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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 194 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2025
Blüten
Picker, Adriana

Blüten


sehr gut

Einladung zur floralen Traumreise

Wer den Prachtband "Blüten" von Adriana Picker aufschlägt, folgt einer Einladung zur floranlen Traumreise. Die einzelnen Seiten sind in zarten Pastelltönen gehalten, die einen schönen Kontrast zu den üpppigen Blütenzeichungen bilden. Es sind echte Kostbarkeiten, die sich zu einem bunten Blütenteppich vereinen, romantische Stimmung zaubern und die verschwenderische Schönheit der Natur mit all ihren Facetten zeigen.

Es ist ein Ausflug in die lange Geschihcte von Blumemblüten, die mit Märchen- und Sagenhaftem, Wissenschaftlichem und Historischem punkten kann und immer wieder faszinierende Fakten für die Leser:innen bereit hält. Jede einzelne Seite ist ein echtes Kunstwerk, verzaubert mit üppigen Blütenkelchen und wird so zur Meditation für Augen und Seele.

Staudenpfingstrose, Riesenseerose, Engelstrompete, Hortensien, Gartenhyazinthen, Tulpen, Passionsblume, Königsprotea - die wunderbare Welt der Blumen wird zu einem üppigen Blumenstrauß zusammengewunden, der niemals verwelken kann.

Das leicht glänzende Bilderdruckpapier verleiht jeder einzelnen Seite einen hochwertigen Charakter, denn die Farbintensität und Detailtreue der Abbildungen kommen darauf hervorragend zur Geltung. Allerdings wird das Lesevergnügen durch den Lichteinfall auf den Seiten beeinträchtigt. Insbesondere die recht kleine Schrift, geschuldet dem doch eher handlichen Format des Buches, macht das Lesen mühsam, was bei einem Coffe-Table-Book, das sich mit so schönen Zeichnungen beschäftigt, sehr schade ist. Hier hätte ich mir eine bessere Lesbarkeit gewünscht, damit die Begleittexte auch wirklich ihren Inhalt gut vermitteln können.

Dieser Prachtband hat insgesamt ein größeres Format verdient, denn dadurch kommen die wunderbaren Zeichnungen noch mehr zur Geltung und die Lesbarkeit wird deutlich verbessert. Trotz der beiden Kritikpunkte bleibt das Buch ein visuelles Highlight, das nicht nur kunstinteressierte Leser:innen, sondern auch Blumenliehaber:innen begeistern wird.

Bewertung vom 19.01.2025
Bastelspaß zum Muttertag
Lohf, Sabine

Bastelspaß zum Muttertag


ausgezeichnet

An die Scheren, Kleber, los !

Bastelspaß zum Muttertag“ ist ein wunderbares und inspirierendes Buch, das Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter die Möglichkeit bietet, mit kreativen Ideen und einfachen Anleitungen persönliche Geschenke für ihre Mütter zu gestalten. Die Botschaft des Buches ist klar: Lasst die Mamas hochleben und zeigt ihnen, wie sehr sie geliebt werden!

Sabine Lohf haben eine Vielzahl von Projekten zusammengestellt, die sowohl preiswert als auch nachhaltig sind. Dies ist besonders erfreulich in einer Zeit, in der Umweltbewusstsein immer wichtiger wird. Die Materialien, die für die Bastelideen oder benötigt werden, sind häufig bereits im Bastelfundus vorhanden oder leicht zu beschaffen. Dies macht das Basteln nicht nur zugänglich, sondern auch zu einer lehrreichen Erfahrung, in der Kinder den Wert von Recycling und Nachhaltigkeit kennenlernen können. Wollfäden,Wellpappe, Knöpfe, alte T-Shirts oder Stoffreste bekommen so ein zweites Leben geschenkt und werden zu niedlichen Glücksschweinchen, blühenden Gärten, Schlüsselanhängern oder Türkränzen verarbeitet.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind leicht verständlich und in kindgerechter Sprache verfasst. Jedes Projekt wird von bunten, ansprechenden Abbildungen begleitet, die den Kindern helfen, die einzelnen Schritte visuell nachzuvollziehen. Dies fördert nicht nur das kreative Denken, sondern auch das Selbstvertrauen der Kinder, wenn sie sehen, wie ihre Bastelarbeiten Form annehmen. Es entstehen daraus kleine Kunstwerke und ein Dankeschön, das es so garantiert nirgendwo zu kaufen gibt !

