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Bewertungen
Insgesamt 184 BewertungenBewertung vom 19.02.2021 | ||
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Anfang der 60er Jahre sind viele Wissenschaftler arbeitslos. Entweder sind sie vor der Verfolgung geflüchtet, wurden entnazifiziert oder (wenige) verurteilt. Auf vielen von ihnen haftet die dunkle Vergangenheit des zweiten Weltkrieges. Auch wenn sie sich damit herausreden wollen, dass sie nur geforscht oder Maschinen gebaut hatten, sind sie nicht frei von Schuld, dienten sie doch einem totalitären, menschenverachtenden Staat. In dieser zukunftslosen Nachkriegszeit kam es gelegen, dass Ägypten (auch neben anderen Staaten) ein eigenes Luft- und Raumfahrtprogramm startete. Eine sehr gutmütige Umschreibung für Luftstreitkräfte und die Produktion von Vernichtungswaffen. Friedrich Hellberg gehört zu diesen Fachleuten, die dem Ruf in die Ferne folgen. Noch unterstützt von deutschen Politikern, reisen zu Dutzenden deutsche Ingenieure in die neue Heimat am Nil. Doch bald wird das Projekt publik und damit zu einem Pulverfass aus politischem Sprengstoff. Zum einen sind da die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands, zum anderen die Existenzangst Israels. Und in dieser Gemengelage wachsen sich Proteste und militärische Aktionen zu einer bedrohlichen Situation für die deutschen "Experten", wie die Techniker allgemein genannt werden, und ihre Familien aus, die in einem in Teilen zwar offenen, aber doch fremden Land leben. |
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Bewertung vom 01.02.2021 | ||
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2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt Endlich mal wieder ein Thriller mit realem Bezug zu einem wichtigen Thema. So der erste Gedanke. Der Beginn der Geschichte um eine Aktivistin, die einen Anschlag plant, lässt sich auch gut an. Es gibt einige Nebenzweige, die spannend sind und zum Thema passen. Flüchtlingswelle und Rechtspopulismus sind nur ein Teil davon. Im Laufe der Handlung lernt man einige Personen kennen, die Hauptfigur erzählt unnötiger Weise aus der Ich-Perspektive. Leider wird man weder mit der einen noch den anderen warm. Es entsteht eine seltsam distanzierte Beobachterposition für den Leser, der sich mit gängigen Klischees konfrontiert sieht. Da gibt es die bösen, korrupten Reichen (hier Black seven genannt, Industriefirmen, die der Autor mit realen Namen benennt, effekthascherisch, aber zu kurz gesprungen), dann die bösen, korrupten Politiker (die sich für eine Rettung in Übersee gerne bestechen lassen), es gibt die Moralisten und zu allem Überfluss einen psychopathischen Auftragskiller, der mit einer Mundharmonika aufspielt (etwas zu viel Hollywood für meinen Geschmack). Aus diesem Konglomerat entsteht also eine Weltverschwörungstheorie, die mit den Folgen des Klimawandels einhergeht. Lieber Autor, es sind nicht nur die kapitalistischen Industriellen, die den Klimawandel befeuern. Es sind wir alle. Dieser Aspekt des bequemen Konsumenten kommt zu kurz. Dafür wird aber auch noch eine Weltuntergangssekte und Öko-Nazis mit auf das Tablet gebracht. Witziger Sidekick: die rechte Undine von Broch klingt nicht nur namentlich so ähnlich, wie eine aktive Person einer rechten Partei dieses Landes. Der Autor verliert sich damit leider im Suppentopf des Allerleis. Andere Autoren haben dies mit mehr oder weniger Erfolg auch praktiziert. Was dem Roman fehlt, ist eine aussagekräftige Botschaft. Ein Anschlag um 400 Seiten pseudo-politisches Gehabe zu rechtfertigen? Die Aussage des Buches: der Klimawandel ist da und nicht zu bremsen. Richtig! Mit etwas mehr Authentizität würde man dem Autor auch folgen. Doch dieser Rundumschlag wirkt zu konstruiert. Die Panik der Menschheit in der nahen Zukunft angesichts der Klimafolgen, kommt zu kurz. Man kauft es dem Autor nicht ab. Die Daten zum Klimawandel lassen sich abrufen, das Ganze in eine spannende, bewegende Geschichte zu verpacken, ist etwas anderes. Das Buch rüttelt weder auf, noch regt es wirklich zum Nachdenken an. Für dieses wichtige Thema kam zu wenig dabei heraus. Schade, Chance verpasst. Und am Ende geht dem Autor sichtlich die Luft aus. Es wäre viel mehr drin gewesen. |
