungen, sondern auch das Verhältnis zwischen Cushla und einem verheirateten Protestanten bringen die junge Frau in Gewissensnöte. Sie möchte einfach nur ihr Leben leben, ohne sich an so viele Gesetze im Umgang mit der politischen Situation halten zu müssen. Ganz davon abgesehen, dass sie als Katholikin einen verheirateten Mann liebt. Wir erleben die Protagonisten in ihren jeweiligen Lebenssituationen. Da ist noch Michael,der mit Cushla seine Frau betrügt, die Mutter von Cushla und natürlich der Bruder von Cushla und all diese Personen haben so ihre Probleme mit der politischen Situation. Aber nicht nur damit, es geht auch um Alkoholmissbrauch, beruflichen Problemen, die Wohnsituation. Aber vieles entsteht eben durch den Konflikt zwischen den Religionen und den damit verbundenen Machtkämpfen. Ich fand es sehr erschütternd, wie die Kinder in der Schule morgens über die neusten Meldungen berichteten und es dabei eigentlich nur um eine Aufzählung von Toten und Verletzten geht. Die Kinder wachsen in einer unsicheren Umwelt auf und erleben die Feindseligkeiten ja schon fast als Normalität. Und man erlebt es ja bei den detailreichen Schilderungen genau, wie auch die Menschen sich gegenseitig im privaten Umfeld bekämpfen. Es ist eine sehr düstere und bedrückenende Atmosphäre, die hier wiedergegeben wird. Man merkt es beim Lesen und es hat mich richtig runtergezogen. Es gibt eigentlich kein richtiges Miteinander, sondern immer nur ein Gegeneinander der Protestanten und der Katholiken. Es ist einfach schlimm zu erleben, wie der Alltag der Menschen damals so aussah und alles nur durch diese Feindseligkeiten bestimmt wird. Und es zieht sich ja durch alle Schichten. Auch wenn einzelne Menschen versuchen diese Trennung zu überwinden, wie Cushla, so wird es einfach nicht gelingen und die Ereignisse werden dramatisch zugespitzt. Man kann hier den Handlungen gut folgen, aber ich war doch über die Ereignisse geschockt. Damit hatte ich nicht gerechnet und es hat ja alles für Cushla verändert. Und ihre Reaktion hat auch gezeigt, dass es irgendwie kein Ende gibt und sie sich damit abgefunden hat. Es war natürlich toll, dass man am Ende noch einen kleinen Rückblick in das spätere Leben der Protagonisten bekommen hat. Cushla ist ja eine sehr mutige und hilfsbereite Frau, denn sie hilft wo sie kann, auch wenn das für sie eine gefährliche Angelegenheit ist. Trotzdem blieben die Protagonisten für mich immer etwas schwammig. Sie verschwinden in meinen Augen einfach vor dem dramatischen Hintergrund der politischen Situation. Und das ist auch ein Problem dieser Zeit: die Menschen waren Opfer und Täter zugleich. Und ich denke, nur durch Flucht aus dem Land konnte man sich dieser Situation entziehen. Aber das ist ja auch keine Lösung. Alles in allem ist das sehr emotionale und eindrucksvolle Buch eine gute Lektüre, wenn man mehr über die damalige Situation der Bevölkerung in Nordirland etwas erfahren möchte. Und es wird eben das Leben der Menschen geschildert, die ja eigentlich alle in diesen Konflikt verwickelt sind. Es ist interessant und bringt die damalige Zeit gut zum Ausdruck. |
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Bewertung vom 06.10.2023 | ||