Bewertung vom 19.01.2025
Das Leuchten der Berge
Powner, Katie

Das Leuchten der Berge


ausgezeichnet

Ich hebe meine auf Augen zu den Bergen von welchen mir Hilfe kommt (Psalm 121)

Manchmal geht das Leben eigene Wege und aus Träumen werden geplatze Seifenblasen. Bea muss vorerst ihre Träume begraben und kehrt mit ihrem Mann Jeremy zuurück in ihren Heimatort Moose Creek. Es sind gemischte Geühle, die in Bea wohnen, denn der Ort ihrer Kindheit ist auch mit schmerzhaften Erinnerungen verbunden. Nicht nur für Bea heißt es fortan, sich diesen zu stellen, auch Großmutter June versucht verzweifelt, noch ein Stückchen derer zu bewahren. Denn es gilt, ihrerFamilie noch etwas zu erzählen, bevor sie das endgültige Vergessen in graue Nebel hüllt...



Katie Powner erzählt in einfühlsamen Worten von den Problemen innerhalb einer Familie, die sich mit dem dem Schweigen der Generationen immer größer auftürmen Bea steht stellvertretend für viele, die dem Elternhaus den Rücken gekehrt und einen Neustart ins eigene Leben gewagt haben. Ihre Unsicherheit nach dem Scheitern ist greifbar und macht es den Leser:innen leicht, mit ihr zu fühlen und ihre Höhen und Tiefen nachzuvollziehen. Manchmal hilft es einfach, miteinander zu reden, um die familiären Spannungen, die durch generationsübergreifendes Schweigen entstanden sind, zu lösen, um ein achtsames Miteinander wieder möglich zu machen.

Ein weiterer zentraler Charakter ist Großmutter June, die gegen den Verlust ihrer Erinnerungen kämpft. Powner beschreibt diesen Kampf mit großer Sensibilität und Einfühlungsvermögen. Die Veränderungen, die durch die Demenz hervorgerufen werden, vermitteln das Bild von der lebhaften, quirligen June zu einer in sich gekehrten, vergesslichen Frau in eindrucksvollen und berührenden Worten . Es ist, als ob die Autorin persönliche Erfahrungen in die Geschichte einfließen lässt, um den Lesenden die Realität des Vergessens näherzubringen. Die Herausforderungen, die sich sowohl für June als auch für ihre Familie ergeben, werden mit einem sehr feinen Gespür für die emotionalen Nuancen vermittelt. Manchmal vergessen wir, dass auch unsere Großeltern einmal jung waren und ihre eigenen Geheimnisse haben. June hat ein Leben lang gescheigen und ihre "Beichte" fördert ein Geheinis zu tage, das den Verlauf der Famileingeschihcte neu schreibt.

Die unaufdringliche Vermittlung der christlichen Botschaft wird nicht als belehrend empfunden, sondern fügt sich harmonisch in die Handlung ein und bietet den Charakteren – und damit auch den Leser:innen – immer wieder Hoffnungsschimmer in schwierigen Zeiten.

"Das Leuchten der Berge" ist eine authentische und ehrliche Familiengeschichte, die berührt, bewegt und sensibel die Thematik Altersdemenz behandelt. Eim Rpman, der auch noch lange nach dem Lesen nachklingt.

Bewertung vom 14.01.2025
Die Schwestern von Krakau
Storks, Bettina

Die Schwestern von Krakau


ausgezeichnet

Das erste Lesehighlight im noch jungen Buchjahr 2025 !

Für Edith waren ihren familiären Wurzeln immer glasklar, doch mit dem Tod des Vaters schreibt sich die Familiengeschichte neu. Denn Simon Mercier ist nicht französisscher Herkunft, sondern hat deutsch-polnische Wurzeln. Edith steht zunächst vor einem Rätsel und kann sich die Zusammenhänge nicht erklären. Die Suche nach Antworten führt sie erst nach Stuttgart, dann nach Krakau. Die polnische Stadt ist Dreh- und Angelpunkt in der familiären Vergangenheit und so dreht sich das das Schicksalsrad wieder zurück in eine Zeit, die mit Hass und Hetze vergiftet ist....


Bettina Storks hat mit "Die Schwestern von Krakau" einen eindringlichen und bewegenden Roman geschaffen, der ihre Leser:innen auf eine emotionale Reise durch die Geschichte Krakaus und die dunklen Schatten des Holocausts mitnimmt. Die Autorin, bekannt für ihre fundierten Recherchen und den daraus entstehenden emotionalen Erzählungen, enttäuscht auch mit ihren neusten Veröffentlichung nicht und entführt in eine Kulisse, in der persönliche Schicksale und historische Ereignisse untrennbar miteinander verwoben sind.

