Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2023
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


sehr gut

Der zweite Band von Soraya Lane ist ein Unterhaltungsroman für zwischendurch. Ich kenne den ersten Band nicht, das hat sich aber nicht als Hindernis erwiesen. Mir gefällt die Erzählung auf zwei Zeitebenen. So erfährt der Leser doch sehr viel über das Kuba der 50er Jahre, besonders die Situation der Frauen. Dieser historische Teil hat mich auch mehr interessiert. Das Schicksal von Esmeralda berührt den Leser schon sehr. Ganz anders Claudia, die in der Gegenwart in London lebt und durch eine winzige Erbschaft auf die Reise zu den Ursprüngen ihrer Familie aufbricht. Kurzentschlossen fliegt sie in das Land, das sehr eng mit der Geschichte ihrer Großmutter verbunden sein muss.
Manches ist vorhersehbar und auch einfach sehr kitschig. Im wahren Leben hätte Claudia wohl nicht so schnell die Hinweise zu ihrer Großmutter entschlüsselt. Auch ihr Ausbrechen aus ihrer gewohnten Umgebung, um sich selber zu entdecken, ist etwas Aktuelles. Nur leider kann sich nicht jeder eine Auszeit leisten, da das Reisegeld fehlt oder man einen sicheren Job nicht einfach längere Zeit vernachlässigen kann. Claudia hatte durch ihren Job ausreichend Reisegeld und Zeit.
Trotzdem habe ich das Buch sehr gern gelesen. Man kann gut dabei vom Alltag abschalten.

Bewertung vom 07.12.2023
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


weniger gut

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut. Cover, Klappentext und Leseprobe versprachen für mich einen spannenden und authentischen Roman. Leider hat sich meine Freude nicht weiter durchgesetzt. Für mich wurde zu viel nur angerissen und nicht zu Ende erzählt. Da waren schon in der Zeit in Miesbach mindestens zwei Ereignisse, die mich weiter interessiert hätten. Was ist mit dem toten Mädchen im Schnee? Was wurde mit der Bekannten, die häuslicher Gewalt ausgesetzt ist? Der Wechsel nach München bedeutet ja einen Aufstieg. Sportressort, eine Männerdomäne, die Alice jetzt mit bearbeiten kann. Aber auch hier fehlen mir viele Informationen zu den Olympischen Spielen in München. Alice ist alleinerziehende Mutter, die Probleme, die damit auftreten, werden auch nur oberflächlich bearbeitet. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Alice sehr traurig oder betrübt war, Elena die Woche über bei einer Freundin unterzubringen.
Die Tätigkeiten eines Journalisten werden schon beleuchtet, aber das kann ein Sachbuch besser.

Bewertung vom 03.12.2023
Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2 (eBook, ePUB)
Sommerfeld, Helene

Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Helene Sommerfelds Roman "Die Töchter der Ärztin" mit dem Untertitel - Zeit der Hoffnung - beginnt doch nicht so hoffnungsvoll. Antonias Hoffnung am Bahnhof von Guntram abgeholt zu werden verwirklicht sich nicht. Sie begibt sich allein auf den Weg zu ihrem Elternhaus. Aber auch hier muss sie eine Enttäuschung hinnehmen, ihre Eltern sind nicht da. Frauen sind in diesem Roman ganz wichtig. Und in Tonis Familie gibt es genug. Mutter, Schwester, Tante, Großmutter, Cousine und Frau des Cousins. Die Geschichte spielt zur Zeit der Weimarer Republik. Frauen hatten da nicht viel zu sagen. Aber Toni, Mutter und Schwester arbeiten als Ärztinnen. Toni war sogar in Afrika. Plötzlich werden alle mit dem Wirken der SA konfrontiert. Auch dies wieder im engsten Familienkreis. Cousin Franz spielt dabei eine wichtige Rolle. Er setzt seine Macht gegen Frauen ein. Toni bleibt beharrlich, um gegen ihn vorzugehen und die Geschehnisse aufzuklären.
Guntram hatte ich fast schon vergessen, als er dann doch noch auftauchte. Von den männlichen Figuren im Buch hat mir Adam am besten gefallen. Leider bleibt sein Schicksal ungeklärt.