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Das Flüstern der Elbe (eBook, ePUB) In dieser Geschichte dreht sich alles um die Vergangenheit von Familien. Kate, eine junge Amerikanerin, wird durch den Tod ihres Urgroßvaters neugierig auf die Familiengeschichte, denn sie findet Dokumente, die Fragen aufwerfen. Ich fand diese Suche nach den Wurzeln ihrer Familie sehr interessant. Man kann hier gut nachvollziehen, wie Kate neugierig auf diese alte Geschichte wird. Sie ist in meinen Augen eine sehr sympathische Frau und sie versucht etwas mehr über ihre Wurzeln zu erfahren. Man kann ihre Motivation gut verstehen und auch, dass andere Familienmitglieder nicht daran interessiert sind. Aber trotzdem ist die ganze Familie involviert. Die Geschehnisse werden gut geschildert und man erlebt die Dynamik, die diese Suche auslöst. Und so reist Kate ja sogar bis nach Deutschland. Und hier stossen wir auf die andere Seite der Familiengeschichte und ein junger Mann, Viktor, kommt ins Spiel. Auch er möchte mehr über seine Familie erfahren. Und so treffen die beiden Protagonisten sich bei ihrer Suche. Dabei kommen sehr interessante Dinge ans Tageslicht. Natürlich läuft nicht alles wie gewünscht und harmonisch ab, aber das kann ja jeder nachvollziehen. Denn gerade Familien haben ihre eigene Dynamik und sind nicht unkompliziert. Die Handlungen sind zwar gut nachvollziehbar, aber man muss sich immer auf Zeitenwechsel einstellen. Denn die Vergangenheit wird parallel dazu auch erzählt. Daraus kann der Leser natürlich dann die richtigen Rückschlüsse ziehen. Mir war der Wechsel manchmal etwas zu extrem und ich musste mich sehr darauf konzentrieren, um bei den ganzen Namen und Personen (Großväter, Urgroßväter, Väter) nicht den Überblick zu verlieren. Aber im Ganzen war es ein sehr unterhaltsames und auch nachdenkliches Buch. Die Problematik war sehr gut dargestellt und ich fand die Aufarbeitung interessant gelöst. Das Ende hat mich jedenfalls mit einem guten Gefühl zurückgelassen. Der Autor hat in seiner Geschichte ein wichtiges Thema aufgezeigt und auch, dass die Vergangenheit immer noch sehr präsent ist und die Auswirkungen bis heute immer noch Relevanz haben. Familiengeschichte ist sicher sehr wichtig, aber immer kompliziert. Mir hat jedenfalls die Suche von Kate und Viktor sehr gut gefallen. |
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Bewertung vom 03.10.2023 | ||
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Da ich Krimiserien gerne lese, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Und es hat mich nicht enttäuscht. Wer lernen sehr interessante Protagonisten kennen und werden sie hoffentlich eine Weile begleiten. Liv Jensen, eine ehemalige Polizistin, zieht nach Kopenhagen zurück und eröffnet eine Privatdetektei. Sie handelt eher aus der Not heraus, denn aus Überzeugung. Sie möchte lieber wieder in den Polizeidienst zurück. Jetzt muss sie sich aber erstmal mit kleinen Aufträge über Wasser halten. Allerdings hat sie noch ihren alten Mentor von der Mordkommission und dieser Petter Bohm steht in dieser Zeit zu ihr. Sie soll für ihn einen alten Fall aufklären. Liv ist eine sehr engagierte Ermittlerin und sie geht unkonventionelle Wege. Außerdem gehört zu den interessanten Personen noch Hannah Leon, die zusammen mit ihrem Vater als Vermieterin in der gleichen Villa wie Liv wohnt. Und als drittes kommt Nima Ansari ins Spiel, der in einem Nebengebäude der Villa eine kleine Autowerkstatt betreibt. Interessanterweise haben die drei Leute erstmal nicht so viel miteinander zu tun. Aber durch die Ereignisse werden sie gemeinsam in die Ermittlungen um die Todesfälle involviert. Es sind sehr unterschiedliche Charaktere und alle haben so ihr Probleme und Geheimnisse. Im Laufe des Buches werden wir einige der Geheimnisse erfahren, aber gerade bei Liv, werden ihre Erlebnisse aus der Vergangenheit noch nicht im Einzelnen klargestellt. Man erfährt vieles von ihr und erlebt auch ihren Gemütszustand gut mit, aber bis ins kleinste Detail wird man noch nicht alles erfahren. Das steigert natürlich das Interesse an Liv und ich hoffe, dass man im nächsten Band die letzten Einzelheiten erfährt. Denn diese Vorkommnisse aus der Vergangenheit haben Liv ja gerade in diese Lebenssituation gebracht. Außerdem wird sie auch jetzt noch damit konfrontiert. Die