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Blforevr

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2023
Hinter der Hecke die Welt
Molinari, Gianna

Hinter der Hecke die Welt


gut

Klimaveränderung

Ich fand den Roman „Hinter der Hecke die Welt“ etwas ungewöhnlich aber trotzdem ganz gut geschrieben.
Was mich leider gestört hat, ist, dass man einfach nichts von den Charakteren erfahren hat und ich somit absolut kein Bind vor Augen hatte. Auch die Beschreibungen und die Handlungen im Allgemeinen waren mir zu wenig bis gar nicht vorhanden und so zog sich das Buch für mich teilweise zu sehr in die Länge. Da hätte man inhaltlich definitiv noch was rausholen können.
Der Schreibstil der Autorin Gianna Molinari ist recht flüssig geschrieben
Und das Cover finde ich sehr schön gestaltet.

Es gibt zwei verschiedene Handlungen im Buch, einmal Dora, die Forscherin in der Arktis ist und ihre Tochter Pina, die in einem kleinen Dorf lebt. Beide berichten hier über ihre Sorgen, Entdeckungen, die Weiterentwicklung und das verschwinden von Natur, Tieren, Menschen und Insekten.

Die Erzählungen aus der Arktis fand ich in dem Buch am interessantesten und bringt einen schon zum nachdenken.

Von mir gibt es für dieses Buch nur 3 Sterne :/

Bewertung vom 25.10.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


ausgezeichnet

Toller Weihnachtskrimi

Der Kriminalroman „Mord im Christmas Express“ von Alexandra Benedict fand ich von Anfang bis Ende unglaublich spannend. Hier werden gute und wichtige Themen gleich mit in die Geschichte eingewoben, wie Häusliche Gewalt, Diskriminierung, Opfer von Vergewaltigung, Schwangerschaftsvergiftung, aber auch Freundschaft und Liebe.
Den Schreibstil finde ich sehr flüssig.
Das Cover ist toll gestaltet und lädt direkt zum kaufen ein.
Eine moderne und leicht abgeänderte Version von „Mord im Orient Express“ von Aghata Christie.


Ein Schneesturm in Großbritannien legt den kompletten Zugverkehr, kurz vor Weihnachen, lahm. Der einzigste Zug der mit verkürzten Haltestellen fahren kann ist der Christmas Express, mit achtzehn Passagieren an Bord. Eine Familie, ein Quiz-Trio, eine Influenzerin mit ihrem toxischen Freund, Ex-Polizistin Roz, die moderne Miss Marpel und noch einige mehr. Es beginnt eine rasante Fahrt in Richtung der schottischen Highlands und nach kurzer Zeit entgleist der Zug und der erste Mordfall ist geschehen.

Ein tolles Buch was ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 25.10.2023
Zeiten der Langeweile
Becker, Jenifer

Zeiten der Langeweile


sehr gut

Aktuelles Thema - Digital Detox

In diesem Roman „Zeiten der Langeweile“ beschäftigt sich die Autorin Jennifer Becker mit dem durchaus wichtigen Thema Digital Detox, das komplette verschwinden aus dem Internet und den toxischen Strahlen der technischen Geräte. Solche Gedanken hatte ich des öfteren auch, wenn auch nicht so übertrieben wie in diesem Roman dargestellt. Man ist plötzlich genervt und möchte sich hier und da komplett ausklinken. Bei Facebook habe ich das mehrfach in Betracht gezogen, da ich es kaum noch nutze. Ich selbst kann es mir aber nicht vorstellen mich von allem zu trennen.

Teils etwas zu langatmig geschrieben aber es regt definitiv zum nachdenken an, da man ja fast nur noch alles digital erledigt. Sei es die Bezahlung, das Shoppen, das Lernen, Arbeiten, die Beziehungen zwischen Freunden und der Familie, das Leben wird immer digitalisierter.