Bewertung vom 18.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

L.Brosch hat ein großes geschichtliches Ereignis für seinen historischen Roman gewählt. Der Erste Weltkrieg. Was macht dieser Krieg mit den Menschen? Wie verändert er sie? Er klärt diese Fragen u.a. an Johanna Gabathuler. Der Roman beginnt sehr spannend mit Johannas Reise zurück von ihrem Einsatz als Krankenschwester im 1.Weltkrieg in ihre Heimat Davos. Sie ist schwanger und steht kurz vor der Entbindung. Der Vater ist im Krieg ums Leben gekommen. Leider war keine Zeit zur Heirat. Und so ist Johannas Kind nun ein Bastard und damit eine Gefahr für sie. So sehen es jedenfalls ihr Vater - Leiter einer Kurklinik in Davos - und ihre Schwester Margarethe. Während sich Johanna noch sicher fühlt und glaubt es wird alles gut, haben die beiden schon andere Pläne. Sofort nach der Geburt nehmen sie Johanna ihre Tochter weg und bringen sie an einen unbekannten Ort. Dieser schmerzliche Verlust lässt Johanna nicht unberührt. Ihr weiteres Tun und Handeln ist geprägt von der unnachgiebigen Suche Johannas nach ihrer Tochter. Johanna wächst über sich hinaus und lässt nichts unversucht, um das Kind zu finden und mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Sehr spannend erzählt.

Bewertung vom 04.11.2023
Unsereins
Mahlke, Inger-Maria

Unsereins


weniger gut

Leider hält der Roman nicht, was die Leseprobe versprochen hat. Ich hatte mich sehr auf diesen Roman gefreut. Da ist Georg, ein Junge, der seiner Mutter einen Brief in größter Not schreibt. Diese Zeilen soll der Großvater aber nicht sehen. Die zweite Person, die meine Neugier geweckt hatte, ist der Ratsdiener Isenhagen. Er entschuldigt sein Zuspätkommen mit dem Erbrechen seiner Katze. Es ging spannend und lustig los. Leider wurde es langatmig und teilweise undurchschaubar.
Für mich ist es auch kein typischer Familienroman. Die Familie Lindhorst wird erst nach Georg und Isenhagen vorgestellt. Gut das der Roman am Anfang ein Personenregister hat, ich musste oft zurückschlagen, um herauszufinden, von wem gerade erzählt wird. Durch die Vielzahl der Figuren habe ich auch keine Lieblingsfigur gefunden. Wenn ich dachte, jetzt habe ich den roten Faden entdeckt, kam wieder eine neue Person und ein neuer Handlungsstrang. Das war definitiv nicht mein Buch des Jahres.

Bewertung vom 30.10.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


gut

Marc-Uwe Kling hat mit seinem Buch für Kinder und Erwachsene versucht einen weitere Erfolgsgeschichte nachdem "Neinhorn" zu schreiben. Das ist nicht ganz so geglückt. Schon der Beginn mit dem Wortspiel um Rote oder Lila Bete findet bei uns keinen Anklang. Es gibt tatsächlich Kinder, die diese Knollen - ganz im Gegensatz zu Tina und Theo Theufel - mögen. Viele Wortwitze und ihre Wiederholungen verstehen kleinere Kinder noch gar nicht.
Die Geschichte an und für sich ist nichts Neues. Kinder spielen gern auf Dachböden und deshalb wird dieses Motiv öfter genutzt. Das Klugscheißerchen kam gar nicht so recht zum Einsatz. Was soll es überhaupt? Spaß machen, Wissen vermitteln oder Ängste vorm Dachboden nehmen? Für mich wird das nicht deutlich. Ist klugscheißen nun gut oder schlecht? Die Illustrationen passen aber sehr gut zum Text. Das Klugscheißerchen bereit auf jeden Fall keine Laune, eventuelle Fortsetzungen zu lesen.