Geschichte um die Todesfälle ist sehr spannend und interessant dargestellt. Man erfährt eine Dinge aus der Vergangenheit und welche Auswirkungen das bis heute hat. Liv deckt so einiges bei ihren Ermittlungen auf. Die spannende Handlung und natürlich die Ereignisse um die Protagonisten sind sehr interessant und abwechslungsreich. Es kommt keine Langweile auf und man bleibt immer neugierig auf die weiteren Entwicklungen. Hier wird das Leben der Protagonisten und ihre Lebenssituationen sehr emotional rübergebracht. Man erfährt viel über sie und ich habe mit ihnen gelitten, wenn Details ans Licht kamen. Sie haben alle drei ihr Päckchen zu tragen und irgendwie verbindet es sie. Auch wenn die einzelnen Probleme ganz unterschiedlicher Art sind. Interessant fand ich natürlich die Schilderungen in kurzsiver Schrift aus der Vergangenheit. Dadurch konnte man natürlich vieles besser verstehen. Und nach der Lektüre kann man auch den Hinweis im Klappentext bezüglich "der Flucht" gut verstehen. Das Thema ist sehr gut rübergekommen und ich fand es interessant dargestellt. Ich bin jedenfalls gut in diese Serie reingekommen und die Protagonisten gefallen mir gut. Sie sind interessant, sympathisch und ich bin gespannt, ob wir sie alle auch in den weiteren Bänden zusammen erleben. Der Text an sich ist gut und flüssig zu lesen. Der zeitliche Rahmen ist durch die Datumsangaben gut nachvollziehbar. |
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Bewertung vom 24.09.2023 | ||
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Ich habe das Buch mit in den Urlaub genommen und das war auch gut so. Denn so hatte ich die Zeit, diesen wirklich spannenden und interessanten Thriller ohne große Unterbrechungen lesen zu können. Es war sehr abwechslungsreich, denn man erfährt nicht nur viel über den berühmten Pacific Crest Trail mit seinen erheblichen Anforderungen in dieser abwechslungsreichen Natur, sondern die Protagonisten waren auch alle sehr speziell. Und besonders der Hiker Mike Stetson ist für mich ein besonderer Mensch. Er hat viel erlebt und ist jetzt sozusagen eigentlich auf einer Wanderung zu sich selbst und seiner Zukunft. Das ist wohl oft die eigentlich Motivation für die Wanderer auf diesen monatelangen Trails. Das bringt der Autor auch durch die vielen Begegnungen mit anderen Hikern gut rüber. Der Leser erfährt natürlich immer etwas über die Gründe, warum die Menschen hier wandern. Das hat mir gerade die Opfer auch immer sehr nahe gebracht und es war dadurch noch trauriger diese Morde zu erleben. Die Menschen wollten etwas positives auf dem Trail finden und dann solch ein Ende. Kein Wunder, dass auch Mike sich zu den Ermittlungen überreden lässt. Denn es sind sehr heimtückische Morde und brechen den Frieden auf einem Weg, der eigentlich Erkenntnis und Selbstfindung bringen soll. Die Details über die Strapazen des Trails und wie die Menschen damit umgehen, fand ich schon sehr aufschlußreich. Hier ist der Weg das Ziel und durch die Morde wird das Gleichgewicht gestört. Die Hinweise, die man während der Geschichte über den Täter erhält, sind auch sehr interessant. Aber trotzdem kommt man nicht zu nahe an ihn ran. Die Spannung ist über das ganze Buch bis zum Schluß gleichmäßig hoch. Die Ermittlungen sind sehr aufwendig und dabei kommen auch die FBI Agenten an ihre Grenzen. Denn es ist ein Wettlauf mit der Zeit und das zehrt an den Nerven aller. Steve Cortez, als Chef der Ermittlungen ist davon nicht ausgenommen. Sein Team besteht eh aus sehr unterschiedlichen Personen und jeder einzelne hat so seine eigene Besonderheit. Aber das macht es auch so lesenswert, denn langweilig wird es dadurch nie. Gerade Mark erlebt ja zusätzlich noch die Strapazen der Tour und wird auch selber emotional durch eine