Sorks gelingt es scheinbar müheleos, fiktive und reale Personen miteinander agieren zu lassen und verwebt somit Wahrheit mit Handlungen, die nicht stattgefunden haben, zu einer neuen Realität, die die Lesenden vollkomen das Hier und Jetzt vergessen lässt.

Die Geschichte bietet Einblicke in mehrere Perspektiven, wird dadurch unglaublich lebendig und ermöglicht intensive Begegnungen sowohl in der Gegenwart als auch in der dunklen Vergangenheit. Storks wechselt geschickt zwischen den Erzählsträngen, sodass daraus eine Geschichte zum Anfassen, miterleben und nachfühlen entsteht. Diese Struktur ermöglicht es den Leser:innen, die komplexen Verflechtungen der Vergangenheit zu verstehen und die Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen nachzuvollziehen.

Besonders eindrucksvoll ist die Art und Weise, wie Storks die Schrecken des Holocausts darstellt. So gelingt es, ihr, die Grausamkeiten und das Leiden der jüdischen Gemeinde in Krakau mit einer Sensibilität und Intensität zu schildern, die tief im Innern berührt. Die Apotheke im jüdischen Ghetto, wird zum Symbol für die Konflikte und Entscheidungen, mit denen die Charaktere konfrontiert sind. Hier wird eindringlich gezeigt, wie sich das Leben in einem von Verfolgung geprägten Umfeld gestaltet und welche Entscheidungen getroffen werden müssen, um zu überleben.

Der Schreibstil ist flüssig und einnehmend, sodass es schwer fällt, das Buch überhaupt zur Seite zu legen. Die Kapitel sind klar strukturiert, und die Überschriften erleichtern den Wechsel zwischen den Erzählsträngen, sodass die Lesenden stets den Überblick behalten. Der Schreibenden gelingt es, sowohl dramatische als auch romantische Elemente in die Geschichte einzuflechten und damit noch mehr Emotionen hervorzurufen.

Die Themen von Wegsehen, Schweigen und Verantwortung sind zeitlos und immer relevant und Storks regt dazu an, über die eigene Haltung zu gesellschaftlichen und politischen Themen nachzudenken. Gerade jetzt, da wieder ein deutlicher Rechtsruck zu vernehmen ist und sich Geschichte zu wiederholen scheint, ist es wichtiger denn je, sich mit der Vergangneheit zu befassen, sich der eigenen (Familien-)Geschichte zu stellen und noch diejenigen zu befragen, die als Zeitzeug;innen Antworten geben können. Vielleicht findet sich ja in der eigenen Familie eine ähnliche Geschichte ? Wo sind die Menschen wie Lilo und Tadeusz, Gusta und Marek, die im Widerstand selbstlos und unter Einsatz ihres Lebens gegen die Nazis gekämpft haben ?

Der Roman bleibt auch lange nach der letzten Seite im Gedächtnis, ist ein bewegendes und zugleich aufwühlendes Buch und regt zum Nachdenken und diskutieren an.
Bettina Storks gelingt es, die Lesenden in eine vergangene Zeit zu entführen und dabei wichtige Fragen zur Aufarbeitung und zur Verantwortung gegenüber der Geschichte aufzuwerfen. Ein absolutes Lesehighlight im noch jungen Lesejahr 2025 !

Bewertung vom 31.12.2024
Meine Sticker + Karten + Box - Erste Formen

Meine Sticker + Karten + Box - Erste Formen


ausgezeichnet

Stickern und Lernen in einer tollen Box

Kinder sind von Natur aus neugierig und entdecken die Welt . Um sie dabei liebevoll zu unterstützen und ihre Neugier noch ein wenig mehr zu fördern, sind die tollen Stickerboxen eine wirklich gute Idee. Die kunterbunten Stickerkarten haben eine angenehme Größe, lassen sich von kleinen Kidnerhänden gut greifen und sind daher gut händelar.. Karten und Sticker sind alters- & kindgerecht gestaltet und werden im Handumdrehen zur kreativen und unterhaltsamen Lernübung. Formen aus dem (Kita-)Alltag erkennen, benennen, zuordnen oder individulelle Karten zum Verschenken gestalten - diese kleine Kartenbox bietet unendlich viele Lernmöglichkeiten für Kinder ab drei Jahren. Pädagogisch wertvoll und zugleich spielerisch aktiv ohne viel Aufwand ist diese neue Stickerbox im Sortiment eine gelungene Erweiterung der Trendprodukte und ein effektiver Beitrag zur Kinderbeschäftigung - nicht nur an trüben Nachmittagen