Mila, 30 Jahre alt, möchte sich vom digitalen Leben verabschieden und unternimmt alles mögliche dafür.
Erst sind es die sozialen Medien, dann das löschen ihres Namens, wo auch immer er auftaucht, Fotos auf denen sie zu sehen ist, Streaming-Dienste usw. Dann geht es weiter mit dem Handy, Fernseher, Computer, Toaster, alles was elektrisch ist muss weg. Irgendwann fühlt sie sich völlig einsam, ihr ist langweilig und die Freunde gehen ihr auch so langsam aus dem Weg, wegen ihrem Detox-Wahn. Das Ende fand ich leider auch nicht besonders toll, das hätte noch etwas ausgebaut werden können.
Die Protagonistin habe ich als eine schwierige Person empfunden und tatsächlich auch etwas langweilig und ziemlich übertrieben, wenn nicht sogar panisch.
Das Buch selbst regt aber wirklich zum nachdenken an und kann es somit weiterempfehlen.

Bewertung vom 25.10.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


sehr gut

Einfach mal machen!

Der Roman „Kleine Probleme“ von Nele Pollatschek ist mal etwas ganz anderes und außergewöhnliches. Teilweise war es etwas in die Länge gezogen, fand es aber wirklich sehr amüsierend und sehr gut auf den Alltag bezogen, vor allem eben am letzten Tag des Jahres, der 31.12., in dem man doch immer noch irgendetwas schnell zu erledigen hat und man es doch eigentlich eh nicht gebacken bekommt oder nur einen Teil auf seiner To-Do Liste.

„Und die Welt denkt dann vielleicht, man sei faul, dabei ist man den ganzen Tag schwer damit beschäftigt, nicht hinzusehen…Und dann steht man da, hat monatelang nicht hingeschaut und hat eine Liste, auf der steht 3. Putzen, und man weiß ganz genau, wenn ich das jetzt mache, dann muss ich hinschauen und dann sehe ich alles, also alles.“(S. 52-53).
Sowas von wahr 🤣

Ungewöhnlicher Schreibstil, aber trotzdem flüssig. Das Cover finde ich auch unglaublich schön und passt zur Geschichte, Nieselregen und der Reiher.

Lars, 49 Jahre, berichtet von seinem Leben und den ständigen Druck sich endlich mal zu verändern. Er hat am 31.12. noch einiges, also alles, zu erledigen und nimmt uns mit auf seine To-Do-Listen-Reise und seinen Gedanken dazu. Wird er es rechtzeitig schaffen bis Mitternacht alles abzuhaken und gelingt ihm eine Veränderung?

Ein wirklich lesenswertes Buch!

Bewertung vom 25.10.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


weniger gut

Anders als erwartet

Mattanza ist ein Roman von Germana Fabiano und geht um den Thunfischfang auf der italienischen Insel Katria von 1960-2012. Dort leben die Menschen von einer Tradition die eigentlich nur männliche Erben für den Thunfischfang vorgesehen hat. Leider ist der nun letzte Erbe ein Mädchen geworden und sie musste sich nun ihrem Schicksal fügen ob sie nun wollte oder nicht spielt. Sehr detaillierte Beschreibungen des Fischfangs und des Tötens. Hinzu kommt das sich mit den Jahren alles verändert und Touristen herbeiströmen aber auch Flüchtlinge auf der Insel stranden.

Der Schreibstil ist flüssig aber die Geschichte konnte mich einfach nicht so richtig mitnehmen. Vieles war zu langatmig, vor allem die ständigen Wiederholungen des detaillierten Fangs und Tötens der Thunfische. Auch die vielen Charaktere konnte ich irgendwann nicht mehr auseinanderhalten und waren für mich alle etwas langweilig.
Von meiner Seite aus kann ich das Buch nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 25.10.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


ausgezeichnet

Tiefgründige Familiengeschichte

Alena Schröder kenne ich bereits von ihrem vorherigen Roman „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" und habe mich sehr gefreut das es davon nun eine weitere Geschichte „Bei euch ist es immer so unheimlich still" gibt, die nun das Leben von Hannas Mutter Silvia Borowski und ihrer Großmutter Evelyn Borowski genauer beleuchtet. Vielleicht folgt ja noch ein nächster Roman davon, da würde ich mich sehr freuen, denn ich denke da gibt es noch viele Möglichkeiten die Geschichte weiterzuerzählen.