besondere Begegnung auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Dabei erlebt man viele verschiedene Seiten seiner Psyche und das hat mir gut gefallen. Denn so sieht man den ganzen Menschen und es verliert sich die Vorstellung, die man von einem ehemaligen Militärpolizisten hat. Der Trail bringt die Wahrheit über die einzelnen Menschen zum Vorschein. Aber dieser Thriller zeigt eigentlich viele verschiedene Lebensaspekte auf und das ist bei einem Thriller selten. Es war auf alle Fälle eine interessante und erfahrungsreiche Tour über den PCT. Und zum Glück erfahren wir am Ende des Buches auch, wie es unseren Protagonisten weiterhin ergangen ist. Das finde ich immer sehr wichtig. Der Schreibstil ist umgangssprachlich und flüssig, man kommt gut ins Geschehen rein und kann den Handlungen ohne Probleme folgen. Als ein besonderer Punkt ist hier noch das Nachwort zu nennen. Das sollte man wirklich unbedingt lesen und verinnerlichen. Es ist gelungen und zeigt Dinge auf, die unbedingt öfter mal angesprochen werden sollten. Auch dafür einen Dank an den Autor. |
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Bewertung vom 26.08.2023 | ||
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Der Stein der letzten Entscheidung Der Titel hat mir erst Rätsel aufgegeben, aber das wurde ja dann nun wirklich beim Lesen aufgelöst. Wir lernen Oskar und Emily als Kinder kennen und erleben die traurige Trennung der beiden Freunde hautnah mit. Mir hat Oskar wirklich sehr leid getan und dann diese schreckliche Tragödie dazu. Oskar hat wirklich sehr gelitten. Und dann erleben wir Oskar als Professor an der Universität lehrend und das plötzliche Auftauchen von Emily. Und jetzt beginnnen erneut die Schwierigkeiten. Wir erleben einen sehr sensiblen Oskar und erleben seine tiefsten Gedanken und Wünsche hautnah mit. Er ist schon ein spezieller Charakter und der sehr tiefgreifend ist und alles hinterfragend. Aber er weiß was er will und das ist Emilys Freundschaft. Mir sind seine Gedankengänge manchmal schon zu kompliziert und übertrieben, aber er nimmt seine Freundschaft sehr ernst. Er ist bestimmt eine große Ausnahme, aber er kommt sehr authentisch rüber und sogar seine Ehefrau Wendy sieht es gelassen und lässt ihm Raum für das Ausleben dieser freundschaftlichen Beziehung. Ich denke, Wendy hat mehr Beachtung verdient, denn sie gibt viel Zeit an Emily und das macht sicher nicht jede Ehefrau. Hier wird nun wirklich sehr intensiv auf das Thema Freundschaft geblickt und ich denke, das manche Menschen nicht immer den Wert einer Freundschaft richtig einschätzen. Aber hier wird gerade diese platonische Freundschaft zwischen zwei Personen hervorgehoben und das es sich immer lohnt für sie zu kämpfen. Und das tut Oskar ja nun wirklich. Er nimmt große Risiken auf sich und trotzdem hinterfragt er immer wieder seine Motivation dahinter. Das fand ich sehr interessant, denn Eigennutz kann ja schnell mal im Vordergrund stehen, aber selten wird das Handeln hinterfragt. Die Geschichte an sich, ist schon wirklich aus einer anderen Zeit und die Ereignisse werden gut geschildert. Man wird wirklich in diese Zeit Anfang des 20.Jahrhunderts versetzt und erlebt eigentlich ein modernes Märchen. Hier gibt es alle Elemente, wie Liebe, Glück, Freundschaft, Geheimnisse, Mythen und Gefahren. Der Weg ist sozusagen auch hier das Ziel und natürlich der Glaube an das Gute und die Wahrheit hinter den Sagen. Es ist ein interessanter Ausflug in eine andere Welt, mit den moralischen Vorstellungen eines Mannes, der eine enge Freundschaft aus Kindertagen wiederbeleben möchte. Vielleicht ist es manchmal etwas übertrieben, aber der Kern der Sache - Freundschaft - wird über alles gestellt. |
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