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Bewertung vom 11.01.2021 | ||
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Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus Die Geschichte der kleinen, schauspielernden Maus zieht sogar die Erwachsenen in den Bann. Das Thema Selbstbestimmung und Anderssein wir thematisiert und den kleinen Lesern nahe gebracht. Mopsa muss notgedrungen ihren eigenen Weg gehen und findet schließlich das, was ihr Spaß macht und auch anderen Freude bereitet. Mut zu fassen und sich nicht unterkriegen lassen, das wird hierverdeutlicht. Egal, ob als Vorlese- oder Selbstlesebuch, die Zielgruppe ist begeistert. Wir haben das Buch direkt einmal mit dem Kind durchgelesen. Die tollen Illustrationen lockern auf und erklären zugleich das Gehörte/Gelesene. Ein durchweg gelungenes Buch des renommierten Verlages. Etwas dramatisch wird das Ganze gegen Ende, aber ich will nichts verraten. Auf jeden Fall bietet sich hier noch einmal die Gelegenheit, mit den Kindern Gut und Falsch zu besprechen. Das großartige Buch macht Spaß und Sinn. |
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Bewertung vom 25.11.2020 | ||
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Ich lasse mich von Werbesprüchen auf dem Klappentext nicht beeindrucken, gebe aber hier zu: ja, es ist ihr bisher bestes Buch. Ich habe alles gelesen, was von Candice Fox veröffentlicht wurde und dieses Buch ist in seiner Struktur und Tiefe der Höhepunkt ihres Schaffens. Fox hat in ihren Büchern den roten Faden der gebrochenen, aber nicht zerbrochenen Figuren, die aus einem Tiefstpunkt sich wieder hocharbeiten, konsequent weitergesponnen und perfektioniert. Auch in Dark sind mehrere dieser Personen vereint. Da ist zum Beispiel die Mörderin, die Gutes tun will. Die Polizistin, pendelnd zwischen Dienstpflicht und privaten Trieben und die heruntergekommene Kleinkriminelle. Das mag bekannt vorkommen, trotzdem schafft es Fox, die Charaktere glaubhaft zu gestalten. In vielen anderen Thrillern sind diese zwiespältigen Persönlichkeiten oftmals überzeichnet. In dem vorliegenden Roman wirkt die Handlung schlüssig und man kauft den Figuren ihre Antriebe und Verhaltensmuster ab. Natürlich lebt auch dieses Buch von den unterschiedlichen Charakteren, die sich trotz aller Gegensätze zusammenreißen um den Fall eines verschwundenen Mädchens zu klären. Fox hält die Spannung hoch, legt viele Fährten aus und schafft ein Szenario der Gefahr und des Misstrauens. So kann der Leser mitfiebern und sich auf Wendungen und etwas Action freuen, die wohldosiert und nicht übertrieben eingesetzt wird. Wer die bisherigen Serien der Autorin nicht kennt, findet mit diesem Buch einen hervorragenden Einstieg in die Welt einer der besten Thrillerautorinnen der Gegenwart. |
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Bewertung vom 05.11.2020 | ||
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Das Schattenschiff / Aleja und die Piratinnen Bd.1 Ein verträumtes Mädchen interessiert sich mehr für die großen Entdecker der Welt als die ihr angeratenen Beschäftigungen. Der Spruch, dass Mädchen nie Entdecker sein könnten, nervt sie sehr. Doch der Tag wird kommen und sie kann allen beweisen, was möglich ist, wenn man nur will. Auf die angehende Piratin warten große Abenteuer auf den noch größeren Meeren. |
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Bewertung vom 05.11.2020 | ||