Ein sehr detailliert dargestellter Roman, humorvoll, authentisch und tiefgründig. Der Schreibstil von Alena Schröder gefällt mir auch hier wieder sehr gut, er ist flüssig und ausdrucksstark. Auch das Cover finde ich wieder sehr schön gestaltet. Die Emanzipation der Frauen kommt hier nicht zu kurz, wie man gut an Betti, die Schwägerin von Evelyn erkennen kann. Auch diese Charaktere fand ich sehr gelungen und interessant beschrieben. In diesem Roman gibt es verschiedene Zeitebenen von den 50er Jahren bis zu dem Jahre 1989, das Jahr des Mauerfalls in Berlin.

Silvia, die seit einigen Jahren in Berlin in einer WG wohnt, kehrt urplötzlich mit ihrer 6 Monaten alten Tochter Hannah kurz vor dem Mauerfall zurück nach Ildingen, einem kleinen Dorf bei Stuttgart, wegen der Sehnsucht zur Mutter und weil sie einfach mal weg muss von all ihren derzeitigen Problem. Seit ihr Vater (Doktor) Karl Borowski verstorben ist, lässt sich ihre Mutter Evelyn (Frau Doktor) komplett gehen, sitzt nur in dem einsamen Haus und schaut ihre all abendlichen Serien. Zu Silvia hat sie nur sporadischen Telefonkontakt.
Nach all den Jahren versuchen Silvia und Evelyn sich wieder näher zu kommen, es gibt viele Geheimnisse und viel unausgesprochenes. Silvia trifft auf Rüdiger, den damaligen Nachbarsjungen und auf eine alte Klassenkameradin, mit der sie ein schlechtes Erlebnis in ihrer Kindheit hatte. Auch diese Charakteren finde ich klasse und auch diese haben jeder für sich ihre Alltagsprobleme.
Silvias Beziehung zu ihrer Tante Betti war etwas ganz besonderes im Vergleich zu ihrer eigenen Mutter und auch hier gibt es einige Schicksalsschläge.
Wird Silvia die Familiengeheimnisse ihrer Mutter Evelyn herausfinden und die Nähe zu ihrer Mutter wiederfinden?

Ein wirklich toller unterhaltsamer und tiefgründiger Roman. Wenn man das Buch „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" bereits kennt ist die jetzige Fortsetzung der Geschichte sehr lesenswert. Man kann aber auch unabhängig davon lesen. Es ist kein typischer Geschichtenübergang.
5 Sterne gibt es von mir.

Bewertung vom 25.10.2023
Das Licht zwischen den Schatten
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Großartige Familiengeschichte

Das Cover wurde sehr schlicht gehalten und genau deswegen hat es mich direkt angesprochen. Ich lese auch unglaublich gern Familiengeschichten, erfunden oder wahr spielt da keine Rolle. Die Schrift, die warme Farbe und die Blätter. Ein schöner Roman mit dem man es sich vor allem jetzt im Herbst und mit den stolzen 843 Seiten, gemütlich machen kann.
Das Licht zwischen den Schatten von Michaela Beck ist wirklich ein gelungener Roman, drei Geschichten voller Schicksal, die dazu noch so wahnsinnig gut miteinander verbunden wurden, man kann gar nicht aufhören zu lesen. Von der Zeit vor dem 2. Weltkrieg bis zum Ende der DDR. Wirklich fantastisch.
Ganz toller Schreibstil, kraftvoll und flüssig. Tolle und interessante Charaktere, mitreißend und mit sehr detaillierten Beschreibungen, so das man ein gutes Bild vor Augen hat.
Ich möchte gar nicht soviel vom Inhalt verraten, man muss diesen Roman wirklich selbst lesen. Einfach großartig und meine absolute Kaufempfehlung!

Bewertung vom 25.10.2023
Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit
Schmidt, G.Z.