Bewertung vom 21.10.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

Das Buch von Geraldine Brooks "Das Gemälde" hat mich tief berührt. Das unscheinbare Cover zeigt ein Pferdebild, nun nach der Lektüre, ist es nicht einfach ein Gemälde. Mir haben die unterschiedlichen Epochen, die die Autorin hier beschreibt, gezeigt, dass alles voneinander abhängig ist und manche Probleme des 19.Jahrhunderts noch nicht vollständig gelöst sind. Dies wird an der Geschichte um Theo, der im 21. Jahrhundert lebt, deutlich. Theo lernt durch ein Bild vom Sperrmüll seiner Nachbarn plötzlich Jess kennen. Beide haben unterschiedliche Interessen an dem Bild. Für Theo wird es, besonders der Maler, zum Mittelpunkt seiner Doktorarbeit. Für Jess, die Wissenschaftlerin und Leiterin eines Labors für Knochenfunde, entdeckt auf dem Gemälde das Pferd, dessen Skelett sie untersucht. Beide versuchen herauszufinden, wie dieses Pferd - Lexington - so berühmt wurde. Ich finde dieses Buch so gelungen, weil es viele literarische Genre vereint. Es wird viel Pferdefachwissen vermittelt, es wird Gesellschaftskritik betrieben, verschiedene Zeitalter beleuchtet und eine Liebesgeschichte wird auch erzählt. Vielleicht ist es die Mischung, die dieses Buch für mich so bedeutsam und liebenswert macht.

Bewertung vom 14.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


sehr gut

Das wunderschöne Cover hat mich schon bei der Leseprobe fasziniert. Leider konnte ich da keinen Bezug zwischen Text und Cover herstellen. Nach der vollständigen Lektüre des Romans habe ich den Bezug doch herstellen können. Und je öfter ich mir das Cover genauer anschaue, um so mehr habe ich den Eindruck, das die Pflanzen und auch die Schrift immer mehr wachsen.
Der historische Roman spielt in Italien, zur Zeit der Renaissance. In dieser Zeit hatte die Kirche die Macht, die wichtigsten und mächtigsten Menschen der Kirche waren Männer. Frauen konnten nicht wirklich mitreden. Mutter Chiara, eine Hauptfigur, konnte zwar die Geschicke ihres Klosters bestimmen, aber auch sie musste sich der Macht der Kirchenmänner unterordnen, als deutlich wurde, dass sie recht fortschrittliche Gedanken zum Schutz der Frauen hatte und versuchte diese durchzusetzten. Erst sehr spät wird deutlich, welchen Einfluss sie auch auf das Leben von Schwester Beatrice, der Bibliothekarin genommen hat. Die Entwicklung von Beatrice, einer unscheinbaren, gewissenhaften Frau, wird durch ein ganz besonderes Buch vorangetrieben. Aber auch Beatrice muss erkennen, dass Männer einfach zu mächtig sind und ihre Sünden einfach toleriert bzw. totgeschwiegen werden.
Das Buch macht dennoch Mut, dass auch in der heutigen Zeit viele Frauen weiter um ihre Rechte kämpfen müssen. Schließlich ist ein Mann ohne eine Frau, nämlich seine Mutter, gar nichts.

Bewertung vom 13.10.2023
Die Jagd nach den Kronjuwelen / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.1
Collins, Tim

Die Jagd nach den Kronjuwelen / Meisterdetektiv Sherlock Bones Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover stellt die beiden Hauptfiguren gut dar. Die Wortspielerein um den den eigentlichen Detektiv gefallen mir sehr gut. Bones und Catson erinnern doch an Holmes und Watson. aber die neuen Namen finden Kinder besonders toll. Und das liebe ich so an diesem Kinderbuch, ein alter Klassiker wird im neuen Gewand für Kinder herausgebracht. Ich habe die Geschichte aufmerksam, eine wichtige Eigenschaft von Bones, gelesen. Die Rätsel zwischendurch sind kindgerecht und werden vor allem die Leseschwächeren animieren von Rätsel zu Rätsel zu lesen. Aber wer die Rätsel nicht mag, muss sie zur Lösung des Falls nicht bearbeiten. Die Illustrationen im Buch passen sehr gut zum Text.
Worum geht es nun, da passiert sehr viel. Angefangen mit Karottendiebstahl bis hin zum Raub der Krone/Kronjuwelen. Es gibt viele Verdächtige. Aber Bones und Catson erschnüffeln förmlich die Wahrheit. Inspektor Bluthund hängt, wie kann es anders sein, immer hinter her. Es gibt so viele lustige Stellen im Buch. Ich musst auf jeden Fall immer lachen, wenn die Bluthund - Welpen ins Geschehen kamen. Ein Kinderbuch nicht nur für kleine Detektive, wer das Original mag, wird hier auch Freude beim Lesen haben.