Bewertung vom 30.12.2024
Die Einladung
Fitzek, Sebastian

Die Einladung


ausgezeichnet

Nervenzerrer par excellence

Marla hält die Einladung zu einem Klassentreffen in den Händen. Schon der Zusatzvermerk, dass Kilian auch anwesend sein wird, schürt ihre Vorfreude. Die Aussicht auf ein cooles Wochenende in den Bergen ist einfach zu verlockend. Doch das, was Marla vor Ort erwartet, ist alles andere als eine gemütliche und heimelige Atmospähre...


Wie kann ein Buch nur so absolut unscheinbar aussehen und dabei so voller fiesen Intrigen, Lügen und menschlicher Abgründe stecken ? Sebastian Fitzek ist mit "Die Einladung" ein klaustrophoiobischer Nerzvenzerrer gelungen, der mich eine ganze Nacht hat durchlesen lassen. Wie eine fette Made kriechen die Worte Fitzes in mein Gehirn und werden von den Bildern aus dem Buch überlagert, die die Grenze zwischen Realität und Fiktion, Wahrheit und Lüge komplett verschwinden lassen.

Das Kopfkino ist in vollem Gang und kann kaum verarbeiten, was es an Szenen vorgesetzt bekommt. Der Mikrokosmos Berghütte wird zur tödlichen Bedrohung und es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen. Der Autor schafft es, dass ich binnen weniger Seiten mein eigenes Ich ablege und komplett in die Figur der Marla schlüpfe.....und dieser Cupo ist so geneial, dass er nicht die einzige Überraschung im Verlauf des Buches bleibt. Es sind Zerrbilder, die im Schneesturm entstehen, die sich mit irren Twists und krassen Wendungen abwechseln.

Dadurch entsteht Panik in Echtzeit, sodass die Finger die Seiten des Buches nicht schnell genug umblättern können, um voller Neugier zu lesen, wie sich subtile Bösartigkeit in raffiniert gesponnen Thrill verwandelt.. Es sind teilerse schonungslose und verstörende Bilder, die noch lange im Gedächtnis bleiben und in denen sich die Figuren des Buches manchmal hilflos, manchmal faszinierend sicher bewegen. Es fällt mir schwer, Vertrauen aufzubauenen, denn hinter jeder Fassade lauert meist eine Überraschung , die nicht nur Konflikte mit sich bringt, sondern auch verstörende Fakten.

Die Spannung ist zum Greifen, bleibt konstant hoch und die kurzen , knackigen Kapitel sorgen dafür, dass ich als Leserin nur so durch die Handlkung gepeitscht werde. Manchmal vergesse ich zu Atmen und merke erst nach ein paar Sekunden, dass mich der ausgefeilte Plot fest in seine Händen hält. Bis zum Schluss hört das Rätselraten nicht auf und die Lösung haut mich absoult vom Hocker !

Ein irres Spiel mit der Wahrheit, der Wahrnehmung und der Erkenntnis, dass nichts ist, wie es auf den ersten Blick erscheint - absolut lesenswert und ein echter Seitenfresser !

Bewertung vom 26.12.2024
Es niest ein Rentier vor der Tür
Blau, Smilla

Es niest ein Rentier vor der Tür


ausgezeichnet

Ein tierisch-witziger Lesespaß

Friedas Weihnachtswunsch ist in Erfüllung gegangen und der Weihnachtsmann hat ihren den lang ersehnten Arztkoffer unter den Weihnachtsbaum gelegt. Doch nach der ersten großen Freude macht sich Enttäuschung breit, denn niemand will Friedas Patien:in sein. Das ändert sich schlagartig, als es am 1. Weihnachtstag an der Haustür klingelt und ein flauschig-weiches Rentier mit einer leuchtend roten Rotznase dort regelrecht vom Weihnachtsmann geparkt wird. Frieda darf sich, im Auftrag des Weihnachtsmannes, um das kranke Rentier kümmern und das sorgt für ein bisschen Chaos zwischen den Jahren...