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit


ausgezeichnet

Zeitreise mit einer Schneekugel

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit von G.Z. Schmidt erschien erstmals 2020 und wurde nun ins deutsche übersetzt. Ein wunderschönes Cover mit einer Schneekugel die wunderbar zur Geschichte passt und farblich toll gestaltet. Es gibt insgesamt 24 Kapitel, eine Danksagung am Schluss und eine kleine Anmerkung über den Autor und des Übersetzers. Das Buch wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen, wobei ich finde das es für diese Altersgruppe aufgrund des komplexen Wortschatzes und Verständnisses eher ab 12 Jahren empfehlenswert wäre. Auch an ein paar englische Wörter und Namen kommt man hier nicht vorbei. Zum vorlesen und zum selbst lesen geeignet. Auch die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten, was ich als Vorteil sehe.

Der 12 jährige Adam begibt sich mit seiner Schneekugel auf abenteuerliche und magische Reisen zwischen verschiedenen Zeitebenen und lernt so verschiedene Dinge und Personen kennen. Ein sehr sympathischer und mutiger Junge und eine spannende Geschichte.

Bewertung vom 25.10.2023
Als wir an Wunder glaubten
Bürster, Helga

Als wir an Wunder glaubten


gut

Das Unnenmoor und der Aberglaube nach Kriegsende

Das Cover des Buches „Als wir an Wunder glaubten“ von Helga Bürster ist sehr außergewöhnlich und schlicht mit einem Hahn abgebildet. Leider konnte ich nicht so ganz herauslesen was es mit dem Hahn als Titelbild auf sich hat. Das Cover macht aber dennoch neugierig. Der Schreibstil der Autorin ist okay, aber für mich nicht flüssig genug. Zum anderen störte mich das Plattdeutsch zwischendrin, was einige Protagonisten nutzten, und es dafür aber keine Übersetzung gab. Nicht jeder kann bestimmte Dialekte oder Sprachen, da wäre eine Übersetzung sinnvoll gewesen.

Nach dem Krieg, Ende der 40er Jahre, ist vieles zerstört. Jeder hilft jeden, das Essen ist knapp, die Männer tod, verschollen oder kommen mit versehrt zurück. Die Frauen müssen teils mit ihren Kindern, Haus und Hof allein klar kommen. Das Moor verbirgt viele Geheimnisse aber es geht auch um Aberglauben, Flüche und ja sogar Hexerei. Es geht um Wiederaufbau und dem Neuanfang, vor dem sich viele zu fürchten scheinen. Alles verändert sich für so manche zu rasant.

Ich habe mir die Geschichte der Nachkriegszeit etwas anders vorgestellt und leider hat es sich meiner Meinung nach sehr in die Länge gezogen und fand es an manchen Stellen zu langatmig. Die Spannung hat hier definitiv gefehlt.
Es war leider kein Buch für mich und somit vergebe ich dafür nur 3 Sterne.

Bewertung vom 25.10.2023
Mutterkuchen
On, Marie

Mutterkuchen


ausgezeichnet

Sehr bewegend

Die Autobiografie „Mutterkuchen“ von MarieOn, ihr richtiger Name Marion Decker, aber sie wird von allen nur Marie genannt, ist wirklich sehr bewegend. Sie hat extrem viel schreckliches in ihrer Kindheit und Jugend erlebt. Man möge es sich gar nicht ausmalen. Drogen, Gewalt, sexuelle Übergriffe, schnorrt auf der Straße und kämpft täglich ums überleben, ist kurzzeitig arbeitslos. Alles keine leichten Themen und ich finde es sehr mutig und stark von ihr, dass MarieOn ihre Lebensgeschichte in diesem Buch niedergeschrieben hat. Ich kann mir gut vorstellen das dies kein leichter Schritt war, aber bestimmt auch sehr befreiend einfach mal alles aus der Seele zu schreiben. Meinen absoluten Respekt! Sehr flüssig geschrieben, tiefgründig, sehr emotional und detailreich. Marie hat sich durchs Leben gekämpft! Ich kann dieses Buch wirklich sehr empfehlen und es verdient ganze 5 Sterne!