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Die Krieger / Nick Marzek ermittelt Bd.1 Ein Mordanschlag in den 80er Jahren führt den Kriminaler Nick nach Italien. Da die damalige Zeit noch nicht vom Internet beherrscht war, bestand die Ermittlungsarbeit verstärkt aus "Handarbeit": Gespräche, alte Dokumente, Akten. Genauso zäh wie diese Arbeit gestaltet sich im Verlauf auch leider oft der Krimi. Oftmals detailverliebt in die Beschreibung örtlicher Gegebenheiten und die Spurensuche, verliert der Roman leider an Spannung. Die sich fast schon obligatorisch anbahnende Romanze zwischen dem Polizisten und der "Aushilfsübersetzerin" wirkt klischeehaft. Was den Roman rettet und den Leser bei Stange hält, ist der Realitätsbezug und die Parallelen zu aktuellen Fällen und Entwicklungen in der europäischen Gesellschaft. Der Zeitgeist wird gut wiedergegeben, allerdings wurde auch hier mit dem ausgereizten Mittel des angeschlagenen Ermittlers gearbeitet, der sein persönliches Schicksal zu tragen hat. Das langweilt zunehmend und dient eher als Lückenfüller des ansonsten trägen Krimis. Einen Hauch Spannung erlangt die Geschichte durch die Serie der Anschläge und die Bekennerschreiben einer angeblichen Gruppe LUDWIG. Das eröffnet mehrere Lösungswege und hilft dem Autor, die Polizeiarbeit hinreichend zu beschreiben. Zum ganz großen, historisch angelegten Kriminalfall reicht es allerdings nicht. |
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Bewertung vom 26.10.2020 | ||
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Für alle, die unter Schlafstörungen leiden gibt es mittlerweile unzählige Ratgeber. CALM, eine App, bläst in das gleiche Horn und die Macher verdienen daran nicht schlecht. Nun kommt das passende Buch (auch als Eigenwerbung zur App) also auf den Markt. Das schön gestaltete Buch, jede Seite sieht anders aus (manchmal etwas zu viel des Guten), gibt Ratschläge zu einem besseren Schlaf. Dass hierbei natürlich auf die App verwiesen wird, ist klar. Da allerdings gleichzeitig das Smartphone aus dem Schafzimmer verbannt werden soll, beißt sich dass etwas. Alles was in dem Buch steht, ist nicht neu. Auch wenn die Autoren das etwas anders darstellen. Empfehlenswert ist das Buch für alle, die noch nicht allzu viel zu diesem Thema gelesen haben. Die wissenschaftlichen Grundlagen sind knapp und verständlich erklärt, die Tipps gut aufbereitet. Meditation ist ein uraltes Mittel, wer sich mit Achtsamkeit beschäftigt, kennt das auch hinreichend. Deswegen die App zu nutzen, ist nicht notwendig. Das Buch gibt hier Hinweise, die mehr oder minder praktikabel sind, ausprobieren ist angesagt. Was mir wirklich fehlt, ist ein Inhaltsverzeichnis. Wer etwas bestimmtes sucht, blättert erst mal das Buch durch. Nicht gut gelöst. Was bleibt sit ein Sammelsurium zum Schmökern und entdecken. Langweilig wird das Buch beim ersten Lesen nicht, was sich jeder draus nimmt, um besser zu schlafen, muss man selbst entscheiden. |
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Bewertung vom 22.10.2020 | ||
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Bill ist ein Abzocker, ein Gauner, der anderen das Geld aus der Tasche zieht. Doch dieses Mal hat er es eindeutig übertrieben. Mächtig böse Gangster zu berauben kann Konsequenzen nach sich ziehen. In diesem Fall eine Gruppe Killer, die ihm den Garaus machen sollen. Zum Glück tötet ihn seine große Liebe nicht, sondern schlägt sich auf seine Seite. Gemeinsam mit der Killerin versucht Bill am Leben zu bleiben und hetzt durch die Lande. Doch die Mörder bleiben ihm auf der Spur und es kommt zu bluttriefenden Konfrontationen. |
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Bewertung vom 12.10.2020 | ||
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Nach dem mit dem Dagger-Award ausgezeichneten Vorgängern geht die Geschichte um die Clanchefin Lola und ihr kleines Drogenkartell zwei Jahre später weiter. Bereits im ersten Teil musste Lola harte Entscheidungen treffen, um sich, ihre Familie und ihre Männer zu beschützen und ihre Position zu festigen. Nun wird sie in einen Kartellkrieg gezwungen, der alles zum Einsturz bringen könnte. Es beginnt ein harter Wettlauf gegen die Zeit, der Geheimnisse preisgibt und zwischen Treue und Verrat wechselt. |
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