Smilla Blau verzaubert mit ihrem tierisch-witzigen Kinderbuch Kinder und Erwachsene gleichermaßen, denn Rentiert Flinn mit seinem niedlichen Sprachfehler und der wirklich leuchtend roten Rotznase erobert sämtliche Herzen im Sturm. Er wird nicht nur zum Star in Kinderbuch, sondern ist der absolute Liebling im Kinderzimmer, wenn er niedlich unbeholfen durch die Wohnung der Winterwlads tapst.

Die Autorin erzählt in warmherzigen Worten und mit ganz vielen frische Ideen eine zauberhafte Geschichte, die mit farbenfrohen und kreativen Illustrationen und Zeichnungen Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubert.. Das Zuhause von Frieda öffnet einladenen seine Türen und die geschriebenen Worte verwandeln sich zu faszinierenden Bildern, die mit liebevollen Details versehen sind. Selbst die Seitenzahlen werden weihnachtlich gemschmückt und von Illexzweigen umrahmt.

Witzige Szenen im Bad und auf der Toilette, einfallsreiche Behandlungsmethoden und ein Hauch Chaos verwandeln das Buch in einen wundervollen (Vor-)Lesespaß. Zum Schluss setzt die Autorin noch einen keinen Glanzpunkt und verwendet ein Zitat aus einem Sketch ("Heinzelmann") von Loriot, dessen humoristischen Werke unvergessen sind.

Bewertung vom 25.12.2024
Bankerl- & Schmankerl-Touren in Oberbayern
Bahnmüller, Wilfried und Lisa

Bankerl- & Schmankerl-Touren in Oberbayern


ausgezeichnet

Ein echtes Schmankerl !!

Manchmal gibt es Bücher, in die man sich Herz über Kopf verliebt, da die Geschichte darin einfach zauberhaft und magisch ist. Dass ich mich aber einmal in einen Wanderführer regelrecht verknallen würde, hätte ich nie für möglich gehalten.

Lisa und Winfried Bahnmüller haben nämlich mit ihren "Bankerl- & Schmankler-Touren" ein echtes Schatzkästchen für diejenigen herausgebracht, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind und auf Hilfsmittel wie Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind. Es sind also keine Wadenzwickertouren, bei denen es um höher, schneller, weiter geht, sondern Spaziergänge und Wanderungen im "Slow-Motion-Modus" , die Genuss und kleine Pausen perfekt mieinander verbinden.

Es sind Schauinsland-Wanderungen, Entspannungsspaziergänge oder - um es mit den Worten von Astrid Lindgren zu sagen - "Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen"- Bankerl, die diesen Wanderfüher so einzigartig machen. Immer mit dabei: eine kleine Übersichtskarte, GPS-Koordinaten, Anfahrtsmöglichkeiten und eine Wegbeschreibung mit echten kulinarischen Schmakerln, die schon beim Lesen für Gaumenauqaplaning veranwortlich sind.

Die Tour entlang des Mühlbachs im Ammermoos gehört zu meinen Lieblingstouren, die ich schon oft und gerne unternommen habe. Auch Gasse am Tegernsee mit der Einkehr bei Oberbuchbergers, Steingadens Egg und Murnau sind bereits "getestet" und gehören in die Kategorie "Wohlfühl- & Genusstour".

Mit einem Tipp haben die beiden Bahnmüllers allerdings mein Herz noch mehr im Surtm erobert: der "Große Ahornboden" steht definitiv auf meiner Liste der Wanderungen, die im Jahr 2025 für echte Wow-Momente sorgen werden.

Texte und Bilder sind harmonisch aufeinander abgestimmt, machen Lust, direkt auf Tour zu gehen - dabei ist es ganz egal, ob es die winzig kleinen Wanderschühchen sind, die gerade erst die Welt der Wanderungen entdecken oder eben die betagten oder beeinträchtigten Füße, die mit Hilfe von Herzensmenschen und dem ein oder anderen Hilfsmittel die Bergwelt genießen können.

Dieses Buch ist Lesegenuss pur und absolut empfehlenswert !!

Bewertung vom 24.12.2024
Amazing Grace
Turner, Steve

Amazing Grace


gut

Bleibt leider hinter den Erwartungen zurück

"Amazing Grace" ist mehr als nur ein Lied; es ist ein Teil von uns allen, ein Klang, der Erinnerungen weckt und Herzen berührt. Für viele von uns, so auch für mich, ist die Melodie untrennbar verbunden mit Kindheitserinnerungen und den sanften Klängen von Dudelsackpfeifen, die oft bei festlichen Anlässen zu hören sind - Gänsehautmomente sind vorprogrammiert. Das vorliegende Buch von Steve Turner beleuchtet die faszinierende Geschichte hinter diesem zeitlosen Lied und gibt uns einen tiefen Einblick in das Leben von John Newton, dem Schöpfer der bewegenden Worte.

Turner hat es sich zur Aufgabe gemacht, die außergewöhnliche Lebensgeschichte Newtons zu erzählen – von seinem frühen Leben als Seefahrer und im Sklavenhandel bis zu seiner Wandlung zum gläubigen Christen und Verfasser des berühmtesten Hymnenliedes der Welt. Die Fakten und Ereignisse sind präzise recherchiert und gut strukturiert, was den Leser:innen eine klare Vorstellung von Newtons Weg vermittelt. Dennoch bleibt die emotionale Tiefe, die man sich von einem solchen Thema erhofft, oft auf der Strecke.

Die Kapitel sind sachlich und informativ, doch an vielen Stellen wünscht man sich mehr Empathie und einfühlsame Schilderungen. Wie genau fand Newton die Worte für sein Lied, das Generationen bewegt hat? Welche inneren Kämpfe und Erleuchtungen führten ihn zu dieser Quelle der Inspiration? Diese Fragen bleiben teilweise unbeantwortet, was die Lektüre zwar interessant, aber nicht immer berührend macht.

Trotz dieser kritischen Anmerkungen ist "Amazing Grace" von Steve Turner ein wertvolles Buch, das die historischen Hintergründe und die gesellschaftlichen Kontexte beleuchtet, die das Entstehen dieses Liedes begleiteten. Es ist eine Einladung, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Wurzeln eines Liedes zu erkunden, das in seiner Einfachheit und Tiefe über die Jahrhunderte hinweg unzählige Menschen inspiriert, begleitet und getröstet hat.

Insgesamt ist es ein lesenswerter Beitrag für alle, die mehr über die Hintergründe von "Amazing Grace" erfahren möchten, auch wenn die emotionale Verbindung, die man sich erhoffen könnte, nicht immer vollständig hergestellt wird. Ein Buch, das sowohl Historiker als auch Musikliebhaber ansprechen kann, auch wenn es nicht alle Erwartungen erfüllt.

Bewertung vom 22.12.2024
Sternstunden im Alltag
Parasie, Luitgardis;Wetter-Parasie, Jost

Sternstunden im Alltag


ausgezeichnet

Sternstunden sind solche Augenblicke des Tages, die das Innere zum Leuchten bringen - Helga Schäferling

"Sternstunden im Alltag" ist ein warmherziger Ratgeber, der die kleinen, oft übersehenen Momente des Lebens in den Mittelpunkt stellt. Das Autoren-Ehepaar lädt die Leser:innen ein, innezuhalten und die Schönheit in den alltäglichen Erfahrungen zu entdecken.

Die Struktur des Buches ist klar und einladend. Jeder Abschnitt behandelt unterschiedliche Aspekte des Alltags, sei es die Begegnung mit Fremden, die Freude an der Natur, kleine bewusste Auszeiten oder die Besinnung in der Stille. Besonders beeindruckend ist, wie das Duo persönliche Anekdoten mit universellen Themen verwebt, sodass sich viele Lesende in den Geschichten wiederfinden können.

Die Sprache ist warm und einladend, sodass sich die Leser:innen wie in einer kuscheligen Decke oder in einer liebevollen Umarmung eingehüllt fühlen. Es fällt somit leicht, der Aufforderung, den eigenen Alltag zu reflektieren, nachzukommen und die „Sternstunden“ zu erkennen, die oft im hektischen Treiben des Lebens untergehen. Diese Einladung zur Achtsamkeit ist besonders wertvoll in einer Zeit, in der viele von uns in einem ständigen Zustand der Ablenkung, des Perfekt-Seins und der ständigen Erreichbarkeit leben.

Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die beiden Schreibenden biblische Texte in ihre Erzählungen integrieren. Diese Passagen bieten nicht nur spirituelle Einsichten, sondern kombinieren persönliche Erlebnisse, Märchen und biblischen Geschichten zu einer wirklich angenehmen Lektüre, die dazu anhält, aus dem Alltäglichen etwas Besonderes zu machen. Es sind Anregungen, wie man die kleinen Freuden des Lebens bewusst wahrnehmen und zelebrieren kann.

Das Buch ist eine wertvolle Quelle für mehr Sternstunden im Alltag und ein erster Schritt, die eigene Zuversicht zu wecken, Resilienz fortwährend zu üben und in den eigenen Tagesablauf zu integrieren.